I can't take my eyes of you / In my secret life von -Sian- ((Reita x Ruki / Uruha x Aoi)) ================================================================================ Kapitel 12: (R) Blaue Augen und gebrochene Herzen ------------------------------------------------- „Krasser Scheiß man!“ Mit diesen Worten wurde ich nun schon mehrfach am heutigen Tage begrüßt. Von einigen Internatsbewohnern schon in der Gemeinschaftsdusche und anderen in der Umkleide vom Football-Team. Zwar war heute auch Samstag, aber unser Trainer wollte dieses Jahr nichts, aber auch rein gar nichts anbrennen lassen und hat an den Samstagen ein Zusatztraining beordert – zumindest bis wir wieder gewinnen und wenn an diesen Tagen keine Spiele sind. Das ich nun so demoliert zum Einsatz erscheinen musste, war ja nicht unbedingt geplant. Zumindest nicht von mir... Takanori hätte die Krallen ruhig drinnen behalten können, aber wahrscheinlich braucht er das, während er es sich mit meiner unmaßgeblichen Beteiligung besorgt, mich nebenher auch zerfetzten zu können. Beim Umziehen jedenfalls wurde mein entblößter Rücken von nahezu allen Anwesenden neugierig gemustert, selbst Ruki verzog das Gesicht mitleidig, als er mich betrachtete – nur um dann ein klein wenig belustigt zu feixen. „Ey voll gefährlich die Weiber...!“ kam es von einem anderen Teammitglied und ein weiterer äußerte sich mit 'uhh' und 'aah'-Lauten, während er meine Pelle studierte. Blubbski hielt sich verdächtig im Hintergrund. Dem missfiel es offenbar, das ich schon wieder 'ne Mieze im Bett hatte, wenn man es so ausdrücken will und sie augenscheinlich ihren Spaß mit mir gehabt haben muss, was ihn sicher unweigerlich daran erinnern könnte, das ich seine Freundin vor nicht allzu langer Zeit gevögelt hatte. Nun, mir ist es tausend mal lieber, die Jungs glauben an ein Mädchen von drüben, als wenn sie wüssten das mich Einer aus den eigenen Reihen beim Sex so zerstückelt hat. Die tiefen Kratzer waren zwar im Laufe des Vormittags alle gut mit Schorf versehen, das wenigstens die Gefahr einer Entzündung minimiert ist, aber dennoch tat mir jede unbedachte Bewegung weh und das wiederum weckte die Aufmerksamkeit vom Coach. Er hatte mich zu sich gepfiffen und ich versuchte ihm meine teils buckeligen Bewegungen zu so gut es ging zu erklären und hatte daher meinen Helm abgenommen. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er mich an und hob die Hand, mit den Worten: „Guter Mann, aber sag ihr sie soll dich das nächste mal in einem Stück zu uns schicken, wir brauchen einen voll einsatzfähigen Quarterback und keinen Katzenkratzbaum.“ Er zwinkerte und schon klopfte seine Handfläche nicht gerade sanft auf meinen Rücken. Schmerzerfüllt zuckte ich zusammen und wich zurück. In diesem Moment, und genau diesem – als gäbe es keinen anderen Augenblick, um hier entlang zu rennen – lief Blubbski an uns vorbei und dann spürte ich einen dumpfen Schmerz im linken Auge... In einer halben Drehung sackte ich zu Boden und sah mich nach einem seltsamen Blackout benommen um. Um mich herum im Kreis stehend, sämtliche Mannschaftskameraden und alle blickten mich erwartungsvoll an. „Geht doch weg, er braucht Luft!“ rief unser Trainer hysterisch und wedelte mit den Händen verscheuchend. Ich schaute nach oben, um zu sehen wer da meinen Kopf vom nasskalten Boden fern hielt und blickte in Takanori's wundervolle Augen... bis mich der Schmerz wieder aus meiner Verträumtheit riss und ich wehleidig brummte. Meine Hand fand an mein nun zusätzlich demoliertes Auge und ich zischte gequält, bevor mich Coach Tanaka ansprach: „Suzuki, kannst dich mich verstehen?“ Mehr als ein genervtes Knurren kam aber nicht von mir und so zerrte er mich an der anderen Hand auf die Beine. Kawasaki stand unbeeindruckt an der Seite und beobachte kühl wie ich vom Platz geführt wurde. Man hätte glatt meinen können, das der Penner mich mit Absicht verletzen wollte, weil er scharf auf meinen Posten als Mannschaftsführer war und auf Rache sinnt, wegen seiner Freundin. „Nicht dein Tag Kumpel...“ hörte ich seine nervige Stimme noch hinter her rufen, eh ich zur Krankenschwester gebracht wurde. Wie ein Kleinkind... Als ob man mir gar nichts zutrauen würde! Kaum wurde ich im Wartebereich vor dem Arztzimmer abgeliefert und allein gelassen, stand ich auch schon auf und suchte nach dem WC in diesem von mir selten frequentierten Gebäude, wo ich hoffte ein Spiegel zu finden. Die Suche dauerte Gott sei dank nicht lange, doch ich erschrak mich fast zu Tode beim Anblick meiner selbst. . . . Total entstellt! So empfand ich mein Spiegelbild, als ich mich nach dem ersten Schock wehmütig betrachtete. Es war schlimmer als das, was Ruki mir angetan hat – immerhin war das bei meinem Kleinen auch keine eiskalte Berechnung! Mein Auge schmerzte nicht nur, es war dick geschwollen und zu geknietscht, es leuchtete blau, rot und irgendwie pink... na ja und irgendwas dazwischen... So langsam sickerte die Erkenntnis durch, als ich so an meiner neusten Verletzung entlang tastete. Blubbski der kranke Irre... Der hat mir bei seiner Trainingseinheit – natürlich ganz aus Versehen – den Ellbogen ins Auge gerammt und ich musste das Ganze nun als 'unglücklich gelaufen' hinnehmen, so erklärte es mir Tanaka auf dem Weg hier her. Der Mann ist übrigens die einzige Autoritätsperson die uns duzt, die anderen Lehrer siezen uns. Selbstredend hab ich den Grund, wieso ich überhaupt hier unten war, sofort vergessen und hatte als erstes Ziel Ruki im Sinn, lief im Schnellschritt hinüber zu unserem Wohngebäude, hechtete dort die Treppe hoch und hämmerte an seine Tür, um mich trösten zu lassen. Auch wenn ich anfangs mehr oder minder großen Bedenken wegen ihm hatte, so fühlte ich mich dem Kurzen noch viel näher, seit ich ihn für mich zugelassen hatte und erst recht nachdem wir das erste mal recht intim miteinander wurden. „Ich lerne! Nackt!“ erklang es dumpf von drinnen und ich brüllte zurück: „Ruki, ich bin's...!“ „Reita?“ hörte ich ihn schreiend fragen und dann öffnete er doch noch die Tür. „Du bist ja hier?“ stellte er verblüfft fest, weil ich eigentlich bei der hiesigen Krankenschwester sein sollte und ich grummelte: „Und du bist nicht nackt... Ich frage mich wer enttäuschter ist.“ Er ließ mich herein und ich pflanzte mich sogleich aufs Bett – wo ich meiner Meinung nach auch hingehörte, nach diesem Attentat auf mich. Schief lächelnd kam mein Kleiner auf mich zu und setzte sich zu mir, legte seine Hand an meine Wange und strich hauchzart über das misshandelte Auge. „Ich muss sagen, dein Veilchen steht dir irgendwie“ sprach Takanori leise und ich fragte hoffnungsvoll nach: „Aha, ist dir das nicht zu sehr auf böser Junge?“ „Böse Jungs müssen nicht gleich schlecht sein“ ließ er mich schmunzelnd wissen und ich fragte mit erhobener Braue: „Stehst du etwa auf Bad Boys?“ „Nein... tu ich nicht“ entgegnete Ruki mir ruhig und ich hakte weiter nach: „Ach komm, gib es zu!“ „Nein Akira, ich steh nicht auf Prügeleien oder solche miesen Aktionen... Hab gesehen wie Kawasaki mit Anlauf auf dich los ist, aber dann bist du schon zu Boden gesegelt“ kam es nun in etwas rauerem Ton von dem neben mir Sitzenden, eh dieser an den Bettrand rutschte und nachdenklich flüsterte: „Wir sollten reden...“ Oh... toll.. Ein Satz, den jeder 'gern' hört... Also legte ich meinen Kopf, noch immer seitlich hinter ihm sitzend auf Takanori's Schulter und sagte kaum hörbar: „Ich wollte mich eigentlich trösten und verhätscheln lassen...“ Er drehte sich zu mir um und tupfte ein Küsschen auf meine Wange, ließ sich nach hinten fallen und legte sich mit ausgebreiteten die Armen neben mich ab. Zögerlich kuschelte ich mich an und lauschte was er mir zu sagen hatte: „Weißt du... als du heute morgen ganz früh weg warst... bin ich tief in mich gegangen...“ Das würde ich jetzt auch zu gern... Ganz… tief... in dich gehen... „Reita?“ wurde ich angesprochen und scherzte daher ertappt: „Hoffentlich hast du dir dabei nicht wehgetan.“ „Blödmann...“ knurrte er und gab mir einen Klaps auf die noch einigermaßen intakte Brust, ich grummelte daher kurz und hörte ihm weiter zu: „Ich weiß nicht, ob wir beide dasselbe wollen... von einander...“ „Wie.. wie meinst du das?“ fragte ich nun verunsichert und spürte wie mir ein kalter Schauer über den Rücken lief. Ruki biss sich auf die Lippen, als würde er krampfhaft überlegen wie er mir das, was auch immer gleich kommen würde, servieren möchte. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis er endlich weiter sprach: „Ich denke... da ist ein Missverständnis zwischen uns... Ich möchte eigentlich keine richtige Beziehung... mit Niemandem. Zur Zeit krieg ich das glaub ich nicht auf die Reihe, wieder etwas mit jemanden anzufangen... also was Ernstes... Eigentlich... wollte... ich nur Spaß haben und... Ich weiß nicht wie ich es sagen soll, aber... ich dachte du bist mehr so der Typ, der es eher lockerer angeht und nachdem ich wusste das du dich durch den halben Mädchen-Block gefickt hast, hatte sich meine Vermutung irgendwie bestätigt und... Ach fuck... Ich bin davon ausgegangen das du wie alle Anderen bist, dir keinen Kopf machst und nicht nachdenkst, dich mit nichts beschäftigst, wozu es mehr als nur 2 – 3 Hirnzellen braucht...“ Mein Herz fühlte sich an, als würde es sich krampfartig zusammen ziehen und dann stehen bleiben, als Takanori das Finale seiner Ansprache einläutete: „Ich wollte dich nur zum Vögeln, Akira...“ . . . Das hatte gesessen. Es tat weh... Es tat verdammt weh! Sogar mehr als die bisherigen Wunden, die mir in letzter Zeit zugefügt wurden... . . . Jungs können echt so scheiße verletzend sein... Ich entfernte mich von Ruki und blickte ihn erst einen Augenblick fassungslos an, eh ich etwas darauf sagen konnte: „Na klasse... So frei nach dem Motto: 'Dumm fickt gut' oder was?“ „Das hab ich nicht gesagt!“ rief er sogleich und blickte mich ernst an, doch in mir stieg Wut hoch und ich stand vom Bett auf: „Na hör mal, meinst ich hab es nicht geschnallt, das du mich für unterbelichtet hältst? Ich selbst würde mich für bekloppt halten, nach meinem mehr als peinlichen Verhalten und überhaupt, was haben die Weiber von drüben denn mit uns beiden zu tun?“ Takanori stützte sich auf die Ellbogen und kaute verbissen auf seiner Unterlippe, bevor ich nun etwas lauter knurrte: „Also ging es dir nur wirklich nur ums Ficken oder was? Was ist mit unserer Freundschaft? Zumindest war ich wohl in dem Irrglauben, das wir Freunde wären!“ „Sag jetzt nicht, das du mich nicht gern gevögelt hast und keinen Spaß dabei hattest!“ kam es von ihm zurück und ich schrie ihn aufgebracht an: „Ich hatte Spaß, und wie! Für mich ist's der beste Sex meines Lebens gewesen, aber ich.. ich... Verdammt, ich hab's mit Gefühl und getan... Es hat mich enorm Nerven gekostet die Gefühle zuzulassen, die du in mir geweckt hast und jetzt kommst du mit 'Du bist nur 'n Fick-Spielzeug und mehr ist nicht'.“ Wutschnaubend schritt ich zur Tür hinüber und wollte gerade klinken, als Ruki aufsprang und rief: „Warte, so ist das doch gar nicht!“ „Weißt du was? Fick dich! Such dir einen anderen Deppen...!“ zischte ich ihm schon fast ins Wort und baute mich dabei drohend vor ihm auf, eh ich mich umdrehte und ergänzte: „Ich geh jetzt, bevor ich dir doch noch Eine rein zimmer. Und komm ja nicht auf die Idee mir nachzurennen, sonst hast du auch ein blaues Auge!“ Tür knallend verließ ich den Raum und stapfte angefressen zurück in den meinen. Verdammter... elender... kleiner... fieser Sack! Wozu hat der sich überhaupt so viele Umstände mit mir gemacht, wenn ich doch nur ein unbedeutender Schwanz bin, der es ihm besorgen darf...? Macht es ihn an, so mit mir zu spielen? Eben so aufgebracht betrat ich mein eigenes Zimmer und auch diese Tür flog laut schallend ins Schloss. Mein Mitbewohner war scheinbar duschen, denn frische Klamotten lagen am Fußende des Bettes und seine Schranktür stand offen. Ich war wütend; so wütend das ich am liebsten alles auseinander genommen hätte und schaute daher stur aus dem Fenster, um vielleicht draußen irgendetwas zu finden, was mich abregt und krallte mich zudem energisch am Fensterbrett fest. Selbst die dämliche offene Schranktür brachte mich zu Weißglut! Eine solche Wut kannte ich vorher nicht von mir... Es ist nicht das erste mal, das man mit mir Schluss gemacht, aber da war ich nur mal kurz angepisst und gut war. Warum ruft jetzt der ganze Scheiß nur so viele Emotionen in mir wach? Fakt war jedenfalls, das ich mich abreagieren musste. Und zwar dringend! Einen Augenblick später trat ein frisch geduschter Aoi zum Erbrechen gut gelaunt ins Zimmer und sah mich mit vorahnend hoch gezogenen Augenbrauen von oben bis unten an, als ich mich ihm zu wandte: „Oh oh.. Ärger im Raubkatzen-Paradies...“ Er schloss die Tür hinter sich und legte den Stapel Dreckwäsche in seinen Korb, die Dusch-Utensilien in den Schrank und setzte sich vor mich auf sein Bett. Ein deutender Blick von ihm auf das Fußende meines Bettes und ich brummte unwillig: „Keinen Bock drüber zu reden...“ Shiroyama's auffordernder Blick allerdings nahm nun eine bedrohliche Form an, seine Augen fixierten zunächst mich stechend und dann wieder mein Bett. Genervt und geringfügig eingeschüchtert setzte ich mich auf angewiesene Stelle und seufzte dramatisch. Mein hauseigener Psychologie-Professor beugte sich breitbeinig am Bettrand sitzend, zu mir nach vorne und stützte sich auf die verschränkten Finger unter seinem Kinn. Ich hoffte inständig nichts unter seinem Bademantel hervorblitzen zu sehen, was ich nicht unbedingt sehen wollte und wenigstens da waren mir die höheren Mächte gnädig. Ich räusperte mich und begann auf Aoi's erneuten drohenden Blick zu erzählen: „Er hat mich benutzt...“ „Ist nicht zu übersehen.. Nettes Veilchen hast du da... ist das auch von deinem Kleinen?“ entgegnete er mir und deutete auf mein geschundenes Auge, eh ich den Kopf schüttelte und weiter sprach: „Das meine ich nicht... Takanori will mich nur fürs Bett... als Spielzeug...“ „Es soll Männer geben die genau das wollen“ kam es wieder in Psychologen-Ton von dem vor mir Sitzenden und ich murrte: „Ich will aber verdammt noch mal nicht sein Spielzeug sein! Jedenfalls nicht nur...“ „Was willst du dann?“ fragte er immer noch so ruhig und ich zuckte mit den Schultern: „Ich weiß es nicht... Er verwirrt mich, er legt irgendwie alles in mir lahm... Er gibt mir sogar manchmal das Gefühl etwas Besonderes zu sein – wenigstens für ihn, aber ich bin wohl doch nichts weiter als ein irgendein Dildo, mit größerer Bedienfläche, der in seinem Nachtschrank auf Einsatz warten darf...“ „Er hat 'nen Dildo?“ fragte Aoi nun mit geringfügig veränderten Gesichtsausdruck und ich murrte: „Ich weiß nicht, was er für Teufelszeug in seiner Schublade hat, aber er sprach von 'nem Lieblingsfreund, mit dem er es sich sonst besorgt...“ „Verstehe...“ hörte ich es fachmännisch von meinem Mitbewohner, eh mich dieser aufklärte: „Aber Suzuki, nur zur Info... ein Dildo mit Schaltfläche ist ein Vibrator und meines Erachtens nach eine noch größere Konkurrenz, wenn ich bedenke was diese Dinger heutzutage alles können. Ich würde mich jedenfalls absolut nutzlos fühlen, wenn ich wüsste das Kouyou so ein Gerät besitzen würde... „Ähm Danke Shiroyama, aber... das ich mich jetzt nutzlos fühlen sollte, baut mich nicht unbedingt auf...“ konterte ich daraufhin und er sprach schnell: „Ach ja, richtig... verdammt... Sorry...“ „Und ähm... was machst du jetzt?“ sprach mich mein Gegenüber nach einem schweigsamen Moment erneut an und wieder zuckte ich mit den Schultern, eh ich nuschelte: „Keine Ahnung... Die Jungs vom Football veranstalten wieder einen Spiele-Abend mit Konsole zocken, Bier und Chips. Irgendwie wäre das genau das Richtige, um mich von dem Scheiß abzulenken...“ „Guter Plan, Suzuki! Betrink dich, kotz rum, kipp um und morgen geht’s dir viieel besser!“ kam es gespielt euphorisch von meinem Mitbewohner und ich ahmte lautlos ein Lachen nach, auf den triefenden Sarkasmus. „Irgendwie... fühl ich mich fad.. Wie damals als ich Krümel-Tee süchtig war und plötzlich keiner mehr da gewesen sein soll... Kann man von Krümel-Tee abhängig werden?“ ließ ich Aoi meine derzeitige Stimmung, untermalt von einem Beispiel, wissen und er gab mir zu bedenken: „Besser als wenn du vor Wut schäumst und dich wie eine Dramaqueen aufführst.“ Mit diesen Worten stand er auf und begann sich aus seinem Bademantel zu schälen, als ich schnell weg sah und fiepte: „Ich bin keine Dramaq-... Shiroyama! Weißt du was wirklich dramatisch war?“ „Du wirst es mir sicherlich gleich sagen...“ kam es hörbar grinsend von Gemeintem und ich erzählte ohne groß drüber nachzudenken: „Das eine mal, als ich mir beim Nägel schneiden den Nagel ins Auge geschnippt hab!“ Mein Mitbewohner blickte mich ratlos an, als er in seine Unterhose gestiegen war und ich mich ihm wieder zuwenden konnte. „Geht doch noch... wäre schlimmer, wenn es ein Fußnagel gewesen wäre“ sprach er fast schon ein wenig gelangweilt und nun sah ich ihn eindringlicher als eindringlich an. Man konnte förmlich ein einsames Grillenzirpen hören.. Ich räusperte mich verlegen und sah wie Aoi schluckte, eh er unschlüssig murmelte: „Oh... Ja also.. ich ähm... das kann doch jedem mal passieren...“ „Dir etwa auch?“ fragte ich hoffnungsvoll nach und er verneinte schnell, eh er sich komplett angezogen hatte und sich mit wenigen Handgriffen etwas auf stylte, seine Haare begutachtete und sich anschließend auf den Weg machen wollte. „Viel Glück nachher, ich drück dir die Daumen!“ rief er im Gehen und ich brüllte hinter her: „Danke, kann ich gebrauchen! Blubbski beim Spiele-Abend abzuzocken wird mir 'ne Freude!“ „Den meine ich nicht...“ brummte es noch zur fast geschlossenen Tür hinein und ich beschloss, auch nicht weiter drüber nachzudenken, mich in mein Profi-Zocker-Outfit zu werfen und mich der illustren Runde im Aufenthaltsraum anzuschließen. Spiele zocken – eines der wenigen Dinge, die etwas zu kurz kamen in diesem Jahr, seit Ruki in mein Leben getreten ist. Ruki... Ich komme nicht umhin, zu zu geben das ich es vermisse, das ich ihn jetzt nicht bei mir habe... Seine Hände können so enorm gut kraulen und zärtlich massieren... Seine Stimme jagt mir so wunderbare Gänsehaut ein, vor allem bei dem ganzen versauten Zeug, das er so sagt... Seine Augen sind so atemberaubend schön und irgendwie glaube ich, das er hinter dieser Fassade noch weit mehr versteckt, als eine Sex-hungrige Bestie... Gott ReiRei hör auf zu jammern, sieh zu das du zu den Jungs gehst und dir den Kopp zu schüttest! Eine viertel Stunde später stand ich mit Bananenpflücker-Hemd, Baseballcap und ausgefransten Jeans im Aufenthaltsraum und wurde gröhlend begrüßt: „Komm her man und setz dich! Nächste Runde kannst du auch mit machen, dann fangen wir eh neu an.“ „Geil!“ entgegnete ich dem und schnappte mir mein erstes Bier, welches mir unter die Nase gehalten wurde und nahm im Schneidersitz auf den Boden vor dem Fernseher platz, die Tische und Stühle waren besetzt von Denen, die Karten spielten. Grob überflog mein gesundes Auge die zur Auswahl stehenden Spiele und auch darüber konnte man sich kaum beschweren. Vielleicht kann der Abend ja doch noch was werden! So vergingen die ersten 2 Stunden wie im Fluge und ich amüsierte mich prächtig, was sicher auch zum Teil an dem steigenden Promille-Wert in meinem Blut lag. Als ich vom WC wieder kam, saß urplötzlich hinten in der Ecke im Sessel Takanori und kaute auf dem kleinen Finger herum. Ich ignorierte ihn und riss meine von Kawasaki entwendete Steuerung wieder an mich: „Du spinnst wo! Nimm deine Wichsgriffel von meinem Controller!“ „Reg dich mal nicht künstlich auf, Zyklop, nicht das du noch versehentlich auf dein zweites Auge fällst!“ wurde ich so gleich beleidigt und ich konterte angesäuert: „Sackratte!“ So ein Penner! Nach beschwichtigendem guten Zureden unserer Mitspieler, jetzt keine Prügelei anzufangen, setzte ich mich wieder zu den anderen – weit weg von Blubbski – und wartete darauf, das endlich das nächste Spiel gestartet werden konnte. Diesmal eine Art Frage/Antwort Spiel, bei dem ich so gut wie immer gewinne! So auch heute! Auch wenn ich zuvor beim virtuellen Boxen, Autorennen und mittelalterlichen Schwertkampf wegen vorübergehender Einäugigkeit etwas geschwächelt habe, so hatte ich nun eine richtige Glückssträhne und konnte fast alle Fragen in angemessener Zeit beantworten, was mein angeknackstes Ego enorm pushte. Kawasaki hatte keine Chance und auch den Rest hab ich gnadenlos abgezogen, und warum? Weil ich solche Spiele früher zuhauf nächtelang durch gezockt hatte, als ich noch nicht hier war. Nichts desto trotz brachte mich der Bierkonsum ein weiteres Mal in die Verlegenheit aufs Klo zu müssen, doch ich hielt tapfer durch bis zum Ende dieser Runde und aalte mich genüsslich im Sieg, nur um wenige Augenblicke später eilig zum WC zu sprinten, bevor noch ein Unglück passieren würde. Ruki hatte ich derweil völlig verdrängt und erschrak umso mehr, als er plötzlich im Türrahmen des gefliesten Raumes stand und mich seltsam ansah. Als ich mich wieder gefangen hatte schob ich mich ohne ein Wort an ihm vorbei, um an die Waschbeckenzeile zu gelangen. „Akira... rede mit mir...“ sprach er leise und wieder reagierte ich nicht, wusch meine Hände und vernahm wie er schwer ein- und ausatmete, eh er es erneut probierte: „Bitte, wir sollten reden..!“ „Das letzte mal als du so was zu mir gesagt hast, hast du mir mitgeteilt nur ein Spielzeug zu sein und eigentlich muss ich auch nicht viel mehr wissen, mein Bedarf ist gedeckt...“ knurrte ich daraufhin und wollte mich abermals an Takanori vorbei schieben, der mir bis in den Türrahmen vom Waschraum gefolgt war, doch ich wurde an der Hüfte gepackt und festgehalten. „Lass mich...“ zischte ich und schlug die seine Hand von mir weg, funkelte den Kleinen böse an und wollte meinen Weg fortsetzen, als ich mich plötzlich an die Wand gestemmt wieder fand. „Hör mir doch zu, ich will mit dir reden!“ „Ich aber nicht mit dir, denn was du mir so zu sagen hast, tut ziemlich weh!“ fauchte ich ihn an und wurde los gelassen, aber dennoch kam ich nicht weit. Der Kurze stellte sich vor den Eingang und sprach: „Bitte... komm in mein Zimmer und wir reden, ich will nicht das es so zwischen uns ist...“ „Ich bin nicht Derjenige der Scheiße gebaut hat!“ kommentierte ich kühl und wollte Ruki endlich aus dem Weg schieben, um mich meiner Siegessträhne widmen zu können und wurde noch einmal aufgehalten: „Ich mag dich... sehr, und... ich will dich nicht verlieren...“ Einen kurzen Moment musste ich überlegen, was ich darauf antworten soll, doch mein Gegenüber verschlug mir die Sprache mit seiner nächsten Frage: „Kann es sein, das... du in mich verliebt bist...?“ „Nein!“ kam es nach diesem Augenblick wie aus der Pistole geschossen aus meinem Mund, bis ich seinem Blick nicht mehr stand halten konnte und weg sah. Bin ich... verliebt? Irgendwas in der Art war da jedenfalls... Vorsichtig tasteten Takanori's Finger nach meinem Kinn, um mein Gesicht zu sich zu drehen und er hauchte kaum hörbar: „Komm mit zu mir...“ Mit sanfter Gewalt schaffte er es und sah mich mit seinen großen Kulleraugen an, wartete offenbar auf eine Antwort. Wenn ich der kleinen Mistratte jetzt sage, das er vermutlich recht hat, dann reißt er mir bestimmt endgültig das Herz raus... Was mach ich also? Geh ich mit ihm und hör mir an, was er zu sagen hat oder geh ich zurück zu den Jungs im Aufenthaltsraum und hake das mit Ruki vorerst ab? _________________________________________________________________________ Gott ich bin so verdammt müde x.x Ja... mal ein etwas kürzeres Kapitel als zuvor, aber ich wollte mal ein klein wenig Spannung rein bringen :D Ich bin fies, ich weiß... Aber ich brauchte eine Stelle an der ich einen Zwischenschnitt machen kann, denn ich brauch als nächstes ein U-Kapitel, um etwas zu klären, was nach dem Streit und vor dem Aufeinandertreffen im Bad passiert ist. Wem diese Aussage zu kryptisch ist, dem erläuter ich es weiter unten in der Vorschau ein klein wenig genauer. Eigentlich wollte ich mir beim Schreiben das Radio-Interview von Reita & Ruki (feat. Aoi) reinziehen, aber diese z.T. Sehr seltsamen Klänge im Hintergrund, haben mich zu sehr aus dem Konzept gebracht. Es war eine kuriose Paarung aus – keine Ahnung was genau es war... Volksmusik.. Polka... Folklore... naja und dann dieses komische Gepiepe das wie ein Videospiel klang... Öhm ja korrigiere wie immer wenn ich Zeit hab..^^ Freu mich über Reviews und besonders würde ich mich freuen, wenn ich wieder etwas von dem ein oder anderen lesen dürfte, von denen ich schon ein Weilchen nichts mehr gehört hab. Geht’s euch gut, meine Hasi's oder ist was passiert? Ich mach mir doch immer so schnell Sorgen <.< Und wenn es etwas auszusetzen gibt, oder Fragen, Anregungen, Wünsche... immer her damit :) Eine kleine Sache noch am Rande: Ich hatte da vor ein paar Tagen ein Chat-Gespräch mit einer Leserin, die mir mitteilte wie sehr ihr meine Geschichte: 'You are someone...' geholfen habe und... Leute ich war so gerührt @.@! Wenn ich popeliger Autor sowas hinbekommen kann, und bis vor kurzem nicht mal wusste, das es so etwas gibt, dann hatte mein Geschreibsel ja sogar einen Sinn! Und was ich sehr toll fand: sie sagte mir das die ihr Story von einem Ihrer Lehrer empfohlen wurden, dieser sie demnach selbst gelesen hat. Es gibt sie da draußen, die Lehrer, denen ihre Schüler nicht scheißegal sind und die zudem auch verdammt cool drauf sind v.v! Weiter so! Ich setzte meine Hoffnung in Euch, das Ihr euren Schülern wunderbare Werte und Wissen vermittelt und keine weitere Straftäter-Armee auf die Welt los lasst ;) Ich hoffe das klang nicht zu gewürzt <.