Snow Warriors von Sakura_Kuromi (~ Ein Aufbruch in neue Gebiete ~) ================================================================================ Kapitel 15: ------------ Kapitel 15 „Ich will das nicht glauben!“, durch diesen lauten Ausruf von Sturmkralle wurde Sternenklang geweckt. Verwirrt blinzelte sie sich den Schlaf aus den Augen und fragte: „Was ist denn los?“ Wütend blickte er zu ihr: „Ich will nicht hierbleiben und ich will auch nicht an einen anderen Ort hier. Ich will zurück nach Hause und das werde ich auch tun. Ich gehe und suche mir einen Weg zurück!“ Immer noch verwirrt schaute sich Sternenklang um. Sonnensturm, Polarträne, Sam, Angel und Windspiel sahen ebenso verwirrt aus. „Aber wenn der Sternenclan uns auserwählt hat, glaubst du dann nicht, dass das einen Grund haben muss?“, versuchte Windspiel ihn zu beruhigen. „Das ist doch alles ein Haufen gequirlter Fuchsdung!“, fauchte er sie an: „Es war egal welche Katzen es waren. Hauptsache pro Clan ein junger Krieger, damit sich niemand vernachlässigt fühlt! Es hätte jede beliebige Katze sein können! Und warum ausgerechnet jetzt? Ich will zurück und ich gehe auch!“ Nach diesen letzten Worten sprang Sturmkralle in ein Gebüsch und alles was sie von ihm vernahmen war das Geräusch seiner sich schnell entfernenden Pfoten. Geschockt schaute Windspiel ihm hinterher. „Ich gehe ihm nach und versuche noch einmal mit ihm zu reden!“, rief sie den anderen zu, als sie ihm schnell hinterher rannte. Verblüfft sahen sich die übrigen Katzen an. „Ich finde das ganze ja auch merkwürdig und bin nicht gerade begeistert, dass wir hier durch unbekanntes Gebiet in der Blattleere ziehen dürfen, aber er hätte sich doch nicht so aufregen müssen...“, meinte Sonnensturm überrascht. Sam schaute panisch von einer Katze zur nächsten und Angel fragte: „Sollen wir ihm nicht lieber nachgehen? Was wenn er wirklich geht?“Sternenklang holte Luft um zu antworten, doch Polarträne kam ihr zuvor: „Nein, lasst ihn gehen. Windspiel ist ihm hinterher gerannt. Außerdem wissen wir alle, dass es keinen Weg zurück gibt. Selbst wenn wir auf das Wassermonster kommen, wissen wir immer noch nicht, ob es uns auch dorthin zurückbringt wo wir herkamen. Er wird eine Weile herumlaufen, bis er bemerkt, dass es wirklich keinen Weg zurück gibt. Ich bin sicher er wird dann müde und schlecht gelaunt wieder zu uns kommen. Außerdem wird Windspiel versuchen auf ihn einzureden“ Sternenklang bewunderte die ruhige Gelassenheit der älteren Kriegerin. Ja sie war eine ältere Kriegerin und sie war schon genauso weise wie es die Ältesten sind. Nach ihren Worten fühlte sich Sternenklang gleich viel ruhiger und schlug vor: „Was haltet ihr davon wenn wir die Zeit nutzen bis er wieder da ist und etwas jagen? Ich könnte schauen ob ich hier doch noch ein paar Kräuter auftreiben kann. Der Schnee ist zwar tief, aber einige Stellen liegen geschützt und ich bin sicher ich kann hier und da noch eine nützliche Pflanze finden. Sturmkralle und Windspiel werden sicher müde sein und frieren wenn sie wiederkommen. Dann kann ich sie mit den Kräutern stärken und wärmen“ Und still in Gedanken fügte sie noch hinzu: „Wenn die Reise wirklich so schwer wird wie die Vision die ich hatte, wäre es keine falsche Idee wenn wir alle ein wenig von den stärkenden Kräutern essen“ Polarträne nickte ihr zu und miaute: „Das ist eine gute Idee. Ich schlage vor, dass du Sonnensturm mitnimmst. Du kannst zwar auch kämpfen, aber sollte etwas passieren wäre es sicherer einen Krieger bei dir zu haben. Ich werde mit Sam und Angel jagen gehen. Dann kann ich ihnen auch gleich ein paar meiner Tricks zeigen“ Bei ihren letzten Worten wedelte Angel aufgeregt mit ihrem Schwanz und meinte: „Au ja, bitte!“ Auch Sam sah nicht weniger interessiert aus. Bei dem Anblick der beiden ehemaligen Hauskätzchen zuckte Sternenklang belustigt mit den Schnurrhaaren: „Also gut, dann lasst uns losgehen, damit wir rechtzeitig wieder hier sind und Windspiel und Sturmkralle nicht denken wir seien ohne sie weitergezogen“ Nach dieser kurzen Besprechung standen die Katzen auf und trennten sich in zwei Gruppen. Nachdem sie einige Zeit mit Sonnensturm die geschützt gelegenen Stellen abgesucht hatte, fand sie durch Glück Wacholderbeeren und, was sie sehr freute, auch Rosmarin. Auf dem Rückweg lief sie an Schachtelhalm und Brennnesseln vorbei und sie dachte sich, sie könnte es mitnehmen und als Päckchen bei sich tragen. Wer weiß wo sie ihre Reise noch hinführt und etwas gegen Wunden bei sich zu haben wäre bestimmt nicht verkehrt. Zurück in ihrem provisorischen Lager wie sie Sonnensturm an die Kräuter an eine geschützte Stelle zu legen, ehe sie sich vorbeugte um ihre eigenen Kräuter dort abzulegen. Als sich dabei ihre Wangen berührten zuckte sie kurz zurück und wedelte mit der Schwanzspitze. Verwirrte fragte sie sich warum sie so reagiert hatte. Schließlich schüttelte sie den Kopf, vergaß das ganze einfach wieder und trottete den anderen entgegen, die gerade zurückkamen. „Die Beute lief anscheinend gut“, begrüßt sie die drei Katzen und warf einen bewundernden Blick auf die Frischbeute, die sie bei sich trugen. Sie legten die Frischbeute an eine Stelle, wo sie den Schnee weggeschoben hatten und deckte sie anschließend wieder mit dem Schnee zu. So würde die Frischbeute länger Frisch bleiben und nicht ungebetene und hungrige Gäste anziehen. Da sie nun nichts weiter zu tun hatten, legten sie sich hin und gaben sich die Zungen. „Ich glaube da kommen sie“, miaute Sam plötzlich und Sternenklang konnte schnelle Pfotenschritte hören, die auf das Lager zugerannt kamen. Aber irgendetwas stimmte nicht. Während sie noch überlegte miaute Angel erstaunt: „Da kommt aber nur eine Katze!“ Schnell waren die Katzen auf den Beinen. Zweifelnd schaute Sonnensturm seine ehemalige Mentorin an und fragte: „Er wird doch jetzt nicht wirklich gegangen sein, oder?“ Polarträne sah ihn an und schüttelte den Kopf: „Nein, denn egal was er versucht. Er wird es nicht schaffen dem Wassermonster seinen Willen aufzudrücken. Und er ist nicht so mäusehirnig als das er das nicht selbst wüsste“ Gerade als sie ihren Satz beendet hatte stürmte Windspiel aus dem Gebüsch hervor, ihr Fell panisch aufgestellt. Sie suchte Sternenklang mit ihren Augen und japste außer Atem: „Du musst schnell kommen! Sturmkralle wollte sich zu dem Wassermonster durchschleichen als plötzlich eines dieser Monster aus dem nichts auftauchte. Wir sind zur Seite in ein Gebüsch gesprungen um uns zu verstecken. Aber dort lagen scharfkantige Dornen. Ich hatte Glück, aber Sturmkralle ist mitten in ihnen gelandet. Er hat eine lange Schnittwunde und blutet. Er hat sich ein Stück hierher geschleppt, aber dann konnte er nicht mehr. Ich bin so schnell ich kannte zu euch gerannt um Hilfe zu holen...“ Nachdem sie geendet hatte stand sie mit bebenden Flanken und bittendem Blick da. Sternenklang nickte. „Gut, zum Glück habe ich vorhin einige Kräuter finden können. Ich packe sie schnell ein und komme dann sofort“, an die anderen gewandt fügte sie hinzu: „Kann mir jemand schnell Spinnenweben suchen?“, und rannte hinüber zu den Kräutern. Sie wickelte die Schachtelhalm-Stängel in die Brennnesselblätter nahm sie auf und rannte zu Windspiel zurück. In der Zwischenzeit hatte Sonnensturm einige Lagen Spinnenweben um seine Schwanzspitze gewickelt und miaute: „Ich komme mit. Wahrscheinlich könnt ihr Hilfe gebrauchen“ Sternenklang nickte ihm zu und Windspiel drehte sich um und rannte den Weg zurück den sie gekommen war, gefolgt von Sternenklang und Sonnensturm. Am Waldrand verlangsamten sie ihre Schritte ein wenig um sich unbemerkt in das Gebüsch zu schleichen, dass die lange, schneebedeckte Wiese umgab. „Hier entlang“, miaute Windspiel und führte die beiden zu einem Ginsterbusch. Noch bevor Sternenklang Sturmkralle sah konnte sie sein Blut riechen. „Vorsicht!“, warnte Windspiel als sie vorsichtig um das Gebüsch herumlief und sorgfältig darauf achtete nicht auf eine dieser seltsam spiegelnden Dornen zu treten. Sogleich lief Sternenklang zu Sturmkralle hin und beschnüffelte vorsichtig sein rechtes Vorderbein das zur Hälfte aufgerissen und Blutig war. Die Wunde war sehr lang, aber nicht sonderlich tief. Erleichtert atmete sie aus. „Wir müssen die Wunde auswaschen. Kann das jemand von euch beiden machen, während ich den Schachtelhalm zu einem Brei zerkaue?“, wand sie sich an die beiden anderen Katzen. Windspiel nickte eifrig und begann sofort damit Sturmkralles Bein so vorsichtig wie nur möglich zu säubern. Sturmkralle musste starke Schmerzen haben, denn er zuckte noch nicht einmal zusammen als sie mit ihrer rauen Zunge seine Wunde sauber schleckte. „Gut so“, miaute Sternenklang durch ein Maul voll Schachtelhalm: „Jetzt nehmt die Spinnenweben und drückt sie vorsichtig auf die Wunde, nehmt aber nicht alle Spinnweben, Wir brauchen gleich noch einige!“ Sonnensturm nickte ihr zu und antwortete: „Ich habe so viel Spinnenweben gesammelt wie ich in der kurzen Zeit finden konnte. Sie werden sicherlich reichen“, und machte sich vorsichtig daran eine Lage Spinnenweben von seinem Schwanz abzuschälen und auf Sturmkralles Wunde zu drücken. Nachdem der Brei fertig war schaute sie sich noch einmal die Wunde an, entfernte vorsichtig die blutigen Spinnenweben und verteilte vorsichtig den Schachtelhalm-Brei auf seiner Wunde. „Du darfst dein Bein jetzt nicht bewegen“, wies sie ihn an, auch wenn das kaum nötig war. Sturmkralle lag einfach nur da und bewegte sich nicht. Wie gerne hätte sie ihm Mohnsamen gegeben, aber sie hatte leider keine finden können. Die hätten ihm wenigstens einen Teil seiner Schmerzen genommen. Nach einer Weile war die Breipackung getrocknet und sie wickelte sorgfältig eine Lage Spinnenweben darüber, damit der trockene Brei beim laufen nicht abfiel. „Sturmkralle“, wand sie sich nun an ihn und er dreht ihr müde den Kopf zu: „Wir müssen dich hier wegbringen. Du bist viel zu nahe an den Zweibeinern dran. Es wird sicherlich wehtun, aber du wirst es schon zurück schaffen. Benutze wenn es geht dein verletztes Bein nicht. Wir werden dich Stützen damit du so wenig Last wie möglich auf dein Bein legen musst“ Sie schaute die beiden an und sie nickten. Windspiel stellte sich an seine gesunde Seite und stupste ihn vorsichtig auf die Pfoten. Als er stand und drohte umzufallen presste sich Sonnensturm an seine andere Seite und so lief Sturmkralle Schritt für Schritt zurück zu ihrem provisorischen Lager. Sternenklang lief auf Höhe seiner Wunde und schnupperte immer wieder an der Packung und wies Sonnensturm und Windspiel hin und wieder an einen Umweg zu nehmen, damit der Brei nicht allzu sehr vom hohen Schnee abgetragen wurde. Als sie zurück kamen hatte Polarträne, Angel und Sam nach weiterem Polstermaterial gesucht und an der geschütztesten Stelle ein weiches Lager eingerichtet in das sich Sturmkralle nun fallen ließ. Angel brachte ihm ein Stück vom Frischbeutehaufen. Sternenklang lief zu den Kräutern zurück und legte sowohl vor Windspiel als auch vor Sturmkralle einige und bedeutete ihnen sie zu essen: „Die Kräuter werden euch wärmen und Kraft geben“ Danach lief sie zu Polarträne und teilte ihr mit, dass sie noch einmal nach Kräutern such würde. „Ich komme mit“, beschloss sie und Sternenklang nickte zum Einverständnis und die beiden trabten schnellen Schrittes aus dem provisorischen Lager. Es dauerte eine Weile, aber schlussendlich konnte sie doch ein wenig Weidenrinde finden. Mit ein paar Streifen im Maul rannte sie zurück ins Lager. Sturmkralle war noch wach und so legte sie ihm gleich einen Streifen der Rinde hin und wies ihn an: „Hier, kau das! Es wird deine Schmerzen etwas lindern. Es ist leider nicht so gut wie Mohnsamen und ich kann solche hier auch nicht finden, aber es sollte besser sein als gar nichts. Vielleicht kannst du danach etwas schlafen und wenn du aufwachst wird es dir schon wieder besser gehen“ Aufmunternd schaute sie ihn an und auf Windspiels bitten hin reckte sich Sturmkralle und begann langsam und widerstrebend die Rinde zu kauen. Nach einer Weile war er schließlich eingeschlafen. Sternenklang konnte an seinen unruhigen Bewegungen erkennen, dass er noch immer Schmerzen haben musste. Alle waren so auf Sturmkralle konzentriert gewesen, dass sie erschrocken einen Satz machten als sich plötzlich eine Stimme hinter ihnen zu Wort meldete: „Hallo. Seit ihr neu hier?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)