Diablo von Gwynifer (Zorro, Sanji centric) ================================================================================ Kapitel 3: Zoro: Smoke and Mirrors ---------------------------------- Achja, ich bin fleißig in letzter Zeit :) also es geht schon weiter. Irgendwie hab ich mir beim Musikhören gedacht, welche Lieder gut zu den Strohhüten passen könnten. Zoros Lied ist für mich eindeutig Lost and Found von Social Distortion :D passt einfach super und das läuft auch bei mir beim Schreiben rauf und runter. Wen es interessiert, ich versuch einigen Kapis die Titel oder Songtextausschnitte meiner Lieblingslieder zu geben… Wenn es halt passt xD Das Kapi ist länger geworden, als beabsichtigt...sorry xD Ansonsten, lest einfach selbst… xD _________________________________________________________________ Zoro: Smoke and Mirrors Ich hatte Glück, denn als ich den Keller verlassen hatte, stand die gesamte Kneipe bereits in Flammen. Ich sah kaum noch etwas, die Luft flirrte vor meinen Augen. Hastig schlug ich mir das Ärmelende meines Mantels vor den Mund. Es war so heiß, ich konnte die Tür kaum erkennen. Orange, gelbe Lichter durchfluteten den Raum. Hitze versenkte mir die Haare. Ich stolperte nun einfach nach vorne. Hinter mir erscholl ein gewaltiges Klirren. Mehrere Flaschen zerbarsten. Scherben flogen gegen meinen Rücken und eine riesige Stichflamme – immerhin war der ganze Laden voll mit Hochprozentigem – entbrach im hinteren Teil des Tresens. Doch ich hatte endlich die Tür entdeckt, stürzte darauf zu und riss sie auf um ins Freie zu entfliehen. Dabei vergaß ich jedoch, wie heiß die Türklinke geworden war. Der Schmerz trieb mir Tränen in die Augen, aber ich ignorierte ihn und rannte nun einfach die Straße entlang, ohne mich noch einmal umzudrehen. Meine Gedanken preschten bunt durcheinander. Ich hoffte, dass der Smutje und der Wirt in dem Keller erst einmal sicher waren, denn ich hatte die Befürchtung, dass sie da unten ersticken würden. Oder durch den ganzen Schutt, der auf die Eisentür fallen würde, nicht wieder nach oben gelangen konnten. Es war also wichtig, dass ich es zurückschaffte. Aber das hatte ich ja sowieso vor. Außer die Monsterspinne würde mich wieder aufspüren und erneut versuchen mich zu töten. Um mich herum schien währenddessen die Welt unterzugehen. Häuser und Gebäude loderten in Flammen und waren nur noch als lichtdurchflutete Umrisse zu erkennen. Graue Rauchschwaden vernebelten die Straßen und nahmen mir vollkommen die Sicht. Ich stolperte mittlerweile schier blind voran. Immerhin, so dachte ich, würden mich auch meine Gegner so nicht entdecken. Ich weiß nicht wie lange ich so durch die Straßen irrte. Mir kam es vor wie Stunden, aber vermutlich waren es bei meinem Tempo nur ein paar Minuten gewesen. Irgendwann erreichte ich den vorderen Teil der Stadt. Hier waren die Häuser bereits niedergebrannt und nur noch Haufen aus Asche und schwarzem Schutt, in denen noch rötliche Gluten knisterten. Und dann sah ich es. Der Rauch hatte sich gelichtet. Vor meinen Augen erstreckte sich das Meer und darauf schienen mehrere Lichter zu tanzen. Als ich näher kam, erkannte ich jedoch, dass es keine Lichter waren, sondern brennende Schiffe. Alle Schiffe, die morgens noch hier vor Anker lagen, standen lichterloh in Flammen. Menschen waren nirgendwo zu sehen. In diesem Moment schlug die grausame Erkenntnis so heftig auf mich ein, dass ich wieder zu laufen begann. Nein! Nein, das hatten sie nicht getan! Das hatten sie nicht gewagt! Ich rannte an den unbekannten Schiffen vorbei. Ich hörte wie Masten einstürzten und Schiffe ächzten wie verwundete Tiere. Jeder Atemzug brannte in meiner Lunge. Die Angst, dass meine schlimmsten Befürchtungen wahr würden, saß mir in allen Gliedern. Derweil wusste ich, dass ich das Unheil, das über uns ausgebrochen war, nicht mehr abwenden konnte. Irgendwann blieb ich abrupt stehen. Der brennende Löwenkopf unseres Schiffes sah aus wie lebendig. Die Segel hingen in rauchgeschwärzten Fetzen traurig herab. Von Namis Orangenbäumen waren nur noch die Stämme zu sehen. Alles andere war in Flammen getaucht. Da drinnen konnte keiner mehr leben. Doch mein Kopf war durch diesen Anblick wie leergefegt. „Luffy?! Usopp?!“, und ich begann ihre Namen aus mir herauszuschreien, während ich auf die Sunny zustürzte, „Nami?! Robin?!“ Das war ein Alptraum! Das konnte nicht wahr sein! „Chopper, Franky?!“ Ich hatte später keine Ahnung mehr, wie ich es geschafft hatte auf das Schiff zu kommen. Nur noch, dass ich am brennenden Deck stand und nicht mehr wusste was ich tun sollte. „Brook?!“ Denn ich konnte nichts mehr tun. Kurz überkam mich der irrwitzige Gedanke, das Feuer löschen zu können und unser Schiff zu retten. Aber wie hätte ich das anstellen sollen? Stattdessen rannte ich die Treppe nach unten zu unseren Schlafräumen. Ich war fast wie in einem Wahn. Ich riss Türen auf und schrie weiter ihre Namen. Ich war nicht mehr wirklich in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. Bis ich endlich begriff, dass niemand mehr an Bord war. Dass ich hier allein war. Und, dass ich mit dem Koch auf dieser Insel festsaß. Verdammt was sollte ich nur tun?! Was sollte ich retten? Was würden wir brauchen? Vielleicht Choppers Medizinkasten, Robins Bücher? Brooks Gitarre? Frankys Baupläne? Oh Gott Namis Seekarten, sie würde ausflippen! Nami… Und mir kam nun wahrscheinlich der einzig sinnvolle Gedanke. Die Geldkassette. Wenn wir etwas brauchen könnten, dann wahrscheinlich sie. Ich rannte zurück in Namis Arbeitszimmer. Jeder von uns wusste, dass sie unser Geld in ihrem Schreibtisch deponierte. Doch unser Respekt vor Namis heiligem Zorn, hatte uns immer fern von dieser einen Schublade gehalten. Nun riss ich sie auf und zog die Geldkassette hinaus. Ich klemmte sie unter meinen Arm und begann erneut zu laufen. Denn auch die unteren Räume durchzogen mittlerweile dicke Rauchschwaden. An Deck angekommen wollte ich gerade einfach von Bord springen – wahrscheinlich der beste Weg von unserem brennenden Schiff zu kommen – als ich in der Ferne drei große schwarze Flecken ausmachte, die das Meer fast zu verschlucken schien. Sanjis Worte kamen mir wieder in den Sinn. Es waren drei Marinekriegsschiffe gewesen. Diese feigen Schweine machten sich also aus dem Staub! Doch mit dieser Erkenntnis erreichte mich noch eine weitere, viel Schrecklichere. Meine Freunde waren auf diesen Schiffen! Und ich konnte sie noch sehen. Ich sprang ins Wasser. Und dann schwamm ich, wie ich wahrscheinlich noch nie geschwommen war. Eigentlich war mir klar, dass ich keine Chance hatte. Und selbst wenn ich diese Schiffe erreichen könnte. Was sollte ich dann tun? An Bord waren wahrscheinlich nicht nur meine Nakama, sondern auch diese unheimlichen Kreaturen, die anscheinend nicht zu besiegen waren. Sonst hätten sie meine Freunde nie in ihre Fänge bekommen. Ich machte noch ein, zwei, verzweifelte Schwimmzüge, dann verschwanden die Schiffe aus meinem Blickfeld und vor mir lag nichts weiter als Dunkelheit und das Meer, während hinter mir ein Trümmerfeld lag. Am liebsten hätte ich laut aufgeschrien. Doch ich biss die Zähne zusammen und schlug mit der Faust ins Wasser. In meinem ganzen Leben war ich noch nie so frustriert gewesen. Nicht einmal an dem Tag, an dem ich aus anfänglicher Naivität geglaubt hatte, eine Chance gegen Falkenauge zu haben und schrecklich versagt hatte. Nein, das Gefühl, dass mich im Moment überkam, war mit keinem anderen der Welt zu vergleichen. Ich hatte meine Freunde verloren und wusste nicht, wie ich sie zurückholen konnte, während der Smutje wahrscheinlich noch an dem Spinnenbiss starb, weil ich keinen brauchbaren Arzt aufgetrieben hatte. Jetzt war definitiv der richtige Zeitpunkt, um sich selbst zu hassen! Außerdem hatte mich jetzt alle Kraft verlassen. Ich paddelte nun eher, mit der Geldkassette unterm Arm zurück an Land, wo ich mich an einem Steg in die Höhe zog. Dort ließ ich mich einfach auf den Boden sacken und starrte zu unserem Schiff. Der Bug ragte nach oben und es sah alles so aus, als würde das Meer unser zu Hause verschlingen, noch ehe das Feuer alles restlos niederbrennen konnte. Ich rührte mich nicht mehr vom Fleck, sondern saß einfach ganz still da und sah zu wie die Sunny immer mehr versank. Jetzt einfach zu gehen, schien mir respektlos. Mehr wollte ich eine Art Totenwache halten. Eine letzte Ehre für dieses Schiff, meine Heimat und ich schwor mir Rache an den Menschen zu üben, die sie mir genommen hatten. Erst als der Morgen hereinbrach, schaffte ich es mich von dem traurigen Anblick, den unser Schiff bot, loszulösen. Denn von der Sunny war nicht mehr viel übrig geblieben. Vereinzelte Teile trieben im Meer und die Wellen trugen sie mit sich davon. Etwas weiter hinten konnte ich ganz eindeutig einen Teil vom Krähennest schwimmen sehen. Wie oft hatte ich dort oben trainiert, um stärker zu werden? Und letztendlich, so schien es mir, war alles umsonst gewesen. Langsam stand ich auf und streckte meine steifen Gelenke. Noch immer hielt ich die Geldkassette umklammert, als ich mich zur Stadt umwandte. Ich versuchte mich an das Bild zu erinnern, das uns bei unserer gestrigen Ankunft hier empfangen hatte. Und desto mehr ich das tat, desto enger schnürte sich der dicke Mantel aus Hass und Verzweiflung um meinen Körper, und ich war unfähig mich dagegen zur Wehr zu setzen. Gestern hatte es hier noch eine Reihe alter Fachwerkhäuser gegeben. Auf dem Weg zu der Kneipe war ich am Marktplatz mit seinen bunten Ständen vorbeigekommen, wo Menschen lautstark über die Preise gefeilscht hatten. Und da war der Geruch nach Freiheit gewesen, der salzige Duft den das Meer in die Gassen trug. Jetzt erhob sich vor meinen Augen eine grau, schwarze Landschaft. Staub und Dreck wirbelten in einer Morgenbrise durcheinander und überzogen alles mit einer feinen weißen Schicht. Als würde der Himmel schmutzigen Schnee ausspeien, der alles bedeckte. Die schwarzen, dampfenden Häuserruinen, mit ihren hohlen Räumen und gesprengten Fenstern, die Metallteile und Dachbalken, die Explosionen über den Boden geschleift hatten und aus dem Boden ragten, wie unheimlich gewachsene Bäume, die aus ihren Häusern gerissenen, zerfetzten Möbel, den ganzen Schutt. Es war alles miteinander verbunden. Alles trostlos, grau und schmutzig. Langsam bewegte ich mich auf die Stadt zu. Und jetzt erst sah ich die Menschen. Gestern Nacht hatte ich noch geglaubt Sanji, der Wirt und ich, wir wären die einzigen Überlebenden. Doch jetzt liefen einige Gestalten durch die Straßen. Aber sie sahen nicht aus wie Menschen, sondern wie graue Geister, die durch die Ruinen huschten und nach Besitztümern suchten. Hin und wieder hörte man jemanden weinen und schreien. Zerlumpte Kinder sprangen über die Trümmer und riefen Namen. Ich hatte keine Ahnung wie ich in diesem Durcheinander die Kneipe wiederfinden sollte. Denn vermutlich stand auch dieses Gebäude nicht mehr. Am besten wäre es wohl gewesen, ich hätte einfach mit geschrien, denn woran hätte ich mich orientieren sollen? Es sah alles gleich zerstört aus. Doch dann entdeckte ich eine bekannte Gestalt und ich traute meinen Augen kaum. Der Smutje saß auf einem verkohlten Dachbalken. Sein verletzter Arm hing in einer schmutzigen Schlinge und in seiner anderen Hand hielt er eine Zigarette. Er sah aus, wie der letzte Überlebende einer grausamen Schlacht. Wir sahen uns wohl im selben Moment, doch Sanjis Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. „Du lebst ja noch“, sagte er und er blies grauen Zigarettenqualm aus. „Du auch“, antwortete ich trocken und stellte fest, dass sich der Idiot anscheinend nicht von innen zersetzt hatte. Aber gut, ja ich musste zugeben ich war erleichtert. Ich hatte wirklich Angst gehabt, dass der Smutje sterben könnte. Und ich wollte mir gar nicht vorstellen, was es für ein Gefühl gewesen wäre, das hier alles ganz allein durchstehen zu müssen. Trotzdem sah Sanji scheiße aus! Das Hemd hing ihm in Fetzen herunter, sein Gesicht war immer noch voller Ruß und auf der Stirn klebte ein großes Heftpflaster. Außerdem war er unter dem ganzen Dreck leichenblass. Wäre da nicht dieser unheimlich selbstgefällige Gesichtsausdruck gewesen, hätte ich geglaubt er könnte jeden Moment rückwärts vom Balken kippen. So riss ich aber meinen Blick von ihm los und sah mich um. Tatsächlich ließ noch einiges drauf schließen, dass wir uns bei der Kneipe befanden. Überall waren Scherbensplitter verteilt. Rechts von mir stand noch ein Teil vom Tresen und eine Billardkugel rollte über den Boden. Die Eisenfalltür stand offen. „Wie habt ihr es da raus geschafft?“, wollte ich an den Smutje gewandt wissen, während meine Augen die Gegend nach dem Wirt absuchten. „Hab die Tür aufgetreten. Hat etwas gedauert, da war ziemlich viel Schutt drauf. Konnten ja nicht wissen, dass du es nochmal zurückschaffst. Und ich hab mich schon mal für uns beide bei Gero bedankt. Immerhin hat er uns das Leben gerettet. Er hat mir erzählt, dass er die Spinne besiegt hat.“ Moment, was?! Der hatte bitte was erzählt!? ICH hatte gegen dieses Monster gekämpft. Ich hatte dem blöden Smutje das Leben gerettet! Zumindest zum Teil! Dieser miese Quacksalber! Doch als ich Sanjis amüsiertes Gesicht sah, wurde mir klar, dass er diese Geschichte genauso wenig glaubte und wahrscheinlich wusste, wie es wirklich geschehen war. „Und?“, fragte er dann auf einmal und seine Stimme klang verändert, „glaubst du mir jetzt?“ Ich starrte ihn an und wusste was er meinte. Es gab so viel was wir besprechen mussten. Ich musste an unser Schiff denken. Und daran, dass wir jetzt alleine auf dieser gottverlassenen Insel festsaßen. Sanjis Blick ruhte mittlerweile auf der Geldkassette in meinem Arm und auch er schien zu verstehen, was mit der Sunny geschehen war. Wahrscheinlich hatte er sich soetwas schon gedacht. Er stieß ein tiefes Seufzen aus und schnippte den Zigarettenstummel auf den Boden. Dann fasste er mit seinem unverletzten Arm hinter den Balken und zog – ich konnte es kaum fassen – Luffys Strohhut hervor. Ich machte den Mund auf, war aber nicht mehr in der Lage etwas zu sagen. Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Ich konnte mir selbst kaum erklären warum mich dieser Anblick so schockte. Immerhin wusste ich bereits, was den anderen zugestoßen war. Aber Luffys Strohhut verlieh der ganzen Situation etwas Symbolisches und er erweckte den Kampfgeist in mir zu neuem Leben. War ich heute Morgen noch mutlos und schier verzweifelt gewesen, schöpfte ich nun neue Kraft. Und ich wusste, dass diese Kraft allein aus dem unglaublichen Hass geboren wurde, der in mir tobte. „Sie sind nicht mehr hier oder?“, fragte Sanji nun, sprach es aber so aus, als würde er die Antwort bereits wissen. Ich schüttelte den Kopf, unfähig etwas zu sagen. Ich war so wütend. Die Wut schnürrte mir förmlich die Kehle zu. Am liebsten hätte ich jetzt irgendetwas zerstört! Wenn hier nur nicht schon alles kaputt gewesen wäre... Sanji seufzte erneut und streckte mir auf einmal Luffys Strohhut entgegen. Ich starrte den Koch dabei an, als hätte ich ihn zum ersten Mal im Leben gesehen und das musste wahrscheinlich ein ziemlich dämlicher Gesichtsausdruck sein. „Pass du auf ihn auf. Luffy hat dich zum Vize gemacht, also dürfte das auch in seinem Sinn sein.“ Verblüfft nahm ich Sanji den Strohhut ab und band ihn mir an den Gürtel. Ich war wirklich zutiefst verwirrt. So einen Zuspruch hätte ich vom Smutje nie im Leben erwartet. Wann hatten wir uns denn gegenseitig irgendetwas eingestanden...ich konnte mich nicht einmal an so eine Situation erinnern. „Wo… hast du ihn gefunden?“ Zu einem Danke war ich im Moment nicht in der Lage. Außerdem kam mir "Danke" relativ selten über die Lippen, wenn es sich vermeiden ließ. Doch bevor Sanji etwas antworten konnte, erklang eine aufgeregte Stimme. „Sanji, sieh mal was ich da gefunden habe!“ Gero kam aus einer nahegelegenen Ruine gestapft. Im Schlepptau einen wuchtigen, etwas angekokelten Holztisch. „Der ist noch gut! Den kann ich für meine neue Kneipe nehmen!“ Was zur Hölle….?! „Das nennt man… das ist… Kriegsfledderei!“, schrie ich ihm ungläubig entgegen. Wahnsinn, mir war das Fachwort eingefallen. Gero zuckte die Schultern, als er mich hörte. „Den da drüben konnte ich eh nicht leiden und jetzt ist er ja tot. Tote brauchen keine Tische. Hey… du lebst ja noch Junge!“ Dem war wohl nichts mehr hinzuzufügen. Sanji erhob sich schwerfällig und meinte: „Lass ihn einfach. Wir sollten jetzt eher unsere nächsten Schritte planen. Wie viel Geld ist in der Kassette?“ Um ehrlich zu sein, ich hatte keine Ahnung. Ich hatte zwar bereits versucht sie zu öffnen, doch ich kannte die Zahlenkombination nicht. „Äh“, machte ich, aber Sanji nahm mir die Kassette einfach ab. Dabei hatte er Probleme sie zu öffnen. Ich bemerkte erst jetzt, dass er seinen rechten Arm gar nicht benutzte und wahrscheinlich auch nicht konnte. Er erwiderte meinen Blick und lächelte auf einmal fast entschuldigend. „Ich hab in dem Arm noch kein Gefühl… das… wird wahrscheinlich noch besser.“ Seinem Tonfall war zwar nicht zu entnehmen, dass er sich Sorgen machte, ob das auch stimmte. Aber ich wusste genau, wie heilig dem Smutje seine Hände waren. Und wenn er seinen Arm nicht mehr bewegen konnte, wäre das für ihn wahrscheinlich genauso schlimm, wie für Luffy seinen Strohhut zu verlieren. Und verdammt ich würde alles tun, dass Luffy seinen Strohhut wieder zurückbekam. „Halt mal kurz“, murmelte Sanji jetzt und drückte mir die Kassette wieder in die Hände. Ich hielt sie ihm hin und er stellte die richtige Zahlenkombination ein. Dabei runzelte ich verärgert die Stirn. „Woher zur Hölle weißt du die Kombination! Sag bloß, die alte Hexe hat sie dir gesagt?“ „Natürlich.“ Ein überlegenes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. „Ich bin erstens vertrauenswürdiger als du. Und zweitens verwalte ich unsere Vorräte.“ Elender Klugscheißer! „Und wie viel ist drin?“, fragte ich recht ungehalten. Sanji zog ein paar Münzen aus der Kassette und steckte sie in seine Hosentasche. Der hatte sich jetzt anscheinend selber zum Kassenwart ernannt oder wie?! „Nur noch 50 Berry. Hey Gero!“ Gero der gerade damit beschäftigt war, Gerümpel und Schutt aus seiner Kneipe zu tragen, hielt inne und sah zu uns hinüber. „Wie viel kriegst du für Vorräte und Wasser? Außerdem noch ein paar Sachen aus dem Verbandskasten?“ Die waren also schon bei „du“. Da hatten sich ja die zwei richtigen Idioten gesucht und gefunden! Einen Moment lang betrachtete Gero uns, als hätte er eine Goldgrube entdeckt. Dann kam er eifrig herbeigeeilt und lächelte großzügig wie ein Vater, der seinem Sohn ein hübsches Geschenk machen wollte. Wäre da nicht dieses hinterlistige Funkeln in den Augen gewesen, das ich bereits von unserer Navigatorin kannte. „Wie viel habt ihr denn?“ „10 Berry.“ Eine glatte Lüge, ohne mit der Wimper zu zucken. Das war gut. Hatte ich vom Smutje nicht erwartet. Der war ja sonst so ein schlechter Lügner. Gut aber immer noch besser als ich. Usopp war in dem Gebiet ja unschlagbar. „Das ist nicht gerade viel“, sagte Gero langsam und zog ein Gesicht, als würde er bereuen uns in seinem Keller aufgenommen zu haben, „Aber na schön. Ich helfe euch. Immerhin hast du es geschafft die Kellertür aufzubrechen, sonst wären wir da unten wahrscheinlich verrottet.“ „Hallo, ich war auch noch da!“, warf ich entrüstet ein. „Mit dir war nicht mehr zu rechnen“, antwortete der Wirt plump und stieg wieder in den Keller wahrscheinlich, um uns die Vorräte zu holen.“ Wie nett! Ich sah ihm wütend hinterher. War ich froh, wenn wir den alten Kauz los waren! „Was sollen wir denn mit Vorräten. Was hast du vor? Hier ausharren und warten bis was passiert oder wie?“ „Nein, überlass das Denken mal ruhig mir, immerhin zählt das nicht zu deinen Stärken.“ Wenn der selbstverliebte Trottel nicht so am Ende gewesen wäre, wäre ich auf ihn losgegangen. So warf ich ihm einfach nur eine Beschimpfung an den Kopf und starrte ihn bedrohlich an. Sanji tat aber wenig beeindruckt, sondern zog etwas aus seiner anderen Hosentasche heraus und hielt es mir unter die Nase. „Hat gestern der Vizeadmiral beim Kampf verloren.“ Sanji hielt einen in einer Holzfassung ummantelten Log-Port in der Hand. Ein Eternal-Port. Ich erinnerte mich daran, wie wir diesen vor einigen Jahren auf dem Weg nach Alabasta benutzt hatten. Der Eternal-Port änderte nie seine Richtung, denn er hatte die Magnetströme auf nur ein bestimmtes Ziel gespeichert: Alcazar. Ich hatte noch nie von diesem Ort gehört und jetzt schüttelte ich ein wenig verständnislos den Kopf. „Was ist gestern alles passiert? Wieso erzählst du mir das mit dem Eternal-Port erst jetzt?“ „Wieso erst jetzt?“ Sanji legte die Stirn verärgert in Falten. „Das kann ich dir gern sagen! Weil du mir nicht zu hören wolltest und einfach davongerannt bist! Und dann war ich leider nicht mehr in der Lage mehr zu erzählen, weil mich eine riesige Spinne fressen wollte!“ Oh ja, daran erinnerte ich mich. „Du lebst ja noch, dann kannst du es ja jetzt erzählen!“ Der Smutje atmete tief durch, wahrscheinlich um seine Wut zu unterdrücken und fing dann an zu erzählen. „Wie ich gestern schon versucht habe dir klarzumachen, war ich auf dem Markt einkaufen. Dann kamen diese Schiffe auf einmal auf die Insel zu. Und alles brach gleich in Panik aus. Ich hatte Glück und hab die anderen relativ schnell gefunden, nur von dir Idiot war keine Spur. Luffy wollte die ja eh gleich alle vermöbeln, aber dann kamen sie an Land. Es war ein Vizeadmiral dabei, der dann nur verkündet hat, dass die Marine beschlossen hat das Treiben auf der Insel zu unterbinden und alle Kriminellen zu töten. Außerdem wussten sie noch, dass wir hier sind und ja den üblichen Mist, dass wir uns ergeben sollen bla bla. Am Anfang war es auch total leicht. Wir hatten die normalen Soldaten schnell besiegt. Aber dann …. dann kamen diese Monster aus den Schiffen. Ich weiß nicht wie viele es waren. Sie sahen am Anfang auch aus wie normale Teufelsfruchtnutzer, aber dann konnten wir einfach nicht gegen sie gewinnen. Es hat nicht lange gedauert und dann waren wir am Ende. Ich sah meine Chance nur noch darin den Vizeadmiral anzugreifen. Dabei hat er dann den Eternal-Port verloren. Nami hat ihn gefunden und mir gegeben, als wir beide geflohen sind. Aber es waren überall so viele Menschen. Ich habe Nami in der Menge verloren. Und dann bin ich auf dich gestoßen.“ Nachdem er seine Erzählung beendet hatte sah er mich erwartend und leicht anklagend an. „Und was hast du in der Zeit so getan Marimo?“ Welch rhetorische Frage. Ich war mir sicher, dass Gero dem Smutje bereits erzählt hatte, was ich in der Zeit getrieben hatte. Also ignorierte ich die Frage gekonnt. „Und was ist jetzt der Plan?“, fragte ich stattdessen. „Ich nehme an, dass die Schiffe auf dem Weg zu dieser Insel Alcazar sind“, erklärte Sanji bereitwillig und klang dabei selber wie ein Offizier, der der Truppe die Kriegsstrategie mitteilte„Ich hab Gero schon gefragt, aber er kennt die Insel leider nicht. Trotzdem denke ich, dass ich richtig liege. Weshalb sollte die Marine sonst einen Eternal-Port haben? Und jetzt überleg mal weiter. Jetzt haben wir diesen Eternal-Port. Wir können vor denen dort sein und sie da abfangen. Wir haben Zeit gewonnen!“ Das klang ja alles schön und gut. Die Sache hatte nur einen entscheidenden Haken. „Toller Plan. Und wie willst du dahinkommen? Falls du es vergessen hast, unser Schiff ist gesunken.“ Sanji sah mich an und sein Blick hatte etwas spöttisches, fast triumphierendes. „Falls du es vergessen hast, wir sind Piraten. Wir entern einfach ein Schiff.“ ___________________________________________________________________ So, das wars :)ich hoffe es hat gefallen xD im nächsten Kapi geht’s auf zur großen Reise :D LG Gwyn Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)