Weihnachtssegen von Honeybarneys ================================================================================ 17.Dezember ~Countdown~ ----------------------- Widmung: Kyrah Weil du mich immer so liebevoll unterstützt :3 Viel Spaß beim Lesen \o/ --- Während die weißen, stillen, funkelnden Schneeflocken ihren Weg aus dem Himmel suchten, um über Tokio herein zu brechen, war es eingetroffen. Das Worstcase-Szenario, der Super-GAU. Es war der 17. Dezember , eine Woche vor Heiligabend und Asami hatte ihm gerade mitgeteilt, dass er wieder nicht da sein würde. Erneut das dritte Jahr in Folge. Da standen die Beiden nun, in ihrem Appartment, in welchem sie nun schon so lange zusammen wohnten, starrten sich in die Augen und Asami wartete auf den Ausbruch des Vulkans vor ihm. Dieser ließ auch nicht sonderlich lange auf sich warten. "Asami! Du hast es versprochen! Du weißt wie wichtig mir das ist, durch meine europäische Verwandtschaft! Und dann erzählst Du mir, Du musst 2 Wochen in das beschissene Ausland? Ist das dein beschissener Ernst?" Der Dunkelhaarige kramte in der Innentasche seiner Anzugjacke und holte eine Schachtel Dunhill hervor. Elegant klopfte er mit dem Zeigefinger unterhalb der Packung, worauf sich eine Einzelne nach oben schob, welche er sogleich zwischen die Finger nahm. "Es sind leider einige Umstände entstanden, welche ich regeln muss, Akihito." Während er dies mit seiner dunklen, ruhigen Stimme sagte, zündete er sich die Zigarette an und verstaute die Schachtel wieder in der Anzugtasche. "Natürlich, die gleichen Umstände wie jedes Jahr! Wie konnte ich das vergessen?", kam es ironisch über Takabas Lippen, welcher dem Anderen den Rücken zu wandte, um sich dann vor die riesige Fensterfront zu stellen, Arme vor die Brust verschränkt. Er hatte es satt. Wenigstens ein einziges Mal wollte er mit Asami Heiligabend feiern, wie er es von seinem deutschen Großeltern kannte. Mit einem Weihnachtsessen, besinnlicher Musik, Geschenken unter dem Baum, welche man bei der Bescherung wie ein Verrückter aufriss - in seinem Fall war das so - und die Zweisamkeit. Das Gefühl von Ruhe und Ausgeglichenheit, die sich im Körper breit machte und Liebe... Takaba schloss die Augen und seufzte schwer, machte jedoch keine Anstalten sich vom Fleck zu rühren. Als er nun die Luft so hart aus seinen Lungen gestoßen hatte, öffnete er langsam wieder die Augen, um die Schneeflocken dabei zu beobachten, wie sie zielsicher ihrer Wege flogen. "Wann fliegst Du?" "Morgen früh." "Klasse!" Da war er wieder der ironische Unterton, welchen er sich nicht verkneifen konnte. Es tat einfach so verdammt weh bei den Gedanken sich das dritte Mal Hoffnung gemacht zu haben und nun wieder alleine da zu stehen. Alle schönen Vorbereitungen, welche er sich ausgemalt hatte, waren dahin. Unterwelt sei Dank! Er sollte den Bandenbossen mal solch eine schicke Dankeskarte schicken... "Akihito." Die dunkle, vibrierende Stimme riss ihn aus seinen Gedanken, woraufhin er kurz zusammen zuckte. Die starken, muskulösen Arme, ergriffen ihn von hinten und zogen ihn an die wohlgeformte Brust Asamis. Ein schwarzer Haarschopf tauchte links vor seinem Augenwinkel auf und Takaba musste seinen Kopf leicht nach rechts neigen, als Asamis Kinn auf seiner Schulter zum Liegen kam, mit Zigarette im Mund. "Willst du mich abfackeln, Arschloch?", zischte Takaba und wedelte wild mit den Händen vor seinem Gesicht herum, als Ausdruck seines Unmuts. Als Antwort wanderten die warmen, großen Hände von Asami über seinem Pullover, vorbei an der Brust und strichen zum Abschluss darüber, wo seine Schlüsselbeine drunter waren. Dann griff er nach der Zigarette und löste sich wieder von seinem blonden Wildfang. Asami drehte sich herum und ging seines Weges in die Küche, um die Zigarette aus drücken zu können. Erneut konnte man ein tiefes Seufzen aus Richtung Panoramafenster vernehmen. "Was soll's...", brummte es von dort. Wahrscheinlich mehr zu sich selbst sagend. Dann drehte auch Takaba sich herum und stiefelte Richtung Flur. "Wo soll's hingehen?", drang die Frage aus der Küche und aus dem Flur schrie man ihm die Antwort entgegen: "Geht dich 'nen Scheiß an!" Bevor Asami etwas erwidern konnte, klopfte es zwei mal an der Haustür. Die Art des Klopfens war ihnen bekannt. Takaba riss die Tür auf und sah direkt in die Augen des Sekretärs und dieser konnte sofort erkennen, hier war etwas nicht in Ordnung. "Hallo Takaba-kun, ich..." Der Angesprochene hob sofort seine rechte Hand in die Luft und ging einen Schritt zur Seite, um Kirishima herein zu lassen. Der Sekretär tat es auch und schloss hinter sich die Tür. Schlechtes Timing Kirishima, sehr schlechtes Timing... Takaba rupfte regelrecht seine Jacke von der Garderobe und schwere Schritte konnte man wahrnehmen, welche sich Richtung Flur bewegten. "Du hast mir immer noch nicht gesagt wo es hingehen soll, Akihito." Da war es wieder, das Seufzen, tief und schwer. Es könnte eine neue Sportart werden, wenn er sich in Asamis Nähe befand. "Fuck...you...Asami...", presste er über die Lippen, die Zähne bekam er kaum auseinander. "Andersrum würde ich es eher bevorzugen." Takaba drehte sich herum, ließ ihm einen von seinen durchdringenden Blicken zukommen und ergriff zeitgleich die Türklinge. "Viel Spaß Morgen.", zischte er nur noch, ging hinaus und die Tür schloss sich donnernd. Unangenehme Stille machte sich in dem Penthaus breit, bis Kirishima sie brach, durch ein leises Husten. Asamis Blicke durchbohrten ihn sofort. An der Sache mit dem Timing hatte er definitiv noch zu arbeiten. "Asami-sama, soll ich..." "Zwei Wachen! Wenn er in dieser Verfassung ist, ist er zu allem fähig." "Natürlich Asami-sama", antwortete der Brillenträger kleinlaut und zückte sein Handy. Während Kirishima sich also um die Überwachung des Blonden kümmerte, zog es Asami in das Wohnzimmer und nun lag es an ihm zu Seufzen. Mit der rechten Hand fuhr er sich über die Schläfen und presste schmerzvoll die Augen zusammen. Dann lies er sich auf die schwarze Ledercouch sinken. Es tat ihm wirklich aufrichtig leid, wusste er doch wie wichtig seinem kleinem Akihito es war, einmal Weihnachten nach dessen Glauben zu feiern. Vor 3 Jahren kamen sie mal in das Gespräch was Glaubensfragen betraf, in denen seine Wildkatze erläuterte, dass sein Großvater Deutscher war und mit seiner Großmutter nach Japan zog und die Tradition christlichen Weihnachtens in der Familie aufrecht erhielt, indem man es so feierte wie in Deutschland. Daraufhin hatte man ihm irgendwas an deutschen Sätzen an den Kopf geschmissen, mit einem fiesen, frechen Grinsen und man erläuerte ihm nie, was es geheißen hatte. So meinte sein Kätzchen, die Tradition nach dem Tod seiner Eltern aufrecht erhalten zu müssen, indem er mit Asami solch ein Weihnachtsfest verbringe. Er hatte zugestimmt, wenn auch nur mit einem Brummen. Aber Zustimmung war Zustimmung und nun hatte er diese erneut gebrochen, dass dritte Jahr in Folge und das machte aus seiner Wildkatze eine böse, aggressive Wildkatze. Je mehr er darüber nachdachte, desto mehr schmerzte es tief in seiner Brust, wo sich irgendwo sein Herz befand. Für Andere ein wichtiges Organ, doch bei ihm war es wahrscheinlich nur ein schwerer, schwarzer Stein. Takaba dürfte von diesen Schuldgefühlen und diesem schmerzenden Herzen nie erfahren. Warum machte er sich Sorgen? Er würde es niemals erfahren. Perverse Yakuzabosse hatten kein Herz und keine Gefühle. "Sir?", riss ihm die Stimme des Sekretärs aus den Gedanken. "Ich habe zwei Leute auf Takaba-kun angesetzt. Es sieht zumindest so aus, als wäre er auf dem Weg zu Kou." Asami öffnete die Augen und lehnte sich gegen die Lehne der Couch. Wie ein Hund kam Kirishima angetappelt und stellte sich vor ihm hin, jedoch noch mit gebührendem Abstand. "Gut. Der bringt ihn vielleicht wieder runter." Erneutes Husten des Sekretärs. "Oder schmeißt ihn in neue Gefahren. Er ist oftmals nicht besser als Takaba-kun, Sir." Das Asami typische Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. "Abwarten." "Ja, Sir. Ach und..." Kirishima kramte in seiner Tasche herum, um ein Blackberry heraus zu holen. "Für Morgen ist alles arrangiert. Privatjet, Gepäck, Bodyguards. Souh wird sie begleiten und ich werde mich ,wie abgemacht, um die Angelegenheiten hier vor Ort kümmern. Sonst noch etwas, dass spontan geändert werden soll, Asami-sama?" Er sah von dem Display auf und seine Brille rutschte etwas von dem Nasenrücken herunter, als er Asami fragend ansah. "Hab mit ein Auge auf Akihito. Ich denke diesmal hab ich ihn wirklich angepisst." Kirishima zog die Augenbrauen fragend zusammen, wagte jedoch nicht auch nur eine Frage zu stellen. Diese Art von Sprache, war er nicht von seinem nicht Boss gewöhnt. So schnell wollte er nämlich nicht abtreten. "Wenn...Ihr das wünscht, Asami-sama..." "Ach ja und noch etwas." Asami erhob sich von der Couch und griff mal wieder nach seinen Dunhills, um sich eine an zu stecken. "Finde heraus was er sich zu Weihnachten wünscht. Wie Du das raus findest, ist mir gleich. Nur Du solltest ihn nicht direkt fragen." Nun machte Kirishima Bekanntschaft mit dieser neuen Sportart von Takaba. Seufzen. Vielleicht solle er über diese Sache mit dem Abtreten noch einmal nachdenken. Diese Aufgabe kam nämlich in die gleiche Kategorie wie: Schlechtes Timing und Fragen über Akihito und seinen Boss stellen. Doch es blieb ihm nichts anderes übrig. Wenn Asami das wollte, würde er das tun. Wie auch immer er das anstellen sollte, er hatte keinen blassen Schimmer. "Ich kümmere mich darum Asami-sama und lasse es Sie sofort wissen..." Das würden spannende zwei Wochen werden, das war sicher. 18. Dezember ~Asamis Abreise~ ----------------------------- Danke für die lieben Kommentare+Favos. :> Das spornt mich an weiter zu schreiben. *-* Hiermit wünsche ich auch allen Lesern einen behutsamen 1. Advent. Viel Spaß beim Lesen \o/ --- Er zog den Mantel enger um seinen Körper und zupfte an seinem Seidenschal herum. Es war unnatürlich kalt, kälter als er gedacht hatte. Doch er würde nicht frieren. Yakuzabosse frieren nicht. "Alles an Bord und alles vorbereitet?", fragte er Kirishima, welcher mit ihm auf der Startbahn stand, vor Asamis Privatjet. "Alles erledigt, Asami-sama." Souh kam wie ein riesiger Hüne aus dem Nebel, welcher so dicht war, dass man seine Siloutte mit einem Yeti hätte verwechseln können. Der blonde Bodyguard trug eine Aktentasche mit sich, nickte Kirishima und Asami mit steinerner Miene zu und bestieg als Erster die Stufen des Privatjets. Darauf folgte Asami selbst und oben angekommen, drehte er sich nocheinmal herum, um Kirishima mit seinen goldschimmernden Augen an zu starren. "Denk daran, Kirishima. Hab ein Auge auf meinen Hauskater und ich will alles wissen. Und mit alles meine ich alles!" Dann schloss sich die Tür des Privatjets und die Treppe wurde weggerollt. Kirishima rieb sich nervös über die Stirn, zog tief die kalte Luft in die Lungen und rannte dann Richtung Hauptgebäude des Flughafens. Dort angekommen, zückte er aus seiner Manteltasche ein kleines, schwarzes Lederbuch und ging die Seiten durch. Seine Augenbrauen zogen sich leicht zusammen bei dem Anblick. Es wartete viel Papierkram im Club auf ihn. Doch dies erschien als das Einfachste von dem, was nun die nächsten Zwei Wochen auf ihn zukommen würde. Das Katz'- und Maus Spiel mit Takaba Akihito. Wie sagte man doch so schön; Papier ist geduldig... .-+°+-. "Asami-sama. Wir landen gleich. Der Pilot lässt ausrichen, dass wir unsere Gurte befestigen sollen.", meinte Souh, der soeben aus dem Cockpit kam und einige Reihen neben Asami Platz nahm. Dann machte er den Gurt fest. Der Anblick erschien lächerlich bei diesem Schrank von Mann. Wenn das Flugszeug wirklich abstürzen würde, könnte man davon ausgehen das der Sicherheitsgurt bei der Muskelmasse freiwillig nachgab. Gegebenenfalls könnte dieser Mann auch einfach den Sitz rausreißen, wie im "Hulkstyle". Bei der Vorstellung daran musste Asami grinsen und strich sich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Dann machte er seinen Gurt ebenfalls fest und sortierte einige Papiere, welche er auf dem Schoß hatte, zu einem sauberen Stapel. Asami neigte seinen Kopf nach rechts zum Fenster. Man konnte schon die ersten Häuser aus der Luft sehen und die schneebedeckten Landstriche. Dabei kreisten seine Gedanken erneut um den Wildfang. Der Anblick hätte ihm sicherlich gefallen. Ein weiterer Gedanke schlich sich in seinen Geist. Hatte dieser nicht erwähnt, sein Großvater wäre Deutscher gewesen? Dann war er ja gar nicht soweit entfernt von dem Land, von welchem sein Junge immer so schwärmte. Auch wenn er wohl nur ein paar Mal da gewesen war und das noch in sehr jungen Jahren. Die Erinnerungen waren vage, wie er sich immer so schön ausdrückte. "Wir setzen zur Landung in Amsterdam an, Asami-sama.", knackte es über die Lautsprecheranlage. So wurde ihm erneut bewusst, wie weit er sich von Tokio entfernt befand und dann kam ja noch die neue Zeitzone hinzu. Hallo Jetlag, welchen Yakuzabosse niemals haben würden. Mit unbestimmter Sanftheit, berührte das Fahrwerk die Landebahn und die Geschwindigkeit des Jets nahm stetig ab, bis das Gefährt schliesslich gänzlich zum Stehen kam. Erneut wurde die Rolltreppe heran gebracht und die Tür des Fliegers öffnete sich. Asami packte die letzten Papiere in die Aktentasche, welche Souh sofort nickend an sich nahm und öffnete seinen Gurt. Dann zupfte er seinen Treiteiler zurecht und nahm den Mantel, inklusive Schal entgegen, welcher ihm sein Bodyguard mit der freien Hand entgegen hielt. Alles wurde behutsam angezogen, jeder Knopf des Mantels fein säuberlich zugeknöpft und leger der Schal um den Hals geschlängelt. Dann endlich traten sie aus dem Jet hinaus, Souh voran und verbeugte sich vor den drei Männern, welche gespannt auf die beiden Gäste warteten. Die letze Stufe nehmend, musterte Asami die Männer kurz und verbeugte sich ebenfalls. Dann streckte er dem Mann in der Mitte die Hand entgegen, welcher diese mit festen Griff drückte. "Ryuichi Asami. Freut mich Sie endlich mal Live und in Farbe kennen zu lernen. Mark van Venlo mein Name. Aber das wissen Sie ja bereits. Dies hier sind meine zwei engsten Bodyguards." Asami nickte stumm und beide Männer ließen von einander ab. "Ziemlich kühl die Niederlande.", begann Asami das Gespräch und folgte der Handbewegung van Venlos. "Wir haben auch schöne Sommer. Sie könnten hier ja mal Urlaub machen mit einer netten Lady. Wir besitzen schöne Flecken, die das Herz einer jeden Frau erfreuen würden." Bei dem Gedanken daran huschte Asami erneut dieses Grinsen über die Lippen. Seiner 'Lady' wurde das sicherlich gut gefallen. Daran hatte er auch schon gedacht. "Ich denke darüber nach", meinte er mit leicht amüsierter Stimme, was Souh nicht entging. Auch wenn dessen Englisch nicht das Beste war, er wusste sofort worum es ging und er war froh nicht in der Position von gedachter Person zu sein. Mark van Venlo hob seine rechte Hand, schnippte mit den Fingern und einer seiner Bodyguards nickte. Daraufhin verschwand dieser Richtung Fahrstuhl des Flughafengebäudes. "Ich lasse meine Limousine vorfahren, Herr Asami. Hätte Sie Interesse an einer kleinen Stadtrundfahrt?" Asami beobachte den Niederländer dabei, wie er seinen dunkelbraunen Pferdeschwanz zurecht rückte. Dann trafen sich ihre Augen. Gold gegen Grün. "Tut mir leid, Herr van Venlo, wenn ich das nette Angebot ablehnen muss. Der Flug war lang und ich möchte die Dinge so schnell wie möglich hinter mich bringen." Van Venlo grinste leicht und zog dabei eine Augenbraue in die Höhe. "Was ist Ihre Definition von so schnell wie möglich?" Während sich die Männer nun Richtung Hauptausgang bewegten, stand wartend schon eine schwarze Limousine davor. Der Bodyguard, welcher davor im Fahrstuhl verschwunden war, hielt nun die Tür auf und ließ Asami, Souh und van Venlo hinten Platz nehmen. Er und der andere Wachmann nahmen vorne ihre Sitze ein. Asami zog seine Zigaretten aus der Manteltasche und hielt sie kurz in die Luft. "Darf ich?" Van Venlo machte eine sanft wedelnde Handbewegung. "Nur zu. Ich bin ebenfalls Raucher." "Möchten Sie eine?" Ein Nicken als Anwort und der Mann mit dem Pferdeschwanz, zog sich elegant eine aus der Packung, während Souh ein Zippo in den Händen hielt und den beiden Geschäftsmänner die Glimmstengel anzündete. "Nun denn, Herr Asami, warum die Eile? Kaum hier und schon Heimweh?" Asami legte sein charmantes Asami-Grinsen auf und erlaubte sich vor der Antwort seine Lungen mit Nikotin zu füllen. "Ich habe ein Kätzchen zu Hause, das gerne Heiligabend mit mir feiern würde." Sein Gegenüber lachte leise auf. "Eine Europäerin?" "Nicht ganz. Der Großvater war Deutscher." "Oh, ein Nachtbar und Ihr Kätzchen möchte Traditionen aufrecht erhalten." "So etwas in der Art, ja." "Sie hat bestimmt die Krallen ausgefahren, als sie erfahren musste, dass ich Sie mir ausleihe, Herr Asami." Nun lag es an Asami leise zu Lachen. "Nun, aktuell waren es Klauen." Van Venlo lachte erneut und stieß dabei den blauen Dunst aus den Lungen, bevor er weitersprach. "Ich werde sehen was ich tun kann, damit wir die zwei Wochen eventuell nicht ganz ausreizen müssen." "Sehr zuvorkommend." Ein Nicken des Niederländers und dann drückten sie Beide ihre Zigaretten aus. Der Rest der Fahrt verlief ruhig in Richtung der Residenz, welche sich etwas abgelegen der Hauptstadt befand. Das schwarze Flügeltor zu der Auffahrt öffnete sich automatisch und einige Minuten später kam das Fahrzeug zum Stehen. Ein Angestellter des Hauses öffnete die Limotür und die Herren stiegen der Reihe nach aus. "Hier entlang, Herr Asami. Wir sollten eventuell erstmal das Wichtigste in meiner Lounge besprechen.", meinte van Venlo und mit einer ausladenden Handbewegung ließ er seine Wachen wissen, dass er sie dazu nicht benötigte. Asami nickte Souh zu, bestätigte dem Hünen somit das Gleiche und folgte dem Niederländer in das Anwesen. In der riesigen Lounge zeigte der Mann mit den braunen Haaren auf eine beige Ledercouch. "Setzten Sie sich doch bitte. Zigarre?" Asami ging der Bitte nach, setzte sich auf die Couch, überschlug die Beine und beobachtete jede Bewegung des Europäers. Dann wedelte er mit der rechten Hand ab. "Nein, vielen Dank. Ich komm auf das Angebot mit der Zigarre zurück, wenn wir das hinter uns haben." Als Antwort erntete er ein leises Lachen, dann nahm der Gastgeber auf der gegenüberliegenden Couch Platz und stellte einen Kristallaschenbecher auf den blank polierten Glastisch. "Nun denn, Herr Asami. Berichten Sie mir von Ihrem Problem." Van Venlo überschlug ebenfalls die Beine, lehnte sich elegant nach hinten und zündete sich eine Zigarre an. Asami hingegen beugte sich leicht nach vorne, den Blick nicht von seinem Gegenüber abgewandt und grub seine Ellbogen in die eigenen Oberschenkel. Dann faltete er seine Hände vor dem Gesicht. "Meine letzte europäische Schmuggelroute wurde gesprengt, hochgenommen. Wie auch immer man es nennen mag. Einige Vögel zwitscherten mir, dass Sie mir mit einer neuen Route aushelfen könnten und ich möchte gerne die Ursache dieses Umstandes heraus finden." Ein dunkles Grinsen legte sich auf die Lippen van Venlos und ruhig stieß er den Rauch seiner Zigarre aus. "Ich erwarte die nächsten Tage Gäste, Herr Asami, jene welche man einlädt und nicht mehr gehen lassen will. Falls Sie verstehen was ich meine." Asami nickte und kommentierte dies mit einem: "Durchaus." "Diese können uns sicherlich einige Fragen über diese 'Umstände' wie Sie diese nennen, erläutern." Van Venlo erhob sich und ging zu einer kleinen Eckbar im Raum. "Möchten Sie etwas trinken?" Asami ließ die Hände in den Schoß fallen und legte eine Hand auf die Andere. "Whiskey bitte." "Natürlich." Kurz erfüllte nur das Geräusch der einlaufenden Flüssigkeit den Raum, gefolgt von einem leisen Klimpern. Dann kam der Europäer erneut herrüber, stellte ein Glas vor Asami ab und das Andere auf seiner Seite des Tisches. Dann setzte er sich. "Über eine Niederländische Schmuggelroute mit Japan lässt sich reden. Es war schon immer mein Traum nach Japan zu Exportieren." Asami schloss die Augen und grinste leicht. "Wirklich?" "Oh ja. Ich liefere nur erster Klasse." Asami nahm das Whiskeyglas in die Hand und hob es leicht in die Luft. "Etwas Anderes hätte ich auch nicht erwartet, aber Sie nehmen es mir nicht krumm, wenn ich mich selbst überzeuge." Van Venlo griff ebenfalls nach seinem Glas, hob es auf die gleiche Höhe wie Asamis und neigte den Kopf leicht schräg. "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Wenn meine morgigen Gäste gut versorgt wurden, kümmere ich mich persönlich darum." Dann hörte man ein leises Klirren im Raum, als die Gläser sanft zusammen stießen und der erste Teil des Geschäftes schien für Asami somit erledigt. --- Spoiler für Kapitel 3: Takaba meets Kirishima :D 19. Dezember ~Ich kann den Regen nicht daran hindern zu fallen~ --------------------------------------------------------------- Kapitel 4 ist so gut wie auf dem Weg. Viel Spaß beim Lesen :> --- Ein grässliches Piepen erfüllte den Raum und es schmerzte fürchterlich in seinem Kopf. Bei genauerem Hinhören war es kein Piepen. Viel mehr war es ein schrilles, durchdringendes Klingeln, welches seinen Kopf fast zum Explodieren brachte. "Fuck!", zischte er leise über die Lippen, als ihm bewusst wurde, dass es sich um sein eigenes Handy handelte. Mühsam tasteten sich Finger über den Futon, dann über den Fußboden. Wo zur Hölle war das Drecksteil? Eine weitere männliche Stimme erfüllte den Raum. "Akihito, mach das Scheißding aus!" "Ich bin bei, Kou!", fauchte dieser zurück und krabbelte nun auf allen Vieren über den Boden. Seine Hose befand sich natürlich auf der anderen Seite des Raumes. O', wie Fortuna ihn hasste, wie sein Körper ihn hasste und diese Kopfschmerzen. An der Hose krabbelnd angekommen, riss er diese in die Luft und fischte in seinen Jeanstaschen herum, bis er endlich fand was er suchte. Das Handy zwischen den Fingern, ließ er es mit dem Daumen aufschnappen, achtete nicht auf die Nummer welche auf dem Display erschien und brüllte los: "Ich hoffe es ist wichtig! Sonst gibt es Tote!" Kurze Stille am anderen Ende der Leitung. "Takaba Akihito!" Er erkannte Kirishimas Stimme sofort und das machte die Situation nicht wesentlich besser: Eher das Gegenteil war der Fall. Der Kopfschmerz wurde augenblicklich schlimmer und als Ausdruck dessen, drückte er mit der freien Hand gegen seine linke Schläfe. "Tut...tut mir leid der Empfang...ist äußerst schlecht. Versuchen Sie es doch einfach später noch einmal...", stotterte er in das Handy, sprang augenblicklich auf und suchte den Rest seiner Kleidung zusammen. "Es wäre angebracht sich langsam auf dem Weg nach Hause zu machen." "Sie klingen wie meine Mutter, Kirishima-san." Die Augen von Takaba und Kou trafen sich, woraufhin der Blonde mit diesen rollte. Kou kicherte daraufhin leise. Ein Husten am anderen Ende der Leitung. "Ja, so fühle ich mich manchmal dank Dir und du bescherst mir noch graue Haare, Bengel!" Nun lag es an Takaba zu kichern. Er mochte Kirishima sehr. Seit dem Vorfall in Hong Kong damals und auf eine gewisse Art und Weise, hatten sie eine Beziehung zueinander, die sich mit einfachen Worten nicht erklären ließ. Das musste sich auch Asami vor einiger Zeit eingestehen. Während Takaba nun das Handy zwischen Ohr und Schulter geklemmt hatte, versuchte er krampfhaft in die Jeans rein zu kommen und hüpfte dabei von einem Bein auf das Andere. "Ich lasse dich herbringen. Zwei Wachen stehen draußen." "Ich weiß." Leises Seufzen. Es hatte fast den Klang einer Katze, die anfing wohlig zu Schnurren. "Ehrlich gesagt, bin ich nicht überrascht, dass Du das weißt. Sie fahren Dich her." "Ich habe gesunde Beine, Kirishima-san. Danke. Ich kann laufen." "Mit dem Kater?" Takaba lächelte breit. "Sie kennen mich einfach zu gut." "Du lässt dich auch lesen wie ein offenes Buch, Takaba-kun." Der Angesprochene schnaufte leise und hatte es endlich geschafft sich die Jeans über zu streifen. Er sprang noch zwei Mal in die Höhe, damit sie richtig saß. Dabei drehte er den Kopf Richtung Fenster und sah durch die beschlagene Scheibe, dass es erneut zu Schneien begonnen hatte. "Es ist kalt draußen. Du solltest den Fahrservice annehmen." Takaba rümpfte leicht die Nase. "Beobachten Sie mich, Kirishima-san?" "Inwiefern?" Takaba lächelte sanft, als könnte Kirishima es durch die Leitung sehen und griff nach seinem Pullover. "Ich bin auf dem Weg." Dann legte er auf. .-~-. "Ich bin zu Hause!", schallte es durch den Flur des Penthauses und ein angenehmer Duft umschlich die Nase Takabas. Es roch nach frischem Gemüse und Fisch. "Willkommen Daheim!", rief Kirishima aus der Küche und rührte in einem der Töpfe. Takaba hatte seine Jacke im Flur aufgehangen und schlich langsam Richtung Küche. Dann brach er in schallendes Gelächter aus. Der Sekretär Asamis drehte sich herum und funkelte den Jungen durch seine Brillengläser an. "Was ist so lustig?", kam verwirrt die Frage und Kirihima drückte mit der freien Hand die Brille etwas nach oben. "Tut mir leid, Kirishima-san. Aber der Anblick mit der Schürze über Ihrem Anzug ist einfach göttlich." Nun musste Kirishima selbst ein wenig schmunzeln, zeigte drohend mit dem Kochlöffel in die Luft und deutete dann auf einen der freien Stühle am Küchentisch. "Hinsetzen! Ich bin gleich fertig." Der Blonde tat wie ihm geheißen und ließ sich in den Stuhl fallen, den Dunkelhaarigen weiter beobachtend. "Womit hab ich diesen Service verdient?" Der Brillenträger ging einige Schritte zur Seite, holte aus einem der Schränke Geschirr hervor und platzierte es vorsichtig auf dem Tisch. "Eigentlich gar nicht nach deinem gestriegen Saufgelage mit deinem Freund. Aber es hilft gegen den Kater und die Kopfschmerzen. Zudem..." Er kam Takaba gefährlich nah, beugte sich etwas vor, so dass ihre Gesichter nur noch Millimeter voneiander entfernt waren: "...hat Asami-sama mir aufgetragen ein Auge auf dich zu haben." "Ich kann auf mich aufpassen." Leises, kurzes, hysterisches Lachen Seiten Kirishimas und ein sarkastisches: "Sicherlich." Dann befüllte er zwei Schüsseln mit Misosuppe und legte den frisch gebratenen Fisch auf einen Teller in der Mitte. "Bedien dich." "Vielen Dank für das Essen!", schnurrte Takaba fröhlich und vergriff sich an der Suppe, um die ersten Schlucke leise zu schlürfen. Kirishima setzte sich ihm gegenüber, nahm ebenfalls die Suppenschüssel zur Hand und musterte den Jungen. Ein leises Seufzen entwich ihm dabei, was die Aufmerksamkeit Takabas wieder vollends auf sich zog. "Ist etwas?" Der Sekretär blickte ihn erst verwirrt an, schüttelte dann aber energisch den Kopf und stellte die Schüssel zurück auf den Tisch. "Takaba-kun, hast du nichts zu tun im Moment?" Er musste irgendwie ein Gespräch anfangen und sich langsam vorpirschen. Asami wollte wissen was sich der Bengel zu Weihnachten wünschte und es lag an ihm es heraus zu bekommen. Einen blinden Huhn alle Körner des Planeten zu zeigen, erschien ihm einfacher, als diese Aufgabe. Zudem durfte er ja nicht direkt nachfragen. Knifflige Angelegenheit. Also musste er strategisch rangehen. Er war Stratege und die erste Figur, auf dem Spielbrett, war mit diesem Essen und den anfangen eines normalen Gesprächs gesetzt. Ruhig Kirishima. Takaba verzog leicht die Lippen, atmete tief ein und stellte seine Schüssel ebenfalls auf den Tisch zurück. "Hm, nein, nicht wirklich. Ich hatte mir extra frei genommen...wegen...Weihnachten und all den Vorbereitungen..." Er schluckte schwer bei den Gedanken. Eine Woche völlig umsonst und er hatte nichts zu tun, außer betrinken mit Kou und Takato, rumsitzen, erneutes Drinkgelage mit seinen Freunden und eventuell könnte man ja mal über einen Diskobesuch nachdenken. Kirishima musste vorsichtig vorgehen nicht zu rasch und nicht zu langsam. Vorsichtig vorantasten hieß die Devise. "Nun", begann dieser, "wie sieht solch ein Weihnachtsfest wie du es kennst denn aus? Ich kenne nur unsere Japanischen. Weihnachtskuchen, ein Date und eventuell eine nette Nacht zu Zweit." Nicht das er das Intresse vortäuschen würde, er wollte wirklich wissen, wie er sich so etwas vor zu stellen hatte. Die blauen Augen Takabas funkelten nun vor Freude wie kleine Diamanten und sein Blick wurde sanft und nachdenklich. Dann nahm er einen tiefen Atemzug und sah direkt in die fragenden Augen Kirishimas. "Als ich noch klein war, hat meine Familie einige Male in Deutschland Weihnachten bei meinen Großeltern gefeiert. Es lagen Heiligabend immer massig Geschenke unter dem riesigen, geschmückten Tannenbaum im Wohnzimmer und das ganze Haus roch nach Weihnachtsessen und Gebäck. Meine Schwester und ich sind immer herum gerannt und haben unsere Eltern genervt, wann wir endlich die Geschenke öffnen dürfen. Dann Abends, nach dem gemeinsamen Essen, wenn die Bescherung kam, war es soweit." Tränen bildeten sich und drohten an den Wimpern herunter zu tropfen, doch er wagte es nicht seine Augen zu schließen, wissend, dass er diese nicht mehr länger zurück halten könnte. "Mein Großvater war Christ und meine Großmutter ist dann zum christlichen Glauben konvertiert. Obwohl meine Eltern in Japan lebten, waren auch sie Christen. Dementsprechend sind meine Schwester und ich christlich aufgewachsen. Nunja, christlich... halt mit der Religion." Das war etwas was Kirishima definitiv nicht wusste, dass Takaba Christ war. Doch von der Schwester wusste er. Er hatte von dieser gelesen, als sie damals den Hintergrundcheck gemacht hatten. "Takaba-kun", begann er mit sanfter Stimme und verschränkte leicht die Arme über dem Tisch. "Hast du noch Kontakt zu deiner Schwester?" Der blonde Junge zog etwas die Augenbrauen in die Luft, schüttelte leicht mit dem Kopf und konnte die Tränen nun nicht mehr unterdrücken. Sie liefen still über seine Wangen, hinab zu seinem Kinn doch sie ließen sich einfach nicht aufhalten. "Nein. Seit dem Tod unserer Eltern schon nicht mehr. Wir haben uns verstritten, als es um das Erbe ging. Niemand wollte es haben, andere Verwandten dachten sie müssten es haben wollen und so weiter. Es hat uns alle Nerven gekostet. Am Ende sind wir uns wohl gegenseitig auf den Schlips getreten und dann kam der große Knall." Kirishima nahm etwas von dem Fisch und legte einen Teil davon auf Takabas und dann auf seinen Teller. "Wie lange ist das her?" "Etwas über 5 Jahre." Ein leises Pfeifen glitt über die Lippen des Sekretärs und etwas unbeholfen legte er seine Hand in den Nacken. "Hast du nicht einmal versucht Kontakt zu ihr auf zu nehmen?" Takaba schnaufte leise und griff nach den Essstäbchen. "Sie ist so stur wie ich. Keiner würde den ersten Schritt wagen. Zudem wohnt sie in Deutschland. Irgendwo in Berlin." "Würdest du sie gerne mal wiedersehen, Takaba-kun?" Der Junge hielt kurz inne in seiner Bewegung, starrte leer auf den Tisch, schüttelte dann den Kopf, als würde er versuchen alle Gedanken von sich zu rütteln und legte sein ganzes Können in ein breites Lächeln. "Haben Sie nicht noch Papierkram zu erledigen, Kirishima-san? Oder Nachforschungen für Asami anzustellen oder irgendwelchen Gangstermist?" Kirishima verzog das Gesicht und hob drohend den Zeigefinger in die Luft. "Beschimpf uns nicht immer als Gangster. Wir sind bürgerliche Geschäftsmänner mit einem kleinen Nebenunernehmen." Ein Räuspern vom anderem Ende des Tisches. "So sieht die Polizei das sicherlich auch mit genug Geld." "Takaba Akihito!" "Und da wären wir wieder bei dem Mutterkomplex.", lachte er leise und stocherte in dem Fisch mit den Stäbchen herum. Asamis Sekretär beobachtete ihn genau und konnte erkennen, dass der Junge nun immer mehr in seinen eigenen Gedanken versank. Er hatte strategisch gut gespielt, denn nun wusste er was der Geliebte seines Bosses sich wünschen könnte. Es war vielleicht nicht die gemütlichste Art und Weise gewesen, doch es hatte zum Ziel geführt. Nun ja, er hatte wohl doch noch Papierkram zu erledigen und Nachforschungen an zu stellen und musste wohl auch ein wenig seinen Gangstermist spielen lassen... Aber zuvor, musste er Asami alles so schnell wie möglich mitteilen. 20. Dezember ~Dieses Gefühl ist nur für dich~ --------------------------------------------- Hier wie versprochen Kapitel 4. Viel Spaß beim Lesen °-°v --- "Verdammte Scheiße man! Was soll das?!", schrie der Mann Mitte zwanzig aus vollen Lungen und wandte sich auf dem Stuhl, an welchem er gefesselt war, hin und her - Soweit wie es ihm möglich war, mit festgebundenen Gliedmaßen. Asami war es leid immer den gleichen Unsinn von den Ratten zu hören. Er wusste schon längst, diese zwei 'Gäste' waren mit daran beteiligt, dass seine letzte europäische Schmuggelroute ausgehebelt worden war, beziehungsweise, man hatte sie verkauft an die Regierung. Die weißen Hemdärmel wurden sorgsam nach oben zu den Ellenbogen gefaltet und Souh reichte seinem Boss eine Zigarette. Diese hatte er dringend nötig. Der zweite Tag an dem diese Zwei vor ihm kein wirklich hilfreiches Wort ausspuckten und es pisste ihn an. Auch wenn er dies nicht wirklich nach Außen hin zeigte, seine Gesten und Mimiken waren überlegt und ruhig wie immer. An der Art des Verhörs erkannte jeder, welcher den Yakuza näher kannte, er war angepisst bis in die Haarspitzen. "Lassen Sie meinen Bruder gehen, bitte!" Nun kam er der Sache ein wenig näher. Der Bruder auf dem anderem Stuhl spuckte schon Blut, die Stimme von diesem schon gestern gebrochen und heiser vom Schreien. Die Tür knarrte leise im Hintergrund und van Venlo betrat den Weinkeller seiner Residenz. Dieser gähnte gespielt und starrte das Szenario vor sich gelangweilt an. Wie auch er es hasste, wenn alles unnötig in die Länge gezogen wurde. "Nun denn, wenn Du möchtest, dass Dein Bruder hier lebend rauskommt und noch mit Luft in den Lungen ein Krankenhaus von Innen sehen kann, dann ruf Deinen Boss an und sag ihm wir haben was zu klären." Ein giftiger, hasserfüllter Blick vom Stuhl und zwei genervte Mafiabosse, welche sich die Schläfen rieben und hofften, dass dieser Unsinn bald ein Ende finden würde. Es erschien Asami wie eine Erlösung, als sein Handy in der Hosentasche zu Vibrieren anfing. Er deutete mit dem rechten erhobenen Zeigefinger, dass er den Raum verlassen würde und dem Niederländer nun freie Hand ließ. Eventuell konnte dieser mehr aus diesem Dreckspack heraus prügeln. Das Telefon schon in den Händen, ließ er die Tür mit einem leisen Klicken ins Schloss fallen und sah auf dem Display, dass es sich um seinen Sekretär handelte. Etwas verwirrt zog er eine Augenbraue in die Höhe und nahm dann ab. "Was gibt es?" Am anderem Ende der Leitung, wurde die Luft tief in die Lungen gezogen. "Asami-sama. Gut das ich Sie erreiche. Ich..." "Kirishima." Die Tonart, mit welcher er den Namen seiner rechten Hand aussprach, hatte etwas scharfes, warnendes. Asami wollte es unverblühmt und direkt und genau das konnte der Brillenträger aus der Art der Stimme heraus hören. "Ich habe mit Takaba-kun gesprochen, bezüglich des Geschenkes." "Hast du das?", fragte der Schwarzhaarige nun amüsiert, lehnte sich gegen die Tür und zog ruhig an der Zigarette. "Was hat mein kleiner Wildfang denn auf dem Herzen? Und was mich vielmehr interessieren würde, wie bist du an die Information heran gekommen?" "Nun... Ich habe ihn von Kou abholen lassen, nach einem gemeinsamen Trinkabend und ich habe ihm etwas zu Essen gekocht..." Mit jedem Wort wurde die Stimme Kirishimas leiser und Asamis Gesichtsausdruck fragwürdiger. Wenn sein Sekretär es ihm nicht eben selbst gesagt hätte, würde er der Geschichte keinen Glauben schenken. Aber je länger er darüber nachdachte, deso bewusster wurde Asami, dass es durchaus Sinn ergab. Mit einem guten Essen, konnte man auch gute Gespräche führen. Diese Feststellung hatte er alleine oft genug machen dürfen, da viele seiner Geschäftspartner lieber die Verträge in einem schicken Restaurant unterschrieben. Bei leckeren Speisen und auflockernden Getränken. Warum nicht auch mit dieser Methode Geheimnisse ans Tageslicht bringen? Achtlos schnippste Asami die aufgerauchte Zigarette auf den Steinboden des Kellergangs, als ihm auffiehl, dass Kirishima die ganze Zeit über nichts mehr gesagt hatte. Der Yakuza seufzte leise in sich hinein. "Das Geschenk?" "Bitte?" "Welches Geschenk, Kirishima!", brummte Asami in die Leitung. "Oh, ja. Natürlich. Nun... wir haben uns nett unterhalten. Wir kamen auf seine Herkunft und Familie. Sie wissen das Takaba-kun eine Schwester hat?" Asami nickte und schwieg. Er war sich durchaus bewusst, dass Kirishima dies als eine Bestätigung deuten würde, auch wenn der andere Teilnehmer das Nicken nicht sah. "Ich habe erfahren das sich beide nach dem Tod der Eltern ungefähr 5 Jahre nicht mehr gesehen haben. Es schien ihn schwer mit zu nehmen, also denke ich ist es eine gute Idee, die beiden wieder zusammen zu führen." "Informationen zu ihr?" "Bin ich schon dran, Asami-sama. Wenn ich alles heraus gefunden habe, werde ich es Ihnen per Mail rüber senden." "Sonst noch etwas?" "Nun... der junge Mann...scheint sehr bedrückt zu sein...", hauchte Kirishima nun Kleinlaut in das Telefon hinein, was Asami ein leises und doch hörbares Seufzen entlockte. "Sieh nur zu das er keinen Unsinn anstellt." "Sehr wohl, Asami-sama!" Somit war das Gespräch für Beide beendet gewesen und Asami strich sich ein paar einzelne Haarsträhnen aus dem Gesicht, welche sich dorthin verirrt hatten. Ein breites Grinsen zeichnete sich unbemerkt auf seinen Lippen ab, als er weiterhin mit geschlossenen Augen an der Tür lehnte. Wie in Trance, strich er mit dem linken Daumen über seine eigene Unterlippe und riss dann schockiert die Augen auf. Sein Körper erstarrte. Hatte er gerade gelächelt, bei den Gedanken daran Takaba glücklich zu machen? Nach all den Jahren schafften diese Gedanken und Gefühle, welche diese mit sich brachten, es noch immer, ihn irgendwie aus der Reserve zu locken. Glücklicherweise bekam kaum jemand diese Art von ihm zu Gesicht, außer eventuell in ruhigen Momenten seine zwei loyalsten Männer. Asami verlor kurz das Gleichgewicht, als die Tür hinter ihm vorsichtig aufging, doch er fing sich schnell wieder. Sofort drehte er sich auf der Stelle herum und überschaute mit gekonnten Blick den Raum. Souh stand noch neben einem der beiden Stühle und van Venlo machte kurz neben Asami halt. Ruhig strich sich der Niederländer mit den Fingern durch das lange Haar und starrte dem Yakuza dann direkt in die fragenden Augen. "Ich habe mit ihrem Boss gesprochen. Wollen Sie es sich anhören, Herr Asami?" Es musste sich um den Bruchteil einer Sekunde gehandelt haben, als Asami ein siegessicheres Grinsen über das Gesicht huschte und dieses genauso schnell wieder verschwand. "Gerne.", entkam ihn dann die knappe Antwort. Beide Unterweltgestalten ließen ihre Augen auf den jämmerlich, blutenden Männer vor ihnen ruhen. Der Niederländer seufzte, klemmte sich eine Zigarette zwischen Ober- und Unterlippe und zündete diese ruhig an. "Ihr Boss ist wohl zufällig auch noch der Vater dieser beiden jämmerlichen Kreaturen. Der Herr möchte Morgen persönlich vorbei kommen und sich aufrichtig dafür entschuldigen, was die Sache mit der Schmuggelroute angeht." Asami schloss die Augen und lächelte schwach. "Inwiefern?" "Nun...", begann van Venlo und nahm einen tiefen Zug in seinen Lungen auf, "er holt seine zwei Spaßvögel hier ab und entschuldigt sich mit einer ordentlichen Stange Geld, wenn Sie denn bereit wären, es darauf beruhen zu lassen. Zudem wird uns niemand bei der Gründung einer neuen Route stören, versicherte man mir." "Exzellent." Der dunkelhaarige Yakuza winkte Souh zu sich heran, gab diesem somit zu verstehen, dass die Sache hiermit erledigt sei. Sein Bodyguard war schon einige Schritte aus dem Kellergewölbe heraus getreten, als van Venlo noch hinzu fügte: "Wenn wir morgen alles besprochen haben, Herr Asami, wäre ich durchaus bereit Sie nach Hause zu schicken." Der Angesprochene hielt in der Bewegung inne, machte jedoch keine Anstallten sich in Richtung der Stimme zu wenden. "Ich dachte nur, Sie möchten ihre Lady doch nicht traurig machen an Heiligabend und Sie müssen bestimmt noch ein Geschenk besorgen." Nun drehte Asami sich doch herum, traf auf diese grünen Augen und sah wie diese amüsiert funkelten. Der Yakuza zog tief den Sauerstoff in die Lungen, nickte nur und begab sich mit Souh dann auf den Weg zu ihrem Zimmern. In seinem eigenen angekommen, setzte sich Asami ruhig auf die Bettkante und griff nach seinem Laptop, welcher sich auf dem Nachtisch befand. Er klappte diesen auf und ging seinen Posteingang durch. Einige Sekunden verharrten seine Finger ruhig auf dem Touchpad, als er sah, dass er eine Mail von Kirishima erhalten hatte. Dann öffnete er die Nachricht und sah sich den Inhalt genau an. - Takaba Yumiko 24 Jahre alt; wohnhaft in Berlin Arbeitet dort in einem kleinem japanischen Lokal im Bezirk Charlottenburg Lebt alleine, ledig Muttersprache: Japanisch - spricht jedoch fließend Deutsch Asamis Lippen formten sich zu einem siegessicheren Grinsen und mit einem amüsierten Blick, überflog er immer und immer wieder die Informationen, welche ihm Kirishima besorgt hatte. Dadurch wurde dem Yakuza wieder einmal mehr bewusst - Dieser Sekretär war Gold wert. Unbewusst tippte sein rechter Zeigefinger immer wieder nervös neben das Touchpad. Er würde sich mit Souh übermorgen auf den Weg machen nach Deutschland und mit der Schwester, von seinem Geliebten, ein ernstes Wort reden müssen. Im Notfall würde er sie mit Gewalt mit nach Japan bringen, denn ein Asami Ryuichi würde kein 'Nein' akzeptieren. Takaba wusste das und seine Schwester, würde dies dann auch zu spüren bekommen. Der Dunkelhaarige legte den Laptop an seine linke Seite, ließ sich auf das weiche Bett zurück sinken und schloss nachdenklich die Augen. Die Überraschung würde perfekt werden, dessen war er sich absolut sicher und seine Quoten, was sein eigenes Bauchgefühl anging, lagen nie sonderlich schlecht. Seinen rechten Arm über die Stirn legend, atmete er ruhig ein und aus. "Diese Beziehung hat in den letzten 3 Jahren wirklich eine eigenartige Wendung genommen, nicht wahr...?", säuselte Asami in den leeren Raum hinein und schlug darauf hin erschrocken die Augen auf. Das erste Mal, dass er sich eingestand, dass es eine Beziehung war, welche er mit Takaba Akihito führte. 21. Dezember ~Liebe und Hass liegen so nah beieinander~ ------------------------------------------------------- OMG OMG! Hälfte geschafft °---° Und an dieser Stelle ein ganz großes Danke an , die mir geholfen hat, dass Kapitel fertig zu schreiben. Ich wusste wie es enden soll, aber mein Kopf hat mehr auf die Tastatur geschlagen, als meine Finger selbst. x.x Daher ist das teilweise ihr Ende, nur von mir vorgegeben. :> Viel Spaß beim Lesen --- Seine Finger zogen kleine Kreise auf dem Seidenlaken unter ihm. Wenn er eingehen wollte wie eine Zimmerpflanze, dann bestätigte ihm zumindest sein Bauchgefühl, dass er auf dem besten Wege dorthin war. Der auf dem Rücken liegende Blondschopf stemmte sich mit den Ellbogen auf der Matratze ab und drückte sich in eine aufrechte Position. Es war zum Verzweifeln. Auch wenn er noch Urlaub hatte, irgendwie brauchte er das Gefühl noch irgendwie nützlich für diese Welt zu sein. Takaba schwang die langen, nackten Beine aus dem Bett, berührte sanft mit den Zehenspitzen den Boden und kam fast federnd zum Stehen. Die leisen Schritte auf dem Parkett, erschienen ihm wie ein Echo in den Ohren, als er sich seinen Weg in das Badezimmer bahnte, um sich eine heiße Dusche zu gönnen. Elegant glitt der seidige Schlafanzug an seinem Körper hinab und wurde achtlos auf den Fliesen liegen gelassen, als er die letzten Schritte in Richtung der Duschkabine tat. Das erfrischende Wasser traf auf seine porzellangleiche Haut. Langsam und schleichend würde diese das willkommene Nass aufsaugen. Warum konnte das Wasser das nicht mit seinen traurigen Gedanken machen? Trübsal blasen war eigentlich ganz und gar nicht sein Ding, jedoch seit diesem Gespräch mit Kirishima und dem immer näher kommenden Fest... Ein leichter Biss auf die Unterlippe, die Hände gegen die Fliesen geheftet, den Rücken durchgedrückt und den Kopf dem Wasser entgegen gestreckt. Er war so leer und gleichzeitig so voller Gedanken. "Asami...", hauchte er in die weite Stille und zu dem Wasser mischten sich Tränen. Warum musste es jedes Weihnachten so sein? Hatte er etwas Schlimmes getan? War er so ein schlechter Mensch? Die Stirn folgte den Händen zu den Fliesen und seine Augen waren fest verschlossen. Stumm wurden die Tränen weggespült. Sie würden unbemerkt bleiben. Wie immer. Takaba drehte den Wasserhahn zu. Als das Wasser schon längst nicht mehr auf seine Haut traf, blieb er noch eine Weile stehen und hörte dumpf, wie die einzelnen Tropfen hinabperlten und auf die Fliesen trafen. Mit einem Schnaufen entließ er die Luft aus seinen Lungen und stieg aus der Dusche. Dann griff er nach einem der flauschigen Handtücher, trocknete sich ab und schlang es sich anschließend um die Hüfte. Er musste diesen depressiven Gedanken ein Ende bereiten. Nur wie? Als er in der Küche ging, wollte er nach den Saft auf der Arbeitsfläche greifen, doch ihm fiel etwas ins Auge. Langsam drehte er seinen Kopf in die Richtung und starrte es an. War das nicht Kirishimas Terminkalender? Nervös fuhr er mit dem Daumen, der rechten Hand, über seine Unterlippe. Es wäre doch nicht dramatisch, wenn er einen klitzekleinen Blick riskieren würde... Wie automatisch tanzten seine Finger über die Arbeitsplatte und griffen nach dem schwarzen Lederbuch. Als würde es in seinen Händen zerbrechen können, öffnete er sanft den Druckknopf und blätterte mit Daumen und Zeigefinger vorsichtig die Seiten um. Irgendwo in diesem Mistding würde doch wohl stehen, wo sich Asami gerade aufhielt. Seine Augen überflogen die Zeilen, während er sich nervös mit der Zunge über die Lippen leckte. Und dann sah er es. Seine Finger hörten auf zu blättern und seine Augen wurden größer. Asami war in den Niederlanden. Ein Grinsen umspielte seine Lippen und Takaba packte das Buch wieder zurück an den Platz, wo Kirishima es vergessen hatte. Dann wurde noch ein bisschen daran herum getippt, damit es ja in Perfektion wieder genau so da lag wie vorher. Sofort rannte er in sein Arbeitszimmer, ließ den Computer hoch fahren und suchte sich nebenbei Kleidung zusammen. Eine seiner Lieblingsjeans und ein Pullover mussten es tun. In einer rasenden Geschwindigkeit, welche er von sich selbst nicht kannte, zog er sich diese an und durchforstete im Anschluss die Internetseiten nach Flügen. Dann erblickte er das, was er erhofft hatte. Heute Abend würde noch ein Flug gehen. Es klopfte sanft an der Tür und wie aus Reflex, schaltete er sofort den Computer wieder aus. Takaba sprang auf, hechtete zur Tür und riss diese auf. "Ah, gut! Du bist schon wach. Ich habe mir schon Sorgen gemacht, ich würde Dich wecken.", meinte Kirishima mit einem Lächlen das Nichts aussagte. Der Fotograf ließ ihn eintreten, schloss hinter dem Brillenträger die Tür und beobachtete wie dieser sich in Richtung Küche aufmachte. Nervös folgte der Kleinere und biss sich leicht in die Innenwange bei der folgenden Frage: "Warum sind Sie hier, Kirishima-san?" Die Augen des Angesprochenen scannten die Küche und mit einem erleichtertem Laut der Freude griff er nach dem Lederbuch. Er wedelte sanft damit in der Luft und sah Takaba direkt in die Augen. "Deswegen. Ich muss es wohl gestern Abend vergessen haben. Tut mir leid für die Umstände." "Kein Problem..." Die Blicke der Beiden trafen sich erneut und schweigend starrten sie sich minutenlang in die Augen. Die Nervosität in dem Fotografen stieg und zum Ausdruck brachte sein Körper dies, indem er vor der Brust seine beiden Zeigefinger zusammen tippte. Der Atem ging schneller, die Luft schien dünner zu werden und dann kam ein leises Schnauben über die Lippen. "Alles in Ordnung, Takaba-kun?" Auf die Frage hin, zuckte Takaba kurz zusammen und in seinem Kopf fingen kleine Zahnräder an zu rattern. Er durfte sich nichts anmerken lassen. Unter keinen Umständen. Nicht noch mehr. "Alles in Ordnung. Ich muss nur noch ein paar Besorgungen machen." Nun war der Zeitpunkt gekommen, in welchem man eine Stecknadel fallen hören konnte. Ergeben entließ Kirishima die Luft aus den Lungen, fuhr sich mit den Fingern über den Nasenrücken und fragte mit zusammen gekniffenen Augen: "Soll ich dich irgendwo hinfahren lassen?" "Nicht nötig." Wie unglaublich gerne hätte der Fotograf an dieser Stelle herausgeschrien, dass er zum Flughafen Narita gebracht werden wollte, damit er den Flug nicht verpasste. Doch genauso gut wusste Takaba, dass dieses definitiv ein Zielort war, an welchen er keinen Fahrservice bekommen würde. Nicht von Asamis Männern und auch nicht von Kirishima selbst. "Nun denn," meinte der Brillenträger ruhig und spielte mit dem Lederbuch in seinen Händen, "ich muss noch wichtige Dinge erledigen. Mach keinen Unsinn." Takaba nickte nur stumm. Mit einem siegessicherem Grinsen und winkender Hand, entließ er den Mann aus der Tür. Zeit den erdachten Plan, welcher in seinem Kopf gährte, in die Tat um zu setzten. Seine Füße trugen ihn in sein Arbeitszimmer an den Schreibtisch. Die oberste Schublade wurde aufgemacht und ein Notizblock landete hart auf dem Tisch. Mit dem linken Daumen überglitt er locker ein paar Blätter, als würde man sich ein Daumenkino beschauen und fand schließlich die gesuchte Seite. Grob schlug er die Seiten gänzlich um und ein Bündel Yen-Scheine kamen ans Tageslicht. Der Blonde hatte diese mal liebevoll seine Notfallscheine genannt und für ihn war es definitiv ein Notfall. Er brauchte nicht lange um sich diese zu krallen, in seinem Zimmer zu verschwinden und nach seiner gepackten Tasche zu greifen. Schnell die Tür in das Schloss gepfeffert, schloss er diese ab und rannte dann die Treppen nach Unten, der festen Ansicht, dass dieses schneller als den Aufzug zu nehmen, gehen würde. Seiner Rechnung nach, würde das Geld für ein Taxi reichen. Seiner Zeitplanung kam dies definitiv zu Gute. Nervös sprang er von dem Einen auf den anderen Fuß, blickte sich in der Gegend um und wartete auf den Wagen, welchen er noch wenige Sekunden zuvor über sein Handy bestellt hatte. Es war ein Risokofaktor, dass er es über eine leicht nachvollziebare Art und Weise getan hatte, doch war ihm weder nach komplizierten Umwegen, noch danach, dass er durch Vorsichtsmaßnahmen seinen Flug verpasste. Die Minuten verstrichen langam, sodass der junge Mann nach einer Weile begann, den Bürgersteig auf und ab zu tigern. Es wollte nicht in seinen Kopf, warum Fortuna immer dann Urlaub machte, wenn es auf das Quentchen Glück ankam, um etwas rechtzeitig zu erreichen. Nach schier unendlichen Gewarte, bog ein Wagen um die Ecke und steuerte auf ihn zu. Takaba griff nach seiner Tasche, welche zu seinen Füßen bereit stand und sprintete den Rest des Weges dem Auto entgegen. Mit einer galanten Bewegung, riss er die Tür auf, und ließ sich ungeachtet seiner Tasche auf den ledernen Rücksitz fallen, nur um das schwarze Bündel dann hinterher zu ziehen. "Flughafen Narita!", sprudelte rasch die Zieladresse auf ihm heraus. Der Taxifahrer grinste, nickte und fuhr noch an, bevor Takaba die Wagentür endgültig geschlossen hatte. "Entweder biste auf der Flucht, oder Du jagst nem hübschen Rock hinterher!", ließ er fröhlich verlauten und trat auf das Gas, um einer roten Ampel zu entkommen. Takaba schleuderte es bei dem Manöver nach hinten in die weiche Lehne. Trotzdem grinste er. "Zweiteres, nur ohne Rock.", entgegnete er lächelnd, um sich dann endlich anzuschnallen. Der Taxifahrer nickte nur mit einem breiten Grinsen und trat das Gas noch mehr durch, um damit aus Shinjuku raus, über die Stadtautobahn weiter und bis zum Flughafen zu gelangen. Den rest der Fahrt, sprachen sie kein Wort mehr miteinander. Takaba erhob langsam den Blick und ließ diesen erstaunt über die hochragende Fassade des Glasbaus gleiten, welcher sich vor ihm auftat. Er schallte sich einen Idioten, dass er Zeit mit Staunen vergeudete, doch wollte er dieses als den Beginn der Reise nehmen, welche er nun vor sich hatte. In seinem Herzen fühlte er sich ungelöster als seit Langem. Auch die schlechte Laune war verflogen. Er war auf dem Weg zu ihm. Zu dem Mann, den der... Rasch schüttelte er den Kopf und betrat nach wenigen Sekunden das Flughafengebäude. Er versuchte den schnellsten Weg auszumachen, der ihn zu der richtigen Gesellschaft mit den dazugehörigen Ticketschaltern leiten würde. Nachdem er einigen Gängen und Anzeigen gefolgt war, fand er endlich das Gesuchte. Mit einem inneren Spung, setzte er zur Landung vor dem Schalter an, knallte seine Tasche auf das Band und blickte der verdatterten Schalterdame entgegen. "Flug 2702 nach den Niederlanden, bitte!", stieß der blonde junge Mann hervor. Die Frau nickte kurz und begann etwas in ihren PC einzugeben, bevor sie ihn wieder anblickte und falsch lächelte. "Pass?" Takaba nickte, kramte in seiner rückwärtigen Hosentasche und hielt das kleine Buch dann der Dame entgegen. Diese nahm es an, blätterte kurz darin, tippte etwas ein und stockte dann. Ihr Blick fokussierte etwas hinter Takaba und ihre Augen weiteten sich. Als hätte sie sich die Finger verbrannt, ließ sie das Heft wieder fallen und wich etwas zurück. Der Blonde wandte sich um und folgte ihrem erschrockenen Blick. Nicht, dass es auffiel, dass fünf schwarz gekleidete Gestalten hünenhaft hinter ihm dräuten und mit wachsamen Blick jede Bewegung verfolgten. Takaba erstarrte innerlich und fühlte wie ein eisiger Haken durch seinen Oberkörper fuhr, als er schon gepackt und nach hinten gezogen wurde. "Verdammt! Was soll das!", entkam es ihm zischend, als man ihn von der Verkaufsstelle weg und zu den Ausgängen zerrte. Er machte sich los, griff nach seiner noch dastehenden Tasche auf dem Gepäckband und dem Reisepass. Ein Mann trat neben ihn. Seine Augen waren hinter einer Brille versteckt, das Haar streng zurückgekämmt. "Ich glaube wir sollten mal reden, Takaba-kun." Dieser blitzte der Gestalt entgegen und trat dann abermals an den Ticketschalter heran. "Glaube ich nicht. Und nun lassen sie mich in Ruhe, Kirishima." Der Blonde wandte sich erneut der Frau zu, welche zwar nun ruhiger, aber noch immer sichtlich verängstigt auf die gewaltige Scharr an Schwatzträgern blickte. Abermals versuchte er das Ticket zu bestellen, als er hinter sich einen scharf gesprochenen Befehl vernahm und dann abermals Hände an sich spürte, welche ihn nun nachdrücklicher dem Ausgang entgegen zerrten. Wenig später landete er auf einen der Rücksitze in einer Limousine und fand, als er wieder aufblickte Kirishima neben sich wieder, der die Tür letztlich zuzog. "Takaba-kun. Ich sagte doch. Ich denke, dass wir uns mal unterhalten sollten." Die Lippen des Sprechenden verzogen sich zu einem freundlichen Grinsen, welches die Augen hinter der Brille jedoch nie erreichte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)