Der Dämon von Akio21 ================================================================================ Kapitel 17: Weil du schön bist ------------------------------ Sie war von der Feuchtigkeit im Badezimmer ganz wellig. „Fuck.“ Ich ahnte es schon, aber als ich sie aufschlug wurde es zur Gewissheit. Mist, warum hatte ich sie ausgerechnet mit ins Bad genommen? Ich wollte ja ohnehin wissen, was Naruto davon hielt. Nur, vielleicht nicht sofort. „Jetzt muss ich alles nochmal schreiben.“ Resigniert warf ich sie in den kleinen Mülleimer, der im Badezimmer stand. Zwanzig Minuten später saß ich mit Naruto in meinem alten Auto. „Schnall dich endlich an.“ „Wünsch dir doch ein neues Auto, Sasuke.“ „Das könnte dir so passen, was? Schnall dich an.“ „Brauch ich nicht.“ „Brauchst du wohl. Wer von uns beiden lag denn im Krankenhaus?! Also los.“ Genervt stöhnte er auf, legte aber dann doch den Sicherheitsgurt um sich. Ruckend fuhr ich los. „Apropos Krankenhaus. Weißt du vielleicht, wer der tote Junge war?“ Ein super Übergang zu dem was ich wissen wollte, dachte ich und schlug mir selbst gedanklich auf die Schulter. „Welcher tote Junge?“ Unmöglich, hatte er den schon vergessen? Ich sah zu ihm rüber. Verständnislos sah Naruto mich an. Anscheinend wusste er wirklich nicht, von wem ich sprach. „Der Junge, der ermordet wurde. Damals im Park, als er dem Mädchen zu Hilfe kam. Hör zu. Ich bin nicht so blöd, wie du vielleicht denkst. Dieses Mädchen gab es nie, hab ich Recht?“ „Oh, wow. Sasuke, du überra...“ „Lenk nicht ab. Wer dieser arme Junge war, möchte ich wissen.“ „Ein Freund von mir.“ „Ein Freund von dir,“ wiederholte ich fassungslos. „Aber das ist ja schrecklich. Kein Wunder, das du einen Schock hattest.“ „Nein, nein. Er ist nicht tot. Ich meine, er ist schon tot, also eigentlich auch wieder nicht. Er kann so tun, als wäre er es.“ Ich verstand kein Wort. „Er ist auch ein Dämon. Keine Ahnung, wo er sich gerade herum treibt. Vielleicht liegt er sogar noch in der Leichenhalle. Der steht auf so was.“ „Ah, verstehe. So war das also.“ Obwohl ich irgendwie angeekelt war, war ich gleichzeitig auch erleichtert und konnte mir eine gewisse Bewunderung nicht verkneifen. „Ziemlich schlau ausgedacht.“ „War eigentlich eher spontan. Bist du nun beruhigt? Viel wichtiger ist doch, was wird aus dir?“ Naruto schien wirklich nicht gerne darüber reden zu wollen, darum lenkte er wieder ab. Aber ich würde mich nicht mehr so einfach abspeisen lassen. „Mich interessiert es viel mehr, was aus dir wird,“ sagte ich daher und ignorierte seine provokante Frage. „Was aus mir wird?“ „Falls du keine Seele bekommst.“ Ich ließ den Satz im Raum stehen, aber Naruto ging nicht sofort darauf ein. „Nichts,“ meinte er endlich. „Dann geh ich einfach zurück.“ Also hatte ich recht gehabt mit meiner Vermutung. Blieb noch die Frage, wieso ausgerechnet ich. Als Reporter hatte ich zwar keine coolen Stories vorzuweisen, außer denen die mir der kleine Dämon da geliefert hatte, aber ich saß dennoch an der Quelle und wusste, wie korrupt die meisten Leute waren. Okay, Sasuke, fass dir ein Herz und stell sie. Die Masterfrage. „Warum ich?“ ich versuchte meine Stimme möglichst fest klingen zu lassen und mich auf alles einzustellen, was da kommen würde. Etwa – deine Seele ist so dunkel wie die Nacht, vielleicht auch das Gegenteil, es liegt uns Dämonen einfach im Blut eine so reine Seele vergiften zu wollen. „Weil du toll bist.“ „Wie?“ „Ja, du bist einfach toll und siehst obendrein wunderschön aus.“ Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Das Blut schoss mir in den Kopf und ich würgte den Motor mitten auf der Kreuzung ab. „Ach Herrje, du solltest wirklich über ein neues Auto nachdenken, Sasuke.“ Naruto saß mit verschränkten Armen auf seinem Sitz und ignorierte das Hupkonzert der anderen gestressten Autofahrer. Zumindest hatte ich mich wieder etwas gefangen. „Kannst du mal mit anpacken?“ „MIT anpacken? Du machst wohl Witze. Bleib einfach sitzen.“ Er schnallte sich ab, stieg aus, stellte sich hinter das Auto und schob es einfach mal so, als sei es eine Art Einkaufswagen zum Bürgersteig. Ich hatte wirklich Mühe, mich aufs Lenken zu konzentrieren. Dann ließ er sich wieder auf den Beifahrersitz fallen. Ich wollte schon sagen, das war sicher schwer, als mir auffiel, dass er nicht mal außer Puste war. „Tja, also – ähm – danke.“ „Kein Problem.“ „Nein, wirklich. Wenn ich mal was für dich tun kann, außer natürlich dir meine Seele zu geben, dann sag es einfach.“ „Ich sagte doch, kein Problem. Endlich bin ich diesen engen Gurt los,“ meinte Naruto und fing an sich zu strecken. „Lass uns weiterfahren.“ „Das kann dauern. Bis der Wagen wieder anspringt. Glaub mir.“ Naruto schlug mit der flachen Hand gegen das Armaturenbrett. „Das geht schon, versuch´s.“ „Na gut,“ verunsichert drehte ich den Schlüssel. Bestimmt hatte er nicht umsonst gegen die Armatur geschlagen. Der Wagen sprang an und schnurrte obendrein wie ein Kätzchen. Verdammt, was waren diese Dämonen eigentlich genau? Stark, auf jedem Fall, gefährlich – ganz sicher, und irgendwie – süß, nein, nicht süß – ganz bestimmt nicht - eher interessant, genau. Und ausgerechnet der fand mich toll? Meine Laune stieg schlagartig. Den Rest der Fahrt döste ich vor mich hin. Sasuke ließ mich auch in Ruhe was das Anschnallen betraf. Aus seiner Sicht mochte er Recht haben, aber ich brauchte das nicht. „Es ist wichtig für dein Überleben, dich in der Menschenwelt anzupassen. Wenn du die Seele einer Frau willst, die das Bedürfnis hat, dich zu bemuttern, dann lass dich eben bemuttern und sei nicht so verdammt stur, Kurama.“ „Hai,hai. Aber Sasuke ist doch gar keine Frau, Meister. Erst recht nicht eine Mutter.“ Mein Geist driftete davon. „Als nächstes steigen in den Ring: Suzuki und Kurama,“ plärrte die Moderatorin. Auf der Anzeigetafel erschienen zwei Bilder mit Namen und Fähigkeiten. Die Menge tobte. „Töten, töten, schlag ihn zu Brei.“ Das störte mich nicht. Ich konzentrierte mich auf meinen Gegner und wartete darauf, das er mich angriff. Von seinen Talenten hatte ich leider keine Ahnung, weil ich ihn noch nie zuvor kämpfen gesehen hatte. „Naruto. Naruto wach auf, wir sind da.“ Ich fühlte mich an der Schulter gepackt und geschüttelt. „Mach das nie wieder, Sasuke,“ knurrte ich ihn an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)