Carpe diem von SergeantBarnes (Denn jeder könnte dein letzter sein) ================================================================================ Kapitel 7: 7 ------------ Unbewegt saß Erestor im Garten des Palastes. Er dachte nach. Man hatte Luranas Leiche weggebracht und in einer kleinen Kammer aufgebahrt. Nur wenige waren gekommen um zu trauern. Die meisten von ihnen waren Frauen gewesen, die mit ihr gearbeitet hatten, aber gut gekannt schien sie niemand zu haben. Die Grausamkeit mit der man ihr das Leben genommen hatte war… er hatte kein Wort dafür. Es musste die Tat eines Irren sein. Aber das allein machte Erestor keine Angst. Es war die Tatsache, dass dieser Irre auf freiem Fuß war und wahrscheinlich erneut morden würde. Ein Geräusch riss ihn aus seinen Gedanken. Ein rascheln in den Büschen ein paar Meter entfernt. Schnell erhob er sich und ging auf sie zu. Erneut raschelte es. Kurz hielt er inne und legte die Hand an seinen Dolch. „Wer ist da?“ Statt einer Antwort brach ein junges Mädchen aus den Zweigen hervor. Ihre Haare waren wirr, die Kleider mit Blut getränkt. Sie sah Erestor mit schreckgeweiteten Augen an, bevor sie zusammenbrach. Geistesgegenwärtig fing Erestor sie auf. Er sah sich um, ob nicht jemand in der Nähe war der helfen konnte, aber er war allein. Völlig allein wie ihm auf einmal bewusst wurde. Ein eisiger Schauer lief ihm über den Rücken. Er musste weg, aber schnell! Das Mädchen in seinen Armen murmelte leise vor sich hin, wirres Zeug, nur unterbrochen von stöhnen und schluchzen. Schnell nahm der Schwarzhaarige sie hoch und lief, so schnell es ihm die Last erlaubte, in die Häuser der Heilung. Besorgt saß er eine Stunde später auf dem Flur und wartete. Würde sie überleben? Was für ein Glück er gehabt haben musste... Ihrem Zustand nach zu schließen musste der Irre direkt hinter ihr gewesen sein. Er hätte sie beide erledigen können… Ob sie eine Zeugin war? Den Mord an Lurana mitangesehen hatte oder etwas darüber wusste? Oder sollte sie einfach nur das nächste Opfer sein?... Die Tür neben ihm ging auf und Elrond trat heraus. Erestor sprang auf. „Sie wird es überleben.“ Sagte der jüngere matt. „Du hast ihr das Leben gerettet. Ein paar Minuten noch und sie wäre gestorben. Gut dass Honil nach mir hat schicken lassen. Ich will die menschlichen Heiler nicht als Stümper bezeichnen, aber manche ihrer Methoden…“ er schüttelte den Kopf bevor er fortfuhr. „Nun, sie hat eine schlimme Wunde am Bauch und der Magen ist beschädigt. Der austretende Magensaft und der hohe Blutverlust hätten sie innerhalb von Minuten getötet. Es wäre kein schöner Tod gewesen… so etwas ist sehr qualvoll… ich bin sicher wenn sie wieder aufwacht wird sie sich bei dir bedanken wollen.“ Erestor atmete erleichtert auf. Sie lebte und würde es auch weiterhin tun. Es war die Sonne die mich weckte. Ich spürte Gras unter mir, die Haare hingen mir ins Gesicht und ich schmeckte Blut. Ich musste mir im Schlaf in die Wange gebissen haben. Einige Augenblicke blieb ich einfach liegen und wartete dass mein Kopf aufhörte zu hämmern. Nicht weit entfernt konnte ich das Rauschen eines Baches hören. Wo war ich? Langsam rollte ich mich auf den Rücken und öffnete die Augen. Am Rande meines Blickfeldes sah ich hohe Bäume. Über mir war keine einzige Wolke, sodass mich die Sonne blendete. Die Sonne… Wieso fiel es mir so schwer zu denken? Wieso brannten meine Augen sosehr? Auf einmal stürzten die Erinnerungen wieder auf mich ein. Aragorns entsetzter Blick, Glorfindel den ich zur Seite gestoßen hatte, Luranas Leiche… Was hatte ich da in meiner Hand? Ich umklammerte etwas mit der linken. Was war es? Ich setzte mich auf und öffnete die Hand. Es war ein kleiner Zettel, zerknittert und blutig. Zitternd entfaltete ich ihn. „Es beginnt mit Engeln…“ Warum hatte ich ihn immer noch? Hatte Aragorn ihn mir nicht abgenommen? Erst jetzt bemerkte ich, dass meine Tunica nicht mehr grün war… sie war von einem fleckigen Rot-Braun, ebenso die Hose, meine Hände und wie ich entsetzt feststellte auch einige meiner vorderen Haarsträhnen. Blut! Dachte ich entsetzt. Blut! War es mein eigenes? War ich verwundet? Nein, ich spürte keinen diesbezüglichen Schmerz… Panik stieg in mir hoch. Hatte ich gemordet? Wie in der Erwartung eine Antwort zu erhalten drehte ich den Zettel um. Tatsächlich stand dort etwas. „… und endet bei dir!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)