Underground von Reita_Kai_Niikura ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog Ein Blonder junger Mann, nicht älter als 16 Jahre, stand an einer dunklen Ecke, mitten in der Nacht, in einem abgelegenen Teil Japans. Er war vermummt und sah in die Nacht hinaus. Neben ihm stand eine Tasche. Nach einer Weile hielt ein schwarzer großer Wagen neben dem Blonden. Der Fahrer lies ein Fenster runter. „Na, was macht ein so junger Mann wie du denn noch um diese Zeit in dieser Gegend?“, fragte er in zweideutigem Ton und sah ihn an. „Siehst du doch.“, antwortete der Blonde und senkte den Blick. „Leider sehe ich nicht,was du hier tust, sonst würde ich nicht fragen.“, sagte der Fahrer des schwarzen Wagens und öffnete die Tür. „Tja, dann geht´s dich auch nichts an.“, erwiderte der Blonde kalt und steckte seine Hände in die Taschen. Er wollte nicht mit dem fremden reden, er hatte selber genug Probleme. Der unbekannte stieg aus dem Wagen und kam auf ihn zu. „Wie heißt du?“, fragte er und sah den Schüler eindringlich an. „Kümmer sich um deinen Scheiß und lass mich in Ruhe.“, entgegnete der Blonde und seufzte. Er konnte erkennen, dass der andere gut zehn Zentimeter kleiner als er selbst und aufwendig gestylt war. Was ihn aber am meisten verwunderte war die Tatsache, dass er eine Sonnenbrille trug – nachts. „Nun werd´ doch nicht gleich sauer, ich hab nur gefragt und hätte gern eine Antwort.“, sagte er ruhig und ging noch ein Stück auf ihn zu. „Wenn du dann glücklich bist, meinetwegen. Ich heiße Akira, bist du jetzt zufrieden?“ Genervt verschränkte Akira die Arme vor der Brust und starrte in die Nacht. „Geht doch. Ich bin Ruki.“, stellte der Unbekannte sich seinerseits vor. „Und was machst du nun hier draußen? Es ist gefährlich hier, das weißt du nehme ich an.“, fuhr er fort und sah den Blonden an. „Ja weiß ich, würdest du mich jetzt in Ruhe lassen?“ Akira hatte kein Interesse an einem weiteren Gespräch und wandte sich zum gehen. „Wie du meinst.“ Ruki lies ihn gehen und stieg wieder in sein Auto. Etwas machte ihn stutzig. Akira war noch jung und an seiner Uniform konnte man sehen, dass er noch zur Schule ging. Was also machte ein Schüler um diese Uhrzeit in so einer Gegend? Arbeiten wohl kaum, denn sonst wäre der Junge anders gekleidet gewesen. Es ließ ihm einfach keine Ruhe und er beschloss sich das genauer anzusehen. Der Schüler wusste nicht wo er hin sollte, denn einen solchen Ort gab es nicht mehr. Seine wichtigsten Sachen waren in der Tasche, die er bei sich hatte. Eine schwarze Umhängetasche. Er lief durch die dunklen Gassen, wusste nicht wohin aber das war ihm eigentlich egal, denn sein Leben hatte für ihn keine Bedeutung mehr. Der Fremde mit Namen Ruki hätte ihn auch einfach mitnehmen und töten können. Nach einer Weile kam er am Ortsausgang an, trotzdem lief er weiter. Vor einigen Stunden hatte er alles verloren, was ihm jemals wichtig war. Seine Familie, seine Freundin und sein zu Hause, genau wie sämtliche Freunde. Ein Amokläufer hatte an seiner Schule alle Leute niedergeschossen, die ihm vor den Lauf gerannt sind und war anschließend geflohen um ausgerechnet in der Straße in der Akira lebte eine Bombe zu zünden um sich selbst zu töten. Die Bombe hatte sein Haus erwischt, das daraufhin eingestürzt war. Er war einfach weggelaufen. Wäre er nicht noch einmal zur Schule gegangen, wäre er jetzt wohl auch tot. Müde lief er die Landstraße entlang, die ihn in eine ungewisse Zukunft führen würde. Ruki fuhr nachdenklich durch die Straßen, in denen er den Schüler nicht ausmachen konnte. //Und was jetzt? Am besten ich rufe Tsukaza an.//, beschloss er und zückte sein Handy. „Hey Hier ist Ruki, ich hab eine Entdeckung gemacht die mich stutzig macht.......“ Er erklärte ihm alles was er gesehen hatte. „Geh ihn suchen und nimm ihn mit. Er hat wahrscheinlich eh keine andere Wahl wenn er nicht sterben will....“, meinte Tsukaza nachdenklich und beendete das Gespräch. Ruki entschied sich dazu, am Ortsausgang nach dem Schüler zu suchen und schaltete sein Fernlicht ein, als er die ruhige Landstraße erreichte. Akira wurde langsam müde, er hatte den ganzen Tag weder gegessen noch getrunken und setzte sich an den Straßenrand als er in der Ferne ein Licht ausmachen konnte. //Fuck, hoffentlich nicht die Bullen...//, dachte er und versteckte sich hinter einem Stein,wo er kurze Zeit später einschlief. Ruki schaltete das Licht aus und fuhr an den Straßenrand, er war sich sicher etwas gesehen zu haben und stieg aus. Hinter einem Stein konnte er den Jungen entdecken, den er vor ein paar Stunden getroffen hatte. Mittlerweile war es weit nach Mitternacht und ziemlich kalt. Da Akira tief und fest schlief beförderte Ruki ihn mit einiger Mühe vorsichtig auf die Rückbank und hoffte, dass er noch eine Weile schlafen würde. „Tut mir ja Leid dich einfach zu entführen aber ich hab meine Anweisungen....“, murmelte er und startete den Wagen. Er fuhr Richtung Tokyo. Hinter einem großen Haus in einem runtergekommenen und von Banden kontrollierten Viertel stellte er den wagen ab und stieg aus. Da Akira noch schlief ging er in das Haus und machte sich auf den Weg zu Tsukaza um ihm zu sagen, dass er den Jungen gefunden hatte. Ruki ging zu dessen Wohnung, das Gebäude war riesig. Sie wohnten meist mit mehreren in einer Wohnung. Er klopfte an die Tür. Ein ziemlich düsterer Zeitgenosse öffnete diese und sah ihn an. „Ruki, hast du getan worum ich dich gebeten hatte?“, fragte er,Tsukaza, gleich nach. „Er ist im Auto und schläft.“, erwiderte Ruki. „Hol dir Aoi und Uruha und bringt ihn zu euch in die Wohnung, schließlich hast du ihn gefunden, dann kannst du dich auch um ihn kümmern.“, meinte der ältere und schloss die Tür. Ruki ging in seine eigene Wohnung, die er mit drei weiteren bewohnte und rief: „Uruha! Aoi! Kommt mal eben her ich brauch eure Hilfe.“ Die beiden kamen aus ihrem Zimmer und sahen Ruki genervt an. „Weißt du wie spät es ist?“, fragte Aoi leicht gereizt und Uruha bestrafte ihn nur mit tödlichen Blicken. Ruki erwiderte nichts und machte sich mit den beiden auf zu seinem Auto, wo Reita noch immer friedlich schlief. „Wo hast du den denn gefunden?“, fragte Uruha neugierig und sah den Kleinen an. „An einer Straße, den Rest erzähl ich später und jetzt helft mir ihn nach oben zu kriegen bevor er aufwacht.“ Zusammen brachten sie den Schüler nach oben und legten ihn in ein noch ziemlich leeres Zimmer in ihrer Wohnung, dass keiner bewohnte, da Uruha und Aoi sich ein Zimmer teilten. Nachdem Ruki ihm seine Uniform ausgezogen und frische Sachen raus gelegt hatte, ging er noch einmal zu Tsukaza. „Tsukaza-sama, was machen wir jetzt mit ihm?“, fragte er diesen und setzte sich auf den Stuhl auf den der andere gedeutet hatte. „Wir behalten ihn hier, er hat nur zwei Möglichkeiten. Entweder er schließt sich uns an oder er stirbt, ganz einfach. Und da du ihn gefunden hast und ja anscheinend nicht an seinem Tod interessiert bist, wirst du dich um ihn kümmern und dafür sorgen, dass er nichts dummes anstellt. Platz ist bei euch auch noch genug also ist das geklärt.“ Ruki nickte. „Ach ja, da ich dich ja kenne Ruki, du kannst mit ihm machen was du willst, außer ihn umzubringen natürlich.“ Tsukaza stand auf und ging zum Fenster. Er kannte Ruki und dessen Neigungen. „Aber sei nicht ganz so fies zu ihm, dass kannst du immer noch wenn er dir mehr vertraut und jetzt geh schlafen.“ Ruki stand auf und verließ die Wohnung. In seiner eigenen wurde er von seinen drei Mitbewohnern empfangen, die nach einer Erklärung verlangten. Sie setzten sich ins Wohnzimmer, wo Ruki ihnen alles nochmal erklärte. Am nächsten Morgen wurde Akira nur langsam wach, in einem Bett. Panisch setzte er sich auf, nachdem er sicher war, dass niemand im Raum war, inspizierte er diesen. Auf dem Stuhl neben dem Tisch lagen ein paar Klamotten und ein Zettel. Vorsichtig stand er auf und nahm das kleine Stück Papier. ||Hier ein paar Klamotten für dich, hat alles deine Größe, deine Uniform brauchst du nicht mehr, dein Handy hat Tsukaza-sama. Wenn du soweit bist, geh ins Wohnzimmer und warte dort auf mich, Ruki||, stand darauf. Ruki? Er wurde stutzig, das war doch der Kerl den er in der Nacht getroffen hatte, was hatte der denn damit zu tun? Er zog sich um. Die Sachen passten ihm wirklich. Neben dem Haufen Klamotten lag noch ein weißes Band, mit leichtem Muster drauf und ein schwarzes Bandana. Er steckte beides in die Hosentasche, da er nicht wusste, was er damit sollte und ging in besagtes Wohnzimmer. „Hallo?“, rief er leise in den Raum, als niemand antwortete setzte er sich auf das Sofa und dachte nach. Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte er, wie jemand die Wohnung betrat. „Hallo?“, rief er wieder recht leise und stand auf um zu sehen wer da kam. „Hallo Akira, so sieht man sich wieder.“, sagte Ruki, der soeben den Raum betreten hatte. Reita lief ein kalter Schauer den Rücken runter. Er hatte keine Ahnung, was hier gespielt wurde und wollte es eigentlich auch gar nicht wissen, aber konnte er es vermeiden? „Was willst du von mir?“, fragte der blonde, der es langsam mit der Angst zu tun bekam und versuchte ruhig zu bleiben. „Ich? Nichts. Ich hab nur ausgeführt was ich tun sollte und ich wollte dich nicht sterben lassen.“, sagte der Kleine und kam auf den anderen zu. Der zweideutige Unterton in seiner Stimme gefiel dem Schüler nicht. „Warum bin ich hier?“, wollte er wissen, rechnete aber nicht mit einer Antwort. „Du wirst deine Antworten noch bekommen Tsukaza-sama will dich sehen also komm mit.“, sagte Ruki und verließ die Wohnung. Mehr oder weniger unfreiwillig folgte Akira ihm durch das große Gebäude. Der Kleine klopfte an einer Tür, die kurz darauf geöffnet wurde. „Tsukaza-sama, ich bringe euch Akira.“, sagte Ruki und verschwand. „Komm herein.“, sagte Tsukaza. Akira trat ein, er hatte eh keine Wahl, da er nicht mit Zustimmung rechnete, sollte er sich ihm widersetzen. „Setz dich.“, sagte der ältere und deutete auf einen Stuhl. Der Blonde nahm Platz und wartete, was der andere zu sagen hatte. „Du wunderst dich sicher, warum du hier bist.“, begann er. Akira nickte. „Nun, das hat mehrere Gründe aber ich will sie dir wahrheitsgemäß erzählen: Zum einen, Ruki hatte dir sicher erzählt, dass er nur Anweisungen ausgeführt hatte, nicht wahr? Das stimmt so nicht ganz, es war seine Idee und er ging mir schon lange damit auf die Nerven. Ich sagte ihm, dass er machen könnte was er wollte, solange er mich dann nicht mehr nerven würde. Und das hat er getan. Da du nun schon mal hier bist hast du zwei Möglichkeiten: Entweder du schließt dich uns an oder du stirbst. Da du mir nicht den Eindruck machst als würdest du sterben wollen habe ich dich bei Ruki und drei weiteren einquartiert. Du tust, was Ruki dir sagt, von den anderen dreien hast du nichts zu befürchten.“ Wieder nicken. Er hatte verstanden, wenn er am Leben bleiben wollte, musste er tun was von ihm verlangt wurde. „Also du kannst jetzt gehen, Akira. Aber eine Sache noch: Von heute an hast du eine neue Identität, damit dich niemand mehr findet. Deinen richtigen Namen kennen Ruki und ich, das reicht. Ab heute wird dich jeder Reita nennen, deinen richtigen Namen wirst du keinem verraten und am besten vergessen. Das war´s erst mal. Ruki wartet draußen auf dich.“ Akira – Reita stand auf und wandte sich zum gehen. //Dem muss man aber noch Respekt beibringen.//, dachte Tsukaza, beließ es aber vorerst dabei, er würde ja sehen, wie sich das entwickelt. Der Blonde verließ die Wohnung. Vor der Tür stand Ruki. „Wie ich sehe lebst du noch, na dann komm mit.“ Der Kleine lief den Flur entlang, der Schüler folgte wortlos. Vor ihrer – jetzt gemeinsamen – Wohnung blieb er stehen und öffnete die Tür. „Geh ins Wohnzimmer die anderen kommen gleich.“, sagte Ruki und verschwand kurz. Reita setzte sich aufs Sofa und sah aus dem Fenster, er konnte nichts sehen, denn die Fenster waren mit Gardinen verdeckt. Nach einer Weile kamen die anderen dazu, die in der Zwischenzeit nach Hause gekommen waren und verteilten sich im Raum. Von allen Seiten wurde er gemustert. „Ruki wie wär´s wenn du uns mal bekannt machen würdest?“, forderte Kai, der den Blonden bis jetzt nur unter einer Decke schlafend gesehen hatte. Angesprochener kam aus der Küche. „Reita, das ist Kai. Kai das ist Reita.“, sagte er und setzte sich dazu. Reita saß einfach schweigend da und dachte darüber nach, was passiert war. Er hatte nichts mehr und war bei irgendwelchen Typen gelandet, die ihn einfach mitgenommen hatten und jetzt sollte er sich in sein Schicksal fügen. Er stand auf und ging in den Raum in dem er aufgewacht war, legte sich aufs Bett. Die beiden anderen beachtete er gar nicht. Vielleicht war das alles nur ein Traum und er würde bald wieder aufwachen in seinem Bett, in seinem Haus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)