Baby, you're kidding me von Sunset- (SasuNaruSasu) ================================================================================ Kapitel 3: Desperate housewife. ------------------------------- „Ene, meine, muh und raus bist … du!“ Mit einem triumphierenden Grinsen hob ich den Babystrampler hoch, den ich gerade per Zufallsprinzip ausgesucht hatte.  Er war orange und hatte grüne Striemen an der Seite, dementsprechend konnte ich ihn auch ziemlich gut leiden. Ich meine; orange? Das war ja wohl die Farbe schlechthin!  „So, mein kleiner Giftzwerg. Jetzt ziehen wir dich mal an.“ Dass ich mich gerade wie eine peinliche Mutter anhörte, die mit ihrem nicht kommunikativfähigen Baby sprach, ignorierte ich gekonnt.  Wenn ich es irgendwann ‚Schatziiii‘ nenne, dann werde ich mich definitiv erschießen. Ich nahm unser kleines Roboterbaby in die Hand und legte es auf meinem Klappbett ab, wo ich es gleich umkleiden würde. Ich wusste zwar immer noch nicht weshalb wir das machen mussten, aber so hatte es uns Tsunade aufgetragen – wir sollten es ja wie einen echten Säugling behandeln.  Leider stellte sich das aber als schwieriger heraus, wie zunächst angenommen. Denn ich großartige Hausfrau musste einsehen, dass ich verdammten Schiss davor hatte, dieses Baby anzufassen. Es war nicht so, dass ich mich davor ekelte das Ding an … intimen Stellen anzufassen – zumindest nicht nur, es war ja nicht echt. Aber das Problem lag eher darin, dass ich befürchtete, ich könnte es kaputt machen. Immerhin hatte ich eine ziemlich grobe und vor allem tollpatschige Art. Die Verletzungsgefahr war also gar nicht mal so gering.  Mit einem resignierten Seufzen umfasste ich den Nachtstrampler von Noby, um die Knöpfe aufzumachen. Soweit kein Hindernis. Das  kam erst, als ich anfing es über seinen Kopf zu ziehen und meine zitternden Hände dabei drohten, ihre Kontrolle völlig zu verlieren. Gott, war ich ein erbärmlicher Elternteil.  „Weißt du, so ein Kleidungswechsel ist normalerweise eine Partnerarbeit. Also wäre es super cool, wenn du mir ein Stück entgegenkommen würdest?“, versuchte ich es mit hoffnungslosem Flehen. Allerdings würde das nichts bringen, da dieses verdammte Ding ja nicht echt war. So ein Mist. Nach gefühlten Stunden hatte ich es dann geschafft, Noby die Bekleidung auszuziehen. Nun würde mir nur noch das Ankleiden des Tagesstrampler im Wege stehen.  Doch noch bevor ich meinen letzten kläglich zusammengekratzten Mut dafür verwenden konnte Noby anzuziehen, fing dieser auf einmal wie am Spieß an zu schreien.  „Wuah, warte, bitte nicht schreien!“, versuchte ich es verzweifelt zu beruhigen, scheiterte aber an meiner eigenen hysterischen Stimme.  Völlig überfordert schaute ich mich im Raum nach irgendetwas um, was das Kleine beruhigen könnte. Fündig wurde ich aber nicht.  Ich überlegte scharf, was man am besten machen konnte, um ein quengelndes Baby ruhig zu stellen, ohne es dabei gleich umzubringen. Aber mir wollte partout nichts Pädagogisches einfallen. Wahrscheinlich war ich einfach nicht sozial genug für sowas. Dann fragte ich mich aber, wieso Sasuke diese Scheiße dann so gut konnte. Er war ja wohl der unsozialste Mensch auf Erden.  „Komm, sei lieb zu deinem Daddy und halt deine Klappe.“  Ich seufzte frustriert auf, als mir plötzlich eine Idee kam. Ohne eine Sekunde zu verlieren, schnappte ich mir mein Schlüsselbund von der Kommode und hielt es Noby unter die Nase. Und wunderlicherweise verstummte das Robotervieh, als ich anfing das Schlüsselbund klingende Geräusche machen zu lassen.  Pure Erleichterung machte sich in mir breit und ich regte meinen Kopf gen Decke. Es war kurz nach elf Uhr morgens. Der dritte Tag unseres Sozialkundeprojektes und Sasuke war gerade in der Schule, was ich unverschämterweise wirklich bedauerte, weil er im Beruhigen von Noby aus irgendeinem unerklärlichen Grund viel besser war als ich. Das wird ein langer Morgen werden ... ~*~*~ … und ich sollte Recht behalten. Es hatte tatsächlich unbeholfene dreißig Minuten gedauert, bis ich es endlich zu Stande gebracht hatte, dass Noby seinen orangenen Strampler am Leib trug. Gott, das war schlimmer als Leistungssport bei Gai Sensei gewesen. Wenn ich daran dachte, dass ich so ein Affentheater noch fast einen ganzen Monat mitmachen müsste, dann wurde mir wahrhaftig schlecht.  Nun lag ich auf meinem wunderbar-unbequemen Klappbett – ganze anderthalb Stunden später -  und versuchte für wenige Minuten ein kleines Nickerchen zu machen, weil das kleine mechanische Mistding wohl beschlossen hatte meine strapazierten Nerven für wenige Minuten in Ruhe zu lassen.   Allerdings hielt die Zeit der Zufriedenheit und Ruhe nicht lange an, da durchbrach ein jähes Schreien diese heilige Stille, die bis eben noch im Raum herrschte.  Mit zuckenden Augenbrauen richtete ich mich in meinem Bett auf und starrte auf das Roboterbaby, das ich auf Sasukes Bett verfrachtet hatte. Dabei wurde ich das Gefühl einfach nicht los, dass Noby mich innerlich auslachen würde. Fast so, als ob es eigentlich doch eine Seele hätte und sich im Geheimen über mich lustig machte und sich seinen kleinen, mechanischen Arsch ablachte.  Mit einem entnervten Stöhnen raffte ich mich vom Bett auf und schliff träge zu dem kleinen Schreihals hinüber, um nachzuschauen was es denn nun schon wieder hatte. Aber als ich es so ansah, viel mir nichts Sonderbares auf.  Ich setzte mich auf das Bett des Uchiha und nahm Noby auf meinen Schoß, um ihn mir vor die Nase zu halten. Summend bedachte ich ihn mit einem forschenden Blick. Hunger hatte er sicherlich keinen, denn ich hatte ihn erst vor Kurzen gefüttert. Aufmerksamkeit, nun die bekam er von mir wirklich reichlich. Aber was könnte es dann sein?  Ich näherte mich ihm weiter an, beinahe so, als ob Noby deshalb anfangen würde mit mir zu reden und mir die Lösung seines Problems auf einem Silbertablett servieren würde. Doch als ich nahe genug an ihm dran war, fiel mir etwas ganz anderes auf: Meine Hand, mit der ich den Giftzwerg festhielt, war auf einmal feucht. Nass. Mit Wasser betauft.  Was zur Hölle … ?! Mich beschlich eine unschöne Vorahnung, als ich das Wasser auf meiner Hand bemerkte und den Ursprung davon an seinem Unterkörper fand.  Genauer gesagt an seiner Windel, seiner nassen Windel. Spitze, das Vieh hat mich echt angepisst. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Dass dies meine Laune um weitere Grade Richtung Nullpunkt schweifen ließ, war abzusehen. Jetzt musste ich diese Rotzgöre auch noch neu wickeln, verdammt! Heute war echt ein beschissener Tag.  Allerdings wurde er noch einen Ticken schlechter, als mir bewusst wurde, dass Noby nicht nur sich selbst und meine Hand vollgepisst hat, sondern auch Sasukes Bettwäsche, wo das Baby ja bis eben noch drauf gelegen hatte.  Jap, er wird mich definitiv umbringen. „Windelnwechseln … Kacke, kannst du das nicht selbst machen?“, fluchte ich mit dem kleinen Baby herum und grummelte verstimmt, als ich den zuvor mühsam angezogenen Strampler wieder öffnen musste. Die ganzen Strapazen mit dem Umkleiden waren umsonst gewesen. Zum Glück war das sozusagende ‚Urin‘ des Baby nur normales Wasser, was in dem kleinen Roboter gefiltert war. Aber genauer hatte ich diese Mechanik nicht kapiert, vermutlich war ich wirklich zu blond dafür.  Nachdem ich ihn wieder entkleidet hatte, stand ich vor dem nächsten Problem. Einem Problem, das noch viel, viel größer war als die Sache mit dem Umziehen. Das gewisse Problem, dass ich echt keinen blassen Schimmer hatte, wie man einem Kind die Windeln wechselte. Ehrlich, ich wusste es wirklich nicht, auch wenn das erbärmlich klang. Aber ich musste so etwas noch nie zuvor in meinem Leben machen, also habe ich es auch nicht für nötig gehalten es zu erlernen.  „Hmm“, grübelte ich angestrengt vor mich hin und ignorierte den Umstand, dass Sasukes Bett immer noch nass war, einfach mal. Ich hatte ja jetzt andere Sorgen, die von einem quälenden Schreien seitens Noby begleitet wurden.  „Wenn du hier weiter so rumschreist, kann ich mich nicht konzentrieren. Also halt deine Schnauze, sonst werde ich dich einfach nackt lassen!“, brüllte ich schon fast und raufte mir verzweifelt die Haare, als ich kurz davor war dem Kleinen den Hals umzudrehen. Doch eine mir nur zu bekannte, männliche Stimme unterbrach mich in meinem Vorhaben. „Du bist mal wieder Mr. Selbstbeherrschung, hm?“ Sasuke betrat unerwartet den Raum und bedachte mich mit hochgezogener Augenbraue.  „Ehm…“, gab ich ertappt von mir und kratzte mich verlegen am Hinterkopf. „War ein anstrengender Morgen“, rechtfertigte ich meine reizbare Art und grinste schief.  „Das habe ich bemerkt. Was soll das eigentlich werden, wenn es fertig ist?“ Er deutete auf den nackten Noby, der auf seinem Bett lag. „Und warum liegt er auf meinem Bett?“ Sein zischender Unterton war deutlich zu hören.  „Also erstmal: Guten Mittag. Wie war es denn in der Schule so? Und Zweitens: Er liegt auf deinem Bett, weil er ja irgendwo hin musste und auf meinem lag meine Wenigkeit bis eben. Und das letzte …“ Ich druckste unsicher vor mich hin. „Um ehrlich zu sein habe ich versucht ihn zu wickeln, weiß aber kein Stück wie das geht.“ Ich kratzte mir ungeholfen am Hinterkopf und lachte vorsichtig. Ein amüsiertes Schnauben kam von Sasuke, ehe er seine Schultasche ordentlich neben sein Bett stellte und zu mir kam.  „Warum wundert es mich nicht, dass du sowas nicht kannst?“ Es war eine rhetorische Frage, die mich wütend stimmte. Auf meine andere Frage ging er gar nicht erst ein, dieser Bastard.  „Ey, was kann ich denn dafür, wenn ich sowas nie lernen musste?“ Ich blies beleidigt meine Wangen auf.  „Sowas kann man auch ohne dass man es erst lernen muss. Du tust glatt so, als wäre das eine komplizierte Sache.“ „Das ist eine komplizierte Sache!“, entgegnete ich beharrlich und versuchte sein arrogantes Grinsen zu ignorieren, was leider nur bedingt funktionierte.  „Ja, es ist unglaublich komplex einem unechten Baby eine andere Windel umzulegen“, meinte er sarkastisch und wollte sich gerade auf seinem Bett niederlassen, als ich ihn aber noch rechtzeitig davon abhalten konnte. „Ah, warte, setzt dich nicht!“  Verwirrt schaute er mich an. „Wieso nicht?“  „Weil …“ Genau, weil? Wie sollte ich ihm das erklären, ohne dass er mich gleich dafür verantwortlich machte? „Dobe…“, zischte Sasuke ungeduldig und machte abermals Anstalten sich hinzusetzen, ehe ich doch zu Wort ansetzte. „Weil deine Bettwäsche nass ist“, meinte ich schließlich nervös grinsend. „Denn Noby hat dummerweise … drauf gepinkelt“, gab ich zögerlich zu und versuchte dabei möglichst unschuldig auszusehen.  „Er hat, bitte was?!“ Okay, das mit der Unschuld hatte sich mit seinem wütenden Gesichtsausdruck erledigt.  „Jaha~, sorry. Das kam irgendwie ungeplant. Er lag so auf deinem Bett, hat auf einmal geschrien und tadaa, dein Bett war nass?“ Es war ein jämmerlicher Versuch, die Situation ins Lächerliche zu ziehen und die Stimmung dadurch aufzulockern, der durch sein Grummeln vereitelt wurde.  „Wenn ich nicht so hungrig wäre, dann würde ich dich jetzt umbringen, Idiot.“  „Ah, dann kannst du ihn ja selbst wickeln und dadurch können wir dann umso schneller in die Mensa und was futtern gehen?“, schlug ich hoffnungsvoll vor und wackelte anzüglich mit den Augenbrauen.  „Vergiss es, so einfach kommst du mir nicht davon“, vereitelte er meinen kleinen Hoffnungsschimmer sofort wieder, nahm mir Noby aus der Hand und legte ihn auf seine feuchte Bettwäsche.  „Du musst lernen, wie man ihn wickelt, weil ich nicht immer da bin, wenn es nötig ist“, stellte er klar und holte die Utensilien aus dem Schrank, die man für das Windelwechseln offenbar brauchte. „Okay. Ich dachte aber, zum Windelwechseln braucht man nur eine Windel und fertig ist die Sache. Wozu ist dann dieses ganze Zeug da?“ Ich deutete mit dem Finger auf den Kram, den der Uchiha auf das Bett geworfen hatte.  „Falsch gedacht, wie erwartet“, stichelte er mich dann auf, ließ mich aber keine Zeit mehr zum Schmollen. „Das sind Babypuder, Tücher und neue Windeln. Das brauchst du.“  „Ah, okay. Die  Tücher sind zum Saubermachen und die Windeln zum Wechseln, das hab ich ja noch im Gedächtnis. Aber wozu braucht man bitte Babypuder und was ist das?“ Ich schaute ihn verständnislos an und hörte, wie er genervt seufzte. „Du hast echt keine Ahnung von nichts, oder?“ „Naja, nur geringfügig in diesem Gebiet?“, lachte ich unsicher und erntete ein Kopfschütteln.  „Zuerst einmal putzt du Noby mit den Tüchern ab, der Rest kommt danach.“ Sasuke ließ sich auf der Bettkante nieder, wo es nicht nass war und reichte mir die Schachtel mit den Feuchttüchern.  Missmutig starrte ich sie zuerst einige Sekunden lang an, ehe ich genervt die Augen verdrehte und mich dazu herabließ, die Verpackung zu öffnen.  Als dies geschehen war, nahm ich mir eines der Tücher heraus und fing langsam – und irgendwie auch etwas angeekelt – an den Roboter zu säubern.  „Stell dich nicht so an, das ist nur Wasser“, kommentierte der Uchiha meine Gedanken und schaute mir belustigt dabei zu, wie ich versuchte den Giftzwerg zu säubern.  Als ich damit fertig war, warf ich dem Schwarzhaarigen das Feuchttuch gegen den Kopf und verschränkte die Arme. Dass er mir dabei einen Todesblick zuwarf, berührte mich dabei herzlich wenig.  „Stell dich nicht so an, das ist doch nur Wasser“, äffte ich ihn mit einem gehässigen Grinsen nach und fuhr dann fort: „Geteilte Arbeit, also bist du jetzt dran. Ich werde einfach zugucken.“ Außerdem hatte ich kein Bock mehr, irgendeinem Roboter den Arsch zu lecken.  „Na gut, aber wehe du passt nicht auf“, warnte mich Sasuke vor und rutschte näher zu mir, um besser an Noby heran zu kommen.  „Das Puder ist dafür da, damit das Baby keine wunden Stellen bekommt“, erklärte er, während er sich etwas von dem Zeug auf die Hand gibt. „Du nimmst dir davon einfach ein bisschen was und verteilst es anschließend gleichmäßig  auf seinen Unterleib.“  Ich starrte ihn ungläubig an. „Was, man reibt mit dem Zeug einem Baby den Arsch ein?“ „Nicht nur den Arsch“, verbesserte Sasuke mich völlig unberührt, während ich fast vom Glauben fiel. „Echt jetzt? Das ist ja voll pervers, Mann. Richtig widerlich.“ Ich rümpfe die Nase bei dieser Vorstellung, dass mir meine Mutter als Baby regelmäßig am Arsch rumgefummelt hat und wohlmöglich noch an ganz anderen Stellen.  „Stell dich nicht so künstlich an, es ist ja nur ein Roboterbaby.“ Kurz bevor ich lautstaken Protest einlegen und ihm klarmachen wollte, dass das sehr wohl von Bedeutung war, erstarrte ich plötzlich. Wie vom Blitz getroffen blieb mein Blick auf einer Stelle an der Wand hängen, beinahe so, als wäre er dort festgenagelt. Bei dem Anblick, der mir dort ins Auge stach, zog sich alles in mir zusammen. Mich überfiel eine so unangenehme und fröstelnde Gänsehaut, dass ein ekelhaftes Zucken durch meinen Körper zog.  Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich es an.  Groß. Riesig. Monströs. Furchterregend. Ekelhaft. Schwarz... Eine… oh mein Gott … „Ahh, oh mein Gott!“, rief ich ungebremst heraus, als ich es nicht mehr aushielt und sprang mit einem Satz in die Luft.  Sasuke starrte mich erschrocken an.  „Wa-“, begann er, wurde aber durch mein haltloses Gekreische unterbrochen.  „Oh Gott, oh Gott! Ein, ein … ein Krabbelvieh, Krabbelvieh, Sasuke!“ Mit panisch geweiteten Augen zeigte ich auf das riesige Vieh, das es sich an der gegenüberliegenden Wand breit gemacht hatte. „Eine Spinne, verdammt! Eine Spinne! Sie will mich umbringen, Sasuke, mach was!“ Ich wusste, dass ich mich gerade zum Volldeppen machte, aber bei Spinnen verstand ich keinen Spaß. Schon seit meiner frühen Kindheit hatte ich eine ungesunde Abneigung und Panik gegenüber diesen Viechern.  Sasuke hingegen lachte nur amüsiert und seelenruhig, während er langsam – viel zu langsam für meinen Geschmack – auf die besagte Wand zuging und die Spinne … in die Hand nahm. Er nahm sie in die Hand, verdammt! Wie widerlich war das denn?!  Er kam mit dem Vieh in der Hand auf mich zu und blieb direkt vor mir stehen. Mit noch immer geweiteten Augen wich ich zwei große Schritte von ihm weg, um der Spinne auch ja nicht zu nahe zu kommen.  „Sasuke, nimm dieses ekelhafte Krabbelvieh da weg oder ich schwöre dir, ich werde dich in der Nacht umbringen!“  „Wow, ich wusste gar nicht, dass du so lange am Spieß schreien kannst. Du hast ein echt beachtliches Stimmenorgan, kleiner Angsthase.“ Machte er sich gerade ernsthaft über mich lustig, wenn ich fast dabei war mir in die Hosen vor Angst zu machen?  „Geh mit diesem Vieh weg, Sasuke!“, fuhr ich ihn ungebremst an und zuckte mit den Augenbrauen. Kurz darauf setzte er sich endlich in Bewegung und beförderte den ungewünschten Besucher rigoros aus dem Fenster, ehe er sich wieder zu mir drehte. „Sag jetzt nichts, Bastard“, warnte ich ihn vor und wurde Zeuge davon, wie er das erste Mal seit unserer ersten Begegung richtig, richtig anfing zu lachen. Ernsthaft, er hatte einen richtigen Lachanfall.  Normalerweise wäre das auch ein völliges Weltwunder gewesen, aber da er mich auslachte, zog ich es vor, ihn stattdessen beleidigt mit Kopfkissen zu bewerfen.  Allerdings hielt ihn das nicht davon ab, mich einfach weiter auszulachen. „Ah, hör endlich auf mich auszulachen, das ist nicht lustig“, schmollte ich, als ich keine Kissen mehr hatte mit denen ich ihn hätte bewerfen können. „Doch, das ist ziemlich lustig“, brachte Sasuke hervor, nachdem er sich endlich wieder beruhigt hatte. „Das war nur eine kleine Spinne und nichts, das dich hätte umbringen können.“ „Woher weißt du das? Vielleicht war sie ja eine Monsterspinne, die sich in der Nacht transformiert oder so, wie Spiderman“, mutmaßte ich dann wild herum und erntete von ihm ein ungläubiges Schnauben. „Du hast echt eine blühende Fantasie“, entgegnete er danach  „Eine Angst vor Spinnen ist meiner Meinung nach pure Ironie an sich, weil jeder Mensch im Jahr ungefähr 80 Spinnen im Schlaf isst.“ Kaum waren diese kalt und herzlos ausgesprochenen Worte aus seinem Mund gekommen, riss ich meine Augen abermals auf und blickte ihn total fassungslos an. „Was? Du lügst!“ „Nein, sowas sollte man grundlegend wissen, Idiot. Aber natürlich ist dieses Grundwissen an dir vorbeigerauscht, was mich aus einem verständlichen Grund nicht wundert.“ „Weißt du, das ist das perfekte Beispiel dafür, wieso ich auf grundlegendes Wissen scheiße: Weil ich ohne dieses Wissen um Längen besser geschlafen hätte!“, warf ich ihn dann empört vor. „Wegen dir Klugscheißer werde ich nie wieder ruhig schlafen können. Danke auch, Bastard!“  „Gerne geschehen, Idiot“, schmunzelte er mich provokant an, wohingegen ich den Blick nur trotzig abwandte.  „Arschloch.“ Diesen Kommentar konnte ich mir einfach nicht verkneifen.  „Ohne mich wärst du doch jämmerlich untergangen. Und damit meine ich nicht nur die Aktion mit der Spinne. Du schaffst es wirklich immer wieder, alles im Chaos enden zu lassen.“  „Ey, sei nicht so fies. Ich bin eben noch ein Anfänger.“ Ich verzog beleidigt das Gesicht. Man musste schließlich nicht gleich alles von Anfang an so perfekt können wie der Uchiha. „Ja, ein hoffnungsloser Anfänger.“ Er warf mir einen missbilligenden Blick zu. „Komm schon, so schlimm bin ich nicht. Ich bin noch lernfähig, echt jetzt!“ Sasuke bedachte mich mit einem ungläubigen Blick. „Kennst du desperate housewife?“ „Ja, klar, ich…- Moment, ich bin keine verzweifelte Hausfrau!“ „Ach nein? Da denke ich aber anders.“ Ein amüsiertes Schnauben folgte.  „Ah, hör auf mich schon wieder auszulachen, Bastard!“ „Es ist echt niedlich, wie unfähig du als Hausfrau bist. Das ist so schrecklich, dass es schon wieder lustig ist.“ „Argh, du…“ Ich beendete meinen Satz nicht mehr, da ich abermals von Sasukes amüsiertem Lachen unterbrochen wurde. Mit einer sanften, verlegenen Röte schlug ich ihm gehen seinen Oberarm und schüttelte schmollend meinen Kopf.  „Du bist heute echt ein fieser Bastard.“   „Und du bist eine verzweifelte Hausfrau.“  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)