Liebe auf Umwegen von Akuseru ================================================================================ Kapitel 1: Liebe auf Umwegen ---------------------------- Es war früher Abend und ich hatte vor einer guten Stunde meine Schicht begonnen. Zu dieser Zeit des Tages war die Bar, in der ich nun schon seit einem guten Jahr neben der Schule arbeitete, immer sehr voll, meine Kollegen und ich hatten viel zu tun und wenn wir nicht gerade eine Bestellung aufnahmen oder den Gästen ihre Bestellungen an den Tisch brachten, hatten wir auch kaum Zeit zu verschnaufen, den es hieß Tische abwischen, das schmutzige Geschirr in die Küche bringen, Speisekarten verteilen, Servietten aufstocken und Salzstreuern auffüllen. So merkte ich erst gar nicht, dass eine Gruppe junger Leute das Lokal betrat, erst als mich mein Chef mit einer kurzen Geste an ihren tisch schickte, nahm ich sie wahr. Acht Leute saßen an dem Tisch, als ich ihnen die Karten reichte, jeweils vier Männer und vier Frauen, dem Anschein nach war es eines dieser Gruppendates, ich glaube sie nannten sich Gōkon. Ich ließ den Blick kurz über die Gruppe schweifen, als ich alle Karten verteilt hatte, dabei fiel mein Blick sofort auf einen der jungen Männer und eine leichte Röte stieg mir ins Gesicht, und einen Augenblick lang konnte ich mich nicht abwenden, viel zu gefesselt war ich von seinem Anblick. Er sah wirklich gut aus, mit dem flammend roten Haar, das wild von seinem Kopf abstand und den smaragdgrünen Augen, in denen ein stilles Grinsen zu funkeln schien. Wieso musste so ein Junge bei einem Gōkon mitmachen, er bekam doch sicher oft genug die Gelegenheit zu einem Flirt und wirklich schien er ein richtiger Mädchenschwarm zu sein, denn die vier jungen Frauen an seinem Tisch warfen ihm bereits neugierige Blicke zu, waren offensichtlich ziemlich erpicht darauf ihn näher kennen zu lernen. Beinahe war ich neidisch, dass ich nicht an diesem Tisch sitzen konnte, doch diesen Gedanken verbannte ich schnell wieder in die hinterste Ecke meines Verstandes, dann zog ich mich in die Küche zurück, um einige Bestellungen abzuholen. Selbst wenn ich dort sitzen würde, würde der Rotschopf sich sicher niemals für mich interessieren, schließlich war er auf einem Gōkon, das hieß, dass er sich sicher für eines dieser Mädchen interessierte, oder zumindest generell an Mädchen interessiert war, ich hatte sicher niemals eine Chance bei solch einem Mann, auch, wenn ich mir das gern wünschte. So oder so würde ich mich sicher niemals trauen irgendjemanden anzusprechen. Seit ich einmal den Fehler gemacht und zugegeben hatte, dass ich schwul war, waren die letzten Jahre auf meiner alten Schule der Horror gewesen und ich war mehr als froh gewesen, als ich endlich wechsel konnte, daher würde ich wohl niemals den Mut finden, jemanden anzusprechen, sicher würde ich nur wieder verarscht werden und auf diese Erfahrung konnte ich verzichten. Es reichte, wenn man von seinen Klassenkameraden ausgelacht wurde, das musste nicht auch noch jemand tun, den man anziehend fand. Ich würde mich eben einfach damit abfinden müssen, dass ich allein bleiben würde, zumindest, wenn nicht irgendein Wunder geschehen würde. Aber wer sollte mir denn schon helfen, nicht einmal meiner besten Freundin Olette, die mit mir zusammen in diesem Café arbeitete, hatte ich gestanden, dass ich auf Männer stand, einfach aus der Angst, dass auch sie mir den Rücken kehren würde, genau wie meine damaligen Freunde, die alle nichts mehr mit mir zu tun haben wollten, als plötzlich bekannt war, dass ich schwul war. So gab ich ein leises Seufzen von mir, als ich mir die Teller von unserem Küchenchef geholt hatte und trug sie den Tisch der Gäste, wünschte einen guten Appetit und schenkte ihnen ein Lächeln, konnte jedoch nicht verhindern, dass mein Blick wieder zu dem Tisch huschte, an dem der Rotschopf saß, während ich mich auf den Weg zurück machte. Ich versuchte mir einfach einzureden, dass ich nur wissen wollte, ob die Gruppe bereits bestellen wollte, schließlich war ich für ihren Tisch verantwortlich und musste aufpassen. Und wirklich, kurz darauf legte der letzte seine Karte nieder und ich ging mit meinem Block und einem Stift in der Hand zurück um die Bestellungen aufzunehmen. Als der Rotschopf mich dann aber mit so einem charmanten grinsen ansah, war ich einen Moment sprachlos und er musste mich ein zweites Mal ansprechen, ehe ich reagieren konnte, was mir so unendlich peinlich war, dass sich erneut eine gesunde Röte auf meine Wangen legte. „Tut mir sehr leid. Was darf ich ihnen bringen?“, fragte ich nun etwas nervös und ließ mir reihum die Wünsche nennen, schrieb sie alle gewissenhaft auf meinen zettel, würde ich mich doch nur noch mehr schämen, wenn ich etwas vergessen würde. Als alle bestellt hatten nickte ich etwas und lächelte, so gut ich es vermochte. „Vielen Dank“, brachte ich noch schnell heraus, dann flüchtete ich wieder in Richtung Küche, um dort die Bestellungen abzugeben. Wie gern hätte ich jetzt mit jemandem gesprochen, hätte Olette von dem Rotschopf erzählt und mir das ganze damit etwas von der Seele geredet, ich konnte im Augenblick nur an ihn denken und das erleichterte meine Arbeit nicht wirklich, doch ich traute mich einfach nicht, ihr die Wahrheit zu sagen, dann würde auch sie mich sicher verlassen. Ein leises Seufzen verließ meine Lippen und ich lehnte mich einen Moment an die Wand, wurde dann aber sofort wieder gebraucht und hastete weiter durch den Laden, was den jungen Mann dann doch wenigstens etwas aus meinen Gedanken verdrängte. Doch leider auch nur so lange, bis ich ihnen die Getränkte brachte und schon wieder lag dieser unwiderstehliche Ausdruck auf seinem Gesicht, der mich dazu brachte, ihn anzustarren, was mir so schrecklich unangenehm war. So verteilte ich nur schnell die Getränkte, damit ich wieder gehen konnte und eine ganze Weile musste ich nun auch nicht zurück, denn zu essen hatten die jungen Leute nichts bestellt, weshalb ich nur ab und an einen Blick riskierte um zu sehen, ob jemand nach mir verlangte. Doch sie schienen sich sehr gut zu amüsieren, sie lachten viel und es machte mich beinahe eifersüchtig, dass zwei der Mädchen nun neben dem Objekt meiner Begierde saßen, so wandte ich mich schnell wieder ab und brachte einen Stapel schmutzige Teller in die Küche. Dort hielt ich mich einen Augenblick auf, da ich nichts zu tun hatte, nahm dann auch meine Pause, so dass sich wohl ein anderer Kellner um den tisch kümmern würde und vielleicht hatte ich Glück und sie waren weg wenn ich wiederkam, was mir allerdings sehr unwahrscheinlich schien. Und wirklich, nachdem ich aus den hinteren Räumen wiederkam, sah ich sie noch immer an dem großen Tisch sitzen, es schienen sich bereits einige Pärchen gebildet zu haben und eines der Mädchen saß beinahe auf dem Schoß des Rotschopfs, ein Anblick, der mir ein frustriertes Grummeln entlockte. Zu allem Übel winkte mich einer der anderen Männer nun auch heran, und widerwillig machte ich mich auf den Weg an den Tisch, versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass mir dieser Anblick missfiel und setzte mein freundlichstes Lächeln auf. Schnell notierte ich mir die Wünsche der Anwesenden und musste doch stutzen, weil sie beinahe alle etwas hochprozentiges bestellten. Aber so lief das wohl ab bei so einem Date, ich selbst hatte mit diesen Dingen keine Erfahrung und legte auch keinen Wert darauf, mit einer so großen Gruppe auf ein Date zu gehen. Schnell nickte ich und machte mich auf den Weg in die Küche, um die Bestellung zu überbringen, wartete dort dann auch, bis sie fertig waren und trug sie zurück an den Tisch um sie zu verteilen. Gerade als ich das letzte Glas hinstellte, sah ich jedoch, dass dieses Mädchen, das mir schon die ganze Zeit ein Dorn im Auge gewesen war, sich plötzlich einfach über den Rothaarigen beugte und ihn küsste. Ich erstarrte, als ich das sah, beinahe rutschte mir das Glas aus der Hand, das ich gerade abstellen wollte und ich konnte gerade noch so eine Überschwemmung verhindern, die mich sicher vor der gesamten Kundschaft blamiert hätte. Als ich das Getränk sicher auf dem Tisch wusste, wandte ich mich schnell ab und lief zurück in die Küche, ich spürte, wie meine Augen brannten, wollte aber nicht weinen. Ich kannte den Kerl doch gar nicht, hatte nicht das Recht eifersüchtig zu sein und wollte auch nicht, dass irgendjemand etwas davon mitbekam, was gerade in mir vorging. So schaffte ich es dann auch, die Tränen zurückzuhalten und blieb nur einen Moment in der Nähe der Küche stehen, um mich zu sammeln, dann machte ich mich wieder an die Arbeit und konnte mich sogar wieder einigermaßen beruhigen, so dass es mir gelang auch das nächste Mal wieder an den Tisch zu treten, als eine neue Runge Getränke bestellt wurde. Immer weiter schritt die Zeit nun voran und näherte sich dem Ende meiner Schicht, heute arbeitete ich ausnahmsweise länger, da am folgenden Tag Wochenende war und für die späten Schichten bekam ich mehr Geld, daher tat ich das gern, sofern es in meinen Möglichkeiten lag. Nun hoffte ich, dass ich vielleicht schon weg war, wenn die jungen Leute bezahlen wollten, dann musste ich mir nicht weiter ansehen, wie dieses Mädchen sich an den Rotschopf ranschmiss und würde ihn schnell vergessen können, schließlich würde ich ihn sicher niemals wieder sehen. Doch ich hatte Pech, gerade als ich meine Schicht beenden wollte, wurde ich von eben jenem junge Mann an den Tisch gerufen, der mir so sympathisch war und ein leises seufzen verließ meine Lippen, doch dann machte ich mich schnell auf den Weg dorthin und lächelte etwas, als ich den Preis nannte, den alle Parteien zu zahlen hatten. Einige der Männer übernahmen die Rechnung einer der Mädchen, doch das war mir egal, solange ich mein Geld bekam, war ich zufrieden. Als letztes bezahlte dann der Rotschopf, tat das dann auch für sich allein und drückte mir einen Schein in die Hand. Ich wollte gerade wechseln, als er mir mit einer Handbewegung bedeutete, dass ich das lassen sollte, dann schenkte er mir ein Lächeln, dass mir eine leichte Gänsehaut bereitete, so gut sah er aus. „Den Rest kannst du behalten.“, hörte ich ihn nur sagen, bedankte mich sofort höflich, eine leichte Röte auf meinen Wangen. Dann verabschiedete ich mich und entfernt mich schnell, den Schein des jungen Mannes noch immer fest in meiner Hand. Ich traute mich erst nachzusehen, als ich wieder in der Nähe der Küche stand, sicher, dass der Rothaarige mich nicht mehr sehen konnte, warum wusste ich nicht, doch als ich meine Finger dann öffnete staunte ich nicht schlecht, über das, was ich dort sah. Nicht nur der Schein lag in meiner Hand, sondern auch ein kleiner, zusammengefalteter Zettel. Neugierig geworden stopfte ich den Schein nun einfach in mein Portemonnaie, dann faltete ich schnell den Zettel auseinander. Als ich sah, was das für ein Zettel war, blieb mir einen Moment das Herz beinahe stehen und ich starrte auf die Zahlen, die dort von dem Papier zu mir aufblitzten. Über der Nummer stand ein Name. „Axel“, hauchte ich leise, als ich den Blick immer wieder über die Telefonnummer schweifen ließ, die dort auf dem Zettel stand, eine Handynummer allem Anschein nach. Konnte das wirklich sein? Hatte der Mann, den ich die ganze Zeit angehimmelt hatte, mir gerade seine Telefonnummer in die Hand gedrückt? Das hieß doch, dass ich ihn anrufen sollte? Aber warum tat er das, er war doch mit diesem Mädchen recht gut ausgekommen und jetzt ging er sicher mit ihr weg, ein Gedanke, der mir bitter aufstieß und schnell schüttelte ich ihn von mir. Warum hatte er mir seine Nummer gegeben? Oder war es vielleicht nur ein Versehen gewesen und er hatte mir den Zettel gar nicht geben wollen? Nein, daran wollte ich gar nicht denken. Er war sich sicher bewusst, dass er mir diesen Zettel gab und das Trinkgeld, das ich von ihm bekommen hatte, war auch nicht von schlechten Eltern gewesen, etwas, was man doch eigentlich nur tat, wenn man flirtete, oder wirklich mit dem Service zufrieden war und letzteres war eigentlich nicht möglich, da ich mich heute wohl ziemlich dämlich angestellt hatte. Ich schüttelte den Kopf, wie um mir selbst zu bestätigen, dass er mir seine Telefonnummer gegeben hatte, weil er Interesse an mir hatte, ich wollte es glauben, hoffte einfach, dass auch ich einmal Glück in meinem Leben hatte. Also schob ich den Zettel nun schnell in meine Tasche, um meine Schicht zu beenden, vielleicht nun doch endlich mit Olette reden, eine zweite Meinung einholen zu können. Als ich eine knappe halbe Stunde später in Begleitung meiner besten Freundin durch die nächtlichen Straßen schlenderte, die Hände in den Taschen vergraben und eine Faust fest um das kleine Papier geschlossen, wie um mich zu versichern, dass es wirklich da und keine Einbildung gewesen war, traute ich mich nicht recht den Mund aufzumachen, wusste ich doch nicht, wie Olette reagieren würde. Doch dann beschloss ich, einfach mit ihr zu sprechen, denn bald waren wir in der Stadt angekommen und mussten uns trennen, da wir in unterschiedliche Richtungen fuhren, und ich musste ihr ja nicht unbedingt sagen, dass es ein Mann war, auf den ich ein Auge geworfen hatte. „Du Olette…“, begann ich dann leise und wandte den Blick etwas ab, betrachtete erst meine Füße und dann eines der Häuser, an dem wir gerade vorbei liefen und in dem noch immer Licht brannte. „Ich hab eine Frage an dich…“ Sie hatte sich bereits bei meinen ersten Worten zu mir umgewandt, das hatte ich aus dem Augenwinkel gesehen, doch ich traute mich gerade nicht, ihr ins Gesicht zu sehen. Dennoch nahm ich nun all meinen Mut zusammen, atmete tief durch und schloss die Finger noch etwas fester um den Zettel, den ich in Händen hielt. „Vorhin im Café war eine Gruppe Leute...ich glaube es war ein Gōkon, zumindest sah es danach aus. Du weißt schon, der Tisch an dem ich bedient hab, acht Leute waren es, alle etwas älter als ich. Da gab es jemanden…der mir ziemlich gefallen hat…“ Rot geworden wandte ich den Blick ab, hofft, dass sie nicht auf die Idee kam, dass es kein Mädchen war und war einen Moment still, ehe ich den Mut fand weiterzusprechen. „Eigentlich hatte ich das Gefühl, dass ich völlig uninteressant bin, warum sollte man sich auch für den Kellner interessieren, wenn man auf einem Date ist...aber dann, als alle bezahlt haben, da hatte ich plötzlich einen Zettel in der Hand. Mit einer Telefonnummer“ Ein leises Seufzen verließ meine Lippen und nun richtete ich den Blick doch auf meine Freundin, die stehen geblieben war und mich mit einem breiten Grinsen musterte, was mir nur noch mulmiger zu Mute werden ließ und die Röte auf meinen Wangen vertiefte. „Ach was.. hat unser Roxas sich verguckt, hm?“, meinte sie kichernd, woraufhin ich ihr gegen die Schulter boxte, vielleicht etwas fester als gewollt, doch das musste sie doch nicht so sagen. „Lass den Quatsch, Olette! Sag mir lieber, was ich jetzt machen soll...“, gab ich mit einem leicht gekränkten Unterton von mir, auch, wenn das eigentlich gar nicht beabsichtigt war, schließlich wollte ich doch ihre Hilfe. Doch ich hatte kaum Zeit, mir darüber Gedanken zu machen, denn fast sofort erntete ich einen empörten Blick meiner Freundin und sie stemmte die Hände in die Hüften. „Was soll das denn heißen?“, murrte sie leise. „Ruf an, was denn sonst? Was denkst du, warum du die Nummer bekommen hast?“ Sie schien davon so überzeugt, doch wie stellte sie sich das vor? Ich konnte doch nicht einfach dort anrufen, was sollte ich denn sagen? Was würde Axel von mir erwarten? Also schüttelte ich etwas den Kopf, senkte den Blick und gab ein schweres Seufzen von mit. „Nein, das kann ich doch nicht einfach machen...ich weiß doch gar nicht, was ich dann sagen soll. Wir kennen uns überhaupt nicht und vielleicht war das ja auch bloß ein Versehen“ Ich hatte meine Worte kaum ausgesprochen, da bekam ich von Olette einen Schubs in die Seite. „Was redest du denn da, Roxas?“, fragte sie empört und sah mich mit tadelndem Blick an. „Du hast die Nummer bekommen, das ist kein Versehen oder sonst etwas, sondern eine Aufforderung. Jetzt stell dich aber bitte nicht so an, das ist ja schlimm.“ Erneut verschränkte sie die Arme vor der Brust und sah mich an, dann trat jedoch ein breites Grinsen auf ihre Lippen, das mich nichts Gutes ahnen ließ. Und wirklich, als sie weiter sprach, trat eine gesunde Röte in mein Gesicht und ich drückte meine Hand noch etwas fester zusammen, als sie sagte, ich solle jetzt einfach sofort anrufen. „Was? Nein, das kann ich nicht machen! Es ist viel zu spät, das ist doch unhöflich..“ Doch Olette ließ nicht locker, sondern schnappte sich mein Handy und hielt es mir vor die Nase. „Es ist überhaupt nicht zu spät. Wenn die jetzt erst weg sind, dann schläft von denen noch keiner, als kannst du auch ruhig noch anrufen. Außerdem..wenn du nicht anrufst, dann werd ich’s eben machen“ Sie lachte leise, doch mir bescherten ihre Worte bereits eine leichte Gänsehaut, ich wollte auf keinen Fall, dass sie bei Axel anrief, das würde nur in einem Desaster enden. Erstens würde er mich sicher für völlig bekloppt halten, wenn mein besten Freundin bei ihm anrief und zweitens würde Olette dann wissen, dass es kein Mädchen war das ich mochte und dann würde sie mich sicher nicht mehr mögen, mir den Rücken zukehren, wie es immer gewesen war. Also schüttelte ich heftig den Kopf und streckte die Hand nach dem kleinen Gerät aus, das sie nun in der Hand hielt. „Gib schon her..“, murmelte ich, eine leichte Röte noch immer auf meinen Wangen sichtbar und als ich das Mobiltelefon wieder in Händen hielt, drückte ich es etwas an mich, nickte dann aber ergeben, als ich den Blick meiner besten Freundin sah. „Schon gut, ich ruf an..“ Wie schaffte sie das nur, mit einem einzigen Blick immer ihren Willen durchzusetzen? Ich seufzte leise, zog dann jedoch den Zettel aus der Tasche und wählte die Nummer, die darauf stand, dann drückte ich das Gerät an mein Ohr und wartete. Während ich den Zettel schnell wieder verschwinden ließ, lauschte ich dem leisen, stetigen tuten, das aus dem Telefon drang. Ein Freizeichen. Also war die Nummer schon mal echt, fragte sich nur, ob sie auch wirklich dem Mann gehörte, den ich so attraktiv fand, oder ob er mich nur verarscht hatte. Doch ich hatte kaum Zeit, mir noch irgendwelche Gedanken darüber zu machen, denn am anderen Ende nahm plötzlich jemand ab, ich hätte die Stimme wohl sofort wieder erkannt und ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen, als er sich etwas verwirrt meldete, wohl weil er meine Nummer nicht kannte. „Hallo, hier ist Roxas…“, meinte ich nun leise, noch immer etwas unsicher und die verwirrte Antwort des Anderen erschreckte mich, er schien nicht zu wissen, wer ich bin. Doch dann fiel mir auf, dass er meinen Namen gar nicht wusste, also setzte ich schnell noch nach: „Der Kellner aus dem Café...du hast mir vorhin deine Nummer gegeben...“ Einen nervösen Blick auf Olette werfend wartete ich nun auf die Antwort, die auch wenig später folgte und sehr viel freudiger klang als noch einen Moment zuvor. „Ah, du bist das. Wie schön, dass du dich gleich bei mir meldest, ich hab schon Angst gehabt, dass du das für einen dummen Scherz hältst oder so“, meinte der Rotschopf am anderen Ende lachend und auch ich lachte leise, schämte mich dann aber, dass ich genau das erwartet hatte. Doch das würde ich ihm sicher nicht sagen. Gerade wollte ich etwas erwidern, als der Andere dann aber auch schon weiter sprach. „Und, wie sieht’s aus? Ich find dich echt süß, hast du nicht Lust, dich mal mit mir zu treffen?“ Ich konnte den Gesichtsausdruck des Andere zwar nicht sehen, doch war ich beinahe sicher, dass ein breites Grinsen auf seinen Lippen lag, seine Stimme klang bereits so und auf meine Wangen legte sich eine leichte Röte, ehe ich etwas nickte. „Ja, ich würd mich gern mit dir treffen…“, hauchte ich etwas leiser als gewollt, ein breites Lächeln nun auch auf meinem Gesicht. Axel schien sich ziemlich darüber zu freuen, denn er ließ nicht lange auf seine Antwort warten, sondern fragte mich sofort, ob ich nicht Lust hätte, mich am nächsten Tag mit ihm in der Stadt zu treffen. Allein der Gedanke, den Rotschopf so schnell wiedersehen zu können, ließ mich freudig schaudern und sofort stimmte ich zu, konnte es kaum erwarten, bis es endlich morgen war. Doch dann verabschiedete Axel sich auch bereits, er war wohl schon daheim und wollte ins Bett gehen, etwas, was mich erleichtert aufseufzen ließ. Das hieß doch, dass er nicht mit dem Mädchen in irgendein Hotel gegangen war, denn dort würd man zu dieser Uhrzeit bereits die ganze Nacht bleiben müssen, zumindest vermutete ich das, denn es war nach Elf. Außerdem war es ja noch nicht lange her, dass Axel gegangen war und so schnell ging das sicher nicht… Meine Wangen färbten sich bereits wieder rot bei dem Gedanken daran und schnell schüttelte ich den Kopf, verabschiedete mich dann auch und legte auf. Als ich das Handy wieder in meine Tasche gleiten ließ, lag ein breites Lächeln auf meinen Lippen und ich war einfach glücklich, wurde dann aber von Olette aus meinen Gedanken gerissen, die mich mit einem breiten Grinsen gegen die Schulter boxte. „Na, hab ich‘s dir nicht gesagt?“, kicherte sie leise, während ich mir demonstrativ über die Schulter rieb. Dann nickte ich nur, konnte ihr auch gar nicht wirklich böse sein, weil ich einfach nur glücklich war, dass ich morgen ein Date hatte. Moment..ich hatte morgen ein Date, mit dem Mann, den ich die ganze Zeit bewundert hatte. Das war natürlich toll und ich freute mich, aber jetzt wusste ich gar nicht, was ich tun sollte. Ich hatte noch nie ein Date gehabt und wusste nicht, was er vielleicht von mir erwartete, was ich tun und wie ich mich verhalten sollte. Und war es denn überhaupt ein Date? Vielleicht hatte ich das alles falsch verstanden und er wollte sich einfach nur so mit mir treffen, vielleicht bloß mit mir befreundet sein. Sofort stieg Panik in mir auf und ich sah Olette wohl etwas hilflos an, denn sie beugte sich zu mir und fragte mich, ob alles in Ordnung sei, worauf ich aber nur den Kopf schüttelt konnte. „Nein..ich weiß gar nicht, was ich jetzt tun soll. Er will sich morgen mit mir treffen und jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll. Ich meine, woran merkte ich denn überhaupt, ob er ein Date mit mir haben will? Vielleicht will er bloß mit mir befreundet sein und ich bilde mir da viel zu viel ein…ich hatte doch noch nie ein Date.“ Ich war so nervös, dass ich gar nicht merkte, dass ich mich jetzt wohl verraten hatte, doch Olette sagte gar nichts dazu, sondern schenkte mir nur ein breites Lächeln. „Ach, das ist eigentlich gar nicht schwer. Wenn er zum Beispiel für dich bezahlt, dann ist es auf jeden Fall ein Date. Bestimmt geht ihr etwas essen, ein wenig in die Stadt...Kino wäre auch okay, aber nur, wenn ihr euch schon etwas besser kennen gelernt habt. Aber glaub mir, du wirst es schon merken. Wenn er ein Date möchte, dann wird er dir das auch zeigen.“ Jetzt lächelte ich etwas, war zwar noch immer unsicher, doch Olette schien überzeugt davon, dass alles klappen würde, etwas, was mir doch Mut machte und so nickte ich etwas und bedankte mich bei ihr. Dann war es jedoch auch an der Zeit, dass wir uns trennten und kurz darauf stieg ich in den Bus, der mich nach Hause bringen würde und als ich meine kleine Wohnung betreten hatte, warf ich mich sofort in mein Bett, hatte es gerade mal geschafft, meine Schuhe abzustreifen, aber trotz der großen Müdigkeit dauerte es noch eine ganze Weile, bis ich endlich einschlafen konnte, viel zu nervös war ich und der Gedanke an den morgigen Tag hielt mich wach. Erst eine Stunde später fand ich Schlaf, träumte aber auch vom folgenden Tag, so aufgeregt war ich, dass ich es nicht erwarten konnte. Der Unterricht am nächsten Morgen zog sich wie Kaugummi, in Gedanken war ich bereits beim Nachmittag, an dem ich Axel wiedersehen würde, wir hatten uns nach der Schule in der Innenstadt verabredet und ich überlegte jetzt schon, wie ich dort am schnellsten hinkommen würde, schließlich wollte ich ihn doch nicht warten lassen. Ich war so abgelenkt, dass mein Lehrer mich mehrere Male ermahnen musste, doch auch das hielt mich nicht davon ab, von Axels wundervollen Augen zu träumen und als es endlich zum Schulschluss klingelte, konnte ich gar nicht schnell genug aufstehen und meine Sachen packen. Ich rannte als Erster aus der Klasse, verabschiedete mich im Rennen von meinen Klassenkameraden und spurtete zur Haltestelle, um den Bus noch zu kriegen. Das schaffte ich auch nur mit Mühe und Not, stand dann jedoch eng an die anderen Schüler gepresst in dem viel zu vollen Verkehrsmittel und mein Magen kribbelte vor Aufregung. Nicht einmal mehr zehn Minuten und ich würde in der Stadt sein, würde dort den Mann wiedertreffen, der mir nicht mehr aus dem Kopf ging, seit ich ihn das erste Mal gesehen hatte und als ich dann endlich an meiner Haltestelle angekommen war, presste ich mich energisch durch die Menschenmassen, die mir den Weg versperrten und sprang aus dem Bus, ließ meinen Blick bereits suchend über den großen Platz schweifen, konnte Axel jedoch nicht sehen. Ein Blick auf meine Uhr verriet mir dann jedoch auch, dass ich ganze zehn Minuten zu früh war, also machte ich mir keine großen Sorgen, sondern vergrub die Hände in den Taschen und stellte mich mitten auf den Platz vor dem großen Kaufhaus, an dem wir uns treffen wollten, damit er mich auch ja nicht übersehen konnte. Die ganze Zeit während ich wartete, glitt mein Blick über die Menschen, die sich in der Stadt tummelten, einige waren allein, viele jedoch mit einem Freund oder vielleicht auch ihrem Partner unterwegs. Es zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen, wenn ich daran dachte, dass ich vielleicht gleich ein Date hatte, dass sich wirklich jemand für mich interessierte und so wartete ich mit gefühlten tausend Schmetterlingen im Bauch darauf, dass ich den roten Haarschopf erblicken würde, auf den ich wartete. Doch eine Viertelstunde war bereits vergangen, nach fünf Minuten hatte ich angefangen, regelmäßig auf meine Uhr zu schauen und langsam wurde ich nervös, begann von einem Bein auf das Andere zu treten, so wie ich es immer tat, wenn mich etwas beunruhigte. Er hatte es doch nicht vergessen? Oder noch schlimmer, vielleicht wurde ich gerade versetzt, ohne es zu merken? Dieser Gedanke ließ mich schaudern und sofort schüttelte ich ihn von mir ab, schloss die Augen und vergrub die Hände in den Hosentaschen. Nein, an so etwas wollte ich nicht einmal denken, Axel würde mir das sicher nicht antun. Und wirklich, als ich meine Augen wieder öffnete, mich beinahe verzweifelt nach dem Mann umsah, auf den ich wartete, sah ich ihn, wie er über den ganzen Platz zu mir herüber winkte, sich dabei beeilte, zu mir zu kommen. Sofort legte sich ein breites Lächeln auf meine Lippen und ich setzte mich in Bewegung, um ihm etwas entgegen zu kommen, einfach nur froh, sein Gesicht zu sehen. Mein Herz klopfte bereits vor Aufregung, ich wusste nicht, was mich nun erwarten würde, doch ich wollte einfach nur den ganzenTag mit dem Mann verbringen, an den ich mein Herz bereits jetzt schon gehangen hatte. Schnell war ich bei ihm angekommen, nun doch unschlüssig, wie ich ihn begrüßen sollte, doch der Andere nahm mir das ab, indem er mich einfach kurz in den Arm schloss, etwas, was mein Herz freudig höher schlagen ließ und ich schloss die Augen, atmete einen Moment den angenehmen Duft des Älteren ein, ehe er mich dann jedoch schon wieder gehen ließ. Etwas verlegen sah ich nun zu ihm auf, eine leichte Röte auf meinen Wangen, jedoch überaus glücklich, dass er wirklich hier war, dass er mich treffen wollte. „Sorry, dass ich etwas spät bin. Aber ich hab mich beeilt.“, hörte ich ihn dann mit seiner wundervollen Stimme sagen und ich schüttelte etwas den Klopf. „Nein, schon okay. Ich hab nicht lange gewartet“, log ich schnell, wollte ihm kein schlechtes Gewissen machen, schließlich war ich so froh, dass er hier war und sich mit mir treffen wollte. Gerade wollte ich mir Gedanken darüber machen, was wir denn nun unternehmen konnten, schließlich kannten wir einander kaum, hatten nur wenige Worte miteinander gewechselt, doch da nahm Axel mir diese Entscheidung ab. „Hast du Lust, etwas essen zu gehen? Du hast doch sicher Hunger, oder?“ Auf den Lippen des Rotschopfs lag ein breites Grinsen, das irgendwie ansteckend sein musste, denn ich merkte, wie sich auch auf meinem Gesicht ein Grinsen ausbreitete, als ich fast sofort nickte und mit einem freudigen „Ja gern“, bestätigte. Der Ältere schien sich darüber sehr zu freuen, denn nun ergriff er meine Hand, etwas, was mir bereits wieder die Röte ins Gesicht trieb, dann zog er mich behutsam hinter sich her, durch die Menschenmassen in eine der etwas kleineren Straßen, die nicht so voll und etwas ruhiger war. „Ich hoffe, du magst italienisch?“, fragte er mich jetzt, als er vor einem relativ kleinen Restaurant stehen blieb und mich erwartungsvoll anblickte. Sofort legte sich wieder eine gesunde Röte auf meine Wangen und ich nickte, versuchte den Blick etwas zu senken, damit Axel nicht merkte, dass ich rot geworden war, ihm aber dennoch kein schlechtes Gewissen machen. „Ja, italienisch ist super...“, meinte ich dann noch schnell und schenkte ihm ein kleines Lächeln. Damit schien er zufreieden zu sein, denn schon hatte er mich wieder an der Hand genommen und betrat nun mit mir zusammen das doch recht gemütliche, kleine Restaurant, suchte einen etwas abgelegeneren Tisch und bedeutete mir, mich zu setzen. Als ich Platz genommen hatte, setzte er sich mir gegenüber und schob mir die Karte zu, woraufhin ich ihm ein Lächeln schenkte, mich schnell bedankte und mein Gesicht dann erst mal eine Weile hinter dem Papier versteckte, damit er meine Verlegenheit nicht bemerkte. Er machte mich wirklich nervös und ich hatte Mühe zu lesen, was auf der Karte stand, da ich etwas durcheinander war. Doch dann hatte ich mir endlich etwas ausgesucht, wollte Axel doch auch nicht zu lang warten lassen und senkte die Karte wieder, warf einen kurzen Blick auf den Älteren und reichte sie ihm. Während er sich nun etwas aussuchte, hatte ich die Zeit, mich etwas umzusehen, das Restaurant unter die Lupe zu nehmen,. Schließlich wollte ich noch immer wissen, ob es nun ein Date war, oder ob Axel mich einfach nur mochte und mit mir befreundet sein wollte. Das Restaurant war relativ klein und gemütlich, teilweise leicht romantisch angehaucht, aber ich konnte mich auch täuschen. Eigentlich sagte es gar nichts aus, etwas, was mir ein leises Seufzen entlockte. Als ich das Geräusch der Karte hörte, die nun wieder auf den kleinen, aber recht hübschen Holztisch gelegt wurde sah ich auf und lächelte etwas, als ich den Blick des Rotschopfs bemerkte, der nun auf mich gerichtet war. Doch ich hatte kaum Zeit etwas zu sagen, da trat bereits der Kellner an unseren Tisch und nahm die Bestellungen auf, ich war eigentlich ganz froh, dass ich noch etwas Zeit hatte zu überlegen, worüber ich nun mit Axel reden konnte, doch diese Entscheidung nahm der Ältere mir dann auch ab, denn beinahe sofort als der Kellner verschwunden war, begann er mich etwas auszufragen, über meine Hobbys, meine Arbeit, die Schule. Es freute mich, dass er ein solches Interesse an mir hatte, es gab mir ein gutes Gefühl und so begann ich auch zu erzählen. Von meinen Freunden, der Schule, meiner Arbeit in dem Café, in dem ich ihn das erste Mal gesehen hatte und wir kamen wirklich ins Gespräch, auch Axel begann nun zu erzählen, was er machte, was er für die Zukunft geplant hatte. Zu meiner Freude erzählte er mir dann auch, dass er bei dem Gōkon, denn es war wirklich eines gewesen, mein erster Eindruck hatte mich nicht getäuscht, nur mitgemacht hatte, weil ein guter Freund ihn darum gebeten hatte und dass er von vornherein nicht vorgehabt hatte, mehr, als einen lustigen Abend zu verbringen. Es brachte mich zum Lächeln, dass er mir das erzählte, denn hieß das denn nicht, dass er mir sagen wollte, dass ich eine Chance hatte? Dieser Gedanke trieb mir eine leichte Röte ins Gesicht und ich widmete mich eine Weile meinem Essen, das der Kellner gebracht hatte, doch es dauerte nicht lange, bis Axel mich bereits wieder in ein Gespräch verwickelt hatte, er hatte wirklich ein Talent dafür und ich war sehr glücklich, dass er so viel mit mir sprach, immer nachfragte und versuchte, so viel wie möglich über mich zu erfahren und mir auch immer wieder etwas über sich erzählte. Als ich mich dann endlich wieder meinem Essen widmete, war es bereits stark abgekühlt und ich hörte das Lachen des Älteren, als ich gerade einen Bissen nehmen wollte. „Tut mir leid. Ich laber dich hier voll und jetzt ist das Essen kalt geworden..“, meinte er mit einem leicht verlegenen Grinsen, doch ich schüttelte den Kopf und lächelte sacht, versicherte ihm dann schnell, dass das okay war und ich gern mit ihm sprach. Doch dann beeilten wir uns beide, mit unserem Essen fertig zu werden, es sollte nicht noch kälter werden und als ich den letzten Bissen genommen hatte, schob ich den Teller etwas beiseite, legte mein Besteck ordentlich darauf und lächelte etwas. Es hatte wirklich gut geschmeckt, aber das, was mich eigentlich so freute war, dass ich mich so gut mit Axel verstand und dass er mich auch wirklich zu mögen schien. Einen Moment beobachtete ich den Rothaarigen dann noch beim Essen, doch dann war auch er fertig und schenkte mir ein breites Lächeln. „Und, wie sieht’s aus? Wollen wir dann bezahlen…?“, fragte er, während er seinen Teller nun auch beiseiteschob. Einen Moment überlegte ich, dann nickte ich jedoch, auch, wenn ich gern noch den Rest des Tages damit verbringen könnte, mich mit dem Anderen zu unterhalten. Doch Axel schien noch etwas anderes vorzuhaben und als ich zugestimmt hatte, rief er bereits den Kellner zu sich. Einen Moment beobachtete ich das, doch dann fiel mir ein, dass ich nun doch auch mein Geld brauchte, also kramte ich schnell in der Tasche, zog dann auch mein Portemonnaie heraus und legte es auf den Tisch. Schließlich wusste ich noch immer nicht, ob wir wirklich ein Date hatten und ich wollte mich auf keinen Fall blamieren, sollte Axel es nur als einfaches Treffen ansehen, daher hatte ich Geld mitgenommen, um im Zweifelsfall auch allein bezahlen zu können. Doch alle meine Sorgen schienen unbegründet, denn ich hatte nicht einmal die Chance, mein Geld herauszuziehen, da hatte Axel bereits alles bezahlt und sofort legte sich wieder eine leichte Röte auf meine Wangen und ich senkte den Blick etwas, um das zu verbergen. „Danke...“, hauchte ich nun leise und lächelte etwas verlegen, freute mich doch wirklich sehr darüber, den Olette hatte gesagt, dass es ein Zeichen war, dass er ein Date mit mir wollte. Auf den Lippen des Älteren lag nun auch ein breites Grinsen und er winkte etwas ab, während er sein Portemonnaie wieder in seiner Tasche verschwinden ließ. „Schon gut, hab ich gern gemacht“, meinte er lächelnd, dann erhob er sich von seinem Stuhl und warf sich seine Jacke über, die er vorhin über die Lehne gehangen hatte. Auch ich tat das nun, wollte ich ihn doch nicht warten lassen. Schnell schnappte ich mir noch meine Schultasche, dann ging ich um den Tisch herum und schenkte ihm ein Lächeln, ehe wir zusammen das kleine Restaurant verließen. Nun war ich jedoch wieder unschlüssig, was wir tun sollten, vergrub die Finger etwas in meinen Hosentaschen und sah mich nachdenklich um, schauderte dann aber leicht, als ich etwas Warmes auf meinen Schultern spürte. Axel war neben mich getreten und hatte mir jetzt seinen Arm um die Schulter gelegt, schien mich etwas an sich zu drücken und ich ließ das gern zu, lehnte mich sacht an den warmen Körper des Älteren und lächelte glücklich. „Und, was möchtest du jetzt machen, Kleiner?“ Auf Axels Frage zuckte ich nur leicht mit den Schultern, hätte wohl auch nicht antworten können, wenn ich etwas gewusst hätte, denn ich hatte das Gefühl, dass meine Stimme mir den Dienst versagen würde. Noch immer war ich etwas geplättet davon, dass er mit sich mit mir traf, das wir allem Anschein nach ein Date hatten und ich wollte einfach nur in seiner Nähe sein, es war mir ganz egal, was wir taten. Der Vorschlag des Älteren ließ mich dann aber noch etwas erröten und ich lächelte verlegen, nickte aber sofort, als er mich fragte, ob ich Lust auf Kino hätte. Er schien sich über meine Antwort sehr zu freuen und löste sich nun wieder von mir, was mich leise Seufzen ließ, doch ich hatte es ja nicht anders erwartet. Dennoch vermisste ich jetzt bereits das Gefühl seines Armes, der sich so um mich legte und an den warmen Körper drückte. Daran sollte ich nun aber nicht denken, also schüttelte ich diesen Gedanken schnell von mir ab und freute mich stattdessen einfach, dass ich noch eine Menge Zeit mit dem Anderen verbringen konnte. Ich war so in Gedanken, dass ich gar nicht merkte, wie sich etwas um meine Finger schloss. Erst. als wir das Kino beinahe erreicht hatten spürte ich plötzlich, wie die Finger des Anderen sich noch fester um meine schlossen und beinahe sofort hatte ich das Gefühl, als würde mein Gesicht sich in ein tiefes Rot verfärben. Ich riskierte nur einen kurzen Blick auf meine Hand und musste doch lächeln, als sich sah, dass Axel seine Finger mit meinen verschränkt hatte und sacht strich ich mit meinem Daumen über die weiche Haut seiner Hand. Es ließ mich schaudern und unwillkürlich drückte ich seine Hand etwas, was mir einen fragenden Blick meines Begleiters bescherte, der mich nun wieder verlegen stimmte. Sofort schenkte ich ihm dann aber ein Lächeln, um ihm zu zeigen, das alles okay war, dann schlenderten wir weiter in Richtung des großen Gebäudes, in dem sich das Kino befand. Meine Laune schien an diesem Tag immer mehr zu steigen, am liebsten wäre ich Axel bereits um den Hals gefallen, dich ich wollte auch nichts überstürzen, denn schließlich kannten wir uns noch immer nicht länger als einen Tag und da ich sowieso nicht wusste, was ich tun sollte, würde ich dem Rotschopf das alles überlassen, sicher hatte er schon Erfahrung und wusste, was zu tun war. Als wir dann schließlich in der Schlange vor der Kinokasse standen, löste Axel seine Finger von meinen und ich seufzte leise, vergrub sie dann aber sofort in meinen Taschen, um mir nichts anmerken zu lassen, dann warf ich einen Blick auf die Auswahl an Filmen, Axel hatte gesagt, ich solle mir aussuchen, was ich sehen wollte, doch ihm sollte es auch gefallen, weswegen ich nun überlegte, was er wohl gern mochte. Schließlich entschied ich mich für einen Film der recht interessant klang und auch ziemlich spannend zu sein schien, sicher mochte Axel Actionfilme, zumindest konnte ich mir das bei ihm gut vorstellen. Schnell deutete ich nun auf das Plakat und nannte ihm den Titel, woraufhin er nur nickte und mir ein sanftes Lächeln schenkte, welches mein Herz wieder höher hüpfen ließ. Dann zog er bereits wieder seine Geldbörse aus der Tasche und obwohl ich protestierte, drückte er mir einen Schein in die Hand und meinte, dass ich etwas zu Essen kaufen sollte, wenn ich Lust darauf hätte. Es war mir beinahe unangenehm, dass er so viel Geld für mich ausgab, dennoch freute ich mich sehr darüber und nachdem er mir versichert hatte, dass es okay war, verabschiedete ich mich für den Moment von dem Anderen und lief bereits vor, um etwas Popcorn und eine große Cola zu kaufen. Eine leichte Röte legte sich auf meine Wangen, als ich den Becher betrachtete, doch dann griff ich einfach nach zwei Strohhalmen und stopfte sie in das kleine Loch im Deckel des Bechers, ehe ich zur Kasse ging und alles bezahlte. Es würde Axel sicher nicht stören, schließlich zeigte er mir doch so offen, dass er mich mochte, oder etwa nicht? Dieser Gedanke ließ mich sofort wieder lächeln und es fühlte sich an, als würden Schmetterlinge in meinem Bauch herumschwirren, so machte ich mich schnell auf den Weg zurück zu dem Rothaarigen, der gerade an der Kasse stand und bezahlte. Kurz darauf kam er aber auch schon auf mich zu und so blieb ich stehen, begrüßte ihn mit einem breiten Lächeln und sah mir dann die Karten an, die er mir hinhielt. „Danke...das ist wirklich lieb von dir“, hauchte ich leise und lehnte mich einen Moment gegen seine Schulter, war einfach nur glücklich, dass er sich so um mich bemühte. Schnell löste ich mich dann aber wieder und drückte das Popcorn und die Cola etwas an mich, damit ich sie nicht fallen ließ, dann machte ich mich mit Axel schnell auf den Weg zu unserem Kinosaal, damit ich alles abstellen konnte. Als wir unsere Plätze gefunden hatten, ließ ich mich erst mal auf meinen Platz sinken und schloss einen Moment die Augen, ehe ich mich etwas umsah, dabei dann feststellte, dass wir bis jetzt allein im Kino waren, was mir eigentlich sogar ganz lieb war. Vielleicht konnte ich dem Anderen so etwas näher kommen, schließlich mochte ich ihn wirklich und ich glaube, dass ich mich auch ziemlich in ihn verliebt hatte. Doch ich konnte darüber nicht lange nachdenken, denn das Kino wurde bereits dunkel, es schien, dass wir wirklich allein bleiben würden und ich lächelte etwas, als ich daran dachte, lehnte mich nun leicht an seine Schulter und reichte ihm die Tüte mit dem Popcorn. „Hier, bitte“, meinte ich leise, richtete meinen Blick dann aber auf die Leinwand, auf der gerade einige Werbefilmchen laufen, die mich nicht wirklich interessieren. Viel mehr genoss ich es, dass ich mit Axel allein sein konnte und ich wünschte mir eigentlich nur, dass er jetzt vielleicht nach meiner Hand griff und mir zeigte, dass er mich mochte, dass er mich mehr mochte, als Andere. Doch eine ganze Weile saßen wir nur nebeneinander, ich noch immer sacht an seine Schulter gelehnt und einfach nur stumm auf die Leinwand blickend, ich traute mich einfach nicht, etwas zu tun und wusste nicht, was ich sagen sollte. So merke ich gar nicht, dass der Arm des Älteren sich irgendwann sacht um meine Schulter legte, beinahe instinktiv schmiegte ich mich näher an den Körper meines Begleiters heran und genoss diese innige Nähe, den angenehmen Duft seines Haares und seine Wärme. Erst als er mich noch etwas näher an sich drückte, merkte ich wirklich, dass er mich im Arm hielt und sofort breitete sich ein glückliches Lächeln auf meinen Lippen aus, sacht hielt ich mich an dem Stoff seines Hemdes fest und genoss diesen Aufenthalt nun wirklich, olltel überhaupt nicht, dass der Film nun endete. Eine ganze Weile überlegte ich nun hin und her, von dem Film bekam ich nicht mehr wirklich etwas mit, denn in meinem Inneren tobte ein stiller Kampf. Sollte ich es wagen und den Anderen einfach küssen? Ich hatte so etwas noch nie gemacht und hatte einfach Angst, dass ich mich komplett blamieren würde, doch ich wollte ihm auch zeigen, dass ich ihn gern hatte. Schließlich kam ich nach einigem hin und Her zu dem Ergebnis, dass es einen Versuch wert war. Gerade wollte ich mich hochstrecken, um ihm einen Kuss auf die Lippen geben, doch in diesem Moment gab es einen lauten Knall, beinahe, als wäre etwas explodiert, ich gab ein leises Quietschen von mir und vergrub meine Finger einen Moment in dem Ärmel von Axels Hemd, was diesem einen ebenfalls erschrockenen Laut entlockte. Doch dann schenkte er mir ein kurzes Lächeln und drückte mich kurz an sich, während ich ihn nur mit leicht geröteten Wangen ansehen konnte, dann aber recht bald den Blick senkte, es war mir doch sehr peinlich, dass der Film, dem ich nicht einmal folgte, mich gerade in diesem Moment so erschreckt hatte. Die ganze Zeit, während wir nun im Kino saßen, wagte ich es nicht mehr, mich dem Anderen zu nähern, ich wollte mich nicht schon wieder blamieren und so drückte ich den Arm des Rotschopfs nur etwas an mich und versuchte den Film genießen und nicht weiter an die Lippen des Anderen zu denken, die ich nun nur zu gern mit meinen Eigenen berühren würde. Doch ich traute mich einfach nicht, wollte ihm nicht zu nahe treten und beschloss eben darauf zu warten, dass er den ersten Schritt machte. Doch es passierte nichts, der Film ging seinem Ende zu und schließlich ging das Licht wieder an. Zwar lag der Arm des Älteren die ganze Zeit auf meiner Schulter und ich meinte, ein paar Mal gespürt zu haben, dass er mich näher drückte oder leicht über meinen Oberarm streichelte, doch mehr war nicht passiert und ich war beinahe etwas enttäuscht. Dennoch schenkte ich ihm ein breites Lächeln, als das Licht wieder an ging und er sich langsam wieder von mir löste, dann streckte ich mich etwas und versuchte, mir meine Enttäuschung darüber, dass wir uns trennen mussten, nicht anmerken zu lassen. Schnell schnappte ich mir meine Tasche und warf sie mir über die Schulter, dann nickte ich meinem Begleiter zu und folgte ihm dann aus dem noch immer etwas dunkeln Saal, in dem wir wirklich die ganze Zeit fast alleine gewesen sind. Als wir schließlich aus dem Saal und dann aus dem großen Gebäude traten, war es bereits dunkeln und ich war doch sehr verwundert, wie schnell die Zeit herum gegangen war. Leider heiß das, dass mein Tag mit Axel nun wohl vorbei war, denn er musste sicher auch nach Hause. Wie als würde Axel meine Gedanken lesen können, hielt er mich nun sacht an der Schulter fest und schenkte mir ein leichtes Lächeln. „Es ist schon ziemlich spät, vielleicht solltest du bald nach Hause gehen? Hast du es denn noch weit?“ Ein leises Seufzen verließ meine Lippen, als er das sagte, dennoch schenkte ich ihm ein Lächeln und nickte etwas. „Ja, ich denke ich muss nach Hause. Es ist noch eine Weile, aber ich hab eine gute Busverbindung“ Doch kaum hatte ich meinen Satz beendet, schüttelte der Ältere den Kopf und lächelte, dann griff er nach meiner Hand und zog mich sacht mit sich. „Kommt gar nicht in Frage, dass du jetzt allein nach Hause gehst. Ich hab mein Auto um die Ecke stehen, ich fahr dich noch“ Sofort legte sich nun wieder ein Lächeln auf meine Lippen und ich lächelte dankbar, lief dann neben ihm her und lehnte mich etwas an ihn. „Danke“, hauchte ich leise, als wir dann an seinem Wagen angekommen waren, es war ein recht sportlicher, neu aussehender Wagen und ich staunte nicht schlecht, doch er passte eindeutig zu dem jungen Mann, der nun die Tür öffnete und mir bedeutete einzusteigen, was ich mir auch nicht zweimal sagen ließ, sondern mich schnell auf das weiche Polster sinken ließ. Auch Axel stieg nun ein und während er fuhr, beschrieb ich ihm den Weg, wie er am besten zu mir nach Hause kam, was auch leider viel zu schnell der Fall war und ich gab ein leises Seufzen von mir, als ich meine Haustür sah, schenkte Axel dann aber ein dankbares lächeln, ehe ich aussteigen wollte. Auch er öffnete nun seine Autotür und kam um das Auto herum, brachte mich noch bis an die Tür, was mir ein glückliches Lächeln entlockte. Er schien mich wirklich zu mögen und nun griff ich sacht nach seiner Hand, wollte nicht, dass er schon ging, sondern hielt ihn etwas bei mir, lehnte mich dann einfach etwas an den Brustkorb des Älteren und schloss die Augen. Im ersten Moment hatte ich Angst, dass der Andere mich wegstoßen würde, doch er legte nur sanft seine Arme um meine Taille und ein unheimliches Glücksgefühl durchströmte mich. „Danke...“, hauchte ich leise, während ich mich an den Rothaarigen schmiegte. „Das war ein wirklich wundervoller Tag...ich würde dich gern wiedersehen“ Ich hatte mich wirklich überwinden müssen, die letzten Worte auszusprechen, doch ich wollte ihn wiedersehen, wollte unbedingt noch öfter das hübsche Gesicht und die glänzenden Augen des Anderen sehen, am liebsten hätte ich ihn einfach mit zu mir genommen und niemals wieder gehen lassen. Auf seine Antwort musste ich eine ganze Weile warten, ich hatte schon Angst, dass er mich albern finden würde, doch als ich plötzlich eine warme Berührung an meinem Kinn spürte, sah ich erst etwas verwirrt auf, presste meine Lider dann aber noch etwas fester aufeinander als zuvor, sofort begann mein Herz schneller zu schlagen und ich vergrub meine Finger etwas in dem weichen Stoff, der den Oberkörper des Anderen bedeckte. Beinahe automatisch hob ich meinen Kopf etwas an, meine Finger zitterten, als ich den warmen Atem des Rotschopfs auf meinen Lippen spürte, beinahe erwartungsvoll hielt ich nun meinen eigenen Atem an und wartete, dass etwas passierte. Als ich dann wirklich die weichen Lippen des Anderen auf meinen spürte, schien mein Herz einen Moment auszusetzen, ehe es noch schneller zu schlagen begann, mein ganzer Körper fühlte sich so angenehm warm an und ich hatte das Gefühl, als würde ich zittern wie Espenlaub, als ich mich etwas enger an den Körper des Anderen drückte. Doch viel zu schnell löste Axel sich wieder von mir, drückte mich aber dennoch sacht an seine Brust, an die ich mich mit einem glücklichen Lächeln und heftig pochendem herzen schmiegte. „Ich hab dich wirklich gern, Roxas…“, hörte ich dann die sanfte Stimme des Älteren, als er mir zärtlich durchs Haar strich, am liebsten hätte ich nun sofort wieder geküsst, doch etwas an seinen Worten schien so schrecklich traurig, also blickte ich auf in die grünen Augen, die mich nun ziemlich betrübt ansahen, etwas, was ich nicht verstand. Doch ehe ich auch nur zum sprechen ansetzen konnte, hatte er mir die Finger auf die Lippen gelegt und schenkte mir ein leichtes Lächeln, dann fuhr er jedoch fort. „Ich habe dir vorhin nicht alles erzählt, Roxas…“, meinte er leise, drückte mich dabei noch immer an sich, so als wolle er mich gar nicht mehr loslassen. „In zwei Wochen beginnt mein Auslandsjahr. Ich werde ein Jahr im Ausland studieren...tut mir leid, ich hätte dir das vielleicht sagen sollen.“ Die Worte ließen mich etwas schaudern und ich schüttelte den Kopf. „Nein..warum?“, hauchte ich leise und drückte ihn etwas von mir, spürte bereits, wie sich Tränen in meinen Augenwinkeln sammelten. Wir hatten uns gerade erst gefunden, jetzt sollte ich ihn schon wieder gehen lassen, ohne, dass wir einander wirklich kennenlernen konnten? Jetzt, wo ich mich bereits in ihn verliebt hatte? Axel hatte den Blick etwas gesenkt und seufzte leise, streckte dann aber sacht seine Hand zu mir aus und ergriff damit die Meine. „Es tut mir leid, wirklich. ich wollte dich gern kennenlernen, bevor sich so lange weg muss. ich weiß, es ist wohl etwas egoistisch, aber vielleicht würdest du trotzdem noch einmal mit mir ausgehen…und vielleicht auf mich warten, bis ich wieder da bin…?“ Ich konnte im Moment gar nichts darauf erwidern, was der Andere sagte, immer wieder musste ich daran denken, dass Axel in bereits zwei Wochen wieder gehen würde, in irgendein anderes Land und ich ihn so lange nicht mehr sehen konnte. Doch nach diesem wundervollen Tag konnte ich jetzt nichts anderes erwidern, als ein zaghaftes Nicken, ich wollte ihn nicht loslassen, also drückte ich seine Hand noch etwas, versuchte meine Tränen zurückzuhalten und schenkte ihm ein schwaches Lächeln, auch, wenn ich nun alles andere als glücklich war. Doch ich wollte Axel auf jeden Fall wiedersehen und wenn es sein musste, würde ich auch ein Jahr auf ihn warten. Sacht drückte ich meine Lippen jetzt noch einmal auf die des Älteren, ehe ich mich schnell wieder löste. „Ich würde dich gern wiedersehen..“, wiederholte ich meine Worte von eben noch einmal, ließ sie mein versprechen sein, dass ich warten würde. Dann löste ich mich jedoch wieder etwas und sah unschlüssig zu meiner Haustür, nahm schließlich jedoch meinen ganzen Mut zusammen und ergriff noch einmal die Hand des Anderen, zog ihn leicht zu mir heran. „Möchtest du...möchtest du noch mit hoch kommen?“, fragte ich etwas schüchtern und schenkte ihm ein hoffnungsvolles Lächeln, musste den Blick dann aber senken, weil mir schon wieder eine gesunde Röte ins Gesicht stieg. Als Axel diese Frage dann auch noch bejahte, wurde mein Gesicht noch röter, zumindest, sofern das noch möglich war, während ich dann aber meinen Schlüssel aus der Tasche zog und die Tür aufschloss, lag ein breites Lächeln auf meinen Lippen und erneut beschleunigte sich mein Herzschlag vor lauter Nervosität. Etwas unsicher griff ich nun wieder nach der Hand des Älteren und umschloss seine Finger mit den Meinen, zog ihn dann sacht hinter mir her in den dunklen Hausflur und schließlich in meine Wohnung, nachdem ich endlich das Schloss hatte öffnen können, doch meine Finger zitterten ziemlich, so nervös war ich, jetzt wirklich ganz allein mit ihm sein zu können. Als ich an diesem Abend ins Bett ging, war ein tiefzufriedenes Lächeln auf meine Lippen gepflastert und ich schmiegte mich sacht an den warmen Körper des Älteren, der neben mir lag und schützend seine Arme um mich gelegt hatte, atmete seinen angenehmen Duft ein und lauschte dem schlagen seines Herzens, während ich meine Finger leicht über die weiche Haut gleiten ließ. Wenn wir schon so wenig Zeit hatten, dann mussten wir nun eben jeden Moment nutzen, um uns etwas besser kennen zu lernen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)