Frohe Weihnachten Nao! 2 von Sero-Iori (Adventskranz-FF) ================================================================================ Kapitel 1: 1. Advent -------------------- „So, lasst uns doch für heute Schluss machen. Heute waren wir so produktiv, da kann man auch mal eine Stunde früher Schluss machen“, meinte Nao und lächelte seine Kollegen an. Heute war ein so guter Tag gewesen. Er hatte gute Laune und zur Adventszeit wurde er wohl auch immer ein wenig sentimental. Aber wie konnte man das nicht werden? Bald kam das Fest der Liebe, man sah seine Familie und konnte die Zeit mit ihnen genießen. Man konnte alle Sorgen vergessen. „Na, ich sag da nicht nein“, lachte Tora als erstes, streifte sich den Gitarrengurt von der Schulter und trennte seine Instrument vom Verstärker. Auch Hiroto und Saga taten es ihm gleich und versorgten ihre Instrumente vorsichtig. Shou ließ seine Schultern kreisen und sah zu den anderen. „Ich hab Lust auf einen Kaffee, kommt noch jemand mit?“, fragte der Sänger und lächelte in die Runde. Kaffee wäre nun eigentlich nicht schlecht. Nach so einem guten Tag konnte er sich doch wirklich mal eine überteuerten Starbuckskaffee mit viel Schlagsahne gönnen, also stimmte Nao mit Freuden zu, ebenso genauso wie Hiroto. Einzig Tora und Saga schlossen sich nicht an, wobei die Ausrede, dass sie lieber Tee tranken, ziemlich lasch war. Aber wer nicht will, der hat schon. Zu dritt traten sie nach einigen Minuten vor die Türe der PS Company und liefen die Strasse entlang Richtung U-Bahnstation. Kurz vor dieser war eine Filiale des amerikanischen Kaffeehauses. Meistens war diese zu jetzigen Tageszeit eher leer. Sie konnten sich also in eine gemütliche Ecke setzen und ungestört reden., jeder mit einem Kaffee und sogar mit ein paar Cookies zum Teilen. So ließ man doch gerne einen erfolgreichen Abend ausklingen. „Jetzt ist dann schon wieder ein Jahr vorbei“, meinte Shou und besah sich die winterliche Dekoration. Ein paar kleine Lichtchen und Tannenzweige aus Plastik konnten einen gemütlichen Ort wirklich noch gemütlicher machen. Nao löffelte sich ein wenig Sahne in den Mund ehe er nickte. „Ja, eigentlich macht es ja keinen Unterschied, ob wir nun 2012 oder 2013 haben, aber irgendwie freue ich mich trotzdem.“ „Wegen dem Weihnachtskonzert?“, fragte ihr blonder Gitarrist und Nao konnte nicht anders als grinsend zu nicken. Irgendwie mochte er das Weihnachtskonzert schon ziemlich. Auch wenn es an sich auch nur ein Konzert war. „Und? Habt ihr schon Pläne für die Zeit danach?“, fragte er nach und legte den Kopf schief. Sie waren doch nicht nur Arbeitskollegen sondern auch Freunde. Sehr gute Freunde. „Zur Familie gehen, was denn sonst? Ich habe meinen kleinen Neffen seit 3 Monaten nicht mehr gesehen“, lachte Shou und musste wie jedes Mal, wenn er seinen Neffen erwähnte, sein Handy zücken, um Fotos zu zeigen. Nao erinnerte sich noch genau daran, wie Shou ihn angebettelt hatte, kurz nach Osaka fliegen zu dürfen, um seinen Neffen das erste Mal zu sehen. Auch wenn eine Tour anstand, war der Sänger meistens bei seinem 6 Monaten alten Verwandten. Dabei war es ja nicht einmal sein Kind. Er war nur Onkel, aber ein sehr stolzer Onkel. „Ja, was frage ich eigentlich. Lass mich raten, du hast schon tonnenweise Geschenke für den Kleinen.“ Auch wenn Shou den Kopf schüttelte, so war sein Grinsen Zeichen genug. Aber so war ihr Sänger nun mal. Das Kind hatte wohl den besten Onkel der Welt bekommen. „Und du, Hiroto? Zu welcher Familie gehts dieses Mal?“, fragte Shou, um von sich abzulenken. Hirotos Eltern hatten sich sehr früh getrennt und beide waren neu verheiratet. Deswegen hatte Hiroto auch zwei Familien, mehrere Halb- oder Stiefgeschwister und jedes Jahr die Qual der Wahl, wo er denn feiern wollte. „Ich denke, dieses Jahr geh ich zu meiner Mutter. Ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen“, erklärte er und nippte an seinem Kaffee. „Und was ist mit dir, Nao? Gehts auch wieder zur Familie?“ Natürlich würde er ebenfalls wieder zu seiner Familie gehen. Dort hin, wo er aufgewachsen war. Als kleines Kind gespielt hatte. Er besaß sogar noch sein Kinderzimmer, inklusive seinem ersten Drumset. Das war heute aber zu klein, als das er darauf noch spielen könnte, zumindest professionell. Aber zum Spaß war es immer noch zu gebrauchen. „Ja, ich freue mich schon richtig. Meine Eltern sind ja auch nicht mehr die Jüngsten, da genieße ich jede Stunde mit ihnen.“ Die Weihnachtszeit war doch wirklich die beste Zeit des Jahres, deswegen kam sie wohl am Schluss. Noch eine ganze Stunde unterhielten sie sich über Weihnachten, Band und alles Mögliche. Es war doch auch erstaunlich: Obwohl sie sich fast jeden Tag sahen, gingen ihnen nie die Gesprächsthemen aus. Deswegen war es wohl auch schon dunkel, als er endlich nachhause kam. Jedoch schlug ihm schon im Flur ein seltsamer Geruch in die Nase. Roch irgendwie nach Schwimmbad. War das etwa Chlor? Als Nao vor seiner Türe stand, traf ihn fast der Schock. Jemand hatte sein Schloss geknackt! „Scheiße!“ Verzweifelt stürmte er in die Wohnung und versuchte Licht zu machen. Doch das ging nicht, egal wie oft er den Schalter betätigte. „Oh nein, oh nein“, flüsterte er leise und verzweifelt und sah sich im Dunklen um. Aber so erkannte er nicht, ob etwas gestohlen war oder nicht. Verwüstet war zumindest nichts. „Was mach ich denn nun?“ „Nao-san?“, fragte plötzlich eine Stimme hinter ihm und der Drummer wirbelte herum. Es war sein Vermieter. Ein alter Mann, der seit Ewigkeiten die Wohnungen hier verwaltete. „Oh.... bei mir ist irgendwie eingebrochen worden!“, klagte Nao sofort sein Leid. Doch der alte Mann, welcher schon lange am Stock ging, winkte mit zittriger Hand ab. „Nein... das war mein Sohn. Es ist nichts gestohlen worden. Ihre Sachen sind noch da. Aber kommen sie doch aus der Dunkelheit, so sehe ich sie gar nicht.“ Zögerlich trat Nao aus der Dunkelheit auf den Flur und sah den alten Mann an. Was ging denn hier ab? Wieso brach der Sohn in seine Wohnung ein? „Die Wohnung über ihrer hatte einen erheblichen Wasserschaden und das Wasser ist in den Boden gesickert- also in die Decke ihrer Wohnung- und da hat mein Sohn nachsehen wollen, wie groß der Schaden bei ihnen ist. Ich konnte sie leider nicht erreichen und benachrichtigen.“ Obwohl das ja eine furchtbare Nachricht war, beruhigte sie Nao schon ein wenig. Zumindest war er nicht ausgeraubt worden. „Wir haben den Strom aus Sicherheitsgründen ausgeschaltet. Es tut mir leid, ihnen das zu sagen, aber die Wohnung ist nicht mehr bewohnbar. Zumindest vorübergehend. Wie groß der Schaden ist, kann ich ihnen momentan nicht sagen.“ „Oh Gott... das ist furchtbar. Haben Sie mir vielleicht eine Taschenlampe? Ich würde mir gerne den Schaden selbst ansehen.“ Der alte Mann nickte nur und ging dann langsam zu seiner eigenen Wohnung. Nao begleitete ihn, damit er nicht mehr den Weg zurück antreten musste. Wie das Wasser, das in seine Decke geflossen war, sickerte die Nachricht nur langsam durch sein Bewusstsein. Seine Wohnung war unbenutzbar. Wahrscheinlich waren viele seiner Sachen zerstört. Er war also obdachlos- und das zur Weihnachtszeit. Mit der Taschenlampe bewaffnet trat Nao kurz darauf wieder in seine Wohnung. Im Wohnzimmer bemerkte er die ersten Anzeichen dieser Katastrophe. Der Teppich war wässrig und fühlte sich an wie ein Schwamm. Also hinüber. Wenn es nur der war, hatte er wirklich Glück. Jemand, wahrscheinlich der Sohn des Vermieters, hatte die Möbel verrückt und mit Plastikplanen überzogen. Sein Bücherregal hatte jedoch schon ein wenig Wasser aufgesogen, das sah der Drummer, als er es mit der Taschenlampe beleuchtete. Sowas konnte man aber trocknen, nicht wahr? Das Badezimmer hatte die Katastrophe wohl ebenfalls ohne Probleme überstanden. Blieb nur noch das Schlafzimmer. Hier bot sich dann die ganze Katastrophe. Sein Schlagzeug, dass er aus Platzmangel hier hatte, war komplett nass. Wohl das schlimmste, was passieren konnte, war passiert und Nao musste sich wirklich zusammenreißen, jetzt nicht los zu heulen. Seine Drums waren ihm wichtig. Immerhin suchte er sie aus und arbeite mit ihnen. Sein Kleiderschrank war mit einer Plane geschützt worden, für das Bett war diese Maßnahme wohl zu spät gekommen. Es war ebenfalls total durchnässt. Ein richtiger See hatte sich darauf gebildet. „Unbewohnbar“, flüsterte Nao leise. Bei diesem Wort rannen ihm Tränen über die Wangen. Gerade hatte er noch mit seinen Freunden Kaffee getrunken und schon war er obdachlos. Während ihm still die Tränen übers Gesicht rollten, zog er seinen Reisekoffer unter dem Bett hervor. In diesem Koffer, der eigentlich für die Touren gedacht waren, befand sich schon alles. Von der Zahnbürste bis zur Socke. So musste Nao nie packen und da der Hartschalenkoffer wasserdicht war, waren wenigstens diese Sachen trocken. Mit diesem Koffer in der Hand verließ er seine unbewohnbare Wohnung. Für heute blieb ihm wohl nichts anderes übrig als ein Hotel. Ein Hotel für die Adventszeit. Das klang ja wunderbar... Kapitel 2: 2. Advent -------------------- Irgendwie schon traurig das Nao anscheinend am wenigsten Beliebt ist..... Also ich hab ihn gerne.... ------ Da war er also. In einem Hotel irgendwo in der großen Stadt, die ihm gerade so unbekannt vor kam. Alles was er noch besaß war in einem einzigen Koffer untergebracht. Der Rest seines Besitzes war entweder nass oder zerstört. Natürlich hatte diese Wasserkatastrophe nicht alles kaputt gemacht. Aber was nütze es Nao schon noch genug Geschirr zu haben, wenn er keine funktionierende Küche mehr hatte? Das Hotelzimmer hatte er bis auf weiteres gebucht. Unbekannter Abreisetermin. Das war wohl auch etwas schlimmes. Vielleicht hätte er sich auch bei einem seiner Bandkollegen einnisten können, aber Nao wollte ihnen allen nicht zur Last fallen. Nicht zu dieser Zeit, wo sie doch alle hofften, so schnell wie möglich zu ihren Familien zu können. Familie. Ja, seine Eltern würde ihm sicher Trost zusprechen, wenn er dann endlich zu ihnen konnte. Und vielleicht konnte er bis dahin ja wieder in seine Wohnung. Für heute wohl nicht mehr. Heute Nacht würde dieses Bett sein Nachtlager sein. Seufzend nahm der Drummer einen kleinen Reisewecker aus seinem Koffer und stellte ihn auf 6 Uhr, ehe er sich auszog und unter die Decke kroch. Dieses Bett roch so fremd und nicht nach seinem Waschmittel. Ein seltsames Gefühl hier zu liegen. Er fühlte sich gerade sehr einsam. Am nächsten Morgen wachte er um 6 Uhr auf und im ersten Moment glaubte der Drummer, dies sei alles nur ein böser Traum gewesen. In Wahrheit sei er auf Tour und seine Wohnung war noch immer seine Wohnung. Doch umso wacher Nao wurde, desto sicherer war er sich, das dies alles nur ein Wunschtraum war.  Seine Wohnung war nass, er in einem Hotel und von Tour konnte man auch erst im nächsten Jahr sprechen. Das war alles so furchtbar. Zusätzlich schmerzte sein Kopf. Es war ein dumpfes stetiges Dröhnen und dennoch erhob sich Nao aus dem Bett. Diese Hotelkissen waren so hinterlistig. Zwar sahen sie flauschig aus, legte man jedoch den Kopf auf sie, fielen sie zusammen und wurden zum Todfeind jedes Nackens. Leise seufzend beugte sich Nao zu seinem Koffer und zog sein Duschzeug hervor, ehe er sich ins Badezimmer schleppte. Wie angenehm eine warme Dusche doch sein konnte, da verging sogar Naos Kopfschmerz und er blieb länger als gewöhnt unter der Dusche. Um kurz vor sieben trat Nao mit dem Handtuch um die Hüften aus dem Badezimmer. Bis zu den Proben hatte er noch genug Zeit, aber dennoch zog er sich um und föhnte sich die Haare. Ob sein eigener Föhn die Katastrophe wohl überlebt hatte? Naja, Nao versuchte dem ganzen etwas positives abzugewinnen. Das Frühstück fiel üppiger aus als sonst. Normalerweise trank er nur kurz einen Kaffee und wenn er wirklich Hunger aß hatte eine Scheibe Toast. Doch bei diesem Buffet bediente er sich ohne schlechtes Gewissen. Der Drummer war doch sowieso einer der Leute, der/ die bei Stress gerne mehr aß/en. Jedoch traf sich das meistens so, dass er vor der Tour zunahm und dies/ das zugelegte Gewicht während der Konzerte wieder abtrainierte. Ein gutes Frühstück würde er sich heute jedoch gönnen. Das musste jetzt einfach sein und niemand würde ihn aufhalten. So kam es dann auch, dass Nao kurz vor halb acht den Zimmerschlüssel an der Rezeption abgab und sich auf den Weg zur Bahn machte. Er wollte diesen schweren Schlüssel nicht den ganzen Tag mit sich rumschleppen. Der würde ihn die ganze Zeit daran erinnern, wo er gerade auf Zeit wohnen musste. Sein Entschluss, seinen Freunden vorläufig nichts zu sagen, festigte sich nur noch mehr, als er sah wie die Eingangshalle der PSC mit Kunstschnee verziert war. Nein, er konnte ihnen jetzt nicht die Weihnachtszeit verderben, war schon schlimm genug, dass es ihm so ergangen war. Während der Probe konnte Nao diese ganze Geschichte vergessen. Es war einfach nicht mehr wichtig. Der Rhythmus war einfach viel wichtiger. Es tat gut ein Teil der Band zu sein. Sie fünf waren alle ein Teil von Alice Nine und jeder war wichtig mit seiner Aufgabe. Der Rhythmus seines Schlagzeugs, der Klang der Gitarren und des Basses und auch die Artikulation jedes einzelnes Wort. Alles war ein wichtiger Teil und nur zusammen fügten sie sich zu der Musik, die ihm gerade so gut tat. Doch leider ging Gutes immer so schnell vorüber und schon war es wieder später Abend. Es war alles so schnell vorbei, als hätte man einen Film einfach vorgespult und war nun am Ende. Alle packten ihre Sachen ein und plauderten über dies und das. Und was sollte er nun tun? Wieder in seine Wohnung gehen und dann? Nein, das Chaos würde ihn wohl nur mehr runter ziehen und er hatte ja schon alles gesehen. Das Beste wäre wohl, wenn er einfach den Vermieter anrief und fragte, wie die Lage nun war. Was, falls er die Wohnung nicht mehr benutzen konnte? Das war Naos größte Sorge. Dann verlor er ja sein Zuhause, in dem er gewohnt hatte, seit er bei seinen Eltern ausgezogen war. Die Wohnung in die er Freunde eingeladen hatte. Seine Freunde hatten ihm doch auch öfters bei einem Farbwechsel geholfen. Gott, das war aber auch immer so lustig gewesen und hatte meistens damit geendet, dass sie alle aussahen als hätten sie Gotcha gespielt. Bei diesem Gedanken musste Nao wieder lächeln, jedoch als er die Türe hinter sich schloss und seine Freunde alleine ließ, fiel dieses Lächeln doch ab/ wurde dieses Lächeln wieder von seinem Gesicht gewischt. Er wollte diese Wohnung nicht aufgeben, dass widerstrebte ihm wirklich/ zutiefst. Dennoch machte er sich auf ins Hotel. Woanders konnte er ja schlecht hingehen. Also ging er zu seinem Zimmer und setzte sich auf das Bett. So ein Zimmer war doch sehr seltsam. Normalerweise verbrachte man darin nicht seinen Tag oder Abend. In einem Hotel schlief man. Aber er war nun hier und setzte sich seufzend auf das gemachte Bett. Ein Hotelzimmer war so fremd.  Auch wenn er seine Wohnung gerade nicht sehen wollte, so wollte er doch wissen, wie es um sein Zuhause stand.  Er musste ziemlich lange warten bis der alte Vermieter ans Telefon ging. „Guten Tag, können sie mir sagen wie es bei meiner Wohnung aussieht?“, fragte er bedacht langsam und wartete auf eine Antwort. Der Vermieter erzählte ihm langsam, dass ein Mitarbeiter der Bausicherheit oder so etwas in der Art die Wohnung inspiziert hatte. Anscheinend war der Typ über eine Stunde in seiner Wohnung gewesen und hatte alle möglichen Messungen gemacht. Wie es aussah, war die Wohnung nicht mehr bewohnbar. Die Wände waren völlig eingeweicht und Schimmelbildung war vorprogrammiert. Das Schlimmste war also eingetreten! Jetzt war er wirklich obdachlos. Einen Moment starrte Nao auf den Schreibtisch an dem er saß und dachte nach. Aber irgendwie konnte er keinen klaren Gedanken fassen. Seine Möbel waren noch alle in der alten Wohnung. Seine gesamten Kleider, Bücher und technischen Geräte. Aber dort konnten sie ja nicht bleiben. Und ins Hotel konnte er sie auch nicht nehmen. Er musste sich also eine neue Wohnung besorgen. Oh nein, das widerstrebte ihm aber wirklich. Schon alleine weil das soviel Stress war. Eine Wohnung suchen, die alten Verträge kündigen und neue unterschreiben. Tief atmete der Drummer durch und rieb sich übers Gesicht, ehe er aufstand. Es brachte jetzt nichts, wenn er trübsinnig wurde. Dadurch wurde weder seine Wohnung wieder trocken noch sonst irgendwas. Also nahm er lieber das kleine Netbook aus seinem Koffer. Eigentlich hatte er diesen kleinen Computer auch nur für die Tour und dessen Planung, aber jetzt galt Ausnahmezustand. Seit Ewigkeiten hatte er keine Wohnung mehr gesucht und irgendwie hatte er auch gar keine Ahnung davon, was er eigentlich brauchte. Ein wenig hilflos surfte Nao in den verschiedenen Immobilienseiten, ehe ihm eine Anzeige ins Auge sprang. Wieso eigentlich nicht ein Maklerbüro mit der Suche beauftragen? Das Geld hatte er ja eigentlich dafür und neben den Proben wäre ein Makler vielleicht doch nicht schlecht. So kam er sicherlich an eine gute Wohnung. Sofort schrieb Nao einem Büro, das ihm vertrauenswürdig erschien, eine Mail mit Angabe seiner Vorstellungen, wieviel sie ungefähr kosten sollte und natürlich dem Wunsch, dass er sofort einziehen wollte. Jetzt hieß es wohl warten... Kapitel 3: 3. Advent -------------------- ACHTUNG Leider noch Unkorrigiert. Das ist meine Schuld. Ich hab das Kapitel zu spät zu meiner Beta geschickt und sie braucht für Ihre Arbeit (Das macht sie nämlich verdammt toll) ein wenig Zeit. Sobald ich das bessere Kap habe, wird aktualisiert. _________________________________________________________ Wieder eine Nacht hatte er im Hotel verbracht und sie war nicht schlimm gewesen. Aber auch nicht das was er als angenehm bezeichnen würde. Egal wie sauber ein Zimmer war, wenn man nicht darin wohnen wollte, war es einfach nicht das wahre. Deswegen war er wohl auch viel zu früh im Proberaum und musste nun auf seine Bandkollegen warten. Gut, hier gab es ja immer etwas aufzuräumen oder irgendwelche Papiere zu sortieren. Shou liess nämlich seine Songtexte überall liegen sobald er sie auswendig konnte. Aber das war an sich ja auch kein Problem, nur irgendwann sorgte es für ein heilloses Durcheinander. Gerade als Nao sämtliche Papiere zusammen hatte und mit dem Sortieren anfangen wollte, klingelte sein Handy. Wollte jetzt vielleicht jemand absagen? Hatte sich eines seiner Schäfchen vielleicht erkältet? Nao griff nach seinem Telefon. Seltsam, er kannte die Nummer nicht, also war es keiner seiner Freunde. Deswegen meldete er sich auch ganz höflich, wie man es erwartete. »Nao-san. Guten Tag, ich melde mich vom Maklerbüro. Wir haben eine Email von Ihnen bekommen und wollten uns herzlich bedanken, das sie uns ausgewählt haben. Mit Freuden werden wir ihnen ein neues Heim suchen.« „Ja das freu mich. Haben sie denn schon eine Wohnung für mich?“ fragte der Drummer sofort. Wenigstens das mit dem Maklerbüro schien ordentlich zu klappen. Fehlte nur noch eine Wohnung. »Nun ja, da Sie von Beruf aus Musiker sind ist die Suche leider ausserordentlich schwer. Deswegen müssen sie sich noch ein wenig gedulden. Bis Ende der Woche können wir ihnen sicherlich ein paar Objekte vorstellen.« Naja, so rund lief es anscheinend doch nicht. Zumindest nicht so wie Nao es sich gerade in Gedanken ausgemalt hatte. Warten war noch nie seines gewesen und bis Ende der Woche. Das war doch noch eine Ewigkeit! Eine lange Woche musste also noch im Hotel schlafen. Mürrisch schnaubte Nao. Wenigstens hatte er somit Zeit, seine Sachen zu packen. Das musste er ja auch noch tun und einiges Neu kaufen. Wie ein Bett, aber für den Anfang würde er sich einfach eine neue Matratze beschaffen und auf der schlafen. Wie in seinen Studienzeiten. Gerade hatte er sich dieser wunderschönen Erinnerung hingegeben, da flog die Tür auf und zwei Gitarristen kamen heiss diskutierend in den Raum. Nao schenkten sie keine Aufmerksamkeit, nichts. Nicht mal ein guten Morgen bekam er gewünscht. „Ich sage das ist so!“ „Ist es nicht... das geht nicht!“ „Doch, ich hab es doch gesehen!“ „Das muss du dir eingebildet haben.“ „Hab ich nicht.“ Bevor die Diskussion weitergehen konnte, mischte Nao sich als Leader ein. Streit in einer Band war nie gut, auch wenn er nur ein kleiner war. Sowas war gerne ein kleiner Funke, der einen Brand auslösen konnte. „Jetzt beruhigt euch wieder. Ich weiss zwar nicht um was es geht aber damit ist jetzt Schluss.“ erklärte Nao und sah die beiden an. Keiner der Beiden schien etwas erwidern zu wollen, wohl auch weil sie wusste, das es so besser war. So verzogen sie sich ohne ein weiteres Wortes in ihre Ecken zu ihren Instrumenten. Auch während Shou und Saga ankamen und sich einrichteten, sprachen die beiden Gitarristen kein Wort miteinander. Nao setzte sich hinter sein Schlagzeug und beobachtete die Situation aufmerksam. Sie lenkte auch von seinem Problem ab. Über die ganze Probe funkelten sich Tora und Hiroto ganze böse an. Spielen taten sie zwar korrekt aber ihre Laune war alles andere die beste. Dieses Thema war eindeutig noch nicht aus der Welt. Nach gut einer Stunde in Musizieren reichte es dem Leader. Mit einem grossen Knall auf seine Drums beendete er Blue Planet und stand auf. Verwundert blickten alle zu ihm. „So... ihr beiden.“ Damit zeigte er auf die Gitarristen. „Ich hab doch gerade gesagt, ihr sollt das Vergessen.“ erklärte er und verschränkte die Arme als Untermauerung seiner Worte. „Es ist doch alles gut.“ murrte Hiroto und strich sich durch die blonden Haare, auch Tora nickte. „Also.. ich spüre eure bösen Blicke die ganze Zeit im Rücken... Was ist eigentlich los?“ fragte Shou und legte den Kopf schief. „Nichts ist los.“ Nao seufzte bei diesen Worten nur auf. Wie konnten zwei Gitarristen nur so unendlich stur sein? Das war zwischen Ihnen immernoch nicht in Ordnung, sah ja jeder Blinde aber gut. „Also wenn das kein Problem mit euch ist. Dann könnt ihr euch jetzt sicherlich mal ordentlich knuddeln, oder?“ Kaum hatte er seinen Idee geäussert kam von Saga und Shou Zustimmung. Tora sah nicht sonderlich begeistert aus und Hiroto noch weniger. Aber dennoch näherten sie sich langsam und nahmen sich noch langsamer in die Arme. Das war eigentlich ein höchst niedliches Bild wenn der Grösste und der Kleinste sich umarmten, aber nicht wenn eben genannter Kleinste eindeutig versuchte, den grösseren zu erdrücken. Viel Erfolg hatte Hiroto nicht, zumindest schien Tora diese Geste nicht einmal erwidern zu wollen. „So.... Können wir jetzt weitermachen?“ fragte Saga darauf hin und strich über seinen Bass. Die restliche Probe verlief in besserer Stimmung und gegen Schluss redeten die beiden Gitarristen auch wieder miteinander. Also hatte Nao als Leader weiter einmal auf ganzer Linie Erfolg gehabt. Es stimmte ihn zufrieden. Kapitel 4: 4. Advent -------------------- ACHTUNG : UNKORRIGIERT Weihnachtszeit ist ja nicht nur für Autoren Stress, sondern auch für Betas. Somit wünsche ich euch frühe Festtage und man liest sich dann im neuen Jahr. ----------------- Wollten diese Leute vom Maklerbüro nicht Ende der Woche anrufen? Ja, das hatten sie versprochen aber nichts war passiert. Zumindest in dieser Hinsicht nicht. Zwar hatte Nao seine ehemalige Wohnung leer geräumt. Vieles davon war in einen Lagerraum ausserhalb der Stadt verstaut, aber einige Sachen hatte er auch mit in sein Hotelzimmer genommen. So fühlte der Drummer sich auch hier ein wenig wohler. Natürlich hatten auch manche Möbel das Wasserchaos nicht heil überstanden, aber nichts, was wirklich wichtig war. In dem Punkt hatte Nao also wirklich Glück gehabt. Jetzt musste nur noch das Maklerbüro sich endlich melden. Am Freitag hatte Nao auf den Anruf gewartet und Mittwoch hatte er immer noch keine Antwort gehabt. Nach einer Woche entschied sich er dann, mal selbst anzurufen. Heute war der letzte Tag an dem sie noch regulär probten, dann kam das Weihnachtskonzert und nachher war bis Neujahr Schluss mit dem Musik machen. Eigentlich wollte Nao ja noch vor der Probe anrufen, jedoch ergab sich dies von der Zeit an nicht mehr. Shou war schon früh da und erzählte ihm ausgiebig was er alles für seine Familie und besonders seinen Neffen eingekauft hatte. Das war dann doch lustiger als bei so einem Büro anzurufen. Tora und Hiroto hatten sich seit der letzten Knuddelstrafe wieder vertragen. Wieso sie sich gestritten hatten, war zwar immernoch ein Rätsel aber anscheinend war es nicht so schwerwiegend. „Ich freu mich schon nachhause zu gehen.“, erklärte Shou und steckte sein Handy endlich weg, nachdem er ihm alle Fotos seines Neffens gezeigt hatte. „Ja, ich mich auch. Das werden dann ordentlich ruhige Tage.“ Bei seinen Eltern wäre dann alles viel besser und seine Mutter würde ihn wahrscheinlich auch wieder verwöhnen. Eigentlich musste sie dies ja nicht mehr tun, aber sie tat es einfach. Mütter halt. So langsam trudelten sie alle den Proberaum. Hiroto brachte heute nicht nur Mogu, sondern auch einen grossen Koffer mit. „Es ist einfacher wenn ich jetzt schon zu meinen Eltern gehe und dann für das Konzert zurück komme. Dann muss ich Mogu während dem Konzert nicht im Backstagebereich haben.“, erklärte der Kleinste der Gruppe und liess sein ebenfalls kleines Hündchen frei rum laufen. Mogu war in der ganzen Band beliebt. Wie er leise bellte, wenn ihm etwas nicht gefiel und irgendwie sah es doch auch immer so aus, als würde er Lächeln. Der Hund passte einfach perfekt zu Hiroto. Aber dennoch mussten sie nun endlich mit den Proben beginnen. Aber wirklich gut lief es nicht. Entweder wegen Mogu, der die ganze Zeit rum lief und sie somit alle ablenkte oder weil es einfach die letzten Proben waren. Was auch immer es war; heute war der Wurm einfach drin und auch bis zum Abend hatten sie es nicht mehr geschafft, auch nur ein Lied Fehlerfrei zu spielen. Gut, es gab nun mal halt Tage, da klappte gar nichts, das kannte Nao schon gut. Deswegen machte er sich auch keine Sorgen. Sowieso hatte er ja andere Pläne. Deswegen beendeten sie die Proben einfach nur vorschriftsmässig und gingen auch relativ schnell nachhause, bis auf Nao welcher natürlich den Weg zu seinem Hotel einschlug. Erst als er vor dem Schreibtisch stand, fiel dem Leader endlich ein, was er vergessen hatte! Natürlich, er wollte doch noch beim Maklerbüro anrufen, was Nao auch sofort tat. Eigentlich war es ja schon fast zu spät, aber es ging trotzdem noch jemand ran. Ein Hoch auf die Überstunden dieses armen Maklers! Da es nicht die gleiche Person war, wie beim letzten Anruf, erklärte Nao kurz seinen Sachverhalt und fragte nach. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis der Mann -nach seiner Stimme zu urteilen, war er noch sehr jung- ihm eine Information geben konnte. „Also die Kollegin hat sie auf einigen unserer Immobilien vermerkt. Eigentlich sollte sie sich bald bei ihnen melden, damit sie zu Neujahr umziehen können.“ „Erst im Neujahr? Eigentlich wollte ich etwas per Sofort etwas mieten.“ „Hmm... also hier sind sie nur für drei Wohnungen eingetragen. Die Frühste ist ab dem 15. Januar beziehbar. Mehr kann ich Ihnen leider nicht sagen. Wenn sie mir jedoch ihre Kontaktdaten hinterlassen, werde ich der Kollegin morgen Bescheid geben und sie wird sich melden.“ „Nein danke. Passt schon. Lieber etwas ordentliches als sofort.“ murmelte Nao leise und hängte einfach auf ohne Etwas weiteres zu sagen. Gut. Bis Neujahr konnte er auch gut bei seinem Eltern bleiben. Und das Leben war kein Wunschkonzert, auch zur Weihnachtszeit nicht. Da gab es wohl nur eines, was Nao tun konnte. Nach vorne sehen. ------ Nachwort: Ich habe dieses mal bewusst kein Happy – End geschrieben. Weil so ist es doch. Wohnung suchen ist anstrengend, dass kann ich selbst bezeugen (Sollte jemand ne billige 1Zimmerwohnung in Hamburg vermieten, bitte melden :D) Nächstes Jahr gibts dann spannende Geschichten von mir. Eine neue Vampirgeschichte ist fast fertig. Und auch an der Märchenseite soll es in 2013 weiter gehen. Sero Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)