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Weihnachtssegen

von
Koautor:  Kemet

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20. Dezember ~Dieses Gefühl ist nur für dich~

Hier wie versprochen Kapitel 4.

Viel Spaß beim Lesen °-°v

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"Verdammte Scheiße man! Was soll das?!", schrie der Mann Mitte zwanzig aus vollen Lungen und wandte sich auf dem Stuhl, an welchem er gefesselt war, hin und her - Soweit wie es ihm möglich war, mit festgebundenen Gliedmaßen.

Asami war es leid immer den gleichen Unsinn von den Ratten zu hören.

Er wusste schon längst, diese zwei 'Gäste' waren mit daran beteiligt, dass seine

letzte europäische Schmuggelroute ausgehebelt worden war, beziehungsweise, man hatte sie verkauft an die Regierung.
 

Die weißen Hemdärmel wurden sorgsam nach oben zu den Ellenbogen gefaltet und Souh reichte seinem Boss eine Zigarette. Diese hatte er dringend nötig.

Der zweite Tag an dem diese Zwei vor ihm kein wirklich hilfreiches Wort ausspuckten und es pisste ihn an.

Auch wenn er dies nicht wirklich nach Außen hin zeigte, seine Gesten und Mimiken waren überlegt und ruhig wie immer. An der Art des Verhörs erkannte jeder, welcher den Yakuza näher kannte,

er war angepisst bis in die Haarspitzen.
 

"Lassen Sie meinen Bruder gehen, bitte!"

Nun kam er der Sache ein wenig näher. Der Bruder auf dem anderem Stuhl spuckte schon Blut,

die Stimme von diesem schon gestern gebrochen und heiser vom Schreien.
 

Die Tür knarrte leise im Hintergrund und van Venlo betrat den Weinkeller seiner Residenz.

Dieser gähnte gespielt und starrte das Szenario vor sich gelangweilt an.

Wie auch er es hasste, wenn alles unnötig in die Länge gezogen wurde.

"Nun denn, wenn Du möchtest, dass Dein Bruder hier lebend rauskommt und noch mit Luft in den Lungen ein Krankenhaus von Innen sehen kann, dann ruf Deinen Boss an und sag ihm wir haben was zu klären."
 

Ein giftiger, hasserfüllter Blick vom Stuhl und zwei genervte Mafiabosse, welche sich die

Schläfen rieben und hofften, dass dieser Unsinn bald ein Ende finden würde.

Es erschien Asami wie eine Erlösung, als sein Handy in der Hosentasche zu Vibrieren

anfing. Er deutete mit dem rechten erhobenen Zeigefinger, dass er den Raum verlassen

würde und dem Niederländer nun freie Hand ließ.

Eventuell konnte dieser mehr aus diesem Dreckspack heraus prügeln.
 

Das Telefon schon in den Händen, ließ er die Tür mit einem leisen Klicken ins

Schloss fallen und sah auf dem Display, dass es sich um seinen Sekretär handelte.

Etwas verwirrt zog er eine Augenbraue in die Höhe und nahm dann ab.

"Was gibt es?"

Am anderem Ende der Leitung, wurde die Luft tief in die Lungen gezogen.

"Asami-sama. Gut das ich Sie erreiche. Ich..."

"Kirishima."

Die Tonart, mit welcher er den Namen seiner rechten Hand aussprach, hatte etwas

scharfes, warnendes.

Asami wollte es unverblühmt und direkt und genau das konnte der Brillenträger aus der

Art der Stimme heraus hören.
 

"Ich habe mit Takaba-kun gesprochen, bezüglich des Geschenkes."

"Hast du das?", fragte der Schwarzhaarige nun amüsiert, lehnte sich gegen die

Tür und zog ruhig an der Zigarette.

"Was hat mein kleiner Wildfang denn auf dem Herzen? Und was mich vielmehr

interessieren würde, wie bist du an die Information heran gekommen?"

"Nun... Ich habe ihn von Kou abholen lassen, nach einem gemeinsamen Trinkabend

und ich habe ihm etwas zu Essen gekocht..."
 

Mit jedem Wort wurde die Stimme Kirishimas leiser und Asamis Gesichtsausdruck

fragwürdiger.

Wenn sein Sekretär es ihm nicht eben selbst gesagt hätte, würde er der Geschichte

keinen Glauben schenken. Aber je länger er darüber nachdachte, deso bewusster

wurde Asami, dass es durchaus Sinn ergab. Mit einem guten Essen, konnte man

auch gute Gespräche führen. Diese Feststellung hatte er alleine oft genug machen

dürfen, da viele seiner Geschäftspartner lieber die Verträge in einem schicken

Restaurant unterschrieben. Bei leckeren Speisen und auflockernden Getränken.

Warum nicht auch mit dieser Methode Geheimnisse ans Tageslicht bringen?
 

Achtlos schnippste Asami die aufgerauchte Zigarette auf den Steinboden des

Kellergangs, als ihm auffiehl, dass Kirishima die ganze Zeit über nichts mehr

gesagt hatte. Der Yakuza seufzte leise in sich hinein.
 

"Das Geschenk?"

"Bitte?"

"Welches Geschenk, Kirishima!", brummte Asami in die Leitung.

"Oh, ja. Natürlich. Nun... wir haben uns nett unterhalten. Wir kamen auf seine

Herkunft und Familie. Sie wissen das Takaba-kun eine Schwester hat?"

Asami nickte und schwieg. Er war sich durchaus bewusst, dass Kirishima dies als

eine Bestätigung deuten würde, auch wenn der andere Teilnehmer das Nicken nicht

sah.
 

"Ich habe erfahren das sich beide nach dem Tod der Eltern ungefähr

5 Jahre nicht mehr gesehen haben. Es schien ihn schwer mit zu nehmen,

also denke ich ist es eine gute Idee, die beiden wieder zusammen zu führen."

"Informationen zu ihr?"

"Bin ich schon dran, Asami-sama. Wenn ich alles heraus gefunden habe,

werde ich es Ihnen per Mail rüber senden."

"Sonst noch etwas?"

"Nun... der junge Mann...scheint sehr bedrückt zu sein...", hauchte Kirishima

nun Kleinlaut in das Telefon hinein, was Asami ein leises und doch

hörbares Seufzen entlockte.

"Sieh nur zu das er keinen Unsinn anstellt."

"Sehr wohl, Asami-sama!"
 

Somit war das Gespräch für Beide beendet gewesen und Asami strich sich

ein paar einzelne Haarsträhnen aus dem Gesicht, welche sich dorthin

verirrt hatten.

Ein breites Grinsen zeichnete sich unbemerkt auf seinen Lippen ab, als er

weiterhin mit geschlossenen Augen an der Tür lehnte. Wie in Trance,

strich er mit dem linken Daumen über seine eigene Unterlippe und riss

dann schockiert die Augen auf. Sein Körper erstarrte.

Hatte er gerade gelächelt, bei den Gedanken daran Takaba glücklich zu

machen?

Nach all den Jahren schafften diese Gedanken und Gefühle, welche

diese mit sich brachten, es noch immer, ihn irgendwie aus der

Reserve zu locken. Glücklicherweise bekam kaum jemand diese Art

von ihm zu Gesicht, außer eventuell in ruhigen Momenten seine

zwei loyalsten Männer.
 

Asami verlor kurz das Gleichgewicht, als die Tür hinter ihm vorsichtig

aufging, doch er fing sich schnell wieder.

Sofort drehte er sich auf der Stelle herum und überschaute mit gekonnten

Blick den Raum.

Souh stand noch neben einem der beiden Stühle und van Venlo machte

kurz neben Asami halt.

Ruhig strich sich der Niederländer mit den Fingern durch das lange

Haar und starrte dem Yakuza dann direkt in die fragenden Augen.
 

"Ich habe mit ihrem Boss gesprochen. Wollen Sie es sich anhören, Herr Asami?"

Es musste sich um den Bruchteil einer Sekunde gehandelt haben, als Asami

ein siegessicheres Grinsen über das Gesicht huschte und dieses genauso

schnell wieder verschwand.

"Gerne.", entkam ihn dann die knappe Antwort.

Beide Unterweltgestalten ließen ihre Augen auf den jämmerlich, blutenden

Männer vor ihnen ruhen.
 

Der Niederländer seufzte, klemmte sich eine Zigarette zwischen Ober- und

Unterlippe und zündete diese ruhig an.

"Ihr Boss ist wohl zufällig auch noch der Vater dieser beiden jämmerlichen

Kreaturen. Der Herr möchte Morgen persönlich vorbei kommen und sich

aufrichtig dafür entschuldigen, was die Sache mit der Schmuggelroute angeht."

Asami schloss die Augen und lächelte schwach.

"Inwiefern?"

"Nun...", begann van Venlo und nahm einen tiefen Zug in seinen Lungen auf, "er holt seine zwei Spaßvögel hier ab und entschuldigt sich mit einer ordentlichen

Stange Geld, wenn Sie denn bereit wären, es darauf beruhen zu lassen.

Zudem wird uns niemand bei der Gründung einer neuen Route stören, versicherte

man mir."

"Exzellent."
 

Der dunkelhaarige Yakuza winkte Souh zu sich heran, gab diesem somit zu

verstehen, dass die Sache hiermit erledigt sei.

Sein Bodyguard war schon einige Schritte aus dem Kellergewölbe heraus

getreten, als van Venlo noch hinzu fügte:

"Wenn wir morgen alles besprochen haben, Herr Asami, wäre ich durchaus

bereit Sie nach Hause zu schicken."

Der Angesprochene hielt in der Bewegung inne, machte jedoch keine

Anstallten sich in Richtung der Stimme zu wenden.

"Ich dachte nur, Sie möchten ihre Lady doch nicht traurig machen an

Heiligabend und Sie müssen bestimmt noch ein Geschenk besorgen."
 

Nun drehte Asami sich doch herum, traf auf diese grünen Augen und

sah wie diese amüsiert funkelten.

Der Yakuza zog tief den Sauerstoff in die Lungen, nickte nur und

begab sich mit Souh dann auf den Weg zu ihrem Zimmern.
 

In seinem eigenen angekommen, setzte sich Asami ruhig auf die

Bettkante und griff nach seinem Laptop, welcher sich auf dem

Nachtisch befand.

Er klappte diesen auf und ging seinen Posteingang durch.

Einige Sekunden verharrten seine Finger ruhig auf dem Touchpad,

als er sah, dass er eine Mail von Kirishima erhalten hatte.

Dann öffnete er die Nachricht und sah sich den Inhalt genau

an.
 


 

- Takaba Yumiko

24 Jahre alt; wohnhaft in Berlin

Arbeitet dort in einem kleinem japanischen Lokal im Bezirk Charlottenburg

Lebt alleine, ledig

Muttersprache: Japanisch - spricht jedoch fließend Deutsch
 

Asamis Lippen formten sich zu einem siegessicheren Grinsen und

mit einem amüsierten Blick, überflog er immer und immer wieder die

Informationen, welche ihm Kirishima besorgt hatte.

Dadurch wurde dem Yakuza wieder einmal mehr bewusst - Dieser

Sekretär war Gold wert.

Unbewusst tippte sein rechter Zeigefinger immer wieder nervös neben

das Touchpad.

Er würde sich mit Souh übermorgen auf den Weg machen nach Deutschland

und mit der Schwester, von seinem Geliebten, ein ernstes Wort reden müssen.

Im Notfall würde er sie mit Gewalt mit nach Japan bringen, denn ein

Asami Ryuichi würde kein 'Nein' akzeptieren.

Takaba wusste das und seine Schwester, würde dies dann auch zu spüren bekommen.
 

Der Dunkelhaarige legte den Laptop an seine linke Seite, ließ sich auf das

weiche Bett zurück sinken und schloss nachdenklich die Augen.

Die Überraschung würde perfekt werden, dessen war er sich absolut sicher und

seine Quoten, was sein eigenes Bauchgefühl anging, lagen nie sonderlich schlecht.

Seinen rechten Arm über die Stirn legend, atmete er ruhig ein und aus.

"Diese Beziehung hat in den letzten 3 Jahren wirklich eine eigenartige Wendung

genommen, nicht wahr...?", säuselte Asami in den leeren Raum hinein und schlug

darauf hin erschrocken die Augen auf.
 

Das erste Mal, dass er sich eingestand, dass es eine Beziehung war, welche er

mit Takaba Akihito führte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Onlyknow3
2012-12-20T12:50:53+00:00 20.12.2012 13:50
Auch dieses Kapitel hat was in sich.Super geschrieben.Mach weiter so.


LG
Onlyknow3


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