No Pity for Mental Delusion von the_bitches ================================================================================ Kapitel 7: :chapter 7: ---------------------- Nur gemächlich bewegte sich die Geisha auf den Futon - Yuu konnte sich die Erklärung dafür denken. Ein paar Bürstenstriche und dieser wurde wieder zurück auf den kleinen Tisch gelegt, auf dem sich mehrere Utensilien befanden, die den Schwarzhaarigen ohne weiteres in eine hübsche, echt wirkende Frau verwandeln konnten. Wieder war diese Prozedur notwendig, so lange er hier auf diesem Anwesen war, hatte er stetig elegant und lieblich zu wirken - das Äußere eines Mannes trug wohl kaum etwas dazu bei. Ein gequältes Zischen war zu hören. Dieses stammte eindeutig von Uruha, welcher sich daraufhin - nach einem Versuch aufzustehen - wieder in die Kissen sinken ließ. Yuu wandte sich um, so, dass er ihn sehen konnte. Wie schön er doch war... Der liebliche Körper, wie dieser sanft auf dem Futon gebettet war, die Haare wild durcheinander – es ließ ihn unweigerlich an die vorherige Nacht denken. Mit langsamen Schritten kam der Schwarzschopf der Geisha schließlich näher und ließ sich direkt neben dieser nieder. Er sah es, den Schmerz in dem hübschen Gesicht, doch fühlte er sich in keinster Weise schuldig. Wieso auch? Sie Beide hatten es gewollt, mit Gier - die Folgen waren kein Geheimnis. "...du musst dich zusammenreißen." Handelte es sich dabei nur um die Wahrheit - es wäre kein Gutes wenn Uruha sie dadurch verraten würde. Es wäre eindeutig! Unerwartet sanft strich er durch die hellen Haare. "Brauchst du etwas?" War es Fürsorge? Vielleicht - immerhin war er nicht ganz unschuldig an dessen Befinden. Es dauerte nicht lange und Yuu hatte sich nun zu ihm bequemt. Er hob eine Augenbraue, als der Schwarzhaarige ihm sagte, dass er es sich zusammenreißen sollte, nichts an die Umwelt weitergeben sollte von seinem Schmerz. Uruha überraschte es etwas, dass der andere so reagierte, konnte es ihm doch einfach egal sein, es war doch nicht sein Problem. Sanft strich eine Hand nun über seine hellen Haare, der Miene auf Yuus Gesicht war sanft, fast schon fürsorglich. Er wurde gefragt, ob er etwas brauchte. Die Schönheit drehte den Kopf zu dem Schwarzhaarigen und blickte ihn stumm an. Ein leichtes Seufzen wich aus seinem Mund, zwischen den sündigen Lippen hervor. "In einem der Koffer müsste ein kleines Fläschchen sein, bring es mir und gib mir ein bisschen Wasser." Die Geisha pflegte stets ein sehr starkes Mittelchen mit sich zu führen, ab und an nahm er es, bei diversen Gelegenheiten um sich zu betäuben, um den Schmerz nicht mehr zu merken. Okaa-san hatte es ihm einst besorgt, von einem Arzt, den sie bei etwaigen Problem nach Hause holte. Sie hatte es ihm gegeben, damit er diverse Schmerzen betäuben konnte. Obwohl Uruha wusste, dass es ein sehr starkes Mittel war, nahm er es nicht nur, wenn er Schmerzen hatte, sondern auch, wenn es ihm seelisch sehr schlecht ging. Trotz allem, seelische Schmerzen konnte man mit keinem Mittel der Welt betäuben. Die Schönheit nahm es, redete sich ein, es würde ihm so besser gehen, dass er vieles würde vergessen können. Eine traurige Sache, doch so weit war es schon mit ihm gekommen war. Sein Leben hatte Schattenseiten, bedeutete viele Qualen zu erleiden, es war keine Ausnahme, dass so manche Schönheit damit nicht fertig wurde. Die Schönheit kannte Geschichten von Geishas, die sich selbst das Leben genommen hatten, weil sie das Ganze nicht mehr ertragen hatten. Sicherlich waren die Zahlen viel höher, verbreitete es sich jedoch nur sehr schnell, wenn es eine wirklich bekannte Unterhalterin gewesen war, der wahre Grund der Todesumstände wurde jedoch häufig auf eine kurze, schwere Krankheit zurückgeführt. Dieses Mal jedoch brauchte er das Mittel wirklich für körperliche Schmerzen, sonst würde er den heutigen Tag wohl nicht durchstehen. Der Schwarzhaarige blickte ihn skeptisch an, als er ihn darum bat, es schien ihm nicht ganz geheuer zu sein, was dies wohl für ein Fläschchen sei mit einem noch ominöserem Inhalt. Yuu Verstand erst nicht - verlangte jedoch keine Erklärungen, nickte nur wortlos um sich dann leichtfüßig zu erheben. Ihm fehlte nichts, im Gegensatz zum Hellhaarigen. Wenn es ihn erst einmal treffen würde, wenn die Hausherrin seine 'Jungfräulichkeit' an den Meistbietensten verkaufen würde... Geld machte eben beinahe alles möglich, vieles konnte man sich ganz ohne Probleme erkaufen, darunter auch körperliche Liebe - jedoch keine wahre Zuneigung. Alles nur erzwungen! War es nicht armselig? Was hatte es mit ihrer letzten Nacht auf sich? War es Zuneigung? Eins war sicher: es war keine billig erkaufte Liebe! Die Maiko machte sich ihre Gedanken. Die Tasche wurde durchwühlt, irgendwo musste dieses Fläschchen doch sein. Nach etwas Suchen hatte er es in seinen Besitz gebracht, wartete nicht lang und brachte dieses kurzerhand zur Geisha. Ein weiterer Griff und der Schwarzschopf hielt ein Schälchen Wasser in der Hand - wieder ließ er sich neben der Schönheit nieder. "Was ist das?", wollte der Ältere nun wissen, die ganze Sache kam ihm irgendwie suspekt vor. Schon wurde das Mittelchen von Uruha geschluckt - schnell hatte die Flüssigkeit in seinen Rachen gefunden. Frech schnappte er danach, drehte und wendete das Gefäß - doch verriet ihm das wenig über den Inhalt. Er öffnete den Verschluss, führte die Öffnung an seine Nase und roch daran - wieder kein Anhaltspunkt. Ob er probieren sollte? Lieber nicht, wer wusste, was Uruha da zu sich genommen hatte. Die Flasche wieder verschließend sah er schließlich fragend zum Anderen. Nur ein paar Tropfen waren es, welche die Geisha in das kleine Wasserschälchen hinein tropfte. Die Schönheit wusste, dass das Schmerzmittel sehr stark war, zu viel könnte böse enden, selbst Okaa-san hatte ihm eingebläut nicht mehr als nötig zu nehmen. Schon wurde ihm der schöne Flacon aus der Hand genommen, Yuu schien sichtlich interessiert an der Flüssigkeit. Er öffnete es sogar, schnupperte daran, ehe er es in der Hand hin und her wiegte. "Flüssiges Opium.", kam es von der Geisha. Wieder lies er sich in die weichen Seidenkissen zurück sinken, es würde angenehmer werden, Uruha kannte das Gefühl. Yuu blickte von dem Fläschchen auf ihn herab, ihre Blicke trafen sich. Die mahagonibraunen Augen blickten direkt in die fast schwarzen des Älteren. Klar waren die wunderschönen Augen, nicht mehr lustverhangen, wie sie es noch in der Nacht gewesen waren. Schön sah er aus, wie er so dalag, die Haare schmiegten sich sanft an die Seide, der Yukata war vom Schlaf etwas verrutsch und gab nun etwas vom Schlüsselbein preis. Schon dieses kleine Stückchen Haut der Geisha hatte etwas anrüchiges an sich, es war sehr edel, wirkte fast kostbar. Eben diese Haut hatte Yuu berühren dürfen, diesen Körper hatte er gespürt, er wusste nun, wie sich die Schönheit anfühlte. Seine wunderschönen, langen traumhaften Beine hatte er für ihn gespreizt, er hatte in für kurze Zeit das Paradies bereitet. Langsam hob die liegende Geisha die Hand, fasste an die Wange des Schwarzhaarigen mit seiner zarten Hand. Das ganze jedoch währte nicht lange, es war kaum länger als ein Schmetterlingsflügelschlag und ebenso sanft. "Was hast du nur gemacht?" Die Stimme der Geisha war leise, sein Gesicht ebenso schön wie immer, noch immer war es schön geschminkt, nur das Lippenrot war hinfort geküsst worden. Auf den feinen Zügen spiegelte sich keine Emotion wider und langsam schloss er nun die Augen. Er wollte noch etwas ruhen, bis das Opium zu wirken begann, dann würde er sich leicht fühlen. Er hatte seine Antwort bekommen... Opium, ein starkes Betäubungsmittel und eine leicht süchtig machende Droge - hatte Uruha dieses etwa so dringend notwendig? Hatte er sich so dermaßen nach dessen Körper verzehrt, so dass die Geisha die folgenden Schmerzen nicht mehr ertragen konnte? Doch bereuen würde er diese Nacht unter keinen Umständen - es war traumhaft gewesen und wenn er genau zurückdachte wohl der heißeste und impulsivste Sex seines bisherigen Lebens. Sicher, die vorherigen Male waren durchaus schön gewesen - doch hatte er noch nie solch ein geiles Biest auf sich gehabt. Wäre es absurd, wenn er sagen würde, dass ihn die Ohrfeigen nur noch heißer auf die Geisha gemacht hatten?! Yuu war der erste Mann, der den Jüngeren so hatte berühren dürfen und dieser hatte vor Genuss geschrien - ihm hatte es gefallen! Ein Triumph seitens des Schwarzhaarigen! Ihre Blicken trafen sich - doch auch die Maiko verzog keine Miene - folgten mit seinen Augen der Hand des Liegenden, welche sich daraufhin sehr kurz - aber dennoch spürbar - auf seine Wange gelegt hatte. Worte wurden geflüstert, welche Yuu ein Schmunzeln ins Gesicht zauberten. Gute Frage: Was hatte er gemacht? Ging er doch davon aus, dass er nichts Besonderes getan hatte, sich wie immer verhalten hatte und er einfach nur er selbst gewesen war. Die Schönheit schloss ihre Lieder, Yuu beugte sich daraufhin zu ihm hinab - für einen kurzen Augenblick schmiegte er seine Wange an die des Anderen, kam noch ein weiteres Stückchen hinunter - seine Lippen berührten fast dessen Ohr. "Ich habe dich überzeugt.", flüsterte er selbstsicher, brachte dann wieder Abstand zwischen sie. Hatte Yuu Uruha nicht beweisen müssen, dass er anders war? Er glaubte, dass ihm dies gelungen sei... Die Schönheit war eingeschlafen, er brauchte Schlaf. Das Opium tat sein übriges, die Schmerzen in seinem Körper lösten sich langsam. So schön Uruha auch war, so zerfressen war seine Seele, diese strahlte keine Schönheit aus, nicht mehr. Des öfteren quälten ihn Ängste und Depressionen. Als Geisha durfte er keine Gefühle zeigen, alles war in seinem Herzen eingeschlossen, er fraß alles in sich hinein und daran ging er langsam aber sicher kaputt. Es vergiftete ihn von innen heraus und wenn es an die schöne Hülle trat, würde es längst zu spät sein. Er hatte nichts, an was er glauben konnte, nichts wofür er kämpfte, er hatte alles aufgegeben. Sein Leben gehörte schon lange nicht mehr ihm, es war verkauft worden. Uruha war ein sehr bemitleidenswertes Geschöpf. Schon als kleines Kind hatte er nichts anderes als Grausamkeiten erlebt. Seine Eltern hatte er nie kennen gelernt, man erzählte ihm, als sich jemand gefunden hatte, der das Kind aufgenommen hatte, dass er Vollwaise sei. Herumgereicht hatte man ihn, wie ein Schälchen Sake im Teehaus, bis man ihn als er sieben Jahre alt geworden war, an ein Geishahaus verkauft hatte. Seine Erinnerungen an seine Kindheit vor Okaa-san waren verschwommen, er hatte sie längst verdrängt. Okaa-san war die einzige Person, die ihm vertraut war, er kannte ihre Launen, ihre Art, doch ein Familienersatz war sie nie für ihn gewesen. Sehr früh hatte der Schöne erwachsen werden müssen in einer Welt in der nur Schönheit und sein Körper zählte, etwas anderes hatten die Männer nie von ihm gewollt. Als eine Schiebetüre beiseite geschoben wurde, wurde die Schönheit langsam wieder wach, blieb jedoch still liegen und hielt die Augen noch geschlossen. Sein Körper fühlte sich sehr leicht an, ein wunderbares Gefühl! Das Opium floss durch seine Venen, er fühlte nicht den leisesten Schmerz. Okaa-san war in das Zimmer ihrer beiden Schützlinge getreten, der Schwarzhaarige war der Erste, den sie sah, danach die Geisha, welche auf dem Futon lag und schlief. "Ah. Aoi.", sie nannte ihn bei seinem Maikonamen. "Uruha schläft noch? War es so spät?" Sie schien etwas ungläubig zu sein, wusste, dass ihre Lieblingsgeisha gerne lange ausschlief doch so spät war selbst für Uruha ungewöhnlich. Sofort wurde die Geisha still - wie dieses Opium wohl wirkte? Yuu hatte es zuvor nie in den Händen gehalten, geschweige denn ausprobieren können. Würde er es überhaupt wollen? Er war kein kleiner Junge mehr, um nicht zu wissen, welche Wirkung dieses Zeug auf den Organismus haben musste. Scheinbar das perfekte Betäubungsmittel und Uruha brauchte dieses so unbedingt? Musste der Schwarzhaarige nun ein schlechtes Gewissen haben? War es doch ein Fehler mit der Schönheit Eins zu werden und das gerade hier - wo alle Blicke auf der hübsche Geisha lagen? Doch rückgängig konnte man es dennoch nicht mehr machen, es war passiert und Yuu hatte es noch keine Sekunde bereut. Die Zweisamkeit wurde daraufhin bald gestört, Okaa-san hatte just das Zimmer betreten - ihr erster Blick galt diesmal überraschender Weise der Maiko. Da hörte er es - seinen neuen Namen: Aoi, sein zweites Ich - eines welches nur dem Geishadasein diente, der Hausherrin, welche ihm erst dazu gebracht hatte. Ihre Frage wurde registriert - innerlich schmunzelte der Schwarzschopf darüber. Und wie es später geworden war, doch den Grund dafür sollte und durfte die Hausherrin nicht erfahren. Ein gehorsames Nicken folgte. "Es muss ziemlich spät gewesen sein...“, mutmaßte er. "...die Nacht war sehr heiß." fügte er noch hinzu, riskierte dabei kurz ein Blick auf den Liegenden, meinte damit natürlich die Hitze der Luft - welche manche um dem Schlaf brachte. Allein für Uruha musste es zweideutig klingen - Okaa-san hatte keine Ahnung! Die ältere Dame lief weiter ins Zimmer, direkt zu ihren Liebling, hockte sich zu diesem hinunter - ein prüfender Blick, ein Handgriff und sie hatte den verrutschten Yukata züchtig gerichtet. "Ihr scheint großes Interesse hinterlassen zu haben.", sprach sie nun, hatte gemerkt, dass Uruha wach sein musste, "Yoshiwara-san bat mich um einen Gefallen..." Nicht gleich fiel sie mit der Tür ins Haus. "Heute Abend wird er in den heißen Quellen auf euch warten.", informierte sie ihre Schützlinge - diesen Wunsch hatte sie ihm nicht abgeschlagen, immerhin wurde ihr dafür schon ein hübsches Sümmchen an Geld versprochen. Ihre Reise sollte schließlich nicht ganz umsonst gewesen sein. Auch nahm sie schon an, das Yuu bereits wusste, dass die Geisha seines Geschlechts war. Eine Hand war es, die nach seiner Brust griff und den Stoff des Yukatas zurecht rückte, dass er auch ja nicht zu viel von seiner wunderschönen Haut zeigte. Langsam schlug er nun die Augen auf, blickte in die wachen Augen Okaa-sans. Es dauerte nicht lange und schon sprach sie zu ihren beiden Schützlingen, war der Grund ihres Erscheinens doch immer mit Folgen. Die Geisha richtete sich auf und sah zu ihr. "Er will ein Bad mit uns." Die Dame nickte. Yoshiwara-san musste gut gezahlt haben... Geschmeidig erhob sich die Geisha nun von ihrem großen Futon, welches sie sich mit der Maiko geteilt hatte. Er nahm es wortlos hin, was konnte er auch dagegen sagen? Es war erstaunlich wie geschickt sich der Schöne bewegte, wenn man bedachte, dass er sich vor einer Stunde noch nicht einmal richtig aufsetzten konnte, ohne dabei sein hübsches Gesicht zu verziehen. Das Opium rann durch seine Venen, gab ihm Leichtigkeit, so als wäre nichts gewesen. "Man erwartet euch zum Essen, ihr solltet euch ankleiden." Kurz glitt ihr Blick zum Schwarzhaarigen, welcher vorher am Spiegel gesessen hatte, er war noch nicht geschminkt. Ohne zu zögern zog sie ihn am Handgelenk vor den Spiegel. "Lass mich das machen, man wartet bereits. Uruha zieh den fliederfarbenen Kimono an." Sie nahm das weiße Puder und trug es geschickt auf das Gesicht Yuus auf. Zum Essen mussten sie nicht geschminkt sein als würden sie ins Teehaus gehen, jedoch war etwas leichtes Make-up durchaus ansehnlich. Uruha konnte sich selbst herrichten, das wusste sie, der Schwarzhaarige jedoch benötigte Hilfe. Auch hatte er nur einen leichten Yukata an, doch das würde sich bald ändern. Ein paar geübte Handgriffe seitens der Dame und Yuu sah bezaubernd aus mit den leichten Make-up. Die hellhaarige Geisha war gerade wieder hinter dem Paravent hervor gekommen und trug die Sachen, die man ihr zugewiesen hatte, als Okaa-san die geschminkte Maiko wieder in die Höhe zog. "Lass mich schnell deinen Körper sehen." Bei Uruha hatte sie vor der Abreise noch kontrolliert, ob dieser auch dem einer Geisha würdig war, glatt und seidig, bei Yuu hatte sie das jedoch nicht mehr getan. Wenn der General also mit ihnen Baden wollte, sollte auch hier kein Härchen stören. Noch bevor er also protestieren konnte öffnete sie ihm den dünnen Obi, der den Yukata zusammenhielt und zog ihn aus. Hatte der Gastgeber noch nicht genug – so dass er sich mit viel Geld das erkaufte wonach er gierte? Eine Nacht hatte man ihm vergönnt. Geschickt nun, dass er sich nun zumindest am Anblick nackter Körper ergötzen wollte. Yuu nahm es hin, hatte sowie nicht das Recht Protest einzulegen und wenn, Okaa-san würde ihn streng zurechtweisen. Er beobachtete den Jüngeren, welcher sich nun mit einer erstaunlichen Leichtigkeit erhoben hatte – das Opium musste pures Gift sein! Weitere Gedanken darüber sollten folgen, doch wurde er nun von der Hand der Hausherrin ergriffen, damit sich diese höchstpersönlich um sein Äußeres kümmern konnte - musste er sich nun etwa geehrt fühlen? Wenn auch widerwillig hielt der Schwarzschopf still, verzog nicht einmal das hübsche Gesicht, auch wenn ihm die Hände, welche zu Okaa-san gehörten anwiderten. Immer wieder legte sich diese alten Hände an sein feines, junges Gesicht, zauberten aus ihm die Maiko Aoi. Er ließ es mit sich machen. Die Dame war schnell und geschickt - sie wusste was sie tat, war geübt, noch mehr als es die schöne Geisha war. Ein kurzer Blick in den Spiegel - perfekt, nun sah er Aoi, die Maiko, darin und nicht mehr Yuu, den gewöhnlichen Bauernjungen. Ein Ruck und die Maiko wurde wieder in die Höhe gezogen, sofort nahm er eine gerade Haltung an - hatte sich diese verinnerlicht. Die Worte überraschten ihn noch nicht einmal, hatte mit derartigen schon gerechnet. So weit hatte er Okaa-san bereits kennen gelernt, so dass er wusste, dass diese Frau stets ein Auge auf Perfektion hatte. Keine Widerworte kamen über seine Lippen, vielmehr entzog er selbst den restlichen Stoff von seinem Körper. Ein dezentes Grinsen lag in seinem Gesicht. "Der Herr wird sich seine Finger danach lecken.", selbstbewusst waren seine Worte, denn auch er wusste was er zu bieten hatte! Noch immer war seine Haut glatt, war seine erste Wachsbehandlung noch nicht einmal zwei Wochen her, noch kein lästiges Haar befand sich auf seinen Körper. Musternd war der Blick der Hausherrin, sie war zufrieden - so konnte es bleiben. "Sehr schön.", kommentierte sie, "Nun bedeck' dich wieder.", ordnete sie an, niemals länger als nötig sollte nackte Haut präsent sein. Prüfend sah sie zu Uruha, nickte diesem zu. "Jetzt beeilt euch.", trug die Dame den Beiden auf, den Gastgeber sollte man besser nicht warten lassen. Sie ging voraus, ihre Schützlinge mit kleinen Abstand hinterher, den schmalen Gang entlang. Unbemerkt schielte Yuu seitlich hinüber zur Geisha, alles war normal, als wäre nichts gewesen... Prüfend war ihr Blick, alles stimmte, war perfekt. Ein fast schon provokantes Grinsen lag auf den Lippen des Schwarzhaarigen. Eine leichte Ohrfeige war es, welche er dafür kassierte, eigentlich vielmehr ein Klaps auf die Backe. "Noch bist du keine Geisha. Heutzutage könnte dies jede gewöhnliche Hure auch erledigen, zügel dich. Schau dir Uruha an, dann weißt du was es bedeutet ein wahres Prachtstück zu sein." Yuu wurde nun wieder angekleidet, ein Unterkimono sowie ein normaler blauer Kimono bedeckte nun seinen Körper. Okaa-san ging den Beiden nun voraus, sie folgten ihr. Als sie in den Saal eintraten, wo man bereits an den niedrigen Tischen saß und speiste, war der Herr des Hauses unübersehbar. Er saß in der Mitte des Tisches, nur wenige Leute saßen mit ihm daran, das Essen wurde im elitären Kreis eingenommen und nicht für die Gäste bestimmt, welche noch am Abend zuvor gefeiert hatten. Links und rechts neben dem Hausherren waren Sitzkissen freigehalten worden, man wartete auf die schönsten Schmuckstücke des Hauses, die Geisha und ihre Maiko. Okaa-san wurde höflich begrüßt und ihr wurde sofort ein Platz angeboten. Ebenso ging nun Yoshiwara-san auf die beiden Schönheiten zu. "Ich hoffe, dass ihr angenehm geruht habt." Mit einem Lächeln fasste er mit der einen Hand nach der der Geisha und mit der anderen nach der der Maiko. Es gefiel ihm mit zwei Schönheiten so umzugehen. Beide hatten in seinen Augen ihre Reize, wirklich herrlich. Sehr wohl war ihm bewusste, dass Aoi eine Maiko war und somit noch keine richtige Geisha, er war also noch unerfahrener als die große Geisha Uruha, welche im Land doch weit bekannt war. Gestern schon hatte er mit deren Herrin verhandelt, doch ihre Geisha wollte sie ihm nicht für eine Nacht für Verfügung stellen, sonst hätte die Maiko wohl die letzte Nacht alleine in ihrem Zimmer verbracht, jedoch hatte er mit einer hübschen Summe noch etwas ansehnliches bekommen können. Ein abendliches Bad mit zwei Schönheiten, was wollte er mehr? Die ein oder andere Berührung würde sicherlich nicht ausbleiben... Er führte die Beiden nun an den niedrigen Tisch, wies der Geisha den Platz links von ihm aus und der Maiko den Platz rechts von ihm zu. Selbst bei diesem späten Frühstück sollten sie sich um ihn kümmern, schließlich hatte er die beiden für ein hübsches Sümmchen überhaupt die zwei Tage auf sein Anwesend geholt. Sofort begrüßte der Hausherr seine Gäste - das musste man ihm lassen, an der gewissen Höflichkeit fehlte es ihm nicht. Die Geisha und ihre Maiko wurden sogleich besitzergreifend an die Hand genommen. Was sich wohl schon in dessen Kopf abspielte? Ob er sich insgeheim vorstellte wie es wäre mit ihnen zu schlafen, ihre Körper völlig für sich zu beanspruchen und am besten nicht einzeln, sondern zu dritt? Ein Spiel zu dritt, in dem er die einzige Hauptrolle spielen würde, in dem man sich nur um ihn kümmerte. Wer wusste das schon? Yuu nahm nun neben dem Herrn Platz, setzte sich mit gerader und eleganter Haltung auf das bereitgestellte Sitzkissen. Als Lerngeisha wusste er bereits was er zu tun hatte - war es doch nichts anderes als am Abend zuvor. Ohne ein Wort griff er nach dem Wasserkrug und befüllte die Schale des Gastgebers – diesem schien es zu gefallen. "Eine ausgezeichnete Maiko. Sie wird baldigen Kunden bestimmt jeden Wunsch von den Augen ablesen.", lobte er, sah nach Links - auf die Seite, auf der die Geisha sich gesetzt hatte. "Immerhin ist sie der besten Geisha untergeordnet." Wieder ein Lob, diesmal für die hellhaarige Schönheit. Auch diese kümmerte sich um Yoshiwara's Wohlbefinden. Zufrieden darüber widmete sich Okaa-san nun ihrem Essen - gut hatte sie ihre Schützlinge erzogen, sie gehorchten! Und das war es worauf es in diesem Milieu ankam: Gehorsamkeit! Der Hausherr schien befriedigt - Uruha und Aoi hatten nun auch die Erlaubnis sich etwas vom dem reichlich gedeckten Tisch zu nehmen. Viel legte sich die Maiko nicht in ihr Schüsselchen - zeigte Zurückhaltung, der Hunger war auch nicht gerade groß. Von klein auf hatte der Schwarzschopf gelernt mit wenig Essbaren auszukommen - auch wenn er jetzt die Chance hatte, er brauchte nicht viel, auch wenn die Verlockung auf dem Tisch lag. Ebenso hielt er sich im Hintergrund - Uruha als Geisha hatte mehr Präsenz, er verstand es wie man sich um einen Kunden bestmöglich zu kümmern hatte. Elegant und geschmeidig, so wie man es eben erwartete waren die Handbewegungen. Ebenfalls tat er sich nun etwas in seine Schüssel, der Tisch war wirklich reich gedeckt, alles was er wollte konnte er sich nehmen. Hier und da nahm er sich davon, nicht unbedingt viel aber doch etwas. Der Hausherr lächelte, nahm eine Strähne der Geisha in die Hand, welche mit Absicht aus dem Haargesteck herausgespart war. Sanft spielte er etwas mit dieser, ihm schien das ganze gut zu gefallen, gern umringte er sich mit schönen Geschöpfen. Die Leute am Tisch kannte Uruha nicht, doch es schienen Freunde des Generals zu sein, sowohl Männer als auch Frauen. Die Frauen schenkten den beiden Geishas gemischte Blicke, die einen schienen beeindruckt, die anderen tuschelten. Die wenigsten hatten Kontakt mit Geishas, da dies doch ein Luxus war, den sich wirklich nicht jeder Mensch leisten konnte. Es war nicht alltäglich und somit etwas Exotisches. Viel hatte man schon von Geishas gehört, es ging über atemberaubende Fähigkeiten mit dem Fächer bis hin zu pikanten Liebesdiensten. Geishas waren eben immer ein Blickfang, egal bei welchem Anlass. Geschmeidig schlug der Hellhaarige die Lider nieder, er kannte solche Blicke und er müsste leugnen, dass er das ganze nicht irgendwie etwas genoss. Das Opium tat immer noch sein übriges, er fühlte sich freier und leichter. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen als er spürte, dass der Hausherr doch etwas seine Nähe suchte, wie leicht es doch war solche Männer um den Finger zu wickeln. In der letzten Nacht war so einiges geschehen, was sich doch etwas auf die Augenweide ausgewirkt hatte. Yuu hatte die Hure in ihm entfesselt, das stand außer Frage. Schließlich hatte er Uruha das gegeben, was er gewollte hatte und er hatte sich dabei wirklich aufgeführt wie die letzte Schlampe der Stadt. Etwas was noch nie passiert war, zumindest nicht aus freien Stücken. Er konnte nichts machen und es auch nicht abstreiten, doch in ihm steckte eine Edelhure, das war es, womit er das Geld ins Haus brauchte, etwas anderes hatte er nie gelernt. Der Herr strich unter dem niedrigen Tisch über seinen Oberschenkel, während er sich von Yuu bedienen ließ. "Ihr solltet euch heute Nachmittag etwas den Garten ansehen, er ist wunderschön. Doch ich bin mir sicher, dass ihr ihn in den Schatten stellen werdet, so etwas Feines habe ich noch nicht in meinem Anwesen gehabt.", flüsterte er in das Ohr der Geisha. Eine erbärmliche Farce - anders wusste es Yuu nicht zu beschreiben. Der Hausherr hielt sich mit kleinen Berührungen nicht zurück, suchte immer wieder Nähe. Dem Schwarzhaarigen entging es nicht, dass dieser seine gierigen Griffel nicht von Uruha lassen konnte - doch war die Geisha nicht die einzige die er berührte. Die Maiko wurde ebenso berührt, unauffällig - doch ließ er es sich gefallen, machte gar dem Gastgeber schöne Augen, wen er diesem diverse Flüssigkeiten nach schenkte. Wieso eigentlich machte er das? War er nicht der Rebell, der sich versuchte Allem zu widersetzten? Der Geisha wurde etwas zugeflüstert, Yuu merkte es; er wollte nicht, dass dieser Mann Uruha unnötig zu nahe kam. Anmerken ließ er sich nichts, würde sich vor den versammelten Leuten nicht blamieren wollen oder durch etwas anderes auffallen. Der Hausherrin näherte sich nun dem Schwarzhaarigen, strich mit einem Finger über dessen Wange. "Ich kann es kaum abwarten bis du eine vollwertige Geisha geworden bist.", säuselte er ihm ins Ohr - würde es nicht unterlassen für die schwarzhaarige Schönheit zu werben. Yuu zuckte nicht einmal, legte seine Hand auf die des Generals und entfernte diese elegant aus seinem Gesicht. "Darf ich also auf Angebote ihrerseits hoffen?", schmeichelte er dem Mann, so, wie es für eine baldige Geisha gehörte. Dieser lächelte nur. Noch etwas wurde beisammen gesessen, Uruha und Aoi hatten sich nicht eher zu erheben, bis sie der Hausherr oder Okaa-san entlassen würden. Der General schien sichtlich zufrieden, immerhin hatte er jeweils links und rechts neben sich zwei liebliche Schönheiten sitzen, die sich ausschließlich um ihn kümmerten. Okaa-san nickte dem Gastgeber zu, versuchte ihm zu verstehen geben, dass es Zeit sei. "Uruha, Aoi.", Worte, die an an ihre Schützlinge gewandt waren, "Geht nun.", ordnete sie an, zu viel durfte man den Kunden nun auch wieder nicht bieten - alles hatte seinen Preis und ihre beiden Schützlinge waren wahrhaftig nicht billig. Natürlich wurde dem Befehl gefolgt, die Maiko erhob sich, verneigte sich noch einmal bevor er sich mit eleganten Schritten entfernte. Beide wurden schließlich entlassen, hatten nun wieder Zeit für sich. Elegant verließ man den Raum und die Schiebetüre wurde hinter ihnen geschlossen. Geschickt schnippte der Hellhaarige einen Fächer auf, welchen er in seinem Ärmel versteckt hatte. "Wie alle anderen auch.", seufzte er und ging mit dem Schwarzhaarigen im Schlepptau zurück auf ihr Zimmer. Wieder trat die Geisha ans Fenster und öffnete es, schloss kurz die Augen, die Luft war frisch und warm. Es tat gut. Alles in ihm fühlte sich gerade gut an, gut und leicht. Alle Schmerzen waren weg, so sollte es immer bleiben. Der Rest des Tages verlief relativ ruhig. Am Nachmittag führte man sie zusammen mit Okaa-san in den schönen und vor allem großen japanischen Garten. Yoshiwara-san verhielt sich hier den Geishas gegenüber jedoch eher zurückhaltend, war die Herrin der beiden doch genau darauf bedacht, dass hier nur so viel passierte wie es sich gehörte. Sowohl der Hellhaarige als auch der Schwarzhaarige hatten Sonnenschirme in der Hand um sich vor den Sonnenstrahlen zu schützen. Die Haut sollte weiß bleiben. Die Luft tat gut, in der Stadt war es eben anders als hier weit weg von alledem abgeschieden in den Bergen. Als der Spaziergang dann beendet war, wurden die Geishas wieder entlassen, bis man sie später für ein gemeinsames Bad bei sich haben wollte. Kein Wort war über die Lippen des Hübschen gekommen über die letzte Nacht, es war als wäre das Ganze nie passiert. Die Geisha nutzte die freie Zeit um sich etwas auf den Seidenkissen auszuruhen, mit zunehmendem Nachmittag war ihm schwindelig geworden, weshalb er sich lieber etwas hingelegt hatte. "Yuu, bring mir etwas Wasser.", kam es zwischen den Lippen der Schönheit hervor, welche auf den Kissen lag. Kurz schloss er die Augen und legte eine Hand an seine Stirn. Was war los mit ihm, warum war ihm auf einmal so warm? Auch merkte er, dass die Leichtigkeit etwas aus ihm gewichen war, das Opium schien nicht mehr recht zu wirken. Recht angenehm verlief der Nachmittag - Okaa-san hatte den General vor direkten Berührungen ferngehalten. Es war das erste Mal, dass der Schwarzhaarige der Hausherrin dankbar war. Ein kleiner Spaziergang, eigentlich recht schön. Nicht allzu lange hatte man nach ihrer Anwesenheit verlangt, schon bald durften sie sich in ihr Zimmer zurückziehen. Er sah zu Uruha und irgendwie überkam ihm ein komisches Gefühl - natürlich hatte er dessen Bewegungen bereits eingehend studiert um sagen zu können, dass diese gerade nicht mehr so elegant und anmutig wie sonst aussahen. Irgendetwas schien nicht stimmen - doch hielt er diese Mutmaßung für sich. Kaum dass sie in ihr Zimmer angekommen waren, hatte sich der Hellhaarige auf das Futon gelegt. "Uruha?", kam es verwundert - bildete er sich das ein oder zitterte dessen Stimme? So gleich griff der Ältere nach dem Wasserkrug, füllte die Flüssigkeit in eine bereitgestellte Schale. Er hockte sich neben den Anderen, hielt ihm die Schale Wasser hin. "Was ist los?" fragte er besorgt. Langsam erhob sich der Hellhaarige, nahm die Schale und führte diese an seine Lippen, nippte daran um etwas Flüssigkeit aufnehmen zu können. Die Schüssel wurde ihm daraufhin wieder gereicht, Yuu hielt sie weiterhin bei sich, noch war sie nicht ganz leer getrunken. Sein Blick ging nach unten, direkt zu Uruha, eine Hand legte sich an dessen Gesicht um ein paar verirrte Haarsträhnen nach hinten zu streichen. Er wartete auf eine Antwort. Der Schwarzhaarige reichte ihm etwas Wasser in einem Schälchen, hatte sich neben ihn gekniet und blickte auf ihn herab. Kleine Schlücke nahm die Geisha, war vorsichtig. Der Schöne merkte selbst, dass etwas mit seinem Körper nicht stimmte. Er war unruhig. "Nimm den Fächer.", bedeutete er dem Schwarzhaarigen wieder. Es dauerte nicht lange und der Schwarzhaarige kam der Bitte des Jüngeren nach, fächelte ihm etwas Luft zu. "Es ist nichts.", seine Stimme klang ruhiger, es tat gut frische Luft um die Nase zu bekommen. Der Hübsche spürte, wie man ihm einige Strähnen aus seinem Gesicht strich, die Berührungen waren sanft, umspielten die Haut zart. Kurz schloss die Schönheit die Augen, er nickte etwas ein. Zwei Stunden waren es, in denen die Geisha schlief. Der Schlaf tat ihm wirklich gut. Als er langsam die Lider öffnete, blickte er direkt in das Gesicht des Schwarzhaarigen, welcher ihn sehr kritisch zu beäugen schien. Uruha erhob sich etwas, er fühlte sich besser. Was genau das gewesen war, was ihn vorhin ins Straucheln gebracht hatte, vermochte er nicht zu sagen. "Was starrst du mich so an, bin ich eine Zirkusfigur?" Schnippisch kamen die Worte zwischen den schönen Lippen hervor. Leichtfüßig erhob sich der Schöne nun von seiner bequemen Ruhestätte. "Wann sollen wir Yoshiwara-san beim Baden unterhalten?", sprach er, da er sah, dass sich die Sonne bereits rot gefärbt hatte. Hatte er solange geschlafen? Nachmittags schlief er für gewöhnlich nie. Elegant wie immer trat er vor den Spiegel und kontrollierte sein zartes Make-up, ob es wohl durch den Schlaf Schaden genommen hatte. Kurz nahm er den Puderpinsel und fuhr damit über sein Gesicht, da es etwas glänzte. "Wir sollten uns langsam herrichten, meinst du nicht?." Es schien, als wäre nichts mit der Geisha gewesen. Auch Yuu erhob sich langsam und schritt auf den etwas Größeren zu, eine Hand legte sich sanft auf dessen Wange. Der kleine Flacon mit bräunlichem Inhalt stand auf dem niedrigen Schminktischchen. Was geschah hier eigentlich? Kaum hatte Uruha die Worte ausgesprochen und schon schien er in Schlaf gefallen zu sein, ganz plötzlich, als wenn dieser ihn mit einem Schlag überkommen hatte. Eindeutig, irgendetwas stimmte nicht. Yuu war nicht so naiv, dass ihm diese Veränderung nicht aufgefallen wäre. Er ließ ihn schlafen - später hatten sie den Hausherrn zu bedienen, Uruha durfte dort keine Schwäche zeigen. Zeit für sich hatte der Schwarzhaarige nun, Ruhe gönnte man ihm, welche er sich nun auch nicht nehmen lassen wollte. Entspannen, versuchen an nichts zu denken - doch wie sollte das gehen? Immer wieder erwischte Yuu sich dabei wie seine Gedanken um den Jüngeren kreisten. Dieser schlief, er konnte ihn problemlos beobachten – ohne Ermahnungen. Seit dem ersten Moment fühlte er sich angetan von ihm, es war ganz eigenartig, sein schlichtes Interesse entwickelte sich immer weiter fort und verwandelte sich unaufhörlich in etwas anderes. Welch Ausmaß es annehmen wurde - Yuu hatte keine Ahnung, würde auch nichts in falsche Bahnen lenken, es einfach geschehen lassen. Er wusste nicht wie lange er ihn nun schon so beobachtet hatte, doch irgendwann öffnete der Schlafende die Augen. Fühlte sich der Schwarzschopf ertappt? Keine Spur... Was sollte daraufhin auch folgen außer eine schnippische Antwort? "Ach, halt doch deinen Mund." erwiderte er leicht angesäuert. Was hatte die Hausherrin nur aus Uruha gemacht? Seufzend atmete er aus. "Nach Sonnenuntergang sollen wir uns auf den Weg machen.", ließ er von sich hören, erhob sich um auf den Anderen zuzugehen. Eine sanfte Berührung folgte. "Das Opium, es bekommt deinem Körper nicht.", stellte er fest - die Geisha schien nun völlig aufgedreht. "Du hast es doch selbst gemerkt.", belehrte er den Älteren, wollte nicht, dass Uruha noch einmal davon Gebrauch machte. Die Hand berührte seine Wange, der Schöne blickte den Schwarzhaarigen an, eine fein geschwungene Augenbraue wanderte in die Höhe. "Was redest du? Ich war einfach nur müde, das hat doch damit nichts zu tun." Grob schlug er die Hand von seiner Wange, wollte dies Art von Berührung nicht haben. Das Opium bekam ihm nicht? Was redete der Ältere da. Das Opium war ihm durchaus ein gutes Mittelchen, ließ all seine Schmerzen verschwinden. Die Zweifel, die hierbei doch vorhanden sein sollten verdrängte er, die Geisha war keineswegs dumm, sie wusste, zu was Opium in der Lage war. Aber Verdrängen konnte er schließlich gut... Die Sonne senkte sich also, die Nacht forderte ihren Platz ein. Uruha war in einen leichten Yukata gehüllt, kleine, goldene Stickereien funkelten im Licht der Öllampen. Er kniete vor dem großen Spiegel und zog sich einen verführerischen Lidstrich. Die Haare hatte man hochgesteckt so dass keine Strähne nach unten fiel und während des Bades nass werden konnte. Aoi kam gerade hinter dem Paravent hervor, als Uruha sich mit einem Pinsel das Lippenrot auftrug. Seine Lippen hatten eine markante, volle Form, das Lippenrot wirkte bei ihm besonders edel. Sein Teint war makellos weiß, er wirkte wie eine Puppe. Die Maiko ließ sich neben ihm nieder und blickte ihn von der Seite her an. Die Augenweide drehte sich. "Mach die Augen zu.", befahl er und nahm einen dünnen Pinsel, damit er Aoi ebenso einen Lidstrich aufmalen konnte. Die Hand der Geisha war geübt. Zartes rot trug er auf das Lid auf, so dass man es gut sah, wenn der Schwarzhaarige die Augen schloss. Yuus Haare waren bereits gesteckt worden. Zum Schluss nahm die Geisha den Pinsel, den auch sie benutzt hatte um sich die Lippen rot anzumalen und färbte auch Yuus Lippen in einem verführerischen Rotton. Zufrieden mit seinem Werk legte er den Pinsel beiseite. "Und hat er dir schon ein Angebot gemacht? Ansehnliche Maikos scheinen doch recht hoch im Kurs zu stehen." Leicht öffnete er die Lippen etwas und betrachtete sich im Spiegel. Uruha widersprach ihm, machte ihm klar, dass Alles doch nichts zu bedeuten hatte. Den Teufel an die Wand malen? Die Geisha konnte vielleicht genug Beherrschung aufbringen, dass es nicht weiter über ihren Körper herrschte. Doch der Schwarzhaarige hielt er nun seinen Mund, entfernte sich wieder um sich einen leichten, schlichten Yukata anzuziehen. Die Hausherrin geizte hierbei nicht und wollte nur den besten und feinsten Stoff an ihren Schützlingen sehen. Kleider machten eben Leute und wenn sie sich mit den edlen Stoffen der Kimono und Yukata schmückten hatte dies durchaus seinen Reiz. Wieder nahm Yuu neben dem Hellhaarigen Platz - dieser war schön wie immer, das aufgetragene Make-up hob seine Schönheit nur noch mehr hervor und untermalte sie perfekt. Nichts sagte der Ältere, tat wie ihm geheißen und schloss die Augen. Er hielt still und ließ sich vom anderen wieder in die Maiko Aoi verwandeln. Die Frage drang zu ihm durch - lag darin etwa ein verstecktes Lob? Ansehnliche Maikos, gehörte der Schwarzschopf denn dazu? "Hmm.", stimmte er zu, öffnete seine Augen und besah sich daraufhin gleich im großen Spiegel. "...er wird wohl von nichts anderem mehr träumen. In seiner Phantasie hat er sich bestimmt schon rücksichtslos an mir vergangen.", hörte man Yuu sagen - der Hausherr erschien zwar nett und höflich, doch auch in seinen Augen lag die Gier nach zarten, jungen Fleisch und wer sonst, außer die Geisha und ihre Maiko, konnten damit dienen? Ein paar Worte und die Maiko war wieder still. "Wir sollten gehen.", kam es lediglich geflüstert, sie sollten ihren Kunden besser nicht warten lassen. Geschmeidig gingen die Beiden nun in Richtung des Gartens, in welchem in einen etwas entlegeneren Teil die heißen Quellen zu finden waren. Sie waren umgeben von hohen Bäumen, geschützt vor neugierigen Blicken. Ein doch recht pikanter Ort für diverse Dienste. Heiße Quellen waren begehrt. Angekommen an diesem feinen Ort drehte sich die hellhaarige Schönheit zu ihrer Maiko. Seine mahagonibraunen Augen blickten tief in die fast schwarzen des anderen. "Yoshiwara-san will unterhalten werden, nicht mehr und nicht weniger." Die vollen, roten Lippen glitten nun federleicht über den Hals des Schwarzhaarigen, waren kaum zu spüren. Langsam öffneten geschickte Hände den Obi des Yukata und strichen ihn leicht von den Schultern des Älteren. "Sei eine begehrenswerte Maiko." Der Hausherr war noch nicht zugegen, würde jedoch bald kommen, davon war auszugehen. Der Yukata des Schwarzhaarigen fand nun zu Boden, wie er geschaffen war stand er da. Die Geisha hingegen drehte sich mit dem Rücken zu Aoi und begann langsam seinen Obi zu öffnen, zog den Yukata langsam über seine Schultern, was für einen bezaubernden Rücken er doch hatte! Ohne dass er nun seine Vorderseite zeigte glitt er langsam ins warme Wasser. Ein leises Seufzen verließ seine verführerischen Lippen, die Temperatur war sehr angenehm. Ebenso wie Uruha ließ sich der Schwarzhaarige ins Becken nieder und kaum waren die Beiden im Wasser, war es der Herr des Hauses, gefolgt von einem Diener, der in das Idyll trat. "Wunderschön." Das Lächeln Yoshiwara-sans sprach Bände, als er die beiden schönen Wesen schon im Becken sah. Das Wasser bedeckte gerade noch das Schlüsselbein, eine angenehme Höhe, gab nicht zu viel und nicht zu wenig preis. An den Rand des Beckens wurde ein Tablett abgestellt, ehe sich der Diener verbeugte und die Szenerie verließ. Der Hausherr drehte sich mit dem Rücken zum Becken und ließ seinen Yukata fallen, ehe er sich rückwärts ins warme Nass sinken ließ, ohne dass man seine Vorderseite erspähen konnte, es würde sich nicht schicken. Er bewegte sich sogleich zu Uruha hinüber, ein Lächeln lag noch immer auf seinen Zügen, als er dass Kinn des Hübschen anhob und von seinem Lippen kostete. Wohl ein gelungener Anfang für ihn. Yuu hingegen strich er nur über die Wange, doch sein Lächeln wurde breiter, vielsagender. Am Rand des Beckens lehnte er sich nun an, es war relativ groß, bot genügend Platz zu dritt. "Nun, unterhaltet mich, versüßt mir die Stunden." Ein Schälchen Sake war es, welches er an seinen Mund führte, sein Blick lag auf den Beiden. Die Geisha befand sich hinter der Maiko und legte von hinten ihre Hände auf die Schultern des Hübschen, strich sanft darüber fuhr das Schlüsselbein nach und rückte von hinten etwas näher an ihn. Ein schöner Anblick bot sich dem Schwarzhaarigen - noch nie hatte er in heißen Quellen baden können, das Wasser dampfte, das Grün rund um die Anlage schuf beinahe die perfekte Atmosphäre, perfekt für gewisse Stunden. Die große Geisha sprach, da war es wieder - das Spielzeug welches Okaa-san erschaffen hatte. "… nicht mehr nicht weniger", wiederholte die Maiko leise, musste noch nicht befürchten, dass meinen seinen Körper verkauft hatte. Doch dieser Tag würde wohl auch nicht mehr lange auf sich warten lassen - wie schnell sprach es sich denn herum, welch ansehnliche Maiko neu auf dem Markt war. Yoshiwara-san würde garantiert nicht seinen Mund halten können, damit prahlen, dass er die Geisha samt ihrer Maiko auf seinem Anwesen hatte - und das nur für sich, ganz allein! Neider gab es sicherlich. Der Yukata fiel von seinem Körper, Yuu hatte nichts dagegen getan als sich Uruha an dem Stoff zu schaffen machte. Gefiel es ihm? Die Hände des Schönen an seinem Körper? Rasch folgte der Yukata der Geisha, entblößt stand diese nun vor ihm. Welch Anblick - wieder huschten die Bilder von letzter Nacht vor seinen Augen umher. Er schüttelte seinen Kopf, wieso war er nun so fixiert darauf? War es nicht einfacher Sex ohne jegliches Extra? Dennoch, es zog ihn noch immer zu Uruha - der Ältere hatte noch nicht genug. Langsam stieg er ins Becken, das warme Wasser fühlte sich ab den ersten Moment wohltuend an. Kaum dass die Flüssigkeit ihre Körper bedeckte, glänzte ihr Gastgeber mit seiner Anwesenheit. Yuu sah den Kuss, welcher der Hausherr von der Geisha stahl - es passte ihm nicht. Auch nicht die Hand welche ihn im Gesicht berührte. Die Mimik sagte doch alles - der General würde ihrer Hausherrin mit Sicherheit ein Angebot machen. Yuu war unverbraucht, jungfräulich - Eigenschaften nach denen die Freier gierten. Wie der größte Feldherr der Stadt präsentierte sich der General, war von sich überzeugt und wollte gleich etwas für sein Geld geboten bekommen. Schnell verstanden die Beiden - Uruha kam näher und es gefiel dem Schwarzschopf. Er legte seinen Kopf zur Seite, ein verruchter Blick zierte seine Züge, welcher direkt zu Yoshiwara-san ging. Sein Hals wurde von der Geisha geküsst - es war neu, tat es Uruha auch nur, weil man es von ihm verlangte. Es war Show, nicht Yuu gewidmet - das durfte nicht in Vergessenheit geraten. Weiter drehte sich die schwarzhaarige Schönheit zum Jüngeren, drehte seinen Kopf so, dass er von dessen Lippen nippen konnte. Wie viel war erlaubt? Wie viel Show musste, ja durfte sein? Yuu würde mitspielen, hieß es doch so, dass er erneut von Uruha kosten durfte. Die Maiko schien schnell zu verstehen, was hier gefordert wurde. Uruha wusste, was er zu tun hatte und wie er sich geben musste, der Herr wollte Unterhaltung einer sehr pikanten Art haben und er bekam sie. Sanft küsste er über die Schulter, bis hin zum Hals des Schwarzhaarigen, immer war sein Blick auf Yoshiwara-san gerichtet, lasziv. Der Herr gaffte, es war durchaus nach seinem Geschmack. Welch schönes Pärchen. Wieder rann ein Schluck Sake die Kehle des Mannes hinunter, er wusste nur zu gut, dass man ihm jeglichen sexuellen Kontakt untersagt hatte, doch es machte ihn heiß, was er sah. Sicherlich würde er nicht locker lassen und bei deren Herrin noch einmal mit einem hübschen Sümmchen für die Geisha ankommen, oder gar für die Maiko bieten. Aoi drehte sich, Lippen fanden ihr perfektes Gegenstück. Im Kuss lag Spannung, durchaus. Leidenschaft war vorhanden, man merkte es. Ihre Zungen berührten sich, ein heißes Bild. Jäh lösten sich die Beiden von einander, ein dünner Speichelfaden verband sie noch. Yuu begann nun den Oberkörper zu küssen, wie er es schon letzte Nacht getan hatte, ein Déjà-vu? Elegant schlug die Geisha die Augen nieder, ehe er sein Haupt zum Hausherrn drehte, die Blicke waren sehr aufreizend. Yoshiwara-san genoss es wie ein Fürst, es geilte ihn auf, wie die beiden Schönheit miteinander umgingen. Er trank das Sake Schälchen leer, ehe er sich nun zu den Beiden bewegte und die Lippen Uruhas mit den seinen verschloss, ihm aus seinem Mund zu trinken gab. Er drängte sich von hinten an die Geisha und blickte Aoi an, welcher nun mit den Liebkosungen der Geisha stoppte. "Was für eine interessante Maiko hast du da, Uruha? Kümmere dich nicht nur um den Körper deiner Geisha, Aoi. Komm zu mir." Er fasste geschickt nach vorne, an Uruhas Hüfte vorbei und legte im Wasser eine Hand auf die Hinterbacken der Maiko, kniff hinein. Wieder, ein Kuss - Yuu tat es weil er es wollte, nicht weil Yoshiwara-san danach verlangte um etwas Erotisches zu sehen. Es fühlte sich gut an, genau wie in der letzten Nacht - ihre Zungen fanden zueinander und wieder ließen sie diese etwas damit spielen. Der Hausherr durfte sich glücklich schätzen, solch ein prickelndes Bild bot sich ihm nicht alle Tage. Auch als ihr Kuss beendet worden war konnte der Schwarzschopf nicht vom anderen lassen, immer wieder setze er seine Lippen auf die makellose weiße Haut. Der Mann schritt auf sie zu, das Wasser bewegte sich, doch die Maiko ließ sich dennoch nicht von ihrem Tun abbringen, sollte der gierige Affe doch kommen. Ein flüchtiger Blick - er sah es, wie sich die Lippen dieses Mannes sich auf die der Geisha legten. Seine Augen funkelten, doch hielt er sich dezent zurück, schließlich durfte er doch nichts verraten und erst recht nicht Uruha. Was dieser ihm wohl an den Kopf werfen würde, wenn er ihm sagte, dass ihm dieser Kontakt so gar nicht passte? Würde er lachen? Die Aufmerksamkeit des Generals galt nun dem Schwarzschopf, sie sahen sich an - überrascht weiteten sich für einen Moment seine Augen, als ihm dieser Mann prompt an den Hintern fasste, weiter zeigte er keine Regung. Dicht standen die Drei beieinander - dazwischen die hübsche Geisha. Was nun? Yuu war sich nicht ganz sicher, wie weit er die Handlungen des Gastgebers durchgehen lassen durfte, die Erfahrung fehlte ihm, wusste er nun auch nicht so recht wie er darauf nun reagieren sollte. Es war erzwungen, er wollte es nicht - ganz anders, wenn er sich einfach von seiner Lust leiten ließ. Uruha - der Ältere hatte gewusst was er wollte! Noch enger presste Yuu sich an den Körper des Jüngeren, ihn wollte er berühren. Die Hand auf seinem eigenem Körper war noch immer nicht gewichen, viel eher strich diese massierend, gar lüstern über die schöne Haut, völlig unbemerkt unter Wasser, niemand würde es zu sehen bekommen. Die Maiko reckte sich nach vorne, über die Schultern des Größeren und bot dem General seine Lippen an, welche sogleich die Zunge des Mannes zu spüren bekam. Yuu erwiderte nicht, mehr würde er ihm nicht geben wollen. Diesen Spaß gönnte er ihm nicht, entzog er ihm seine Samtkissen schnell wieder und legte diese auf die zarte Haut Uruhas. Ungesehen hatten sich die Hände des Schwarzhaarigen an die Brust der Geisha gelegt, welche noch vom Wasser bedeckt wurde, strichen darüber - ohne Gier, nicht so wie es der Hausherr tat. Die Schönheit befand sich in der Mitte des heißen Spiels. Er konnte fühlen, wie sich der Körper des Schwarzhaarigen näher an den seinen drückte, es wurde pikant, gewisse Körperregionen neigten doch schnell dazu sich in dieser Position zu berühren. Der Schwarzhaarige bekam eine Aufforderung, welche von Yoshiwara-san ausging. Langsam beugte sich dieser also nach vorne und legte seine Lippen auf die Schulter der Geisha. Der Hausherr beugte sich ebenfalls zu diesem, was genau sie taten konnte die Geisha nicht sehen, jedoch erahnen. Schnell löste sich die Maiko wieder, schien nicht gewillt dem Mann noch mehr anzubieten. Wieder legten sich die Lippen Aois auf die zarte Haut des Schlüsselbeins, er schien mehr Interesse daran zu haben. Uruhas Position war sehr pikant, befand er sich doch zwischen dem Herrn und Aoi. Vier Hände waren es nun, welche sich auf seinem Körper befanden und doch blieb es der jeweils anderen Personen verborgen, er selbst war es, der es spüren konnte, das Wasser verschaffte Unwissenheit. Die Hände Yoshiwaras glitten über seinen Rücken hinab, bis zu dessen prallen Hinterbacken, die Hände der Maiko bearbeiteten seinen Oberkörper, blieben deutlich zu lange an seinen Nippeln hängen. Küsse von beiden Seiten bedeckten seine Haut. Er war ein Objekt beider Begierden. Leicht ließ er den Kopf in den Nacken sinken und lehnte somit gegen den Herrn des Hauses, er konnte nun das erregte Glied des Mannes an seinem Hintern spüren. Die Arme der Geisha lagen auf den Schultern der Maiko. Ein Biss in seine Schultern seitens des Hausherrn ließ ihn wieder etwas die Augen öffnen. "Sag deiner Herrin... ich möchte dich vögeln.", anzüglich wurden die Worte in sein Ohr gehaucht, gedämpft, jedoch verständlich für den Schwarzhaarigen. Ein doch recht grober Biss in sein Ohr holte ihn aus seiner Traumwelt. Eine Hand griff nun über die Schultern der Geisha und nahmen das Kinn der Maiko in die Hand. "...möchte deine süße Enge spüren..." Direkt blickten die Augen Yoshiwara-sans in die Aois. Hatte Yuu die Erlaubnis? Er konnte sich nicht mehr von der Geisha lösen, wieder hatte ihn dessen Bann gefangen genommen. Wie schwer es doch am Anfang doch gewesen war Uruha auf diese Weise nahe zu kommen und nun durfte er sich einfach so an ihm auslassen und das nur weil es dieser Mann von ihnen verlangte? Seine Lippen beküssten die feine Haut am Hals, nicht einmal wurde er daran gehindert - wo blieb der Reiz? Sicher, dieser war durchaus vorhanden aber irgendwie war es dem Schwarzhaarigen zu einfach. Auch störte sich der Schwarzschopf daran, dass der Gastgeber nicht von Uruha ablassen wollte - er war gierig, Yuu konnte es sehen. Jedoch war es erregend oder nicht? Uruha stand im Mittelpunkt ihrer Begierde - doch gab es etwas was die Maiko und den Hausherren voneinander unterschied! Ganz eindeutig! Yuus Blick hob sich, der Hausherr hatte der Geisha ein eindeutiges Angebot gemacht, ihm gesagt wie seine Fantasie aussah. Fixierend griff dieser nun nach seinem Kinn und zog es so etwas zu sich heran. Emotionslos sah der Schwarzschopf in das Gesicht des älteren Mannes - zweideutig aber auch eindeutig. "...du willst diesen Körper?", erwiderte die Maiko daraufhin, strich provozierend über Uruhas Wange. "Du hast nicht genug zu bieten. Er wird nie dir gehören.", hauchte er, ließ nun auch von der Schönheit ab. Wie offen der Herr auf einmal war. War es reine Verzweiflung, war die Lust wirklich schon so groß? Seiner Erregung nach ja... Aoi meldete sich nun zu Wort mit einer provokanten Ansage. Seine Hand strich über Uruhas Wange. Eine fein geschwungene Augenbraue wanderte in die Höhe, jedoch nur für den Schwarzhaarigen zu sehen, stand Yoshiwara-san doch direkt hinter der Schönheit. Es würde dem Herrn nicht unbedingt gefallen, doch um genau zu sein, entsprach es der Wahrheit, Okaa-san hatte ihre Geisha nicht an den Herrn verkauft. Ein gesellschaftliches Bad war es, welches er sich lediglich erkauft hatte. Elegant löste sich die Schönheit nun aus dem Griff des Mannes und bewegte sich hinüber zum Sake. Eine Hand war es, welche die Maiko doch etwas härter anpackte. "Was für freche Worte aus dem Mund einer Maiko.", die Worte zeigten durchaus ein gewisses Maß an Verärgerung auf. "Hast du darüber zu entscheiden, hm?" Hart war der Griff, böse funkelte der Mann Aoi an. Ein Schluck Sake war es, der die Kehle der Augenweide hinab floss, er beobachtet gelassen das Szenario, welches sich nun in den heißen Quellen abspielte. "Was kann die Maiko dafür, wenn es so fest gesetzt war?" Uruha wusste genau, was er sagte, schließlich entsprach es der Wahrheit, immerhin hatte Okaa-san mit ihm nur die Unterhaltung in den heißen Quellen vereinbart. Der Hausherr zog den Schwarzhaarigen nun nahe an sich, man merkte deutlich, dass er zu erregt war um richtig in Rage zu geraten. "Halt den Mund, Aoi!" Lippen legten sich auf die Schultern, bissen hinein, jedoch nicht sanft wie es bei Uruha der Fall gewesen war, es war unangenehm. "Törichtes Stück, was weißt du vom Geschäft, bist ja noch nicht mal eine Geisha! Zoll mir den nötigen Respekt." Fast schon gewaltsam legte er nun seine Lippen auf die Yuus, demonstrierte ihm seine Macht und gleichzeitig sein Verlangen. Die Maiko konnte nicht zurück weichen, er hielt ihn fest und drang in dessen Mundhöhle ein. Die Schönheit entwand sich der Nähe, welche vom Hausherren aufdringlicher hätte nicht sein können. Wieso wussten manche Leute einfach nicht wann Schluss war, fehlte ihnen der nötige Verstand oder pfiffen sie auf jegliche Verluste? War ihnen denn alles egal, galt eine Geisha denn nur als einfaches Objekt der Begierde? Auch Yuu wollte sich der Nähe entziehen, doch grob wurde er zurückgehalten. Verärgerte Worte wurden ihm geschenkt, wurde er hier gerade etwa zurecht gewiesen? Von einem mehr als fremden Mann, der meinte nun das Wort erheben zu dürfen, weil es ihm sein gesellschaftlicher Rang, die Stellung über ihn, erlaubte? Der Schwarzschopf musste sich zusammenreißen um nicht ausfallend zu werden - war er es doch sonst gewohnt gegen alles und jeden zu rebellieren, sich nichts gefallen zu lassen und jetzt musste er sich brav untergeben und hatte sich diesem Kerl unter zu ordnen. Yoshiwara-san würde mit Sicherheit kein gutes Wort darüber verlieren, vielleicht würde ihn Okaa-san sogar mit etwas Feinem entschädigen müssen um die Aufmüpfigkeit der Maiko wieder zu entschädigen? Er hielt still, auch als Uruha das Wort erhob. Irrte Yuu sich oder nahm die Schönheit ihn in Schutz? Oder hatten diese Worte einen ganz anderen Hintergrund? Der Griff an der Hand festigte sich, es schmerzte und es war unangenehm. Schmerz - auch Uruha hatte ihn geschlagen, doch unterschied es sich auch auf morbide Weise. Etwas geschah - Yuu's Augen trübten sich, jeglicher Widerstand wich - sein Körper wurde ganz geschmeidig. Der Biss tat sein übriges, sowie die harten Worte. Alles was der Hausherr tat war grob, er wollte seine Macht demonstrieren, nur er hatte das Sagen. Wie früher und nicht anders. Ein Knackpunkt, der Erste! Ein Lächeln bildete sich plötzlich auf dem Gesicht der Maiko, Lippen pressten sich hart auf die seinen - Aoi zeigte keinen Widerstand, die Zunge welche forsch in seinem Mund drang wurde mit der eigenen empfangen. War es wirklich Yuu der es wollte? Nein, Aoi wollte es , er wehrte sich nicht, sondern erwiderte. Seine Körperhaltung hatte sich geändert - nicht gleich für jeden sichtbar, man musste schon genau hinsehen... Die Geisha sah das Szenario deutlich von ihrer Position aus. Yoshiwara-san hätte sich bei einer Maiko zügeln müssen, doch er tat es nicht. Gleichwohl sah der Schöne, dass es nur kurz dauerte und die Maiko schien ebenfalls auf den Kuss einzugehen. Die Zunge Aois schien sehr wohl auf das doch erst einseitige Spiel einzugehen. Etwas seltsam war es in seinen Augen, Yuu würde so etwas doch nicht tun, wehrte er sich sonst gegen alles. Es war ihm suspekt. War es ein Lächeln, welches der Schwarzhaarige auf den Lippen trug? Der Herr des Hauses hatte es nicht erwartet, doch schon bald kam ihm Druck entgegen, nicht dass es ihm nicht gefallen hätte... Seine Hand hatte sich um die Taille der Maiko geschlungen, zog diese mit Kraft zu sich, doch schon bald schien es ihm, als würde diese es von selbst tun. Der Kuss zog sich etwas, wurde jedoch dann von ihm höchst persönlich gelöst. Er blickte der Maiko in die Augen, es war dreckig gewesen, ihr Zungenspiel und hatte ihm mehr als nur zu gesagt. "Gefällt dir das?" Sein Blick war fest und gierig. Uruha stand nicht weit entfernt von ihnen, wie auch, das Becken war nicht groß, jedoch könnten einige Leute darin Platz finden. Sein Blick lag auf dem Schwarzhaarigen, er hörte die Worte des Mannes, welcher die Maiko an sich zog. Er war nicht entsetzt oder dergleichen, aber wirkte es paradox auf ihn. Yuu legte keine Maske auf, wehre sich gegen alles und jeden und schien schon gleich gar nichts von dem Bad mit Yoshiwara-san gehalten zu haben vor nur einer Stunde, das ganze wirkte jedoch nun ganz anderes. Die schöne Geisha merkte es, sie hatte eine sehr gute Menschenkenntnis. Immer wusste Uruha, was die Männer von ihm wollten, er konnte ihnen die Wünsche von den Lippen ablesen, ohne das diese auch nur ein einziges Wort mit ihm gesprochen hatten. Langsam nun drehte auch der Schwarzhaarige den Kopf zu Uruha, die Miene der Geisha war undurchdringlich, man sah nicht, an was er dachte. Die Augenweide schlug die Lider nieder. Die Sonne war nun bereits so gut wie untergegangen, nur Öllampen erhellten das nächtliche, obszöne Bad der Schönheiten mit dem Herrn des Hauses. Aoi war willig und führte den Kuss fort, was dem Hausherrn sichtlich zu erfreuen schien. Wenn er schon nicht die Geisha haben durfte, dann nahm er mit ihrer Maiko vorlieb. Auch diese hatte ihre Reize, sah wunderschön aus, Aoi war durchaus etwas wert. Nicht jede Maiko hatte Potenzial. Nur schwerfällig hatte der Mann den einst aufdringlichen Kuss beendet. Worte wurden gesprochen, nur die Maiko konnte sie hören. Ein eindeutiges Grinsen konnte man auf den Zügen erkennen - und wie es Aoi gefiel! Ein Blick zur Seite - dort stand Jemand, doch der Schwarzhaarige konnte nicht erkennen um welche Person es sich handelte. Aoi kannte nur den Mann vor sich, welche er zu bedienen hatte und Zärtlichkeiten zu schenken hatte. Sein Kopf begab sich in eine Schieflage, Aoi versuchte zu deuten was er mit dieser Person nun zu tun hatte. Wollte diese Schönheit auch bedient werden? Er wusste es doch nicht! Ohne viel nachzudenken schritt die Maiko auf die Geisha zu, ließ den Gastgeber hinter sich. Seine Augen hatten noch immer an ihrer Klarheit verloren, auch bewegte sich der Schwarzhaarige anders als sonst. Immer näher ging Aoi auf den Hellhaarigen zu und dicht vor ihm blieb er stehen, noch immer zierte ein breites Grinsen sein Gesicht. Es war ganz anders. Er kam näher, war kurz davor die Lippen des Schönes zu berühren, nur wenige Zentimeter trennten sie, in diesen Moment gewannen seine Augen wieder an Klarheit, seine Haltung wurde eine ganz andere. Yuu stoppte. "Uruha?", hauchte er leise und klang dabei ganz und gar überrascht. Hastig sah er über seine Schulter, Yoshiwara-san stand hinter ihm. Wie konnte das sein? Hatte er sich bis eben nicht noch in dessen Fängen befanden? Und nun stand er einige Schritte weit entfernt? Es schien, dass dieser nicht mehr länger allein an Ort und Stelle verweilen wollte, weshalb er wenige Augenblicke später wieder bei den Schönheiten stand. Eine große raue Hand legte sich auf seine Schulter - Yuu zuckte weg. "Ein Ehrenmann sollte wissen wann er genug hat.", sprach er ruhig, durfte sich solche Worte doch eigentlich nicht erlauben. Die Geisha wusste nicht recht, was nun geschehen war. Aoi wandte sich nun an ihn und kam langsam auf ihn zu. Seine Augen wirkten so anderes, es schien als seien sie von einem durchsichtigen Schleier verhüllt. Leicht waren die Lippen der Geisha geöffnet, das Lippenrot glänzte verführerisch. Tatsächlich legte die Maiko es darauf an, doch auf einmal schien ein durchsichtiger Ruck durch den Körper zu gehen. "Uruha?", drangen die Worte an seine Lippen. Yoshiwara-san persönlich war es, welcher das Ganze unterbrach. Die Maiko zuckte zurück, eine Hand legte sich auf seine Schulter. Nun jedoch schritt Uruha ein. Er bewegte sich auf Yoshiwara-san zu, drängte den Schwarzhaarigen zur Seite und stand nun direkt vor dem Hausherrn. "Unsere Zeit ist begrenzt, ebenso wie ihre es ist. Man bezahlt uns heute für ein gesellschaftliches Bad, nicht mehr." Elegant glitt er nun nach vorne und berührte nur andeutungsweise mit den Lippen die Wange des Mannes. "Dennoch war es uns eine Ehre." Der Hausherr hielt inne, sein Blick war auf die Geisha gerichtet. Er konnte sich diesem nicht entziehen, die Herrin der Geishas hatte ihm mit einem gewissen Unterton zu verstehen gegeben, dass das Vergnügen beschränkt war. Würde er nun so handeln, wie es seine Lust gebot, würde dies sicherlich nicht spurlos am öffentlichen Leben vorbeigehen, immerhin hatte er den Status eines Ehrenmannes inne. Sein Gesicht verzog sich, er schien nicht zufrieden damit zu sein. "Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen, Uruha." Bewusst sprach er diesen Namen aus, gab ihm einen gewissen Unterton. Ein Kuss war es, welchen er sich noch von ihm nahm, hielt dabei dessen Kinn in seinen Händen. Die Schönheit nahm nun das Handgelenk Aois kurz und bedeutete ihm somit, dass sie gehen würden. Geschmeidig erhob sich die Geisha aus dem Wasser, es schien so leichtfertig und hatte schon etwas verführerisches an sich nur den perfekten Rücken mit der makellosen Haut zu sehen, an welcher das Wasser hinab perlte. Nur den Rücken würde man sehen, eine Geisha zeigte nie zu viel Haut. Züchtig bedeckte ein Yukata das schimmernde Elfenbein wieder. Die erkaufte Zeit war rar, mehr würde der Hausherr nicht geboten bekommen. Teuer war ihre Gesellschaft, der Preis war hoch und wenn Okaa-san noch mehr Geld wittern konnte, trieb sie diesen gleich noch einmal in die Höhe. Ein ganz einfaches Geschäft - die Hausherrin wusste wie man am besten Profit aus der Sache schlagen konnte. Kaum musste sie etwas dafür tun - war es Uruha auf dem die eigentliche Arbeit lastete und nun hatte sie in Yuu ein weiteres Spielzeug gefunden, welches sich allerdings nicht ganz so einfach formen ließ. Der Schwarzschopf folgte dem Größeren und stieg aus dem Wasser. Noch immer war er etwas verwirrt - war ihm das heiße Wasser etwa zu Kopf gestiegen? Ja, das musste es sein - das würde sich gleich wieder legen, ganz sicher. Sein nackter Körper dampfte, der Wasserdunst stieg nach oben - der gierige Mann konnte die nackten Rücken der beiden sehen, ihre wohl geformten Rundungen von denen so mancher träumte. Rasch griff er nach dem Yukata - genau konnte er die Blicke des Mannes in seinem Nacken spüren, nicht länger als nötig wollte er ihm seine Haut präsentieren. Die nackten Körper waren wieder bedeckt, leichter Stoff umhüllte ihre Körper. Keine Zeit wurde mehr verschwendet, ein paar Schritte und der Herr wurde im Bad alleine gelassen. Yuu war still, versuchte einen klaren Kopf zu bekommen, die kühlere Luft tat ihm gut - auch wenn diese noch von Wärme durchtränkt war, war diese noch um einiges erfrischender als das Wasser der heißen Quellen. Uruha ging voran, der Ältere nur einen Schritt hinterher in ihr Zimmer. Angekommen begab sich der Schwarzschopf sogleich zum Fenster, zog es auf und atmete die herein strömende Luft tief ein. Es war wieder alles normal. Warum sollte er sich auch unnötig Gedanken machen? Er sollte sich umziehen, sein Yukata war nass von den Wassertropfen, welche sich noch auf seiner Haut befanden hatten, als er den Stoff über diese gelegt hatte. Die anmutige Geisha hatte sich sogleich hinter den Paravent begeben, ein weißes Tuch trocknete die elfenbeinerne Haut. Viele Yukata und Kimono waren es, welche die Geishas mit sich führten, die Koffer, die das Dienstmädchen für sie gepackt hatte waren wirklich groß. Eine Geisha brauchte eben elegante Garderobe und dies nicht zu wenig. Die Haare die hochgesteckt worden waren, waren nicht mit einem einzigen Tropf nass geworden, wäre es auch zu aufwendig gewesen, erst das Gesteck zurecht zu machen und es dann mit so etwas zu zerstören. Das warme Wasser hatte seinem Körper gut getan, seine Gliedmaßen waren entspannt, die Schmerzen hatten sich nun langsam gelöst und waren nicht mehr stark, die letzten Zeugen der heißen Liebesnacht schwanden. Die Schönheit trat nun hinter dem Paravent hervor, er trug ein Gewand, das unbeschreiblich schön auf seinem Körper wirkte. Es war weder Kimono noch Yukata, es ein Gewand aus purer Seide. Leicht flogen die langem Ärmel mit jedem noch so kleinen Lufthauch, tanzten mit den Launen der Luft. Mit einem dünnen Obi war es gebunden, es hatte durchaus den Anschein eines Yukatas. Mehrere Schichten der Seide lagen übereinander und doch wirkte es so, als sei es durchsichtig. Die ganze Gestalt der Geisha wurde herrlich umschmeichelt, da sich unter dem hauchdünnen Stoff die Silhouette abzeichnete, man konnte den schlanken Körper darunter erahnen. Gerade das war es wohl, was die Erotik ausmachte, es war die bedeckte Silhouette.Noch immer war er schön geschminkt, ebenso wie es die Maiko war. "Merkst du nun langsam, was es bedeutet Geisha zu sein?" Die Worte waren leise gesprochen, jedoch wohl verständlich für den Schwarzhaarigen. Elegant schritt man zu Yuu, welcher am Fenster lehnte und die angenehme Nachtluft genoss, es würde ihre letzte Nacht in diesem Anwesend sein. Ein Windhauch war es, welcher Uruhas Gewand augenscheinlich zum schweben brachte, pure Ästhetik. Yuu fühlte sich wieder klar, das komische Gefühl welches sich in ihm ausgebreitet hatte wich langsam aus seiner Gedankenwelt. Sein Blick ging nach draußen, genau wie am Abend zuvor sah der Schwarzschopf in den Himmel. Doch die Sicht auf die Sterne wurde durch vereinzelte Quellwolken verhindert. Schade eigentlich, aber vielleicht auch besser so - nicht dass er noch melancholisch wurde. Seine Gedanken hatten sich völlig von der vorherigen Situation entfernt, Yuu hielt es nicht mehr für nötig sich weiterhin damit zu beschäftigen. Nur Eines war ihm wirklich im Sinn geblieben: das Gefühl von Uruhas Lippen auf den seinen. Wieder hatten sie sich geküsst, sich berührt - Yuu hatte es genossen. Warum? Warum war er so erpicht darauf? Ehemalige Liebschaften blieben sonst auch nicht lange in seinem Kopf hängen, auch wenn er das ein oder andere Mädchen sehr gern gehabt hatte. Man verbrachte etwas Zeit zusammen, kam sich näher aber mehr auch nicht. Das Interesse am Hellhaarigen wurde jedoch nicht weniger, nach wie vor fühlte er sich auf skurrile Art von ihm angezogen - wie ein Magnet, er konnte nichts daran ändern! Mit gelassener Körperhaltung lehnte er am Fenstersims, mit den Ellen hatte er sich auf dem feinen, alten Holz abgestützt. Von der einen Sekunde auf der anderen hatte Uruha seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, als dieser elegant vor den Paravant trat. Der rote, leicht fallende Stoff stand dem Jüngeren ungemein gut – schon wieder kam Erotik auf. Worte wurden an Yuu gerichtet, sein Blick lag auf der schönen Gestalt. Legte es die Geisha darauf an, oder weshalb hatte sich diese gerade für dieses Kleidungsstück entschieden? Es strahlte einen großen Reiz aus. Der Blick des Schwarzschopfes glitt über die feinen Gesichtszüge, die Lippen des Schönen glänzten, der Hausherr hatte diese als letzter berührt, sie geküsst. Es gefiel ihm nicht - seine Lippen sollten es sein, die Uruha als letztes spüren sollte, seinen Geschmack! Verlockend stand der Jüngere vor ihm, eine Bewegung und Yuu stieß sich vom Sims ab, stellte sich nah vor die Geisha. "Zumindest sollte ich es...", antwortete er nun, behielt seine eigenartige Erfahrung für sich. Die Nähe, der gleiche Abstand wie zuvor in den heißen Quellen herrschten zwischen den beiden Männern. Ein Kuss folgte unweigerlich, der Ältere hatte die letzten Zentimeter überbrückt. Es dauerte nicht lange und der Moment war schnell passé - er schaute über die Schulter des Anderen. "Bin ich zu gierig, dass ich dich wieder und wieder küssen will?", fragte er in den Raum. War er so unersättlich? Was hielt Uruha nur von ihm? Die schwarzhaarige Schönheit trat weiter nach vorne, seitlich an der Geisha vorbei, er öffnete den gebundenen Knoten, welcher sonst den Stoff seines nassen Yukata züchtig zusammenhielt, ließ das Textil zu Boden fallen. Die Geisha stand direkt vor dem Schwarzhaarigen, dieser schien ihn von oben bis unten zu mustern. Die mahagonibraunen Augen blickten den anderen an, Öllampen erleuchteten schwach das Zimmer. Ein Kuss war es schließlich, der das Schweigen durchbrach. Rote Lippen legten sich auf die seinen. Dieser schien innig, bestimmt, einfach gewollt. Wieder löste sich das Gegenstück von den seinen und eine Frage drang an sein Ohr. Ein leichtes Lächeln war es, was diese ihm nun bescherte. "Du scheinst auf den Geschmack gekommen zu sein. Ein Kunde von mir im Teehaus hat einmal gesagt, Geishas schmecken verrucht, jedoch jede auf ihre Weise anders." Die Schönheit nahm wahr, dass Yuu neben ihn trat und seinen kompletten Yukata fallen ließ, so dass er nun nackt im Zimmer stand. Uruha jedoch ging einen Schritt zum Fenster und blickte ebenfalls in die Nacht. "Und sag mir, jetzt hast du mich schon so oft geküsst. Wie schmeckt eine Geisha?" Langsam drehte er sich etwas auf die Seite, sah wie sich der Schwarzhaarige einen frischen, bequemen Yukata anzog, den er schon heute früh getragen hatte. Eine warme Brise wehte durch das Fenster, der Stoff des Gewand der Geisha wehte zart durch die Luft. Die Schönheit schlug die Augen nieder. Sehnsüchtig blickte er in die Nacht. Immer noch ging der schwache Duft von Yasmin von ihm aus, er schien ständig an ihm zu haften, war nie aufdringlich oder gar belästigend, aber er war präsent. Es war noch nicht sehr spät und er hatte auch noch nicht vor sich zeitig in sein Futon zu begeben. Morgen würden sie wieder abreisen, sich fort machen vom schönen Anwesen in den Bergen. Dass es schön war, dass konnte wohl kaum jemand leugnen, jedoch konnte man sich auch hier einen angenehmeren Besitzer vorstellen. Für die Geisha aber war dieser Mann keine Ausnahme, sie alle waren doch so, wenn sie die Chance hatten. Yoshiwara-san war sicherlich noch einer von den umgänglicheren Kunden, er kannte ganz andere... Schritte hörte er hinter sich, vermochte jedoch nicht nach hinten zu blicken, konnte es ja nur Yuu sein, welcher seinen Yukata anlegte oder sonst etwas tat. Für den Hübschen jedoch schien die Zeit still zu stehen, kein Laut war weiter zu vernehmen von draußen außer das Zirpen der Grillen. Der Moment sollte niemals verstreichen, er wollte in seiner Traumwelt ewig verweilen, nie zurückkommen. Die nackte Haut wurde rasch wieder bedeckt. Das Wasser, welches bereits an Kühle gewonnen hatte, hatte dem Schwarzhaarigen eine leichte Gänsehaut verpasst. Die feinen Härchen hatten sich aufgestellt um noch die restliche Wärme auf dem schönen Körper bewahren zu können. Ein bequemer Yukata wurde angelegt, den getragenen ließ er im Moment einfach auf den Tatami liegen, später konnte man sich immer noch darum kümmern. Vielleicht auch erst morgen, ein Dienstmädchen des Hauses würde sich schon darum bemühen, hinzu auch noch ihre Koffer packen wenn die Geisha und die Maiko beim Frühstück waren. Der Hausherr würde sich diese Gelegenheit sicherlich nicht noch entgehen lassen."...der Geschmack einer Geisha.", wiederholte der Schwarzhaarige die Worte des anderen. "Dein Geschmack." Uruha interessierte ihn und nicht die Tatsache, dass er eine begehrte Geisha war. "Du.", ein weiteres Wort, Yuu griff nach dem Wasserkrug um sich etwas von diesem in ein Schälchen zu gießen. Seine Kehle fühlte sich trocken an, schrie beinahe nach wohltuender Flüssigkeit, er nippte solange daran, bis sich dieses geleert hatte. "Gefährlich und giftig.", leise wurden die Worte gesprochen, der Ältere wollte die friedliche Atmosphäre nicht zerstören. Vergiftete eine Geisha ihre Kunden indem sie diese in einen unüberwindbaren Bann zog, ein Gefängnis, aus dem niemand entfliehen konnte? Viele waren dem Bann verfallen! Yuu unterließ nun jegliche Nähe, hielt Abstand und schob sich eine Zigarette zwischen die Lippen, welche zuvor aus dem Koffer gefischt wurde. Die nächste Gelegenheit musste er beim Schopfe packen, ein günstiger Moment würde schon noch kommen in dem er sich unbemerkt etwas unter die Ärmel greifen konnte. Die Öllampe wurde sich zu Nutze gemacht, ein Zug und der Glimmstängel brannte. Herrlich, wie wunderbar es passte. Entspannt hatte sich der Schwarzhaarige auf den Boden gelegt, ein Kissen stütze seinen Kopf, nebenher rauchte er gelassen seine Zigarette und hielt seine Lider geschlossen. Leise flogen ihm Worte zu, die er meinte vernommen zu haben. Er verstand sie, erwiderte jedoch nichts darauf. Wollte nichts darauf erwidern? Alles war gerade sehr ruhig, schon lange war es nicht mehr so gewesen, er genoss es auf seine Weise. Die laue Nachtluft, welche ihm um die Nase wehte war so rein und klar, wie er es selten erlebt hatte, die Stadt war dreckig. Sein Leben hatte er in der Stadt verbracht, selten war er in die Berge gekommen, hier gefiel es ihm. Die heißen Quellen waren doch sehr angenehm gewesen, es war nichts, welches er auch ohne Kunden ablehnen würde. Die Schönheit löste sich nun vom Fenster, ließ es jedoch offen, es war einfach zu angenehm. Der Blick fiel auf den Schwarzhaarigen, welcher sich auf die Tatamimatten gelegt hatte und rauchte. Seine gestohlenen Zigaretten rauchte er. Uruha ging zu einem ihrer alten Koffer und schien etwas zu suchen. Schließlich war es Papier und ein Fässchen Tusche samt Pinsel, welches er daraus hervor holte. Eine Papierrolle war sehr, sehr teuer, er konnte sie sich leisten. Die Utensilien fanden sich auf den niedrigen Tischchen wieder, ebenso wie eine Öllampe. Eine Lichtquelle, welche er für sein Vorhaben benötigte. Langsam nun öffnete er das Tuschefässchen und rollte etwas von dem Papier auf. Den feinen Pinsel tauchte er nun in die schwarze Flüssigkeit und senkte diesen wohl bedacht auf die dafür vorgesehene Unterlage. Die Geisha hatte eine Fähigkeit, die der Schwarzhaarige nicht besaß, er konnte lesen und schreiben, wie es wohl nur wenige gebildete Leute konnten. Eine Geisha war nicht nur schön anzusehen und konnte ihre Kunden unterhalten - nein, sie war gebildet. Eine weite Bannbreite an Kanji beherrschte er. Als er aus dem Fenster gesehen hatte, war ihm etwas eingefallen. Es gab eine Person, mit welcher er schon länger keinen Kontakt mehr gehabt hatte, aufgrund gewisser Umstände. War er sentimental geworden? Vielleicht. Im Leben der Geisha gab es so gut wie keine Menschen, welchen er vertrauen konnte, war er nur auf sich selbst gestellt. Unerwidert blieben die Worte des Schwarzhaarigen, die wunderschöne Geisha blieb still. Es war nicht wichtig, Yuu würde nichts erwarten. In Ruhe rauchte er seine Zigarette, zog den Rauch in seine Lungen um diesen dort für einige Sekunden zu halten. Eine Sucht, die er hin und wieder befriedigte - er konnte ohne auskommen, ohne Frage, blieben ihm auch keine zahlreichen Möglichkeiten an Tabak heranzukommen. Doch wenn er die Chance hatte nutze er sie. Makaberer Weise war die Stimmung recht ruhig, gar friedlich. Jederzeit könnte die Hausherrin eintreten, würde die rauchende Maiko entdecken , sie wäre außer sich. Würde die Frau ihn zur Rede stellen? Egal, ihm war alles egal... Langsam öffnete der Ältere wieder seine Augen, hatte er das Rascheln von Papier hören können. Natürlich, Uruha konnte schreiben, war dieser in seiner Kindheit bestimmt auf eine Geishaschule geschickt wurden und hatte eine Ausbildung genießen können. Nicht so der Schwarzschopf, kannte er zwar ein paar Kanji oder die Silbenschrift - gänzlich fremd war ihm die Schrift nicht - doch groß etwas damit anfangen konnte er nicht. Zeichen die man in der Stadt finden konnte, diese kannte er, vielleicht noch ein paar andere, doch waren diese sehr begrenzt. Seine Adoptiveltern hatten ihn nie zur Schule geschickt, immer hatte er ihnen auf den Feld, im hauseigenen Garten oder bei anderen anfälligen Arbeiten helfen müssen. Unterricht gab es nicht, kein Geld, nichts! Yuu drehte sich, lag nun auf der rechten Körperhälfte - die Zigarette noch immer in der Hand, der Qualm stieg nach oben, der Yukata wieder dürftig um den Körper gelegt, so dass der Stoff leicht auf den Körper saß. Er besah sich das Profil der Schönheit, es gab keinen einzigen Makel! Seit wann machte ihn ein Mann so derartig an, wirkte so dermaßen anziehend auf ihn? Überhaupt, wann war es passiert, dass er so fixiert auf ihn war, generell auf einen Menschen? Konzentriert sah die Geisha aus, fein wurde der Pinsel geschwungen, was brachte der Hellhaarige da zu Papier? Eigentlich hatte es ihn nichts anzugehen, er würde nicht fragen. Ein letzter Genuss, nichts war von dem Glimmstängel übrig geblieben, der Liegende erhob sich um den letzten Überrest draußen verschwinden zu lassen. Dies getan setzte Yuu sich neben den Jüngeren, jedoch nicht zu nahe, Abstand wurde gewahrt. Interessiert beobachtete er die Pinselführung, einige Zeichen kamen ihm bekannt vor, doch konnte er daraus keinen Kontext erschließen, die Geisha musste demnach keine Bedenken haben. Yuu strich sich die schwarzen Haare nach hinten, er sah zum anderen, er wollte Nähe - schon wieder! Durfte er sich diese Frechheit einfach herausnehmen? Erneut sank er zu Boden, doch sollte diesmal nicht ein einfaches Kissen der Bequemlichkeit dienen – nein, er nahm es sich einfach heraus und bettete seinen Kopf auf den Schoß der Geisha. Die Augen wurden daraufhin geschlossen, weiter passierte nichts. Ob Uruha ihn das gewähren ließ oder würde er jeden Moment davon gescheucht werden? Wollte Yuu eben der Optimist sein - wenigstens jetzt! Der Pinsel glitt mit Leichtigkeit über das Papier. Die schöne Geisha war geübt, man merkte es auf dem ersten Blick. Uruha schrieb sauber und schnell, nicht einmal ließ er einen Tropfen auf das kostbare Papier fallen und verunstaltete damit sein kleines Kunstwerk. Der Schwarzhaarige rauchte weiter, der schlichte Kimono war nicht sauber geschnürt, er tat es nie, wenn er freie Zeit hatte. Die Schönheit jedoch war ganz auf ihren Brief konzentriert an Lord Shirakawa, den angesehenen Samurai. Die Geisha kannte ihn gut und dieser eben so die Geisha selbst. Es war schon eine ganz spezielle Beziehung zwischen den beiden, man vermochte sie nicht so recht zu definieren. Jedoch war Uruha keine billige Geisha und der Lord geizte nicht damit sich die Gesellschaft dieser zu erkaufen, oft hatte er sich nächtelang an der Gesellschaft Uruhas erfreut. Durchaus war es eine Ehre die Geisha an der Seite des Samurai zu sein. Die Augenweide hatte sich damit sicherlich viele Neider geschaffen. Oft hatte er ihn mit ins Kabukitheater genommen, die Geisha als seine Begleitung ausgesucht. In letzter Zeit jedoch hatte der Lord aus der Stadt gemusst, es war schon fast ein halbes Jahr, welches die beiden sich nicht gesehen hatte. Für die Geisha selbst war es keine Beziehung von Kunde zu Geisha, es war eher sehr freundschaftlich, er kannte Shirakawa-sama gut. Auf einmal jedoch wurde der Schöne in seinen Gedanken unterbrochen als sich der Schwarzhaarige das Recht heraus nahm, seinen Kopf auf seinen Schoß zu betten. Er hielt inne in seinem Tun und blickte den Schwarzhaarigen an, nachdem er den Pinsel ordentlich auf die Seite gelegt und das Tuschefässchen verschlossen hatte. Zwar war ihm nicht entgangen, dass er ihm die ganze Zeit über über die Schulter gesehen hatte beim Schreiben, doch war sich Uruha sicher, dass Yuu kein einziges Wort von dem verstand, was er schrieb. "Was wird das? Sind wir verheiratet?" Der Hellhaarige kam sich durchaus gerade vor, wie die eine Ehefrau, dessen Mann diese Variante eines Kissens bevorzugte. Ganz abgesehen davon, dass eine Geisha nicht heiraten durfte. Die feingeschwungene Braue wanderte in die Höhe. "Sind dir Seidenkissen nicht gut genug für deinen Kopf?" Yuu zählte schon rückwärts - vier, drei, zwei - gleich, jeden Moment erwartete er Proteste seitens der Geisha. Wie einfach Uruha doch zu durchschauen war, jedenfalls in dieser Hinsicht. An seiner Position hatte der Schwarzhaarige jedoch nichts geändert. Innerlich entglitt ihm ein tiefer Seufzer, machte sich die Schönheit das Leben nicht manchmal selbst unnötig schwer? Wieder öffnete Yuu seine Augen und strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Entspann dich doch einmal.", meinte der Ältere gelassen, sah hoch und schaute Uruha direkt in die Augen. Was war denn auch so schlimm daran? Irgendwie aber war es auch verständlich, womöglich hatte der Hellhaarige noch nie einfach ungezwungene Nähe erleben dürfen, ganz ohne Hintergedanken und einfach nur so. Keine Berührungen die nach mehr verlangten und ein ganz bestimmtes Ziel verfolgten. "Wenn es dir nicht passt, stoß mich doch einfach von dir.", schlug er vor, von selbst würde er sich nicht bewegen. Schon längst hätte es die Schönheit tun können, doch so etwas passierte nicht. Noch nicht. Was störte Uruha sich daran, ertrug er lediglich die Nähe nicht, oder worin lag das Problem. Der Schwarzschopf wollte es verstehen, aber was wusste er auch schon über ihn? Eigentlich doch fast gar nichts. Was hatte man ihm denn schon erzählt? Doch nur das nötigste. Fragen würde er nicht, die Geisha musste schon von alleine reden wollen, sonst würde es nicht funktionieren. Noch nichts hatte sich geändert, noch immer bettete Yuu seinen Kopf auf den Schoß des Jüngeren, schloss erneut seine Augen - ruhig ging sein Atmen. War er frech oder unverschämt, dass er sich nicht unverzüglich von der Geisha entfernt hatte? Der Schwarzhaarige forderte es heraus, Uruha gefiel es nicht. "Du bist dir deiner Stellung noch nicht bewusst, hm?" Schließlich fakelte der Schöne nicht lange und schob den Kopf einfach von seinem Schoß, ehe er sich erhob und das Tintenfässchen mit eingerolltem Papier wieder zum Koffer zurückbrachte. Keines Blickes würdigte er den Schwarzhaarigen, welcher doch recht unsanft aufgekommen zu sein schien. Sein Pech. Elegant und fast schon etwas arrogant bewegte sich die Schönheit auf den Tatamimatten. Er hatte ein Recht dazu, er war die Geisha und nicht die Maiko, welche sich doch noch nicht so recht mit ihrer Rolle abzufinden vermochte. Doch das würde sich schon noch ändern, Uruha war schließlich Yuus Geisha und er sollte von ihm lernen, was auch bedeutete, dass dieser sich ihm in jeder Hinsicht zu beugen hatte. Auf den Seidenkissen lies er sich nun erhaben nieder und schnippte elegant einen Fächer auf. Er ließ nun seinen Blick zu Yuu schweifen. Mit einem Mal jedoch stand er auf und ging zu diesem hinüber. Die Geisha schien nicht besonders gut auf ihn zu sprechen zu sein. War er sauer? Seine Hand schnellte nach vorne und packte das Haargesteck, zog es streng zurück, es musste unweigerlich wehtun. "Wenn du denkst, du kannst hier alles machen, weil du der ach so wilde Bauernjunge bist, dann muss ich dich leider enttäuschen. Du bist nicht besser als irgendein ein Bauer, in der Position, in welcher du jetzt bist. Glaub mir du hast noch einen langen, schmerzhaften Weg vor dir und wenn du klug bist, dann hältst du dich von vermeidbaren Schmerzen fern. Ich kann dich dazu bringen, dass du reich wirst und ich kann auch dafür sorgen, dass du den Tag verfluchst, an dem du geboren worden bist. Hast du mich verstanden?!" Ein stechender Ausdruck lag in den mahagonibraunen Augen, Hitze loderte in ihnen auf, die Geisha war keineswegs immer nur ruhig und gesittet. Nahe war er dem Schwarzhaarigen, man konnte die Spannung in der Luft spüren, es war purer Hass, welchen die begehrte Geisha ausstrahlte. War Uruha einerseits doch so einfach gestrickt? Warum eigentlich plusterte er sich überhaupt so auf? Unsanft landete der Schwarzschopf auf dem Boden, gerade noch konnte er einen härteren Aufprall mit dem Boden vermeiden. Yuu nahm es gelassen, unnötig aufregen musste er sich doch nicht, das würde nicht zu seiner Art passen. Erst dann wenn es sein musste, dann konnte er durchaus lautstark seine Meinung verkünden und das mit gewissen Nachdruck. Er war doch kein kleiner eingeschüchterter Junge, eigentlich war er das noch nie gewesen, nie hatte er sich etwas gefallen lassen, auch wenn ihm seine Adoptiveltern unzählige Male Respekt hatten einprügeln wollen. Vielleicht war er deswegen so geworden? Ans Aufstehen wurde dennoch noch nicht gedacht, ruhig blieb er auf dem Tatamimatten liegen, die Arme abgestützt. Erst schien es als wolle sich die Geisha nicht weiter um ihre ungezogene Maiko kümmern, doch schwenkte dieser Schein bald in ein völlig andere Richtung. Grob machte sich Uruha an seinem Haargesteck zu schaffen und zerrte daran. Yuu verzog etwas das Gesicht, natürlich tat es weh, doch kein Laut kam über seine Lippen. "Fertig mit deiner Predigt?", erwiderte er unbeeindruckt und war die Ruhe selbst. Sollte der Schöne doch reden, drohen, was auch immer. Ob er verstanden hatte? Er machte eine abwertende Geste. Sie waren sich nah, ihre Augen funkelten, aber Yuu trug ein schelmisches Grinsen im Gesicht. "Wieder...", kam es dann vom ihm. "...und wieder will ich dich küssen.", sprach er weiter - selbst in diesem Augenblick konnte er daran denken. Uruha konnte ihm keine Angst machen."Wieso spielst du dich immer so auf?", frech war er, provozierte. "Denkst du ich weiß das Alles nicht?", eine rhetorische Frage, auf welche der Schwarzschopf keine Antwort erwartete. Er zuckte mit den Schultern. "Und wenn schon.", gelassener ging es nicht und von Reue keine Spur - Yuu hob seine Hand und präsentierte Uruha eine eindeutige Geste. Er grinste. Die Worte drangen an sein Ohr. Frech, provokant, gar aufreizend waren sie! Küssen wollte er ihn, die ganze Zeit! Die hitzigen Lippen, die sich schon oft auf ihrem Gegenpart befunden hatte, die nie nie hatten loslassen wollen, die ihm alle Luft zum Atmen gestohlen hatten, waren es die zu ihm sprachen. Sie hatten sich geküsst, als wären wie ein Liebespaar, das sich nie mehr verlieren wollte, gar vielleicht Angst hatte, ohne die Samtkissen des Gegenüber nicht überleben zu können. Leidenschaft war es gewesen, raue Leidenschaft und doch so besitzergreifend wie es nur ging. Mit tiefer Lust in den Augen hatte sich die Geisha auf ihm bewegt, hatte sich aufgeführt wie die dreckigste Hure der Stadt. War es Hass, war der ganze Akt Selbsthass gewesen? "Halt deinen Mund, halt einfach deinen Mund, ich will nichts mehr hören!" Uruha schüttelte seinen Kopf, als wolle er die Bilder, welche sich von letzter Nacht noch in seinem Kopf befanden einfach nicht wahrhaben. Es war ihm doch so zuwider. Es war verdammt geil gewesen, sie hatten es so heiß getrieben! "Wieso willst du das, wieso willst du noch mehr?! Wieso willst du diesen verdammten Hurenkörper?!" Die Geisha war fast außer sich, er ertrug das ganze einfach nicht mehr. Wieso machte in dieser kleine Bauernjunge so fertig? Was war mit der großen Geisha Uruha los, wo war seine Selbstbeherrschung? Die Worte machten ihm sehr zu schaffen. Wie diese Lippen es aussprachen, völlig ehrlich und doch so triebhaft. "Warum, Aoi?! Warum?" Und zum erstem Mal tat die Geisha etwas, was man wohl kaum von dieser für möglich gehalten hätte. Dicke Tränen quollen aus den Augen hervor, das letzte Wort hatte er geschrien. Die Tränen bahnten sich ihren Weg über die weißen Wangen, das Make-up löste sich etwas. Noch nie hatte er vor jemanden geweint, er war ein Einzelkämpfer. Wenn er es getan hatte, dann nur, wenn er allein für sich war, im Stillen. "Wa.. .rum... Du verdammter Idiot..." Die Worte gingen im Schluchzen unter, er war völlig am Ende, am Ende mit sich selbst. Die Gefühlsschwankung war so unnatürlich, dass man sie sich nicht zu erklären vermochte. Wann war bei der Geisha eigentlich Schluss, ab wann war der Punkt erreicht an dem Uruha völlig die Geduld verlor? Müsste Yuu wieder Schläge, oder eine brennende Ohrfeige einstecken oder was würde passieren? Die Schönheit schien sehr aufgebracht, hatte der Schwarzschopf den Bogen überspannt? Drohte er entzwei zu brechen? Egal welche noch so gemeinen Worte Uruha zu ihm sprach, er wollte ihn schlichtweg küssen! Erklären konnte er es nicht, er fühlte es einfach... Außerdem, bedurfte alles eine Erklärung? Fordernd, zu einem gewissen Teil flehend, waren die nächsten Wort des Hellhaarigen - war es genug? Yuu schluckte leicht, irgendetwas schien anders - er hielt seinen Mund. Abwartend lag sein Blick auf dem Jüngeren, was würde jetzt noch kommen? Die große Geisha würde sich fangen und ihm kräftig die Meinung präsentieren? Nein... Yuu schüttelte seinen Kopf. "Du verstehst es nicht, wahrscheinlich kannst du es noch nicht einmal, auch wenn du es willst.", erhob er das Wort, konnte nicht gänzlich seinen Mund halten. "...nicht dein Körper...", sprach er leise, würde es Uruha jemals verstehen? Schließlich kannte es die Schönheit nicht anders - ihm wurde immer verständlich gemacht, dass nur sein Körper zählte und mehr auch nicht. Wie sollte er also damit umgehen wenn dem plötzlich nicht mehr so war? "Nicht wegen deinem Körper.", wiederholte er sich, diesmal lauter als zuvor. Der Schwarzhaarige traute kaum seiner Wahrnehmung als er sah wie sich Tränen aus den geschminkten Augen der Schönheit kämpften, aufgehalten wurden sie nicht. Was war bloß los? Hatte Yuu es so übertrieben, dass die Geisha völlig ihre Selbstbeherrschung, jegliche Kontrolle verlor? Musste er sich nun Vorwürfe machen? Wie hatte er nun mit dieser Situation umzugehen? War er denn nicht auch nur ein gefühlsidiotischer Narr? "Uruha...", flüsterte er, konnte es kaum fassen und tat das was ihm als erstes in den Sinn kam. Sanft legte er seine Arme um den zitternden Körper und strich beruhigend über den schmalen Rücken. Sollte Uruha ihn doch schlagen wenn er es nicht wollte, Yuu tat das, was er für richtig hielt ohne darüber nachzudenken. "...wegen deiner Selbst.", hauchte er als Antwort. Was passierte hier eigentlich? _________________________________________________________________________ to be continued ...? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)