Weil du da bist von NejiTen-Schreiber ([NejiTen] Adventsprojekt 2012) ================================================================================ Kapitel 4: [Weihnachten] Von der Bescherung und den schönsten Geschenken ------------------------------------------------------------------------ [Weihnachten] Von der Bescherung und den schönsten Geschenken Gehetzt stellte Tenten den letzten Teller auf den Tisch. Sie hatte jetzt fünf Minuten bis sie die Rouladen aus dem Ofen nehmen musste. Diese Zeit würde sie zum Servierten falten brauchen. Um nicht noch mehr ihrer kostbaren Zeit zu verplempern machte Tenten sich gleich ans Werk. Eins, zwei. Fertig. Sie machte vorsichtshalber noch fünf. Man wusste schließlich nie, ob noch jemand unangekündigt vorbei schneite. Lee war sowieso prädestiniert dafür. Bei Naruto konnte sie sich vorstellen, dass er sich Hinata schnappte und trotz Nejis Widerwillen bei ihnen vorbei kam, um Hinatas Familie kurzfristig zu entkommen. Und Shikamaru… es würde sie nicht wundern, wenn er auf der Flucht vor Ino und seiner Mutter (beide im Doppelpack waren für ihn das absolute Grauen, erst recht, wenn beide so gestresst waren) bei Neji Schutz suchte. Tenten sah auf die Uhr und erschrak. „Verdammt!“, fluchte sie. Die Rouladen waren eine Minute überfällig. Sie stürzte zum Ofen. (Eine Dampfwolke kam ihr entgegen.) Doch zu ihrer grenzenlosen Erleichterung war nichts angebrannt und die Rouladen sahen so aus, wie Rouladen ihrer Meinung nach auszusehen hatten. „Tenten?“, rief Neji aus dem Flur, „kannst du mir mal die Tür aufmachen?“ „Ich komme schon!“, brüllte Tenten zurück, nahm die Auflaufform samt Rouladen aus dem Ofen und stellte sie auf der Arbeitsfläche ab. „Tenten!“, rief Neji noch mal. „Bin sofort da!“, fauchte Tenten und betonte dabei das ‚sofort‘. Sie band sich die Schürze ab und machte Neji die Terrassentür auf. Dieser stand schwer atmend mit dem Weihnachtsbaum, den sie ihn besorgen geschickt hatte, vor der Tür. Es war Nejis Glück, dass er ihre schlechte Laune ohne Murren über sich ergehen ließ, denn Tenten spürte: Wenn er es auch nur wagen sollte einen blöden Spruch zu reißen, würde sie ihn erwürgen. An Weihnachten. Auf einen solchen Ehestreit konnte sie beim besten Willen verzichten… „Stell ihn dort drüben ab“, wies sie ihren Mann an, „ich habe dir schon den Tannenbaumständer dahin gestellt. Danach kannst du ihn schmücken. Die Kartons habe ich dir aufs Sofa gestellt.-“ Neji, der sich gerade anschickte seine Handschuhe auszuziehen, sah sie entsetzt an. „Schmücken?“ „Ja, schmücken, Neji.“ „Ich habe noch nie einen Tannenbaum geschmückt, Tenten.“ Er blickte zweifelnd auf die Kartons, die eine Lichterkette, mehrere hübsche, dunkelrote Kugeln, Strohsterne und allerlei anderen höchst weihnachtlichen Baumschmuck enthielten. „Sei kreativ“, sagte Tenten kurz angeboten, „ich habe jetzt keine Zeit. Ich muss das Essen fertig machen, damit es fertig ist, wenn wir aus der Kirche kommen." Schon war sie wieder in der Küche verschwunden und überließ Neji seinem Schicksal. Als sie gerade die Klöße ins kochende Wasser tat, klingelte es an der Tür. Tenten hörte wie Neji öffnete. „Fröhliche Weihnachten!“, tönte es durch den Flur und Tenten bekam beinahe einen Nervenzusammenbruch, als sie Naruto erkannte. „Kommt doch rein“, hörte sie Neji antworten und erst da fiel ihr wieder ein, dass sie Hinata versprochen hatte, dass sie wenigstens zusammen in die Kirche gehen wollten. Verflucht! Tenten wischte sich den Schweiß von der Stirn, schaute zum fünften Mal auf die Uhr und vergewisserte sich, dass sie sich in der Zeit nicht verschätzt hatte. „Was machst du denn da, Neji?“, lachte Naruto, „du schmückst nicht ernsthaft den Baum, oder?“ Neji erwiderte etwas, doch das beeindruckte den Mann seiner Cousine nicht im Geringsten. „Wie unmännlich ist das denn, Neji!“ „Schnauze, Naruto, oder ich werde meinem Onkel vorschlagen aus eurem Weihnachtsgeschenk einen Familienurlaub zu machen!“ „Das wagst du gar nicht!“, spottete Naruto. „Du kannst es ja drauf ankommen lassen“, knurrte Neji. Tenten seufzte nur. Anscheinend war sie nicht die einzige, die ein wenig gereizt war. Neji war sonst die Ruhe selbst, aber irgendwie… irgendwie schien er dieses Jahr auch nicht mehr ganz Herr der Lage zu sein. Seine Drohung war natürlich aus der Luft gegriffen, schließlich würde er seiner Lieblingscousine nie ihren Urlaub versauen… „Hallo, Tenten! Hier bist du also!“, begrüßte Hinata sie freundlich, als sie zur Tür herein kam. „Hallo“, gab Tenten gequält zurück und linste schon wieder auf ihre Uhr. Hinata, die ihren Blick bemerkt hatte, erfasste die Situation innerhalb eines Augenblicks. „Kann ich dir vielleicht helfen?“, bot sie an und Tenten wäre vor Dankbarkeit beinahe in Tränen ausgebrochen. Hinata, die Tentens Mienenspiel beobachtet hatte, nahm ihr leicht unangenehm berührt den Kochlöffel aus der Hand. „Ist schon in Ordnung, Tenten“, versuchte Hinata sie zu beschwichtigen, „Ich übernehme das hier, es ist ja nicht mehr viel zu tun. Du kannst dich in der Zwischenzeit umziehen.“ Sämtliche Alarmglocken in ihrem Kopf schrillten, als Tenten entsetzt an sich herunter sah und feststellte, dass sie ihren ältesten Pulli und eine Jogginghose trug. Vom Duschen gar nicht zu reden! Hinata dagegen trug ein schickes Strickkleid in Rostrot und dazu passende kastanienbraune Stiefel. Ihre Haare fielen ihr geschmeidig über die Schultern und auch ihr Gesicht hatte sie ein wenig geschminkt, was nicht besonders häufig vor kam. Tenten schluckte, als sie feststellte, dass sie nur noch eine gute Stunde hatte, um ebenfalls so toll auszusehen. Immer vorausgesetzt, Hinata brachte ihr Essen zu einem würdigen Abschluss. Aber daran brauchte sie eigentlich nicht zu zweifeln. Hinata war eine brillante Köchin. „Danke, Hinata“, hauchte Tenten und verschwand dann so schnell sie konnte ins Badezimmer. Zu ihrem Erstaunen fand sie dort bereits ein fertiges Outfit (samt Unterwäsche!) für sie heraus gelegt. Eine schicke Röhrenjeans (sie war einfach nicht der Typ für Kleider), eine modische, weinrote Bluse mit passendem Gürtel und einer Weste zum darüber ziehen. An der Badewanne lehnten ihre Lieblingsstiefel. Tenten konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Neji. Er wusste genau wie lange sie manchmal vorm Kleiderschrank stehen konnte und ließ nun schon den ganzen Tag ihre miese Laune über sich ergehen. Diese Geste rührte sie. Trotzdem hatte sie keine Zeit zu verschwenden, wenn Nejis Voraussicht ihr schon ein Zeitpolster von mindestens einer Viertelstunde verschafft hatte. Tenten zog sich aus und duschte so schnell sie konnte. Als sie schließlich angezogen war, sich die Haare geföhnt hatte, und zu ihrer Erleichterung festgestellt hatte, dass sie nicht zu spät dran war, betrat sie das Wohnzimmer um zu sehen, wie weit Neji mit dem Baum gekommen war. Doch den Anblick, der sich ihr bot, war ein anderer, als der, den sie erwartet hatte. Naruto, der Neji eben noch verhöhnt hatte, stand mit glänzenden Augen vor ihrem Weihnachtsbaum, der in roten und goldenen Glanz erstrahlte, und befestigte bedächtig den letzten Strohstern. „Hallo Naruto“, begrüßte Tenten ihn und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, „also, wenn ich gewusst hätte, dass du so im Baum schmücken aufgehst, hätte ich dich schon früher angerufen.“ Naruto fuhr herum und sah sie ertappt an. „D-das ist nicht so wie es aussieht!“, versuchte er zu versichern, aber Neji, der auf der Couch Platz genommen hatte, fiel ihm in den Rücken. „Du warst ziemlich begeistert mir zu helfen, wenn man bedenkt wie unmännlich es ist den Weihnachtsbaum zu schmücken.“ Er stand auf und legte einen Arm um sie, während er ihr ins Ohr flüsterte: „Du siehst wirklich gut aus, Tenten. Hervorragende Wahl.“ Zur Antwort schlug Tenten ihm spielerisch auf den Arm. In diesem Moment kam Hinata aus der Küche und Tenten fiel glühend heiß wieder ihr Weihnachtsessen ein. Doch noch bevor sie den Mund aufmachen konnte, sagte Hinata, die ihre Gedanken erraten hatte: „Keine Panik, alles in Ordnung. Ich habe alles fertig und bis wir wieder da sind, ist dein Essen genau passend warm, Tenten.“ Tenten seufzte erleichtert und umarmte Hinata vor lauter Dankbarkeit. „Dann können wir ja jetzt los“, drängelte Naruto. „Du willst es nur schnell hinter dich bringen, damit du Geschenke auspacken kannst.“, neckte Hinata ihren Mann. Naruto grummelte etwas Unverständliches, aber schließlich saßen sie doch alle in Nejis Wagen auf dem Weg in die Christmesse. Die Kirche war bereits brechend voll, als sie ankamen. Ein Wunder, dass Neji nicht ewig nach einem Parkplatz suchen musste. Ein noch größeres Wunder war es allerdings, dass Naruto Hiashi und Hanabi fast sofort entdeckte, als sie sich einen Platz suchten. Bedächtig nahmen sie ihre Plätze ein. Sogar Naruto, der im Angesicht seines Schwiegervaters immer etwas weniger vorlaut war. Die Messe begann. Wie immer hatte sie etwas Festliches, das Tenten jedes Mal aufs Neue faszinierte. Es war, als hätten all die Menschen an diesem Tag endlich einmal Zeit inne zu halten und sich an die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu erinnern. Die Weihnachtsgeschichte wurde vorgelesen und mitten in der Beschreibung wie die Hirten und die Heiligen drei Könige Jesus ihre Geschenke brachten, fiel Tenten siedend heiß ein, dass sie kein Geschenk für Neji hatte. Seitdem er ihr beim Shopping für sein Geschenk begegnet war, hatte sie den Gedanken daran weit weggeschoben. In dem ganzen anderen Stress, war er dann völlig untergegangen. Tenten warf Neji einen sehr nervösen Seitenblick zu, den dieser prompt bemerkte und sie fragend ansah. Doch sie schüttelte nur den Kopf. Jetzt hörte sie nur noch mit einem Ohr hin und dachte hoch konzentriert nach. Sie konnte das Geschenke-übergeben heraus zögern, so tun, als hätte ein Onlinedienst (den es nicht gab) noch nicht geliefert – oder aber die Sache ganz verschweigen. Aber das war total feige und kam erst recht nicht in Frage. Alternativen! Sie hatte… ein Hemd. Das Hemd, das eigentlich für Nejis Tagung bestimmt war, aber etwas anderes hatte sie nicht. Gott sei Dank, hatte sie es ihm noch nicht gegeben! In Ermangelung anderer Möglichkeiten blieb ihr keine Wahl. Und wenn sie schon so tief sinken musste, etwas so Langweiliges wie Kleidung zu verschenken, dann würde sie es ihm wenigstens als tollstes Hemd auf Erden verkaufen. Den Rest des Gottesdienstes bekam Tenten nicht mehr mit. Erst als Neji sie mit sich zog, bemerkte sie, dass die Messe schon längst vorbei war. Draußen war Tenten immer noch in Gedanken bei Nejis Hemd, dass sie auf die Schnelle irgendwie noch einpacken musste, als ihr Hiashi die Hand hinstreckte, die sie leicht überrumpelt ergriff. „Also dann bis morgen“, verabschiedete sich Nejis Onkel und Tenten sah ihn verwirrt an. „Morgen?“, fragte sie und Hiashi hob eine Augenbraue. „Ja, morgen“, wiederholte Hiashi, „hat dieser Nichtsnutz von einem Schwiegersohn etwa schon wieder vergessen euch Bescheid zu sagen?“ Tenten warf Naruto einen Blick zu, der Neji und Hanabi gerade angeregt über die Vorzüge seiner und Hinatas bevorstehenden Reise aufklärte. Hiashi war ihrem Blick gefolgt und seufzte schwer. „Also, dann bis morgen, Tenten“, verabschiedete sich Hiashi während Tenten schon dabei war den morgigen Tag umzuplanen, sodass sie es noch schaffte ein vortreffliches Essen aufzutischen, dass Hiashi hoffentlich in angemessenem Maß beeindruckte. Immerhin war Nejis Onkel so etwas wie ein Schwiegervater für sie, da Nejis Vater schon lange tot war. „Tenten?“ Neji hatte bereits den Autoschlüssel in der Hand und als auch er sich von seiner Cousine und seinem Onkel verabschiedet hatte, saßen sie endlich im Auto auf dem Rückweg. Naruto und Hinata, nahmen sie mit, da sie noch ihr Auto bei ihnen stehen gelassen hatten. „Dann bis morgen“, grinste Naruto, als er Hinata in sein Auto half. „Bis morgen, Naruto“, verabschiedete Tenten sich zuckersüß, was ihr mehrere verdutzte Blicke einbrachte. Als Naruto und Hinata unter frohen Wünschen und Umarmungen gefahren waren, sah Neji sie fragend an. „Was?“, fragte Tenten. Neji strich ihr eine Strähne aus der Stirn und fragte dann: „Was war das denn gerade, Tenten?“ Tenten konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Nun, mein Lieber, da Naruto ja mal wieder vergessen hat Bescheid zu sagen, wird er die Früchte seiner Vergesslichkeit ausbaden müssen. Eigentlich wollte ich ihm unser Geschenk ja mit den anderen zusammen geben, aber in Anwesenheit deiner Familie wird es sicher viel witziger.“ Neji legte einen Arm um ihre Taille und bugsierte sie zur Haustür. „Was genau schenken wir ihm denn?“ „Einen Grundkurs in Selbstverteidigung“, antwortete Tenten prompt. Kurz sah Neji sie verdutzt an, dann konnte er sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. „Ich weiß schon, warum ich dich geheiratet habe“, erklärte er, was Tenten unerklärlicher Weise höchst nervös werden ließ. Ihr erstes richtiges Weihnachten mit Neji. Würde er es ihr übel nehmen, dass sie lediglich ein Hemd für ihn hatte? Mochte er ihr Weihnachtsessen bei dem sie sich so viel Mühe gegeben hatte? Tenten war so in Gedanken, dass sie den Haken für ihren Mantel zweimal verfehlte, bis Neji sich schließich erbarmte und ihn ihr abnahm. Schließlich saßen sie sich beim Essen gegenüber. Leise Musik spielte im Hintergrund und Tenten fragte sich, wann sie zuletzt in einer solchen Eintracht zusammen zu Abend gegessen hatten. Das musste schon eine ganze Weile her sein. Der Alltagsstress hatte sie beide so sehr vereinnahmt, dass alles immer schnell und unkompliziert gehen musste. Für ein so aufwendiges Essen war im Normalfall einfach keine Zeit… „Das schmeckt wirklich vorzüglich, Tenten“, riss Neji sie aus ihren Gedanken. Er nahm sich bereits zum zweiten Mal von den Rouladen, den Klößen und dem Rotkohl und träufelte Soße darüber. „D-danke“, stotterte Tenten und ohrfeigte sich innerlich. Herrgott sie hörte sich so an, wie bei ihrem ersten Date! Der Rest des Abendessens verlief in einvernehmlicher Stille. Bildete sie sich das ein, oder war auch Neji nicht wohl in seiner Haut? Als sie fertig waren (samt Nachtisch), räumten sie gemeinsam den Tisch ab und Tenten begab sich ins Wohnzimmer, wo die Lichterkette des Weihnachtsbaumes anschaltete und eine Weihnachts-CD einlegte. Und endlich kam auch das Weihnachtsgefühl auf, dass sich bei ihr die letzten Tage einfach nicht einstellen wollte. Der Baum erstrahlte in Rot und Gold und glänzte im Licht der Kerzen. Tenten holte Nejis Geschenk, das sie in einem unbeobachteten Moment eingepackt hatte, aus dem Schrank. Das Papier war beigefarben und mit einigen schönen Symbolen verziert. Zur Abrundung hatte sie ein goldenes Band darum gebunden. Doch als sie es jetzt betrachtete, kam es ihr plötzlich klein und mickrig vor. Wie sollte ein gewöhnliches weißes Hemd ausdrücken, was sie für ihn empfand? Außerdem konnte man erkennen, dass es ein Hemd war, wenn man sich die Mühe machte die Form genauer zu untersuchen. In dieser Hinsicht war Neji sehr gewissenhaft. Er würde schon vorher wissen, was es war und sich etwas überlegen, das er sagen konnte um sie nicht zu verletzen. Wo sie sich in einem Moment noch vollkommen wohl gefühlt hatte, war sie im nächsten fast vollkommen mutlos. „Tenten?“ Sie drehte sich um. Neji stand in der Tür und hielt ein Paket in der Hand, das ebenfalls schön eingepackt war. Oh Gott! Er hatte ein Geschenk für sie und das würde garantiert nicht so … doof sein, wie ihres. Hätte sie Nejis Geschenk nicht in Händen gehalten, hätte sie vermutlich einen Rückzieher gemacht, aber so … Neji hatte ihr Geschenk sowieso schon entdeckt, da musste sie es ihm notgedrungen geben. Sie ließ sich auf das Sofa fallen und nuschelte: „Ich habe etwas für dich Neji.“ Tenten war so sehr damit beschäftigt auf ihr Geschenk zu starren, dass sie ihren Mann erst bemerkte, als das Sofa neben ihr nachgab und Neji sich neben sie setzte. „Ich weiß, es ist nicht besonders Originell, aber… aber… hier-“ Sie drückte Neji ihr Geschenk in die Hand. Dieser nahm es entgegen und wog es in der Hand. Merkwürdiger Weise schien er ebenfalls etwas nervös zu sein. Hatte er schon erraten, dass sie ihm nur ein schlichtes Hemd schenkte?! Neji schlug das Papier zurück, löste die Schleife und fing an zu lachen. Voller Bestürzung starrte Tenten ihn an, aber Neji, der eher selten lachte (und schon gar nicht aus voller Kehle), konnte einfach nicht aufhören. „Es tut mir so leid, Neji!“, rief Tenten, „ich weiß, dass es ein total lahmes Geschenk ist. Wirklich, ich habe überall nach einem Geschenk für dich gesucht, aber irgendwie war nichts richtig! Und dann hat mir die Zeit gefehlt, dabei wollte ich dir doch das tollste Weihnachtsgeschenk aller Zeiten schenken und-“ „Ein Hemd“, brachte Neji hervor, „deswegen hast du dir so viele Sorgen gemacht, Tenten. Und ich dachte, ich habe alles falsch gemacht.“ „Aber-“ Neji hielt ihr wortlos sein Geschenk hin. Zögernd nahm Tenten es entgegen. Mit zittrigen Fingern packte sie es aus. Schließlich kam ein Schal zum Vorschein. Ein flauschiger Schal, in dem sich so ziemlich jede Farbe wieder fand. Neji, der sich mittlerweile wieder beruhigt hatte, sah sie verlegen an. „Kleidung zu verschenken ist total lahm“, brachte Tenten endlich hervor und dann mussten sie beide lachen. So viel Wind um nichts und wieder nichts. Warum hatte sie sich eigentlich so viele Sorgen gemacht? Wie es aussah, hatte Neji sich ähnlich schwer getan ein passendes Geschenk für sie zu finden. Nachdem sie sich endlich wieder beruhigt hatten, hauchte Neji ihr ein ‚Danke‘ ins Ohr, küsste sie liebevoll und meinte dann: „Ich glaube, es kommt gar nicht so richtig auf das Geschenk an, Tenten. Weihnachten feiert man schließlich mit den Menschen, die man liebt. Nur, weil du da bist, ist es für mich etwas Besonderes.“ Tenten lächelte und musste sich insgeheim eingestehen, dass er recht hatte. Sie hatte sich einfach viel zu viele Gedanken gemacht. Sicher war es schön, wenn man sich gegenseitig beschenkte, aber letztendlich kam es viel mehr darauf an, dass man jemanden hatte, den man beschenken konnte und nicht was man ihm schenkte. Aber einen letzten Scherz konnte sie sich trotzdem nicht verkneifen. „Wenn, das so ist, dann kannst du mir ja das Geld wieder geben.“ Neji sah sie entsetzt an. „Bist du wahnsinnig!? Das ist mein bestes Hemd!“ _______________________________ Frohe Weihnachten!!! Wir hoffen, allen Lesern hat unser Adventsprojekt gefallen. Lasst euch gesagt sein, dass es nicht ganz einfach war, so kurzfristig ein solches Projekt mit nur zwei Leuten auf die Beine zu stellen. Vielleicht gibt es ja nächstes Jahr wieder einen Adventskalender, aber dieses Jahr haben uns einfach die Zeit und vor allem die Leute gefehlt. Da es aber auch einige Nachfragen gab, was uns natürlich sehr gefreut hat, warten wir einfach mal ab, wie die Dinge dann stehen. Vielen Dank fürs Lesen & hoffentlich etwas besinnlichere Feiertage als bei Neji und Tenten ;D & Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)