Alliance of Fate von TrafalgarLaw2210 ================================================================================ Kapitel 9: Ein Mal und seine Geschichte --------------------------------------- Später am Tag ging Law schließlich doch zu Chopper. Die Wunde, die Zorro ihm zugefügt hatte, war tiefer, als er zunächst gedacht hatte und musste genäht werden. Als er Choppers Zimmer nach einem Klopfen betrat, saß Lynn auf dessen Bett und wurde von dem Rentier untersucht. „Oh, hey!“, rief sie und nun bemerkte auch Chopper ihn. Er schaute Law fragend an. „Die Wunde muss genäht werden...“, antwortete dieser auf die unausgesprochene Frage. Lynn lächelte und stand auf, damit Law sich setzen konnte. Dieser zog sein T-Shirt aus und setzte sich. Chopper sah sich die Wunde erst genau an, dann machte er sich daran, sie erst zu desinfizieren und zu nähen. Lynn, die im Gegensatz zu dem kleinen Arzt Laws Gesichtsausdruck sehen konnte, schaute skeptisch zu. Sie hatte sich an den kleinen Tisch gesetzt, auf dem Chopper seine Sachen ausgebreitet hatte. „Fertig“, sagte Chopper nach ein paar Minuten. Law griff nach seinem T-Shirt und wollte es gerade anziehen, als Chopper erschrocken aufschrie. „Wa-Wa-Was? Wa-Warum hast du so ein Mal?“ Law schwieg, zog sein T-Shirt an und verließ den Raum. Chopper schaute verwirrt zu Lynn, die mit den Schultern zuckte und dann Law hinterherlief. Erst als er sein Zimmer betreten hatte, holte sie ihn ein. Zunächst wusste sie allerdings nicht, was sie sagen sollte. Als sie dann schließlich aber doch dazu ansetzte, unterbrach Law sie sofort. „Ich will nichts hören!“ „Die Strohhüte finden es sicher sowieso irgendwann heraus“, antwortete Lynn. „Ja, sie finden es jetzt durch Chopper heraus. Außerdem weißt du genau, dass ich es nicht erzählen werde. Dir habe ich es ja nur erzählt, weil du mir das mit deiner Schwester erzählt hast.“ „Weißt du was? Ich werde es den Strohhüten erzählen“, sagte Lynn. Law sah sie an. „Das tust du sowieso nicht.“ „Oh doch, sollten sie dich drauf ansprechen und du es ihnen nicht sagen, tu ich es. Und das meine ich ernst!“ Law schwieg kurz. „Sie werden nicht danach fragen, wenn Chopper die Klappe hält. Allerdings redet der immer, wen ihn irgendetwas erschreckt hat...“ „Tja, dann kommst du wohl nicht drum herum“, meinte Lynn, dann verließ sie das Zimmer. Am nächsten Tag saßen sie erst recht spät zum Frühstück zusammen und alle der Strohhüte sahen noch ziemlich müde aus, weshalb zunächst auch eher schweigend gegessen wurde. Als das Gespräch schließlich langsam ins Rollen kam, ging es um den Kampf gegen Flamingo vom Vortag. Irgendwann wandte sich Zorro an Law. „Sag mal, was ich dich die ganze Zeit fragen wollte, was meinte Flamingo eigentlich gestern mit den alten Erinnerungen?“ „Wie genau meinst du das, Zorro?“, fragte Nami, woraufhin Zorro ihr und den anderen Strohhüten erzählte, was genau Flamingo gefragt hatte. Nami sah Law an. „Hast du etwa auch unschuldigen Kindern so etwas angetan?“, fragte sie ihn und klang dabei ziemlich wütend. „Nein“, kam bloß als Antwort, woraufhin Lynn ihm einen bösen Blick zuwarf. „Und was meinte Flamingo dann damit?“, fragte Lysop. Alle Strohhüte, außer Ruffy, der munter weiteraß, hatten sich mittlerweile dem Gespräch zugewandt und hörten interessiert zu. Law schwieg allerdings, weshalb Lynn ihm einen vielsagenden Blick zuwarf. Schließlich seufzte er. „Es scheint, als hätte Chopper nichts erzählt...“, meinte er dann. „Uns was erzählt?“, fragte Nami und sah zu Chopper. Dieser sah unsicher zu Law, welcher nur kurz nickte. Dann erzählte Chopper von seiner Entdeckung am Vortag. „Was? Aber...wieso hast du so ein Mal?“, fragte Lysop. Law schwieg zunächst wieder, aber schließlich begann er zu erzählen. ~Flashback, 6 Jahre zuvor, auf einer Insel irgendwo auf der ersten Hälfte der Grand Line~ „Wow, ich wusste zwar, dass Flamingo ziemlich brutal sein kann bzw meistens ist, aber dass er ein fünfjähriges Mädchen töten lassen will, nur weil sie ihn angerempelt hat, hätte ich selbst ihm nicht zugetraut“, der zwanzigjährige Law saß mit der fünfzehnjährigen Lynn unter einem Baum etwas abseits der Stadt. Sie hatten Landgang und Law hatte Lynn gefragt, weshalb sie Flamingos Crew beigetreten war. „Ja, es war wirklich schlimm für mich...Aber sag mal, wie kommt es, dass du zu der Crew gehörst?“, fragte Lynn neugierig. „Ich denke, das geht dich nichts an!“, bekam sie als Antwort. Diese passte ihr allerdings überhaupt nicht. „Hey! Das ist unfair, ich habe dir schließlich auch meine Geschichte erzählt! Also will ich jetzt auch eine Antwort auf meine Frage!“ Zunächst schwieg Law, dann sah er Lynn an. „Na gut, aber nur, weil du mir erzählt hast, wieso du der Crew beigetreten bist. Im Gegensatz zu dir kam ich nicht freiwillig.“ „Nicht? Wieso nicht? Wurdest du etwa irgendwie...gezwungen?“, fragte Lynn nach. Law nickte. „So könnte man es sagen, aber treffender ist das Wort 'entführt'. Dem Großteil der Crew ging es wie mir, auch wenn die meisten mittlerweile froh sind, für Flamingo zu arbeiten.“ Lynn machte große Augen. „Erklär es mir bitte mal genauer.“ „Naja...viele von uns wurden als Kinder entführt, ich selbst war damals sechs Jahre alt, als sie meine Heimat angriffen.“ Er ignorierte Lynns geschockten Gesichtsausdruck. „Ich kam damals gerade von der Schule nach Hause, als der Alarm losging. Meine Eltern zogen mich sofort aus dem Haus raus und liefen mit mir in Richtung des Waldes, der eine Seite der Stadt umgab, weil es dort einen Bunker gab, in dem wir uns bei Gefahr verstecken konnten. Nur leider waren die Piraten bereits in der Stadt. Überall hörte man Schreie, von Kindern, die von den Piraten weggetragen wurden oder von ihren Eltern, die versuchten sie davon abzuhalten. Wir blieben unbemerkt und haben es fast zum Wald geschafft, aber sie erwischten uns doch. Sie waren zu dritt und einer von ihnen ging direkt auf mich zu. Mein Vater wollte ihn von mir fernhalten und schrie mir zu, dass ich weglaufen soll, aber ich hatte noch nichtmal einen Schritt gemacht, da packte mich einer der anderen beiden. Der Rest von ihnen sorgte dafür, dass meine Eltern mir nicht helfen konnten, egal wie sehr ich weinte oder schrie, es half überhaupt nichts. Und letztendlich...“, er stockte. Nachdem er sich kurz gesammelt hatte, sprach er weiter. „Ich musste damals mit ansehen, wie sie meine Eltern getötet haben, bevor sie mich zu einem Schiff brachten, wo auch andere Jungs aus der Stadt waren.“ ~Flashback Ende~ „Kurz nachdem Lynn zur Crew stieß, hab ich sie verlassen, heimlich bei einem Landgang. Damals war ich dann ständig unterwegs und habe mich versteckt, damit Flamingo mich nicht fand, ich wusste schließlich, dass er mich töten würde. Das ging ein knappes Jahr so, um genauzusein so lange, bis ich eine Teufelsfrucht fand, die zwar einem Händler gehörte, aber das störte mich wenig. Ich habe sie gestohlen, ohne dass es jemand gemerkt hat. Danach hab ich angefangen, meine eigene Crew zusammenzustellen.“ Law schwieg kurz, damit die Strohhüte das gehörte verdauen konnten. Dann sprach er weiter. „Ich hatte damals verdammtes Glück, dass ich dank meiner Eltern, die beide Ärzte waren, recht viel medizinisches Wissen hatte, weil ich mich selbst immer dafür interessiert hatte, sonst wäre ich wahrscheinlich ein Sklave geworden, denn kämpfen konnte ich nicht. Aber dank meines Wissens durfte ich bleiben und man hat mir sogar das Kämpfen beigebracht, allerdings sollte ich auch dem Schiffsarzt helfen, der mich auch ausgebildet hat. Er ist der einzige aus Flamingos Crew, dem ich wirklich dankbar bin.“ Law beendete seine Erzählung und ein betroffenes Schweigen folgte, während dem Dragon den Raum betrat. Schließlich brach Sanji die Stille. „Hast du etwa auch so ein Mal, Lynn-Schätzchen?“, fragte er besorgt. Lynn schüttelte den Kopf. „So ein Mal bekommen nur die, die als Kinder entführt werden. Lynn kam freiwillig, folglich hat sie keins“, erklärte Law ihm und Sanji wirkte erleichtert. Ansonsten herrschte immer noch Schweigen. Das einzige was man hörte, war Ruffy, der zwar zugehört, aber die ganze Zeit gefuttert hatte. Lysop und Brook hingegen wirkten ziemlich geschockt, Chopper einfach nur bedrückt. Franky war am Heulen. „Es...es tut mir leid, dass ich gedacht hab, dass du...“, fing Nami mit schlechtem Gewissen an, aber Law unterbrach sie. „Vergiss es.“ Danach herrschte wieder Schweigen, bis drei der Kinder den Raum betraten. Sie wirkten immer noch ziemlich ägnstlich. Nach längerem Zögern ging der Größte von ihnen zu Dragon und fragte, wann sie denn wieder nach Hause dürfen. Dragon überlegte kurz. „Ich schätze, spätestens in einer Woche, wenn wir sicher sein können, dass Flamingo nicht mehr auftaucht.“ Ruffy wandte sich an seine Freunde. „Wann segeln wir eigentlich weiter?“ „Auch spätestens dann, oder?“, antwortete Nami und die anderen nickten. Chopper meinte daraufhin, dass er noch einmal in das Dorf wolle, um nach den Verletzten zu schauen. Die Strohhüte beschlossen, dem Dorf einen Besuch abzustatten, bevor sie weiterreisten. Fünf Tage später durften die Kinder endlich nach Hause zurück. Sie segelten auf Dragons Schiff zu der Insel, auf der das Dorf lag, die Strohhüte folgten auf der Thousand Sunny. Lynn, die Ruffys Angebot, seiner Crew beizutreten abgelehnt hatte, beschloss trotzdem eine Weile bei ihnen zu bleiben, war allerdings ein wenig sauer, dass Law ihr nicht erzählte, wieso er gegen einen Kaiser kämpfen wollte. Nach einer halben Stunde erreichten sie die Insel. „Ich bin gespannt, wie es den Bewohnern geht und wie sie reagieren werden, wenn ihre Kinder zurückkommen“, sagte Nami. Franky heulte bereits jetzt, obwohl sie noch nichtmal im Dorf angekommen waren. „Ich werde hierbleiben, ich möchte eigentlich nicht mehr in das Dorf“, sagte Law und Nami schaute ihn skeptisch an. Sie vertraute ihm immer noch nicht so ganz, wenngleich sie ihm mehr vertraute, als dies anfangs der Fall gewesen war. Lynn, die schon fast auf dem Weg an Land war, blieb stehen und drehte sich zu der Navigatorin um. „Soll ich hierbleiben und aufpassen, dass er nichts anstellt?“ Nami und Lynn hatten sich in den letzten Tagen angefreundet, weshalb Nami auch keinen Einwand dagegen hatte. Die Strohhüte gingen, zusammen mit den Kindern und Dragon zum Dorf, wo die Bewohner damit beschäftigt waren, ihre Häuser aufzubauen. Als die Kinder ihre Eltern erblickten, waren die Freundenschreie groß und jeder lief sofort zu seinen Eltern, die sich ebenfalls riesig freuten. Franky heulte nun noch mehr, weil ihn die Szene so sehr rührte. Chopper ging zu den Eltern, deren Kinder entführt worden waren, und gab jedem einen kleinen Behälter mit Salbe für die Brandmale. Dann untersuchte er die verletzten Dorfbewohner. Als er fertig war, war er zufrieden. Die Dorfbewohner bedankten sich bei Dragon und den Strohhüten für die Rettung ihrer Kinder und dann ging die Gruppe zurück zu den Schiffen. Dort hieß es dann Abschied nehmen. „Passt auf euch auf. Vorallendingen du, Ruffy!“, mahnte Dragon die Gruppe. „Ich wünsche euch auf eurer weiteren Reise viel Glück. Wir sehen uns sicher wieder.“ Er lächelte ihnen noch kurz zu, dann ging er auf sein Schiff. Auch die Strohhüte betraten ihr Schiff und legten ab. Ruffy grinste. „Nächster halt, die Insel auf der der Kaiser lebt!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)