Snow Warriors von Sakura_Kuromi (~ Ein Aufbruch in neue Gebiete ~) ================================================================================ Kapitel 16: ------------ Kapitel 16 Angespannt drehten sich die Katzen dem Neuankömmling zu und beäugten sie Misstrauisch. Schließlich trat Sonnensturm vor: „Hallo, mein Name ist Sonnensturm. Das dort sind Polarträne, Sternenklang, Windspiel, Angel, Sam und Sturmkralle. Wir sind...“, und nach kurzem Überlegen fuhr er fort: „... auf der Durchreise. Wer bist du?“ „Mein Name ist Nacht“, antwortete die schwarze Kätzin und erklärte: „Ich streune durch die Wälder und Lebe mal hier und mal dort. Was ist mit eurem Freund? Er sieht nicht gut aus. Braucht ihr vielleicht einige Kräuter?“ Aufmerksam geworden richtete Sternenklang ihre Ohren auf und antwortete: „Er ist verletzt und hat starke Schmerzen. Ich selbst bin Heilerin, konnte aber die Kräuter die ich brauche nicht finden. Weißt du wo ich hier Mohnsamen finden kann? Ich habe ihm Weidenrinde gegeben, aber die Wirkung ist im Angesicht solch einer Wunde zu gering“ Nacht hatte aufmerksam zugehört und nickte ihr zu: „Ja, ich weiß wo du Mohnsamen finden kannst. Es ist sogar ganz in der Nähe. Komm ich führe dich hin!“, miaute sie und wandte sich zum gehen. Sternenklang sprang auf die Pfoten und wollte ihr hinterher eilen als sie Sonnensturms Stimme davon abhielt „Wartet ich komme mit“, miaute er mit einem misstrauischen Blick auf Nacht und rannte zu ihnen herüber. Nach einem kurzen Nicken in Nachts Richtung setzten sie sich in Bewegung. Tatsächlich, genau wie Nacht es gesagt hatte blieb sie einige Augenblicke später vor einem Ginsterbusch stehen. „Früher haben hier Menschen ihre Blumen gepflanzt. Sie sind schon lange nicht mehr hier und der Ginster ist über die Pflanzen drüber gewachsen. Dadurch sind sie nur schwer zu finden, aber dafür schützt der Ginster sie vor der Witterung. Wenn man Glück hat kann man sogar hier und da Katzenminze finden“, erklärte Nacht. Sternenklang sah Sonnensturm fragend an und miaute erstaunt: „Menschen? Ist das euer Begriff für Zweibeiner oder Aufrechtgeher?“ Nacht nickte: „Ja, ist es. Aber jetzt solltest du erst mal die Mohnsamen holen. Unterhalten können wir uns auch noch nachdem er sie gegessen hat“ Auf ihre Worte hin bahnte sich Sternenklang, dicht gefolgt von Sonnensturm, ihren Weg durch den Ginster. Und tatsächlich unter dem Ginster konnte sie nun klar den Geruch von Mohn wahrnehmen. Da der Ginster fast vollständig unter einer Schneewehe verborgen war, hatte sie es vorhin nicht gerochen. Der Mohn war zwar vertrocknet, aber sie brauchte eh nur die Samen in den Früchten. Vorsichtig biss sie zwei Mohnfrüchte ab und zwängte sie wieder hinaus ins Freie. Mit ihrem wertvollen Gut im Maul rannte sie wieder zurück in ihr behelfsmäßiges Lager. Sturmkralle war in der Zwischenzeit aufgewacht und blickte der fremden Katze nun misstrauisch entgegen. „Hier leckt diese Mohnsamen auf, dann wird es dir gleich besser gehen“, miaute Sternenklang und schüttelte vorsichtig zwei Samen aus der Frucht heraus. Immer noch zweifeln meinte er: „Bist du dir denn auch sicher, dass sie dir Mohn gezeigt hat? Was wenn sie uns loswerden will und dir irgendetwas giftiges angedreht hat?“ Bevor Sternenklang bestürzt antworten konnte, sah sie wie Polartränes Pfote blitzschnell auf Sturmkralles Ohr herabfuhr während sie fauchte: „Was bist du denn für ein dämlicher Sack Flöhe? Sternenklang ist eine anerkannte und voll ausgebildete Heilerin. Meinst du nicht, dass sie eine Pflanze erkennen kann, die sie nahezu täglich verwendet?“ Eingeschüchtert miaute er: „Nein, tut mir leid“ und schleckte schnell die beiden Mohnsamen auf. Erleichtert atmete Sternenklang auf und miaute: „Durch die Mohnsamen sollten deine Schmerzen schnell nachlassen und du wirst schläfrig werden. Ruh dich etwas aus und schlafe. Morgen sollte es deinem Bein schon wieder besser gehen“ Mit einem letzten misstrauischen Blick auf Nacht dreht sich Sturmkralle in seinem Nest um und wandte sich demonstrativ ab. Die anderen Katzen waren etwas weiter in die Mitte des provisorischen Lagers gegangen damit sie sich unterhalten konnten ohne ihn zu stören. „Ich bleibe bei ihm“, miaute da Windspiel und ging zu ihm zurück um sich neben ihn hinzulegen. Bei all dem Durcheinander hatte Sternenklang total vergessen sich zu bedanken und so miaute sie: „Danke dir Nacht. Ohne dich hätte ich die Mohnsamen sicher nicht gefunden. Aber du kennst dich hier gut aus und du hast Erfahrung mit Heilpflanzen. Meinst du du könntest mir einige Tipps verraten wo ich in dieser Umgebung Heilpflanzen und des weiteren finden kann? Und ihn welche Richtung wir gehen sollten?“ Bei ihren Worten hatten die anderen zustimmend genickt und nun ergriff Polarträne das Wort: „Eigentlich waren wir auf der Heimreise als wir von diesem Wassermonster verschleppt wurden. Wir wissen nicht wo wir sind und wo wir hin sollen. Es wäre uns eine große Hilfe, wenn du und einen Tipp geben könntest“ Die schwarze Kätzin dachte einen Augenblick nach und meinte dann vorsichtig: „Ihr seit also auf dem Weg zurück in eure Heimat?“, und blickte die Katzen interessiert an. „Nein, leider nicht“, antwortete nun Sonnensturm: „Da wir nicht wissen von wo wir kamen können wir auch leider den Rückweg nicht mehr finden. Ich denke darum werden wir uns ein neues Zuhause suchen müssen..“ Traurig ließ er seinen Blick durch die Runde schweifen und die anderen nickten zustimmend. Gespannt fragte Nacht sie: „Wenn ihr ein neues Zuhause sucht werdet ihr das bestimmt hier tun, nicht war? Eigentlich bin ich auf der Suche nach einem Ort von dem mir meine Mutter oft erzählte. Dort soll es einen schönen Wald geben. Hier sind Aufgrund der Witterung fast alle Wälder aus Nadelbäumen geprägt. Aber dort sollen sich auch Laubbäume gehalten haben, so wie hier der Mohn an der geschützten Stelle überleben kann. Eine weite Wiesenlandschaft grenzt direkt an den Wald und daneben ist eine Auenfläche mit vielen kleinen Flüssen und Bächen...“ Verträumt blickte Nacht vor sich hin als könnte sie es direkt vor sich sehen. Während sie erzählte leuchteten die Augen der Clankatzen immer mehr auf. Vielleicht war das ja der Ort den der Sternenclan für sie vorgesehen hatte! Nacht schüttelte ihren Kopf um wieder zu klaren Gedanken zu kommen und fuhr fort: „Jedenfalls bin ich auf der Suche nach diesem Ort. Allerdings ist es nicht sonderlich abwechslungsreich alleine zu reisen. Falls ihr auch umherstreift auf der Suche nach eurem neuen Zuhause, dürfte ich mich euch dann vielleicht anschließen?“ Erstaunt über diese Entwicklung schauten sich die Katzen an. „Nun, wir kennen uns hier nicht aus und du kennst den Weg eher als wir. Außerdem weißt du wo Sternenklang Heilkräuter finden kann und wo man hier am besten Jagen oder Schutz suchen kann. Außerdem scheinst du uns nicht schaden zu wollen. Ich bin der Meinung du kannst dich uns gerne anschließen“, miaute Polarträne langsam und überlegt und fügte dann hinzu: „Natürlich musst du da auch die anderen Fragen“ Sternenklang miaute: „Ich habe auch nichts dagegen. Ich freue mich über jeden Tipp wo ich in dieser unwirtlichen Gegend Heilkräuter finden kann“ „Ich habe auch nicht wirklich irgendwelche Einwände. Wir scheinen ihr trauen zu können. Wenn sie gewollt hätte, hätte sie uns vorhin hinterrücks überfallen können als wir mit Sturmkralle abgelenkt waren. Aber sie hat es nicht getan. Und als ich mit ihr und Sternenklang das Lager verlassen habe, habe ich nach anderen Katzen Ausschau gehalten. Also hat sie auch keinen Hinterhalt geplant. Nicht dass ich ihr das zutrauen würde“, ergänzte Sonnensturm schnell. Von Sturmkralles Seite kam Windspiel angetrottet und meinte: „Ich habe eurem Gespräch zugehört. Ohne Nacht hätte Sturmkralle noch immer starke Schmerzen. Wenn sie uns schaden wollen würde, hätte sie uns nicht geholfen seine Schmerzen zu lindern. Ich habe nichts dagegen, wenn sie mitkommt“ „Wir haben auch nichts dagegen“, miaute Sam mit einen Seitenblick auf Angel die bestätigend nickte. „Gut, dann sind wir also alle einer Meinung. Dann müssen wir nur noch Sturmkralle davon überzeugen“, fasste Sonnensturm zusammen. „Wobei das der schwerste Part sein dürfte“, seufzte Windspiel. Mittlerweile war der Mond aufgegangen und die Katzen ließen sich nieder um endlich ihre Frischbeute zu verspeisen. Nacht bekam natürlich auch ein Stück ab. Sie freute sich und sah interessiert zu wie Angel und Sam sich ein Eichhörnchen teilten. „Teilt ihr eure Beute immer? Die meisten Katzen die man hier antrifft würden ihre Beute eher verrotten lassen als sie zu teilen“, fragte sie erstaunt. Sternenklang schluckte ihren bissen schnell herunter und erklärte: „In dem Wald aus dem wir kommen leben wir in einem Clan beisammen. Der Clan hält immer zusammen und alle kämpfen treu für ihren Clan und versorgen ihn mit Nahrung. Die Schüler jagen für die Ältesten oder die Königinnen mit ihren Jungen die nicht selber Jagen können. Sie kümmern sich auch um das Nestmaterial und um Zecken bei den Ältesten. Die Heiler versorgen alle Katzen im Clan und sehen zu, dass alle gesund und munter sind. Sie deuten auch die Zeichen und Prophezeiungen des Sternenclans. Der Sternenclan sind unsere Krieger-Vorfahren die am Silberfließ zu sehen sind uns über uns Wachen. Der Anführer oder die Anführerin sowie der Stellvertreter sorgen für den Clan. Sie treffen wichtige Entscheidungen, Planen Verteidigung oder Angriff wenn nötig, sprechen für den Clan und geben alles damit es dem Clan an nichts fehlt. Die Krieger beschützen den Clan, verteidigen das Lager und das Territorium und Jagen um Frischbeute für den Clan zu fangen“, versuchte Sternenklang alles kurz zusammenzufassen. Interessiert schaute Nacht sie an: „Das Leben das ihr führt hört sich wunderbar an. Könnt ihr mir noch mehr davon berichten?“ Während die Katzen beieinander saßen und ihr Mahl einnahmen erklärten Windspiel, Sonnensturm, Sternenklang und Polarträne alles über die Clans. Angel und Sam hörten gespannt zu und prägten sich alles gut ein. Auch sie hatten sich damals entschlossen diesen Weg zu gehen und so erzählten sie Nacht von ihrem Leben bei den Zweibeinern und ihrem Entschluss sich diesen Katzen anzuschließen und nach ihrer Lebensweise zu leben. Nacht war am ausgeruhtesten und erbot sich die erste Wache zu halten. Während die anderen Katzen schliefen schaute sie nachdenklich in die Sterne und versuchte sich vorzustellen, dass dort auch Vorfahren sind, die sie kannten und die sie begleiteten wohin sie auch ging. Zuerst fand sie diesen Gedanken ein wenig angsteinflößend. Tote die einen beobachteten wo immer man war und was immer man tat. Doch je länger sie hinauf zu den Lichtern am dunklen Himmel sah umso wärmer wurde ihr bei diesem Gedanken. Und als Sonnensturm sie ablöste hatte sie ihren Entschluss gefasst und ging müde schlafen. Am nächsten Morgen wurde sie durch die ungewohnten Geräusche geweckt. Immer war sie alleine durch die Wälder und Ebenen gezogen und daher musste sie sich noch an die Gegenwart anderer Katzen gewöhnen, doch das fiel ihr unerwartet leicht. In der Nacht hatte es wieder geschneit und sie stand auf und schüttelte einige der Schneeflocken von sich herab. Fröstelnd plusterte sie das vom Schnee nasse Fell gegen gen kalten Wind auf. Da bemerkte sie, wie sich Sam, Sonnensturm und Sternenklang gerade auf den Weg machen wollten. Die anderen schliefen noch. „Wohin geht ihr?“, fragte sie die drei Katzen nachdem sie zu ihnen getrottet war. „Wir wollten etwas jagen gehen. Dann können wir alle zusammen essen wenn die anderen aufwachen. Außerdem werden sie sich sicher über etwas Frischbeute freuen. Polarträne mag es zwar noch so zeigen, aber ihr setzt die Kälte zu. Sturmkralle ist verletzt und Wolkenspiel kümmert sich die ganze Zeit um ihn und ist sicherlich müde“, erklärte ihr Sonnensturm. Nacht nickte ihm zu: „Ja, das ist eine gute Idee. Ich bin ausgeruht und fit. Bitte lasst mich mitkommen und bei der Jagd helfen“ Sternenklang nickte ihr zu: „Das ist eine gute Gelegenheit. Warum zeigen wir dir nicht einige unserer Jagdtechniken und du kannst uns vielleicht zeigen wie du in dieser Umgebung jagst“, miaute Sternenklang. „Natürlich, gerne“, antwortete die Kätzin einfach und schloss sich ihnen an. Die Sonne hatte gerade erst mit ihrer Wanderung über den Himmel begonnen, als die vier Katzen mit einem guten Fang zurück in ihr provisorisches Lager kamen. Mittlerweile waren auch die anderen aufgewacht und Wolkenspiel war bereits wieder bei Sturmkralle und schaute ob ihm etwas fehlte. Als sie die Pfotenschritte ihrer Freunde hörte drehte sie sich erfreut um und begrüßte sie mit einem schnippen ihrer Schwanzspitze während sie miaute: „Ich rieche Frischbeute. Ich hoffe ihr habt für uns auch etwas mitgebracht?“, und schaute hoffnungsvoll auf die Frischbeute. „Natürlich“, schnurrte Sam und als Nacht ihn fragend anschaute nickte er ihr zu und sie brachte die Beute die sie in ihrem Maul trug zu Wolkenspiel und Sturmkralle. „Die ist ja immer noch da!“, knurrte er abweisend. Doch zu seiner Überraschung fauchte Wolkenspiel ihn an: „DIE hat dir gerade etwas zu essen gebracht und hat Sternenklang gezeigt wo sie Kräuter für deine Wunden finden kann. Findest du nicht du solltest ihr ein wenig freundlicher gegenüber treten?“ Verärgert legte Sturmkralle die Ohren an und wollte ein bissige Bemerkung erwidern, als er die Stummen Blicke aller auf sich spürte. „Was soll das? Sie ist eine fremde Katze. Muss ich jedem trauen, der mal nett zu uns ist?“, fragte er aufgebracht. „Nein, das nicht“, miaute Sonnensturm und ergänzte beiläufig: „Aber vielleicht solltest du nett zu Katzen sein die uns auf unserer Reise begleiten. Deine Reisegefährten und Freunde also“ „Euch traue ich ja, nur der da nicht“, miaute er entrüstet. „Die da, heißt Nacht und wird uns von nun an begleiten“, erwiderte Sternenklang schlicht. Baff über dies Nachricht schaute Sturmkralle von einer Katze zur nächsten, fauchte kurz und meinte dann nur: „Macht doch was ihr wollt“, während er sich eine Maus nahm und leise zu Nacht murmelte: „Danke“ Erfreut schnurrte Wolkenspiel und presste ihre Wange an seine bevor sie sich, mit einem dankbaren Blick auf Nacht einen Wühler nahm. Nach und nach nahmen sich alle Katzen etwas Frischbeute und verspeisten sie gemeinsam. Danach gaben sie sich die Zungen und Sternenklang schaute noch einmal nach Sturmkralles Wunden und erneuerte die Packungen. „Deine Wunden heilen gut“, stellte sie fest: „Ich denke du bist in ein oder zwei Sonnenaufgängen wieder fit genug um zu laufen“ Der Kater nahm dies nickend zu Kenntnis und meinte dann ein wenig verlegen: „Tut mir leid, dass ihr wegen mit hier festsitzt. Ihr könntet schon viel weiter sein...“ Sternenklang zuckte amüsiert mit den Schnurrhaaren und widersprach: „Du dämlicher Fellball es muss dir nichts leid tun. Wir sind einfach nur froh, dass dir nichts schlimmeres zugestoßen ist. Außerdem hätten wir andernfalls vielleicht niemals Nacht kennengelernt“ Bei diesen Worten zuckte sie mit den Ohren zu Nacht, die sich angeregt mit Sam und Angel unterhielt.Sie strich ihm im vorbeigehen freundschaftlich mit ihrer Schwanzspitze über das Ohr und gesellte sich wieder zu den anderen um Wolkenspiel platz zu schaffen, die sich wieder zu Sturmkralle setzte. Wie Sternenklang gesagt hatte, war er zwei Sonnenaufgänge später wieder auf den Beinen und konnte laufen. Seine Wunden schmerzten noch und sein Gang war steif und ungeschickt, doch er bestand darauf, dass sie am nächsten Tag weiterreisen sollten. Unter der Bedingung, dass sie sofort anhielten, wenn Sternenklang glaubte es würde zu viel werden, stimmten sie ihm zu. Als die Sonne am nächsten Morgen aufging und die Katzen beieinander saßen und aßen strahlte die kalte Sonne der Blattleere auf sie herab. Die Katzen genossen die Sonnenstrahlen auf ihrem Rücken und machten sich entspannt auf dem Weg. Wolkenspiel schaute immer wieder sorgenvoll zu Sturmkralle, der sich nicht beschwerte und trotz seiner Verletzung ein gutes Tempo beibehielt. Als die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hatte, war das provisorische Lager schon weit hinter ihnen. Sternenklang war dankbar für den Sonnenschein nach den letzten trüben und verschneiten Tagen. Der Schnee um sie herum glitzerte so hell, dass es ihr schon fast in den Augen wehtat, doch sah es wunderschön aus. Auch die nächsten Tage hatten sie Glück mit ihrer Reise und kamen bei mildem Wetter gut voran. Sturmkralles Wunde wurde von Tag zu Tag besser und er konnte nun wieder ohne Probleme lange Zeit im hohen Tempo durch den Schnee jagen. Wieder waren einige Sonnenaufgänge vergangen und die Gruppe rastete in einem Feld und verspeiste unter einem Ginstergebüsch ihr Mahl und liefen weiter. Niemand wusste wohin sie gingen und als die Katzen anfingen sich Sorgen zu machen ob dies der richtige Weg war, sandte Sternenklang ein Stoßgebet zum Sternenclan. Kurze Zeit später schrie Angel erschrocken auf als vor ihr plötzlich ein Ast in den Schnee fiel, der unter den schweren Schneemassen wohl abgebrochen war. Geschockt schaute sie den großen Ast an und versuchte nicht daran zu denken, was passiert wäre, wenn der Ast sie getroffen hätte. Nachdem Sternenklang zu ihr lief um sie zu beruhigen hörte sie eine vertraute Stimme „Folgt eurem Weg“, wisperte Dachskralle und als sie den Ast wieder ansah bemerkte sie, dass das Grüne Ende in die Richtung zeigte der sie folgten. Nun verstand Sternenklang. Der Sternenclan hatte ihnen den Weg gewiesen. Erfreut blickte sie die verwirrt schauende Wolkenspiel an und erklärte allen: „Wir sind auf dem richtigen Weg. Der Sternenclan hat es uns gezeigt“, und zeigte dabei mit ihrer Pfote auf den Ast im Schnee. Mit großen Augen schauten die anderen Katzen ihn an. „Bist du dir sicher Sternenklang?“, fragte Polarträne und Sam miaute erstaunt: „Das ist doch nur ein Ast...“ Da zeigte Sternenklang auf diesen und erklärte: „Schaut ihn euch an. Das Grün zeigt in die Richtung in die wir gehen und Dachskralle sagte mir, dass wir unserem Weg folgen sollen. Unser Weg führt in die Richtung die der Ast uns zeigt. Wir sind also auf dem richtigen Weg“ Erfreut und ehrfürchtig sahen sich die Katzen an und setzten ihren Weg nun mit neuer Kraft fort. Sternenklang blickte hinauf in den Sternenhimmel und konzentrierte sich dann wieder auf ihre Umgebung. Ihr Fell fühlte sich klumpig an, nachdem sie sich im Schnee gewälzt hatte, aber genau wie Nacht sagte verdeckte der verklumpte Schnee ihr graues Fell und die Beute konnte sie schwerer erkennen. Weiter vorne sah sie wie ein weiterer Schneehaufen sich verstohlen vorwärts schob. Sie hatte Nacht einige ihrer Jagdtechniken beigebracht und diese hatte den Katzen im Gegenzug beigebracht wie sie hier am besten jagen konnten, wie sie sich tarnen können und wo sie die besten Unterschlüpfe finden konnten. Nach und nach spürte sie die Kälte nicht mehr. Ihr ohnehin dichtes Fell schien nun noch dichter geworden zu sein und weder Schnee noch Wind drang bis zu ihrer Haut durch. Natürlich wurde sie noch nass wenn es regnete und wenn der Schnee durch ihre Körperwärme schmolz durchnässte auch dieser ihr Fell. Aber lange nicht mehr so sehr wie am Anfang ihrer Reise. Auch den anderen Katzen schienen Kälte und Schnee nichts mehr auszumachen. Sie hatten sich eingelebt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)