Bleeding Hearts von RubyRose (Bis(s) dass der Tod uns nie mehr scheidet) ================================================================================ Kapitel 9: Someday we will find it, the rainbow connection ---------------------------------------------------------- Ein junges Paar saß auf einem mit Gras bewachsenen Hügel und blickte dem Sonnenaufgang entgegen, der zu ihren Füßen weit hinten am Horizont statt fand. Das Mädchen hatte ihren Kopf an die Schulter des jungen Mannes gelehnt, und lächelte zufrieden. „Es ist wunderschön mit dir“, sagte sie. Das Mädchen nannte sich Sapphyre Rainbow. Natürlich war das nicht ihr richtiger Name, eigentlich hieß sie Ophelia Jane Hucklesbury, aber dieser Name passte absolut nicht zu ihrer Lebensart. Es war 1971, und Sappyhre Rainbow gehörte zu einer örtlichen Gruppe Hippies. Dementsprechend sah sie auch aus. Ihr haselnuss farbenes braunes Haar hatte sie sich bis zum Hintern wachsen lassen und trug es am liebsten offen. Der einzige Schmuck auf ihrem Kopf war ein Kranz aus Wildblumen, die sie 2 Stunden zuvor auf einer der Wiesen im Park gepflückt hatte. Sie trug einen braunen Rock aus einem Wollstoff, Stiefel aus weichem Leder, eine bunte Bluse, deren Designer wohl zu viel LSD konsumiert hatte, und darüber eine Lederweste mit Fransen, wie man sie aus den gängigen Cowboyfilmen kannte. Ihre Handgelenke schmückten unzählige Armreifen aus den verschiedensten Materialien. Plastik, Garn, Metalle... Auch an ihren Ohrläppchen baumelten riesige Ohrringe mit einem ethnischen Design. Ihr Begleiter hieß Nayte. Sie hatte ihn kennengelernt, als sie sich während einer Demonstration gegen den Krieg in der Menge am Knöchel verletzt hatte. Nayte war ihr zur Seite geeilt und hatte sie an einen Ort gebracht, an dem es etwas ruhiger war, und Sapphyre Rainbow sich ein wenig ausruhen konnte. Sie waren beide ins Gespräch gekommen, und Nayte hatte zugegeben, dass er das Mädchen schon ein wenig öfter gesehen hatte und sie interessant fand. Ein paar Verabredungen und Sit-ins später waren sie ein Paar geworden. Und nun saßen sie dort oben auf dem Hügel. Sie hatten die Nacht durch getanzt und Spaß gehabt. Sie hatten das Leben gefeiert. Und in dieser Nacht hatte Nayte ihr gestanden, dass er kein Mensch war. „Das macht nichts“, hatte Sapphyre gesagt. „Es gibt mehr unter diesem schönen Himmel als nur das, was wir tagtäglich sehen.“ Sie hatte keine Angst gehabt, sie hatte es einfach akzeptiert. Nayte legte einen arm um seine Freundin und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich bin froh, dass ich dich gefunden habe.“ „Ich bin auch sehr froh, dass du mich gefunden hast“, antwortete Sapphyre Rainbow und strich ihm Liebsten liebevoll über den Arm, bevor sie sich zu ihm hinüber beugte und ihn küsste. „Ich habe schon sehr lange nach dir gesucht. Ich habe dich hunderte male gesucht und hunderte male verloren. Ich will nicht, dass das noch einmal passiert.“ „Aber du wirst mich doch nicht verlieren. Mein Herz, mein Körper, mein ganzes sein gehört nur dir, bis ich sterbe.“ Nayte wirkte nicht glücklich bei diesem Satz. „Das ist ja leider das Problem...“ Sapphyre Rainbow verstand nicht so recht, was der junge Mann damit meinte. „Willst du mich etwa nicht so lange?“ „Nein.“ Nayte seufzte schwermütig. „Es ist nur, dass... Ich weiß nicht ob du das verstehen kannst. Ich weiß ja, dass du an Dinge glaubst, die nicht so einfach zu erklären sind. Aber das hier...“ Er wusste nicht wie er es ihr am besten erklären sollte. Er kam auch gar nicht erst dazu, denn Sapphyre Rainbow legte ihm einen Finger auf die Lippen und brachte ihn damit zum Schweigen. „Mach dir nicht zu viele Gedanken“, sagte sie. „Sie erschweren dir nur unnötig das Herz. Denk nicht an Morgen, denn das ist noch weit von uns entfernt. Genieße den Augenblick, solange wir ihn haben, und vergifte ihn nicht mit Sorgen über Dinge, die noch in ferner Zukunft liegen.“ Sie küsste ihn liebevoll. Nayte ergab sich in sein Schicksal, gegen die Dickköpfigkeit seiner Freundin kam er nicht an. Er wollte es auch gar nicht erst versuchen. Auf ihre Weise hatte sie ja schließlich recht, aber dennoch hatte er große Angst sie wieder zu verlieren, so wie es schon so oft geschehen war. Er wollte nicht, dass sich das wiederholte. Und damit es dieses mal nicht so kam,musste er... Aber konnte er ihr das denn wirklich antun, nur aus reinem Egoismus, aus seiner Liebe zu ihr heraus? Aus einer Liebe heraus, die über jegliche Grenzen des Vorstellbaren ging. „Woran denkst du, mein Stern“, wollte Spahhyre Rainbow wissen. Sie lehnte gedankenverloren und mit sich und der Welt völlig zufrieden in Naytes starken Armen. „Ich denke daran, dass ich dich niemals verlieren möchte.“ „Ich sagte dir doch schon, das wirst du nicht.“ Das Mädchen pflückte ein Gänseblümchen von der Wiese aus dem hohen Gras und drehte es zwischen ihren Fingern hin und her. Ihre nackten Füße hatte sie im Gras vergraben, das herrlich kühl war an diesem wunderschönen Morgen mitten im Sommer. „Ich möchte nicht, dass der Tod zwischen uns tritt, dass er dich von mir nimmt. Das würde ich nicht ertragen können.“ „Aber Nayte...“ Die Grünäugige richtete sich auf und blickte ihrem Liebsten nun direkt ins Gesicht. Sie ist wunderschön, dachte Nayte. So, wie das helle Morgenrot auf ihr Gesicht scheint. Sie könnte beinahe ein Engel sein. Sein wunderschöner Engel. Und doch würde es keine gemeinsame Zukunft für sie beide geben. Sapphyre Rainbow fuhr fort: „Der Tod gehört zum Leben dazu. Das eine kann ohne das andere nicht existieren, und so werde ich eines Tages gehen müssen, auch wenn ich es nicht möchte. Aber ich weiß, dass es sein muss, und wenn ich mein ganzes Leben mit dir in Liebe verbracht habe, dann werde ich auch guten Gewissens gehen können mit dem Wissen, dass ich das getan habe, was mein Herz mir befohlen hat. Es wird richtig so sein, und es wird gut sein. Deswegen habe ich keine angst davor zu sterben, denn ich werde jeden einzelnen Moment davon gründlich auskosten, und das mit dir an meiner Seite. Denn ich liebe dich von ganzem Herzen, und ich werde dich niemals, nie in meinem Leben, alleine lassen.“ Das junge Paar fiel sich in die Arme und küsste sich innig, während über ihnen die letzten Vögel ihr morgendliches Gesangskonzert beendeten, um zu ihrem üblichen Tagesablauf überzugehen. „Und wenn du für immer leben könntest...?“ Nayte fragte vorsichtig. Er wusste ganz genau, was das für eine unerhörte Frage war, dass er sie seiner Freundin eigentlich gar nicht stellen durfte, und dass er dies trotzdem wagte, das war einfach furchtbar, verzweifelt. Und schrecklich egoistisch. Aber er konnte einfach nicht anders, er musste es tun. „Wie meinst du das, für immer leben?“ Nayte schluckte. Er war so nervös, dass er seine Hände verkrampfte. Sapphyre Rainbow streichelte ihm sanft über die Arme und wirkte völlig ruhig, aber trotzdem neugierig. Sie hatte keine Ahnung, worauf ihr Freund eigentlich hinaus wollte. „Ich könnte dich“, begann er zögerlich, und sprach erst weiter, als das Mädchen ihn aufmunternd anstuppste. „Ich könnte dich zu einer von uns machen, zu einem Vampir. Du würdest dann niemals sterben. Ich könnte es nicht ertragen, wenn ich dich verlieren würde. Aber wenn du das nicht willst... ich werde dich nicht zu einer bestimmten Entscheidung zwingen. Es ist dein Leben, und du musst entscheiden, wie du es leben willst.“ Auch wenn es ihm wirklich das Herz brechen würde, wenn das Mädchen sich weigern würde auf seinen Vorschlag einzugehen. „Das ist lieb von dir, dass du das so siehst. Du bist wirklich verständnisvoll, das schätze ich so an dir.“ „Und... wie siehst du das nun? Was möchtest du tun, nachdem ich dir diesen Vorschlag gemacht habe?“ Unruhig rutschte Nayte auf seinem Platz hin und her. Für ihn stand sehr viel auf dem Spiel bei dieser Sache. Wenn Sapphyre Rainbow nur wüsste wie viel es in Wirklichkeit war! Sie hatte ja keine Ahnung, denn er hatte ihr immer noch nicht alles aus seiner Vergangenheit erzählt. Aber er würde es tun, das wollte er wirklich. Nayte wollte, dass sein Freundin ihn verstand. Das tat sie sowieso, aber er wollte auch, dass sie wirklich nachvollziehen konnte warum er solche Gefühle für dieses Mädchen hatte. Und er wollte, dass sie wusste, warum er so handelte wie er es tat. Er wollte, dass sie alles wusste, jedes einzelne Detail. Und er wollte, dass sie sich erinnerte. „Nayte, ich liebe dich über alles. Ich liebe dich so sehr wie ein mensch in seinem begrenzten Bewusstsein nur fähig sein kann zu lieben. Ich hatte dir gesagt, dass ich mit dem, was ich mit dir haben würde, zufrieden sein könne. Das stimmt so natürlich auch, aber du kennst das ja bestimmt. Von dem, was man liebt, kann man einfach nie genug bekommen, niemals. Und so kann auch ich nie von dir genug bekommen. Ich möchte alles von dir, was die Welt bereit ist mir zu geben. Und wenn ich die Ewigkeit mit dir verbringen kann, dann müsste ich ein absoluter Narr sein diese Gelegenheit auszuschlagen.“ Naytes Herz setzte für einen Moment lang aus. Er musste erst einmal realisieren, was die Worte von Sapphyre Rainbow für ihn nun eigentlich genau bedeuteten. „Das heißt also... dass du....“ Sapphyre Rainbow umfasste Naytes Gesicht mit beiden Händen und gab ihm einen langen Kuss. Er schmeckte nach Sommer, nach Sonne und Erdbeeren. Und nach Sapphyre Rainbow. Nach ewiger Liebe und nach Glück. „Ja, das heißt es, Nayte. Ich möchte so werden wie du, und ich möchte die Ewigkeit mit dir verbringen. Nichts, absolut gar nichts soll uns jemals trennen.“ Überglücklich schloss Nayte das Mädchen mit den strahlend grünen Augen, tief wie die raue See, in die Arme. Kristallklare Tränen rannen über sein Gesicht. „Du musst nicht weinen“, sagte Sapphyre Rainbow sanft und wischte ihm die salzigen Tränen mit ihrem Handrücken von den Wangen. „Es ist alles gut. Ich bin bei dir, und ich werde nie wieder gehen, ich verspreche es dir. Du musst niemals mehr alleine sein, und du wirst niemals mehr einen Grund haben weinen zu müssen.“ Eng miteinander verschlungen saßen die beiden ganz ruhig und zufrieden auf dem mit Gras bewachsenen Hügel und sahen zu wie die Sonne an diesem warmen Sommermorgen immer höher stieg. Sie schwiegen sich an, aber es war einer dieser angenehmen ruhigen Momente, in denen alles absolut stimmig ist, in dem nur das kleinste Wort die traute Zweisamkeit zwischen den beiden gestört hätte. Sie schienen eine ganze Ewigkeit dort zu sitzen, ein halbes Leben lang, aber irgendwann erhob sich Sapphyre Rainbow. „Ich sollte langsam nach Hause gehen, sonst machen meine Eltern sich noch sorgen um mich. Bitte versprich mir, dass du heute Nacht wieder zu mir kommst. Ich möchte wie du werden, ich möchte eins mit dir sein und dein Leben teilen, bis in die Ewigkeit. Komm heute Nacht zu mir, bitte.“ Nayte nickte ernst, aber auch auch mehr als erleichtert. „Ich werde zu dir kommen, und dann wirst du mein werden. Ich verspreche es. Dann soll uns niemals mehr etwas trennen können.“ Sapphyre Rainbow umarmte ihren Liebsten noch einmal, dann sprang sie leichtfüßig den Hügel hinunter, die wärmende Sonne im Rücken. Nayte sah ihr nach, bis er sie nicht mehr sehen konnte und dachte sich, dass er dieses mal endlich Glück gehabt hatte. Dieses Mal würde er nicht zu spät kommen und seine große Liebe nicht verlieren. Er blickte neben sich ins Gras und bemerkte, dass das Mädchen seine Sandalen dort hatte liegen lassen. Aber das war nicht sonderlich tragisch, die würde er ihr nach bringen. Voller Stolz dachte er daran, dass Sapphyre Rainbow nun endlich sein Mädchen war, und niemand konnte sie ihm mehr wegnehmen. Sie war ein wirklich wundervoller Mensch, und er konnte sich mehr als glücklich schätzen, dass sie sich dazu bereit erklärt hatte ihr ewiges Leben mit ihm zu teilen. Nayte hätte vor Glück platzen können, aber noch wusste er auch noch nicht, wie übel ihm das Schicksal noch mitspielen würde. Es war bereits Nacht, als Nayte sich zu Fuß auf den Weg durch die Straßen von San Francisco machte, um zum Hause von Sapphyre Rainbow zu gelangen. Er würde sie sich holen und zu einem Vampir machen. Er konnte es kaum noch erwarten. Den ganzen Tag über hatte er sich ausgemalt wie es wohl sein würde. Er würde sie endlich haben, den Menschen seiner Begierde, seine einzig wahre große Liebe. Wie wundervoll würde es werden! Doch als er das Haus der Familie Hucklesbury erreichte bot sich ihm dort ein grausiger Anblick. Überall standen Polizeiautos und noch mehr Polizisten herum. Das ganze Haus war abgesperrt. Er sah gerade noch wie ein mit einem Tuch verdeckter Körper in einen Krankenwagen gehievt wurde. Schnell lief er zu einem der Polizisten. Es rann ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken, und Nayte befürchtete das Schlimmste. „Was ist hier passiert? Was ist los“, wollte er wissen und hätte den Polizisten am liebsten gepackt und geschüttelt. „Bleiben Sie bitte vom Haus weg, das ist ein Tatort.“ „Um Himmels willen, was ist hier geschehen?“ „Wer sind Sie? Ein Angehöriger?“ Nayte entschloss sich dazu zu lügen. „Ja, das bin ich. Ich bin der Neffe der Eheleute.“ Er erhoffte sich so eine Auskunft, die er als einfacher Zivilist wahrscheinlich sonst nicht bekommen hätte, und er hatte Glück, der Polizist war gesprächig. „Jemand ist hier eingebrochen, vermutlich ein Räuber. Er hat alle, die in diesem Haus waren, im Schlaf umgebracht.“ „Er hat...was....“ Wäre Nayte nicht schon von Natur aus so blass gewesen, sein Gesicht hätte nun vermutlich die Farbe von Kalk angenommen. Ihm wurde ganz übel. „Zuerst ist er in das Elternschlafzimmer und hat die beiden Eltern mit einer Axt erschlagen. Das Schlafzimmer sieht grässlich aus, kann ich Ihnen sagen. Das ist wirklich kein schöner Anblick.“ „Und die Kinder? Die Tochter... Was ist mit ihr? Nun reden Sie schon endlich!“ Nayte wusste, dass Sapphyre Rainbow noch einen jüngeren Bruder hatte, den sie über alles liebte. Der kleine Jackson... „Die beiden Kinder hat er mit einem Messer ziemlich übel zugerichtet. Und dann hat er das ganze Haus nach Wertsachen durchwühlt. Ein Jammer, sage ich Ihnen. Alle haben schon geschlafen, als er in das Haus eingedrungen ist. Nur das Mädchen scheint aufgewacht zu sein. Die beiden müssen sich einen ordentlichen Kampf geliefert haben, so wie ihr Zimmer aussieht. Es hat ein paar der Möbelstücke ziemlich übel erwischt, wissen Sie. Es ist wirklich schade um die Familie.“ Der Polizist schüttelte bedauernd den Kopf. „Aber nun gehen Sie bitte wieder zur Seite, damit wir hier unsere Arbeit machen können.“ Nayte konnte es nicht fassen. Das durfte doch nicht wahr sein! Das war nicht geschehen, das war nicht real... Er hatte Sapphyre Rainbow doch noch an diesem Morgen gesehen. Er hatte die Nacht mit ihr verbracht, sie hatte ihm gesagt, dass sie ihn über alles liebe. Nayte war am Boden zerstört. Vor ein paar Stunden hatte seine geliebte Sapphyre doch noch gelebt... Er war zu spät gekommen. Er war wieder einmal zu spät gekommen! Das Schicksal hatte sich einmal mehr zwischen ihn und seine große Liebe gestellt. Er musste sich erst einmal hinsetzen und das verdauen, was er soeben von dem Polizisten gehört hatte. Sapphyre Rainbow war einen schrecklichen Tod gestorben. Genau so wie der Rest ihrer Familie, aber zu den anderen Familienmitgliedern hatte Nayte nun keinen persönlichen Bezug. Ihm ging es nur um das wunderschöne grünäugige Mädchen, das immer so wundervoll gelacht hatte. Das es geschafft hatte ihm allen Schmerz zu nehmen, der schon viel zu lange auf ihm lastete. Warum, verdammt noch einmal, gönnte ihm das Schicksal nicht endlich glücklich zu werden? Seine gesamte Körperspannung war auf einmal weg, und Nayte ließ sich auf den Rasen vor dem Haus der Hucklesburys fallen. In diesem Moment wurde eine weitere Trage vorbei geschoben. Eines der Räder fuhr über eine Kante eines der Pflastersteine, der nicht eben lag. Durch die plötzliche Erschütterung rutschte eine Hand unter dem Tuch hervor. Am dem Handgelenk baumelten unzählige bunte Armreifen. Die ganze Haut war mit Blut verschmiert. Nun konnte Nayte seine Tränen wirklich nicht mehr zurückhalten, er brauch in ungebrochenes Schluchzen aus. Was er gesehen hatte war einfach zu schlimm, und wie all die anderen schrecklichen Szenen, die er schon gesehen hatte, brannte sich auch diese unauslöschlich in sein gedächtnis ein und hinterließ eine weitere tiefe Wunde in seinem ohnehin schon schlimm geschundenen Herzen. „Wieso, verdammt nochmal“, brüllte er wütend mit Tränen in den Augen, und hieb mit seinen Fäusten wütend auf die Erde ein. „Warum nur...?“ Schluchzen erstickte nach und nach seine Stimme. Niemand, der an diesem Ort anwesend war, kümmerte sich um ihn, Nayte war ganz alleine mit seinem ganzen Schmerz. In diesem Moment hätte er sterben mögen, wenn er es denn nur gekonnt hätte. Er wollte nicht ohne seine Sapphyre Rainbow leben, wie konnte er auch? Sie war sein Ein und Alles gewesen, sein Stern, seine Sonne, sein ganzes Leben... es würde noch eine ganze Weile dauern, bis er über ihren Verlust hinweg kommen würde. Vielleicht ein paar Jahre, vielleicht auch länger. Nayte war endgültig bereit aufzugeben. Er war es endgültig müde gegen das Schicksal anzukämpfen. Es hatte ihm wieder einmal einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht, und er fragte sich, ob das bis in alle Ewigkeit so weitergehen würde. Dass er alles, was er jemals geliebt hatte, verlieren würde. Für ihn gab es anscheinend kein Glück auf dieser Welt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)