Die Gabe von abgemeldet
(Bellas weg in ein neues ich!)
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Kapitel 10: Archiv
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Am nächsten Tag ging ich also wie ich mir vorgenommen hatte ins Archiv von
Forks. Was ich allerdings da fand, verschlug mir die Sprache.
Ich war nicht allein, die Nonne war auch bei mir und zeigte mir wo ich suchen
sollte.
Sie zeigte mir einen dicken aktenähnlichen Hefter der mit Juteband zugeschnürt
war. Ich nahm ihn und pustete erst einmal das viele Staub von der Oberfläche.
Blöd wie ich bin, atmete ich es gleich wieder ein und hustete mir beinahe die
Galle raus. Als ich mich wieder beruhigt hatte und die Nonne sich
kopfschüttelnd neben mich gestellt hatte, setze ich mich an einen der
vorgesehenen Tische und fing an zu blättern.
Das erste war ein Zeitungsartikel, der die Eröffnung des Kinderheims
präsentierte. Ich sah das erste Mal den Doc und eins war sicher, die Nonne
hatte nicht untertrieben. Man sah ihm das Unglück, welches er heraufbeschwor
direkt an. Ich schüttelte mich kurz, stöberte dann aber weiter.
Ich fand aller Hand über das Gebäude. Es verfügte über eine für damalige
Verhältnisse moderne Krankenstation und sogar…Gott mir vielen beinahe die
Augen aus dem Kopf…eine Art Leichenhalle. Ich konnte mir einfach nicht
vorstellen, dass dies niemanden stutzig gemacht hatte. Welches Heim hatte den
bitte eine Leichenhalle? Auch wenn es sich bei diesem um Kriegskinder
handelt…dennoch es war einfach nur…absurd. Dieses Heim konnte bis zu 70
Kinder beherbergen. Ich blätterte weiter…bis mir ein Artikel der damaligen
Tageszeitung ins Auge stach.
Dazu war ein Bild eines Jungen der auf Krücken stand und ein Lächeln im
Gesicht hatte! Hört sich ja erst mal ganz nett an…ich schaute weiter und
stieß noch öfter auf solche Artikel. Es war abartig wie dieser Arzt
offensichtlich an diesen Kindern rumdokterte und niemand kümmerte sich ein
einziges Mal um das Wohl der Kinder. Die Öffentlichkeit, feierte diesen
Mistkerl wie einen heiligen. Doch dann folgte ein Artikel, bei dem mir das erste
Mal an diesem Tag schlecht würde. Allein der bloße Gedanke, versetzte mir
Gänsehaut am ganzen Körper.
Nach diesem kleinen Absatz, musste ich einen Moment inne halten. Meine Gedanken
waren ein einziges Chaos, die Nonne stand bestürzt neben mir. Anscheinend
wusste sie ganz genau was in mir vorging, denn sie selbst hatte vor Jahren mit
den gleichen Emotionen zu kämpfen. Als ich mich einigermaßen beruhigt hatte.
Lass ich den Artikel gleich darunter. Er war nur wenige Tage nach dem ersten
erstellt worden.
„So nun weißt du es“, sprach die Nonne leise.
Ich war im ersten Moment zu geschockt um auf sie reagieren zu können. Ich
lehnte mich zurück und sah ohne etwas zu lesen auf den Hefter vor mir. Eine
berechtigte Frage…was geht in einem solchen Monster vor?
Ich durchblätterte den Hefter weiter…doch außer weiteren Artikeln, die auf
das Verbrechen und der noch laufenden Verfolgungsjagt hindeuteten, fand ich
nichts, was mich weiterbringen würde. Resultierend konnte ich sagen, es musste
ein Abschaum von einem Mann sein, der etwas derartiges Zustandebringen kann. Und
wenn die Nonne recht hat und er tatsächlich ein Seelenwandler ist, dann muss er
gestoppt werden. Ehe sich dieses grausame Verbrechen wiederholen würde. Und so
wie es aussieht…bin ich die einzige die ihn aufhalten kann.
„Die Kinder…die wenigen die du behütest…waren es einige von denen, die im
Keller gefunden wurden?“
„Ja…es waren die letzten die in diesem abscheulichen Haus ihr Ende gefunden
haben“, bestätigte die Nonne meinen Verdacht.
Ich schloss die Augen und seufzte. Was nur mussten sie schreckliches erleiden?
Ich wollte es mir nicht einmal vorstellen. Es war verständlich, dass sie ihren
Frieden nicht finden konnten. So jung und so viel Leid mussten sie in ihrem
kurzen Leben erfahren. Erst der Krieg…die Angst die daraus resultierte, dann
der Verlust der Eltern…der Familie und schließlich allein in einem Kinderheim
wo sie einem Psychopaten ohne Schutz ausgeliefert waren.
„Warum wandeln die anderen dann nicht auf der Erde? Warum nur diese 5?“
„Wenn ich das wüsste“, sprach die Nonne nachdenklich.
„Die Spirituelle Welt ist sehr vielseitig…ich habe noch nicht alle Antworten
auf meine Fragen bekommen“, erklang sie nach einem Moment.
Ich beschloss, mir darüber keine Gedanken zu machen. Es war wie es war und so
musste ich es hinnehmen.
„Aber wie kann es sein, das diese 18 fehlenden Kinder niemanden aufgefallen
sind? Er wird sie ja nicht alle an einem Tag getötet haben.“
„Nein das nicht…aber wie dir sicher aufgefallen ist, befindet sich dieses
Heim in mitten der Wälder. Dies war bewusst so gebaut worden, um den Kindern
Abstand und Ruhe vor äußeren Einwirkungen zu gewähren. Damit sie sich von
ihren Wunden erholen und ihr Trauma verarbeiten konnten. Außer dem Arzt und
einigen Nonnen,… zu denen auch ich gehörte… befasste sich niemand mit
diesen Kindern. Sie sollten von der Öffentlichkeit verschont werden um sie
seelisch zu festigen, um eines Tages ihr Leben allein leben zu können.“
Okay das verstand ich aber…
„Euch muss doch aber aufgefallen sein, dass Kinder fehlen.“
„Die Art des Arztes, hat nach und nach die anderen Nonnen vergrault. Bis
später nur noch ich übrig war. Er versicherte allen und jeden, allein mit den
Kindern fertig zu werden. Zu dieser Zeit, waren es 27…nachdem die Behörden
sich dessen vergewissert haben gaben sie ihr Okay…er benutze Argumente die so
einlullend waren das niemand auf falsche Gedanken kommen konnte. Sie haben ihm
mit ihrem Einverständnis einen Freifahrtsschein gegeben…die Morde begannen
etwas später. Erst als er auch mich verjagt hatte.“
„Aber du hast nicht aufgegeben, denn du ahntest was los war“, sie nickte.
„Ich habe mich heimlich ins Heim geschlichen, mich mit den Kindern
unterhalten. Ich habe ihn beobachtete…irgendwann muss er dahinter gekommen
sein und sich diesem Problem angenommen haben. Ich bin mir sicher, er hat meinen
Tod zu verschulden“, jetzt nickte ich, denn ich hatte die gleiche Vermutung.
„Wir müssen ans Tageslicht bekommen, wie man Seelen ins Jenseits schickt.“
Ich nickte und setzte mich wieder aufrecht. Sie hatte recht…dies hatte
definitiv oberste Priorität.
„Was denkst du…wo genau bekommen wir Auskunft darüber?“
Fragte ich sie.
„Lass uns in die Bibliothek gehen“, ich nickte und stand auf.
Den Hefter schob ich zurück ins Regal und folgte anschließend der Nonne in die
Bibliothek.
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