Der Dämon von Akio21 ================================================================================ Kapitel 31: Wasserfeste Farbe ----------------------------- Sasuke Ich legte meine Kleidung auf dem geschlossenen Toilettendeckel ab und stellte die Dusche an. Zum Glück hatte ich einen fast durchsichtigen Schutzanzug angezogen während des Streichens, denn wie ich jetzt feststellen musste, war er mit Farbflecken geradezu übersät. Oder anders ausgedrückt, ich hätte meine Klamotten schlimmstenfalls wegwerfen, oder bestenfalls zur Arbeitskleidung umfunktionieren können. Dabei gehörten die zur besten Garderobe, die ich hatte. Normalerweise war ich nicht so ungeschickt, ich hatte sogar schon öfters bei Freunden und Bekannten geholfen zu streichen. Nun ja. Gottseidank war ich vorausschauend genug gewesen, mir einen Anzug zu kaufen und anzuziehen. Den Schutzanzug, der sich fast wie Papier anfühlte, knüllte ich zusammen und warf ihn in den kleinen Mülleimer, den ich im Bad stehen hatte. Ein Kosmetikeimer. Daher glaubten Besucher oft, ich hätte eine Freundin. Meine Antwort darauf war immer, das ich zur Zeit keine hatte. Es war mir einfach zu peinlich zuzugeben, das ich beim Kauf nicht gewusst hatte, wozu man diesen Eimer benutzte. Außerdem war er trotz allem praktisch. Das Badezimmer war schon in Wasserdampf gehüllt, als ich mich nackt unter die Dusche stellte. Ich liebte es, heiß zu duschen oder zu baden. Wie wohl die Badezimmer in einem Dämonenhaushalt aussahen? Nachdenklich schäumte ich mich ein. Ein Klicken riss mich aus meinen Phantasien und erschrocken drehte ich mich zur Tür um. Pfeifend kam Naruto herein spaziert. Was sollte das nun wieder? Wollte er vielleicht mit mir zusammen duschen? In der rechten Hand hielt er den blauen Eimer, in dem ich den Gips angerührt hatte. Ich konnte erkennen, das er die Malutensilien darin verstaut hatte. Bis zu den Fußknöcheln stand ich im heißen Wasser und drehte nun den Hahn zu. Verärgert fragte ich: „Naruto, was soll das werden? Kannst du nicht anklopfen? Und – was willst du überhaupt?“ Immer noch pfeifend kniete sich Naruto auf den Boden ohne Rücksicht auf den feuchten Boden zu nehmen. „Ich versteh deine Frage nicht,“ meinte er schließlich und kippte den Inhalt des Eimers in die Duschwanne. „Moment mal, willst du sie hier reinigen? Jetzt?“ Erstaunt sah er mich an. „Natürlich.“ Das Wasser färbte sich weiß. „Oh, sieh nur Sasuke. Die Farbe geht raus. Klasse.“ „Natürlich geht die Farbe raus, okay, verschwinde, lass alles liegen, wie es ist und warte bis ich fertig bin.“ „Das wäre ja Wasserverschwendung. Außerdem brauch ich heißes Wasser um das sauber zu kriegen, ich meine...“ er sah mich an, „...ist ja immerhin keine wasserlösliche Farbe, nicht?“ „Keine...,“ schnell schäumte ich mir noch kräftiger die Haare ein und wusch mir das Shampoo wieder raus. Dann stieg ich aus der Wanne und sah in den Spiegel. Weiße Farbbröckchen klebten noch an meinen schwarzen Haarsträhnen fest. Verdammt. Ich sah zu Naruto. Der hatte inzwischen schon zwei Rollen gesäubert. „Hast du was damit zu tun?“ „Womit?“ Ich zeigte auf meine Haare. „Hiermit.“ Er schüttelte den Kopf. „Nicht das Geringste.“ „Okay, das reicht. Geh raus, Naruto. Ich kümmere mich selbst um die Sachen.“ „Warum, was hast du denn auf einmal?“ fragte er und stand auf. Kurzerhand schob ich ihn aus dem Bad. Es war mir unangenehm, das ich hier nackt stand, während er angezogen war, irgendwie kam ich mir hilflos vor. „Hey, lass das, deine Hände sind nass,“ protestierte er. „Dann geh von alleine. Ich kann es nicht leiden, wenn ich als einziger nackt bin.“ „Hä? Soll ich mich etwa ausziehen zum saubermachen. Oho, Sasuke, du bist ja pervers. Hattest du schon mal einen Nacktputzer?“ „Okay das reicht jetzt wirklich.“ Mit einem Stoß beförderte ich ihn aus meinem Bad und schloss ab. Dabei fiel mir ein, das ein Schloss eigentlich nutzlos war, gegen ihn. Im Moment hatte ich allerdings andere Sorgen. Ich nahm mir ein Handtuch und rubbelte mir die Haare trocken. Ein erneuter Blick in den Spiegel zeigte mir nur allzu deutlich, dass die Farbe so einfach nicht zu entfernen war. Naruto „Der versteht einfach keinen Spaß,“ murmelte ich leise vor mich hin. Kaum zu fassen, er hatte mich tatsächlich rausgeworfen, hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Immerhin war ich die Arbeit jetzt wenigstens los. Mehr oder weniger zufrieden ließ ich mich in den Sessel fallen. Ich verschränkte die Arme hinter meinem Kopf. Sasuke kam nach zwanzig Minuten im Bademantel und mit dem Eimer in der Hand endlich raus. Vorwurfsvoll sah er mich an. „Warum guckst du so? Du hast die Farbe gekauft, ich hab echt nix damit zu tun.“ Wäre es nach mir gegangen, hätten wir hier erst gar nichts gestrichen. „Ist mir egal.“ „Warum guckst du dann so – böse?“ „Weil du so ein fauler Hund bist.“ Langsam reichte es mir. „Du wolltest mich doch in meiner echten Gestalt sehen. Sei froh, dass ich sie dir gezeigt habe, anstatt zu meckern. Worüber beschwerst du dich überhaupt?“ Sein Gesichtsausdruck veränderte sich. „Ich bin nicht wütend. Eher frustriert. Ja, das trifft es besser.“ Eigentlich wollte ich prompt wissen, was ihn so frustrierte, aber ein Gefühl hielt mich davon ab, ihn zu fragen. Irgendwie sah er auch traurig aus. Vielleicht deswegen. Ich stand auf und nahm ihm den Eimer aus der Hand. „Ich helf dir, setz dich da in den Sessel.“ Ohne zu protestieren, nur ein wenig überrascht setzte sich Sasuke. Ich ging ins Bad und holte dort einen schwarzen Kamm. Dann stellte ich mich hinter ihn und kämmte ihm die paar wenigen Farbkrümmel aus den Haaren. Sasuke schwieg. Genau wie ich. Aber es war kein unangenehmes Schweigen. „Fertig. Wie neu.“ „Gut äh danke. Packen wir unsere Sachen und holen das Zelt,“ antwortete er mir. „Ja, ich stell noch den Eimer weg.“ Sasuke machte sich schon auf den Weg ins Schlafzimmer. Keine Ahnung, wieso es ihm plötzlich etwas ausmachte, wenn ich ihn nackt sehen würde, aber ich wartete noch ein paar Minuten, bis er sich angezogen hatte. Sasuke Als Naruto ins Schlafzimmer kam, hatte ich das Nötigste schon eingepackt. Unschlüssig stand er an der Tür. „Kannst du ins Bad gehen, meine Sachen in den Waschkorb legen und Zahnbürsten etc. mitbringen?“ „Klar.“ Naruto ging wieder, ohne Widerspruch, er schien im Gegenteil sogar ganz froh zu sein, etwas zu tun zu haben. So kannte ich ihn noch gar nicht. Ich packte noch wärmere Kleidung ein. Naruto hatte ohnehin nicht viel, er konnte genauso gut meine Sachen anziehen, auch wenn er etwas kleiner war als ich. Zur Not hat er ja seinen Pelz, dachte ich leicht sarkastisch. Mit dem Waschbeutel in der Hand kam er wieder zurück, als ich gerade den Reißverschluss des Koffers schloss. „Weißt du, es macht mir nichts aus, an einem FKK Strand zu baden oder so. Nur, kurz gesagt, ich würde mich auch nicht wohlfühlen, wenn ich der Einzige wäre der am FKK -Strand angezogen wäre.“ „Also – kurz gesagt – du schwimmst lieber mit dem Strom.“ Da war wieder der alte Naruto. „Aber wir sind ja nicht unter einer Menge, nur wir beide.“ „Trotzdem. Nimm du die Decken und Kissen, ich nehm den Beutel und den Koffer.“ Widerspruchslos überreichte mir Naruto den Beutel und nahm seinerseits unser Bettzeug. Gemeinsam gingen wir nach unten. Die Decken legte ich auf den Rücksitz während Naruto den Rest im Kofferraum verstaute. Ich spürte einen Blick im Nacken und sah hoch. Naruto hatte es auch bemerkt. „Ja, ja, die lieben Nachbarn. Aber sag mal, Sasuke, wo kriegen wir ein Zelt her?“ „Ich sagte dir doch, ich hab einen Bekannten, der es uns leihen kann. Hab schon ne SMS geschickt. Setz dich schon mal in den Wagen, ich schließe noch die Wohnung ab.“ Bevor ich nach oben ging, drehte ich mich nochmal zu Naruto um. Der hatte es sich schon auf dem Beifahrersitz bequem gemacht. Mittlerweile freute ich mich schon aufs Zelten und stieg ahnungslos die Treppe zur Wohnung hinauf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)