Eye, eye die Russen kommen von Sternenschwester ================================================================================ Kapitel 6: Würstelstand ----------------------- „So, einmal ein Debreziner mit 'nem 16-Blech.“ Mit einem Grinsen, für das er nach Roderichs Meinung geschlagen gehörte, schob ihm Sadiq die bestellte Wurst auf einem weißen Pappteller herüber. Missmutig ließ der Braunhaarige ein paar Münzen in die offene Hand des türkischstämmigen Würschtelstandangestellten fallen. „Lass mich raten, du hattest wieder zu Hause einen irrsinnigen Krach?“ Noch immer genervt erstach der Angesprochene mit wenig Gnade das Würstchen und begann es brutal in Scheibchen zu schneiden. „So schlimm…?“, flötete Sadiq weiter, in einer Art, welche den Blutdruck des Österreichers weiter steigen ließ. „Ach, geh doch Psychologie studieren, Dr. Freud!“, konterte Roderich angefressen, als er ohne seine üblichen Manieren ein Stück Semmel abbiss. Der Dunkelhaarige grinste noch breiter. „Hey, ich kann doch nichts dafür, dass du in letzter Zeit immer nur dann bei mir auftauchst, wenn bei dir zu Hause die Fetzen geflogen sind.“ Roderich schwieg lieber und machte sich über sein Abendessen her. Er wusste nicht warum, aber es störte ihn massiv, dass sein ehemaliger Klassenkamerad einen solch tiefen Einblick in sein Privatleben hatte. „Weißt du, ich vermisse hin und wieder die alten Zeiten.“ Der Dunkelhaarige stützte sich leicht mit dem Ellbogen auf der Abladefläche ab. Ein verträumter Ausdruck erschien auf dem kantigen Gesicht, während Roderich ungerührt weiterhin sein bestelltes Würstchen gnadenlos vernichtete und sich deshalb die Antwort ersparte. „Erinnerst du dich, wie du dich einst mit mir in Pausen geprügelt hast?“ Roderich hob erstaunt die braunen Augenbrauen und unterbrach seinen Vernichtungsfeldzug gegen die in Scheibchen geschnittene Wurst. „Wie kommt es, dass du jetzt so vor Sehnsucht nach der Vergangenheit vergehst, Türk?“ Gespielt beleidigt verzog der Angesprochene für einen kurzen Augenblick das Gesicht, doch gleich im nächsten Augenblick lächelte er wieder. „Weil du mich immer wieder besuchst, um über die alten Zeiten zu plaudern, Brillenschlange.“ Vergnügt drehte Sadiq die brutzelnden Würstchen vor sich um, bevor er die Zange für einen Augenblick beiseite legte. „Und wer weiß, vielleicht hast du schon seit unserer Schulzeit einen Stand auf mich und schaffst es immer noch nicht, es mir zu gestehen.“ Roderich spießte unbeeindruckt ein weiteres Stück Würstchen auf, doch anstatt es sich wie die Vorhergegangenen in den Mund zu schieben, wedelte er damit vor dem Gesicht seines ehemaligen Schulkollegen. „Ich weiß nicht, ob ich wirklich wissen will, wovon du am Abend träumst.“ „Auf jeden Fall nicht von dir, Maestro.“ Das aufgespießte Stück Würstchen verschwand in Roderichs Mund, welcher dann artig kaute und es runterschluckte, bevor er mit einer lässigen Bewegung auf etwas hinter dem Türken deutete. „Ähh, Muselbirne, solltest du nicht den Bruder deiner Schwägerin daran hindern, vor Kunden einzuschlafen, anstatt mich hier über alte Zeiten vollzulabern?“ Mit seinem Plastikmesser deutete Roderich auf den zweiten Verkäufer, welcher sich eigentlich in der kurzen Pause, die sich Sadiq gönnte, um den Betrieb kümmern sollte, aber der Braunhaarige mit dieser sonderbaren Haarlocke hatte es wiedermal auf unerklärliche Weise geschafft, im Stehen einzuschlafen. „Scheiße!“, war alles, was der andere dazu zu sagen hatte, bevor er sich wutschnaubend um die Lösung dieses Problems kümmerte, während Roderich in aller Seelenruhe die letzten Existenzspuren seines Würstchen mit Bier runterspülte. ---------------------- Anatol lehnte sich zurück und sah auf die Uhr. Bald wäre es vollbracht und dann konnten nicht einmal die werten Bosse, welche sich in Moskau ihre Hintern wund saßen, umhin kommen, Braginsky auf die schwarze Liste zu setzen. Mit ein wenig diplomatischem Geschick könnte sogar vielleicht er es sein, welcher dem Wolf von Moskau eine Kugel in den Kopf jagen durfte. Sein seliges Lächeln ließ ihn immer mehr wie ein Engel aussehen. Ach, wie schön konnte Rache sein. --------------------------------- Roderich fluchte, warum musste er in Stresssituationen auf Bier immer so schnell aufs Klo. Grob stieß er die alten, schwingenden Türen zu Wien-Mitte auf. Er hatte sich bei Sadiq eindeutig verplaudert. Nun war es beinahe Mitternacht und das Kuvert hatte immer noch nicht den Weg in den Briefkasten gefunden. Sich und die Welt verfluchend durchquerte er die große, schäbige Halle und ging an den geschlossenen Türen vom riesigen Spar vorbei. Die Durchgangsverbindung zum halbaufgelassenen Busbahnhof, Seite Maxergasse, war wie immer schlecht beleuchtet und machte einen mehr als gammligen Eindruck. Nur die hier üblich anzutreffenden Sandler fehlten. Kurz vor dem McDonald, welcher wegen Umbauten geschlossen war, bog er in einen weiteren Gang ab, wo sich die öffentlichen Toiletten befanden. --------------------------------- Ivan und sein Anhang erreichten endlich die Adresse ihres nächsten Auftrages. Schon vom Runtergehen der Brücke, welche die Straße über die Wien führte, war das hässliche Gebäude aus den sechziger Jahren von Weitem zu sehen. Ivan stöhnte innerlich auf. Nicht schon wieder so einen alten, architektonischen Schandfleck. Warum musste er sich in letzter Zeit mit so viel Hässlichem abfinden? Langsam, aber dafür umso deutlicher wurde er sich immer stärker bewusst, dass ihm die Energie der letzten Jahre unerbittlich ausging. ---------------------------- Erleichtert erreichte Roderich das gammlige Männerklo. Ohne sich großartig Zeit zu nehmen, sich genauestens umzuschauen, warf er das Kuvert auf die Ablagefläche neben den Waschbecken und ging zu den Pissoir. Erst als ihn die Erleichterung durchfuhr, fiel ihm auf, welch komische Geräusche aus dem Klo neben ihm drangen. Es klang, als würde der Benützer der kleinen gekachelten Kabine seinen gesamten Mageninhalt der Toilette übergeben. Mit beunruhigtem Gewissen, welches zwischen Pflicht und Bequemlichkeit hin und her schwankte, trat Roderich zögerlich an die Toilettentür. Er wollte eben nach der Türklinke langen, da ging die dunkle Türe auf und ein junger Mann fiel regelrecht in seine Arme. Geistesgegenwärtig fing Roderich ihn auf und verlagerte ihr beides Gewicht Richtung Waschbecken. Mit einer ungesunden Farbe im Gesicht stützte sich seine neue Bekanntschaft am gekachelten Rand der Ablage ab. Nur mit Mühe und ein wenig Hilfe von Roderich schaffte es der junge Herr, wieder halbwegs stabil auf seinen eigenen Beinen zu stehen, wobei ihm Roderich davor den Koffer und das Kuvert, welches der Fremde in seinen Händen umklammert hielt, abnehmen hatte müssen. Den Koffer abstellend, das Kuvert aber weiterhin in Händen haltend betrachtete Roderich den anderen. Er schien den Gesichtszügen nach ungefähr so alt sein wie er, vielleicht sogar jünger. Das mausgraue Haar stand unordentlich von allen Seiten ab, die strahlend hellblauen Augen huschten nervös in ihren Augenhöhlen hin und her, während immer noch ein starkes Zittern den Leib fest im Griff hielt. Hastig zupfte Roderich ein Papiertuch aus dem Spender, drückte den Knopf auf dem Wasserhahn und befeuchtete vorsichtig das Stück Papier. Hilflos hielt Roderich dem jungen Mann das nun nasse Papiertuch hin, welcher es geistesabwesend entgegennahm und sein aufgequollenes Gesicht damit abwischte. „Soll ich Hilfe holen oder Sie zur Stationaufsicht bringen?“, fragte Roderich nach einer Weile überfordert, doch kaum hatte er sein Angebot ausgesprochen, schüttelte der andere vehement den Kopf. „Nein… gehen schon….“, stammelte der junge Mann so gefestigt wie sein Zustand es zuließ in einem gebrochenen Deutsch, welches durchmischt war mit einem Akzent, dessen Ursprung Roderich im Osten Europas vermutete. Ein gehetzter Blick huschte auf das Ziffernblatt der Armbanduhr, dann suchten die blauen Augen Roderichs Blick, wobei nun in ihnen ein flehender Ausdruck lag. „Bitte… gehen!“ Mit einer Kraft, die ihm Roderich in seinem Zustand nie zugetraut hätte, schob ihn der Unbekannte von sich. „Bitte gehen!", wiederholte der Fremde noch einmal und wies schwach in Richtung der schweren Ausgangtüre. Resigniert ließ Roderich die Schultern sinken, warf dem jungen Mann einen letzten Blick zu. Doch dieser schüttelte traurig den Kopf und beugte sich angestrengt über das Waschbecken. Dann, bevor er es wirklich begriffen hatte, stand Roderich wieder draußen im Durchgang und sah in die leeren Räume des Fastfoodladens gegenüber den Toiletten. Obwohl sein schlechtes Gewissen an ihm unablässig nagte und seine Entscheidung, der Bitte des Unbekannten nachgekommen zu sein in Zweifel stürzten, lenkten ihn seine Schritte wieder zurück in die große Haupthalle. Sollte er nicht lieber doch Hilfe holen? Oder es wenigstens melden? Seine Gedankengänge befanden sich in einer gequälten Dauerschleife und so merkte Roderich nicht, wie er in einen Hünen lief, der eben in Begleitung um das Eck bog. Es war der Geistesgegenwart des anderen zu verdanken, dass er durch seine Unachtsamkeit keine unangenehme Begegnung mit dem Boden machte. „'Tschuligung“, nuschelte Roderich, zu sehr in Gedanken, um den Kopf zu heben und das Bild des großen Mannes, in den er hineingelaufen war, wirklich wahrzunehmen. Aus den Augenwinkeln nahm er die zierlichere Gestalt neben dem Riesen wahr und nur für einen kurzen Augenblick blieb er stehen, bevor er nach einer Weile betretenem Schweigen weiterging. --------------------------------------------------- Ivan drehte sich nochmals nach dem jungen Mann um, während dieser mit einem Kuvert unterm Arm wieder in Richtung hässlicher Haupthalle abbog. Innerlich konnte er nur den Kopf schütteln vor so wenig Höflichkeit, aber im nächsten Augenblick konzentrierte er sich wieder auf seinen Weg. Der Gang, in dem sie nun standen, war durch das Ausfallen zweier Neonröhren am Ende dunkel, und auch wenn der Müll sich in Grenzen hielt, so triefte der Boden, wie auch die Wände vom Dreck der letzten Jahrzehnte. Seufzend zog der Russe die Hände aus seinen Manteltaschen und inhalierte noch ein letztes Mal an seiner immer kürzer werdenden Zigarette, bevor er den Stummel auf den Boden fallen ließ und das, was von seinem krebsbringenden Vergnügen übrig geblieben ist, mit dem schweren Stiefel in den Staub trat. „Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?“, fragte er ein weiteres Mal Laurinaitis, welcher bedrückt mit dem Kopf nickte. „Nach dem, was in den Unterlagen stand, schon“. Die blauen Augen des jungen Litauer huschten gehetzt durch den Gang und auch seine ganze Haltung wirkte angespannt. Ivan seufzte und wie aus Reflex tastete er nach dem ledernen Griff des Koffers. Er wusste, dass der Junge einfach nicht die Nerven hatte für weitere solcher Missionen. Doch wenn er Laurinaitis nicht bei sich hielt, soweit war sich Ivan ihrer beider Lage bewusst, wäre dies das Ende seines braunhaarigen Schatten. Es war nicht so, dass er damit rechnete, dass einer seiner geschätzten Kollegen oder erbitterten Feinde das Nervenbündel einfach abknallen würde, dafür war der Junge einfach zu wertvoll mit seinen Stärken. Aber nicht jeder ging so sorgsam mit seinem Werkzeug um wie er. Gut, ihm war schon ein paar Male die Hand ausgeglitten, wenn er sich wieder zu sehr dem Alkohol hingegeben hatte, aber es hatte ihm, kaum war der Rausch aus seinen Adern gewichen, leid getan. Er wusste nicht warum, aber aus irgendeinem Grund interessierte es ihn, wie dieser junge Mann zu ihm stand, wobei es ihm nicht nur um Loyalität alleine ging. Sicher, wenn er sich nicht seit Langem mit hundertprozentiger Gewissheit sagen könne, dass der Litauer uneingeschränkt hinter ihm stehen würde, hätte er sich seiner vor langer Zeit schon längst entledigt und somit es erst gar nicht soweit kommen lassen, dass er sich ihm verbunden fühlte. Mit einem letzten Seufzer ließ Ivan die Schulter fallen, wechselte noch einen Blick mit seinem Begleiter und murmelte dann noch „Fangen wir an.“, bevor er sich umdrehte und die Toilette betrat. Laurinaitis blieb draußen und Ivan sorgte sich nicht um das Geringste, dass der Junge wusste, was er zu tun hatte. Wiederum war es angesichts der Uhrzeit eher ungewöhnlich, dass jemand anderer außer schon im Rausch abgedriftete Trinker nun das stille Örtchen aufsuchen würden und die konnte er ohne Bedenken Laurinaitis überlassen. Als er den kleinen weiß-schwarz gekachelten Raum betrat, fand er sich einem bekannten Gesicht gegenüber. Er war dem jungen Mann schon öfter begegnet, doch er hatte nie gedacht, dass ausgerechnet er seine Akte schließen würde. Schließlich war es nicht er gewesen, der mit seinem Fall einst betraut gewesen war, sondern alles nur am Rande mitbekommen hatte. „Braginsky?!“ Unglaube schwang in der verunsicherten Stimme mit und Angst breitete sich auf den feingeschnitten Gesicht aus. Ein unangenehmes Ziehen breitete sich in Ivans Magengegend aus, als ihm bewusst wurde, wie sehr sein Gegenüber seinem kleinen Bruder ähnelte. Die Verwandtschaft war nicht zu verleugnen und Ivan gewann immer mehr den Eindruck, einer erwachsenen Version des kleinen Raivis gegenüberzustehen. Die hellblauen Augen, das Schmutzblond des Haares, selbst in der Art zu zittern erinnerte ihn dieser Mann an den kleinen Jungen, welchen er einst über zwei Wochen lang eskortiert hatte. Zwei Wochen, wo er unprofessionellerweise den Kleinen näher an sich rangelassen hatte, als es seinem Gewissen gut getan hatte und es bei einer Geisel angebracht gewesen wäre. Dabei hatte der Junge ihn mit größter Angst jedes Mal angesehen und Ivan einst beinahe körperlich spüren können, welch Unbehagen er dem Jüngeren bereitetet hatte. Laurinaitis hatte wiederum weniger Probleme gehabt, sich mit dem Jungen zu verständigen, aber das lag vielleicht daran, dass sie sich beide fest in den Händen der Mafia befanden und somit im gleichen Boot saßen. Bestimmt schob Ivan die Gedanken an den kleinen Letten zurück in die tiefsten Ecken seiner Erinnerungen und konzentrierte sich auf sein Tun im Hier und Jetzt, selbst wenn er wusste, dass er mit diesem Abend dem kleinen Raivis den letzten Menschen nehmen würde, den er noch hatte und für den sein Leben einen Wert besaß. „Einen schönen Abend, Galante.“, flüsterte Ivan rau, wobei keine Wärme die Floskel begleitete. „Warum… warum schicken sie… sie gerade dich?“ Wieder huschten die blauen Augen gehetzt über seine breite Gestalt und irgendwie bekam Ivan das Gefühl, der junge Mann ahne schon sein kommendes Schicksal. Ein bitterer Zug hob seine Mundwinkel an und er musste über seine eigene Naivität lächeln. Natürlich konnte Galante Eins und Eins zusammenzählen. Doch bevor der junge Lette eine weitere Chance bekam, streckte Ivan die Hand aus. „Deinen Beitrag, Galante!“, sprach er bestimmt und nickte in Richtung des braunen Umschlags, welcher auf der Ablage neben den Waschbecken lag. Nur langsam drehte sein Gegenüber den Kopf und sah das Kuvert an, als würde er sich erst jetzt seiner Existenz bewusst. Mit fahrigen Fingern griff der junge Mann danach, doch anstatt es Ivan auszuhändigen, drückte er es plötzlich fest an die Brust. „Geht es… meinem Bruder… gut?“ Wieder schossen vor Ivans geistigem Auge Bilder von dem kleinen Raivis aus der Dunkelheit hervor. Verkrampft wiederholte er die Geste, während die andere Hand immer schmerzhafter den Henkel des Koffers umschloss. Warum entglitt ihm sein Verstand auf diese Weise? Warum ging ihm die ganze Situation so nahe, wo ihn früher das Ganze in keinster Weise berührt hatte? Was war nur los mit ihm? „Als ich ihn das letzte Mal sah, ging es ihm gut.“, bellte Ivan kurz angebunden, immer mehr innerlich flehend, dass dies alles nicht weiter ausartete. Zögerlich übergab ihm der junge Galante den Umschlag und Ivan stellte, nun ein wenig sicherer, den Koffer am blankgeputzten Boden ab. Mühsam rang er sich die gleiche Kaltblütigkeit ab, die ihn sonst während jedem Auftrag durchflutete. Die Schnappverschlüsse des Koffers klickten als Ivan sie löste und den Koffer öffnete. „Kann… ich ihn… bald sehen? Ich mein… ich habe… alles gemacht was ihr… von mir wolltet...“ Der schmale Körper erzitterte erneut, als Ivan wieder aufsah und der kalte Lauf einer Pistole auf ihn gerichtet war. „Tut mir Leid, Galante, aber offenbar hast du dich nicht an die Spielregeln gehalten.“ Bevor der Todgeweihte auch nur einen weiteren Laut ausstoßen konnte, drückte Ivan ab. ~*~ Auf dem Nachhauseweg und auf der Suche nach einem Postfach stutzte Roderich. Zögerlich tastete er nach dem Kuvert. Es fühlte sich so schwer an, viel zu schwer für die Tatsache, dass sich nur zehn Seiten an Noten in ihm befinden sollten. Verwundert und mit unguter Ahnung erfüllt drehte er es um und suchte vergeblich auf der Vorderseite die Adresse, von der er überzeugt war, dass er sie aufgeschrieben hatte. Warte mal... In seinem Hirn begann es zu rattern. Der blonde Lockenkopf auf dem Klo… Dieser hatte ja auch ein Kuvert bei sich gehabt. Scheiße, durchfuhr es Roderich. Sie hatten die Kuverts vertauscht, so was kam ja eigentlich nur in schlechten Filmen vor. Er machte auf dem Absatz kehrt und hechtete zurück nach Wien-Mitte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)