Silber Mond von Amy-Sama (Schicksal der Göttinnen) ================================================================================ Kapitel 3: Der einsame Krieger ------------------------------ Ein Wolken behangener Himmel, wie jeden Tag, musste der Schwarzhaarige leicht betrübt feststellen. Warum deprimierte ihn das heute nur so sehr? Kannte er doch eigentlich nichts anderes. Hatte er sich wirklich eingebildet mal die Sonne zu Gesicht zu bekommen? Der junge Krieger musste über sich selber lachen, über seine törichten Gedanken. Sie waren hier in Diao, hier gab es keine Sonne, keinen blauen Himmel oder gar einen Regenbogen, wenn man ganz kitschig werden wollte. Sie lebten in einem trotzlosen Licht, das mehr einem braun-grau glich als etwas anderem. Es war nicht Schwarz wie die Nacht, wie man hätte vermuten können, nein, es war ein schmutziges braun das den Himmel erfüllte. Die tiefe Dunkelheit trat hier erst in der Nacht ein. Manchmal hatte man Glück und konnte die hellen Monde am Himmel sehen oder ein paar Sterne. Am wundervollsten fand er die Nacht in der die drei blauen Monde am Himmel stehen, was nur einmal alle fünf Jahre vorkam. Das erste Mal hatte er dieses Wunder gesehen als er gerade mal drei Jahre alt war. Nach dieser Nacht hatte er seinen Vater niemals wieder gesehen. Man erzählte ihm dass die Göttinnen seinen Vater getötet hatten. Sanft strich er über den Schwertgriff von seinem Schwert das an seiner Hüfte ruhte „Vater…“ sprach er dabei leise und völlig in Gedanken. Genau einen Tag vor seinem Tod hatte ihm sein Vater dieses Schwert überreicht. Wusste er also was geschehen würde? Wusste sein Vater dass er sterben wird? Hatte er ihm deswegen das Schwert vermacht? Bevor er jedoch weiter darüber nachdenken konnte, hätte er wahrscheinlich keine Antworten auf seine ganzen Fragen gefunden, wurde die Zimmertür aufgerissen. „Oberster Offizier Caligo! Sir Eiji! Die Truppen sind bereit.“ Der Soldat salutierte vor seinem Befehlshaber und wartete auf weitere Anweisungen. Der Schwarzhaarige Offizier wandte sich um und ging an dem Soldaten vorbei „Sehr gut. Haltet euch bereit. Jupiter hat noch keine weiteren Befehle gegeben.“ – „Jawohl Sir!“ er salutierte noch mal hinter seinem Befehlshaber, schritt Eiji vor dem Soldaten, und eilte dann in die Entgegengesetzte Richtung. Der junge Offizier selbst war auf den Weg in den Saal, neue Befehle seines Herren entgegennehmen. Kurz nach dem Tod seines Vaters trat der Junge in die Armee des schwarzen Windgottes ein. Er war ein fleißiger und fähiger Soldat und das erkannte der damals neue Gott sofort. Jupiter wurde damals von Malus Kräften außerwählt und bestieg den Thron. Bei den Göttern verlief die Thronfolge etwas anders als bei den Göttinnen. Während die Göttinnen eine Nachfolgerin gebären mussten, so wurden bei den Göttern drei junge Knaben mit guten Anlagen im Kampf im Alter von fünf Jahren ausgewählt. Einer dieser erbte mit dem Tod des Gottes sofort seine Kraft und seine Position. So war das Überleben der Götter gesichert, denn sobald ein Gott starb wurde damit sofort der neue erweckt. Würde eine Göttin getötet ohne dass sie eine Nachfolgerin geboren hat, so wäre sie für immer ausgelöscht. Nachdem Jupiter den jungen Burschen entdeckt hatte bot er ihm sofort den obersten Platz in der Armee, somit war Eiji so etwas wie Jupiters rechte Hand geworden. Der Windgott hatte schon damals den enormen Hass in Eiji gespürt, den der Junge den Göttinnen entgegenbrachte. Das machte den jungen Soldaten perfekt. Eiji sah darin nur seine Chance schneller an seine Rache zukommen. Vor der großen Saaltür blieb er stehen eher er diese aufschob. Wie erwartet saß Jupiter auf seinem Thron, der schwebend, gerade durch, im Raum hing. Rechts standen der brennende Thron von dem Feuergott Lucifer und der unter Strom stehende Thron von Zert. Links im Raum standen der von Dornen umringte Thron von Urton und der Unterwasser stehende Thron Nereus. Zurzeit war jedoch nur Jupiter anwesend, der wie gebannt auf eine Hollogrammerscheinung starrte. Eiji hatte schon oft seinen Herren dabei beobachtet wie er auf dieses Imaginäre Bild starrte. Es war die Prinzessin von Thales, Windgöttin Amy. Jeder kannte diese junge Frau, wusste jeder in diesem Reich das Jupiter sie begehrte und besitzen wollte. Eiji selbst kannte sie nur von diesem Bild oder aus Beobachtungen von Kämpfen die die beiden Gottheiten gegeneinander geführt hatten. Es war Jupiter bisher nur zweimal gelungen sich die Prinzessin eigen zu machen, doch so schnell wie sie hier war, so schnell wurde sie auch gleich wieder befreit. Ihre Mutter Aphrodite hatte ein wachsames Auge auf ihre Tochter, auch wenn die Königin selbst sich oft aus den Kämpfen raushielt. Im Grunde war sie nur noch Platzhalter für ihre Tochter, brachte sich nur ein wenn es wirklich von Nöten war. „Ist sie nicht wunderschön.“ Grinste der schwarze Gott, immer noch das Bild betrachtend. „Ihr wisst wie ich zu den Göttinnen stehe mein Herr.“ Erwiderte der junge Offizier trocken. Doch wenn er ehrlich zu sich selbst war, so hatte die Blauhaarige etwas Anziehendes. Und so lange er nun schon für Jupiter arbeitete musste er sagen war das kleine Mädchen zu einer Frau geworden, die ihre gewissen Reize hatte. Dies würde er aber niemals seinem Herren offenbaren und ärgerte er sich selbst über diese Gedanken. Er hasste diese Frauen! Jupiter lachte bei diesen Worten, schien aber doch sichtlich erleichtert. Wenn der Gott etwas nicht leiden konnte, dann das seine Prinzessin auch nur von einem anderem begehrt wurde. Sie gehörte ihm, ihm ganz alleine. Im Gegensatz zu den anderen Göttern trachtete Jupiter nicht nach dem Leben der Windgöttin, sondern wahrlich direkt nach ihr. Dazu kam das er mit einer Hochzeit der Prinzessin ebenfalls Herr über Thales werden würde und der Krieg würde überflüssig werden. Würde Amy endgültig unterliegen, dann auch die anderen Göttinnen. Dann wäre die Rache der anderen Götter nicht weit. Zert war der einzige der Jade ebenfalls gefangen nehmen wollte, jedoch nicht weil er sie begehrte, sondern ihr Wissen. Lucifer würde Ray lieber tot sehen als alles andere. Im Gegensatz zu Urton, dieser wollte Julia vorher noch unendlich quälen ehe er sie tötet. Nereus war einfach hinter der Kraft von Ling her, die er mit ihrem Tot in sich aufnehmen würde. Ging es den anderen beiden damit wohl nicht anders. Sie alle wollten Rache für das leben hier in Diao. Schließlich hatten sie es alleine den Göttinnen zu verdanken dass sie hier leben mussten. In dieser Version der Geschichte wurde jedoch die Wahrheit wieder einmal verdreht. Hier hieß es dass die Göttinnen ihren Ruhm nicht teilen wollten und die Götter deswegen verbannten. Eijis Miene verzog sich nicht bei Jupiters Lachanfall. Das Raue Lachen verstummte, ein finsteres lächeln blieb jedoch auf seinen Zügen. Der Gott schwebte von seinem Thron und landete sanft bei seinem Untertan. Der nun endlich eine Verbeugung andeutete. „Eiji du weißt ich vertraue dir.“ Begann Jupiter nun in einem ernsten Ton. Der dunkelhaarige wandte sich von seinem Obersten Offizier ab und blieb vor den Mannshohen Fenstern stehen, die einen perfekten Blick auf Thales boten. „Unser nächster Angriff steht kurz bevor. Ich hoffe doch die Truppen sind bereit.“ Eiji nickte „Ja Herr.“ – „Sehr gut.“ Ein selbstgefälliges Grinsen umspielte Jupiters Züge „Ich habe eine besondere Aufgabe für dich Eiji. Ich möchte dass du im Tumult des nächsten Gefechtes die Prinzessin entführst. Du darfst sie verletzen aber nicht töten. Ich verlass mich auf dich.“ – „Jawohl mein Herr.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)