Silber Mond von Amy-Sama (Schicksal der Göttinnen) ================================================================================ Kapitel 2: Ein friedlicher Tag ------------------------------ Ihre Mutter ließ ihr also alle Zeit der Welt, wollte aber dass sie für jede Situation bereit ist. Gar nicht so einfach musste sich die Prinzessin eingestehen. Einerseits wollte sie frei sein und andererseits ihrer Mutter beistehen. Aphrodite war eine hervorragende Herrscherin und schon alleine das Amy noch ihre Mutter hat ist mehr als Aphrodite damals hatte. Sie konnte sich viel von ihrer Mutter abschauen, von ihr lernen ob sie nun wollte oder nicht. Diese Chance hatte ihre Mutter nicht wirklich. Dass ihre Großmutter schon sehr früh verstarb wusste Amy. Jede große Schlacht der Göttinnen ging in die Geschichte ein, wurde im großen Buch der Göttinnen niedergeschrieben. Ihre Großmutter soll eine der mächtigsten Göttinnen gewesen sein, so erzählte man sich und man spricht von einer starken Ähnlichkeit zwischen ihnen. Doch wenn man mal ehrlich war sahen sich alle aus dieser Blutslinie ähnlich. Das blaue Haar und die traurigen blauen Augen zogen sich schon seit den ersten Göttinnen durch diese Linie. Der Schlüssel um ihren Hals war das Zeichen der Königsfamilie und gleichermaßen ihre größte Kraft. Jeder der Königsfamilie hatte diesen Schlüssel, denn sie alle waren zugleich auch die Windgöttin. Es heißt der Schlüssel wird mit einem geboren. Kommt eine Windgöttin zur Welt erscheint der Schlüssel vor dieser, er gehört zu ihr, ist ein Teil von ihr. Schon oft hatte Amy das Gefühl das der Schlüssel mit ihr verbunden ist. Seine Kraft, oder zumindest die Kraft die sie mit ihm entfesseln kann, hat sie noch lange nicht Unterkontrolle und könnte selbst für sie Lebensgefährlich werden. Die Zeit zu beherrschen war eine große Aufgabe, die nur in Ausnahme Situationen eingesetzt werden durfte. Da sie nun mal so gefährlich war. Die Prinzessin holte nochmal Schwung. Schaukeln gab ihr das Gefühl von Freiheit. Da sie den Palast nicht verlassen durfte, wäre es sinnlos gewesen die großen weißen Flügel hervor zu holen. Die Schaukel machte das aber wieder wett und gab ihr auch so das Gefühl zu fliegen. Ihre blauen Augen beobachteten nebenbei die ganzen Bediensteten wie sie ihre Arbeit verrichteten. Die Gärtner kümmerten sich um den wundervoll angelegten Schlossgarten, wo sie sich gerade befand, die Zimmermädchen rannten mit frischen Handtüchern oder Bettwäsche umher und die Soldaten standen stocksteif und hielten über alles Wache. Ein Tag wie jeder andere. Ihr Blick ging Richtung Himmel. Die Sonne lachte, keine Wolken am Himmel, ein friedlicher Tag. Schon länger hatten die Götter sich nicht mehr blicken lassen. Es war eigentlich verwunderlich, aber herrlich. Doch wieso fühlte sie sich dann so komisch? Lag es an den Worten ihrer Mutter? Lag es an der ungewohnten Ruhe? Sie wusste es nicht. Ihr Augenmerk ging zum Königssaal hinauf, deren große Fenster zum Garten zeigten. Von dort aus hatte man einen wunderbaren Überblick über die ganze Stadt, bis hin nach Diao. Die Prinzessin erblickte ihre Mutter die an den Mannshohen Fenstern stand und mit traurigen Augen in die Ferne schaute. Schon seit Amy denken kann besitzt ihre Mutter diese traurigen Augen und lächelte nur sehr selten und wenn sie es tat dann mit diesem traurigem Ausdruck mit dem auch ihre Augen erfüllt waren. Die Blauhaarige musste eingestehen dass ihre Mutter viel durchgemacht hat, aber diese Trauer musste aus noch viel Tieferen Gründen stammen. Selbst ihrer Tochter brachte sie nur dieses traurige Lächeln entgegen. Woher rührte es? Amy wusste es nicht. Ihre Mutter sprach mit ihr nicht darüber und auch mit keinem anderen. Oft vermutete Amy dass es mit ihrem Vater zu tun hatte, da ihre Mutter über diesen ebenfalls nie ein Wort verlor. Auf dem Friedhof der Göttinnen, gleich hinter dem Palast, gab es nur ein männliches Grab wo keine passende Göttin danebenlag. Doch als die Prinzessin ihre Mutter danach fragte, hatte diese nur voller Trauer den Kopf geschüttelt und gemeint:“Ich wünschte er wäre dein Vater.“ Auch heute noch verstand die Blauhaarige den Satz nicht richtig, gab es zu viele Möglichkeiten. War ihre Mutter Zwangsverheiratet und hatte deswegen einen geliebten oder starb er zu früh als das sie hätten Heiraten können und sie hatte deswegen später einen anderen Mann? Auch in den Büchern fand sie nichts darüber, auch nichts über diesen Mann, Keiji Caligo. Stammte er vielleicht nicht aus diesem Land? Ein leises seufzten entrann der jungen Prinzessin. „Das dir nicht schlecht davon wird.“ Kicherte eine bekannte Stimme neben ihr. Amy löste ihren Blick und ihre Gedanken von ihrer Mutter und blickte neben sich zu ihrer Freundin und Gefährtin. Jade lehnte an dem Baum, an dem die Schaukel hing, und lächelte sie an. „Ich liebe das Gefühl. Am liebsten würde ich jetzt meine Flügel ausbreiten und hinauf in die Lüfte fliegen.“ Die weißen Schwingen besaß ebenfalls nur die Blutlinie der Windgöttinnen, so konnten sich die Wassergöttinnen in Meerjungfrauen Unterwasser verwandeln. Jeder von ihnen besaß seine ganz eigenen Fähigkeiten und Kräfte, deswegen war auch jede einzelne von Nöten um das Reich zu schützen und Gleichgewicht zu erhalten. „Ich stör dich ja auch ungerne, aber wir haben noch eine Sitzung. Die anderen sind schon mal in den Saal, zu deiner Mutter, vorgegangen.“ Erklärte die dunkelhäutige. Die Blauhaarige nickte und sprang von der Schaukel. Elegant, als würde sie schweben, landete sie einige Meter entfernt auf dem Rasen. Die große Saaltür öffnete sich und die beiden Göttinnen betraten den Saal. Wie Jade es gesagt hatte waren die anderen schon da und auch Aphrodite erwartete die beiden Nachzügler. Die Königin saß auf ihrem Thron, der gerade durch auf einer Art Podium stand, rechts davon stand der leere Thron. Zu ihrer linken stand Amys Thron. Unten rechts vor dem Podium standen die vier Thröne der Göttinnen. Nachdem alle Platz genommen hatten trat kurzes Schweigen ein. „Zurzeit verhält sich alles ruhig, auch an den Grenzen.“ Bestätigte Julia diesen friedlichen Tag. „Die führen was im Schilde.“ Knurrte Ray „Das ist nur die Ruhe vor dem Sturm.“ – „Damit müssen wir wohl leider rechnen, die Götter werden nicht einfach ihre Pläne so ohne weiteres aufgeben. Dafür sind sie zu verbissen.“ Meinte Aphrodite. „Hast du nichts gesehen Ling?“ wollte die Königin dann wissen. Die Schwarzhaarige schaute auf „Schemenhafte, verschwommene Bilder tauchten vor mir auf. Sie waren sehr undeutlich zu erkennen, aber es könnte ein Kampf gewesen sein. Verzeiht, mehr kann ich nicht sagen.“ Aphrodite hob beschwichtigend die Hand „Mach dir keine Sorgen.“ Die Blauhaarige Königin erhob sich „Die Soldaten werden verdoppelt und ihr bleibt im Palast bis ich neue Anweisungen habe. Eure Sicherheit liegt an oberstes Stelle. Die Sitzung ist damit beendet.“ Die Mädchen erhoben sich, verneigten sich und verließen den Saal. Nur Amy blieb bei ihrer Mutter zurück, hatte sie diese um einen kleinen Moment gebeten. „Der Wind ist verdächtig still geworden.“ Amy nickte „Ich habe es auch bemerkt.“ Aphrodite schritt zu ihrer Tochter und strich dieser über den Kopf „Bitte tu was ich sage und bleib im Palast. Es ist nur zu deiner eigenen Sicherheit.“ Die Prinzessin nickte leicht. Sie verließ dann ebenfalls den Saal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)