Das Märchen der kleinen Maus von Ninetales (Auf der Suche nach einem Zuhause) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Die Geschichte der kleinen Maus Einst lebte eine kleine Maus in einem riesigen Haus. Sie war grau, wie die anderen Mäuse im Haus, doch hatte sie einen weißen Fleck auf ihrem Rücken. Die kleine Maus war stolz auf diesen Fleck, denn er war das Erbe ihrer geliebten Mutter. Doch die anderen Mäuse wollten das Andenken nicht achten und so schnitten sie die kleine Maus wo sie konnten. Sie war einsam, wenngleich sie zwischen vielen vielen anderen Mäusen lebte. Niemand wollte ihr Freund sein, niemand mochte sie, so wie sie aussah. "Sie kennen mich doch gar nicht!", dachte die kleine Maus, "Wieso sagen sie dann, dass ich nichts tauge? Dass ich es nicht Wert bin, mit ihnen zu spielen oder gar zu reden...?" Doch auch wenn die kleine Maus dies den anderen sagte, so hörte sie niemand an. Und so verging die Zeit, bis sich eines Sommers alles für die kleine Maus änderte. Besagten Sommer schlich sich die Maus aus ihrem Versteck. Sie hielt es nicht mehr aus dort zu leben, wo alle sie hassten. Schon immer war sie neugierig, wie das Leben wohl außerhalb des Loches sei. Schon immer wünschte sie sich einfach von dort wegzulaufen. "Es wird mich eh niemand vermissen", piepste die kleine Maus leise, mit tiefer Trauer im Herzen, als sie ihre alte Heimat verließ. Draußen, vor dem Loch, war die Welt sehr spannend für die Maus. Sie sah so viel Neues! Da war alles so riesig und es roch überall nach Futter. Es war auch laut, da waren Wesen, so groß wie viele, viele Mäuse übereinander gestapelt. Die kleine Maus versteckte sich hinter eine riesige Kiste. Als es Nacht wurde, beschloss sie schließlich, sich ein Nachtlager zu suchen. Die große Kiste war dazu genau richtig. Sie kroch hinein und dort drin war es nicht weniger aufregend als vor dem Loch. Dort gab es so viele Sachen, die sie noch nie zuvor gesehen hatte, doch nur eine der Sachen in der Kiste begeisterte sie so sehr, dass sie vor Aufregung anfing laut zu fiepen. "Oh, nein! Hoffentlich hat mich niemand gehört! Mutter sagte, dass die Wesen außerhalb des Lochs uns Mäuse nicht mögen!", dachte sich die Maus. Doch der Gedanke an noch mehr Wesen, die sie grundlos hassen, wie auch die anderen Mäuse daheim, drosselte ihren Enthusiasmus. "Nein, dieses Mal werde ich mich nicht von meiner Traurigkeit unterkriegen lassen!", beschloss die kleine Maus und betrachtete den schönen Gegenstand, der sie so sehr faszinierte. Es war eine Puppe, gemacht aus Porzellan. Ihre Haut war schneeweiß. Ihre Lippen rot wie Rosen,. Ihr Haar war weich und schokoladenbraun. Am meisten liebte die kleine Maus aber ihr Kleid. Das schöne blaue samtweiche Kleid, war perfekt für das Nest, was sie vorhatte zu bauen. Und so legte sich die kleine Maus schlafen. Als sie aufwachte, war das erste, was sie sah, das wunderschöne Lächeln der Puppe, das ihr so warm wie Sonnenschein selbst erschien. Und so fing die Maus an zu reden mit der Puppe. Denn sie war sich sicher, wer so sanft lächelt besitzt ein Herz. Ob Lebewesen oder nicht, die Puppe wurde im Laufe der Zeit eine wertvolle Freundin der kleinen Maus. Nie lachte sie über sie und immer hörte sie der kleine Maus zu. Nach langer Zeit, als sich der traumhafte Sommer dem Ende neigte, beschloss die kleine Maus, für den Winter nach Hause zu gehen. Die Puppe gab ihr Kraft. Die kleine Maus wusste, dass sie in der großen Kiste einen Ort gefunden hatte, an dem sie immer wieder zurückkehren konnte. Außerdem neigten sich die Vorräte, die sie über den Sommer gesammelt hatte einem ende zu. Die Menschen waren außer Haus gewesen, viele viele Wochen im Sommer, da hatte die kleine Maus keine Probleme, Nahrung zu finden, doch seit sie wieder da waren, hatte die kleine Maus es schwer, unerkannt zu bleiben. So kam es, dass die kleine Maus die Kiste verließ und zu ihrem Loch zurückkehrte. Angekommen in dem Loch traute sie ihren Augen und Ohren nicht. Alle Mäuse beachteten sie plötzlich! Sie hatte nicht mal damit gerechnet, dass man ihr Verschwinden überhaupt bemerkte, doch als sie zurückkam, feierte man sie wie einen Helden. "Die mutigste Maus im Loch" nannte man sie. "Unsere Heldin, die lange in der Wildnis lebte". Jede Maus dort war aufgeregt und wollte all die Geschichten der kleinen Maus hören. Was hatte sie erlebt? Was hatte sie gesehen? Und so fing sie an zu berichten. Von den Wesen, die sie sah, von den Essen, was sie fand und natürlich auch von der Puppe. Auch die anderen Mäuse waren fasziniert von der Vorstellung eines so schönen Wesens. Und so sagte die Maus: "Ich gehe sie holen! Wartet hier, ich werde sie finden und euch zeigen!" So zog die kleine Maus erneut aus. Dieses Mal ohne Trauer. Sie war glücklich. Sie war zufrieden. Alles was sie sich je erträumt hatte, hatte sich nun erfüllt. Schließlich kamen ihr sogar die Tränen. In dem Moment, wo sie die ihre geliebte wunderschöne Puppe wiedersah. Sie umarmte sie und leckte vor freunde ihr Gesicht. Sie war so glücklich, dass sie den Schmerz nicht spürte. Den Schmerz, die Übelkeit. Die Schwindelgefühle. erst als das Gesicht der Puppe verschwamm, spürte sie das Gift. Das Gift, das die Menschen in der Kiste verteilten... als sie das Gefiepse der übermütigen Mäuse hörten, die ihre lang vermisste Gefährtin begrüßten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)