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Weihnachtssegen

von
Koautor:  Kemet

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19. Dezember ~Ich kann den Regen nicht daran hindern zu fallen~

Kapitel 4 ist so gut wie auf dem Weg.

Viel Spaß beim Lesen :>

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Ein grässliches Piepen erfüllte den Raum und es schmerzte fürchterlich in seinem Kopf.

Bei genauerem Hinhören war es kein Piepen.

Viel mehr war es ein schrilles, durchdringendes Klingeln, welches seinen Kopf fast zum Explodieren brachte.

"Fuck!", zischte er leise über die Lippen, als ihm bewusst wurde, dass es sich um sein eigenes Handy handelte.

Mühsam tasteten sich Finger über den Futon, dann über den Fußboden.

Wo zur Hölle war das Drecksteil?
 

Eine weitere männliche Stimme erfüllte den Raum.

"Akihito, mach das Scheißding aus!"

"Ich bin bei, Kou!", fauchte dieser zurück und krabbelte nun auf allen Vieren über den Boden.

Seine Hose befand sich natürlich auf der anderen Seite des Raumes. O', wie Fortuna ihn hasste, wie sein Körper ihn hasste und diese Kopfschmerzen.
 

An der Hose krabbelnd angekommen, riss er diese in die Luft und fischte in seinen Jeanstaschen herum, bis er endlich fand was er suchte.

Das Handy zwischen den Fingern, ließ er es mit dem Daumen aufschnappen, achtete nicht auf die Nummer welche auf dem Display erschien und brüllte los:

"Ich hoffe es ist wichtig! Sonst gibt es Tote!"

Kurze Stille am anderen Ende der Leitung.
 

"Takaba Akihito!"

Er erkannte Kirishimas Stimme sofort und das machte die Situation nicht wesentlich besser: Eher das Gegenteil war der Fall.

Der Kopfschmerz wurde augenblicklich schlimmer und als Ausdruck dessen, drückte er mit der freien Hand gegen seine linke Schläfe.

"Tut...tut mir leid der Empfang...ist äußerst schlecht. Versuchen Sie es doch einfach später noch einmal...", stotterte er in das Handy, sprang augenblicklich auf und suchte den Rest seiner Kleidung zusammen.
 

"Es wäre angebracht sich langsam auf dem Weg nach Hause zu machen."

"Sie klingen wie meine Mutter, Kirishima-san."

Die Augen von Takaba und Kou trafen sich, woraufhin der Blonde mit diesen rollte.

Kou kicherte daraufhin leise.

Ein Husten am anderen Ende der Leitung.

"Ja, so fühle ich mich manchmal dank Dir und du bescherst mir noch graue Haare, Bengel!"

Nun lag es an Takaba zu kichern. Er mochte Kirishima sehr.

Seit dem Vorfall in Hong Kong damals und auf eine gewisse Art und Weise, hatten sie eine Beziehung zueinander, die sich mit einfachen Worten nicht erklären ließ. Das musste sich auch Asami vor einiger Zeit eingestehen.
 

Während Takaba nun das Handy zwischen Ohr und Schulter geklemmt hatte, versuchte er krampfhaft in die Jeans rein zu kommen und hüpfte dabei von einem Bein auf das Andere.

"Ich lasse dich herbringen. Zwei Wachen stehen draußen."

"Ich weiß."

Leises Seufzen. Es hatte fast den Klang einer Katze, die anfing wohlig zu Schnurren.

"Ehrlich gesagt, bin ich nicht überrascht, dass Du das weißt. Sie fahren Dich her."

"Ich habe gesunde Beine, Kirishima-san. Danke. Ich kann laufen."

"Mit dem Kater?"

Takaba lächelte breit.

"Sie kennen mich einfach zu gut."

"Du lässt dich auch lesen wie ein offenes Buch, Takaba-kun."
 

Der Angesprochene schnaufte leise und hatte es endlich geschafft sich die Jeans über zu streifen. Er sprang noch zwei Mal in die Höhe, damit sie richtig saß.

Dabei drehte er den Kopf Richtung Fenster und sah durch die beschlagene Scheibe, dass es erneut zu Schneien begonnen hatte.

"Es ist kalt draußen. Du solltest den Fahrservice annehmen."

Takaba rümpfte leicht die Nase.

"Beobachten Sie mich, Kirishima-san?"

"Inwiefern?"

Takaba lächelte sanft, als könnte Kirishima es durch die Leitung sehen und griff nach seinem Pullover.

"Ich bin auf dem Weg."

Dann legte er auf.
 

.-~-.
 

"Ich bin zu Hause!", schallte es durch den Flur des Penthauses und ein angenehmer Duft umschlich die Nase Takabas.

Es roch nach frischem Gemüse und Fisch.

"Willkommen Daheim!", rief Kirishima aus der Küche und rührte in einem der Töpfe.
 

Takaba hatte seine Jacke im Flur aufgehangen und schlich langsam Richtung Küche. Dann brach er in schallendes Gelächter aus. Der Sekretär Asamis drehte sich herum und funkelte den Jungen durch seine Brillengläser an.

"Was ist so lustig?", kam verwirrt die Frage und Kirihima drückte mit der freien Hand die Brille etwas nach oben.

"Tut mir leid, Kirishima-san. Aber der Anblick mit der Schürze über Ihrem Anzug ist einfach göttlich."
 

Nun musste Kirishima selbst ein wenig schmunzeln, zeigte drohend mit dem Kochlöffel in die Luft und deutete dann auf einen der freien Stühle am Küchentisch.

"Hinsetzen! Ich bin gleich fertig."

Der Blonde tat wie ihm geheißen und ließ sich in den Stuhl fallen, den Dunkelhaarigen weiter beobachtend.

"Womit hab ich diesen Service verdient?"
 

Der Brillenträger ging einige Schritte zur Seite, holte aus einem der Schränke Geschirr hervor und platzierte es vorsichtig auf dem Tisch.

"Eigentlich gar nicht nach deinem gestriegen Saufgelage mit deinem Freund. Aber es hilft gegen den Kater und die Kopfschmerzen. Zudem..."

Er kam Takaba gefährlich nah, beugte sich etwas vor, so dass ihre Gesichter nur noch Millimeter voneiander entfernt waren:

"...hat Asami-sama mir aufgetragen ein Auge auf dich zu haben."
 

"Ich kann auf mich aufpassen."

Leises, kurzes, hysterisches Lachen Seiten Kirishimas und ein sarkastisches:

"Sicherlich."

Dann befüllte er zwei Schüsseln mit Misosuppe und legte den frisch gebratenen Fisch auf einen Teller in der Mitte.

"Bedien dich."

"Vielen Dank für das Essen!", schnurrte Takaba fröhlich und vergriff sich an der Suppe, um die ersten Schlucke leise zu schlürfen.
 

Kirishima setzte sich ihm gegenüber, nahm ebenfalls die Suppenschüssel zur Hand und musterte den Jungen.

Ein leises Seufzen entwich ihm dabei, was die Aufmerksamkeit Takabas wieder vollends auf sich zog.

"Ist etwas?"

Der Sekretär blickte ihn erst verwirrt an, schüttelte dann aber energisch den Kopf und stellte die Schüssel zurück auf den Tisch.

"Takaba-kun, hast du nichts zu tun im Moment?"
 

Er musste irgendwie ein Gespräch anfangen und sich langsam vorpirschen. Asami wollte wissen was sich der Bengel zu Weihnachten wünschte und es lag an ihm es heraus zu bekommen.

Einen blinden Huhn alle Körner des Planeten zu zeigen, erschien ihm einfacher, als diese Aufgabe. Zudem durfte er ja nicht direkt nachfragen. Knifflige Angelegenheit.

Also musste er strategisch rangehen. Er war Stratege und die erste Figur, auf dem Spielbrett, war

mit diesem Essen und den anfangen eines normalen Gesprächs gesetzt.

Ruhig Kirishima.
 

Takaba verzog leicht die Lippen, atmete tief ein und stellte seine Schüssel ebenfalls auf den Tisch zurück.

"Hm, nein, nicht wirklich. Ich hatte mir extra frei genommen...wegen...Weihnachten und all den Vorbereitungen..."

Er schluckte schwer bei den Gedanken. Eine Woche völlig umsonst und er hatte nichts zu tun, außer betrinken mit Kou und Takato, rumsitzen, erneutes Drinkgelage mit seinen Freunden und eventuell könnte man ja mal über einen Diskobesuch nachdenken.
 

Kirishima musste vorsichtig vorgehen nicht zu rasch und nicht zu langsam. Vorsichtig vorantasten hieß die Devise.

"Nun", begann dieser, "wie sieht solch ein Weihnachtsfest wie du es kennst denn aus? Ich kenne nur unsere Japanischen. Weihnachtskuchen, ein Date und eventuell eine nette Nacht zu Zweit."

Nicht das er das Intresse vortäuschen würde, er wollte wirklich wissen, wie er sich so etwas vor zu stellen hatte.
 

Die blauen Augen Takabas funkelten nun vor Freude wie kleine Diamanten und sein Blick wurde sanft und nachdenklich.

Dann nahm er einen tiefen Atemzug und sah direkt in die fragenden Augen Kirishimas.

"Als ich noch klein war, hat meine Familie einige Male in Deutschland Weihnachten bei meinen Großeltern gefeiert. Es lagen Heiligabend immer massig Geschenke unter dem riesigen, geschmückten Tannenbaum im Wohnzimmer und das ganze Haus roch

nach Weihnachtsessen und Gebäck. Meine Schwester und ich sind immer herum gerannt und haben unsere Eltern genervt, wann wir endlich die Geschenke öffnen dürfen. Dann Abends, nach dem gemeinsamen Essen, wenn die Bescherung kam, war es soweit."
 

Tränen bildeten sich und drohten an den Wimpern herunter zu tropfen, doch er wagte es nicht seine Augen zu schließen, wissend, dass er diese nicht mehr länger zurück halten könnte.

"Mein Großvater war Christ und meine Großmutter ist dann zum christlichen Glauben konvertiert. Obwohl meine Eltern in Japan lebten, waren auch sie Christen. Dementsprechend sind meine Schwester und ich christlich aufgewachsen. Nunja, christlich... halt mit der Religion."
 

Das war etwas was Kirishima definitiv nicht wusste, dass Takaba Christ war.

Doch von der Schwester wusste er.

Er hatte von dieser gelesen, als sie damals den Hintergrundcheck gemacht hatten.

"Takaba-kun", begann er mit sanfter Stimme und verschränkte leicht die Arme über dem Tisch.

"Hast du noch Kontakt zu deiner Schwester?"
 

Der blonde Junge zog etwas die Augenbrauen in die Luft, schüttelte leicht mit dem Kopf und konnte die Tränen nun nicht mehr unterdrücken. Sie liefen still über seine Wangen, hinab zu seinem Kinn doch sie ließen sich einfach nicht aufhalten.

"Nein. Seit dem Tod unserer Eltern schon nicht mehr. Wir haben uns verstritten, als es um das Erbe ging. Niemand wollte es haben, andere Verwandten dachten sie müssten es haben wollen und so weiter. Es hat uns alle Nerven gekostet. Am Ende sind wir uns wohl gegenseitig auf

den Schlips getreten und dann kam der große Knall."
 

Kirishima nahm etwas von dem Fisch und legte einen Teil davon auf Takabas und dann auf seinen Teller.

"Wie lange ist das her?"

"Etwas über 5 Jahre."

Ein leises Pfeifen glitt über die Lippen des Sekretärs und etwas unbeholfen legte er seine Hand in den Nacken.

"Hast du nicht einmal versucht Kontakt zu ihr auf zu nehmen?"
 

Takaba schnaufte leise und griff nach den Essstäbchen.

"Sie ist so stur wie ich. Keiner würde den ersten Schritt wagen. Zudem wohnt sie in Deutschland. Irgendwo in Berlin."

"Würdest du sie gerne mal wiedersehen, Takaba-kun?"

Der Junge hielt kurz inne in seiner Bewegung, starrte leer auf den Tisch, schüttelte dann den Kopf, als würde er versuchen alle Gedanken von sich zu rütteln und legte sein ganzes Können in ein breites Lächeln.
 

"Haben Sie nicht noch Papierkram zu erledigen, Kirishima-san? Oder Nachforschungen für Asami anzustellen oder irgendwelchen Gangstermist?"

Kirishima verzog das Gesicht und hob drohend den Zeigefinger in die Luft.

"Beschimpf uns nicht immer als Gangster. Wir sind bürgerliche Geschäftsmänner mit einem kleinen Nebenunernehmen."

Ein Räuspern vom anderem Ende des Tisches.
 

"So sieht die Polizei das sicherlich auch mit genug Geld."

"Takaba Akihito!"

"Und da wären wir wieder bei dem Mutterkomplex.", lachte er leise und stocherte in dem Fisch mit den Stäbchen herum.
 

Asamis Sekretär beobachtete ihn genau und konnte erkennen, dass der Junge nun immer mehr in seinen eigenen Gedanken versank.

Er hatte strategisch gut gespielt, denn nun wusste er was der Geliebte seines Bosses sich wünschen könnte.

Es war vielleicht nicht die gemütlichste Art und Weise gewesen, doch es hatte zum Ziel geführt.
 

Nun ja, er hatte wohl doch noch Papierkram zu erledigen und Nachforschungen an zu stellen und musste wohl auch ein wenig seinen Gangstermist spielen lassen...

Aber zuvor, musste er Asami alles so schnell wie möglich mitteilen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Teru_Mikami
2013-03-25T19:49:35+00:00 25.03.2013 20:49
aaawwww so schönes Kapi (^_^)
Ich mag Kirishima total....
seine ganze Art voll sweet *_*
<3 <3 <3
Seine Schwester wohnt also in Berlin????
Awww ich als Berlinerin find das natürlich Supi^^

Bitte poste schnell weiter *__*

Von:  Onlyknow3
2012-12-20T12:49:30+00:00 20.12.2012 13:49
Super Kapitel,hab es gerade zu verschlungen.



LG
Onlyknow3
Von:  Kemet
2012-12-13T16:56:30+00:00 13.12.2012 17:56
Frifrafröhlich! Ich liebe Kirishima einfach dafür, dass er so ist, wie er ist. Ein Hausmütterchen, welches man nur liebhaben kann.
Gangstermist.. passt. Nebenunternehmen ... auch. XD

Ich mag Deinen Stil noch immer. der Inhalt ist gut gewählt, auch wenn Akihito sehr nahe am Wasser gebaut ist.
Wahrscheinlich aber wirklich wegen seiner Schwester. *schwelg*

Ich freu mich darauf, wenns weiter geht. <3

キラ



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