Der Dämon von Akio21 ================================================================================ Kapitel 13: Sakura ------------------ Sasuke und ich liefen nebeneinander die Straße hinunter. Es war nicht weit und er sah blass aus. Ich fragte erst gar nicht, ob wir nicht mit dem Auto fahren wollten. Nebenbei, mir war es auch lieber zu laufen. Schweigen herrschte, er schien nachzudenken. Über seinen neuen Chef vielleicht? Als wir in die Nähe des Schuppens kamen sahen wir schon das blinkende Licht eines Notarztwagens. Ich vermutete, das die Frau am Eingang, nachdem ich gegangen war, hinein ging um zu sehen, ob noch jemandem zu helfen war. Möglicherweise hatte sie gedacht, ich hätte ein komplettes Gemetzel angerichtet. Ich schnaufte abfällig. Dämonen waren nicht wie Menschen, die sich ohne Sinn und Verstand gegenseitig töteten. Bei uns gab es Regeln, Ehre. Und warum sollte ich alle Menschen töten, wenn ich doch nur meinen Hunger stillen wollte? „Mh, ob er einen Herzinfarkt hatte?“ vermutete Sasuke und holte seine Kamera. Wir liefen zum Eingang, wo schon jede Menge Gaffer standen, aber auch die Angestellten. Von den Männern die vorher da gewesen waren, waren allerdings alle verschwunden. Die hatten sicher die Kurve gekratzt, waren vielleicht verheiratet oder so. Eine Bahre wurde herausgetragen auf der der junge Mann lag, er war mit Gurten festgeschnallt. Sasuke machte Fotos. Jemand sagte, „keine Presse.“ „Was ist passiert?“ „Keine Presse,“ wiederholte der Sturkopf. „Er liegt im Koma,“ sagte ich deswegen. Sasuke sah mich an. „Tatsächlich? Woher weißt du das?“ „Hab mal im Krankenhaus gearbeitet.“ Gelassen sah ich Shori an. Der hatte sich erschrocken zu mir gedreht, als er meine Stimme hörte. „Kurama, was tust du denn hier?“ Idiot, dachte ich. Niemals nannte man einen Dämonen bei seinem echten Namen. „Das wird Folgen haben.“ Er wurde noch eine Spur blasser. „Kurama?“ fragte mich Sasuke prompt. „Öh,“ was sollte ich sagen verdammt? „Meine engeren Bekannten nennen mich so.“ „Gut, dann nenne ich dich auch so.“ „Nein, du nicht,“ sagte ich sofort und Sasuke sah gekränkt aus. Immerhin schien Shori seinen Fehler wieder gutmachen zu wollen. Er wandte sich an Sasuke und redete drauf los. „Ein junger Mann ist ins Koma gefallen, wir wissen noch nicht warum. Aber er wird wieder aufwachen.“ „Was macht sie so sicher?“ Shori sah mich unbehaglich an. „Nun, er ist nicht tot, wie soll ich es sagen, er braucht Ruhe, das ist alles. Seine mentalen Kräfte – also – er wird sich in ein oder zwei Wochen wieder erholt haben, keine Sorge.“ Ich warf Shori einen finsteren Blick zu, und der machte, dass er in den Wagen kam und schlug dann die schwere Tür hinter sich zu. „Komischer Kerl,“ bemerkte Sasuke leise. „Stimmt.“ „Oh, wen haben wir denn da?“ säuselte eine Stimme. Diese Person hatte eindeutig in der letzten halben Stunde einiges an Alkohol getrunken. „Ah Sakura, lange nicht gesehen,“ grüßte Sasuke sie. „Kann man wohl sagen, hach ja, zu schade, ne. Seit wir keine netten Jungs mehr haben, sieht man dich überhaupt nicht mehr. Aber sag mal, wer ist denn das da neben dir?“ Sasuke wurde knallrot. „Sakura, ich bitte dich.“ Seine Stimme schien sie anzuflehen, wurde aber nicht erhört. Alkohol eben. Sie wandte sich an mich. „Bist du Sasukes Lover? Sein kleiner Schatz, sein Goldjunge?“ Das kam überraschend. Sasuke stand auf Kerle. „Nein, ich wohne nur bei ihm.“ Verzückt klatschte sie in die Hände. „Wie romantisch.“ „Komm,“ meinte Sasuke kurz angebunden und zog mich am Ärmel meiner Jacke weg. „Willst du sie nicht fragen, was sie beobachtet hat?“ „Sie ist betrunken, ich kann sie später anrufen, vielleicht hat sie ihren Rausch dann ausgeschlafen.“ „Oder noch mehr getrunken.“ „Ich glaube nicht, das der Laden nachdem gerade jemand ins Koma gefallen ist heute noch aufhat. Sie wird nach Hause gehen und schlafen.“ „Du kennst sie wohl gut?“ Eigentlich interessierte es mich nicht wirklich. Aber Sasuke sah mich kurz an. „Sie ist eine Klassenkameradin, sie war sogar die Klassenbeste.“ „Was – macht sie dann hier? Hätte sie nicht eine bessere Arbeit bekommen können?“ „Hm, doch. Aber sie hat sich – in den falschen Mann verliebt.“ Ich hatte keine Ahnung was er meinte, Sasuke sah es mir wohl an. Er fuhr schuldbewusst fort: „Sie hat sich in einen Mann verliebt, der ihre Liebe niemals erwidern könnte.“ „Ich verstehe immer noch nicht. Es gibt ja wohl noch andere Männer.“ „Sie hat sich in mich verliebt.“ Sasuke sah so aus, als fühle er sich schuld an dem Schicksal des Mädchens. „Du hast es ja eben mitbekommen, nicht wahr? Das mit dem Goldjungen und so. Du weißt, was sie damit gemeint hat.“ „Schon, aber – es gibt doch trotzdem auch andere Männer.“ „Na ja, aber nicht für sie. Wie es aussieht.“ Schweigend liefen wir zum Auto. Ich warf Sasuke einen Seitenblick zu. Die Sache schien ihm ernsthaft nahe zu gehen. Er fühlte sich schuldig, obwohl er doch gar nichts dafür konnte. Auf diese Art und Weise konnte er sich schon mal nicht auf seinen Beruf konzentrieren. Und wenn es das war, was er sich wirklich wünschte? „Sasuke, wärst du gerne – ähm – hetero?“ „Nein. Ich wünschte nur, ich würde andere nicht verletzen, wegen – dieser Sache.“ „Ist das dein größter Wunsch? Mehr noch als dein beruflicher Aufstieg?“ Er überlegte kurz. „Ja,“ sagte er dann einfach. Was für ein seltsamer Mensch. „Aber sag mal, Sasuke, wenn sie dir so wichtig ist, ist es dann nicht egal, ob sie ein Mädchen oder ein Junge ist?“ „Naruto – ich würde sie auch nicht lieben, wenn sie ein Junge wäre.“ Das sollte mal einer verstehen. Ich fragte nicht weiter, ansonsten würde er mich nur noch mehr verwirren. Aber vielleicht musste ich umdenken. „Du sagtest, sie war die Klassenbeste. Hat sie einen Beruf gelernt?“ „Nein. Sie hat angefangen zu trinken.“ Aha. Na dann, das konnte man ja ändern. Wenn es weiter nichts war. Wir hatten das alte Auto erreicht. Ich wollte gerade einsteigen, als er mich unsicher fragte: „Also, wenn du jetzt bei mir ausziehen willst...“ „Nein, will ich nicht.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)