Der Dämon von Akio21 ================================================================================ Kapitel 26: Inari ----------------- Naruto Es war schon Mittag, als ich endlich aufwachte. Lust aufzustehen hatte ich keine. Darum dauerte es fast noch mal eine halbe Stunde, bis ich mich aus dem Bett gequält hatte. Sasuke war schon weg. Ein Kaffee. Ja, vielleicht würde der meine Lebensgeister wecken. Ich ging in die Küche und machte mir einen Instantkaffee. Mit der Tasse in der Hand setzte ich mich an den Tisch. Verdammt, wieso hatte ich mich gestern nur so gehen lassen. Das war doch nicht ich. Nicht nur, das ich jede Menge Ärger bekommen konnte, weil ich die futa-kuchi-onna getötet hatte, ich hatte auch nicht zugegriffen, als Sasuke mir seine Seele angeboten hatte. Obendrein wusste ich nicht mal, wofür er sie her geben wollte. So wie ich ihn bisher kennengelernt hatte, konnte ich mir nichts vorstellen, wofür er so weit gehen würde. Ich verschränkte die Arme und lehnte mich zurück. Vielleicht wäre es das Beste einfach zu gehen. Schuldgefühle. Ausgerechnet ich? Anstatt sie auszulachen, war ich ausgerastet. Es gab zwar keine echten Regeln oder Gesetze in meiner Welt, aber eine Ärztin zu zerreißen war keine Kleinigkeit. Wie sollte ich das erklären? Nein, abzuhauen war auch keine Lösung. Nicht, wenn ich dafür zur Rechenschaft gezogen würde. Dann würden mir nur irgendwelche lästigen Attentäter hinterher geschickt werden. Blieb nur abzuwarten, oder? Außerdem war ich trotz allem neugierig, was Sasuke eigentlich wollte. Ich wünschte, er wäre jetzt hier. Kurz überlegte ich, ob ich Ibiki kontaktieren sollte, damit der Sasuke in Gestalt seines Chefs heimschicken würde. Ja, ich hätte gerne mit ihm darüber gesprochen. Es war nicht so übel, mit Sasuke zusammen zu leben. Irgendwie besser, als in der Unterwelt. Es gefiel mir nicht, mir das selbst einzugestehen, und es fiel mir auch nicht ganz leicht, aber eigentlich hatte ich es ja gestern schon gewusst. Es stimmte. Ich wollte noch etwas länger mit ihm hierbleiben. „Und wie lange willst du mit Sasuke hierbleiben?“ hörte ich eine wohl vertraute Stimme. „Meister,“ rief ich und sprang auf. „Warum bist du hier, etwa wegen...“ „Nein,“ meinte Inari und sah sich in der Wohnung um. „Nicht wegen ähm deinem kleinen Missgeschick. Keine Sorge, es interessiert keinen. Obwohl, sie war eine gute Ärztin. Du warst schon immer zu – gedankenlos. Immer das Gleiche mit dir. Erst handeln, dann denken.“ Mit dir ist es auch immer das Gleiche, dachte ich, erst meckern dann fragen. Inari sah mich scharf an. „Ups, sorry.“ Verlegen kratzte ich mich hinter dem Ohr. „Und – warum bist du hier.“ „Ich suche nach einem neuen Boten, Kurama. Du wärst dafür perfekt, denke ich.“ Erst jetzt fiel mir auf, das Inari nur einen Kitsune als Begleitung mitgebracht hatte. Es gab mal ne Zeit da hätte ich alles dafür gegeben, ihm dienen zu dürfen. Aber jetzt...einerseits, wenn ich ihm diente hatte ich auch nichts wegen der kuchi-onna zu befürchten und wäre trotzdem in der Menschenwelt weiterhin zuhause. „Du kannst ja mal darüber nachdenken.“ „Hm, tu ich schon.“ Andererseits, hatte er oder auch sie, ja selber gesagt, es interessiere gar keinen, und wie ich mir selbst schon eingestanden hatte, wollte ich noch mit Sasuke ein wenig Zeit verbringen. „Ich werde nicht sofort eine Entscheidung von dir verlangen. Meine Güte, du hast mir wirklich nichts anderes als Ärger gemacht, ich fürchte genau das ist der Grund, weshalb ich mich um dich sorge.“ „Wie gesagt, ich denk drüber nach.“ Sein weißer Kitsune sah mich verächtlich an, als würde er denken, ich mache nur Schau und wolle unbedingt Inaris Bote werden. Obwohl, verständlich. Inari nickte mir nur zu und verschwand dann, einen letzten Gedanken sendend. „Das du Schuldgefühle hast, ist nur Sasukes Schuld.“ „Sasukes Schuld?“ „Seine naive und gutmütige Vertrauensseligkeit in dich.“ „Oh wow, Inari selbst ist sogar gekommen. Du hast es gut.“ Shoris Anwesenheit hatte ich schon bemerkt. „Ist heute Tag der offenen Tür oder was? Was wollt ihr denn plötzlich alle?“ „Th.“ Eingebildet stolzierte Shori vor mir hin und her. „Rate, wen ich erledigt habe.“ Ich verschränkte die Arme. „Raten? Ich denk gar nicht dran. Interessiert mich auch nicht.“ „Hm, wirklich nicht? Ich hab mir Sasukes Chef vorgeknöpft, ging ganz einfach.“ Mir fiel die Kinnlade runter. „Bist du übergeschnappt?“ „Wieso?“ „Idiot. Was ist mit Ibiki?“ „Mit wem?“ „Doppelidiot, ich hatte ihm einen Parasiten-Dämon eingesetzt du Blödmann. Hatte alles unter Kontrolle. Oh Mann, jetzt wird Sasuke denken, ich war´s.“ „Na und?“ Na und. In der Tat. Vielleicht wäre es sogar das Beste. Mit verschränkten Armen lehnte ich mich an den Küchentisch. „Was ist dein Problem? Du brauchst Sasukes Seele nicht, um in die Dämonenwelt zu gehen. Außerdem hast du jetzt ein viel besseres Angebot, oder? Und ein Seelenschinder bist du auch nicht, hab sowieso nie verstanden, warum du als Gegenleistung für einen Pakt seine Seele wolltest.“ „Das war ursprünglich Sasoris Idee. Was hast du mit der Leiche gemacht? Gefressen?“ „Igitt, frische Leichen, nein danke, hab sie liegen lassen.“ „Wo?“ „In seiner Wohnung.“ Ah ja, dann hatte der Kerl wohl allein gelebt. Das wunderte mich überhaupt nicht. „Der Diener einer Gottheit.“ Shori sah verträumt zur Decke. „Und du wirst einen weißen Pelz bekommen. Oh Junge, du hast keine Ahnung wie sehr ich dich beneide.“ Sasuke Naruto hatte recht gehabt. Neji hatte sich sofort nach dem Anruf ans Werk gemacht und zahllose illegale Aktionen, ja sogar Verbrechen von unserem Chef aufgedeckt. Als ich ins Büro kam, nahm er mich sofort beiseite und zog mich in die Raucherecke. Dort gab er mir einen groben Überblick. Da er ja die Hauptarbeit geleistet, die Polizei informiert und auch den Artikel geschrieben hatte sei es nur recht und billig gewesen, ihn unter seinem Namen zu veröffentlichen. Aber ich würde als Informant oder so ähnlich erwähnt werden. Zwar würde der Artikel aus Zeitgründen erst in der Mittagsausgabe einer anderen Zeitung erscheinen, aber Neji erwartete Großes. Es sei sein Sprungbrett, nun ginge es die Karriereleiter aufwärts. Wütend war ich darüber nicht. Im Grunde hatte ja nicht ich die Informationen geliefert sondern Naruto. Trotzdem überlegte ich, ob Naruto Neji einfach so davonkommen lassen wollte, wenn er dadurch tatsächlich einen Karrieresprung machte. War das vielleicht der Grund warum Naruto an meiner Seele kein Interesse mehr hatte? „Und – ähm – was sagt der Chef dazu?“ „Glaubst du, ich hätte ihm das erzählt? Außerdem ist er heute noch gar nicht aufgetaucht. Was mich angeht, ich geh jetzt nach Hause. Bei diesem Schmierenblatt werde ich sowieso nicht mehr arbeiten müssen. Ich geh jetzt erst mal schlafen.“ Neji ging schon um seine Jacke zu holen, drehte sich aber nochmal um. „Hey, wenn möglich – also sobald ich woanders Fuß gefasst habe und dort was frei ist hol ich dich mit ins Boot.“ Er nickte mir zu und ging dann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)