Das Totenhemd von AasiHasi (Ein Grimm Abenteuer) ================================================================================ Kapitel 2: Straßbourg --------------------- Die gesamte Fahrt über dachte ich darüber nach, grübelte was geschehen sein musste, dass man die junge Frau derart bestraft hatte. Besonders da Jacob ihr Wesen als eher liebevoll und herzlich be¬schrieben hatte. Eine junge Frau, unschuldig und voller kindlicher Zuversicht, welche zur Zeit ihrer Verbannung noch am Anfang ihres Lebens gestanden haben musste. Eine unbedachte Äußerung konnte es gewiss nicht gewesen sein oder falsche Koketterie. Die Vermutung lag nahe, dass sie gar nicht so ein anständiges Mädchen gewesen war, verwickelt in eine Affäre mit einer hohen Persönlichkeit oder gar eine kindliche Attentäterin, welche nur im letzten Moment von ihrer Tat abgehalten wurde. Allerdings vermochte sie ebenso die Strohpuppe für folgenreiche Staatsangelegenheiten zu sein, das perfekte Opfer, da die Comtesse zwar preußischen Blutes war, aber mit einem Franzosen verheiratet. Seit Bonaparte war das Verhältnis nicht sonderlich entspannt und viele Verhandlungen waren bisher gescheitert. Warum sich nicht also jenen perfiden Plan überlegen, um so die Spannungen noch zu verstärken, ja die Lage immer weiter zuspitzen? Ich wog alle Möglichkeiten ab und in Jacobs Gesicht konnte ich die gleichen Überlegungen er¬kennen, allerdings schien da noch etwas Anderes in seiner Miene zu sein. Etwas, was mir bisher bei ihm noch nie aufgefallen war. Es war diese tiefe schmerzliche Trauer, welche der Verlust eines geliebten Menschen mit sich brachte. Da war mehr gewesen, viel mehr! Doch ich bezweifelte, dass mir mein Bruder davon erzählen würde, so dass ich vorerst nicht weiter nachfragte. Es dauerte über eine Woche, ehe wir Straßburg erreichten und uns von den Strapazen der Reise in einer kleinen Herberge erholen konnten. Am folgenden Tag sollten wir die sterblichen Überreste der Comtesse von dem Anwalt der Familie entgegen nehmen und sie zurück nach Preußen bringen. Ganz wohl war mir bei dem Gedanken nicht, doch woher genau diese Zweifel kamen vermochte ich nicht zu sagen. Etwas kam mir seltsam an der ganzen Sache vor, aber vielleicht hatten mich unsere vergangenen Aben¬teuer auch misstrauischer werden lassen. Der nächste Morgen kam zu früh, besonders für meinen Bruder. Ich hatte ihn die halbe Nacht unruhig in seinem Bett herumwälzen gehört, ehe er dann irgendwann doch einge-schlafen war. Doch ein kräftiges Frühstück weckte unsere Lebensgeister und ich fühlte mich frisch und erholt. Jacob allerdings war blass und hatte tiefe dunkle Ringe unter seinen Au¬gen, seine Miene war verbittert. Wir verabschiedeten uns und begaben uns dann zu dem vereinbarten Treffpunkt, dem Büro des Anwalts André Defout. Dieser erwartete uns bereits und führte uns dann in einen prächtigen Salon, in welchem sich schon eine kleine Gruppe von Menschen versammelt hatte. Wir wurden einander vorgestellt, größtenteils waren es Aristokraten und Bürokraten, welche sich mit dem Nachlass der Familie beschäftigten. In mir keimte die Frage auf, was denn mit dem Comte geschehen sein musste, denn er war nicht unter den Gästen. Doch die Frage wagte ich nicht zu stellen, da ich um Jacobs Willen alle Formalitäten rasch erledigt haben wollte. Wir erfuhren, dass man die Comtesse für die lange Reise einbalsamiert und neben dem standesgemäßen Sarg, noch in einen versiegelten Bleisarg gelegt hatte, dennoch sollten wir den Sarg immer möglichst fern von Wärme und Nässe stehen lassen. Angesichts der nächtlichen Temperaturen und den bisher trockenen Wochen nicht sonderlich schwer und auch erleichternd. Nach binnen einer Stunde hatten wir Papiere unterzeichnet, entgegen genommen und verabschiedeten wir uns wieder. Der Anwalt führte uns in ein kleineres Zimmer, in welchem neben einem ebenholz¬farbenen Sarg eine zusammengekauerte Gestalt auf einem Schemel hockte. Ein Bursche von kaum mehr achtzehn oder zwanzig Jahren. Das kurze aschblonde Haar stand unbändig unter der Kappe, welche er sich tief über die Augen gezogen hatte, hervor. Die Kleidung war schlicht und wirkte schon seit langer Zeit abgetragen und etwas zu groß für die zarte Gestalt. „Messieurs Grimm, dies ist Cétric, der Diener der Comtesse, welcher Sie beide begleiten wird.“, mit diesen Worten sprang dieser auf und verbeugte sich. Ich trat lächelnd auf ihn zu, streckte ihm meine Hand entgegen und war überrascht, dass diese doch recht kräftig gedrückt wurde. „Jacob und Wilhelm Grimm, Letzterer meine Wenigkeit. Mein herzliches Beileid, Herr Cétric. Standen Sie schon lange im Dienste der Comtesse?“, erkundigte ich mich mit sanften Ton und versuchte dabei einen Blick unter die Kappe zu erhaschen. Unvermittelt hob der Diener den Kopf und blickte mich direkt an, die Augen waren größten¬teils durch Haar verborgen, doch ich konnte eine einfache Brille darunter erkennen und zwei dunkle Pupillen. Ein eher mitleidiger Ausdruck lag auf den Lippen und er wandte den Kopf zu dem Anwalt, welcher neben mich herantrat und eine Hand auf die Schulter von Cétric legte. „Der Arme ist Zeit seines Lebens stumm. Aber er ist des Schreibens und Lesens mächtig, weswegen Sie Messieurs auch keinerlei Probleme haben dürften, dass er sich verständig macht. Allerdings besteht darin auch ein größeres Problem, denn der gute Cétric ist Ihrer Sprache nur im Verstehen vollkommen mächtig.“ Erst jetzt vermochte ich die Tafel um seinen Hals zu erkennen, auf welche er eifrig mit einem Stift etwas zu schreiben begonnen hatte. Jacob trat nun ebenfalls näher heran, getrieben von der Neugier. Dann ließ der Bursche die Tafel wieder sinken und deutete auf das geschriebene. Es war eine recht schwungvolle Schrift, mit der Leichtigkeit jahrelange Übung und Perfektion. Es waren nur eine Zahl und zwei Wörter: „ Nicht Herr! 17“ „Ah verstehe, siebzehn Dienstjahre und wir sollen ihn nicht mit Herr ansprechen. Nun ja, ange¬sichts der Tatsache, dass er lediglich ein Diener der Comtesse war, ist diese Bitte auch ver¬ständlich nach zu vollziehen. Aber eines würde mich noch interessieren, Herr Defout, was ist mit dem Gatten der Comtesse geschehen. Ich habe ihn weder unter den Gästen gesehen, noch wurde sein Name genannt.“, Jacobs Stimme zitterte leicht, doch hatte sie wieder jenen sonst so festen Klang. Defout zog die Luft scharf zwischen den Zähnen ein, nickte leicht und wandte uns den Rü¬cken dann zu, schien sich kurz in dem Raum umzublicken, als würde er etwas suchen. „Der Comte de Chasy-Mirandeau ist auf einer Reise nach Afrika, wo sich einige Diamanten¬minen der Familie befinden, verschollen. Sein Schiff kenterte unweit der portugiesischen Küste, alle sind ertrunken. Das war auch der Grund für die schwere Erkrankung der Com¬tesse.“, langsam kehrte er zu uns zurück, blickte dabei auf dem Boden und blieb dann schließlich vor uns stehen. Er hob den Kopf und blickte Jacob dann in die Augen, dieser war einen Schritt zurück gewi¬chen und betrachtete kurz den Sarg und Diener, ehe er sich wieder Defout zu wandte und verstehend nickte. Ich war erleichtert, als wir endlich aus dem Haus traten und die bedrückende Stimmung hinter uns lassen konnten. Hinter uns ging Cétric in Begleitung von vier großen und stämmigen Sargträgern, welche den Sarg auf eine eigens dafür gefertigten Kutsche schoben und vertoll¬ten, als wäre es eine Schiffsladung. Solch eine Kutsche hatte ich bisher noch nicht gesehen. Sie sah aus, als wäre sie aus einem Torwagen und einer Berline zusammengebaut und mit einem weiteren Achsenpaar versehen worden. Das Holz war schwarz lackiert und mit einigen silbernen Verzierungen und einem Wappen, wel¬ches wohl das Familienwappen sein musste, verschönert worden. Allein schon der Anblick war düster, doch mit den sechs Rappen und dem vollkommen in schwarz gehüllten mürrisch drein schauenden Kutscher auf dem Bock hatte es schon etwas aus einem Schauermärchen. Unser Gepäck war bereits aus der Herberge auf dem Dach verstaut worden und Cétric klet¬terte rasch in den Innenraum, wo er es sich bequem machte. Ich folgte dem Diener und Jacob setzte sich mir gegenüber neben den Burschen. Wir verließen Straßburg und schwie¬gen für eine sehr lange Zeit, ehe Jacob derjenige war, welcher das Wort an unseren Begleiter richtete. „Weißt du wer wir sind?“ Cétric nickte und schrieb dann eifrig unsere Namen auf die Tafel. „Wir sind Sammler. Wir sammeln Märchen, Legenden und Sagen aus ganz Deutschland. Obgleich es eher auf Wilhelm zutrifft. Aller¬dings würde mich interessieren, ob es auch in deinem Land bestimmte Geschichten gibt. Wenn du eine kennst, würden wir uns sehr freuen, wenn du sie uns niederschreiben wür¬dest.“ Erneut schrieb Cétric etwas auf die Tafel, es dauerte etwas länger, denn er schien ab und zu zu überlegen, ehe er weiter schrieb. Hin und wieder wischte er etwas ab, schrieb dann er¬neut um es dann abermals weg zu wischen. Dann nahm er die Tafel von seinem Hals und überreichte sie Jacob. „Geschichten gibt es viele. Sie zu erzählen dauert lange. Einige werden Sie kennen, andere nicht. Aber sie sind gleich. Wenn wir in Hambach übernachten, schreibe ich Ihnen.“, las mein Bruder vor und blickte mich lächelnd an, ehe er die Tafel zurück gab. „Hat dich die Comtesse unsere Sprache gelernt oder woher kannst du sie verstehen?“, fragte ich nun unvermittelt. Der Diener löschte seine Aufzeichnungen und schrieb dann erneut. Auch wenn es ein recht ungewöhnliches Gespräch war und sich durch das Schreiben und Löschen in die Länge zog, war es doch sehr interessant. Cétric erklärte uns, dass er schon mit jungen Jahren in die Dienste der Familie de Chasy-Mirandeau getreten sei, dort hätte man ihm Schreiben und Lesen gelehrt und auch Deutsch und Englisch, denn er begleitete die Familie stets auf Reisen und war seinen Herrschaften immer treu zu Diensten gewesen. Besonders sein Schweigen hätte man dadurch zu schätzen gelernt und es gab viele Geheimnisse, welche ihm anvertraut worden sein. Jacob erkundigte sich sehr oft über die Gemütszustände der Comtesse, wie sich über die Jahre hinweg gar verändert hatten und die junge Frau immer gramvoller und einsamer geworden war. Ob sie denn keine Kinder hätte, welche nun über den Nachlass bestimmen oder von Verwandten versorgt werden müssten. Cétric verneinte dies, die Ehe der Herrschaften sei Kinderlos geblieben und nun würde das ganze Vermögen den jüngeren Geschwistern des Comtes zufallen. Ich meinerseits fragte mich nun, warum allein die Familie des Comtes erbte und nicht auch ein kleiner Teil der Verwandtschaft der Verstorbenen zukam. Hatten sie sich verstritten? Oder hatte es gar etwas mit dem Umstand zu tun, dass man sie aus ihrer Heimat verband hatte. „Cétric, ich weiß nicht ob du mir diese Frage beantworten kannst, aber warum wurde die Comtesse verbannt?“, fragte ich nun unvermittelt und sah erst zu spät den warnenden Blick meines Bruders. Der Bursche zuckte mit den Schultern und schüttelte mit dem Kopf. Gegen Mittag kehrten wir in einer Waldschenke ein, wo wir uns ein recht kräftiges Mahl bringen ließen. Der Kutsche hatte sich weit ab von uns in einer dunklen Ecke niedergelassen und löffelte die bestellte Suppe rasch und gierig in sich hinein, dass ich meinte er würde sofort aufspringen und weiterfahren wollen. Bisher hatte der Kerl noch kein Wort mit uns gesprochen und so fragte ich mich, ob er uns verstand und besonders wie sein Name war. Er wurde uns nicht vorgestellt und ich fand es recht unwürdig ihn nur mit Kutscher anzusprechen. Also fragte ich Cétric und zum ersten Mal seit wir den jungen Diener kennengelernt hatten, verzog dieser die Lippen zu einem schelmischen Grinsen. Dann wischte er sich die fettigen Finger an einem Tuch ab und begann eifrig Buchstaben auf die Tafel zu schreiben: „Philippe“ Den ersten Abend glaubte ich in der Kutsche verbringen zu müssen, der Diener hatte sich auf seinem Platz gleich einem Kätzchen zusammengerollt und schlummerte scheinbar friedlich und völlig sorglos. Ich vermochte ebenso wenig in einen entspannten Schlaf zu fallen, wie mein Bruder, welcher sich neben mich gesetzt hatte. Mein Kopf ruhte auf seiner Schulter, meine Augen waren geschlossen, dennoch schlief ich nicht. Jacob blickte aus dem Fenster, lauschte auf die Nacht und die regelmäßige Atmung unseres Begleiters. Der Mond stand bereits hoch am Himmel, als die Fahrt auf einer kleinen Lichtung endete und die Tür sich öffnete. Im schwachen Schein einer Laterne erhellte das Innere und einen Teil des Gesichts von Philippe. Der schmallippige Mund wurde von einem rotblonden gestutzten Bart umrahmt. Die Haut war leicht blass und sah gut gepflegt aus, nicht wie ich es sonst kannte, gegerbt und von der Witterung gezeichnet. Obwohl er von großer und kräftiger Statur war, war sein Gesicht feingeschnitten und hatte etwas eines Aristokraten. „Wir halten!“, der Bass seiner Stimme und starke französische Akzent ließ mich zusammen fahren und ich setzte mich unwillkürlich auf. Inzwischen war der Kutscher schon beiseitegetreten, leuchte allerdings immer noch zu uns hinein und wartete darauf, dass wir ausstiegen. Jacob stieg vor mir aus, wodurch ich leicht zur Seite fiel und mich noch im rechten Moment abfing. Zärtlich legte ich eine Hand auf den schlafenden Cétric, wollte ihn wecken, doch plötzlich schoss eine Hand unvermittelt nach vorn. „Non, schlafen lassen. Aussteigen. Bitte.“, ich blickte irritiert zu dem Kutscher, beschloss aber seinen Worten besser Folge zu leisten. Meine Glieder waren steif geworden von dem langen Sitzen und vor allem von meiner unbequemen Position. Ich musste einige Schritte gehen, ehe ich das Gefühl wieder hatte auf dem Boden zu stehen, warf aber einen Blick zu dem Sarg, welcher mit der Nacht beinahe verschmolzen war. Es dauerte nicht lange und wir saßen um ein wärmendes Feuer, eingehüllt in derbe Decken und in den Händen eine Schale mit dampfender Suppe. Wirklichen Hunger verspürte ich nicht, vielmehr wollte ich mich hinlegen und in einen tiefen und festen Schlaf fallen. Philippe ließ uns nicht aus seinen Augenwinkeln, als er sich um die Pferde kümmerte, ich konnte seinen Blick in meinem Nacken spüren. „Merkwürdig.“, ich sah meinen Bruder an. „Was ist merkwürdig?“, hakte ich nach und blies auf meine Suppe. „Dieser Philippe. Meinst du nicht auch? Ehe wir los gefahren sind, habe ich ihn mit Cétric beobachtet. Er behandelt den Burschen nicht wie einen Diener oder Freund, eher als würden er ihn beschützen und hegen. Ich meine, er scheint doch recht grobschlächtig und mürrisch.“, raunte Jacob und löffelte dann etwas von seiner Suppe. Ich nickte lediglich, meine Augen wollten mir zufallen und so stellte ich die Schale nur halbgeleert beiseite und wandte mich kurz zu unserer Kutsche um, wo der Franzose auch das letzte Pferd abgespannt und zu den Anderen geführt hatte. „Cétric ist nun einmal sehr jung. Vermutlich kennt er ihn schon von Kindesbeinen an und Philippe hat väterliche Gefühle entwickelt, denn der Bursche hat keine Familie, wie mir scheint.“, murmelte ich schläfrig und sah dann Jacob an. Dieser schien aber bereits mit seinen Gedanken woanders zu sein, ich sah es ihm an. So legte ich mich nieder und schlief rasch ein, denn die Nacht würde gewiss nicht so lange sein, dass ich erholt erwachen würde. Der Morgen bracht recht früh an und mein Bruder weckte mich. Nur schwerlich richtete ich mich auf, wischte mir den Schlaf aus den Augen und zog die Decke fester um mich, da es recht kühl geworden war. Ich sehnte mich nach dem prasselnden Feuer eines Kamins und dem wohligen Geruch eines kräftigen Frühstücks. Stattdessen setzten wir uns hungrig und halb steifgefroren in die Kutsche, wo bereits Cétric mit fröhlicher Miene und einem „Guten Morgen“ auf seiner Tafel auf uns wartete. Es mochten drei Stunden vergangen sein, als wir in einem kleinen Dorf einfuhren und dort in einer Gaststube die Kälte aus den Knochen und den Hunger aus unseren Mägen vertreiben konnten. Unser Kutscher sprach mit dem Wirt, welcher uns neugierig beobachtete und schließlich mit einem Kopfnicken verschwand. Es dauerte nicht lange und eine rundliche Frau trat an unseren Tisch, das dunkle Haar umrahmte in großen Wellen ihr leicht gerötetes Gesicht, wodurch die grünen Augen noch mehr hervor stachen. Sie verzog ihre rot beschmierten Lippen zu einem süßlichen Lächeln, als sie ihre Hände abwischend zu uns sprach. „Sie geschmeckt? Fahren gut mit Essen, was ich machen für Sie. Hambach erst Abend, kein Essen mehr. Louise kümmern sorgen um Messieurs Grimm, dass gut fahren mit Essen. Monsieur Gérard geben schönes Wein für Lehrer. Monsieur Defout zahlen Reise und Essen. Ich machen schönes Essen, nur nicht Sorgen.“ Ratlos sahen mein Bruder und ich uns an. Das der Anwalt die Reise samt Kost und Logis aus der Hinterlassenschaft der Comtesse bezahlt, war uns bekannt. Allerdings war nur schwer zu verstehen, was die Wirtin uns sagen wollte und vor allem, weswegen. Sie erkannte wohl, dass wir sie nicht wirklich verstanden hatte und sah sie sich um und sprach darauf hin Cétric an. Dieser nickte nur und schrieb dann auf, was ihm diktiert wurde. Dann reichte er uns die Tafel. Ich überlegte, ob ich der armen Frau nicht einfach offenbaren sollte, dass wir sie durchaus in ihrer Muttersprache verstehen würden. „Mdm. Louise bereitet Essen für unterwegs. M. Gérard schickt einen guten Wein mit. Die Fahrt bis nach Hambach wird noch lange dauern und ein Mittaghalt ist nicht vorgesehen.“, las ich und gab dem Diener die Tafel mit einem Dank zurück. „Danke Mdm. Louise.“, sagte ich mit einem Lächeln und sah mich nach unserem Kutscher um. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)