Matter of Time von Kayurinya (Every single chance I took was worth it.) ================================================================================ Kapitel 8: Re:press ------------------- Eigentlich war es ein recht ruhiger Abend gewesen. Allerdings hatte der überraschende Besuch des gesamten Basketballteams ihrer Uni einen faden Beigeschmack. War sie möglicherweise erkannt worden? Redeten sie vielleicht gerade darüber? Ihr Herz pochte schneller als auf der Bühne. Ihre Aufregung hielt sie im Atem. Schnell huschte sie in ihre kleine Kabine, setzte sich auf den kleinen Hocker, der dort schon stand, als sie den Raum zugewiesen bekommen hatte. Ihr Blick richtete sich in den Spiegel, viel mehr direkt in ihr eigenes Gesicht. Sie hatte tatsächlich Angst, dass sie erkannt wurde. Ja, wieso überhaupt war sie auf die glorreiche Idee gekommen, ihn hierher einzuladen, den Laden überhaupt so angepriesen. Sie hätte sich denken können, dass er seine Kumpels mitbringt. Durch den unüblich vielen Schweiß fröstelte sie leicht, als durch die offene Hintertüre einen kurzer frischer Windzug durch die hinteren Räume fegte. Schnell zog sie sich etwas über. Eine Erkältung konnte sie beim besten Willen nicht gebrauchen. Ein weiterer Blick in den kleinen Spiegel ließ sie erkennen, wie sorgenvoll ihr Gesicht aussah. Und in der Tat geisterten momentan ziemlich viele Gedanken in ihrem Kopf herum. Was wäre wenn. Ihre Zukunft war gefährdet. Es musste einen Weg geben, sie musste sich ihr Studium selbst finanzieren. Und das war nun mal der beste Job. Sie brauchte das. Sie wollte das. Nur wie sollte sie es vor ihm irgendwann mal rechtfertigen. Schon wieder er. Immer wieder kreisten ihre Gedanken um ihn. Sasuke. Angefangen hatte es alles mit ihrer eigenen Unachtsamkeit, dass sie unbeschwert, ohne zu schauen auf die Straße lief. Wäre der Uchiha nicht da gewesen und hätte sie zurückgezogen. Hätte er nicht… Ja. Was wäre dann gewesen? Seither nahm er immer weiter Platz in ihrem Leben ein bis sie schließlich. Ihr Atem stockte. Die ganze Zeit hatte sie in den Spiegel gestarrt und nun hatte die Erkenntnis sie getroffen. Sie hatte sich doch nicht ernsthaft in den Sasuke Uchiha verliebt. Der Teamleader des Basketballteams. Der Kerl der Uni mit den meisten Verehrerinnen. Das klang so abwegig, doch auch wieder so sinnvoll. Das würde ihr Gefühlschaos erklären. Ihre Wangen liefen rot an, sodass es sogar unter dem Make up erkennbar wurde. Ihr Magen begann zu kribbeln, als sie den Gedanken weiterführte. Nein. Sie mochte ihn. Sie mochte seine Nähe. Seine unbeschwerte Art. Leicht lächelte sie sich entgegen, holte ihren Kajal heraus und korrigierte eine leicht verwischte Linie an ihrem Auge. Selbst seinen Geruch mochte sie. Das war auch der Grund, warum sie so verwirrt war, als er auf ihr lag. Ein Wärmeschwall durchfuhr ihren Körper und fühlte sich so wohlig an, dass sie gerne nicht mehr aufhören würde es zu fühlen. Ein unverkennbarer Geruch. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie ihn auch gerochen hatte, als er sie damals vor dem Auto rettete. Sie könnte ihn vermutlich aus tausenden Männern herausschnüffeln. Es war ein gut bekannter Geruch, der ihr Geborgenheit gab. Leicht lachte sie über sich selbst, dann wurde ihr Gesicht wieder ernst. Sie war in den Uchiha verliebt. Das war an sich zwar eine tolle Sache, wäre da nicht… Ihr wohliges Gefühl verflog, wie es gekommen war. Sie war nicht so blauäugig, um sich einfach in diesem Gefühl zu verlieren. Geradezu systematisch wägte sie die Situation ab. Er hatte eine Liebe erfahren, über die er nicht hinweg kam. Möglicherweise war sie ihr ähnlich. Dann war da dieser Traum, der so ihr unnormal real vorgekommen war, doch hatte sie keinerlei Erinnerung und auch niemanden, den sie fragen könnte. Mit Ausnahme ihrer Mutter, doch die war keine Option. Macht es irgendwie Sinn, dass sie sogar die verlorene Liebe von Sasuke sein könnte? Aber sowas vergisst man doch nicht einfach. Egal, wie sehr man verletzt ist, wie sehr man jemanden manipuliert, so etwas konnte nicht passieren. Mit diesem Traum wäre die Erkenntnis doch dann irgendwie gekommen, doch auch jetzt kam ihr nichts dergleichen in den Sinn. Sakura war sich sicher, dass es nicht möglich für sie war. Sie rationalisierte alle Zusammenhänge weg, bezeichnete sie als Zufall. Nein, nein. Solche Erinnerungen äußern sich nicht mal eben so in Träumen… Und sicherlich nicht genau dann, wenn man zufällig genau diese Person wiedertrifft. Wie wahrscheinlich ist das denn? Sehr unwahrscheinlich? Also. Schließlich lebte sie nicht in einem Shoujo-Manga. Dort wäre es nicht mal Zufall. Sie seufzte. Wo war dieses Gefühl von eben hin. Wie fühlte es sich noch gleich an? Gab es da eine Chance? Eine Chance für die Rosahaarige, dass der Schwarzhaarige sie ebenfalls mochte? Naja, ablehnen tat er sie jedenfalls nicht. War das alles realistisch? Wollte sie das überhaupt? Was würde aus ihren Zielen? Und aus seinen Zielen? Ihr positiver Ausdruck war wieder dem anderen gewichen und wirkte unnahbar und sorgenvoll. Eine Liebe war für die Haruno nie realistisch gewesen und würde auch nie in ihr Leben passen. So frei und unbeschwert sie sich auf immer fühlen würde, hatte bisher immer die Ernsthaftigkeit und ihr persönliches Ziel gesiegt. Auf eigenen Beinen stehen. Konnte sie es verantworten, dass sein Ruf da durch litt? Was wenn jemand ihr Geheimnis herausfand… Was war dieses Gefühl? Es brannte in ihrer Brust, wanderte ihren Hals hinauf. Die Wallung stand ihr im Gesicht, doch würde sie sich nicht die Blöße geben ihre Wut hier zu offenbaren. Selbstbeherrscht schluckte sie die Tränen mitsamt Kloss im Hals hinunter. Ihren Selbsthass konnte sie wann anders rauslassen. Denn hier konnte sie nur die falsche Entscheidung treffen. Egal was sie täte. Doch lieber würde sie sich selbst weiter hassen, als den Schwarzhaarigen in irgendeiner Weise von seinen Träumen abzuhalten. Ihr Verhalten bewies ihr erneut, dass sie ihn mochte. Sie hielt ihre Gefühle zurück, damit er keinen Schaden nehmen kann. Selbst wenn er wollte, wäre es keine gute Idee, sich mit ihr sehen zu lassen. Denn Irgendwann, irgendwann würde jeder wissen, als was sie hier wirklich arbeitete. „Sakura-chan, warum bist du hier? Musst du nicht an die Bar?“ Perplex drehte sich die Rosahaarige um, blickte in ein Paar braune Augen einer Kollegin. „Alles okay?“ Stumm nickte die Angesprochene. „Du hast Recht. Sorry, ich hab etwas geträumt.“ Leicht lächelte die Haruno matt, band sich schnell einen festen Dutt und zog sich einige Sachen über. Nicht zu vergessen die Maske, eine ihrer vielen Masken, die ihr Gesicht versteckten. Eine die sie nicht nur hier aufsetzte, sondern bereits ihr ganzes Leben prägte. Niemand würde die echte Sakura kennen lernen. Nicht einmal Sasuke. „Na endlich, Schätzchen, was hat das so lange gedauert? Die Leute rennen mir die Bude ein!“ „Ja Sorry, ich hab etwas getrödelt…“ „Meinst wohl, du hast dich wieder mit dir selbst gestritten, hm? Du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst…“ Leise seufzte die Haruno. „Ja. Dir kann man auch nichts verheimlichen… Danke.“ „Gut, gut. Lassen wir das hinter uns und schmeißen uns in die Arbeit. Es gibt reichlich zu tun!“ Es verging eine halbe Stunde, ehe die beiden Barfrauen sich wieder etwas ausruhen konnten, selbst einen Schluck trinken konnten, etwas durchatmen war da sehr angenehm, besonders an Abenden, wenn man permanent unter Strom stand. So dachte man jedenfalls nicht immer wieder an andere Dinge. Man konnte sich super ablenken. Doch bei Sakura war das nicht so einfach, denn ihr „Problem“ war nicht irgendeins und war auch nicht gerade weit weg. Nein. Es saß gerade am Tresen und hatte bei ihr ein nicht alkoholisches Getränk bestellt. Scheinbar hatte er sie nicht erkannt. Oder etwa doch? Sie spürte seinen Blick auf ihr. Vielleicht sprach er sie nicht an, damit Naruto sie nicht erkannte. „Hier, bitte sehr.“ Sie lächelte unter ihrer Maske. Dass sie ihn erkannt hatte, war für sie nicht schwer gewesen. Sein Geruch war selbst in diesem Dunst aus Kunst-Rauch, Schweiß und hoher CO2-Konzentration herauszufiltern. Gedanklich verfluchte sie ihren Geruchssinn. „Vielen Dank. Hier die Karte.“ „Lass stecken. Das geht auf mich.“ Meinte die Rosahaarige. „Dann hab ich mir ja die richtige Kellnerin ausgesucht. Ist viel zu tun?“ Sie spürte, dass er erleichtert war, dass er richtig gelegen hatte mit seiner Vermutung, dass sie es war. Er hatte sie also erkannt. Nur der Blondschopf blickte zwischen ihnen hin und her. „Sag mal, machst du die Kellnerin gerade an? Hast du nicht gerade gesagt du seist in die K…“ „Halt den Rand, Dobe. Bist du blind oder was stimmt mit dir nicht?“ Er deutete auf Sakura, nach dem Motto, er solle sie sich nochmal genau ansehen. Ratter, ratter, ratter… „Ich raffs nicht…“ Die für ihn scheinbar fremde Kellnerin lachte auf, während der Schwarzhaarige nur die Augen verdrehte. „Wenn du so blöd bist, dann kann ich dir auch nicht helfen.“ Somit drehte er sich wieder zu ihr und stimmte in ihr Lachen ein. Gefühlte hundert Fragezeichen schwebten über Narutos Kopf, doch je länger er die beiden bei ihrer Konversation zusah, desto eher dämmerte es selbst ihm. Sie war es also. Die Haruno schaffte es wirklich jedes Mal, den Schwarzhaarigen zu entspannen und ihn in eine Art Comfort-Zone zu bringen. Auch wenn das hier definitiv weder seine noch die des Blonden war. Vielleicht sollte er die Zwei alleine lassen. Er hatte eh Besseres vor gehabt. Seine Freundin würde bald von ihrer Schicht nach Hause kommen und sie brauchten unbedingt noch ein Geschenk für eine Hochzeit, auf die sie eingeladen waren. Hinata hatte früher mal eine gute Freundin mit einem alten Teamkameraden verkuppelt. Und die heirateten bald. Naja im Frühling, aber je früher, desto besser. Und da er jetzt sowieso lieber auf der Couch läge, half er doch gerne beim Finden eines Geschenkes. Sprich beim Durchforsten des Internets. „Ich mach mich mal vom Acker. Du kommst alleine klar…“ „Du gehst schon?“ Der Schwarzhaarige war leicht überrascht. „Ja Hina braucht noch Hilfe. Sie kommt gleich von ihrer Schicht nach Hause…“ „Oh, wieder Spätschicht, hm? Wir sehen uns dann morgen.“ „In alter Frische und mach nicht zu lang, Teme.“ „Halt die Klappe und hau ab, Dobe!“ Der Schwarzhaarige blieb nicht mehr lange in der Bar, da er die junge Frau nicht von ihrer Arbeit abhalten wollte. Sie hatte wirklich viel zu tun. Er konnte auch anders noch Zeit mit ihr verbringen, schließlich gingen sie auf dieselbe Uni, hatten einen ähnlichen Weg. Am kommenden Montag würden sie sich wieder sehen und dann würden keine Getränkewünsche ihr Gespräch unterbrechen. Als er die Tür zum Appartement aufschloss hörte er die Freundin seines besten Freundes kichern. „Hey, seid ihr angezogen?“ fragte der Schwarzhaarige sarkastisch in die Wohnung hinein. „Teme, schon so früh zurück?“ „Die Antwort werte ich als ein Nein. Ich versch…“ „Naruto… Bring Sasuke-kun nicht in Verlegenheit! Komm ruhig in die Küche, Naruto hat mir da etwas Interessantes erzählt.“ „Aha…“ Murmelte der Uchiha eher zu sich, schloss dann die Türe hinter sich und legte den Schlüssel auf ein Sideboard im Flur. Dort gab es eine Schüssel, in der alle Schlüssel lagen. Unsicher lief er die Schritte in die Küche, aus der das Licht in den Flur strahlte. Er sah beide am Tisch sitzen. Naruto hatte einen Laptop vor sich, während Hinata sich eine von Narutos Nudelsuppen einverleibte. Ein Notizblock mit Kugelschreiber lag zwischen ihnen. Scheinbar hatten sie bereits einige Ideen aufgeschrieben. Schlürfend winkte sie den Uchiha an den Tisch. „Du warst doch auch zu der Hochzeit von Sai eingeladen oder?“ „Ja, schon…“ „Hast du schon ein Geschenk?“ Der Uchiha verneinte. „Ich denke es wird auf einen Geldgeschenk hinauslaufen. Passt immer.“ „Dann kommst du also doch?“ „Scheinbar…“ seufzte der Uchiha und ließ sich auf einen Stuhl nieder. Eigentlich hatte er nicht die Intention hinzugehen. Er war alleine und das machte auf Hochzeiten einfach keinen Spaß. Jedenfalls nicht für ihn. „Dann solltest du auch endlich die Einladung zurückschicken und angeben, dass du kommst.“ Hinata wedelte mit der Einladung vor sich her, während sie in der anderen Hand die Stäbchen mit einigen Nudeln vor sich hielt. „Danke auch für die Erinnerung.“ Somit schnappte er sich die Einladung, nahm den Kugelschreiber und kreuzte an, dass er alleine käme. „Zufrieden? Hier. Kannste der Braut persönlich geben.“ Leicht genervt wollte Sasuke nur noch in sein Zimmer verschwinden. Es war spät, er war müde und es ging ihm gegen den Strich, dass er jetzt doch zu dieser Hochzeit gehen würde. Wenigstens würde es dort etwas Gutes zu Essen geben, versuchte er sich selbst etwas zu motivieren. „Werde ich. Sie wird sich sicher freuen.“ „Na klar wird sie, aber wird der Bräutigam es?“ Somit schloss Sasuke lautstark die Türe hinter sich und rutschte mit dem Rücken die Türe hinunter. Da war so viel, was Hinata nicht wusste. Auch Naruto hatten keine Ahnung. Dass er überhaupt eine Einladung bekommen hatte grenzte eher an Mitleid und der Versuch zu verdrängen, was damals vorgefallen war. Wusste die Braut eigentlich auch Bescheid? Oder hatte der Bräutigam es ihr verschwiegen und nahm die Einladung Sasuke’s hin? Wieso luden sie ihn eigentlich ein? Brachte es nicht Pech, einen Ex-Freund auf der eigenen Hochzeit zu haben? Oh man, wie lange war das alles her? Dass es ein Fehler war, das wusste er schon vorher, doch er hatte sie eiskalt ausgenutzt und seinen Kumpel verraten. Dieses Mädchen. Blond, hübsch und Cheerleader. Ein Teamkollege stand auf sie. Doch sie nicht auf ihn. Die angehende Braut, auf dessen Hochzeit er eingeladen war, war damals noch in Sasuke verliebt gewesen. Und der jetzige Bräutigam war genannter Teamkollege. Doch das war Sasuke egal. Der Zeitpunkt, dass sie ihm offen gegenüber trat und ihm ihre Liebe gestand, war genau dann, als der Uchiha noch angeschlagen von dem Überfall zum ersten Mal zum Training erschien. Auch wenn er sie zunächst abgewiesen hatte, so ließ sie einfach nicht locker. Tat ihm jeden Gefallen, brachte ihm Essen, Schokolade zum Valentinstag doch er strafte sie mit Ignoranz. Dennoch lief sie ihm hinterher, fragte unerlässlich nach einer Chance. Dann irgendwann hatte er sich so an sie gewöhnt, dass er nachgab. Ging mit ihr Essen. Und er genoss überraschenderweise ihre Aufmerksamkeit, ihm gefiel das Mädchen, auch wenn sie nicht diejenige welche gewesen ist, die immer noch in seinem Kopf war. Sie war die Substitution. Es gab ihm wieder Selbstbewusstsein und das Gefühl gebraucht zu werden. Die Zeit war nie schlecht gewesen, doch für sie war es verschwendet. Er liebte dieses Mädchen nicht und würde es auch nie tun. Er kam ihr nie nah, weil er wusste, dass sein Teamkollege auf sie stand und die Blondine hatte auch erstmal nichts dagegen. Doch irgendwann wurde sie ungeduldig und nervös. Der Uchiha bekam Angst, dass sie sich von ihm entfernen würde. Dass sie merken würde, dass er sie nicht liebte, lieben konnte. Alleinsein wollte er nicht. Das könnte er nicht ertragen. Als er sie das erste Mal küsste, legte sich ihre Unruhe und somit war die eindeutig romantische Beziehung angefangen und er konnte nicht mehr zurück. Zuvor hatte er noch gesagt bekommen, dass er ihr keine falschen Hoffnungen machen sollte, doch indem er es tat, verlor er nicht nur einen Freund. Einige Wochen ging das auch gut, doch Zunehmens spürte der Schwarzhaarige, dass er einen riesigen Fehler begangen hatte. Sie schien glücklich, doch seine unnahbare Art machte es ihr schwer wirklich glücklich zu sein. Weiterhin profitierte er von ihr, doch gab ihr nichts zurück. Er konnte ihr nicht das bieten was sie verdiente, doch hatte er es in Kauf genommen. Er wusste es von Anfang an, dass er sie nicht lieben könnte. Und schlussendlich kam er zu dem Schluss, dass er sich trennen musste. Als es endlich zu der Trennung kam, schwor er, dass es sein Fehler war und er die gemeinsame Zeit genossen hatte, was keine Lüge war, doch dass es jemand gab, der sehnlichst auf sie wartete, der sie verdiente und wirklich liebte. Dass derjenige ihr auch das geben kann, was er nicht konnte. Nachdem er sich eine saftige Ohrfeige eingefangen hatte, weinte sie los. Sie hatte allen Recht sauer zu sein, wie eine Furie auf ihn los zu gehen, doch stand sie nur vor ihm und weinte. Er schickte sie grob fort und als sie nicht gehen wollte, ließ er sie eiskalt sie stehen. Wollte, dass sie jegliche Gefühle, die sie glaubte für ihn zu haben, verblassen. Als er hinter der Ecke verschwunden war, textete er seinem ehemaligen Teamkollegen. „Sie braucht dich jetzt. Basketballfeld, Mittelschule.“ Hinata glaubte zwar, dass sie die beiden verkuppelt hatte, doch eigentlich war es indirekt Sasuke gewesen. Nie wieder hatte er weder die junge Frau, noch ihren jetzigen Verlobten wieder gesehen, bis sie ihm eine Einladung schickten. Zu der Hochzeit. Als er las, um wen es sich handelte glaubte er an einen schlechten Scherz, doch war dem nicht so. Wie konnten sie beide ausgerechnet ihn bei der Hochzeit dabei haben wollen? Einen Ex. War es der Form halber? Würden sich vermutlich alle wundern, wieso Sasuke nicht eingeladen worden wäre, wenn doch das ganze alte Team da war? Er seufzte. Lädt man zu seiner Hochzeit ein altes Team ein? Er schüttelte mit dem Kopf. Von so etwas hatte er nun mal einfach keine Ahnung. Und das würde auch noch lange so bleiben. Eine Weile saß er noch so an seiner Zimmertüre, ehe ein Klopfen ihn aus dem Halbschlaf riss. „Ey Sasuke-Teme Ich bin nochmal unterwegs. Hina-chan nach Hause bringen. Sonst reißen mir ihre Eltern den Kopf ab… Bis später!“ „Hnn…“ Nuschelte Sasuke vor sich her ehe er sich stöhnend abstütze um wieder aufzustehen. Wie lange hatte er so gesessen? Seine Beine waren beide eingeschlafen und schmerzten von diesem ekelhaften Kribbeln, was sich viel mehr nach tausenden Nadeln anfühlte. Langsam krakselte er stöhnend zu seinem Bett, ehe er sich darauf fallen ließ. Die Zusage zu der Hochzeit ging ihm eindeutig an die Substanz. War er überhaupt bereit die beiden zu treffen? Sie schienen es zu sein. Er hatte angegeben, dass er alleine kommen würde. Hoffentlich fand er schnell eine Ausrede um die Feierlichkeit möglichst früh verlassen zu können. Hoffentlich würde lud das Brautpaar keine Single-Frauen ein. Das würde ihm definitiv die Nerven rauben. Es raschelte kurz, als er sich die Decke über seinen Körper zog und so wie er auch heim gekommen war einschlief. Dass sie den Uchiha liebte, war ihr kleines Geheimnis, sowie auch der Fakt über ihre Arbeit. In den nächsten Wochen hatte sie sich nichts anmerken lassen, war so wie immer. Traf den Uchiha Morgens auf dem Weg zur Uni und zur Mittagspause auf der Tribüne. Mittlerweile war es frostig kalt geworden und irgendwann würden sie nicht mehr einfach dort sitzen können ohne sich Erfrierungen zu holen. Zusätzlich hatte sie eine intensive Lernphase. Klausuren würden bald ihren Kalender spicken. Sie musste dringend wieder mehr lernen. Leider ahnte sie nicht, dass auch noch die Cheerleader sie im Visier hatten. Zwar hatte sie deutlich gemacht, dass ihre Meinung die Haruno nicht interessierte und sie machen konnte, was sie für richtig hielt, doch konnte sie nicht ahnen, wie ernst es den eigentlich erwachsenen Frauen war und mit welchen Mitteln sie ihre Ziele durchzusetzen versuchten. Sie wartete wie immer in der Bibliothek, schaute auf das Spielfeld, bevor sie sich auf den Weg zum Uchiha machte. Er verabschiedete gerade seine Mitspieler, während sein blonder Freund noch etwas bei ihm stehen blieb. Die Cheerleader liefen ebenfalls vom Spielfeld, doch irgendwie hatte Sakura das Gefühl, dass sie zu ihr hinauf geblickt hatten. Schulterzuckend schlug die Rosahaarige ihr Buch zu, packte es ein und begab sich auf den Weg in Richtung Sasuke. Während sie sich den Schal um den Hals legte, schweiften ihre Gedanken ab. So lange, wie das alles jetzt schon lief, empfand sie es als überraschend, dass die Cheerleader das so hinnahmen. Hatte ihr Spruch so tiefe Spuren hinterlassen? Den Eindruck hatte die Haruno eigentlich nicht gehabt. „Bis später.“ Die Dame an dem Tresen der Bibliothek lächelte ihr kurz zu, widmete sich dann wieder ihrem scheinbar spannenden Buch. Diese Frau war hier genau richtig aufgehoben, lachte Sakura in sich hinein. Einige Gänge weiter kam auch schon die Treppe in ihr Sichtfeld. Mit dem kleinen Emporium, von wo sie Sasuke bereits einmal beobachtet hatte. Wieder schlich sich ein Lachen auf ihr Gesicht. Mit dem Kopf schütteln stieg sie die Treppen hinab. Ihr Gesichtsausdruck wurde etwas finsterer, als sie die werten Damen erkannte, die im Atrium standen. Vermutlich warteten sie auf sie. Sie hätte nicht an diese Weiber denken dürfen, vielleicht hätten sie dann nicht hier gestanden. Verdammt. Ein Versuch sie zu ignorieren wird nicht schaden. Mit diesem Plan im Kopf versuchte sie teilnahmslos an den aufgehübschten jungen Frauen vorbei zu gehen. „Na, wenn das mal nicht die kleine Hexe mit dem rosa Dutt ist…“ merkte eine Brünette an und wies alle anderen auf Sakura hin, welche weiterhin versuchte desinteressiert vorbei zu gehen. Innerlich allerdings rollte sie mit ihren Augen. Was Besseres fiel denen echt nicht ein. „Hey Bitch! Wir reden mit dir!“ Damit zog eine Cheerleaderin die Rosahaarige an ihrem Rucksack zurück. Die anderen Kommilitonen schienen das Geschehen zu ignorieren und um keine große Aufregung entstehen zu lassen, ging sie auf die Weiber ein. „Okay, was?!“ „Wir haben dich gewarnt!“ „Bezüglich was?“ Die Haruno rollte mit den Augen, drehte sich dann auch zu ihren Gesprächspartnern um, legte eine Hand in die Hüfte. „Bleib von Sasuke Uchiha weg!“ „Von ihm weg bleiben? Was wenn nicht?“ „Wir werden dich fertig machen!“ „Bist du immer noch giftig, wegen dem Spruch? Mensch, Es war ja gar nicht so böse gesagt, wie es gemeint war!“ „Bitte was?“ „Entschuldigt mich, ich bin verabredet.“ Somit machte die Haruno auf ihren Absatz kehrt, doch hinter ihr hatte sich eine der Cheerleaderin gestellt und versperrte ihr den Weg. „Was soll das werden?“ Sie drehte sich halb zu der Rothaarigen Furie um und spürte die Ohrfeige schon auf ihrer Wange brennen. Sakura stolperte einen Schritt zurück, spürte, dass etwas Nasses ihre Wange hinunter lief. Mit einem Blick auf die Hand der Angreiferin sah sie, dass sie einen Stein am Ring hatte, der aber in der Handfläche war. Sie hatte ihren Ring nach innen gedreht? Sie strich sich ihre Wange, blickte auf ihre Finger. Blut. Ernsthaft? „Was soll das?“ Die Rothaarige kam bedrohlich auf die Haruno zu, drückte ihren Zeigefinger gegen ihre Brust. „Halte dich von ihm fern. Sonst wird es noch schlimmer ich schwöre es dir. Ich werde solange eine Schwachstelle suchen, bis ich sie gefunden habe! Wenn du ein Geheimnis hast, werde ich es herausfinden. Ich meine es verdammt ernst.“ Ihre Augen funkelten bedrohlich. Kurz war die Rosahaarige zu perplex um zu reagieren, doch sie fasste sich schnell. „Wirklich? Meinst du nicht, dass er nicht Fragen stellt, wenn ich plötzlich nichts mehr mit ihm zu tun haben will?“ Somit schlug die die Hand weg. „Pass auf, Dreh es wie es passt kapiert?! Mach dich wieder unsichtbar. Mit deinem Dutt und schlechtem Stil einfach in der Bibliothek sitzen.“ „Perfekt aussehen muss nur, wer sonst nichts kann.“ Konterte die Haruno schnippisch. „Das ist deine letzte Chance.“ „Wach auf Mädchen, Sasuke hat kein Interesse an dir!“ „Bilde dir ja Nichts ein!“ somit schubste eine blonde Cheerleaderin die Haruno zu Boden. Kurz darauf stöckelten sie davon, ließen sie sitzen. Mittlerweile wurden sie schon angestarrt. Die Leute blickten den Cheerleadern verständnislos hinterher. Die rosahaarige wurde allerdings mit ihrem Schicksal alleine gelassen. Niemand würde sich einmischen. Niemand wollte etwas mit den Biestern zu tun haben. „Herr Gott, was sollte das denn?“ Die Rosahaarige wollte aufstehen, doch erst jetzt spürte sie, wie die Nervosität sie einholte. Ihre Beine zitterten, als sie aufstehen wollte. Kurz atmete sie durch, ehe sie sich auf wackeligen Beinen hinstellte und sich den Staub von der Hose klopfte. „Wow… Das könnte echt noch Böse werden…“ Natürlich ließ sie sich nichts von spätpubertierenden Weibern sagen. Oder? Ihre Wange brannte, als sie sich darüber strich. Wieso taten so kleine Verletzungen immer am meisten weh? Kurz nachdem sie sich genervt das Gesicht in den sanitären Anlagen gewaschen hatte, begab sie sich zum Spielfeld. Sie hörte einen Ball prellen, dann wie er gegen das Brett geworfen wurde, an dem der Korb hing. „Hey Großer, Pause schon um?“ „Hey Kleines. Ich warte auf dich, kann aber nicht rumsitzen. Wie geht’s?“ „Alles gut…“ Sie wich seinem Blick aus, was ihm sofort auffiel. „Lüg nicht so dreist.“ Somit warf er den Ball erneut in den Korb. „Dreist?“ Kam die Gegenfrage. Der Ball hüpfte einige Male auf, ehe er zu ihr rollte. „Was hast du an der Wange gemacht?“ Er zeigte mit seinem Finger auf seine eigene Wange. „Unwichtig.“ „Zeig her…“ „Unsinn, bist du die Medizin-Studentin oder ich?“ Kurz lachte der Schwarzhaarige auf. „Kann ich nicht sagen, muss man nackt sehen.“ Was war das für ein vielsagender Ausdruck in seinem Gesicht? Die angehobene Augenbraue zierte sich mit einer feinen Narbe. Die Haruno war leicht irritiert von diesem Spruch. War das etwa ein Anmachspruch? Was war das für ein Blick? War das etwa sein Ernst? „Bitte was?“ Blinzelte sie ihn an. „Du bist ja sprachlos.“ Wieder lachte der Uchiha. Also wollte er sie nur ärgern. So ein Trottel, echt. Dafür war sie echt nicht in Stimmung. Aber trotzdem stahl sich ein kleines Lächeln auf ihr Gesicht. Wieso wusste er so gut mit ihr umzugehen. Die Gedanken an die Cheerleader waren in den Hintergrund geraten und sie stieg in den Zweikampf um den Basketball. „Ganz schön frech!“ „Das sagt die Richtige!“ Nachdem sie mehrere Minuten um den Ball kämpften, wobei der Schwarzhaarige haushoch überlegen war, setzten sie sich auf die Tribüne, nahmen verspätet ihr Mittagessen zu sich. Dann herrschte eine Zeit Stille, die sie mit leisen Worten unterbrach. „Hör mal, bald gehen die Semester-Prüfungen los. Ich werde wieder etwas mehr lernen müssen…“ „Stimmt.“ „Also bitte wundere dich nicht, wenn ich jetzt erstmal nicht mehr kommen kann…“ „Kein Problem. Ich sollte vielleicht auch wieder etwas mehr trainieren und lernen. Deine Bentos zehren an meiner Fitness.“ Kurz kicherte sie ungläubig, er lenkte wieder ab. „Außerdem wird es langsam viel zu kalt.“ „Wir werden ab der nächsten Woche auch wieder drinnen trainieren.“ Murmelte er leise. „Mhm…“ Sie nickte nur. Eine Art Winterpause also. Es war sowieso schwierig, dass sie sich so „emi-geheim“ trafen. Dass sie morgens auch schon gemeinsam kamen wusste dann tatsächlich niemand, allerdings würde die Rosahaarige dies auch versuchen zu unterbinden. Wieder würde sie ihm, scheinbar ohne Grund aus dem Weg gehen. Aber sagen konnte sie es ihm wirklich nicht. Irgendwie tat es dann schon weh. Sein Blick richtete sich nunmehr auf die rosahaarige junge Frau neben ihm, die ihre leere Bento-Box anstarrte. Er konnte ihr ansehen, dass sie nicht gerade zufrieden war und das war auch er nicht wirklich. Allerdings würden die Prüfungen auch wieder vorbei gehen und dann konnten sie wieder etwas mehr Zeit miteinander verbringen. Aber sie hatten doch noch ihren gemeinsamen Weg, oder? Wollte sie ihn vollkommen aus dem Weg gehen? Wieso? Lenkte er sie so sehr ab? War er so oft Gegenstand ihrer Gedanken? Aber eigentlich kam es ihm über die Wintertage auch sehr gelegen. So würde es ihr auch nicht auffallen, wenn er über Weihnachten nicht anwesend war. Das ersparte die alte Leier seiner Familien-Probleme. Toll, jetzt hatte er sich wieder daran erinnert. Dieses erdrückende Gefühl zu wissen, dass die ausgelassene Zeit aber jetzt erstmal vorbei war, beengte die Haruno Zusehens. Ihre Laune würde sich die nächsten Wochen vermutlich wesentlich verschlechtern. „Ich geh dann jetzt. Lernen. Wir sehen uns dann…“ Sie packte ihre Bentos zusammen und stand auf. Ihr gefiel diese Atmosphäre nicht. Zumal er nicht ahnen konnte, dass sie sich nicht nur wegen der Semesterprüfungen von ihm entfernte. Und dass sie auch nach dieser stressigen Zeit nicht mehr zu ihm gehen wird. Wieder wird sie ihn meiden und er wüsste einfach nicht wieso. Aber sie konnte ihm schlecht erzählen, dass sie sich tatsächlich von den Cheerleadern hat einschüchtern lassen. Die ganze Zeit schaute der Uchiha ihr zu, doch als sie den ersten Schritt von der Tribüne machen wollte, ergriff er sie am Arm, zog sie zu sich zurück in eine Umarmung. Sie stand mit dem Rücken zu ihm, während er sein Gesicht in ihrer Halsbeuge vergrub. Ihre Tasche dabei fiel von ihren Schultern, polterte kurz auf die Sitzfläche der Tribüne zurück. „S..Sasuke. Was…“ Sie wurde rot, als er sie so nah bei sich hielt. Ja, es würde eine gute Idee sein, mal etwas Abstand zu halten. Da kamen ihr die Cheerleader eigentlich sogar recht gelegen. Dieser Geruch würde sie sonst noch um den Verstand bringen, doch sie konnte sich nicht gegen ihren Drang wehren, seinen Duft noch einmal tief in ihre Nase zu einzuatmen. „Wir sehen uns, Kleines…“ Somit ließ er locker, sie drehte sich halb zu ihm um ihm direkt in seine Augen zu blicken. „Ja…“ Da war er wieder. So ein Moment, der perfekt war. Perfekt um ihre gegenseitige Zuneigung zu zeigen. Dieses Kribbeln in ihrem Bauch verteilte sich in ihrem gesamten Körper, warf ihre Selbstkontrolle beinahe über den Haufen. Wieso sollten sie es nicht tun, es fühlte sich einfach richtig an. Ihr Kopf war leer. Ihre Gesichter näherten sich tatsächlich unmerklich. Was dachte sie nun? Er hatte dieses Verlangen sie für sich zu haben, er wollte nicht, dass sie ihm fernblieb. Aber waren es wirklich nur die Prüfungen? Hatte sie eventuell Angst? Brauchte sie den Abstand einfach um ihre Gedanken zu ordnen? So wie er sie einschätze, waren die Prüfungen nur eine willkommene Ausrede, doch das würde er nicht wieder mit sich machen lassen. So einfach ließ er sie nicht wieder los. Denn auch sie suchte unbewusst seine Nähe und ihr jetziges Verhalten zeigte das genaue Gegenteil, von dem was sie sagte. Mit ihren geröteten Wangen, ihrem festen Blick, der genau das forderte, was auch er von ihr wollte. Sie war ein Rätsel. Was wollte sie nur wirklich? Hatte sie Angst, dass er ihr Geheimnis rausbekäme? Er sie verurteilte? Aber er wusste es doch schon, nur war ihr das nicht bewusst. Ihm war das egal, nein er fand es sogar spannend. Jetzt, wo sie sich nicht mehr so oft sehen wollten, sich wieder etwas auf ihre Ziele konzentrieren wollten… Sollten sie sich wirklich küssen? Es fühlte sich doch gerade jetzt so richtig an. Er spürte ihren Atem, was ihm ein wohliges Gefühl über den Rücken jagte. Wenn nicht jetzt, wann würde sich der nächste so perfekte Augenblick ergeben? Seine Hand wanderte über ihre Wange, strich sanft über die Schramme. Heute Morgen hatte sie die Schramme noch nicht. War etwas vorgefallen, was sie ihm nicht sagen konnte? Egal. Es zählte das Hier und Jetzt. Sie war bei ihm und dann noch so unglaublich nah. Nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt sah er, wie sie ihre Augen schloss. Das Klingeln der Schulglocke beendete die Mittagspause, sodass die Studenten sich wieder zurück in ihre Hörsäle oder andere Orte begaben, wo sie ihr Studium hinter sich bringen mussten. Insgesamt wirkte der Campus lebendiger, viel mehr Leute liefen hin und her. Auch die Haruno lief über den Campus in Richtung der Bibliothek. Ihr Gesicht war noch leicht gerötet, als ihr die Cheerleader über den Weg liefen. Warum, das konnten die Weibsbilder natürlich nicht wissen. Clever genug war die Rosahaarige, um diese körperliche Reaktion zu ihren Gunsten zu nutzen. „Seid ihr jetzt zufrieden. Er hat gesagt, dass ich mich nicht mehr mit ihm treffen soll!“ Die Rothaarige nickte zufrieden. „Das wäre also sowieso dein letztes Pläuschchen mit ihm gewesen? Sehr zufriedenstellend.“ Die Gruppe der Cheerleader lachte auf. Wenn die wüssten, was wirklich geschehen war, dann würden sie nicht mehr so lachen, aber das blieb eines ihrer vielen Geheimnisse. „Dann haben wir nichts mehr mit dir zu bereden.“ Lachte Karin, doch die gewünschte Verzweiflung oder gar Tränen von der Rosahaarigen blieben aus. „Bleibt noch kurz stehen…“ Eine kurze Pause ließ den Cheerleadern etwas Zeit einander abwechselnd fragend anzusehen. „Ich will euch genauso vergessen wie ihr jetzt seid. Danke, jetzt verpisst euch und lasst mich in Ruhe.“ Sakura wandte sich somit ab, lief in das Gebäude der Fakultät für Medizin. „Was war das denn?“ „Sie ist einfach nur sauer, dass wir Recht hatten und Sasuke sie nicht wollte!“ „Sie hat eben nicht auf uns gehört.“ „Sasuke weiß eben wer gut für ihn ist.“ Tratschten sie und liefen zum Sportplatz. „Hey Sasuke, was ist los? Stress mit der Kleinen?” Für diese Frage fing sich der Uzumaki einen bitterbösen Blick ein. Sasuke saß auf der untersten Reihe der Tribüne, musste sich aufrichten um zum Uzumaki hochzusehen. Er hatte sein Gesicht zuerst in seiner Hand versteckt gehalten. „Ou. So schlimm?“ „Wenn ich nur wüsste, was in ihrem Kopf vorgeht.“ „Höh?“ „Sie will sich nicht mehr mit mir treffen. Angeblich wegen der Semesterprüfungen. Aber ich glaube nicht, dass es der einzige Grund ist. Sie sagt das eine, benimmt sich aber genau gegenteilig.“ Sein Blick ging ins Leere, seine Gedanken drohten abzudriften. „Hey, hey, chill‘ erstmal! Sie wird ihre Gründe haben.“ „Was soll ich denn da noch chillen?! Ich dachte, dass sie… Mensch, Das wäre, als würde Hinata dich einfach stehen lassen, weil ihr alles andere wichtiger ist!“ Der Blonde zuckte mit den Schultern. „War ja auch lange Zeit so. Zu mindestens hatte sie das gesagt. Bei ihr war es allerdings ihre Familie, die sie von mir fernhielt.“ Kurz blickte der Uchiha seinen Kumpel an und lachte auf und versuchte den Gedanken mit einer winkenden Geste abzuwimmeln. „Wer soll Sakura denn von mir fernhalten wollen? Das macht keinen Sinn. So wie damals wird es ihre Mutter nicht wieder sein können.“ Just in diesem Moment liefen einige der Cheerleader auf das Spielfeld und lachten los. Naruto zeigte auf die junge Meute. „Die vielleicht?“ Der Schwarzhaarige seufzte. Ernsthaft? Konnte er glauben, dass selbst diese Weiber so billige Spielchen abzogen? Er würde das noch herausfinden, denn irgendwie traute er der roten Furie das sogar zu. Überraschender Weise sollte er allerdings nicht viel dafür tun müssen, dass sich der Verdacht, den Naruto geäußert hatte sich sogar verstärkte, denn die Mädchen kamen direkt zu den beiden Jungs. Der blonde hatte ein echt feines Näschen, das musste der Uchiha tatsächlich zugeben. Und dass es auch noch stimmte, was er vermutet hatte, war sicherlich nicht nur Zufall. Der Uzumaki war wirklich nicht so dumm, wie er immer tat. „Hey Jungs.“ Lächelte die Rothaarige auffällig gekünstelt. „Was?“ murrte Sasuke nur. Er hatte wirklich keine Lust mit der Tussi zu reden, sonst traute sie sich auch nicht wirklich ihn anzusprechen. Das kam ihm immer sehr gelegen. „Wo ist denn eure neue Freundin?“ Sasukes Augenbraue zuckte kurz hoch, während Naruto die aufwallende Aura neben sich zu besänftigen versuchte. „Sie ist schon los, weißt du, wenn man schlau ist, dann möchte man immer mehr wissen, um auch etwas erreichen zu können, ohne dass man mit dem Arsch wackeln muss.“ Der Uchiha blickte perplex zu seinem blonden Kumpel hoch, da er selbst immer noch auf der Tribüne saß. Respekt. Dass er den jungen Frauen das an den Kopf knallen würde, damit hätte er nie gerechnet. „Also ist ihr Erfolg wichtiger, als Freunde? Was eine grauenvolle Persönlichkeit.“ Konterte eine Blondine. „Manchmal ist das eben so. Und echte Freunde halten trotzdem zusammen und gönnen es dem anderen. Wir unterstützen Sakura bei ihren Zielen, wie sie auch uns dabei unterstützt.“ „Tzz.“ Karin drehte sich weg. Dass sie mal mit Naruto diskutieren würde, damit hatte sie niemals gerechnet und dass sie die Diskussion auch noch verlieren würde, das nagte an ihrem Stolz. Das würde die rosahaarige Schlampe noch zu spüren bekommen. Erst dreist zu lügen und dann die Jungs auch noch gegen sie aufzuhetzen! Ein absolutes No Go! Verwundert sahen die beiden Freunde den Cheerleadern hinterher, ehe sie in schallendes Gelächter einfielen. „Was laberst du denn so gescheit daher?“ „Was weiß ich, ich wollte nicht, dass sie schlecht über Sakura-chan reden.“ „Selbst ich musste mich zusammenreißen, nicht über ihre Gesichter zu lachen. Hätte nie gedacht, dass du so was drauf hast, Dobe!“ „Ich auch nicht!“ wieder lachten sie. Es dauerte keine Minute, ehe sie ihr Lachen begruben. „Die haben definitiv ihre Finger im Spiel.“ Murrte der Blondschopf. „Ich frage mich, wie sie Sakura eingeschüchtert haben… Sie war doch eigentlich eher robust… Oder…“ Der Uzumaki überlegte krampfhaft. „Die werden doch nicht etwa…“ …ihr Geheimnis kennen? Der Uchiha dachte den Satz weiter, ehe er sich noch verplapperte. Naruto musste es ja nicht von ihm erfahren. Das konnte die Haruno noch irgendwann selbst beichten, auch ihm, irgendwann, jedenfalls, wenn sie ehrlich sein wollte. Trotzdem könnte er verstehen, dass sie das nicht sagte. Aber dadurch, dass er das Geheimnis kannte, würde es ihn nicht so überrumpeln. Wobei so richtig verdaut hatte er das noch nicht. All diese seltsamen Dinge waren sicher der Grund für ihre übereilte Flucht, noch bevor sie die gewisse Linie überschritten hatten. Sie war noch nicht bereit sich weiter auf ihn einzulassen und das war okay. Er würde sie nicht so einfach aufgeben. Schon gar nicht für eines dieser Cheerleader-Biester. Sie würde irgendwann ihm gehören. Es war nur eine Frage der Zeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)