Momento von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Speedshopping ------------------------ Speedshopping Es war der 24. Dezember 2006 als Luna am Morgen erwachte. Weihnachten. Heute wurde sie von einem Freund ihres Vaters zum Essen eingeladen. Etwas seltsam. Sonst feierten sie Weihnachten alleine und dieses Mal sollten sie bei einem bekannten Naturforscher zu Abend essen. Schön. Dann hatte sie endlich einen Gesprächspartner, mit dem sie über Schrumpfhörniger Schnarchkackler reden konnte. Gähnend stand sie auf begann mit ihrem morgendlichen Ritual. Waschen, Zähne pusten und Haare kämmen. Verträumt fuhr sie durch ihr blondes Haar. Sie liebte ihre Haare. So weich und glänzend. Noch vor einigen Jahren hatte sie einige Dates mit Neville Longbottom gehabt. Sie mochte ihn damals sehr, aber es hatte nicht funktioniert. Sie waren zu verschieden. Verschiedene Ansichten, verschiedene Hobbies und verschiedene Lebensweisen. Sie gingen getrennte Wege. Gut – sie waren immer noch gut befreundet. Mittlerweile hatte Neville sich mit Hannah Abbott verlobt und auch ihre anderen Freunde hatten einen Freunde, eine Ehefrau oder einen Ehemann, wenn nicht sogar schon Kinder. Aber es störte sie wenig. Luna war schon immer ein Spätzünder gewesen. Sie hatte bisher keine feste Beziehung gehabt, aber auch das störte sie herzlich wenig. Viel lieber verbrachte sie ihre Tage verträumt und suchte ihre Sachen zusammen. So wie damals in Hogwarts als sie Harry kennengelernt hatte. Seitdem hat sie viele neue Freunde gefunden. Selbst heute hielt sie den Kontakt zu Harry und Ginny aufrecht. Sie hatten schon einen Sohn namens James und beide erwarteten erneut einen Sohn. Sowie Hermine und Ron, die ihr erstes gemeinsames Kind erwarteten. Luna empfand es als zu früh. Sie hatte noch so viel vor sich als dass sie jetzt schon an Kinder und heiraten dachte. Lieber wollte sie die Natur weiter erkunden und neue Lebewesen entdecken. Keiner ihrer Freunde verstand diese Leidenschaft, außer ihr Vater.   Nachdem sie mit ihrem morgendlichen Ritual fertig war, entschloss sie sich für einen Spaziergang durch den Schnee. Winter. Eine wunderschöne Jahreszeit. Sie liebte den Winter, auch wenn manche ihn hassten. Sie fand ihn zauberhaft. Das glitzernde Eis, die Schneeflocken, die Schneeengel und das Lachen der glücklichen Kinder, wenn diese im Schnee spielten. Das alles zauberte Luna immer ein Lächeln ins Gesicht. Sie seufzte verträumt als sie die weiße Winterlandschaft aus ihrem Fenster beobachtete. Der Schnee fiel gerade und blieb auf den Boden liegen. Sie konnte nicht gut einschätzen wie hoch nun schon der Schnee in ihrem Garten lag, aber Stiefel musste sie auf jeden fall anziehen. Aber zuerst musste Luna nun einmal ihre Geschenke suchen, welche sie für ihren Vater besorgt hatte. Ihr Vater liebte es seine Geschenke zu suchen, weswegen Luna diese schon immer am Anfang des Jahres kaufte. So konnte sie die Geschenke verstecken und er würde sie nicht finden. Leider vergaß sie selber dabei immer, wo sie die Geschenke hingelegt hatte. So auch heute wieder. Zuerst rannte sie in die Küche und durchsuchte alle Schränke. Obwohl dieser Ort zu einfach war und ihr Vater das Geschenk ansonsten schon lange gefunden hatte. Weiter ging es ins Wohnzimmer. Vom Wohnzimmer ins Badezimmer bis zum Keller hinunter. Nichts. Konnte es sein, dass Luna das Geschenk vergessen hatte? – Unmöglich. Normalerweise dachte sie immer daran. Nachdem auch der Rest des Hauses abgesucht wurde, gab Luna es auf. Sie musste es sich also eingestehen. Sie hatte das Geschenk für ihren Vater vergessen. Kurz blickte sie auf die Uhr. Sie musste sich beeilen, wenn sie noch ein Geschenk haben wollte. Die Geschäfte hatten an Weihnachten nie lange auf. Mit diesem Gedanken zog Luna ihren langen Ravenclawschal und eine dicke Winterjacke an. Stürmisch verließ sie ihr Familienhaus und apparierte. Luna hatte sich nicht verändert.   Zur gleichen Zeit saß schon lange wach ein braunhaariger, junger Mann an seinem Frühstücksstisch. Verwuscheltes Haar mit grünen Augen. Jeder würde ihn als Durchschnitt bezeichnen, doch Rolf war mit sich mehr als zufrieden. Er war selbstbewusst und wusste genau was er wollte. Und zwar wollte er niemals eine Freundin. Bisher hatte der Mann immer nur schlechte Erfahrungen gehabt. Die meisten Frauen mit denen er ausging hielten ihn für verrückt. Gut, das war kein Wunder er war der Enkel von  Newt Scamander, aber trotzdem versuchte er es zu Liebe seiner Eltern weiter. Es brachte nichts. Keiner dieser Mädchen schien das gewisse Etwas zu besitzen um ihn zu faszinieren. Keiner war so verrückt wie er. Die Uhr schlug zehn Uhr, als er aufschaute. Er war heute zum Abendessen bei seinem Großvater verabredet. Dieser wollte ihm unbedingt einen alten Freund vorstellen. Wenn er es so wollte, bitteschön. Er würde kommen. Wahrscheinlich würden seine Eltern auch dort sein und er konnte ihnen direkt ihr Geschenk auch überreichen. Augustina und Clemens Scamander waren seine Eltern und gänzlich anders. Seine Mutter war Bankangestellte in Gringotts und sein Vater Fluchbrecher. Beide konnten nicht verstehen, wie er Naturforscher werden konnte und sich so sein Unterhalt verdiente. Es war eben schon in seiner Kindheit sein Traum gewesen einmal Naturforscher wie sein Großvater zu werden. Und heute hatte er es geschafft. Er war der berühmte Naturforscher Rolf Scamander. Man konnte meinen schon fast der berühmteste, obwohl es eine andere Person gibt, die ihm nahe kam oder vielleicht schon auf einer Stufe mit ihm stand?  Er kannte sie nicht, aber er hatte von ihr gelesen und gehört.   Luna Loovegood.   Eine der der berühmtesten Personen in der Zauberwelt. Sie hatte mit Harry Potter sich gegen Voldemort gestellt und überlebt und dann hatte sie noch die Rießenäugigen Schrumpflinge entdeckt. Er wollte sie eigentlich entdecken, doch sie kam vor ihm. Unfassbar, aber diese Frau war schlau. Bisher hatte er sie nur in Erinnerung als sie mit 17 Jahren auf der Titelseite mit Harry Potter auf dem Tagesprophet erschien. Selbst heute hatte sie es fertig gebracht berühmt zu bleiben. Wie ihre Freunde eben. Gerne würde er seine Konkurrentin kennenlernen und mit ihr eine Diskussion über Entdeckungen von ihm und von ihr sprechen. Vielleicht konnte er sich ja mit ihr zusammenschließen und bedeutende Fundstücke erbeuten. Er stellte es sich alles traumhaft vor. Jeder brauchte schließlich einen Partner. Clever und Smart, Nico und Robin, Tom und Jerry, obwohl die beiden sich eher gejagt haben. Aber sie traten stets im Duo auf. Vielleicht brauchte sie auch einen Gefährten?   Er sah auf die Uhr. Er musste sich fertig machen. Seine Mutter wollte noch mit ihm einkaufen gehen. Einen neuen Anzug für heute Abend. Er solle doch gut aussehen. Er besah sich in seiner Tasse. Er musste nicht gut aussehen, er war es bereits. Klang etwas eitel, aber er empfand es eher als Selbstbewusst. Rolf stand zu sich und seinen durchschnitt Aussehen. Er mochte sich und das war alles was zählte. Also stand er auf und zog sich an. Fertig gekleidet verließ er seine Wohnung und machte sich auf den Weg in die Winkelgasse. Als er dort ankam, schlenderte er gemütlich in ein Schreibgeschäft. Sein Vater liebte es zu schreiben. Auch wenn er es nie veröffentlichen würde. Er machte sich nie die große Panik. Lieber ging er alles gemütlich an und kaufte die Geschenke für seine Eltern immer an Weihnachten. Bisher hatte es immer funktioniert, doch heute schien es verhext zu sein. Sie hatten den Füller nicht mehr, den er seinen Vater schenken wollte. Also hatte er sich die anderen angesehen, doch keiner passte zu ihnen. Dieser Füller war zwar teuer, den er haben wollte, aber er konnte Fotos aufnehmen, Zeichnen, Rechtschreibfehler korrigieren, den gesprochenen Text auf Blatt fassen und er konnte Vorschläge geben, für eine weitere Story. Es war der perfekte Stift gewesen. „Wo kann ich noch so einen Stift kaufen?“, fragte er die Verkäuferin. Die Verkäuferin sah ihn verständnislos an. Klasse mit wem sprach er hier? War sie keine Engländerin? „Wo? Kann. Ich. Diesen. Stift. Kaufen“, fragte er noch einmal langsam nach, doch er bekam keine Antwort bis anscheinend der Meister selber ins Geschäft kam. „Diesen Füller gibt es noch auf den Weihnachtsmarkt und in drei anderen Geschäften auf der Nordseite“, erklärte der Meitser. Rolf nickte dankbar und verließ den Laden. Anscheinend ein Laden mit Ausländern. Hoffentlich lernte das Mädchen bald die Landessprache, sonst würde sie sich nicht hier zurechtfinden. Armes Ding!   Luna war in der Zwischenzeit schon lange in der Winkelgasse angekommen und hatte es geschafft einige Geschäfte abzuklappen. Noch nichts hatte sie gefunden, was zu ihrem Vater passen würde. Es war wirklich zum verrückt werden. Sechs Geschäfte hatte sie schon hinter sich und keines enthielt das perfekte Geschenk für ihren Vater. Sie wollte ihm einen Füller kaufen. Erst letzte Woche hatte sie davon gelesen und hatte sich gefragt, ob sie doch das falsche Geschenk gekauft hatte. Tja und nun musste sie eiligst suchen, denn sie hatte noch keins. Da fiel ihr ein, dass sie auch gar keine Gestiken für heute Abend hatte. Na klasse. Nun konnte sie sich noch einfallen lassen, was sie dem Freund ihres Vaters mitbringen konnte. Schlimmer konnte der Tag nicht werden. Wie falsch Luna da wohl lag, das wusste sie bisher nicht im Geringsten. Sie betrat den nächsten Laden und lief direkt in einen Mann, dabei stürzte sie zu Boden. Der Mann konnte sich noch auf den Beinen halten und sah zu der blonden, jungen Frau hin. „Entschuldigen Sie“, meinte er und verließ eilig das Geschäft. Luna konnte sich gar nicht so schnell umschauen, da hatte der Mann den Laden verlassen. So eine Frechheit. Konnte er nicht einmal ihr aufhelfen? Na gut, wenigstens hatte er sich entschuldigt. Sie stand auf und klopfte sich den Staub von ihrem Mantel. Langsam schlenderte sie zur Theke und fragte nach dem passenden Füller. Der Meister jedoch machte ihr klar, dass der letzte Füller gerade von dem Mann gekauft wurde. Sie stöhnte auf. Also hieß es weitersuchen. Den Bekannten ihres Vaters würde sie das berühmte Buch von Newt Scamander schenken. Vielleicht würde das ihn beeindrucken. Es konnte aber auch sein, dass dieser Bekannte das Buch schon hatte. Also entschloss sie sich um. Sie würde einfach einen Wein kaufen und den dann mitbringen. Aber nun musste sie eiligst diesen Füller kaufen. So verließ sie diesen Laden und klapperte die anderen Geschäfte ab, doch alle schienen ausverkauft. Somit blieb ihr nur noch der Weihnachtsmarkt, der heute den letzten Tag offen hatte, ehe alle am Abend zu Hause bei ihrer Familie saßen und gemütlich am Kamin Glühwein tranken. Die Uhr schlug elf. Na klasse. Sie hatte noch eine Stunde zeit, dann würden die Leute den Weihnachtsmarkt schließen und abbauen.   Auch Rolf hatte es nun doch eilig. Er hatte aus versehen eine junge Frau angerempelt, doch für groß helfen war keine Zeit gewesen. Er musste diesen Füller finden. Gut, er hatte eine Buchreihe für seine Mutter und für seinen Großvater einen neuen automatischen Buchbinder gefunden. Sie liebte Muggelgeschichten, weswegen er ihr die Buchreihe von Nora Roberts gekauft hatte. Kitschige Liebesromane. Igitt! Er verstaute die Bücher in seinem Ruckzack, welchen er immer bei sich trug und suchte nun auf dem Weihnachtsmarkt die einzelnen Stände ab. Die Maschine hatte er als erstes gekauft. Zum Glück hatte er nun fast alles. Nur der Füller fehlte noch. Er lief an Ständen vorbei, bis er einen Streit vernahm, der seine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Langsam ging er darauf zu und sah wie eine blonde Frau sich mit einem Verkäufer anlegte.   Luna hatte den ganzen Weihnachtsmarkt abgesucht bis sie an einem Stand kam. Da lag er. Der Schatz für ihren Vater. Nun musste sie nur noch zugreifen.   „Hallo, ich hätte gerne diesen Füller“, meinte sie und sah ihn lächelnd an.   „Gibt’s nicht, den hab ich gekauft“, antwortete der Mann. Luna zog eine Augenbraue hoch. „Mister, aber das Preisschild hängt noch dran und er liegt noch bei den zu verkauften Waren“, sagte Luna und sah ihn immer noch freundlich an. Der Verkäufer drehte sich nun gänzlich um und sah die junge Frau an. Er erkannte sie anscheinend nicht. „Ich sagte, dass er nicht zu verkaufen ist“, stieg seine Stimme an. Luna seufzte. „Und ich habe gesagt, dass dieser Stift bei der zu verkauften Ware liegt“, wiederholte sie sich.   „Dieser Stift gehört mir und ich werde ihn nicht verkaufen“, schrie er nun. „Wenn er Ihnen gehört, dann sollten sie ihn einstecken und nicht zu den Waren legen, die noch verkauft werden. Ich gebe Ihnen das Doppelte für diesen Stift“, schlug sie vor. Er dicke Mann grunzte erbost und schüttelte seinen Kopf. „Ich habe ihn für 60 Galeonen gekauft“, meinte er. Luna verdrehte ihre Augen. Er schien sie nicht zu verstehen. War er so schwer von Begriff? Sie wollte ihm das Doppelte für diesen Füller zahlen. 120 Galeonen und dieser wollte das Geld nicht. Sie bemerkte nicht einmal wie sich Leute um sie versammelten und den Herr auslachten. Er tat ihr Leid. Er bemerkte nicht einmal wie er sich zum Merlin machte.   „Herr das Doppelte sind 120 Galeonen“, sagte ein Mann, der neben ihr stand. Luna drehte sich um. Er sah gut aus. Braunhaarig, wuschelige Haare, wie Harry sie hatte und einen stabilen Körper. Sie betrachtete ihn von unten bis oben. Eine leichte Röte zog sich in ihr Gesicht als seine Blick den ihren traf. Das war peinlich. Er hatte sie erwischt, wie sie ihn angestarrt hatte. Nun gut, Rückgängig konnte sie es nun nicht machen. Es schien bei dem Alten klick zu machen, den er sah Luna nun freundlicher an. „Aber natürlich verkaufe ich Ihnen den Füller“, meinte er, als sich auf einmal der Mann neben ihr einschaltet und darum bat ihn zu kaufen. Luna verstand nur noch Bahnhof. Erst half er ihr und dann wollte er ihn selber kaufen? War sie in einer anderen Welt gelandet?   Rolf hatte es geschafft den Mann zu überzeugen der Blonden Frau den Füller zu kaufen, als er bemerkte, dass es genau der Füller war, den er brauchte. Er entschloss sich mitzubieten. Es war nicht fair, aber er brauchte diesen Füller für seinen Vater. Die Frau neben ihm sah ihn verständnislos an. Kein Wunder. Sie musste wahrscheinlich denken, dass er verrückt war. Erst half er ihr und nun bot er gegen sie. „Ich bezahle 130 Galeonen“, meinte er. Im ersten Moment dachte er, dass er den Füller bekam, doch da schaltete sich die Blonde Frau wieder ein und bot höher. Verdammt mehr hatte er nicht mehr dabei und den Rest brauchte er für den Anzug. Die Schönheit neben ihm starrte ihn provozierend an. Noch niemals zuvor hatte er so eine schöne Frau gesehen. Selbst seine letzte Freundin Elisabeth, die ebenso blond war wie die Frau neben ihm, hatte nie solche ein Schönheit und Reinheit ausgestrahlt. Bei 140 Galeonen gab er sich geschlagen. Die Blondine strahlte und grinste ihn gewinnend an. Sie nahm den Füller entgegen und verstaute alles. Gerne wollte er sie wiedersehen. Er wusste nicht genau warum. War es die Art wie sie sprach? Die Art wie Rein ihr Gesicht strahlte? Er wusste es nicht, doch er hatte so viele Fragen in seinem Kopf, die sich alle um sie drehten, dass ihm fast schwindelig wurde. Ihr Duft. Sie roch nach getrockneten Rosen und grünem Gasen. Ein Gemisch aus einer Frau und einer Naturforscherin. Zumindest hatte sie etwas mit der Natur zu tun. War sie vielleicht genauso verrückt wie er. „Entschuldigen Sie, aber würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn wir zusammen über den Weihnachtsmarkt gehen?“, brach es aus ihm heraus.   Luna war perplex. Sie hatte dem jungen Mann gerade den Füller unter der Nase weggeschnappt und dieser wollte mit ihr über den Weihnachtsmarkt. Aber gut. Sie hatte nun alle Geschenke und musste sich nicht mehr beeilen. „Gerne“, antwortete sie und verließ mit ihm den Stand. Kurz schwiegen sie, bis es aus Luna heraus brach. „Sie riechen nach Baum und einem herben Männerduft. Arbeiten sie mit der Natur?“ Der Mann sah sie erst verwirrt an, ehe er lachte. Sie musste in sein lachen einsteigen. Es war ansteckend. „Ja, ich bin Naturforscher“, meinte er. Luna machte einen Haken auf ihrer Checkliste, welche sie im Hinterkopf hatte. Sie hatte sich in ihrer Kindheit einen Traummann zusammengebastelt. Punkt eins hatte er erfüllt. Er arbeitete in der Natur, gut aussehen tat er auch und wenn er nun noch mit ihrem Vater klar kam, war er perfekt. „Ich arbeite auch als Naturforscher. Mein Vater hat mich auf diesen Beruf gebracht“, erzählte Luna. Rolf sah sie grinsend an. Eine Naturforscherin. Heute war anscheinend sein Glückstag. Obwohl, vielleicht doch nicht. Er musste bald zum Tee zu seiner Mutter und dann musste er noch einen Anzug kaufen. Verdammt! Er hatte den Füller nicht. Kurz verzog sich seine Miene, was Luna natürlich auffiel. „Wissen Sie was, ich werde mit Ihnen nun den Füller suchen. Hier auf den Weihnachtsmarkt wird es bestimmt noch einen geben. Ansonsten werde ich Ihnen meinen geben“, schlug sie vor. Rolf sah die junge Frau an. Nicht jede Frau hätte so gehandelt. Schließlich hatte er erst versucht den Füller wegzunehmen und jetzt schlug sie ihm sogar vor ihn den Füller zu überlassen, wenn sie keinen anderen finden würden. Nun gut. Er hatte eigentlich dann alles gefunden. Vielleicht sogar seine Zukunft. Das konnte er nicht wissen, aber er wollte sie wiedersehen. Vielleicht meinte das Glück es doch heute mal gut mit ihm und er bekam die Frau, die sein Herz sich doch gewünscht hatte. Er nickte dankend. Noch lange liefen sie über den Weihnachtsmarkt und wurden doch fündig. Dieses Mal konnte Rolf einer Frau den Füller abkaufen. Sie sah Rolf wütend an und suchte nach einem neuen Füller. Anscheinend war dieser Füller doch sehr beliebt in der Zauberwelt. Die Uhr schlug zwölf. Die Geschäfte schlossen und beide hatten alle Geschenke zusammen.   Nun standen sie sich gegenüber. Luna sah Rolf an. Rolf sah Luna an. „Ich würde dich gerne wiedersehen“, meinte er. Luna wurde leicht rot und nickte nur. Wie gern sie ihn wiedersehen würde. „Vielleicht morgen im Café an der Ecke in Muggellondon Oxford Street?“, fragte sie nach. Rolf nickte und hielt ihr die Hand hin. Lächelnd wollte sie diese Hand ergreifen, als ihre Hand an seinen Mund führte und einen Kuss aufhauchte. Ein Schauer lief über Lunas Rücken. Nicht einmal in ihren Träumen hatte Luna sich zu denken gewagt, solch einen Mann zu treffen. Lächelnd verabschiedeten sie sich von einander. Rolf lief in die Entgegengesetzte Richtung wie Luna. Erst als Luna zu Hause war, fiel ihr ein, dass sie nicht einmal seinen Namen wusste. Sie grinste. Das würde alles noch interessanter gestalten. Morgen würde sie ihn wiedersehen.   Rolf saß derweil verträumt in einem Café mit seiner Mutter. Sie plapperte ihn mit Geschichten aus der Bank und ihren Freundinnen voll, während er verträumt an die Schöne Blondine dachte, die er am nächsten Tag wiedersehen würde. „Rolf Newt Scamander, ich rede mit dir“, sagte seine Mutter leicht erbost. Rolf lächelte entschuldigend. Sie schnaubte auf und schnappte sich ihren Sohn. Nachdem sie bezahlt hatten, verließen sie das Café und begaben sich zu Madam Malkins. Dort kaufte er sich einen schwarzen Anzug mit einem weißen Hemd. Nachdem auch das erledigt war, apparierte er zurück in seine Wohnung und machte sich für den heutigen Abend fertig.   Auch Luna hatte sich fertig gemacht und sich für ein hellblaues Kleid entschlossen. Die auffallenden Klamotten, die sie in ihrer Schulzeit getragen hatte, lagen schon lange auf dem Dachboden oder sogar im Müll. Luna war erwachsen geworden. Fertig gekleidet, nahm sie ihre Tasche und die Geschenke. Sie lief hinunter zu ihrem Vater und grinste ihn an. Dieser grinste nicht minder zurück. Gemeinsam apparieren sie zu einem großen Anwesen. Ihr Vater klingelte, als auch schon Rolf die Tür öffnete. Luna sah den Mann geschockt an. „Du?“, entkam es beiden gleichzeitig.   „Ihr kennt euch?“, fragten seine Eltern. Luna lief rot an. Sie hatte ihm das Geschenk vor der Nase weggeschnappt und wollte sich mit ihm treffen. „Du kennst meinen Enkel?“, fragte Newt Scamander. Luna stockte. Er war der Enkel von dem berühmten Naturforscher Newt Scamander. Das war alles ein Traum oder? Sie konnte unmöglich so viel Glück haben. Gerade wollte sie antworten, als eine Frau sie hineinzog und an den Tisch neben Rolf pflanzte. „Du hättest mir ruhig sagen können, dass du der Enkel von Newt Scamanander bist“, meinte sie leise vorwurfsvoll. Rolf sah sie von der Seite aus an. „Entschuldige bitte, aber du hättest mir auch sagen können, dass du Luna Loovegood bist und meine Konkurrentin dazu“, meinte er. Luna schnaubte.   Das Essen hatte sie gut überstanden. Ab und zu hatte sie einige Fragen beantworten, die seine Mutter gestellt hatte. Aber mit seinem Großvater kam sie noch nicht zu sprechen. Es war traurig, da dachte sie endlich jemanden gefunden zu haben mit dem sie über alles reden konnte und dann wollte ihr Vater sie verkuppeln. Si entschloss sich auf den Balkon zu gehen. Auf dem Balkon lehnte sie sich an die Reling und sah in den Sternenhimmel, als Rolf neben ihr auftauchte. „Es tut mir Leid. Wenn ich gewusst hätte, dass meine Eltern uns verkuppeln wollten, hätte ich abgesagt. Ich habe dir heute nichts vorgespielt. Luna ich will dich wirklich kennenlernen“, meinte er. Luna drehte sich zu ihm um und nickte nur, ehe sie wieder in den Himmel starrte. „Meinst du meine Mum würde glücklich sein?“, fragte sie nach. Er folgte ihrem Blick zum Abendstern und lächelte. „Bei so einer Tochter schon“, mehr musste er nicht sagen. Das waren die Worte, die Luna hören wollte. Luna drehte sich zu ihm um und lächelte. Er lächelte zurück, ehe sich ihre Lippen vereinten.   So konnte es geschehen. Aus einem Speedshopping für Geschenke, konnte sich etwas entwickeln. Etwas Wunderschönes und Unerklärliche.   Die Liebe!   ~The End~ Kapitel 2: Das Lamm und der Wolf -------------------------------- Kapitel 2. Das Lamm und der Wolf   Adrian saß wieder am Fenster. Er hatte sie verloren. Nun endgültig. Er war eben zu weit gegangen. Noch zu gut konnte er sich daran erinnern, wie oft sie ihm verziehen hatte. Viel zu oft. Nach drei Monaten hatte er immer noch nicht begriffen, dass er sie brauchte. Natürlich war ihm bewusst, dass etwas fehlte, aber eingestehen? – Er würde nicht Adrian Pucey sein, wenn er sich eine Schwäche eingestehen würde. Ein Slytherin. Niemals! Nun gut, vielleicht war es doch nicht so gut mit ihrer Schwester zu schlafen. Aber aus seiner Sicht war nichts verwerfliches daran einmal mit ihrer Schwester zu schlafen. Schon vorab hatte er Luna gesagt, dass er nicht treu sein konnte und sie hatte es akzeptiert. Liebe. Was war schon Liebe im Vergleich zu Lust. Zu oft hatte er diese Worte von Luna vernommen, aber erwidert hatte er sie nicht. Er war eben schwierig. Er seufzte und begab sich in die Küche, in der seine Mutter saß. Ja, Adrian war nach dem Streit mit Luna ausgezogen und wohnte nun bei seiner Mutter und ihrem dritten Ehemann oder der vierte? Langsam verlor er die Übersicht. Ihm war es letztendlich auch egal wen seine Mutter geheiratet hatte und wie viele es davor schon gegeben hatte. Ihn interessierte ihr Leben gar nicht. Er brauchte nur einen Unterschlupf. Er gab es ungern zu, aber Luna hatte ihn aus der Wohnung geschmissen. Niemals hätte er ansonsten die Wohnung verlassen. Dennoch war Lunas Geschrei zu schmerzhaft für seine Ohren gewesen. So schnell hatte er nicht sehen können, da stand er mit seinen Koffern vor der geschlossenen Tür. Wieso war er noch einmal mit ihr zusammengezogen? Ach ja – sie hatte darauf bestanden. Schließlich waren sie ein Paar. Der schwarzhaarige zündete sich eine Zigarette an und nahm einen kräftigen Zug. Etwas, was Luna verabscheute. Das Rauchen. Er hatte versucht damit aufzuhören, aber er war immer gescheitert. Ein Räuspern riss ihn aus den Gedanken. Seine Mutter sah ihn besorgt an. „Adrian…ich sehe wie verloren du doch bist“, versuchte sie es vorsichtig. Genervt sah er sie an. „Nein Mutter, Ich bin nicht verloren. Ich habe einfach noch nicht gefunden, was ich alles brauche“, versuchte er es erneut. Jeden Tag aufs Neue versucht er seine Mutter davon zu überzeugen, dass ihm die Trennung von Luna nichts ausmachte. Dennoch träumte er nachts davon, wie sie ihn aus ihren braunen Augen ansah, ihn wütend anfunkelte und schließlich vor die Tür setzte. Er war niemals so überrascht gewesen, wie an diesem Tag. Luna hatte solch ein Feuer gezeigt, welches er lange nicht mehr bei ihr gesehen hatte. Der Alltag hatte sie eingeholt. Sie war stundenlang in Bibliotheken und lernte für ihr Studium, während er arbeitet und abends nach Hause kam. Wo fand er seine „Freundin“ auf? – Natürlich im Arbeitszimmer lernend. Der Sex fehlte und auch, dass Luna mal wieder für ihn kochte. Kleinigkeiten, welche ihn so verzauberten hatte, dass er lange nicht mehr ans Fremdgehen gedacht hatte. Dann aber hatte er Leana getroffen. Leana Scott. Sie hatte ein Halbblut geheiratet. Ihr Schwiegervater war Nichtmagier oder auch Muggel, während ihre Schwiegermutter eine Hexe war. Collin war gut zu ihr. Das sah man ihr an, aber auch ihre Ehe scheiterte langsam. Wieder wurde er aus seinen Gedanken von Leana und Luna gerissen. „Du bist zerrissen. Sie fehlt dir Adrian. Wieso gestehst du es dir endlich nicht ein, dass dir Luna fehlt? Sie hat dir so gut getan. Entschuldige dich doch endlich. Ich merke doch, wie du an der Sehnsucht nach ihr zerbrichst. Nun entschuldige dich doch“, nun klang die Stimme seiner Mutter nicht mehr so schwach. Sie klang fest und fast bestimmend. Adrian schnaubte auf. Er dachte nicht einmal im Traum daran, sich zu entschuldigen. Schließlich gab es kein Grund dazu, oder doch? „Ich bin nicht zerrissen. Ich halte es gerade zusammen. Ich bin nicht gebrochen, das kommt gar nicht in den Sinn“, sagte er fest. Auch wenn seine Mutter es tatsächlich geschafft hatte Zweifel in ihn aufkommen zu lassen. Er schüttelte den Kopf, drückte seine Zigarette aus und verließ die Küche. Die Rufe seiner Mutter ignorierte er gekonnt. Er wollte nicht daran erinnert werden. Dadurch geriet er noch mehr ins grübeln. Wenn es eins gab, was Adrian mehr als alles andere hasste, dann war es grübeln. Besonders über Frauen. Mit langen Schritten schritt er den Flur entlang. Er hatte ein klingeln gehört. Als er an der obersten Treppe ankam, sah er seine Mutter. Mal wieder hatte sie einen Geheimgang benutzt. Wütend sah er nach unten. An der Tür stand Luna! Überraschung spiegelte sich in seinem Gesicht wieder. Wieso war sie hier? Wollte sie sich entschuldigen? Hatte sie ihren Fehler eingesehen? Luna hatte sich dazu entschlossen, nach Adrian zu sehen. Drei Monate war es her, seitdem sie ihn aus ihrer gemeinsamen Wohnung verbannt hatte. Durch seinen besten Freund und ihrem Bruder hatte sie erfahren, dass Adrian wieder bei seiner Mutter lebt. Jedem anderen musste es komisch vorkommen, dass ein 29 jähriger Mann bei seiner Mutter erneut eingezogen ist. Für sie jedoch nicht. Es war traurig, dass es soweit kommen musste, aber wieso musste er auch mit Leana schlafen. Sie trank den letzten Schluck ihres Tees aus und verließ dann ihre gemeinsame Wohnung. Es regnete in Strömen. An so einem Tag hatte sie sich in Adrian verliebt. Sie hatte ihn durch die Geburtstagfeier ihres Bruders kennengelernt. So zuvorkommend und spendabel wie er war, gab er ihr ein Getränk aus. Erst wollte er ihr ein alkoholisches Getränk bestellen, jedoch stoppte sie ihn. Luna vertrug kein Alkohol und es schmeckte ihr auch nicht. Sie war niemals das Partymäuschen gewesen, obgleich sie in Slytherin hauste. Die schwarzhaarige liebte Bücher und ruhige Abende. Im Gegenteil ihres Ex-Freundes, welcher Partys bevorzugte und Alkohol liebte, Bücher dafür verabscheute. Für sie war es ein Wunder gewesen, dass er den Abschluss geschafft hatte. Adrian war nicht ein Freund des Lernens gewesen. Erst war er kein Freund von Büchern gewesen. Luna lächelte als sie sich daran erinnerte, wie sie zu beginn ihrer Beziehung mit Adrian an ihrem Kamin gesessen und ein Buch gelesen hatte. Er war zwar kurzer Zeit später eingeschlafen, aber sie hatte den Anblick genossen. Seine langen Wimpern, welche sich wie ein Kranz um seine Augen legten, seine leisen Schmatzgeräusche und das Kräuseln seiner Nase. Sie seufzte. Noch heute liebte sie all diese Kleinigkeiten an ihm. Luna blinzelte und bewegte sich hektisch über die überfüllten Straßen von England. Innerlich gab Luna sich eine Ohrfeige. Da hatte sie doch tatsächlich den Vorwand vergessen, weswegen sie zu Adrian wollte. Seine schwarze Lederjacke, die er so liebte. Sie hatte sie zu Hause vergessen. Zum zweiten Mal schon. In einer Seitengasse apparierte (teleportierte) sie sich direkt vor das Haus der Puceys. Immer wieder hob sie ihre Hand und senkte sie wieder. Schließlich fasste sie ihren Mut zusammen und klingelte. Ihre Tasche hielt sie fest an sich gedrückt. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie nur in ihrer Jogginghose und ihrem Trägertop unterwegs war. Ihre Jacke hatte sie vollkommen vergessen. Kein Wunder, dass sie so fror. Es dauerte nicht lange, da wurde ihr die Tür geöffnet. Ihr Herz machte vor Aufregung Sprünge, wenn sie daran dachte, dass Adrian die Tür öffnete, doch das ließ nach, nachdem sie seine Mutter sah, anstatt Adrian selbst. „Hallo Mandy, ich wollte…ähm“, es verschlug ihr die Sprache. Was sollte sie sagen? Die Jacke hatte sie nicht dabei und sie stand klatschnass vor der Mutter ihres Ex-Freundes. „Luna, mein Kind, komm erst einmal rein. Ich mach uns einen Tee“, sagte Mandy und zog Luna ins Warme. Tief zog Luna die Wärme in sich auf. So kalt und düster das Haus gestaltet war, so warm war es dennoch drin. Die schwarzhaarige blieb in der Eingangshalle stehen, als sie auf die eisblauen Augen ihres Ex-Freundes traf. Ein Augenkampf entstand. Braun gegen Eisblau. Warm traf Kalt. Kalt traf Warm. Beide wussten, dass keiner als Gewinner hervorgehen konnte. Mit langsamen Schritten schritt Luna auf die Treppe zu. Sie war gepackt von der Sehnsucht nach ihm und dennoch hinderte sie die Trauer, die Treppen zu erklimmen um auf ihn zu treffen. Sie wich seinem Blick aus und machte kehrt. Adrian war Luna Blick nicht entgangen. Er hielt ihn fest, so lange er nur konnte. Endlich sah er ihr Braun wieder. Der schwarzhaarige konnte nicht glauben, dass er sie doch so sehr vermisst hatte. Irgendwie wollte er es sich nicht eingestehen und doch fühlte er es. Dieses komische Gefühl in seinem Herzen. Das stechen, welches er die letzten Monate gefühlt hatte, nahm ab. Diese Schmerzen in seiner Brust verschwanden, stellte er erleichtert fest. Doch als sie seinem Blick auswich und mit seiner Mutter in die Küche ging, bemerkte er, dass ein anderer Schmerz ihn traf. Verlust? Trauer? Welches Gefühl beschrieb es am Besten? Er wollte sich nicht damit befassen, weswegen er in sein Zimmer verschwand. Ein Fehler? Der Fremdgegangene ließ sich auf seinem Kindheitsbett fallen und sah an die Decke. Schließlich drehte er sich auf die Seite und sah sich das Bild von ihm und Luna an. Er hielt sie in seinem Arm. Sie lachte. Überraschenderweise musste er feststellen, dass auf seinem Gesicht ein Lächeln zu sehen war. Er legte das Bild so, dass er Lunas Blick auffing. Abrupt setzte er sich auf und besah sich in seinem Schrankspiegel. Blass, Augenringe und müde, wirkte er. Tja, es passte perfekt zu ihm. Er versuchte sich an die Nacht zu erinnern, als er mit Leana geschlafen hatte. Hatte er überhaupt mit ihr geschlafen? Kurz schloss er seine Augen und ließ alles vor seinen Augen erneut geschehen. Da stand er an einer Theke mit Leana. Er trank ein Bier, während sie ein Wasser trank. „Hattest du wieder Streit mit Collin?“, fragte er nach. Sie schnaubte und nickte. „Er ist so ein Idiot. Da sag ich ihm, dass ich schwanger bin und er denkt, dass ich von dir schwanger bin“, erklärte sie. Adrian verschluckte sich an seinem Bier. Er hustete kräftig. Sie, schwanger? Von ihm? Niemals. Da wüsste er bescheid. Ihre Beziehung ging in die Brüche, als er 20 und sie 19 war. Sechs Jahre später war er Luna begegnet. Irgendwie kam es ihm vor, als hätte sein bester Freund es geplant gehabt. Noch lange hatten Leana und er sich unterhalten. Er hatte sich stark betrunken. Ab dem Zeitpunkt konnte er sich an nichts mehr erinnern. Adrians Blick verfinsterte sich. Was war, wenn Collin es Luna gesagt hatte? Schließlich hatten Leana und er niemals Sex gehabt. Gut, er hatte mit einigen Frauen geschlafen, als er mit Luna zusammen war, aber niemals mit Leana. Das hatte er sich geschworen. Zudem sie von Collin, dem Versager schwanger war. Blitzschnell rappelte er sich auf und zog seinen schwarzen Mantel an. Er apparierte in das Scott Anwesen. Dort wurde ihm die Tür von Collin geöffnet. Der Hausherr konnte gar nicht so schnell handeln, da befand er sich an der Haustür gedrückt. Collin sah ihn geschockt an. Adrians blaue Augen funkelten wütend. „Hast du Luna erzählt, dass ich mit deiner Frau geschlafen habe?“, fragte er bissig. Collin schluckte, doch der Kloß blieb ihm im Hals stecken, welchen er versuchte hinunterzuschlucken. Nur schwer nickte Collin. „Ja, habe ich“, gestand er brüchig. „Wieso? Ich habe dir und deiner Frau nichts getan. Leana ist von dir oder von einem anderen schwanger, aber ich habe deine Frau nie angerührt“, zischte Adrian. Collins Augen weiteten sich. Wütend blickte der angebliche Fremdgeher dem Lügner ins Gesicht, bis er eine weiche Hand auf seinem Arm spürte. „Geh Adrian und stell es zwischen dir und Luna klar. Ich werde mit meinem Mann noch reden“, sagte sie und ihr sonst so sanfter Blick wurde kalt und düster. In diesem Moment erinnerte sie ihn an Bellatrix Lestrange. Sie hatte kurz vor ihrem Tod ein genauso verrücktes Gesicht gezogen. Sollte Adrian nun fürchten oder Respekt zeigen? Er nickte und ließ ihren Mann los. „Lea…“, bedankte er sich mit einem Nicken und verschwand vor ihren Augen. Nun galt nur noch eins: Luna zurückgewinnen! Zu Hause angekommen landete er in seinem Zimmer. Luna stand dort und hielt das Bild von Adrian und sich in der Hand. Erschrocken sah sie ihn an. „Aid“, sagte sie und fasste sich an ihre Brust. „Luna, wir sollten reden“, sagte er kühl und distanziert. Luna nickte und ließ sich auf dem Bett nieder. Adrian setzte sich in seinen schwarzen Ledersessel und besah sie sich. Sie schien noch blasser als sonst und auch ihr schwarzes Haar wirkte stumpf, ebenso ihre sonst so warmen, braunen Augen. Es tat ihm weh, sie so zu sehen. Er war daran schuld. Nun bekannte er sich zu seiner Schuld, auch wenn er eigentlich nichts verbrochen hatte. Dies alles war ein großes Missverständnis, welches der Mann ihrer Schwester ins Rollen gebracht hatte. „Kannst du die Stücke von mir, auf Boden verstreute sehen?“, Luna war über Adrians plötzlichen Ausbruch verwundert. Niemals hätte sie gedacht, dass er zu solch einem Gefühlsausbruch in der Lage war. „Mir geht es genauso Adrian, aber ich kann dir nicht verzeihen. Nicht noch einmal“, sagte sie und schüttelte den Kopf. Es schmerzte sie so sehr, ihn verlassen zu müssen, aber noch einmal konnte sie diese Qual nicht durchstehen. Zu oft war er ihr fremdgegangen und hatte nicht ein einziges Mal an sie gedacht. Er stand von seinem Sessel auf und trat zu Luna. „Ich schwöre, ich werde dieses Ding umkehren, wenn ich könnte und ich kann es. Ich habe mit deiner Schwester geredet. Naja eher mit Collin und anschließend mit deiner Schwester. Ich habe nichts unrechtes getan. Seit den Vorfall in der Disko bin ich dir nicht noch einmal fremdgegangen“, erklärte er. Luna seufzte. „Wie soll ich dir vertrauen?“, fragte sie nach. Verzweifelt fuhr er durch seine Haare. „Luna, ich bin nicht zu Hause, aber ich sitze hier in meinem Zimmer. Das ist das Haus meiner Mutter, aber mein zu Hause bist du“, machte er ihr ein indirektes Liebesgeständnis. Luna war baff. Ihre Augen weiteten sich und Tränen schossen in diese. Noch niemals zuvor hatte er solch Worte an sie gerichtet. Sie zog seinen Kopf zu sich und küsste ihn sanft. Er legte seine Hände an ihre Hüfte. Ja, er gestand es sich ein. Er liebte sie. Nachdem sie den Kuss vorzeitig abbrach sah sie ihn sanft an. Doch nur für kurze Zeit, ehe sie sich von ihm entfernte. „Ich bin ein Fotograf mit der Notwendigkeit zum zoomen, denn alles wirkt so verschwommen, als du weggegangen bist. Als du den Schlüssel genommen hast, der einst mir gehörte, nahmst du auch ein kleines Stückchen von mir. Luna, ich weiß, es klingt alles so seltsam aus meine Mund, aber es ist die Wahrheit. Nenn es Lichtblick oder Erkenntnis. Wie auch immer. Ich war so stur hatte Angst verletzlich zu sein, wenn du erfährst, dass ich dich liebe. Ich liebe dich Luna“, gestand er. Die schwarzhaarige seufzte. „Du sprichst auch die Wahrheit. Du hast nie mit Leana geschlafen?“, fragte sie nach. Adrian nickte. „Niemals. Von mir aus kannst du mir ein Wahrheitsserum verabreichen, aber ich schwöre, dass ich dich nicht mit ihr betrogen habe und es auch nicht tun werde“, dabei hob er seinen Zeige- und Mittelfinger. Luna erinnerte das schwer an den Kindergarten. Irgendwie süß, dass Adrian sich einmal von einer ganz anderen Seite zeigte. „Luna, ohne dich bin ich ein unvollständig er Kreis, ein Herz, das kaum schlägt. All unsere Erinnerungen bleiben immer wie Tätowierungen haften. Glaub mir. Ich vermisse deinen Duft und all die Kleinigkeiten, die du für mich getan hast. Luna ich vermisse dich“, sagte er. Langsam konnte er dieses Gesülze nicht mehr ertragen, aber wenn es ihm half Luna für sich zu gewinnen, dann würde er weitere Zeilen zitieren. Adrian entdeckte eine neue Seite an sich. Er war ein guter Dichter, das musste er sich selber eingestehen. Etwas eitel, aber ein guter Dichter. Schließlich schaffte er es Luna zum schmelzen zu bringen. Ihm war jedes Mittel recht, Hauptsache er hatte seine Luna wieder. „Lu, Ich bin ein Stern mit keinem Himmel, ich bin Hallo ohne Abschied und Ich bin die Träume, die wir hatten, die niemals wahr werden konnten. Das alles, bin ich ohne dich. Luna komme mir ein Schritt entgegen. Lass uns zusammen träumen. Lass uns die Träume wahr werden lassen. Du bist mein Himmel. Gib ihn mir. Bitte Luna“, bettelte er schon fast. Er stöhnte auf. Betteln war gar nicht sein Ding. Er verabscheute es gerade zu. Deswegen konnte er auch Luna betteln nie leiden. Sie jammerte wie ein Kleinkind und er gab nach. Nun drehte sich der Spieß um. Er bettelte und sie musste nachgeben. „Schatz, ich bin so vieles, aber ohne dich, doch nichts. Ich bin ein Zeichen. Ich bin ein Mörtel. Ich bin ein Opfer. Ich bin ein Idiot. Ich bin eine Maschine, die einfach nicht zu starten scheint. Ich bin ein Königreich mit keinem König. Ich bin König ohne eine Krone . Ich bin einfach so vieles, aber mir fehlt mein Königreich, meine Krone und der Startknopf der mir hilft durch mein Leben zu schreiten. Sein das alles für mich Luna. Sei mein zweites Ich“, ein erneutes Liebesgeständnis für sie. Tränen schimmerten in ihren Augen. Sie hatte nicht gedacht, dass er so litt. Dass er genauso litt wie sie unter der Trennung. „Aid, das ist…ich weiß nicht, was ich sagen soll. Mein Herz sagt ja, mein Verstand nein. Ich will nicht noch einmal verletzt werden. Noch ein Skandal kann ich nicht ertragen“, gestand sie. Nun reichte es ihm. Am liebsten würde er sie anschreien und aus seinem Zimmer schmeißen, aber was hatte er davon? Dasselbe wie die letzten drei Monate, vielleicht nur sein Leben lang? Darauf konnte er verzichten. Er wollte viel lieber wieder bei Luna einschlafen. Ihren ruhigen Atem zuhören und mit ihr über die Politik diskutieren. Er wollte nach Hause. Sein zu Hause. Nicht sein Elternhaus. „Ok, du willst es wissen. Bitte schön. Dann beweise ich es dir eben“, sagte er, nahm ihre Hand und führte sie hinunter in die Küche, wo er eigentlich seine Mutter und ihren Mann vermutet hatte. Von beiden fehlte jedoch die Spur. Tja da war wohl sein Plan dahin. Trotzdem würde er es durchziehen. „So falle ich auf meine Knie und bete, dass niemand es sieht“, sagte er und fiel vor ihr auf die Knie. Luna staunte, als er ihre Hand hielt und vor ihr kniete. „Du hast meine Aufmerksamkeit, aber nun bitte, komm zurück zu mir. Ich werde alles tun“, versprach er. „Komm zurück zu mir“, wiederholte er sich. Luna strahlte ihn an und kniete sich zu ihm nieder, sodass sie auf seiner Höhe war. „Und so kehre ich zurück zu dir“, gestand sie und verschloss seine Lippen mit ihren. Und somit kehrte das Lamm zum Wolf zurück. Für wie lange würde es gut gehen? ~ The End ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)