Der Dämon von Akio21 ================================================================================ Kapitel 30: Lüge zur Wahrheit ----------------------------- Naruto Ich lag mit geschlossenen Augen auf dem zerschlissenen Rücksitz von Sasukes Wagen und ließ mich von ihm zum Baumarkt schaukeln. Wäre ich nicht so müde gewesen, ich wäre aus dem Kopfschütteln nicht mehr herausgekommen. Schon in der Wohnung, als Sasuke sich die Jacke überstreifte und nach dem Autoschlüssel griff mit den Worten, „dann lass uns jetzt Farbe kaufen, um die Flecken zu überstreichen“, wäre ich beinahe fassungslos auf die Knie gesunken. Und so was wollte ein Dämon werden? Ich versuchte mich daran zu erinnern, wie ich selbst gewesen war, als ich ein normaler Mensch war. Das war gar nicht so einfach. Ziemlich lange her. Also, wenn ich mich recht erinnerte, hatte ich lieber bei anderen Schaden angerichtet, anstatt ihn zu beheben. Als Dämon war es leichter. In der Welt der Dämonen gab es keine echten Regeln, nach denen man leben musste. Keine Richter, keine Ankläger, erst recht keine Anwälte oder so was. Der Grund dafür, warum ich mich am Anfang mit Kurama nicht wirklich verstand war der, dass wir beide uns viel zu ähnlich waren. Ich mochte weder sein arrogantes, nerviges Gequatsche noch seine Angeberei. Allerdings warf man mir von menschlicher Seite her genau diese Eigenschaften vor. Du nervst, hau ab, und so weiter. Ich hob meinen Arm und legte meinen Kopf darauf, so war es bequemer. Am besten, ich würde Sasukes Idee aus meinem Hirn verbannen. Nachdem ich das beschlossen hatte und ein wenig schlafen wollte, bremste Sasuke so scharf, das ich gegen den Rücksitz geschleudert wurde. Auf einen Unfall gefasst sprang ich auf. „Wir sind da,“ meinte er ruhig. „Wir sind da?“ fragte ich ungläubig. „Ja, ich sagte doch, es dauert nur eine halbe Stunde, du bist bestimmt froh, dass...“ „Bist du verrückt, so stark zu bremsen?“ schrie ich. „Äh, bist du verletzt?“ er schien überrascht. „Mach dich nicht lächerlich.“ Ich ließ mich zurück in den Sitz fallen. „Ich warte hier auf dich.“ „Augenblick mal,“ Sasuke drehte sich zu mir um. „Du wirst schön mitkommen, immerhin hast du das alles angerichtet.“ „Auf deinen Wunsch hin,“ erklärte ich mit verschränkten Armen. Da ich die Augen geschlossen hatte, konnte ich das Zähne knirschen nur hören, aber nicht sehen. Ohne noch ein Wort zu sagen stieg Sasuke aus und schlug geräuschvoll die Wagentür zu. Seufzend legte ich mich wieder hin. Warum musste ich helfen Wände und Decke zu streichen? Sasuke Naruto hatte wirklich überhaupt kein Verantwortungsgefühl. Ich war mir sicher, das nicht alle Dämonen so waren. Nein, ganz bestimmt nicht. Er war manchmal … so kindisch. Wie auch immer, nachdem er seine Lügengeschichte verbreitet hatte, würde es bald das ganze Haus wissen. Auch wenn sie zum Teil sogar wahr gewesen ist, wollte ich aus ihr eine ganze Wahrheit machen. Darum hatte ich beschlossen, das wir die Wohnung in Ordnung brachten und zum Zelten fuhren. Für´s Erste war auf der Arbeit ohnehin nichts los. Also wieso nicht an den kleinen See in der Nähe zum Zelten fahren? Naruto dagegen hatte sich aufgeführt, als hätte ich vorgeschlagen eine Rakete zu bauen um damit zum Mond zu fliegen. Obendrein war er in seinem Ärger wieder unangenehm frech geworden. Als ich ihm sagte, das ein Freund von mir ein Zelt hat, das ich borgen könne fragte er in ungläubigem Tonfall - „oh wirklich? Du hast Freunde?“ Aber der eigentliche Grund, wieso ich mich ärgerte war der, das ich wusste, er wollte mich damit ärgern vielleicht sogar verletzen und genau dieses Wissen nervte mich. Sollte er eben im Auto bleiben. Wenn er zu faul war zum Einkaufen. Möglicherweise konnte er ja mit seiner Magie solche Dinge bewerkstelligen und war deshalb so unmotiviert? Aber wenn ja, warum tat er es dann nicht? War das gegen die Regeln dieser unbekannten Welt? Vielleicht gab es dafür ja Gefängnisstrafen oder Schlimmeres. Bei dem Gedanken beruhigte ich mich wieder. Immerhin war ich ein Mensch und es war denkbar, das er jetzt schon Schwierigkeiten bekommen würde. Bestimmt war ich eingeweihter, als jeder andere dem er begegnet war. Aus irgendeinem Grund war ich jetzt sogar happy. Ich lief in die hintere Abteilung mit der Farbe. Ein Eimer würde reichen, dachte ich. Wegen dem Streit mit Naruto hatte ich total vergessen, mir den Schaden genauer anzusehen. Vielleicht sollte ich auch Gips und einen zweiten Eimer kaufen. Raus geschmissenes Geld wenn auch ein Eimer genügte, aber der Gedanke an Narutos Wutausbruch, wenn wir wieder zu Hause wären und ich feststellen würde, das wir nochmal hierher müssten...nein, lieber auf Nummer Sicher gehen. Naruto Ich saß am Tisch und trank schon die vierte Tasse Kaffee, als Sasuke endlich sagte: „Fertig.“ und sich dabei den Schweiß von der Stirn wischte. „Wird auch Zeit. Das hat fast zwei Stunden gedauert.“ „Hättest du geholfen, dann hätte es eine gedauert.“ Sasuke sah ganz niedlich aus, mit der weißen Farbe im Haar und im Gesicht. Ich musste lachen. „Hätte ich geholfen, wir wären in zehn Minuten fertig gewesen, eher schneller.“ Aus einem mir unbekannten Grund, sah er mich wütend aber schweigend an. Endlich sagte er: „In Ordnung, ich geh mich duschen und umziehen, kümmer du dich um die Rollen und die restliche Farbe.“ „Wie?“ Sasuke war schon auf dem Weg ins Bad. „Du musst die Farbe gut auswaschen,“ rief er. „Wie denn – wenn das Bad besetzt ist?“ Keine Antwort. Ich stand auf, packte einiges von dem Krempel zusammen und wollte es grade aus dem Fenster werfen, als mir eine andere Idee kam. Leise musste ich kichern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)