On Tour von Joy01 (*TAITO*) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Was so ein Urlaub alles bewirken kann! In doppelter Hinsicht!!! ^^ Hallo Ihr Lieben! Endlich!!! Endlich ist diese Fanfiction fertig! Vor vier Jahren angefangen,… vor zwei Jahren weiter geführt und in meinem Sommerurlaub endlich fertig geworden. Und tatata… heute, an einem Urlaubstag, endlich fertig abgetippt. Ich muss schon sagen diese Fanfiction ist keins von meinen kleinen Machwerken. Sie ist ein Biest! Ich hoffe, das merkt man nicht beim Lesen ;o) Aber wie sagte ich erst kürzlich: Auch Biester lernt man lieben. (Jedenfalls aus meiner Sicht als Autorin^^) So und hier die sehr wichtigen Warnungen: ^_^ In meiner Story kommen einige Lemon-Szenen vor und wer es nicht mag sollte es auch nicht lesen. Und Leider Gehören nicht alle Charaktere mir! Gerade die Hauptcharaktere. Sie gehören dem Erfinder und den Produktionsfirmen! Ich verdiene kein Geld mit der Geschichte. Ach halt… Natürlich!!!… Der süße Jake!!! Und Tais Drachentattoo sind meine Erfindung… meins meins meins!!! Und Yoshiko gehört auch mir… So… ich muss eben auch einige Besitzansprüche geltend machen, wenn es um meine Machwerke (oder ab jetzt auch Biester) geht ;o) Nein, es geht immer noch nicht los… einen Moment noch!!! ;o) Ganz liebe Grüße auch an Maike! An den lieben Yamo! An Shinjis_aijin, Melli, Asuka und Kati- chan. Toby und JamesX! Vielen lieben Dank an alle, die meine Geschichten kennen gelernt haben und mich mit lieben Kommentaren und Worten unterstützen. Danke für die vielen Favoriteneinträge! Ihr seit Super! So und nun geht’s aber los. Viel Spaß beim lesen!!! On Tour „Wahnsinn!“, hörte man die laute Stimme von Yoshiko durch den Tourbus schallen. „Ihr wart echt super!“ Yamato „Matt“ Ishida, Sänger der Rockband „Teenage Wolves“ bekam alles nur mit halben Ohr mit. Erstens weil sein Freund und Manager öfter solche Freudenausbrüche hatte und zweitens war er noch viel zu aufgeregt. Tonnenweise Adrenalin floss mit Hochdruck durch seine Adern. Gerade kamen er und seine Bandmitglieder von ihrem ersten Konzert ihrer Promotion-Tour. Ja! Sie hatten es geschafft! Innerhalb von sechs Jahren hatten sie es geschafft von einer kleinen Schulband zu einem angesagten Akt zu werden. Sie hatten schon zwei Singles herausgebracht und ein Video gedreht und ihr Album musste mit dieser Tour promotet werden. In den nächsten fünf Wochen war eine Menge Arbeit zu erledigen. Radio- und Fernsehbesuche, Autogrammstunden und Pressetermine kamen auf sie zu. Aber das Beste an allem war, dass sie mit einer eigenen Bühne viele Open-Air- Veranstaltungen machen würden. Er konnte mit stolz behaupten, dass die Band endlich ihren Start hatte… nach sechs Jahren. Dazu musste man aber auch sagen, dass sie in Yoshiko einen spitzenmäßigen Manager hatten! Der hatte aber schon in ihrer Schulzeit diese Qualitäten an den Tag gelegt. Er gehörte einfach mit zur Band, auch wenn er kein Instrument spielte und so sang, als würde man einer armen Katze auf den Schwanz treten. Aber er schaffte es innerhalb der Jahre immer alles für die Band herauszuholen. Mittlerweile war er ein knallharter Manager, ohne den sie um einiges mehr Steine auf ihrem Weg gehabt hätten. Doch jetzt, wo sie quasi unter sich waren… alleine im Tourbus, ließ er den leicht hysterisch, naiven Yosh heraushängen, der sie manchmal in den Wahnsinn treiben konnte. „Ich könnte nicht glücklicher sein!“, rief der Manager weiter und alle grinsten ihn nickend an. „Die Band wird einige Wochen unterwegs sein, in tollen Hotels, oder in diesem Luxusbus, wir haben einen Videodreh, wir werden ganz Japan sehen uuund… wir haben den knackigsten Roadie dabei, den ich je gesehen habe! Und da ihr alle vorhabt Frauen abzubekommen (zumindest Matt) hab ich die ganze Tour Zeit mir den Süßen zu schnappen!“ Ja, da war es wieder. Dieses Funkeln in Yoshs Augen, das Entschlossenheit ausstrahlte. Für Matt selbst sah es gegebenenfalls auch einfach nur hirnlos verrückt aus, aber so war Yoshiko nun mal. Wenn es um Männer ging verwandelte sich dieser Kerl in ein hysterisches Schulmädchen, was er allerdings nur vor engsten Vertrauten -der Band- zeigte. Yosh war bisexuell, hatte generell immer jemanden, den er toll fand und anscheinend hatte er gerade wieder eine Männerphase. Nun ja. Matt sollte es egal sein! Sollte sein brünetter Freund ruhig auch auf Männer stehen… solange er ihn damit in Ruhe ließ! Yamato stand nämlich ausschließlich auf Frauen. Nein, er war auf keinen Fall schwul und konnte es sich nicht vorstellen, auch wenn ein Ereignis in der Vergangenheit anderes bezeugen konnte. Mist! Warum kam ihm ausgerechnet jetzt dieses „Ereignis“ in den Sinn? Ahhh! Dabei hatte er es doch geschafft es zu vergessen! Kurz gesagt: Er hatte mit 15 Jahren im Alkoholrausch wohl Irgendetwas mit einem Jungen gehabt. Er konnte sich zum Glück kaum daran erinnern, geschweige denn an den Typen selbst. Naja, Alkohol halt! Danach hatte er mit dutzenden Mädchen geschlafen um den eindeutigen Beweis aufzustellen, dass er nichts mit Männern haben wollte. Ha! Vielleicht sollte er die Tour nutzen um einige Frauen ins Bett zu bekommen. Er war drauf und dran ein Rockstar zu werden, da gehörte soetwas nun mal dazu! Wie kam er überhaupt dazu, wieder an diese verdrängte Vergangenheit zu denken? Hm…Hatte das etwa mit Yoshs Schwärmereien zu tun? Wenn er sich recht erinnerte, hatte er heute einen großen schwarz-weißen Hund Backstage gesehen, was ihn sehr gewundert hatte. Yoshiko hatte von irgendeinem Roadie erzählt, der diesen Hund mitgebracht hatte und der angeblich so toll, schön, sexy, etc. war, dass der Bandmanager ihn um jeden Preis verführen musste! Natürlich hatte Yosh noch mehr über diesen Kerl erzählt, aber Matt hatte geflissentlich weggehört, da die Ausführungen des Managers immer sehr ausführlich waren, was Männer betraf. Nun, aber anscheinend war genau dieser kurze Moment mit diesem Hund der Auslöser für seine Erinnerungen. Super! Er hatte den Kerl noch nicht einmal gesehen und schon konnte er ihn nicht ausstehen! Der sollte ihn mal unter die Augen treten! Tz! Tief seufzte Matt auf. Heute war einer der wichtigsten und aufregendsten Tage überhaupt gewesen und er machte sich über Frauen und Schwule Gedanken! Jetzt war die Tour wichtig! Alles Weitere würde sich ergeben. So wie sich eben alles ergab, woran man nicht punktuell drauf hinarbeitete. Aber auch für solch tiefgehende Gedanken war es nicht an der Zeit. Nach diesem ersten Konzert sollte er feiern! Aber nur so dass er sich Heute Nacht ohne Kopfschmerzen entspannen konnte! Morgen musste er schließlich konzentriert dem nächsten Tag stellen. Ha… und sowieso auch den nächsten Wochen. Matt konnte nicht verhindern, dass ein freudiges Grinsen auf sein Gesicht schlich… würde er sich selbst in einem Spiegel sehen würde er es wohl als dümmlich bezeichnen. Aber hier war ja nirgendwo ein Spiegel! *** „Gute Arbeit Junge! Und jetzt steig ein!“, rief Toki, der älteste und erfahrenste Roadie und ließ den Motor eines Equipmenttrucks aufheulen. Da es nur fünf Roadies gab, brauchten sie nicht wirklich einen Roadmanager, aber Toki hatte durch sein Alter irgendwie die Funktion übernommen. „Ja, ich bin schon da!“, sagte Taichi gut gelaunt und ließ erst seinen Hund Jake in das Gefährt hineinspringen, bevor er sich selbst auf dem Beifahrersitz niederließ. Nun war also sein erster Tag als Roadie vorbei. Sehr anstrengend, sehr lang, aber durchaus zufriedenstellend. Seit heute Morgen um neun Uhr war er mit den anderen Roadies und unzähligen Technikern und Bühnenarbeitern in einer kleineren Halle in Tokio gewesen um mit ihnen gemeinsam das erste Konzert von vielen, für die Promotion- Tour einer neuen Band vorzubereiten. Ok, als Roadie bestand seine Aufgabe eher darin Lautsprecher und Instrumente von A nach B zu schleppen und hier und da etwas aufzubauen. Bis zu dem Konzert am Abend hatte er dann etwas Freizeit, die er allerdings dazu genutzt hatte um einige Vorbereitungen zu treffen. Schließlich würde er einige Wochen nicht zu Hause sein. In letzter Minute war ihm noch erlaubt worden Jake, der nun wirklich kein kleiner Schoßhund war, mitzunehmen. Ohne Jake hätte er dieses… Abenteuer, eine Band als Roadie zu begleiten, nicht einfach eingehen können. Er hatte den Großen schließlich nicht aus dem Tierheim geholt um ihn ein halbes Jahr später schon so lange alleine zu lassen! Tai hatte sein Leben für die nächsten Jahre so geplant, damit er alles mit Hund machen konnte. Ja, er, Taichi Yagami, Chaot der Extraklasse, hatte sein Leben im Griff. In seiner Teenagerzeit war es nicht immer so gewesen. Er hatte sich ausschließlich mit Fußball und knackigen Jungs abgegeben. Welche bessere Kombination gab es schon für einen schwulen Jungen? Zugegebenermaßen waren ihm diese beiden Beschäftigungen mit 25 Jahren immer noch genauso wichtig. Nur, dass es jetzt nicht alles war, was sein Leben bestimmen sollte. Sicher, er hatte es im Fußball in einen Verein der zweiten Liga gebracht und wenn er Glück hatte, würde er bald in einem Verein der höheren Klasse wechseln. Außerdem hatte er noch sein Studium. Tai hatte festgestellt, dass nicht alles im Leben nur so auf einen zuflog. Man musste an allem arbeiten. Sicher hätte er den Sommer auch für ein extra Training im Fitnessstudio nutzten können. Aber war es nicht genauso gut Gitarren, Verstärker und andere Equipments herumzuschleppen? Als Roadie konnte er genauso viel für seinen Körper tun und nebenbei noch viel von dem Land und den Leuten sehen! Wenn er Glück hatte konnte er in seiner Freizeit in den größeren Städten auch einige Clubs besuchen. Tai liebte es zu tanzen, manchmal alleine und manchmal mittendrin in großen Mengen, wenn sich tanzwütige Körper aneinander rieben. Okay… er war nicht gerade ein Unschuldslamm! Seine Teenagerzeit hatte er damit verbracht viele männliche Körper zu studieren und zu erkunden, was er sehr zu schätzen gelernt hatte. Nach seinem ersten Mal mit einem Jungen, hatte er ein Jahr lang an nichts anderes gedacht als an Jungs und Fußball, was seine schulische Laufbahn sehr leiden ließ. Beinahe wäre er damals sitzen geblieben. Damals war genau das der Knackpunkt für ihn gewesen und er hatte sich vorgenommen sich zusammenzureißen. Erstens hatte er den Fußball viel ernster genommen, als nur ein Spiel, dass ihm Spaß machte und zweitens hatte er einfach mehr gelernt. Physik hatte sich damals als sein Lieblingsfach herauskristallisiert, genauer gesagt die Astronomie. Seitdem er 16 Jahre war, gehörte also noch ein Teleskop zu seinen großen Schätzen und gleichzeitig zu einem seiner häufigsten Begleitern. Nebenher studierte er nämlich noch Astronomie, was zum Glück mit dem Fußball zeitlich wunderbar zu schaffen war. Und wenn auch hier das Glück auf seiner Seite war und er für einen Verein der ersten Liga spielen würde, hatte er auch die Chance auf ein Stipendium. Doch das würde sich erst nach dem Sommer ergeben. Nach diesen Semesterferien, einen Sommer, in dem er ganz Japan sehen würde und woran hoffentlich viel Spaß gekoppelt war. Aber er schweifte ab! Dass er sich aufgerappelt hatte um sein Leben in die Hand zu nehmen, bedeutete nicht, dass er ganz von den Jungs abgelassen hatte! Ab und zu ein schöner Abend, bei dem erst getanzt wurde und vielleicht ein Mann irgendwohin mitgenommen wurde, war schon noch drin. Allerdings hatte er sich auch schon genug Gedanken darüber gemacht. Wahrscheinlich hatte er damals einfach alles was die noch so neue Welt der Homosexualität zu bieten hatte, ausprobieren wollen. Vorher hatte er ja nur ein Mal mit einem Mädchen geschlafen, aber das hatte ihm zum Nachdenken gebracht. Mit dem Ergebnis schwul zu sein. Und nachdem er sein erste Mal mit einem sehr sensiblen Jungen hatte, der ebenso noch nie Sex mit einem Jungen gehabt hatte, konnte er sich nichts anderes mehr vorstellen, als auch mit Jungs zusammen zu sein. Oh, es war damals nicht der Beste Sex gewesen, den er bisher gehabt hatte, es war sogar eher unbeholfen und mehr als unerfahren gewesen. Allerdings war es damals das Erfüllendste gewesen, was er erlebt hatte, was vielleicht auch nur an diesem einen Jungen gelegen hatte, an dem er sich aber nicht mehr erinnern konnte. Damals waren Mengen an Alkohol geflossen, so dass er nicht mal mehr den Namen wusste. Sollte man sich nicht an Namen erinnern? Und trotzdem war die Sache an sich einfach unvergesslich! Vielleicht hatte er auch deshalb die Einstellung unbedingt irgendwann so etwas Unvergessliches zu haben. Und das für immer! Er suchte den Partner für sein Leben, doch bisher hatte er noch keinen Erfolg gehabt. Daher ging er, wenn ihn die Sehnsucht nach einem andern Körper quälte, in Clubs und tanzte. Er ging an solchen Tagen nie ohne Begleitung aus diesen Clubs hinaus! Naja… nicht wenn er es nicht wollte, aber er war eben auf der Suche. Vielleicht fand er ja bald das was er brauchte. Aber nach einem Tag wie heute wollte er sowieso einfach nur unter die Dusche und in ein Bett schlüpfen. Er würde einfach mal schauen, was der Sommer so brachte. *** „Oha, da kommt er endlich!“, rief Yoshiko entzückt. Nur so zum Verständnis. Yoshiko war oft verrückt, aufgedreht, hibbelig… aber ein verzückter Yoshiko war für Matt einfach nur nervtötend! Es kam nicht oft vor… selten… fast nie, aber jetzt gerade in diesem Moment fand Matt die Art seines Managers einfach nur unpassend. Die Band saß gerade in seinem Zimmer zusammen um es sich noch mit etwas Bier gemütlich zu machen. Er hatte das Glück ein Zimmer mit kleiner Sitzecke zu haben, was eine echte Steigerung war. Bisher hatte er immer mit Akihiko, seinem Freund und Schlagzeuger, ein Zimmer teilen müssen. Das konnte nur bedeuten, dass die Band erfolgreicher geworden war, auch wenn sie sich mit der ganzen Mannschaft aus Technikern und Roadies eine Etage teilen mussten. Heute wollten sie den Rest des Abends mit einem Bierchen ausklingen lassen und sich vielleicht noch über ihr Auftaktkonzert unterhalten. Aber was machte sein sonst so kompetenter Manager? Er stand wie ein verrückter Teenie am Fenster und schaute auf den Parkplatz. Warum musste das Zimmer auch zur Straßenseite hin liegen? Jedenfalls hatte Yosh jetzt bestimmt schon seit einer Stunde vor dem Fenster gestanden und gewartet. Er hatte nicht erzählt worauf, aber da er im Vorfeld ja schon von dem tollen Roadie geschwärmt hatte, war Yamato sich sicher, dass sein Freund nur auf die Ankunft des Equipmenttrucks gewartet hatte, was den Manager gerade in Begeisterungsstürme fallen ließ. Nur so zur Info: Dieser Roadie war also gerade angekommen! Missmutig nahm Matt einen Schluck aus seiner Flasche und rollte mit den Augen. Anscheinend blieb ihm gar nichts erspart, denn Yoshiko beließ es nicht nur bei seinem nervigen verrückten Verhalten. „Oh Gott! Schaut euch diese Muskeln an! Der Typ ist direkt aus irgendeinem Werbespott entsprungen. Egal für welches Produkt, auf jeden Fall geht es um harte Kerle!“, säuselte der Manager und Matt war sich sicher ein Knurren aus dessen Kehle zu vernehmen. „Was trägt er denn da? Ein Teleskop? Oh Mann, und der Hund dazu!“ Matt wusste nicht warum er aufstand. Das Wahrscheinlichste war wohl, dass er den brünetten Manager vom Fenster wegziehen wollte, bevor er eine dahin geschmolzene Pfütze war. Jedenfalls schaute er auf den Parkplatz herunter. Dort unten schloss gerade Toki, der älteste Roadie den Truck ab und unterhielt sich mit einem braunhaarigen Kerl. Für einen Moment durchzuckte ihn der Gedanke, diesen Typ schon einmal gesehen zu haben, aber es gab viele braunhaarige Männer in Japan! Vermutlich bezog er diesen Gedanken eher über diesen großen Hund, den er heute schon hinter der Bühne gesehen hatte. Der saß nämlich seelenruhig neben dem Kerl und sah dabei zu, wie er mit Toki noch ein paar Worte wechselte. Konnte man das Tier nicht im Hotel an die Leine nehmen? Also wirklich! Und wo konnte Yoshiko denn da bitte Muskeln erkennen? Der Kerl hatte doch ein schmuddeliges T-Shirt an! Und diese Haare! Irgendwie standen sie unbändig in alle Richtungen ab. So jemanden fand Yosh sexy? Sollte er sich etwa um den Geschmack seines Freundes sorgen? Dieser Roadie warf lässig seine Tasche über die eine Schulter und eine andere längliche Tasche über die andere. So setzte er sich in Bewegung. Der imaginäre Werbespott, den Yoshiko so beschrieb, schien wohl eine maßlose Überschätzung zu sein. Oh man! Dieser Kerl wirkte auf der Stelle unsympathisch auf ihn. Vielleicht sollte er Yoshiko von seinen Plänen abbringen. „Ach… da fällt mir ein, dass ich dringend noch etwas mit Toki zu besprechen habe!“, flötete Yosh regelrecht scheinheilig, als Toki und der Kerl aus dem Blickfeld verschwunden waren. „Die Armen wissen ja noch nicht mal wo sie heute schlafen sollen!“ Ja klar! Bevor Matt überhaupt reagieren konnte, war der Manager schon aus der Tür verschwunden. Er hatte die Befürchtung, dass sein Freund sich gerade nicht nur in diesem Zimmer zum Deppen machen würde. Wenn er den Typ mit demselben Verhalten anflirten würde mit dem er gerade aus dem Zimmer verschwunden war, könnte er seine Autorität als Manager vergessen. Matt hatte nie darauf geachtet, wie Yoshiko mit Männern flirtete, dazu war ihm das Thema zu egal! Wenn sie gemeinsam ausgingen, dann war der Bisexuelle klar im Nachteil… flirttechnisch gesehen. So gerne Yamato Yosh auch mochte, er würde nicht in eine Gaybar mit ihm gehen! Egal. So verrückt wie der Brünette sich gerade verhalten hatte, konnte er bei dem Kerl nicht nur flirt- sondern auch charmetechnisch nicht punkten! Es sei denn der Typ hatte nicht genug Grips, was durchaus der Fall sein könnte! Nun, so oder so würde sich Yosh zum Affen machen, was bedeutete, dass er auf die Roadies keinen geschäftsmäßigen Eindruck machte, was wiederum gerade bei Tourstart für Probleme sorgen würde. Ein Manager musste Autorität und Geschäftssinn ausstrahlen, schließlich hatte er die Planung in der Hand! Matt hatte das Gefühl dem Mann schnell hinterher eilen zu müssen um Schlimmeres zu verhindern. Nur war er sich nicht sicher, ob es eher darum ging, Yosh vor einer Dummheit zu bewahren, oder die Band vor einem Autoritätsverlust. Da er aber schnell handeln musste, blieb ihm keine Zeit der Sache auf den Grund zu gehen. Ohne auf die fragenden Blicke der anderen Bandmitglieder zu reagieren, lief Matt dem Manager hinterher. Aber mit cooleren und lässigerem Gang natürlich! Er kam allerdings nicht sehr weit, denn Yosh führte Toki und den anderen Kerl mit äußerst ernstem Gesicht über den Flur. „Nun, am Ende dieses Ganges findet ihr dann eure Zimmer!“, hörte er Yosh im geschäftigen Ton sagen. Matt hatte vermutet, dass der Brünette längst schon am Arm des Roadies hängen würde. „Oh Matt! Was machst du denn auf dem Flur?“, wurde er plötzlich in eben diesem geschäftsmäßigen Ton angesprochen. Ja, gute Frage! Was machte er eigentlich hier? Gerade fühlte er sich ein wenig beklommen, wo er so dastand und von Yosh und den beiden Roadies angestarrt wurde. „Ich wollte nur schnell schauen, wo du hingerannt bist!“, fiel ihm gerade noch die vor Peinlichkeiten rettende Antwort ein. „Aber Yamato! Ich habe dir doch gesagt, dass ich schnell etwas mit Toki zu besprechen hatte!“, meinte Yosh milde und trug damit nicht gerade zu der vorher erwähnten Rettung bei. Toll! Nun stand er hier dumm glotzend auf dem Flur und hatte sich anscheinend selbst mehr zum Deppen gemacht, als dass er Yosh davor bewahren konnte! „Naja, egal!“, rief Yosh und wechselte schnell das Thema. „Das hier ist Taichi Yagami unser neuer Roadie. Und das ist der Sänger Matt Ishida!“ Aus Höflichkeit heraus verbeugten sie sich leicht voreinander. Der Typ lächelte und hielt ihm danach seine Hand mit einem kurzen „Hallo“ entgegen. Matt wusste nicht, was er davon halten sollte. Ein Handschlag war schließlich sehr westlich, wenn auch schon fast normal. Normalerwiese würde er sich darüber keine Gedanken machen und die Hand einfach ergreifen. Generell wusste er nicht wie er reagieren sollte. Erstens war der Kerl ein Fremder für ihn, zweitens schwärmte sein Manager wie ein Schulmädchen für ihn und drittens hatte er irgendetwas was Matt nicht deuten konnte! Und genau dieses „drittens“ hasste er. Er wollte wissen mit wem er es zu tun hatte, wenn er einen Menschen ansah! Und hier sah er nur pure Freundlichkeit, die auf keinen Fall echt sein konnte. „Matt!“, rief Yosh auffordernd und deutete mit dem Kopf auf die immer noch dargebotene Hand Yagamis. Matt brummte und reichte nun seine Hand um die andere kurz… sehr kurz zu schütteln. Warum genau wusste er nicht, aber irgendetwas n dieser kurzen Berührung ließ ihn unsicher werden. Und er tat was es immer in Situationen tat, in denen er sich unsicher fühlte. Er griff an! „Gut Yagami, du bist jetzt ein Teil des Teams, danke, dass du unsere Sachen schleppst, aber du wirst die Finger von unseren Instrumenten lassen, klar?“, sagte er ziemlich kalt. „Hm… klar!“, meinte Yagami ruhig und resignierend. Er schien nicht die Spur eingeschüchtert zu sein, eher schien es, dass er etwas enttäuscht war, dies aber hinnahm. Und gerade das irritierte Matt noch mehr. „Gut!“, sagte er dann nur knapp, wandte den Roadies und dem sehr überraschten Manager den Rücken zu und ging wieder in sein Zimmer. Er war der Sänger einer aufstrebenden Band! Das konnte dieser Yagami ruhig wissen! „Alles klar Matt?“, fragte Akihiko von der Sitzecke aus. Matts Bandkollegen unterhielten sich noch angeregt über den Gig und nur der Drummer hatte ihn bemerkt. „Klar! Was soll denn los sein?“, antwortete Matt vielleicht eine Spur zu barsch. „Du regst dich gerade über etwas auf und es ist gerade der erste Tag der Tour!“, kommentierte Akihiko nur und hielt ihm aber versöhnlich eine Flasche Bier entgegen. „Aber es ist nix los! Yosh verhält sich nur gerade wie ein… ach vergiss es!“ Matt ließ das Thema fallen und stieß mit seiner Flasche gegen die des Schlagzeugers. Er wollte jetzt nicht über Yosh nachdenken, oder über Yagami, oder warum Matt so kalt auf ihn reagierte. Fremde Menschen interessierten ihn nicht! Basta! Also ließ er sich in einen Sesselfallen und klinkte sich in das Gespräch der Band mit ein. Das er dabei skeptisch von Akihiko gemustert wurde, ignorierte er geflissentlich. Irgendwas an diesem Typen kam Matt bekannt vor. Aber was? Diese braunen Augen, die ihn erst verschmitzt angesehen hatten, oder dieses verwuschelte Nest, was der Kerl Frisur nannte. Jetzt im Nachhinein bemerkte Matt, dass er dem Kerl auf die Lippen gestarrt hatte. Hatte Yagami schon viele Männer geküsst? Hm… sein erster Kuss kam ihm wieder in den Sinn, wenn auch nur als die Berührung zweier Münder. Warum konnte er sich nur nicht mehr an die Person erinnern? Ach ja… er wollte es gar nicht! Da dachte er lieber an sein erstes Mädchen, welches seine Lippenkunst zu spüren bekommen hatte. Er hatte nämlich beschlossen, diesen Kuss mit… wie hieß sie nochmal? Naja, jedenfalls war sein „offizieller“ erster Kuss mit diesem Mädchen gewesen! Und jetzt war Schluss mit diesen Gedanken! Das einzige womit seine Lippen heute zu tun haben wollten, war die kühle Bierflasche, mit der er auf den grandiosen Tourstart anstoßen wollte. *************************************************************************** So, hier ein Schnitt, sonst wird das Kapitel zu groß. Kapitel 2: ----------- Und???? Lust weiter zu lesen. Mit einem Satz stieß sich Tai vom Beckenrand des Hotelpools ab und sprang in das kühlende Wasser. Drei Tage waren sie nun schon unterwegs und er spürte, dass er schon mit einem leichten Muskelkater zu kämpfen hatte. Die vielen Boxen und Lautsprecher, die er in den letzten Tagen hin und her getragen hatte, waren vom Gewicht her doch nicht zu unterschätzen. Aber er versuchte seinen Muskelkater zu kontrollieren indem er morgens gezielt trainierte. Eben war er mit Jake im nahen Hotelpark draußen gewesen und hatte es genutzt um eine Runde zu joggen. Und weil es erst halb acht war und im Hotel noch nicht viele Menschen unterwegs waren, hatte er beschlossen noch ein paar Bahnen im Pool des Hotels zu schwimmen. Jake saß am Rand und schaute ihm dabei zu. Irgendwie hatte Tai das Gefühl, dass der Hund heute nicht so gut auf ihn zu sprechen war. Naja, es konnte sein, dass er sauer war, weil er die halbe Nacht im Badezimmer hatte schlafen müssen. Tai hatte heute Nacht… nun ja… Tai hatte sich heute Nacht erlaubt „Besuch“ mit auf sein Zimmer zu nehmen. Gestern Abend hatte er sich, nachdem er alles mit Toki im Truck verstaut hatte, nochmal dazu aufgerafft und war ausgegangen. Er hatte schließlich Feierabend gehabt und in der Stadt, in der sie gerade waren, gab es einen Club für Männer, der hoch gelobt wurde. Eigentlich hatte er ja nur ein wenig tanzen wollen. Doch schon kurze Zeit später hatte er einen hübschen, knackigen Blonden gefunden, mit dem es sich wahnsinnig gut flirten und später auch knutschen ließ. Er hatte seiner Lust dann einfach freien Lauf gelassen und hatte den Mann, Jim hieß er, mit in sein Hotelzimmer genommen, wo sie zwei Stunden lang guten Sex gehabt hatten. Danach hatte er Jim dann aber auch wieder zur Tür gebracht. Taichi erschien es nicht richtig, den Mann bei sich schlafen zu lassen. Erstens sollte dieser nicht erfahren, dass er Roadie bei den Teenage Wolves war und zweitens wäre es wohl nicht so gut, wenn die Band, oder der Manager mitbekamen was er so in seiner Freizeit trieb. Klar, alle wussten, dass er schwul war, aber damit musste er ja nicht so kokettieren! Er wollte ja auch nicht wissen wen zum Beispiel Matt Ishida so mit auf sein Zimmer nahm! Ganz zu schweigen davon, dass er generell nicht die Nase in das Privatleben dieses Mannes stecken sollte. Der Sänger sah wirklich gut aus! Er war blond, hatte blaue Augen und war genau Tais Typ. An irgendwen erinnerte er ihn auch, aber da sein Beuteschema was Männer betraf, blond und blauäugig war (sehr selten in Japan) konnte es sein, dass er sich einfach nur irrte! Der Sänger jedenfalls schien äußerlich sehr gut auszusehen, aber Tai hatte schnell bemerkt, dass es sinnlos war mit ihm ein Gespräch führen zu wollen. Der Kerl benahm sich nämlich wie eine Diva und zeigte allen außer dem Manager und der Band die kalte Schulter. Auf Tai selbst schien er es aber besonders abgesehen zu haben, denn er wurde oft mit abwertenden Blicken abgestraft. Nun ja, vielleicht war der Blonde aber auch einfach von Natur aus misstrauisch. Vielleicht brauchte er einfach Zeit sich an neue Dinge zu gewöhnen. An neue Roadies zum Beispiel, oder generell an die Größe und Wichtigkeit dieser Tour auf der sie waren. Tai hatte schon mitbekommen, dass es für die Band gerade erst so richtig losging. Wie dem auch sei, Taichi sollte sich lieber auf seinen eigenen Job konzentrieren! Heute Nacht sollte er mit Jake zusammen zwei Stunden an der Bühne Wache halten, weil jemand vom Sicherheitsdienst ausgefallen war. Da brauchte er wenn er ehrlich war alle Kraft, die er hatte. Nach seinem morgendlichen Training sollte er sich erstmal ein ordentliches Frühstück gönnen. In einer Stunde musste er abreisebereit sein, damit er mit den anderen Roadies vor der Band am nächsten Ziel der Tour war. Anscheinend wurden sie auf irgendeinen kleinem Open-Air- Fest spielen. Tai schwamm noch seine letzte Bahn zu Ende und stieg dann aus dem Pool. Zeit für eine seiner vielen Leidenschaften. Essen! *** „Okay Leute! Mehr von den Teenage Wolves gibt es über den Tag verteilt! Wie versprochen begleiten wir die Jungs heute bei ihrem großen Konzert Und wer weiß… vielleicht kann ich ja noch das ein oder andere Geheimnis aus ihnen heraus kitzeln.“ Die spritzige Radiomoderatorin drückte den Knopf für einen Jingle und legte die Kopfhörer ab. „So, das war Super! Bleibt es dabei, dass wir uns auf dem Festivalgelände treffen?“, fragte sie dann gut gelaunt in Richtung der Band. Natürlich bemerkte Matt, dass sie eher auf ihn fixiert war. Nun, das gehörte nun mal auch zum Geschäft. …Sogar zur positiven Seite! „Na klar!“, sagte er daher und lächelte sogar etwas. „Nur mit den Geheimnissen bin ich mir nicht so sicher. Die sind nicht so leicht herauszukriegen!“ „Naja, dann streng ich mich besonders an!“, meinte die Frau und zwinkerte ihm zu. Ein kleiner Flirt konnte ja nicht schaden. „Jaja, das besprecht ihr dann bitte später!“, schritt Yoshiko ein. „Matt muss zum Soundcheck, genauso wie die ganze Band! Bis um 15 Uhr dann!“ Damit wurden er und die Jungs von ihrem resoluten Manager aus der Radiostation heraus zitiert. „Wenn du schon alles was Brüste und lange Beine hat angraben willst, dann achte bitte darauf, dass es keine Reporterinnen sind!“, zischte er Matt zu. Hm… wahrscheinlich hatte er auch Recht damit. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn es in irgendeiner Radiosendung um seine Qualitäten im Bett gehen würde! Also… nicht, dass es dort irgendetwas auszusetzten gäbe! Aber er vertraute in diesen Dingen lieber seinem Manager! Dabei wäre ein Flirt für seine Laune heute bestimmt hilfreicher. Seufzend ging Matt mit den anderen zu einer Limousine. Heute war einmal ein Limo-Tag, denn der Sponsor der Open-Air Veranstaltung war ein großzügiger Industrieller. Eigentlich lief doch alles bestens! Die wenigen Tage, die sie unterwegs waren, liefen mehr als erfolgreich. Die Säle und Hallen und Open-Air Events waren von tausenden Menschen gefüllt gewesen. Mädchen langen ihnen reihenweise zu Füßen und alles machte sehr viel Spaß. Sogar die vielen Termine waren ihm nicht lästig. Stressig vielleicht… hm. Heute hatten sie zum Beispiel schon ein Zeitungsinterview und eben diesen Termin beim Radio. Warum war seine Laune dann so wie sie war? Ach ja richtig! Irgendjemand hatte in dieser Nacht gemeint, er müsste wahnsinnigen Sex haben, während Matt versuchte zu schlafen! Egal wer es gewesen war… Matt hatte keinen Sex und das bedeutete, er wollte nicht hören wer es sonst so hatte! Und dann war er heute Morgen übel gelaunt zum Frühstück gegangen um seinen ersten Kaffee zu bekommen und was hatte er sehen müssen? Nein, nicht die weitläufigen Gänge des Hotels durch die er wandern musste um ein Frühstück zu bekommen! Er hatte diesen Roadie gesehen, der im Swimmingpool herum planschte! Naja, um ehrlich zu sein war der Braunhaarige wohl einige Bahnen geschwommen, was die Frage aufbrachte, wie man nur am frühen Morgen Sport treiben konnte! Es war komisch gewesen den Anderen so zu sehen, wie er hin und her schwamm. Mit kraftvollen Stößen hatte er das Wasser geteilt und war nur so hindurch geglitten. Von dem was Matt hatte sehen können, war der Körper des Mannes kräftig und athletisch gebaut und auf dem Rücken hatte ein schwarzes Tattoo durch das Wasser hindurch geschimmert. Allerdings hatte Matt nicht so genau sehen können, was für ein Tattoo es genau war. Er hatte auf einer Terrasse gestanden und auf den Pool geschaut… warum hätte er denn auch näher herangehen sollen? Doch hatte diese Tattoo seine Neugier geweckt. Er wollte wissen, was da für ein Tattoo an dem Roadie war? ER… war neugierig?! Das konnte ja wiederrum gar nicht sein! Aber wenn er es recht bedachte, würde er es noch früh genug erfahren, was da auf dem Rücken des Roadies war, wenn Yoshiko erstmal an seine Wäsche kommen würde. Der würde es Matt wahrscheinlich in jedem kleinen Detail von Größe, Farbe und Schattierung beschreiben. Haarklein! Matt hatte vollkommen unverständlicherweise etwas länger als nötig dort gestanden um Yagami beim schwimmen zuzuschauen. Wie zu erwarten einen Moment zu lange, denn schon hatte Yoshiko seufzend und vor allem sabbernd neben ihm gestanden und alle „Vorzüge“ des durchtrainierten Körpers aufgezählt… und das alles, ohne dass Matt einen Kaffe hatte, oder ein Frühstück! Natürlich hatte Yoshiko an diesem Morgen kaum damit aufgehört über seine neue Leidenschaft zu sprechen. So hatte Matt sich auch während sie zum Frühstück gingen und natürlich während des Frühstücks selbst, anhören müssen wie toll Yagami war. Besagte Tatsache hatte ihn zu der Überlegung getrieben den Tisch zu wechseln, oder dem Manager ein Brötchen in den Mund zu stopfen. Stattdessen entschied er sich dem Roadie, als dieser endlich selbst im Frühstücksraum auftauchte, mit tödlichen Blicken zu bedenken. Der Kerl hatte zwar nicht gewusst warum, aber Yamato ließ Yosh dafür am leben und konnte sich über den dämlichen Gesichtsausdruck amüsieren. Aber die Band hatte dann sowieso aufbrechen müssen, also war es ihm letztendlich egal gewesen. Yosh auch, denn der erzählte weiter von seinen Entdeckungen im Pool bis sie beim ersten Promotiontermin des heutigen Tages angekommen waren. Ab diesem Zeitpunkt war er endlich wieder der professionelle Manager gewesen und die Band hatte ihre Ruhe gehabt! Bis jetzt zumindest und Matt hoffte, dass es noch etwas anhalten würde. Allerdings suchten ihn jetzt die Erinnerungen des Morgens und seine damit gekoppelte Laune des Tages heim. Tief seufzend schaute er aus dem Fenster der Limousine. Hoffentlich waren sie bald am Open-Air-Gelände. Er musste jetzt einfach singen! Das würde ihm sicher wieder zur Entspannung verhelfen. Und vielleicht vergaß er dabei ja auch den unangenehmen Start in den Tag. Die ersten Schilder, die zu dem Gelände führen sollten, konnte er schon sehen. Es war anscheinend ein Fußballplatz auf dem es stattfinden würde. Aber solange dort eine Bühne stand, war ihm das egal. * Nur 15 Minuten später hatten sie es geschafft und das Gelände endlich erreicht. Eine große Bühne, die schon von weitem zu sehen war, war dort aufgebaut. Dahinter war der Backstage-Bereich. Hoffentlich war dieser nicht zu leicht zugänglich. Matt hatte nämlich vor zwei Tagen schon einmal die Bekanntschaft von einer Horde von ausgeflippten Fans gemacht. Klar, Fans gehörten dazu und er brauchte sie um erfolgreich zu sein. Er liebte seine Fans auch! Sie würden ihm helfen ganz nach Oben zu kommen. Doch wenn man einmal in seinem Leben auf seinem Weg zur Toilette von zehn kreischenden Teenies in einen kleinen Raum gedrückt wurde, war man über jegliche Form von Absperrung und Privatsphäre dankbar. Aber so war wohl das Rockerleben und er genoss es irgendwie. Es nahm schließlich auch gerade erst seinen Anfang. Nun ja, der Aufbau der Bühne jedenfalls schien schon abgeschlossen zu sein, denn irgendwie stand sie noch einsam und verlassen auf dem großen Platz. Gerade mal ein Techniker schraubte an einer Strebe noch etwas fest. Seltsam… So kurz vor einem Konzert. Auch wenn es noch gut drei Stunden waren, erwartete man doch etwas mehr… geschäftiges Treiben. Nun,… gleich würden sie den Soundcheck machen, dann würde etwas Leben auf den Platz kommen! Als die Band mit der Limousine vor dem Backstage- Bereich ankamen, und sie alle gut gelaunt ausstiegen, hörten sie einige Stimmen. Anscheinend war es dort nicht so menschenleer, wie sie dachten. Gemeinsam mit seinem Aufgedrehten Manager und den Bandkollegen umrundete Yamato den kleinen Bereich, an dem ein kleiner Bolzplatz grenzte, der anscheinend zu dem Fußballplatz und dem Sportgelände gehörte. Er sah einige Kinder, die begeistert einem Ball nachliefen. Die Roadies und Techniker hatten sich an aufgeklappten Tischen niedergelassen und bedienten sich am reichhaltigen Catering. Einige von ihnen hatten sich auch über eine Brüstung gelehnt und schauten belustigt zu den Kindern, aber Matt bemerkte, dass er auch langsam Hunger bekam. Seit dem Frühstück hatten sie ja auch nur gearbeitet. Also würde er sich jetzt auch erstmal auf das leckere Essen stürzen, bevor es zum Soundcheck ging. Akihiko schien seine Gedanken gelesen zu haben, denn auch er bediente sich bereits bei dem Buffet. Es war sehr gut, wenn man so versorgt wurde. Mit einem vollgeladenen Teller suchte er sich einen Platz zwischen zwei Technikern. So sollte es auf einer Tour sein! Das konnte man wirklich Leben nennen! Auch wenn er sonst nicht viel mit anderen Menschen zu tun hatte! Mit der Band und dem Team zusammen zu sitzen war irgendwie toll. „Nett von dem Jungen!“, hörte er Toki neben sich brummen. Der alte Roadie unterhielt sich gerade mit Yosh, der sich auch einen Platz am selben Tisch geangelt hatte, aber eher in Richtung der Kinder starrte. Ja, Matt wusste, dass er es nicht tun sollte. Aber er schaute in diesem Moment in die gleiche Richtung. Wieder fiel sein Blick auf diesen Yagami! Der Roadie rannte mit den Kindern über den Bolzplatz und spielte mit ihnen Fußball. Anscheinend waren die Knirpse sehr begeistert von ihm. Wieder musste er den braunhaarigen Kerl mit den Augen verfolgen. Warum? Was war denn nur so besonders an dem Typ? Warum waren die Kinder so begeistert, dass sie lachend mit ihm spielten? „Hmhm… sehr nett!“, drang Yoshikos Stimme an seine Ohren. „Und er sieht dabei wirklich… gut aus. Diese Muskeln!“ Da war sie wieder, die Pfütze aus einem sabbernden Manager. Also warum sein Freund begeistert war, war mal wieder beantwortet. Aber warum die Kinder? „Anscheinend sind die Kinder echte Fußballfans!“, brummte Toki weiter. „Sie scheinen richtig stolz zu sein, dass er mit ihnen spielt.“ Stolz? Warum stolz? Naja, der Kerl war Fußballer, aber doch nicht etwa bekannt? Oha… der große Fußballer spielte mit den begeisterten Kindern. Pah! Sollte der Kerl nicht arbeiten?! „An was denkst du?“, fragte Akihiko mit vollem Mund und lenkte ihn so von dem Gespräch ab über Yagami ab. Matt musste kurz auflachen über diesen Spruch. „Baby, nur an dich!“, antwortete er spaßeshalber, fühlte sich aber dennoch ein wenig gereizt. „An was soll ich denn schon denken? Wir haben in wenigen Stunden ein Konzert! Da sollte man seine sieben Sinne beisammen halten! Darf man da nicht nachdenklich sein?“ „Du scheinst dich eher über etwas über etwas aufzuregen!“, meinte Akihito gelassen und störte sich nicht an Matts Laune. „Und ich glaube, dass es nichts mit dem Konzert zu tun hat!“ „Ach!“ meinte Matt seufzend und versuchte beiläufig zu klingen. „Ich frage mich nur, was die alle so toll an dem Roadie finden! Der spielt doch nur etwas Ball mit den Kindern!“ „Nun, anscheinend ist er bei den Kindern schon bekannt! Immerhin wird er vielleicht schon bald in der Profiliga spielen… ist anscheinend nur noch eine Frage der Zeit!“ „Das glaubst du doch nicht wirklich? Was macht er denn dann als kleiner Roadie bei einer Rock- Tour?“ Es entzog sich einfach Matts Verständnis. „Das ist vielleicht ein Theater!“ „Keine Ahnung Matt! Frag ihn doch, wenn es dich interessiert!“, war die Antwort. „Der Kerl interessiert mich kein Bisschen!“, raunte Matt empört zurück! Nicht auszudenken, wenn jemand etwas gehört hätte! „Ganz genau!“ Akihiko nickte nur augenrollend und ließ Yamato in seinem Glauben. Anscheinend schien es dem Drummer zu unwichtig zu sein um darüber zu streiten. Nun, Matt beschloss sich auch nicht mehr darum zu kümmern, weshalb er auch gnädiger weise eben dieses Augenrollen ignorierte. Auch wenn ihn die Jubelschreie, der spielenden Kindern wieder zu dem Bolzplatz schauen ließen. Was er sah, war einen Haufen übereinander gestapelter Kinder, die Yagami lachend unter sich begraben hatten. Sogar seine Mundwinkel hätten sich beinahe bei dem Anblick nach oben verzogen, aber nur beinahe und nur, weil er genau wusste, dass es unmöglich war. Sollte der Kerl doch machen was er wollte! Sollte er doch mit Kindern spielen und die kleinen… Bälger auf sich rumspringen lassen! Sollte er doch Yosh dazu bringen mit der Zunge den Boden zu wischen, auf dem er unterwegs war, sollte er doch verdammt nochmal mit supertrainierten Körper in Swimmingpools schwimmen! EGAL! Yagami war ein dummer Sportler, der für IHN und die gesamte Band Sachen hin und her schleppte! Matt musste sich auf wichtigere Dinge konzentrieren! Auf ein tolles Konzert, dass alle umhauen würde! Und wenn das geschafft war, dann würde er heute Nacht noch ein Mädchen ausfindig machen, welches er dann höchstpersönlich umhauen würde! Kein Problem! *** Die Melodie der E-Gitarre heulte auf und traf ihn direkt in der Magengegend. Taichi bekam eine Gänsehaut, obwohl er die Musik nur gedämpft hinter der Bühne mitbekam. Um ehrlich zu sein gefiel ihm diese Musik sehr gut. Auch die Stimme von diesem Matt war wunderbar. Sie konnte Menschen berühren. Wenn der Mensch dem sie gehörte nur etwas freundlicher wäre! Seit heute Nachmittag schien der Sänger richtig mies drauf zu sein. Nicht, dass Tai ihn jemals in guter Laune gesehen hatte! Aber nachdem Tai heute von seinem Fußballspiel mit den Kindern gekommen war… seltsam! Es hatte mal wieder richtig viel Spaß gemacht! Nun ja, jedenfalls wurde er seitdem von diesem Mann nur herum gescheucht. >Yagami hol dies!... Ich brauche das Yagami! NICHT DIE GITARRE ANFASSEN YAGAMI! < Was war denn in diesen Kerl gefahren? Erst wurde er drei Tage wie Luft behandelt und auf einmal war er der unfähige Assistent? Hallo?! Es standen noch viereinhalb Wochen vor ihm! Naja, Ruhe bewahren war die Devise! Er war von Natur aus temperamentvoll…ja, ab und zu auch etwas tollpatschig. Aber er war auch erwachsen! Mittlerweile konnte er mit Stolz von sich selbst behaupten, dass er gelassener war. Der Sport hatte ihm damals geholfen sein Temperament zu zügeln und nur manchmal kam der Tollpatsch noch durch. Aber jetzt und hier war er froh, sich unter Kontrolle zu haben. Ja… fast schon mit mönchsgleicher Ruhe betrachtete er seine Situation. Tai musste über sich selbst lachen und die Augen verdrehen. Mönchsgleich… manchmal spielten seine Gedanken nicht nur verrückt, sondern er wurde größenwahnsinnig! Wenn jemals jemand in seine Gedanken eindringen würde…ach, diese Gedanken führten jetzt wirklich zu weit! Zurzeit wurde seine hart erarbeitete Gelassenheit allerdings sehr auf die Probe gestellt. Nein, er würde sich nicht darüber aufregen, dass er heute so herumkommandiert wurde! Das war sein Job als Roadie und mit Sicherheit war es bei anderen Bands nicht anders! Wobei es ja für Tai hierbei nicht um die ganze Gruppe ging, sondern eher um den Sänger! Wie konnte man innerhalb von wenigen Stunden zur… Diva mutieren? HALT! Keinen weiteren Gedanken verschwenden! Vielleicht war dem Kerl einfach nur etwas über die Leber gelaufen! Wer so schön singen konnte, konnte doch nicht schlecht sein! Taichi beschloss die Stimme noch zu genießen, bis er wieder Dinge hin- und herschleppen musste. Und heute Abend würde er nach einem Abendessensein Teleskop schnappen und seinen Nachtdienst auf dem Gelände antreten. Naja zwei Stunden jedenfalls. Hoffentlich würde sein Teleskop überhaupt zum Einsatz kommen, aber das würde sich schon zeigen! Auch das Wetter musste er eben auf sich zukommen lassen. Hey, er hatte Ferien, hatte einen guten Job für diese Ferien, reiste dazu durch das Land und hörte gute Musik dabei. Was wollte man denn mehr? *** Lippen auf Lippen, Körper an Körper! Genauso hatte er es geplant! Matt kostete den Kuss voll aus und ließ seine Hand zu dem üppigen Busen wandern, der sich ihm nur so anbot. Fest zog er den kleineren Körper an sich und drückte ihn gleichzeitig an eine Hauswand. Während er seine Lippen zu dem schlanken nach Parfüm duftenden Hals wandern ließ, drang ein albernes Kichern an seine Ohren. „Aber Matt! Du wolltest mir doch den Tourbus zeigen!“ Ach da war ja noch was! Matt räusperte sich und strich seine Haare glatt, als er sich etwas von ihr trennte. „Na, wenn du ihn gerne sehen möchtest, dann zeige ich ihn dir!“, sagte er charmant. Matt hatte… äh… Mayako auf einer kleinen After-Show-Party in einem Club getroffen. Naja, sie hatte sich ihm an den Hals geworfen und ihr einladendes Dekolleté hatte den Rest ergeben. Yamato wollte Sex und diese Frau versprach ihn! Und auch wenn diese Frau nicht gerade die Hellste war, es reichte um seine Verführungskünste auszupacken. Er lächelte Mayako an und reichte seinen Arm. Matt hatte dem Busfahrer die Schlüssel geklaut, naja… die Schlüssel ausgeliehen! Danach hatte er sich das Mädchen und ein Taxi geschnappt und war zu dem Konzertgelände gefahren, wo der Tourbus geparkt war. Hm… ein Techtelmechtel im Bus hatte durchaus etwas Verführerisches! Er wusste genau was er tun musste. Matt bewegte sich langsam und elegant, er lächelte weiter charmant und ließ die Frau auf Wolken schweben. …So ein Schwachsinn! Das Mädchen war betrunken und scharf auf ihn, weil er auf dem besten Weg war berühmt zu werden. Klar sah er gut aus, klar konnte er gut küssen und er wusste wie er Frauen um die Finger wickeln konnte. Aber diese Mayako war ein klassisches Groupie! Doch wie er bereits selbst zugegeben hatte,… er brauchte Sex! Etwas fordernder betrat er mit dem Mädchen das Gelände und zog sie in Richtung Tourbus. „Oh wow! Ich wollte immer schon mal wissen wie es in einem Tourbus aussieht!“, meinte Mayako und schien wirklich beeindruckt zu sein. „Und hier findet das Tourleben statt?“ „Wenn wir von Stadt zu Stadt unterwegs sind, ja!“, hauchte er und führte sich zu der Lederbezogenen Sitzecke im hinteren Teil des Busses. Er ließ sie noch en wenig schauen, bevor er sie schnell wieder in einen wilden Kuss verstrickte. Schließlich hatte diese ganze Prahlerei auch ein Ziel, welches erreicht werden wollte! Matt hatte es nicht schwer! Das Mädchen klammerte sich förmlich an seinen Hals und ihre Zungen rangen miteinander… gut… sie küsste jetzt nicht so toll, aber es würde schon reichen! Beherzt hob er sie an und setzte sie auf seinen Schoß. Seine Hände griffen nach den wohlgeformten Schenkeln und aus ihrer Kehle drangen diverse… Laute an sein Ohr. Nein,… es lief anscheinend doch nicht so wie geplant. Das zeigte sich alleine schon daran, dass er soviel darüber nachdachte, oder viel zu viel um sich herum mitbekam. Eben diese komischen Laute der Frau, das Parfüm, das jetzt doch etwas zu aufdringlich erschien und … lautes Hundebellen?! „Ok, wer auch immer da drin ist, ich komme jetzt rein!“, hörte er jemanden rufen. Bevor man allerdings den Rufenden sehen konnte, erschien ein großer schwarzweißer Hund. Oh nein! Nicht dieser Hund! Oh nein… nicht der Mann, zu dem der Hund gehörte! Verflucht! Warum hatte er die Tür nicht hinter ihnen geschlossen? Kurz nach dem Hund kam dann auch wirklich (… na wer wohl?) Yagami in den Bus. Matt wollte nicht wissen, wie diese abstruse Situation von außen aussah! –ER mit einem Mädchen auf dem Schoß. Ihm gegenüber ein aufmerksamer Hund und ein erstaunt dreinschauender Yagami mit einer Taschenlampe. „Oh!“, kam es passend von dem Kerl. „Entschuldigung! Komm Jake!“ Ja, Matt hatte das Grinsen gesehen, welches sich auf die Lippen des braunhaarigen schlich. So schnell wie er gekommen war, war es schon wieder verschwunden und mit ihm der Hund und ein großer Teil von Matts Selbstachtung. * Oh wie peinlich! Oh… wie…peinlich! Matt und das Mädchen hatten schnell ihre Sachen geordnet und sich darauf geeinigt ihr Abenteuer in eine andere Lokation zu verlegen. „Geh schon mal vor das Gelände, das Taxi kommt gleich!“, sagte Matt weltmännisch und ließ sich nichts davon anmerken, dass er peinlich berührt war. „Ich werde nur noch etwas klären, dann fahren wir zusammen in mein Hotel und trinken einen Champagner auf den Schreck!“ „Ach, das kann schon mal vorkommen, dass man erwischt wird!“, sagte Mayako und fing fast hysterisch an zu kichern. „Lass mich aber nicht zu lange warten!“ Yamato beobachtete, wie sie mit wiegenden Schritten in Richtung der Straße ging. Für ihn war es an der Zeit sehr sauer zu werden und…Schadensbegrenzung zu betreiben! Wütend stapfte er zu der Security- Zentrale, die auf dem Gelände aus einem Zelt und zwei Pavillons bestand. Vor dem Zelt standen ein Teleskop und ein Stuhl, neben dem der große Hund lag. Im Gegensatz zu der Situation im Bus, lag er faul mit dem Kopf auf den Pfoten und schien Matt gerade mal mit einem kurzen Blick zu würdigen. Was war das denn für eine bescheuerte Situation? Gerade da kam Yagami aus dem Zelt mit einer großen Kaffeetasse in der Hand. Matt war für einen Moment unsicher. Warum auch immer. Der Kerl stand da nur. Angezogen mit einer bequemen Hose und Im T-Shirt, welches seinen trainierten Körper zur Geltung brachte. Yagami schaute ihn nur abwartend an. Matt musste sich seinem eigenen Vorhaben wieder bewusst werden. Selbstbewusst baute er sich vor dem immer noch erstaunten Yagami auf. „Davon wird nichts an die Presse kommen! Verstanden?“, knurrte er bedrohlich. „Bitte was?“, wurde erstaunt und zum Teil auch empört gefragt. „Ich warne dich Yagami!“, sagte Matt und ließ seine Stimme eine Spur herrschaftlicher klingen. Den würde er schon klein kriegen! „Sollte irgendetwas davon an die Presse gelangen, kannst du deine Sachen packen!“ Yagamis Gesicht verzog sich von dem erstaunten Ausdruck zu einem sehr verärgerten. „Kannst du mir mal sagen, was das soll?“, fragte er und stellte die Tasse geräuschvoll auf einen kleinen Tisch. „Warum sollte ich zur Presse gehen? Es ist mir piep egal mit wem du so herumvö… machst! So interessant ist es nicht, jemanden mit heruntergelassener Hose zu sehen, das kenn ich schon und es ist nichts Besonderes!“ „Meine Hose war angezogen!“, schrie Matt dem Kerl schon fast entgegen. „Wo ist denn dann das Problem?“, rief Yagami im gleichen Tonfall zurück. „Das Problem ist, dass es niemanden etwas angeht und wenn es in die Presse gelangt, nicht so positiv rüber kommt!“ „Wenn du nicht erwischt werden willst, dann kannst du entweder darauf verzichten, Groupies flachzulegen, oder so intelligent sein die Türen zu schließen!“ Täuschte er sich, oder wurde Yagami ruhiger? „Ich habe `nen ganz normalen Rundgang gemacht und es ist meine Pflicht seltsamen Vorkommnissen nachzugehen! Also was kann ich dafür, wenn du die Bustür offenstehen lässt?“ Scheiße, der Kerl hatte wirklich Recht! Aber Matt würde das auf keinen Fall… nie und nimmer zugeben! Schnell suchte er nach etwas, das er erwidern konnte. „Hör` auf mich zu duzen!“ Toll! Sehr geistreich! „Na DU tust es ja auch!“, kam es prompt zurück, diesmal aber sehr genervt. „Ich mag ein kleiner Angestellter sein, aber ich lasse mich nicht wie einen Trottel behandeln! Ich weiß in jederlei Hinsicht was sich gehört und was nicht! Also hör` auf den Arsch zu spielen!“ Was erlaubte sich der Kerl eigentlich? Kochend vor Wut schnappte Yamato nach Luft. „Mir egal, ob du weißt was sich gehört, oder nicht! Fakt ist, dass du keinem Menschen etwa davon erzählen wirst, klar!“ „Ich sagte schon einmal, dass es mit egal ist!“, rief Yagami kopfschüttelnd. „Du kannst es treiben mit wem du willst, es ist nichts Besonderes! Millionen Menschen haben zur gleichen Zeit Sex, ich weiß wie das aussieht, ich bin schon groß!!! Wenn du nicht erwischt werden willst, dann pass das nächste Mal besser auf!“ Verflucht so kam er nicht weiter! Warum bot ihm dieser Kerl nur Paroli? „Habe ich meinen Standpunkt klar gemacht?“, versuchte er es noch ein letztes Mal mit der bedrohlichen … Würde eines…äh… erwischten Rockstars. „Oh ja >SirDu gehörst nicht hier her! < Der zweite Grund, warum diese Party nicht gerade zu seinen Favoriten gehörte waren gierige Blicke! Gierige Blicke eines Mannes mit dem er die letzte Nacht verbracht hatte! Toki und er waren mit James, einem weiteren Roadie und ein paar Bühnentechnikern, gestern Abend schon nach Osaka gefahren um beim Aufbau der Bühne zu helfen und einiges an Equipment herzubringen. Der heutige Tag war für die Band und das gesamte Team ein freier Tag gewesen. Naja, nachdem er dabei geholfen hatte die Bühne aufzubauen, was bis Mitternacht dauerte, hatte Taichi beschlossen noch etwas Tanzen zu gehen. Er war frustriert gewesen und das schon seit Tagen, er hatte sich einfach austoben müssen! Jake war mit Toki ins Hotel gefahren, während sich Tai etwas frisch gemacht hatte und in den nächstbesten schwulen Club gefahren war. Er hatte getanzt und ein oder zwei Cocktails getrunken und nach Stunden einen Mann kennengelernt. Das Ende von der Geschichte war, dass er sich mit diesem Mann ein Hotelzimmer geteilt hatte. Leider hatte dieser Mann so seltsame Laute beim Sex von sich gegeben, dass es für Tai nur halb so befriedigend war, wie er es gebraucht hätte. Dem Kerl schien es sehr gefallen zu haben, denn er hatte ihn fast gar nicht gehen lassen wollen, als er sich noch in der Nacht verabschiedete. Und nun stellte sich heraus, dass dieser Mann ein hohes Tier in der Musikbranche von Osaka war und in Folge dessen auch auf diese Party eingeladen war. Woher hätte Tai das denn wissen sollen? Fakt war, dass er kein Interesse an einer Fortsetzung, oder Wiederholung dieser Nacht hatte! Das war der Nachteil von One-Night- Stands, wenn jemand falsche Erwartungen hatte. Es bedeutete, er musste zwei Männern mehr oder weniger ausweichen! Dem blonden Sänger und diesem Musikfuzzi! Vielleicht sollte er sich nach ein paar Minuten aus dem Staub machen! Ha! Jake musste bestimmt nochmal raus. Gutes Argument!!! *** Er war sauer! Oh ja! Missgelaunt nahm Matt einen Schluck seines Drinks. Für einen kurzen Augenblick wollte er das coole Rockstarimage absteifen und… einfach nur sauer sein! Seit zwei Wochen gab dieser Yagami ihm auf alles was er verlangte Widerworte! Mal sehr genervt und mal sehr erhitzt, aber die meiste Zeit über sehr ruhig und gelassen. Er selbst kam sich in diesen Momenten echt veralbert vor. Wie ein Kind, das von einem geduldigen Erwachsenen belehrt wurde! Außerdem war kein weiteres Wort über das Geschehene im Tourbus gefallen. Warum nicht? Warum schlug der Kerl keinen Profit daraus? Gut… für Matt selbst bedeutete das nur Gutes, aber was heckte der Kerl aus? Es verging kein Tag an dem er sich nicht über den Roadie aufregte, was ihn selbst am meisten nervte! Die Musik und der Spaß, den sie bracht, sollten im Vordergrund stehen! Oder gelegentliche Partys wie diese hier. Aber nein! Sogar hier war der Kerl anwesend. Genervt drehte er sich in eine andere Richtung. Nicht zu glauben, dass er seinen Blick so lange auf den Roadie geheftet hatte! Er sah Yoshiko auf sich zukommen, der sein „Arbeitsgesicht“ aufgesetzt hatte. Das wiederum bedeutete, dass Yamato jetzt auch Arbeit zu erledigen hatte. Arbeit im Sinne davon, sich gut zu präsentieren! Und natürlich sollte er recht behalten! Yosh holte ihn förmlich ab und schob ihn zu dem Chef eines großen Labels um ihn vorzustellen. „Matt, das ist Masume-san von Osaka-Records. Es ist die Partnerfirma unseres Labels!“, machte Yosh ihn mit dem Mann im Geschäftston bekannt. „Tja und das, Mr. Masume, ist der Sänger unserer immer erfolgreicher werdenden Teenage Wolves!“ „Matt Ishida!“, begann Mr. Masume im professionell freundlichen Ton, den Matt überhaupt nicht mochte. „Schön sie kennenzulernen! Ihre Band ist echt sehr gut! Und mit ihrem Manager haben sie echt jemanden an ihrer Seite, der sie weit bringen wird!“ „Vielen Dank, Sir!“, sagte Matt mit seiner gewohnt lässigen Maske. Innerlich stäubte sich aber alles gegen diesen Menschen,… wobei… vielleicht mussten Labelbosse einfach so sein! „Ich habe gestern ein Radiointerview mit ihnen gehört und ich muss sagen, sie sind außerordentlich professionell! Sie machen es echt sehr gut!“, lobte Masume-san gönnend weiter. Okay! Freundlich bleiben! „Tja, wir haben in den letzten beiden Wochen so viele Interviews gegeben, dass sich da irgendwann einmal eine Art Automatik einstellt.“ „Recht haben sie!“, lachte der Mann daraufhin überheblich. „Außerdem ist so eine Promo-Tour sehr arbeitsintensiv! Sie haben sich dieses Lob und auch diese Party redlich verdient!“ Und als hätte der Mann jetzt alle Höflichkeiten in dem kleinen Smalltalk ab gefrühstückt, wandte sich Mr. Masume einfach wieder Yoshiko zu und ließ Matt fast schon links liegen. „Apropos Party. Ich hätte da eine Frage zu einem der Gäste!“ „Nun, wenn ich antworten kann, würde ich es gerne tun!“, sagte Yosh darauf wieder betont höflich. Diese verdammte Höflichkeit! Matt fand sie zum kotzen. Vielleicht sollte er mal rockermäßig ausrasten und die Suite in der die Party stattfand, auseinander nehmen! Hey… das würde auch Publicity geben! Aber weil er wusste, was er jetzt zu tun hatte, blieb er mit einem Drink in der Hand einfach stehen! „Nun, ich habe gerade gesehen, dass Mr. …hm… Yagami hier auf der Party ist.“ Boom! Warum immer dieser Kerl? Matts Laune sank schlagartig tiefer. „Ja!?“, meinte Yosh zögernd und Yamato konnte ihm ansehen, dass er sich fragte, warum dieser Mann Yoshikos „Lieblingsthema“ ansprach. „Tja, also ich hatte das Glück ihn gestern Abend… kennen zu lernen!“, merkte der Kerl eigentlich, dass ein seltsames Grinsen in sein Gesicht schlich? „Allerdings hat er nicht viel von sich preis gegeben. Aber da er hier auf der Party ist, wollte ich wissen, ob er auch etwas mit der Branche zu tun hat!“ „Also,… er arbeitet für uns!“, gab Yosh jetzt eher widerwillig Auskunft. „Er ist einer unserer Roadies!“ „Das heißt, er wohnt auch in diesem Hotel?“, fragte Masume-san plötzlich aufgeregt. „Ähm… alle Mittarbeiter die auf der Tour dabei sind, wohnen gemeinsam hier!“ Matt hörte mittlerweile den leicht verärgerten Ton aus Yoshs Stimme heraus. „Dann mal vielen Dank!“, sagte Masume überschwänglich und nahm einen großen Schluck aus seinem Champagnerglas. „Nette Party übrigens!“ Damit ließ er Yosh und Matt einfach stehen und verschwand in der Menge. „Was sollte das denn?“, platzte es aus Yoshiko heraus. „Und was will der von meinem Taichi?“ „Deinem Taichi?“, fragte Matt erstaunt, hatte Yosh sein Ziel etwa schon erreicht? „Naja, also noch nicht ganz. Ich arbeite noch daran! Irgendwann darf ich mit ihm mal auf eine Nachtwache gehen und durch sein Teleskop in die Sterne schauen! Dann schlage ich zu!!!“, meinte Yoshiko siegessicher. „Aber hast du nicht den Blick von diesem Masume gesehen? Und was bitte bedeutet >kennen gelerntdon`t read it! Mehrere Tage waren seit seinem Entschluss vergangen. Die Tour würde nicht mehr lange dauern. In vier Tagen würde das große Abschlusskonzert in Tokio stattfinden. Er hatte also nicht mehr viel Zeit! Es standen ihnen noch drei Konzerte bevor und morgen hatten sie einen freien Tag. Alles in allem war die Tour bisher gut verlaufen. Gerade kam er verschwitzt und zufrieden von der Bühne. Doch leider hielt dieses zufriedene Gefühl nicht lange an, wenn er ein paar Minuten von der Bühne abgegangen war. In diesen Fällen wurde sein Kopf sofort wieder von wirren Gedanken überrollt. Zweifel, Entschlossenheit, Missmut und Neugier wechselten sich mit akribischer Planung ab. Heute würde er seinen Plan in die Tat umsetzten… auch wenn das genaue Ziel noch nicht zu hundert Prozent klar war. Aber ob er nur reden, oder ob es zu mehr kommen würde hatte er in seiner Planung offen gelassen. Ok, er war verrückt, dass er sich überhaupt so etwas ausdachte, aber für seine Hoffnung auf sein normales verhalten, musste man eben verquere Opfer bringen! Matt hatte sich darauf vorbereitet so unauffällig, nein falsches Wort, so inkognito wie möglich, die Sache durchzuführen. Er hatte heute das Gefühl, dass es stattfinden musste! Gut, Gefühlen konnte man nicht immer trauen, aber so wie Yagami sich verhielt… Der Roadie schien nervös und unausgeglichen, auch wenn er bestimmt den ganzen Tag gearbeitet hatte. Jetzt war es zehn Uhr abends und Taichi würde noch bei einigen Aufräumarbeiten helfen. Aber da alle im Team morgen frei haben würden und es in der Stadt einen angesagten Gay-Club gab, hatte Matt keine Bedenken, dass Yagami es nicht nutzten würde, dort hinzugehen. Egal was geschehen würde, Yamato würde jetzt in sein Hotelzimmer gehen und sich fertig machen. Eine Verkleidung brauchte schließlich seine Zeit! Nun, er konnte nur hoffen, dass alles so lief, wie er es sich seit Tagen zurecht geplant hatte. Er musste nur noch der Band vermitteln, warum er sich auf sein Zimmer zurückzog. Sein Verhalten war den Anderen schon aufgefallen und er wurde von so mancher Frage durchlöchert. Kein Wunder, schließlich erkannte er sich ja selbst nicht mehr. Aber vielleicht war ja heute Nacht schon alles wieder vorbei! Wie auch immer er es anstellen würde! *** Wie so oft in der letzten Zeit dröhnten die Bässe in seinen Ohren. Dieses Mal waren es nur nicht die Klänge von Rockmusik, sondern rhythmische Beats der Clubszene. Der Club war ausgezeichnet. Gute Musik, schöne Männer… heute interessierte ihn letzteres eher weniger. Seltsam, Tai wusste wirklich nicht was zurzeit mit ihm los war. In den vergangenen Wochen hatte so manches Abenteuer gehabt und auch jetzt fühlt er sich ruhelos. Aber er hatte nicht das Gefühl, dass er jetzt Sex brauchen würde. Heute sollte er sich wohl einfach mal ein paar Drinks gönnen. Ausnahmsweise. Morgen hatte er frei. Etwas trinken, tanzen und darauf aufpassen, dass niemand diese Tatsache ausnutzte. Oder, sollte er heute etwas Leichtes trinken…Bier zum Beispiel? Oh Mann, was machte er hier eigentlich? Seine Stimmung wollte einfach nicht zu der Szenerie passen, die um ihn herum herrschte. Überall wurde geplaudert, getanzt und überschäumende Hormone freigelassen und Taichi stand hier und machte sich Gedanken darüber, ob er ein Bier bestellen, oder sich härtere Sachen zumuten sollte. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Klar, das hier war einer der abgesagtesten Clubs der Stadt und immer einen Besuch wert. Aber… heute sollte für ihn wohl keine Ruhe einkehren. Dauernd dachte er an die Vergangenheit, dauernd schwebte der Junge in seinem Kopf herum mit dem er damals geschlafen hatte und irgendwie suchten seine Augen immer wieder nach dem Blonden Sänger, mit dem er täglich zusammenarbeitete. Matt Ishida war in der letzten Zeit besonders schroff ihm gegenüber und Tai war hin und hergerissen, ob er verletzt oder verwirrt deswegen war. Es hatte ihm gefallen ein paar Sprüche und Spitzen dem Sänger gegenüber zu äußern und kleine Wortgefechte auszutragen. Es amüsierte ihn und er hatte das Gefühl, dass der Sänger eine Zeitlang auch entspannt war. Der sture Sänger schien ihm vom Wesen her auch immer besser zu gefallen. Aber Tai durfte dabei nur nicht vergessen, dass es sich bei dem Blonden um einen Hetero handelte! Es war ja keine Seltenheit, dass Heteros auf Schwule anziehend wirkten und Ishida hatte mehr als eine hohe Anziehungskraft! Charakter, Körper und eine schöne Stimme… Tabu für Taichi, aber interessant! Jetzt wie ein… ja, wie was? Wie eine billige Hilfskraft behandelt zu werden, nicht dass Ishida das zu Anfang nicht auch schon hatte raushängen lassen, konnte sehr verletzend sein! So wie es zurzeit war konnte es nicht weitergehen. So ein Mist! Er sollte heute feiern! Spaß haben, selbst wenn er heute keinen Sex wollte. Seine Gedanken sollte er heute mal abschalten und ruhen lassen. Vor allem die von dem blonden Sänger! „Einen Bourbon bitte!“, sagte sein Mund deshalb, bevor er nachdenken konnte. Also gut, kein Bier heute! Dafür aber größere Vorsicht! Resignierend nahm er sein Glas und lehnte sich gegen die Theke. Den Platz an dieser Bar würde er sich für heute sichern! Er hatte jetzt… um halb zwölf Feierabend! Entspannung war jetzt angesagt! Seufzend ließ er seinen Blick durch die Menge wandern. Hier waren mal wieder viele Männertypen vertreten. Schmachtende, die sich in den Ecken herumdrückten und die Tanzenden beobachten, die teilweise durch aufreizende Bewegungen um Aufmerksamkeit buhlten, verträumte Männer und Aufreißertypen in Lack und Leder. Etwas Buntes stach ihm aber plötzlich ins Auge. Auf einer etwas höheren Ebene stand ein Mann, der anscheinend etwas falsch verstanden hatte, oder einfach ein Mangafan war! Er hatte knallig lila Hotpants an und ein fliederfarbenes Tanktop. Dazu zierte auch eine violette Perücke seinen Kopf, was unmöglich natürliches Haar sein konnte. Tai erkannte es nicht genau, aber wenn das Licht der Scheinwerfer in Richtung dieses Mannes fiel, hatte der Mann eine komische Augenfarbe, Kontaktlinsen vermutlich! Die Art wie der Mann an der Wand lehnte und sich immer wieder die Hotpants an seinen Beinen tiefer zog, verriet Taichi, dass der Typ gerade sehr unsicher sein musste. Vielleicht ein Hetero der plötzlich bemerkt hatte, dass er sich trotz aller Bemühungen hier unwohl fühlte. Nette Figur, die echt anziehend wirkte. Allerdings schrie das Verhalten des Typen geradezu „Frischfleisch!!!“ und das auch ohne diese mehr als auffällige Aufmachung! Naja, jeder so, wie er wollte! Im Stillen wünscht Tai ihm viel Glück und drehte sich wieder zur Bar um. Sein Glas mit Bourbon war auf magische Weise leer und er brauchte Nachschub! *** Verflucht! Wie hatte er nur so daneben liegen können? Sein Outfit war… bemitleidenswert schlecht! Matt hatte sich von einer Seite des Clubs zur anderen bewegt und hatte versucht Yagami aufzufallen. Allerdings sah er lächerlich aus! Wenigstens erkannte man ihn so nicht. Sein Killerblick an alle, die ihn unsittlich anfassen wollte, funktionierte in der Montur nur teilweise und er fühlte sich gezwungen sich in Reichweite der sicheren Wände zu bewegen. Yagami saß an der Bar und trank lässig einen Drink. Die vielen gierigen Blicke der anderen Männer schien er gar nicht zu bemerken. Vielleicht würde er ja noch einmal tanzen. Matt hätte ihm gerne zugesehen! Aber er hatte heute eine Mission! Und die kam seit gut einer Stunde keinen Zentimeter vorwärts! Warum traute er sich nicht zu handeln? Yagami würde ihn sicher nicht erkennen, also warum sprach Matt ihn nicht einfach an? Irgendetwas musste jetzt echt passieren!!! „Na Süßer, dein Kostüm ist ja putzig!“ Oh nein, nicht schon wieder so ein betrunkener Lederkerl! „Kommst du gerade von einer Cosplay-Veranstaltung, oder siehst du immer so aus?“ „Ja, immer!“, knurrte und versuchte den Kerl mit einem mürrischen Blick zu vertreiben. „Dafür, dass du so offensichtlich auf der Suche bist, verhältst du dich ziemlich kratzbürstig!“, war die gehauchte Antwort darauf, bevor der Kerl ihn mit seinen Körper an die Wand drückte und Matt einer Alkoholfahne ausgesetzt wurde. „Ich kann dir geben, was du suchst!“ „Nein danke!“, sagte Matt und versuchte ruhig zu bleiben, während er seine Hände gegen die Brust des anderen stemmte. Der Kerl war aber um einiges größer als er selbst und so langsam überfiel ihn Panik. Er spürte eine Hand, die sich zwischen die Wand und seinen Rücken drängte, während die andere zu seinem Hintern fuhr und grob eine Pobacke packte. Jetzt versuchte Matt ihn energisch von sich weg zu stoßen. „Lass mich los!“, rief er mit einem Anflug von Hysterie. Plötzlich wurde der Kerl von ihm weggerissen und zwei starke Arme umschlangen ihn beschützend. „Da bist du ja, Baby! Ich habe dich schon überall gesucht!“, hauchte eine Stimme, die ihn erstarren ließ und gleichzeitig ein Kribbeln seinen Rücken herunter jagte. „Gibt es Probleme?“ Yagami! Es war tatsächlich Yagami, der ihn hier im Arm hielt und nun den Lederkerl interessiert anschaute. „Nein, nein!“, rief dieser schnell. „Tut mir leid, ich wusste ja nicht…“ „Schon gut!“, murmelte Yamato, der von Yagami leicht dazu animiert wurde, sich zu bewegen… einen Schritt vor den anderen. „Mensch, ich hocke die ganze Zeit vor der Bar und warte und schaue… Hast du mich nicht gesehen?“, fragte Yagami und führte ihn Tatsächlich zur Bar. „Nein, habe ich nicht!“, sagte er und versuchte so natürlich wie möglich zu wirken. „So, jetzt schaut er nicht mehr her!“, meinte Yagami, verfrachtete ihn auf einen der Barhocker, bestellte zwei Bourbon und stellte dann einen davon vor ihn hin. „Trink einen Schluck, dann geht es wieder!“ Matt hatte gar nicht bemerkt wie verkrampft er eigentlich war. Es nahm ihn anscheinend doch mehr mit, als er vorher gedacht hatte, wenn er so betatscht wurde. „Danke!“, brachte er raus, als er einen großen Schluck seines Drinks genommen hatte. „Nicht der Rede wert! Sah aus, als bräuchtest du Hilfe und ich habe gehandelt!“, winkte Yagami leichtfertig ab. „Ich bin übrigens Tai!“ „Hallo… Tai!“, gab Matt zurück, nein, er würde seinen Namen jetzt nicht verraten aber gerade fiel ihm keiner… „Takeru! Ich heiße Takeru!“ Verdammt! Wie konnte er so einfach den Namen seines kleinen Bruders verwenden? „Und das ist dein richtiger Name?“, wurde er mit einem verschmitzten Lächeln gefragt. Woher wusste der Kerl das? Matt seufzte laut auf und beschloss ehrlich zu sein. „Nein!“ „Gut >Takeru<, dann erlaube mir bitte die Frage: Was machst du in einem Club, in dem du dich offensichtlich unwohl fühlst?“ Matt starrte ihn an. Warum wusste der Kerl das alles? Sie saßen gerade mal fünf Minuten zusammen und Yagami deckte schon alles auf! Was wäre, wenn er Yamato erkannte? Vielleicht sollte er jetzt den Rückzug antreten. Yagami schaute ihn erwartungsvoll an. Ach ja, er wollte wohl eine Antwort! „Nicht wohl fühlen?“, kam es dann wenig geistreich aus ihm heraus. Yagami lächelte ihn aber weiter an. „Ich erkläre es dir!“, meinte der Fußballer geduldig. „Also deine Verkleidung ist „leicht“ übertrieben. Du benutzt einen falschen Namen und du drückst dich an den Wänden entlang. Ich sage dir, jedem schwulen Mann, der es auf Sex anlegt, fällst du als absolutes Frischfleisch auf. Sprich: Der Hetero scheint durch die Fassade… hm, oder sagen wir, der vermeidliche Hetero! Also warum bist du hier?“ Matt sah Tai weiter an, sah keine Spur von Gier in den Augen, nur Verständnis und Interesse. „Ich weiß es nicht!“, entkam es seinem Mund bevor er es verhindern konnte. Innerhalb weniger Augenblicke wurde ihm klar, dass ein Rückzug jetzt unmöglich war. „Na, dann erzähl mal!“, meinte Tai und nahm selbst einen Schluck aus seinem Glas. „Aber… ich!“, fing er zu stammeln an. „Ich verrate dir was!“, fing Yagami erneut im Plauderton an. „Erstens >Takeru< weiß ich nicht mal deinen richtigen Namen. Das heißt, du hast nicht zu befürchten dass ich irgendwem irgendwas erzählen könnte. Und zweitens trinke ich heute! Ich baggere niemanden an, wenn ich die Befürchtung habe betrunken zu sein… oder werden zu wollen! Jedenfalls versuche ich es!“ Ein grinsen und ein Zwinkern, welches Matt schmunzeln ließ. „Man muss Prinzipien haben! Und da es nicht um Sex geht, höre ich liebend gerne Geschichten!“ Ein tiefes Seufzen entwich Matts Kehle und er trank seinen Bourbon mit einem Zug aus. Warum nicht? Warum sollte er Yagami nicht die Geschichte erzählen? Vielleicht würde es ja helfen. Er sollte nur darauf achten keine verräterischen Details preiszugeben. „Ich weiß nicht was ich hier mache! Vielleicht versuche ich nur Klarheit zu erlangen!“ „Klarheit?“ „Ja, Klarheit!“, sagte Matt bestimmter. „Ich denke, dass ich hetero bin! Aber… ausgerechnet mein erstes Mal war im betrunkenen Zustand… mit einem Kerl! Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, aber alles in mir hat gesagt dass es…falsch war!“ „Falsch?“, fragte Yagami ruhig weiter. „Ich konnte mich nicht daran erinnern. Ich hatte am nächsten morgen gewaltige Kopfschmerzen und konnte vor Schmerz nicht mehr sitzen, wenn du verstehest! Also war alles was mein erstes Mal betraf, für mich negativ! Ich habe mich dann in diverse Frauengeschichten gestürzt und war der Meinung, dass das mein Leben ist!“ „Das hört sich nach einem ABER an!“ „Seit einiger Zeit träume ich von diesem Erlebnis. Keine Details, eher Gefühle und schwammige Erinnerungen! Aber um ehrlich zu sein… Eben diese ‚Gefühle sind sehr intensiv. Und ich träume von nackten Körpern… männlichen Körpern… hm… eher von dem Körper des Jungen von damals und… es erregt mich!“ Matt fühlte plötzlich eine Verzweiflung in sich aufsteigen. Es war seltsam darüber zu sprechen, vor allem mit Yagami! Seufzend nahm er den zweiten Bourbon, der wie von Zauberhand vor ihm stand und kippte auch diesen mit einem Zug herunter. „Wahrscheinlich versuche ich hiermit einfach wieder „normal“ zu werden, was auch immer das ist! Mein Plan war eigentlich jemanden aufzureißen um mir zu beweisen, dass Sex mit einem Mann nicht das ist, was in meinen Träumen stattfindet. Solchen Sex kann es nicht geben!“ „Kann es nicht?“, fragte Tai und war dabei so verflucht verschmitzt. Warum bohrte der Kerl weiter? Matt bemerkte, dass der Fußballer auf Etwas hinauswollte ohne dabei wie ein Lehrmeister zu wirken. „Jetzt mal im Ernst! Wenn ich an den Lederkerl von eben denke, läuft es mir eher kalt den Rücken runter, als dass ich an heißen Sex denke!“ Das brachte Yagami jetzt vollends zum Lachen. Ein sanftes melodisches Lachen, das trotz der Lautstärke um sie herum in seinen Ohren klang und ihm wohlige Schauer bereitete. Mist! „Also suchst du Sex mit Männern, willst es aber nicht wirklich?“ „Äh,… ja, …glaube ich…?“ „Und was wäre, wenn du nicht den Sex suchst, sondern den Mann, der dir das Gefühl gibt, welches dich so verwirrt?“ Matt überlegte und trank noch einen Schluck Bourbon. Mann, die Gläser füllten sich von selbst! Der Alkohol suchte so langsam den Weg in sein Hirn. „Den Mann? Aber… ich bin nicht schwul!“ „Vielleicht bist du ja Bisexuell!“, sinnierte Tai und schwenkte sein eigenes Glas leicht in der Luft hin und her. „Weißt du… mein wirkliches erstes Mal war auch mit einem Jungen. Davor hatte ich mit einem Mädchen geschlafen, aber das konnte man nicht Sex nennen! Seitdem gab es für mich nichts anderes mehr als mit Männern zu schlafen. Es war ähnlich wie bei dir, mit viel Alkohol und wenig Erinnerungen. Abe dieses Gefühl, dass mir gegeben wurde…“ Taichi schweifte ab und sein Blick ging für kurze Zeit ins Leere. „Sex mit Männern macht mir unglaublich viel Spaß! Und wegen meines ersten Mals war ich mir sicher schwul zu sein. Aber dieses eine Gefühl suche ich noch vergebens. Weißt du was ich meine? Ich suche den Mann, der mir dieses Gefühl geben kann, bis dahin… nun ja, bis dahin genieße ich!“ „Fast schon romantisch!“, kommentierte Matt. Diese Vorstellung gefiel ihm und machte Yagami um einiges sympathischer. Yamato hatte das Gefühl, dass dieser Abend vielleicht nicht wie geplant laufen würde, aber sehr nett war! *** So wie es jetzt war, war es wirklich nett! Schon seit fast einer Stunde saß er hier an der Bar mit diesem Fremden, der sich Takeru nannte, trank guten Bourbon mit ihm und unterhielt sich gut. Und das auch noch über viele Themen unter anderem auch der Sinn und Zweck von Romantik. Taichi genoss diese Gesellschaft und der Alkohol, der ihm wieder viel zu schnell in den Kopf gestiegen war, ließ ihn die Vorzüge des Anderen deutlich sehen. Die schönen vollen Lippen, mit dem netten Lächeln, die schöne Stimme und der straffe Körper, der sich unter diesen abstrus engen Klamotten befand. Aber Tai hatte sich heute für das Trinken entschieden! Er würde seinen Prinzipien treu bleiben! Außerdem war er nicht der Richtige um mit Takeru zu schlafen! >Takeru< suchte etwas und Tai, der zurzeit durch viele Schlafzimmer wanderte, war nicht geeignet dafür. Selbst wenn er und dieser Mann vor ihm, seiner Meinung nach, eine ähnliche Geschichte hatten und auch etwas Ähnliches suchten, war er nicht der Richtige! Was wäre, wenn Taichi aus irgendeiner Hoffnung heraus mit dem Mann ins Bett ging?... Äh… welche Hoffnung? Naja… oder was wäre, wenn >Takeru< dabei herausfand, dass er wirklich nicht Bi war? Tai wollte nicht das Versuchskaninchen sein, auch wenn es zur Selbstfindung dieses Mannes beitragen würde. Irgendetwas kam ihm an diesem Mann bekannt vor. Welche wohl dessen richtige Haarfarbe war? Oder die Augen? Langsam aber sicher fühlte er sich zu dem Anderen hingezogen, was bedeutete, dass er jetzt am besten nur noch Wasser trank! Man(n) musste sich ja zu beherrschen wissen. Außerdem war der andere jetzt auch ziemlich betrunken! Tai sollte aufpassen, dass er nicht irgendeinem notgeilen Kerl in die Hände fiel. „Und was ist, wenn du mich einfach mal küsst?“, fragte Takeru plötzlich frei heraus. Sie hatten sich gerade über das Küssen von Frauen und Männern unterhalten. „Bitte was???“, konnte er nur perplex zurückgeben. „Was weiß ich? Vielleicht sollte ich es einfach mal probieren! Vielleicht sollte ich einfach mal üben… vielleicht dies, oder das! Keine Ahnung!“ >ÜbenTakeru< stöhnte auf, als er die Knospe berührte. Sachte zog er sie in seinen Mund ein und ließ die Zunge spielerisch herum kreisen. Mit der freien Hand kniff er leicht in den Zwilling der Knospe, was ihm ähnliche Geräusche einbrachte. Diese Geräusche gefielen ihm! Leiches unsicheres Stöhnen eines Mannes, der sich zum ersten Mal bewusst hingab. In Tais Magen kribbelte irgendetwas. Etwas, dass nichts mit dem Kribbeln… nein Pochen in seiner engen Hose zu tun hatte. Was war bloß mit ihm los? Diese Frage hatte er sich nun schon mindestens zwanzigmal gestellt. Er schien heute emotionaler als sonst, wollte, dass dieser schöne Mann unter ihm ein schönes Erlebnis hatte! Aber er machte das mit allen Sexpartnern so! Trotzdem war es etwas Besonderes! Tai bemerkte gar nicht, dass seine Gedanken abgeschweift waren, doch er wurde ganz schnell ins Hier und Jetzt zurückgeholt. Der Andere küsste ihn wieder hart und verlangend auf den Mund, so dass ihre Zähne leicht aufeinander stießen. Egal! In wenigen Sekunden hatte ihr Spiel einen Gang zugelegt, denn Tai wurde voller Leidenschaft geküsst. Taichi genoss das Gefühl von Haut auf Haut und beschloss dem anderen nachzugeben. Dann sollte es eben so sein! Mit einem kehligen Brummen griff er nach den Beinen des Anderen und legte sie sich um die Hüften. Ja, die Hosen störten noch, aber sein Mund war ja gerade viel zu beschäftigt die gierigen Lippen des Anderen zu küssen. Natürlich rieb seine Unterseite gegen die des Mannes und ihre eingesperrten Erektionen berührten sich. Es war so gut sich einfach nur in Ekstase zu küssen! Wann war ihm das das letzte Mal passiert? Der Mann unter ihm umschloss ihn mit den Armen und Beinen, ließ seine Fingernägel über den Rücken fahren. Es machte ihn wahnsinnig vor Lust und er wusste nicht so recht, wie er es anstellen sollte diese letzten störenden Stoffe zu entfernen, die zwischen ihnen waren. Irgendwie musste das zu schaffen sein… *** Matts Gefühle fuhren Achterbahn. Die Erregung in seiner Hose störte ihn heftig und er musste sie einfach gegen die des Anderen reiben. Seine Hände fuhren über den muskulösen Rücken und versuchten sich alles einzuprägen und sein Mund war damit beschäftigt den Anderen zu küssen. Alleine die Geräusche die ihre Lippen verursachten machten ihn verrückt. Er wusste gar nicht, dass ein Kuss sich erotisch anhören konnte! Taichi konnte seinen Körper berühren, wie er noch nie berührt worden war. War es normal so viel Gefühl in den Brustwarzen zu haben? In seinem Kopf drehte sich alles und er wollte so viel auf einmal. Noch während er das dachte, hatte der Fußballer es geschafft sie Beide aus den Hosen zu befreien, wie auch immer er das geschafft hatte! Aber sein Hirn schien hier nur das wesentliche mitzubekommen und das war gerade die Tatsache, dass sich eine stahlharte Männlichkeit an seine Eigene drückte und seine Lippen nicht mehr mit küssen beschäftigt waren, so das ein lautes Stöhnen seinen Mund verließ. Wieder küsste Tai seinen Hals entlang, hinunter zum Schlüsselbein. Yamato versuchte seine Augen zu öffnen und sah erhitzt zu dem Anderen. In diesem Moment sahen feurige Augen zu ihm hoch, was ihm Blitze in den Magen jagte. Was machte Taichi nur mit ihm? Wieder wurden seine Brustwarzen geküsst und zärtlich schabte er mit den Zähnen darüber. Aber zu kurz um diese Gefühle lange zu erforschen, da die vorwitzige Zunge schon an seinem Bauchnabel angekommen war. Taichi war in dem Bett herunter gerutscht und Matt wusste nicht wo er mit seinen Händen hinsollte! Irgendwo musste er sich festhalten! Also griff er mit einer Hand in die wuscheligen Haare, während die andere sich im Kopfkissen festkrallte. Oh, die Küsse an seinem Bauch ließen alles in sich zusammen ziehen. Das Ziel des Anderen war klar und Matt würde sich hingeben! Er hob sein Becken an, als Taichi seine Hose nun ganz auszog. Es war ihm in diesem Moment egal, dass er nackt vor dem Mann lag. Es war egal, dass er nicht derjenige war, der alles in der Hand hatte. Alles was zählte waren die Hände, die seinen Körper hinauf und herab massierten und die Lippen, die ihn überall zu berühren schienen, außer dort wo er es gerade am sehnlichsten wünschte. Ein unbekanntes Geräusch verließ seine Kehle, was Yagami wiederum ein kleines Lächeln entlockte. Dann besaß er noch die Frechheit, sich an ihm hochzuziehen! Nicht nur, dass er nicht seinen Willen bekam… NEIN! Er konnte nicht mal protestieren, denn der Fußballer hatte ihm schon wieder mit diesem verboten heißen Lippen den Mund verschlossen. Wie sollte man denn da einen klaren Gedanken fassen? Nicht, dass er das gerade wollte… „Ich hoffe, ich störe nicht die Stimmung!“, hauchte Taichi ihm entgegen, als sich seine Lippen lösten. „Aber solltest du Geschmack gefunden haben, denk daran ein Kondom zu benutzten! Nie ohne!“ Bei jedem Anderen hätte es ihn wohl genervt. Allerdings schaute Yagami ihm dabei so feurig in die Augen, dass ihm es ihm nicht wie eine Belehrung vorkam. Tai beugte sich auch schon über die Bettkannte und suchte etwa in seiner Hose. Wahrscheinlich ein Kondom… er konnte sich wirklich sicher fühlen! Dadurch, dass er sich zum Boden hinunter beugte, hatte Yamato die Gelegenheit einen guten Blick auf den schönen Rücken und… das Drachentattoo zu erlangen. Wow… so nah! Benommen streckte er eine Hand danach aus, berührte vorsichtig die feinen schwärzen Linien, die den Drachen entstehen ließen. Taichi hielt in seinen Bewegungen inne und sah ihn von untern herab an. „Alles klar mit dir?“, fragte er sanft. „JA!“, gab Matt zurück und fühlte sich ganz heiser. „Mir gefällt dein Tattoo!“ Yagami rappelte sich wieder hoch zu ihm und kam halb auf ihm zum liegen. „Du denkst noch zu viel nach, wenn du dir über mein Tattoo Gedanken machst!“ „Ja, vielleicht!“, antwortete er und schlang seine Arme wieder um den braunhaarigen Mann. „Aber ich habe so gerade rausgefunden, dass mich Tattoos an Männern erregen!!!“ Wie zum Beweis drängte er seine immer noch pochende Erregung an die des Anderen und fing den sinnlichen Mund mit seinen eigenen Lippen ein. Gab Tai noch einmal mit seiner Zunge zu verstehen, was er wollte, forderte ihn zu einem Tanz heraus. „Dann weiß ich ja jetzt, was zu tun ist!“, brummte er ihm tief zu. „Wenn du dich irgendwie unwohl fühlst, sag mir bescheid!“ Matt wollte schon wieder genervt erwidern, dass der Kerl nicht lange herumreden sollte, aber eine starke Hand, die sich fest um seinen pulsierenden Penis gelegt hatte, raubte ihm kurz den Atem. Tai war wieder herunter gerutscht und Matt bemerkte, wie ihm ein Kondom übergezogen wurde. Allerdings auf eine andere Art als er erwartet hatte und die ihn noch wahnsinniger werden ließ. Durch halb geschlossene Augen sah er, wie Taichi das Kondom in den Mund nahm und sich dann seiner harten Männlichkeit zuwendete. Dieser Mann zog ihm doch glatt das Kondom mit dem Mund über! Matt stöhnte wieder laut auf, als sein heißes Fleisch in der engen Mundhöhle verschwand. Dieser Mann wusste definitiv was er da tat! Der Mund glitt an seinem Schaft auf und ab, zog ihn immer wieder tief in die Kehle und Yamato wusste, dass er es nicht mehr lange durchhalten würde. Hallo! Er war doch kein Teenager mehr, der bei einem Blowjob sofort kam! Aber es war schwer die Beherrschung zu behalten, wenn ein Mund mit solcher Intensität an ihm saugte und abwechselnd eine Zunge über den heißen Schaft strich! Matt konnte kaum noch vernünftig Atmen und sog stöhnend die Luft in seine Lungen. Taichi ließ zwischendurch von seinem heißen Fleisch ab und leckte über die eng zusammengezogenen Hoden, nahm auch abwechselnd einen von ihnen in den Mund. Verzweifelt warf Matt seinen Kopf hin und her. Er würde gleich explodieren! Wie im Fieber bekam er mit, dass ein Finger auf seine Lippen gelegt wurden und diese umschmeichelte. Matt saugte ihn in seinen Mund und spürte einen zweiten Finger gegen seine Zunge drücken. Wie besessen begann er daran zu saugen, als könnten diese Finger ihn so beschäftigen und von seiner erregten Mitte ablenken. Es half natürlich nicht wirklich. Erstens wurden ihm die Finger entzogen, so dass Stöhnen und Keuchen wieder seinen Mund verlassen konnte und zweitens war dieser Mund, der seine Erregung bearbeitete, viel zu präsent um davon abgelenkt zu werden. Vielleicht spürte er gerade deshalb erst, dass die beiden Finger sich an einer anderen Stelle in ihn schoben, als ein leichtes Ziehen durch seine Kehrseite fuhr. Taichi führte die beiden Finger tief in seinen Eingang ein und begann damit den engen Muskelring zu weiten. Der sündige Mund fuhr aber weiter den heißen Schaft auf und ab, so dass es Matt erfolgreich davon abgelenkt wurde, als ein dritter Finger hinzugefügt wurde. Plötzlich kam Taichi wieder hoch zu ihm und küsste Matt hungrig. Die Finger in ihm bewegten sich etwas schneller vor und zurück bis sie einen Punkt trafen, der ihn Sterne sehen ließ. Ganz genau wie damals! Das Gefühl von dem er geträumt hatte, wie ein Schalter, der ihn in eine Ekstase versetzte „Das ist die Prostata!“, hauchte Tai ihm zu, als Matt sich losriss und laut aufschrie. „Ein kleiner Lustpunkt mit großer Wirkung. Merk ihn dir!“ Und dann wurde wieder sein Hals geküsst, sein Kinn, seine Lippen. Währenddessen wurden ihm die Finger, die ihn eben noch diese Lust bereitet hatten, entzogen. Taichi begann etwas an sich selbst herum zu werkeln und Yamato wusste, dass er sich ein Kondom überzog. Gleich,… gleich würde es soweit sein! Gleich würde er Tai ganz spüren! „Ich bin vorsichtig!“, versprach Taichi und schon spürte Matt wie sich die Eichel des Anderen gegen seinen Eingang drückte. Würde es weh tun? Egal! Er war viel zu erregt! Es war soweit! Die heiße Männlichkeit durchbrach seinen Muskelring. Mit einem Mal stürmten tausende von Gefühlen und Bilder auf ihn ein. Zum einen, der leichte Schmerz, den er körperlich spürte, der aber sofort in glühende Lust um schwang, als die Spitze der Erregung seine Prostata traf… gleich beim ersten Stoß!!! Er fühlte sich wie in einer anderen Sphäre. Allerdings kamen vereinzelte Bilder in seinen Kopf, wie er als 15 jähriger Junge auf dem Waldboden lag und ein braunhaariger Junge mit braunen Augen lustvoll in ihn stieß. Matt konnte förmlich den Waldboden riechen. Taichi bewegte sich weiter in ihm, küsste sein Gesicht, beobachtete ihn dabei allerdings genau. Matt öffnete die Augen, stöhnte vor Lust und versuchte zwischen diesen ganzen Eindrücken etwas herauszufiltern. Die stahlharte Erregung, die in ihn ein und aus fuhr, der trainierte Bauch, der gegen seinen eigenen harten Penis rieb. …Seine Muskeln waren zum zerreißen gespannt. Seiner Kehle wurden Geräusche entlockt, die er noch nie von sich selbst gehört hatte. Das hier… das hier fühlte sich gut an. Er wollte mehr! Verlangend suchte sein Mund wieder den des anderen, forderte seine Zunge heraus. Was war das nur immer mit diesen Küssen? Außerdem schaffte er es irgendwie die Beine um die Hüften des Fußballers u schlingen, so dass dieser mit jedem Stoß tiefer in ihn drang. Die Hände, die eben noch neben seinem Kopf abgestützt waren, griffen nun nach seinen Pobacken und unterstützte ihn so. Alles wurde von diesem berauschenden Rhythmus begleitet. Taichi stöhnte auch in ihren Kuss hinein und als Matt erneut die Augen öffnete… verdammt, wann hatte er sie bloß geschlossen? …sah er zwei braune verschleierte …lusttrunkene Augen, die ihn weiterhin durch halbgeschlossene Lider ansahen. Tai würde alles dafür tun, dass es ihm gut ging und diese Tatsache löste ein neues, unbeschreibliches Gefühl in Matt aus. Er wusste nicht was es war und konnte sich auch nicht darauf konzentrieren. Viel wichtiger waren die Stöße, denen er sich entgegen reckte. Die Laute des Andren, die sich mit seinen Schreien mischte… Konnte es eigentlich sein, dass der Penis des anderen in ihm noch größer geworden war? Schneller und härter bewegten sie sich. Ihre Körper schlugen nur so gegeneinander und ihre Haut glänzte vor heißem Schweiß. Es war animalisch… es war erregend und gut und Matt konnte es nicht mehr aushalten! Noch zwei Stöße… drei… Alles in ihm zog sich zusammen und Tai trieb ihn mit einem weitern harten Stoß über die Klippen seiner Lust. „Oh Yama!“ drang es an seinen Ohren und ab diesem Zeitpunkt verschwamm seine Welt. Er spürte fast wie der Andere kam und sich in das Kondom ergoss, stöhnte, schrie vor Ekstase und gleichzeitig fühlte er sich in seinen Traum versetzt. Der gesichtslose Junge aus seinem Traum wurde zu Taichi und während er ein weiteres Mal kam. Urplötzlich wurde es ihm bewusst, Tai hatte nicht nur eine Ähnlichkeit mit dem Jungen. Er war der Junge! Yama, Yama, Yama, echote es in seinen Ohren. Aber Matt war viel zu erschöpft um geschockt zu sein. Sein Körper schaltete sich ab. Wie ferngesteuert und er musste kurz die Augen schließen. Bevor seine Welt schwarz wurde, spürte er noch zwei starke Arme, die sich schützend um ihn schlangen. *** Völlige Entspannung waberte durch seinen Körper und dennoch schlug sein Herz so schnell und laut, dass es für jeden in der näheren Umgebung zu hören sein musste! Tai streckte sich etwas und bemerkte die andere Person, die in seinen Armen lag. Es passierte selten, dass er mit jemanden im Arm aufwachte. Ok, er hatte nicht wirklich tief geschlafen. Vielleicht war es eine „zwei-Stunden- Ohnmacht-nach- dem- Sex- Schläfchen“ gewesen. Aber… er genoss es diesen Körper an seinem zu spüren. Es war alles so vertraut und gleichzeitig so neu. Normalerweise verspürte er in solchen Situationen den Drang, einen anderen Mann zu wecken und sich freundlich zu verabschieden. Er hatte ja nun genug One- night- stands gehabt um zu wissen, was sich gehörte. Aber hier und jetzt…? Taichi öffnete die Augen und sah in das entspannte Gesicht des Mannes, von dem er nicht mal den Namen kannte. Wer war der Fremde nur? Sollte er unter die Perücke schauen um zu sehen welche Haarfarbe sich darunter verbarg? Nein! Dieser Mann hatte einen Grund es zu verbergen, auch wenn Tai irgendwie das Gefühl hatte, dass sich blondes Haar darunter verbarg. Sein Kopf wollte einfach die fixe Idee nicht loslassen, dass er diesen Mann kannte! Warum fühlte er sich gerade in seine Jugend zurückgeworfen? Jetzt wo er sich so entspannte und der Alkohol verpufft zu sein schien, konnte er nicht aufhören darüber nachzudenken. Die Geschichte des anderen war Seiner so ähnlich. Konnte es sein? …War dieser Mensch, der sich so wundervoll in seinen Armen anfühlte, der sich ihm hingegeben hatte, vielleicht…? Yama? Der Mann spukte in seinem Kopf herum. Langsam war es einfach zu hoch für ihn! Er sollte eine langsamere Gangart wählen. Am Besten er wartete, dass der Schönling aufwachte. Dann würde er mit ihm reden… und ihn vielleicht nicht mehr gehen lassen! Morgen hatte er immerhin frei! Oh Mann! Was dachte er da nur? Tai grinste leicht in sich hinein. Er schien annähernd das gefunden zu haben, was er so lange gesucht hatte. Trotzdem war er viel zu realistisch um in irgendeine Träumerei zu verfallen. Fakt war, sobald der Andere aufwachte, war ein Gespräch fällig! Fürs Erste ließ er ihn aber noch schlafen. Er selbst war viel zu aufgeregt um weiter zu schlafen! * Es tat gut kaltes Wasser über seinen Körper laufen zu lassen. Er hatte nicht vorgehabt zu duschen. Naja… nicht alleine, aber er brauchte einen klaren Kopf. Der Gedanke, dass dieser Mann sein… nun ja Traummann sein konnte, ließ ihn nicht los. Definitiv würden sie reden müssen! Taichi beendete seine kleine Dusche, nahm eines der hoteleigenen Handtücher und trocknete sich notdürftig ab. Er musste einfach wieder zu dem Anderen, musste mit ihm reden, oder ihm zumindest beim Schlafen zusehen! Schnell wickelte er sich ein zweites Handtuch um die Hüften und trat aus dem Bad in das Hotelzimmer. Allerdings fand er keinen schlafenden Schönling vor, sondern einen zur Tür schleichenden Mann mit eingezogenen Schultern. Es sah seltsam aus, wie er da erstarrt, mit einer Hand an der Klinke stehen blieb, als er hörte, wie Tai das Bad verließ und in den Raum kam. Gleichzeitig versetzte es ihm aber auch einen Stich zu sehen, wie der Mann mit dem er geschlafen hatte und der ihm, trotz das er ihn nicht kannte, so viel zu bedeuteten schien, sich wegschleichen wollte. „Wo willst du hin?“, fragte Tai fast schon überhetzt. Nicht, dass er nicht wusste was der Mann da tat, aber er wollte es hören, wollte… den Mann aufhalten. „Hast du…Angst? War es nicht gut für dich… nein blöde Frage! Hast du nichts gespürt?“, rief er dem Rücken zu, dessen Schultern sich ein wenig mehr zusammenzogen. „Nein…doch… danke! Aber… ich… ich muss jetzt gehen!“, stammelte der Andere. „Das merke ich schon!“, meinte Tai daraufhin nur. „Aber… willst du nicht darüber reden? Ich meine, so blöd dir das jetzt erscheinen mag und so ungewöhnlich das für mich ist, ich habe Fragen!“ „Fragen?“, kam es leise zurück. „Ich dachte du hast oft One-night- Stands!“ „Nicht mit jemanden, der ausprobieren will, wie es ist mit einem Mann zu schlafen! Nicht mit jemanden, der eigentlich nichts mit Männern als Liebhabern zu tun haben will und dann doch alles auf eine Karte setzt! Vor allem nicht mit jemanden mit deiner Geschichte.“ „Das tut nichts zur Sache!“, meinte der Mann mit etwas festerer Stimme. Taichi sah, wie sich die Schultern strafften und wünschte sich, der Kerl würde sich endlich umdrehen,… ihn anblicken! Stattdessen verschloss er sich. „Für mich tut es das aber!“, sagte er entschlossen und beschloss direkt vorzupreschen. „Es ist wichtig für mich, weil mein erstes Mal mit einem Mann mein Leben verändert hat! Ich hatte diesen Mann,… naja Jungen, gesucht. Wollte Antworten, ach was… ich wollte diesen Jungen! Er war etwas Besonderes für mich, selbst wenn wir uns nicht kannten! All die Jahre habe ich gesucht und du hast mir das gleiche Gefühl wie damals gegeben! Es ist auch nicht nur das. Ich habe das Gefühl, dass ich dich kenne!“ „Lass es sein! Frag nicht weiter und lass es eine Nacht gewesen sein! Du lebst dein Leben weiter und ich meines!“ Warum drehte sich der Mann nicht um? Warum?! „Ich kann es aber nicht!“, rief Taichi etwas lauter. „Ich… Verdammt, halte mich bitte nicht für verrückt, aber ich muss dich das jetzt einfach Fragen!“ „HÖR AUF!“, schrie der Andere jetzt und drehte sich energisch um, sah ihn mit geröteten, verwirrten Augen an. Vermutlich brannten die Kontaktlinsen. „Nein, ich muss es wissen!“, rief Tai in derselben Intensität. „War dein erstes Mail in einem Wald? Bei einer Party auf Hokkaido?“ Die Augen die größer wurden verrieten es ihm. „Nein!“, rief er nur, aber Tai wusste, dass es gelogen war. „Du hattest viel Alkohol getrunken und damals hattest du kaum Zeit genug, nachdem du mit dem andern Jungen geschlafen hattest, zu reden oder dich anzuziehen, weil die anderen Partygäste nach euch suchten?“ „Nein, so war es nicht!“ Der Mann drehte sich um, griff nach der Türklinke und wollte die Tür öffnen, doch Taichi war schneller! Er sprang zur Tür und drückte sie mit einer Hand zu. Ganz nah kam er an den Anderen heran, ohne seinen Rücken zu berühren. Er konnte die Haut am Nacken sehen… die kleinen Härchen, die sich aufrichteten. „Es war so! Ich weiß es,… denn ich war es, der bei dir war!“ „Hör auf!“ „Oh doch! Deine Erinnerung ist meine Erinnerung und du bist… Yama!“ „Hör verflucht nochmal damit auf, Yagami!“, schrie der Andere und drehte sich schnell um. Das wiederum schockte Tai und er ging einige Schritte zurück. „Woher kennst du meinen Nachnamen?“ „Es ist egal, so wie alles egal ist!“, rief der andere jetzt zornig. „Dann ist es eben damals mit uns passiert, oder jetzt… oder… ach egal! Hör auf zu fragen und lass die Vergangenheit ruhen!“ Tai war wie in einer Starre gefangen. Da war der Mann, den er gesucht hatte, von dem er nur noch den Vornamen kannte, der ihm so viel bedeutete und dann war alles egal? Und woher kannte er seinen Nachnamen? Das war alles zu viel für ihn. Und noch während er so verwirrt auf den Mann achtete, geschah es. Yama wischte sich verzweifelt über die brennen Augen. Dabei verrutschte eine der violetten Kontaktlinsen und entblößte ein eisiges, aber ebenso verwirrtes Blau! Blaue Augen? Blau und… blond? In Sekundenschnelle war Tai wieder bei dem Anderen und zog ihm die Perücke vom Kopf. Blonde Haare kamen zum Vorschein. Ja,… Das war sein Yama von damals, aber auch eine Erkenntnis machte sich in ihm breit. „Ishida?!“, fragte er schnell atmend. Es war Matt Ishida, der hier vor ihm stand! Der Matt Ishida, der ihn seit Wochen von oben herab behandelte, der, der ihn als Personal abstempelte und… der mit ihm geschlafen hatte! Der Ishida war sein …Yama! Taichi könnte sich für seine Dummheit ohrfeigen! Matt Ishida! Yamato Matt Ishida!... ->Yama! „Was ist das für ein krankes Spiel?“, fragte er und ging wieder einige Schritte weiter zurück. Die Augen des Anderen wurden gleichgültig. Irgendwie schaffte er es auch, die andere Kontaktlinse aus dem Auge zu wischen, so dass jetzt beide blauen Augen eisig auf ihn gerichtet waren. „Ein Test! Einfach nur ein Test! Dass du der Junge von damals warst, ist mir auch erst heute Nacht klar geworden! Tja, es ist so wie es ist. Ich war verwirrt, weil du mich irgendwie angezogen hast. Aber ich bin nicht schwul! Und ich stehe auch nicht auf dich!“. Die kalte Stimme jagte Taichi Schauer über den Rücken. „Ich konnte mich nicht mehr auf meine Arbeit konzentrieren, also habe ich einen Weg gesucht um diese Verwirrtheit loszuwerden. Der Weg war mit dir zu schlafen, ich habe es ausprobiert, es war mal ne Erfahrung, mehr aber auch nicht!“ „Das… das kann nicht wahr sein!“ Nun war es an der Zeit für Tai herum zu stammeln. Eine riesige Enttäuschung machte sich in ihm breit und drohte eine enorme Wut zu werden. „Ich war nur ein Versuchskaninchen?“ „Genau so könnte man es ausdrücken! Du gehst deinen Weg und ich meinen!“ Wieder diese Kälte! Yamato wandte sich zur Tür und machte sich bereit hindurchzugehen, drehte seinen Kopf aber noch mal in seine Richtung. „Ach ja, mir wäre es lieb, wenn unser kleines Stelldichein nicht an die Öffentlichkeit geraten würde!“ „Verschwinde!“, zischte Tai nur dunkel und wurde von einer eisigen Ruhe umfasst, die nichts Gutes bedeutete. Die blauen Augen weiteten sich für einige Sekunden, wurden aber schnell wieder gleichgültig. „Sicher!“ Und damit verschwand Matt Ishida aus dem Raum. Taichi stand noch einige Minuten in einer Art Starre am selben Fleck. Seine Fingernägel bohrten sich in seine Handflächen und sein Körper fühlte sich nach und nach taub an. Erst viel später bemerkte er, dass ihm Tränen über die Wangen liefen und er setzte sich auf das Bett. Noch nie in seinem Leben war er so gedemütigt worden! Nie!!! *** Verflucht! Verflucht, verflucht! Wie um alles in der Welt war er auf eine solche Idee gekommen? Wie hatte er sich nur so albern benehmen können? Er war verrückt. Das musste es sein! Er war total geisteskrank! Anders war es nicht zu erklären! Matt duschte mittlerweile zum dritten Mal. Aber nicht um sich nur zu reinigen. Nein! Er wusch sich, um einen für ihn viel zu angenehmen Geruch loszuwerden. Er hatte nach heißem Sex gerochen, gemischt mit Yagamis Eigengeruch und etwas von ihm selbst. Dieser Geruch gefiel ihm! Er gefiel ihm verdammt nochmal! Das durfte nicht sein! Noch dazu stürmte gerade soviel auf ihn ein. Die Empfindungen die er hatte, als er Yagami küsste! Welche Intensität dahinter gewesen war! Die Art wie sein Körper berührt worden war und die Lust, die er dabei empfunden hatte. Lust, Leidenschaft, Stöhnen… und dann! Erinnerungen!!! Taichi war nicht nur jemand, der ihn an sein erstes Mal im Wald erinnert hatte, nein! Er war es höchst persönlich gewesen! Und dann hatte er Matt auch noch gesucht! Schleierhafte Erinnerungsfetzten stiegen in sein verrücktes Hirn. Der Brief, den er damals weggeworfen hatte. Yamato glaubte nun zu wissen, dass Taichi Yagami darauf gestanden hatte! Er fühlte sich zum ersten Mal seit Jahren so richtig ratlos. Das war nicht das, was er mit seiner Aktion bezwecken wollte. Er hatte Klarheit gewollt! Er hatte sein altes Leben gewollt! Aber vielleicht war eine Stunde nach seinem Abgang noch zu früh um diese Klarheit zu erlangen. Er musste vielleicht erst einmal zur Ruhe kommen! Schlafen wäre nicht schlecht! Er musste ein paar Stunden schlafen und dann war sein Hirn wieder funktionsfähig! Er würde feststellen, dass der Sex, so gut er auch war, nichts für ihn war! Er würde feststellen, dass die Gefühle, die ihn jetzt verwirrten auf den Alkohol und den Schlafmangel zurückzuführen waren. Morgen würde er sein altes Leben wieder aufnehmen können! Die Tour war in vier Tagen vorbei. Heute war ein freier Tag! Er würde Yagami nie wieder sehen. Vielleich ein, oder zwei Mal, aber er würde den Braunhaarigen einfach nicht beachten. Würde ihn normal behandeln, wenn es sich nicht vermeiden ließ mit ihm zu sprechen. Vielleicht würde er ihm ja aus dem Weg gehen! Oh Gott! Noch immer glitt ein eisiger Schauer über seinen Rücken, als er an diesen kalten Ausdruck in Yagamis Augen dachte! Er hätte nie gedacht, dass dieser sanfte, immer entspannte Mann dazu fähig war. Es passte zu Yamato, ja,… aber zu Taichi? Es gab keinen Zweifel daran, dass man Tai, wenn er so drauf war, nicht provozieren sollte. Denn was er an Sanftmut besaß, besaß er auch an Kraft und Stärke! Hatte Yamato ihn etwa so verletzt mit seinen Worten? Nein, das konnte nicht sein! Matt hatte während der gesamten Tour so mit Yagami geredet. Warum sollte Tai verletzt sein? Mist! Was machte er sich hier eigentlich vor? Egal wie es vorher gewesen war, sie hatten miteinander geschlafen! Wütend stieg Matt aus der Dusche, band sich ein Handtuch um die Hüfte und rubbelte sich mit einem anderen Handtuch durch die Haare. Er hatte ja unbedingt wissen wollen, wie es war Yagami flachzulegen! Er selbst war so dämlich gewesen mit dem Feuer zu spielen und sich daran zu verbrennen. Als Matt aus dem Bad in sein Hotelzimmer kam, wurde seine Dummheit auch noch sichtbar! Wie eine Spur aus Brotkrumen lagen die Kleidungsstücke seiner ach so tollen Tarnung auf dem Boden zum Badezimmer. Dieses ultrapeinliche Outfit musste verschwinden! Sofort! Schnell schnappte er sich die Tüte, in der diese Verkleidung seit Tagen geruht hatte und stopfte ein Teil nach dem anderen hinein. Angefangen mit der Perücke. Was hatte ihn nur dazu gebracht dieses peinliche Outfit zu tragen? Er war wohl wirklich total verrückt. Plötzlich kam ihn ein T-Shirt in die Finger. Das war keines von seinen Shirts! Das gehörte auch nicht zum Kostüm! Da durchfuhr es ihn wie ein Blitz. Sein Tanktop wurde bei ihrer wilden Nacht total zerrissen! Wahrscheinlich hatte er das T-Shirt, während Taichi unter der Dusche war, einfach aufgeklaubt, um nicht halbnackt dem Rückweg anzutreten! Dafür würde jetzt Tai mit seiner Hose und Lederjacke über dem nackten Oberkörper, bekleidet durch die Stadt laufen. Sein Sixpack würde für jeden zu sehen sein und…stopp! Er konnte nicht mehr klar denken! Sein Hirn brauchte Schlaf! Abschalten, nicht mehr daran denken! Wie automatisch ließ er die Tüte fallen und ging mit dem T-Shirt in der Hand auf das Bett zu. Ließ sich einfach darauf fallen und schlief ein. Dass er sein Gesicht dabei in das Shirt presste, bemerkte er schon gar nicht mehr! *************************************************************************** Wow, das war viel! Also wer jetzt noch dabei ist kann auch weiterlesen!!! Kapitel 9: ----------- Gut, hier ist mal ein kleines Kapitel! „Na Junge! Bereit für die letzten Tage?“, fragte Toki als sie beide am Abend in den Equipment-Truck stiegen und losfuhren. Der freie Tag war vorbei und Toki und Tai fuhren schon zum nächsten Veranstaltungsort. „Mehr oder weniger!“, sagte Taichi leise. Er hatte den ganzen Tag damit verbracht mit Jake durch die Gegend zu spazieren. Er hatte keine Lust gehabt zu laufen, keine Lust mit irgendjemand zu sprechen. Als Yamato das Zimmer in der Nacht verlassen hatte, hatte Tai sich erst etwas beruhigen müssen. Tai hatte geweint! Er war ein gefühlsbetonter Mann, aber er hatte selten geweint, vor allem wegen einer Affäre. Doch insgeheim wusste er, dass es nicht nur eine Affäre gewesen war! Es waren zehn verdammte Jahre! Tai hatte das Gefühl gesucht und Denjenigen, der es auslöste zusätzlich gefunden. Und jetzt hatte er seine Antworten auf alles! Vielleicht hatte er nur nicht erwartet dass sie für ihn so negativ, sogar… schmerzhaft für ihn ausfallen würden! Aber er hatte jetzt auch endlich seine Erklärung für seine Gefühle, die er in den letzten Wochen gehabt hatte. Matt hatte ihn angezogen, weil er sein Yama von damals war! Er hatte die guten Eigenschaften in ihm gesehen. Der Musiker hatte ihn wie einen Laufburschen behandelt und doch hatte Tai nur auf seine Stimme, seinen Ehrgeiz und das bewundernswerte Wesen reagiert. Am Ende hatte er in dieser Nacht die sie miteinander verbracht hatten nur dazu gedient ein Versuchskaninchen zu sein! Was sollte er davon halten? Okay… es war ihm klar gewesen, dass der schüchterne Mann, der sich Takeru genannt hatte, der ihm ein Stück seiner Geschichte erzählt hatte und etwas Alkohol getrunken hatte, Tai dazu ausgesucht hatte mit ihm Sex zu haben um schwulen Sex auszuprobieren! Tai hatte sich lang genug dagegen gewehrt. Aber die explosionsartige Nacht, die vielen Erinnerungen… alles hatte dazu geführt sich wohl zu fühlen. Er könnte sich selbst einfach nur für seine Dummheit schämen! Er war seinen Prinzipien nicht treu geblieben und Yama…to, egal ob er wusste, dass sie vor zehn Jahren einen One- night- Stand hatten, oder nicht, hatte einfach nur den nächst besten schwulen Mann angeln wollen. Nun das war hart ausgedrückt! Matt hatte Tai aus irgendeinem Grund auf dem Kieker gehabt, hatte ihn sogar für seine Verwirrtheit verantwortlich gemacht. Mist! Es war einfach noch zu früh klare Gedanken fassen zu können. Tai würde die nächsten Tage durchhalten und sobald er zu Hause etwas Ruhe fand, alles aufarbeiten müssen! Es war vermessen zu sagen, dass er alle Gefühle auf einmal abstellen konnte, doch er musste versuchen seine Fassung zu wahren. Das und den Sänger aus dem Weg zu gehen! Wenn sie in Tokio waren musste er nur noch einmal beim Auf- und Abbau helfen und dann würde er alles abschließen. „Du siehst nicht begeistert aus, Junge!“, durchbrach Toki seine Gedanken und wischte sich mit einem Taschentuch über die Stirn. Tai sah ihn an und vergaß einen Moment seine eigenen Sorgen. „Und du siehst etwas blass aus!“, kommentierte er. „Soll ich lieber fahren?“ „Tja, ich werde auch nicht jünger!“, meinte Toki nur grinsend. „Kaum zu glauben, dass ich das selbst aus meinem Mund höre, aber die Tour hat mich echt geschlaucht. Deine Muskeln sind gewachsen und mein Rücken tut weh, so ist es nun mal!“ Trotz des anstrengend Tages musste Taichi lächeln. „Okay, du Greis! Aber wenn du nicht mehr kannst, lass mich fahren!“ Um ehrlich zu sein,… vielleicht würde ihm etwas Konzentration auf die Straße helfen, auf andere Gedanken zu kommen! *** „Guten Morgen Mr. Rockstar!“, rief Yoshiko laut neben seinem Ohr. „Du hattest zwar heute Zeit und frei, aber musst du den ganzen Tag schlafen?“ Matt schreckte hoch. Er lag nackt in seinem Hotelbett und hielt ein T-Shirt in einer Hand. „Wie …was?“, fragte er irritiert. „Oh Mann, das muss ja ne heiße Nacht gewesen sein, wenn du eingeschlafen bist, bevor du dein Shirt überziehen konntest!“, meinte Yosh mit einem halb belustigten, aber auch halb besorgten Blick. „Ich habe den ganzen Tag auf ein Lebenszeichen von dir gewartet und mich jetzt doch mal dazu entschlossen nach dir zu sehen. Es ist sieben Uhr abends und auch wenn du aus unerfindlichen Gründen beschlossen hast den Tag zu verschlafen, solltest du etwas essen! Wir müssen heute um Mitternacht weiterfahren! Der Equipment-Truck ist schon unterwegs!“ Bitte was? Oh nein, er hatte nicht wirklich den ganzen Tag geschlafen! Aber das würde auch die Endlosschleife an Träumen erklären, die ihn seit Stunden heimsuchten. Träume von damals im Wald, Träume von der letzten Nacht, Träume vom Ende der letzten Nacht! Und in allen Träumen ging es natürlich um Yagami. Toll! Da hatte er versucht zu schlafen um das alles abzuschalten und dann das! Hallo! Taichi Yagami musste aus seinem Kopf raus! „Was ist los mit dir?“, fragte Yosh. >Nichts< lag auf seiner Zunge, aber „Ich habe mit Taichi Yagami geschlafen!“, kam in Wirklichkeit heraus. Er hatte es niemanden jemals sagen wollen. Schon gar nicht Yoshiko, der ja erst seit einigen Wochen Taichi als Beuteobjekt aus den Augen gelassen hatte. Er hatte alles in sich verschließen wollen, alles vergessen. Stattdessen plauderte er es einfach so heraus! Gut, er war schlaftrunken gewesen… bis vor einer Sekunde, nachdem er bemerkt hatte was er gesagt hatte, aber das war doch keine Entschuldigung für sein loses Mundwerk. Er konnte mit Yosh über alles reden. Hin und wieder wurden auch mal Probleme gewälzt, aber Matt war sich nicht sicher ob diese Offenbarung hier an der richtigen Stelle war! Vor allem als sich Yoshiko mit riesigen verständnisvollen Augen auf das Bett plumpsen ließ. „Sag das nochmal!“, sagte er nur verblüfft. Matt schluckte hart. „Ich glaube du hast es richtig verstanden!“ „DU! Du hast mit Taichi Yagami geschlafen?“, wiederholte Yosh immer noch verblüfft. „Du als Superhetero, der nichts bei Frauen anbrennen lässt, hast mit einem schwulen Mann geschlafen?“ Es half wirklich nicht es zu leugnen. „Ja!“, hauchte er tonlos. „Wow!“, kommentierte Yosh und sackte kurz in sich zusammen. „Und, war er gut?“ Kam es aber sofort wie aus der Pistole geschossen. Matt hörte zum Glück keinen Groll aus der Stimme heraus, viel eher echtes Interesse. Yoshiko sah in Tai anscheinend wirklich nur noch einen Freund. „Yosh ich… keine Ahnung. Ja! …Aber es ist völlig unwichtig und egal! Und ich will den Kerl nicht mehr sehen!“ „Das ist mir gerade zu hoch! Warum nicht! Was ist denn passiert?“, fragte der Manager alarmiert und Matt begann zu erzählen. Angefangen bei seinem ersten Mal in dem Waldstück, über die letzten Stalking-Wochen und die verwirrenden Träume, bis hin zur letzten Nacht! Genauso erzählte er, wie verwirrt er war und das er es für das Beste hielt, Yagami aus dem Weg zu gehen. Die nächsten drei Tage würde er es schaffen! „Das ist verrückt!“, sagte Yosh, als Matt eine Stunde später mit seinen Enthüllungen geendet hatte. „Das sage ich ja!“, meinte Matt schulterzuckend. „Es war verrückt mit ihm zu schlafen!“ „Nein, das meinte ich nicht!“, sagte Yosh und wirkte sehr ernst. „Du kennst meine Meinung zu Taichi… ich hätte mir vor ein paar Wochen alle Finger danach abgeleckt ihn zu bekommen. Gut… manchmal möchte ich das jetzt noch, aber ich finde es ist eher verrückt, dass du das ganze Vergessen willst! Taichi gehört nun mal ein wichtiger Abschnitt deines Lebens und du kannst es weder ungeschehen machen, noch es freiwillig aus deinem Kopf löschen! Du musst mit Tai darüber reden!“ „Quatsch, warum denn? Ich habe bisher mit keinem meiner One-Night-Stands geredet Warum sollte es bei Yagami anders sein?“ „Weil Taichi jetzt schon ein wichtiger Teil deines Lebens ist! Er war es unbekannter Weise vor zehn Jahren und ist es seit Wochen und bestimmt speziell nach heute Nacht!“ „Das ist Blödsinn!“ Matt stand auf und ging zum Kleiderschrank. Das das Shirt noch auf dem Bett lag wurde ihm weiterhin bewusst. „Hör auf dir selbst etwas vorzumachen!“ War die Antwort darauf. „Da ist etwas, was dich mit Tai verbindet! Ich will hier bestimmt nicht von Liebe oder so sprechen, aber da ist etwas! Und eben das kannst du nicht leugnen!“ „Oh ja, und wie ich das kann! Da war rein gar nichts außer Sex und der Tatsache, dass Tai jetzt beleidigt ist! Es lohnt sich nicht darüber ernsthafte Gedanken zu machen! Bald ist die Tour vorbei und dann geht jeder wieder seiner Wege!“ „Matt das wird nicht so klappen wie du dir das vorstellst!“, prophezeite sein Freund, aber Matt sah ihm in den Augen an, dass Yoshiko nichts weiter dazu sagen würde. Er kannte ihn schon lange genug. Allerdings wusste er auch, dass der Manager jetzt in dieser Lage für ihn da sein würde. Tief seufzte Yosh auf und erhob sich von dem Bett. „Wie dem auch sei! Es ist deine Entscheidung! Aber jetzt kommst du zum Essen und gehst dann deinen Kram einpacken! Es liegen noch einige Kilometer vor uns!“ Damit umarmte er Matt schnell und verschwand aus dem Zimmer. Matt konnte wirklich froh sein einen Freund wie Yosh zu haben! *************************************************************************** Der letzte Schnitt! Kapitel 10: ------------ So ihr Lieben! Das ist jetzt das letzte Kapitel. Auch hier wird es Lemon geben! „Das geht mir alles so auf den Sack!“, beschwerte sich der sonst so positive Yosh. „In zwei Stunden ist das letzte Konzert und du hast eine Ausstrahlung wie ein vergammeltes Toastbrot!“ „So ein Blödsinn!“, konterte Matt sofort. „Ich schmeiße mich gleich in mein Bühnenoutfit und dann geht es schon! Es war eine harte Zeit, man!“ „Das war es auch für alle anderen Matt!“ Yoshs Managerstimme ließ keinen Zweifel an der Ernsthaftigkeit. „Ich sage dir seit wann das so geht! Seit knapp vier Tagen, als du dich entschieden hast deine Gefühle unter den Teppich zu kehren, anstatt darüber zu reden!“ „Bitte was? Ich habe dir doch alles erzählt!“ Was wollte der Kerl denn von ihm? Er hatte mit Yosh geredet. Das musste doch wohl reichen! „Yamato Ishida! Du hast mir vielleicht erzählt was passiert ist und du hast mir erzählt was du vorhast! Aber erstens bin ich nicht derjenige, mit dem du reden solltest und zweitens hat dir dein Vorhaben, deine Gefühle links liegen zu lassen, in den letzten Tagen nichts gebracht! Du bist unkonzentriert und wir haben Glück, dass die Mädels vor der Bühne so vernarrt in die Band und dich sind, dass sie nichts davon bemerkt haben. Aber hey! Gleich beginnt das große Finale und damit ist nicht die Party danach gemeint, sondern das Konzert und nun hör zu! Das Konzert ist in einem Stadion!!! Zwar ein Kleines, aber ausverkauft! Also reiß dich gefälligst zusammen! Und noch was! Wenn der Tag heute um ist, sieh zu, dass du dich mit Taichi zusammensetzt! Ach… am besten gleich nach dem Konzert! Ach was rede ich da! Das Konzert muss einfach einschlagen! Danach kannst du schauen, was du machst! Ich muss jetzt hier raus! Ich komm später wieder!!!“ Damit war der Manager aus der Garderobe verschwunden. Was sollte das bloß? Eine Standpauke hatte ihm jetzt wirklich noch gefehlt. Nicht genug damit, dass er sich wirklich schlecht fühlte, nein! Yosh musste auch unbedingt in der Wunde herum bohren. „Wow das wird der Hammer!“, rief Akihiko und stürmte in die Garderobe. „Heute ist es besonders kribbelig, meinst du nicht?“ Matt beobachtete wie sich der Drummer strahlend auf die Couch schmiss und eine Sportzeitschrift nahm, die die Veranstalter für sie zurecht gelegt hatten. Wenn er seinen Bandkollegen so beobachtete, kamen ihm schon wieder Yoshikos Worte in den Sinn. Matt hatte seit der Nacht mit Taichi, viel nachdenken müssen. Er konnte die Sache nicht vergessen. Er konnte die Gefühle nicht verleugnen, die er in der Nacht hatte, die Lust und Leidenschaft! Zarte Hände auf seiner Haut. Sein Körper spielte total verrückt! Yagami war ihm schon ein paar Mal über den Weg gelaufen und von beiden Seiten hatte eine eisige Stimmung geweht. Und jedesmal wenn sein Hirn Tai zornig entgegentreten und die negativen Seiten an dem Kerl innerlich aufzählen wollte, machte ihm sein Körper mit einer Art Sehnsucht einen gewaltigen Strich durch die Rechnung! Es war anders, als vor der Nacht, als er Taichi regelrecht gejagt hatte. Jetzt wollte sein Körper wieder und wieder und wieder zu Yagami gehen. Vielleicht hätte er sich zwischendurch mit einer Frau einlassen sollen, aber er hatte einfach keine Lust darauf gehabt. Taichi Yagami wohnte in seinem Kopf und Körper… vielleicht sogar in… nein! Es konnte nicht sein, dass… er konnte es nicht mal in seinen Gedanken aussprechen! Er konnte sich nicht emotional an diesen Mann binden! Hey! Matt wusste nicht mal was Emotionen waren! Okay… hier hatte sich sein Hirn wieder eingeschaltet. Sein Körper und sein… ja sein Herz sprachen anders darüber! Konnte es sein? Konnte er wirklich etwas für einen Mann empfinden? Um ehrlich zu sich selbst zu sein war Tai seit zehn Jahren in seinen Gedanken, wenn er ein schwules Pärchen sah. Unbekannterweise und vor allem negativ, aber er hatte sich lange mit dem Jungen auseinandergesetzt, von dem er ausgegangen war, dass er ihm die Jungfräulichkeit gestohlen hatte! Das es nicht ganz so war, wusste er ja erst sein einiger Zeit. Vielleicht sollte er wirklich mit Taichi sprechen. Vielleicht würde das seine Verwirrtheit lösen! Und vielleicht… „Überraschung!!!“, brüllte der Nächste, der durch die Tür zur Garderobe stürmte. Ein blonder Blitz fiel ihm plötzlich um den Hals. „Hallo Matt! Ich bin so froh dich zu sehen!“ „TK!“ Zum ersten Mal seit Tagen konnte Matt wirklich lächeln. Sein kleiner Bruder Takeru hatte einen Backstage-Pass um den Hals und begrüßte ihn freudestrahlend. Takeru! Oh nein schon wieder rief sein schlechtes Gewissen! Immerhin hatte er den Namen seines Bruders bei Taichi angegeben! Doch die Freude seinen Bruder zu sehen überwog. „Schön dich zu sehen!“, sagte er daher. „Ich bin so gespannt auf das Konzert! Und ich kann alles hinter der Bühne verfolgen! Mann, das wird klasse!“, plapperte TK einfach weiter. Ja, so war er… lebensfroh und aufgedreht… nett! All das was Matt nicht war! MIST! „Ich will dich nicht in deiner Konzentration stören, du siehst gerade sehr angespannt aus. Wenn ich darf, schaue ich mir alles an und komme dann nach deinem Auftritt wieder!“ „Du hast ja den Backstage-Pass. Geh nur! Wenn etwas nicht stimmt, sag einfach, dass du mein Bruder bist!“ „Super! Dann mach ich das mal! Viel Erfolg euch allen! Bis nachher!“ Und schon war der blonde Wirbelwind verschwunden. Langsam begann Matt sein Outfit für die Bühne heraus zu kramen, während die anderen Bandmitglieder auch die Garderobe betraten. Sie alle hatten den Enthusiasmus, den er selbst jetzt auch so langsam wieder an den Tag legen musste. Es konnte nicht sein, dass alles was er tat und jeder Mensch mit dem er zu tun hatte, ihn zwangsläufig an Taichi Yagami erinnerte! Er musste mit Tai reden. Heute noch! Ansonsten würde er wirklich verschwinden und Yamato hatte wenig Gelegenheit wieder an ihn heranzukommen! Heute auf der After-Show-Party würde er sich Tai zur Seite nehmen und alles besprechen. Ob sie dann alles geklärt hätten war fraglich, aber es musste geschehen! Matt musste einen Schritt vor den anderen gehen. Erst ein gutes Konzert abliefern, dann die After-Show-Party besuchen und dabei Taichi erwischen. Die Verwirrung musste enden, die Gefühle mussten geordnet werden und dabei konnte ihm nur Taichi helfen. Vielleicht… aber nur vielleicht, wenn der Ausgang des Gesprächs positiv war, würde er sich auch für sein grobes Verhalten entschuldigen. Aber für den jetzigen Zeitpunkt war die Musik angesagt! Irgendetwas sagte ihm, dass er die Musik gerade jetzt für sich brauchen würde! *** Warum konnte das alles hier nicht einfach schon vorbei sein? Alles war doch sowieso schon in Aufbruchsstimmung. Er hätte eigentlich schon gehen können, verdammt! Aber Yoshiko hatte ihm davon erzählt, dass er nach all der Zeit, die die Band und die Roadies miteinander verbracht hatten, wenigstens ein Bier mit ihnen trinken musste. Taichi war regelrecht bequatscht worden! Nun, so war Kari aber zumindest an ihren Backstage-Pass gekommen. Seine Schwester würde mit ihrem Auto Jake und seinen anderen Kram abholen. Yosh hatte daher als kleine Entschädigung den Pass für sie besorgt. Natürlich hatte sie das ganze sehr aufregend gefunden. Gerade ließ er sie am Hintereingang herein und als er ihr die „gute Nachricht“ mitteilte, war sie ihm nach der Begrüßung gleich noch einmal um den Hals gefallen. „Ah, das ist also deine kleine Schwester!“, rief Yosh, der urplötzlich auftauchte. Wie machte der Mann das nur? „Ja, das stimmt!“, lachte Tai. „Kari, dass ist Yoshiko, der Manager der Band. Und Yosh, das ist meine Schwester Hikari!“ „Freut mich!“, sagte Kari und lachte dabei, so wie sie es immer tat. „Habt ihr auch gut auf meinen Bruder aufgepasst?“ Taichi rollte mit den Augen. „Ach,… ich habe es versucht!“, stieg Yosh mit mitleidiger Miene darauf ein. „Aber er hat es mir wirklich nicht immer leicht gemacht!“ Wie so oft in den letzten Tagen, sah Yosh ihn mit einem fast schon mitleidigen Blick an. Vielleicht bildete sich Tai es auch nur ein, aber er hatte eine Ahnung, dass der Manager alles wusste! Gut, bisher hatte er ihn nicht darauf angesprochen undTaichi hoffte, dass es auch so bleiben würde. Diesen Abend musste er noch überstehen, diesen Abend! Er würde jetzt seinen Job machen, bei der Party ein Bier trinken und sich dann davon schleichen. „Stört es dich, wenn ich deine Schwester etwas herum führe?“ Wurde er dann freundlicherweise gefragt. „Ja, mach das ruhig! Aber dieses mal passt du auf sie auf!“ Yosh und Kari lachten und verschwanden dann. Taichi musste für die Techniker gerade noch einen Ersatzlautsprecher hinter die Bühne bringen. Gerade jetzt begann die Band zu spielen, was ihn für einen Moment in seinen Bewegungen innehalten ließ. Es war schon schwer gewesen die Stimme des Sängers bei den letzten Konzerten zu hören. Doch heute hatte alles auch noch einen Hauch von Abschied. Aber… es war gut so! Keine verlegenen Blicke mehr, kein umeinander herumschleichen. Ein paar Stunden noch und Tai konnte anfangen gedanklich Abschied zu nehmen. * „So ein bisschen fehlt schon, wenn man nichts sieht und nur die Lieder hört!“, plapperte Kari aufgeregt aber strahlend. „Aber Yosh hat mich gut herum geführt. Zwischendurch bin ich dann auch noch mit einem netten Jungen vor die Bühne gegangen. War aufregend, dass wir das überhaupt durften, aber so ein Backstage-Pass wirkt wahre Wunder!“ Taichi konnte nur mit einem Ohr zuhören. In den letzten Beiden Stunden war er sich wie ein Geist vorgekommen. Er hatte zwar einige Sachen hin oder hertragen müssen, aber egal wo er gewesen war, überall war Yamas Stimme zu hören. Hallo!!! Er war auf einem Konzert, das war ihm schon klar! Aber die Texte, die rockigen, oder gefühlvollen Worte, hatten ihn heute förmlich durchdrungen. Nein, er konnte sich nichts vormachen! Er war seit seiner Jungendzeit mit diesem Menschen verbunden und er musste darüber hinwegkommen. Das würde eine verdammt harte Arbeit werden! Aber ab heute Abend hatte er dann ja genug Zeit um sich zu finden… Naja… der Fußball würde ihm schon helfen. Er würde bald das Team kennenlernen und dann viel trainieren! „…und wenn sich der Elefant dann noch in das Auto quetscht, fliegen wir zum Mond!“, durchbrach Kari seine Gedanken. „Was?“, fragte er verwirrt. „Man Tai, tu doch wenigstens so, als würdest du mir zuhören!“, rief seine Schwester und stemmte ihre Hände in die Hüften. Uhh,… jetzt sah sie aus wie ihre Mutter. Gruselig! Er war doch kein Kind, das man zurechtweisen musste! „Sorry Kari, aber ich bin für heute echt fertig!“, sagte er beschwichtigend. „Ich würd ja gerne jetzt schon mit dir fahren! Aber ich muss noch mal mit den anderen Roadies anstoßen. Wenn man über Wochen zusammen durch das Land gefahren ist, sollte man sich auch voneinander verabschieden!“ „Natürlich feierst du mit! Ist ja wohl ganz klar! Ich bringe den großen Knuddelhund und deine Sachen gleich in deine Wohnung.“ „Wo ich heute auch so schnell wie möglich hin will!“, ergänzte Tai. „Mensch Tai wenn du dich morgen richtig ausgeschlafen hast, will ich unbedingt wissen, was mit dir los ist! Das ist ja nicht zum aushalten!“ „Ja Mum!“ „Nenn mich nicht Mum!“, sagte Kari gespielt ernst, kicherte aber auch leicht. „Aber vielleicht habe ich dir dann ja auch etwas zu erzählen! Ich habe mir nämlich die Nummer von Takeru geben lassen! Wer weiß, wer weiß!“ „TAKERU?!“, rief Tai etwas lauter als gewollt. „Ja?...?“, meinte Kari verwundert und zog eine Augenbraue in die Höhe. „Das ist der Junge, von dem ich gerade geredet habe! Es ist der Bruder von einem Bandmitglied. Von…äh.“ Hatte sie den Anstand rot zu werden? „Ja? Von wem?“ „Wie gesagt, der Kerl war wirklich nett …und ich habe ihn wohl angestarrt!“ Das konnte ja etwas werden! Seine Schwester, mit dem Bruder eines Bandmitgliedes! Natürlich konnte er sich denken, wessen Bruder es war, von dem Kari sprach. Erstens hatte er einen blonden jungen Mann hinter der Bühne gesehen, der Matt ähnlich sah und zweitens sah seine eigene Schwester ihm auch nicht nur ähnlich (von ihren ordentlichen Haaren mal abgesehen) sie hatten auch einen ähnlichen Männergeschmack! „DU schläfst dich am Besten in dieser Nacht aus!“, kommentierte Tai und schaffte es dies sogar scherzhaft rüber zubringen. „Blödmann!“, kicherte Hilary und umarmte Tai fröhlich. „Jaja und jetzt ab!“ Damit schob er sie liebevoll in Richtung Fahrersitz, bevor er sich auch zu Jake herunterbeugte. „So Großer! Nimm nicht die Wohnung auseinander und mach es dir gemütlich!“ Jake schnaubte und legte den Kopf auf die Seite. Tai schmunzelte und öffnete die Hintertür des Autos. Brav sprang der Hund hinein und auch wenn er Jake später wiedersehen würde, war dieser Moment komisch. Die Tour, bei der er so viel Zeit mit Jake verbracht hatte war vorbei. Wenn man fast den ganzen Tag miteinander verbrachte, gewöhnte man sich an dieses Zusammensein! Jetzt wurde er doch tatsächlich sentimental! Seufzend sah Taichi dem Auto nach, bevor er die Halle wieder durch den Hintereingang betrat. Es war jetzt alles still, wenn er sehr aufmerksam lauschte, konnte er vielleicht die Menschenmenge hören, die auf den Ausgang zufloss. Die Musik war verstummt. Trotzdem hatte alles eine Atmosphäre, die mittlerweile so vertraut war. HALT! Ein unbekanntes Geräusch? Taichi horchte auf. Etwas, dass ihn sehr besorgte! Ein Keuchen, begleitet von panischen Luftzügen! Schnell setzte er sich in Bewegung! *** Konzentrieren. Konzentrieren! Verdammt! Matt fiel es schwer, als er zum gefühlt tausendsten Mal in eine Kamera lächelte. Mist! Die Presse war für eine Stunde zur After-Show-Party eingeladen. Diese Stunde war aber erst in ein paar Minuten vorbei! Das Konzert war wunderbar gewesen. Befreiend und gut! Er liebte es zu singen, die Band hatte einen guten Start in diesem Business hingelegt! Yamato hatte so ein Gefühl, dass es in seinem Kopf endlich klick gemacht hatte! Der Schalter war umgelegt. Er würde mit Taichi reden und das stand fest! Irgendwie ließ ihn das nervös werden. Tai war bestimmt nicht gut auf ihn zu sprechen! Während er also hier und da in die Kameras lächelte, wanderten seine Blicke suchend hin und her! Bei Matts Pechsträhne und Tais Dickkopf, war dieser wahrscheinlich schon längst verschwunden! Yosh hatte ihn heute während irgendeiner Pause erzählt, dass er Taichi dazu „genötigt“ hatte auch zu der Party zu kommen. Daran musste er sich jetzt klammern. Es war zurzeit seine einzige und wahrscheinlich auch letzte Chance an den Fußballer heran zu kommen! Sobald sich der letzte Fotograf, mehr oder weniger freiwillig, verabschiedet hatte, lief Matt suchend in der Meute umher. Das Technik-Team, die Roadies, Beleuchter, Bühnenhelfer und überhaupt alle, die bei der Tour geholfen hatten, waren neben ein paar geladenen Gästen und Models, versammelt. Aber Taichi konnte er nicht finden. Da half nur noch Einer! Yoshiko! Schnell suchte er seinen Manager, der sich lachend mit einer Gruppe von Anzugträgern unterhielt. „Ah Matt!“, begrüßte er ihn, sobald er ihn sah. „Gute Neuigkeiten! Das Video hat in ein paar Tagen Premiere!“ „Super!“ Matt freute sich ehrlich, musste sich aber auf sein eigentliches Vorhaben konzentrieren. Kurz entschuldigte er sich, bevor er den Manager etwas von der Gruppe wegzog. „Hast du Tai gesehen? Bei den Roadies steht er nicht. Die schauen übrigens alle ein wenig Besorgt aus. Toki ist auch nirgendwo zu sehen, aber…“ „Sorry Matt! Ich wollte es dir erst erzählen, wenn der Pressetermin vorbei war!“, unterbrach ihn Yosh mit einem undefinierbaren Blick. „Ist was passiert?“, fragte er aufgebracht. Was wäre wenn Taichi etwas passiert wäre? Was wenn… „Toki hatte sich in den letzten Wochen zu sehr überanstrengt!“, erzählte Yosh etwas beruhigend. „Er hatte wahrscheinlich einen leichten Herzanfall und musste ins Krankenhaus!“ „Oh Mann! Warum hast du nichts gesagt?“ „Es war kurz nach dem Konzert und ihr wart schon auf dem Weg zu der Lokation hier! Ich hätte es euch jetzt gleich allen mitgeteilt. Unsre Kumpels wissen es auch noch nicht!“ „Und was jetzt?“ „Toki bleibt zur Beobachtung im Krankenhaus!“, meinte Yosh und schmunzelte leicht. „Es fehlen noch ein paar Gesundheitstests, aber ihm geht es wieder soweit gut. Er hat nach einem Bier verlangt um auf die tolle Tour anzustoßen. Allerdings hat er keines bekommen! Toki muss sich in den nächsten Wochen einfach sehr schonen!“ Und wieder sah Matt, dass Yosh in diesem Beruf genau richtig war! Er kümmerte sich um alles und war verdammt gut darin. Allerdings gab es für ihn gerade Wichtigeres um sich weiter mit den Vorzügen seines Freundes zu befassen! „Aber was ist mit Taichi?“, fragte er schnell. Yoshs Gesichtsausdruck wurde ernst. „Was willst du auf einmal von Taichi? Hattest du nicht beschlossen dein Leben zu leben und Tai dasselbe tun zu lassen?“ „Ich weiß nicht was ich will Yoshiko!“, antwortete er ehrlich. „Das was ich weiß ist, dass ich jetzt mit ihm reden muss und will!“ „Na dann versuch dein Glück!“, sagte Yosh und umarmte ihn. „Toki hatte heute die letzte Nachtwache bei den Trucks und dem Nightliner übernommen. Tai ist sofort für ihn eingesprungen!“ Matt überlegte kurz. Das durfte doch nicht wahr sein! Tai war noch am Stadion und bewachte alles? Plötzlich kam wieder Leben in ihn. „Yosh! Wo ist der Busfahrer?“ *** Tai gähnte geräuschvoll. Ihm fiel keine Situation ein, in der ihm so langweilig gewesen wäre, wie jetzt gerade. Er saß in einem Klappstuhl auf einem riesigen Gelände vor einem notdürftigen Pavillon und bewachte den Tourbus und zwei Vans mit Technik. Wer um alles in der Welt dachte sich so eine Schicht aus? Sicher, im Bus war allerhand an Schnickschnack, zum Beispiel Fernseher und Videospielkonsolen, aber der Bus war fest verschlossen! Tai bezweifelte, dass Jemand auf die Idee kam, den Bus zu knacken. Naja, immerhin konnte er sich jede halbe Stunde die Beine vertreten, indem er das Gelände abklapperte. So ganz allein ohne Jake und ohne sein Teleskop war es hier echt öde! Aber nachdem er Toki keuchend neben einem Verstärker gefunden hatte, musste alles schnell gehen. Sobald Taichi informiert war, dass es Toki soweit gut ging, hatte er sich natürlich dazu bereiterklärt, Tokis Schicht zu übernehmen. Es hatte alles schnell gehen müssen, denn dieses Mal war die Bühne und die Technik in Windeseile abgebaut worden, weil alle Leute früh Feierabend haben wollten um auf die Party zu gehen. Tai hätte Kari nicht mehr bitten können ihm Jake zu bringen. Und im hell erleuchteten Tokio war es schwierig in die Sterne zu schauen. Gut… heute Nacht musste er nur bis vier Uhr durchhalten. Dann würde die Plattenfirma den Bus holen um ihn reinigen zu lassen. Schließlich gingen auch andere Bands auf Tour. Gerade überlegte Taichi allerdings, ob er den Bus selbst knacken sollte um etwas ins Fernsehen zu schauen. Natürlich würde er es nicht tun! Aber es war ihm so langweilig! Langeweile führte zu Gedanken und die waren aufgrund seiner Situation nicht so schön für ihn. Blaue Augen, blonde Haare und zu allem Übel auch noch ein schöner Körper, der ihn umschlang! Was war dass denn für eine Art von „Trauerbewältigung“? Wie so oft in der letzten Zeit könnte er sich einfach nur über sich selbst aufregen! Das war ja mal wieder sowas von klar! Natürlich war das auch ein Punkt über den er nachdenken und dann darüber hinwegkommen musste. Aber doch nicht jetzt, wo er arbeite und nicht seine geschützten vier Wände um ihn herum waren. Jetzt musste er sich konzentrieren, so langweilig es heute auch war. Aber hey! Wenigstens war die Tour für ihn gut gelaufen. Er hatte trainieren können, hatte oft guten Konzerten lauschen können, hatte Japan bereist. …Das waren doch alles gute Dinge! Ja, von seinen promiscuen Ausflügen und dem späteren Herzschmerz mal ganz abgesehen, unterm Strich…: Machte er sich etwas vor! Solange er noch an dem blonden Sänger und ihre gemeinsame Erfahrung dachte, fühlte er sich ganz und gar nicht gut! Er konnte Yamato nicht einfach so aus seinem Herz und Kopf streichen. Egal wie sehr er mit seinem Herzen spielte. Zum Glück war es gerade wieder an der Zeit die Türen und Tore des Geländes abzugehen. Wie zu erwarten half alles nichts In seinem Kopf und seinem Herz war der Junge von damals. Yamato war nun mal dieser Mensch und er musste sich damit abfinden. Er hatte gewaltige Zweifel, dass dieser Junge noch da war. Irgendwo in dem griesgrämigen, arroganten Sänger? Wenn er noch da sein sollte, war da wohl nichts, was für Taichi da sein würde. Es war Geschichte! * Als er von seinem Rundgang zurück kam, hatten seine Gedanken aber plötzlich keine Chancen mehr. Er war in höchster Alarmbereitschaft. Im Tourbus brannte tatsächlich Licht! Das bedeutete, dass entweder wirklich in den Bus eingebrochen wurde, oder das eines der Bandmitglieder wieder jemanden „eingeladen“ hatte! Ein kurzer Stich traf ihn, als er darüber nachdachte. Was wäre wenn Yamato wieder mit irgendeiner Tussi dort im Bus war? Aber Taichi hatte nun mal Nachtwache und musste nachschauen! Also Schultern straffen und rein in den Bus! „Hallo? Egal wer da drin ist, ich komme jetzt rein!“ Oh… das hatte er auch schon mal gesagt! „Gut! Dann mach bitte die Tür hinter dir zu!" Ein eiskalter Schauer fuhr ihm über den Rücken. Er hatte Recht! Mit leicht wackeligen Beinen ging er die drei Stufen in den Bus hinein und sah nach hinten. Dort saß Matt an dem Tisch im hintern Teil des Busses, mit zwei Flaschen Bier und sah ihn… irgendwie schüchtern an. Okay, der Bus war zehn Meter lang, aber… doch, Matt erschien ihm schüchtern! „Ich habe dir ein Bier mitgebracht!“, sagte der Sänger und hielt eine der Flaschen hoch. „Ich bin im Dienst! ...Sozusagen!“, versuchte er mit aller Beherrschung, die er aufbringen konnte zu sagen. „Ich habe einen Job zu erledigen!“ „Nun, von wo könntest du den Bus besser bewachen, als von hier drinnen?“ „Was soll das Yamato?“, fragte Tai etwas gereizt. „Musst du nicht auf der After-Show-Party sein und deinen Rockstar-Charme spielen lassen? Jetzt tauchst du hier auf und willst ausgerechnet mit mir ein Bier trinken?“ „Ich weiß doch selbst nicht so genau, was ich hier mache!“ Der Blonde fuhr sich mit den Händen durch die Haare. „Wahrscheinlich wäre ich im Normalfall gar nicht hier! Aber es ist nun mal nichts normal in der letzten Zeit. Und… ich habe das Gefühl, wir müssen reden!“ „DU hast das Gefühl WIR müssten reden?“ Mal wieder stieg das Gefühl von Wut in ihm auf. Verdammt, so kannte er sich selbst nicht. Das konnte wohl wirklich nur der Mensch vor ihm erreichen! „Ja!“, antwortete Matt leise und sah ihn abwartend an. Mann! Wenn dieser Vorschlag nicht so verdammt vernünftig gewesen wäre! Seufzend ging er in den hinteren Teil des Busses und setzte sich Matt gegenüber. Er nahm das Bier an, denn irgendetwas brauchte er um sich daran fest zu halten. „Was willst du?“, fragte er nüchtern, auch wenn es in ihm drin sehr stürmisch aussah. „Ich habe keine Ahnung, wie ich anfangen soll!“, gestand Matt nervös. „Sehr guter Ausgangspunkt!“ Erwartete der jetzt gerade etwa Mitleid? „Das hier ist alles andere als einfach!“, rief Matt aus. „Ich bin so verflucht verwirrt. Ich bin ein Mann!!!“ „Ach, …und ich etwa nicht?“ „Du bist schwul und du weißt das!“, rief der Sänger jetzt etwas lauter. „Ich hatte mich dazu entschieden hetero zu sein und war glücklich damit! Und dann treff ich dich wieder und alles gerät aus den Fugen!“ „Als würde man sich das wirklich aussuchen können! Man probiert vielleicht viel aus, aber man kann sich nicht zu etwas zwingen! Und hallo! Dein erstes Mal war nun mal mit mir!“ „Ich konnte mich damals an nichts mehr erinnern Taichi!“, sagte Matt leise. „Ich hatte so viel getrunken, dass ich an dem nächsten Morgen nur an eine wilde Knutscherei, braune Augen und die Schmerzen in meinem Hinterteil denken konnte! Ich hatte damals alles geplant, ich wollte ein hübsches Mädchen haben und damit schlafen! Und dann war mein erstes Mal mit einem Jungen, dessen Namen ich nicht kannte und der keine positiven Erinnerungen hervorbrachte, weil ich mich nicht richtig erinnern konnte!“ „Ich habe dir geschrieben! Du hättest mich anrufen können!“, gab Tai schwach zurück. Er wollte diese Geschichte nicht hören! „Ich hatte mich verliebt verdammt! Es ist nicht leicht, sich sowas mit 15 Jahren einzugestehen!“ „Eben!“, rief Matt wieder lauter. „Ich war 15! Es war peinlich und gehörte so rein gar nicht zu meinem Lebensplan! -> Wenn man behaupten kann, dass man mit 15 Jahren schon einen Lebensplan haben kann! Ich wollte nicht schwul sein und da kam es mir Recht, dass ich nichts mehr wusste! Seitdem habe ich mit vielen Frauen geschlafen. Vielleicht ja auch deshalb, damit ich mir selbst beweisen konnte, dass ich nicht auf Männer stand!“ „Das verstehe ich ja noch, aber was sollte dann jetzt diese ganze Show mit der Verkleidung? Jetzt… zehn Jahre später!“ Tai war zu verwirrt um verständnisvoll zu sein. „Du hast mit mir gespielt verflucht nochmal! Warum hast du mich verführt, wenn du dir sicher warst, nicht schwul zu sein?“ „Seit Anfang der Tour hast du mich einfach nur verwirrt! Erst schwärmt Yoshiko die ganze Zeit von dir, dann bist du so schlagfertig und dann führst du auch noch ein schwules Rockstarleben! Du bist ein verdammter Traummann!“ Matt stockte und sah ihn aufgrund seiner eigenen Aussage erstaunt in die Augen. Wirklich erwidern konnte Taichi daraufhin nichts. Etwas Verlegenheit machte sich in ihm breit, weshalb er einen großen Schluck Bier trank. „Ich habe mich erst wieder an mein erstes Mal erinnert, als das Video gedreht wurde!“, fuhr Matt fort. „Ich denke mal das Lagerfeuer… du verstehst? Ich konnte mich nur nicht an deinen Namen, oder dein Gesicht erinnern. Eher an Gefühle und… dass es doch nicht so schlecht gewesen sein konnte, wie es gedacht war. Das hat bei mir alles durcheinander geworfen. Und da du der einzige schwule Mann in der Umgebung warst mit dem ich etwas zu tun hatte… Yoshiko ist ein Freund weißt du und der… ehrlich gesagt habe ich das Gefühl, dass Yosh mehr über Sex spricht, als das er ihn hat, egal! Du hast mich jedenfalls ziemlich verwirrt und ich wollte nicht verwirrt sein! Ich wollte nicht mehr von Männern träumen und ich wollte nur mein normales Leben wieder haben!“ „Aber das ist doch… Du kannst eine Empfindung doch nicht einfach gegen eine andere Empfindung eintauschen! Man kann nicht mit den Fingern schnippen und es ist so wie man es sich wünscht!“ „So bin ich nun mal! Ich wollte den Sex nochmal auszuprobieren um zu sehen, dass es nichts für mich ist mit Männern zu schlafen! Und es war dann so dass… dass mich kein anderer Mann so angezogen hat wie du! Du hast mich einerseits echt genervt, aber ich wollte mein Problem loswerden! Hätte ich dich als Matt ansprechen sollen? >Hey Yagami, schlaf mit mir!< Niemals hätte ich das gemacht! Deshalb diese Maskerade!“ „Tja, dann hoffe ich, dass es dir etwas gebracht hat!“ Taichi hielt das hier nicht mehr aus und schnaubte laut. „Ich wahr wohl das richtige Versuchskaninchen für dich was?“ Tai stand auf und wollte raus aus diesem Bus. „Halt warte Tai!“, rief Matt und stellte sich ihm in den Weg. „Du weißt ja gar nicht, was das alles in mir ausgelöst hat!“ „Es ist mir egal Yama…to!“, rief Tai jetzt aufgebracht. Er wollte nicht, dass der Kerl ihm hier im Weg stand. „Du weißt nicht, was das ganze in MIR ausgelöst hat! Hast du dir darüber Gedanken gemacht? Hierbei ging es auch um mich! Ich habe gegen meine Prinzipien verstoßen, weil du mir ein Gefühl gegeben hast, dass ich jahrelang gesucht habe! Und dann stellt sich heraus, dass du mich nur belogen und… keine Ahnung… wie Dreck behandelt hast! Ach… du hast mich schon vorher so behandelt, aber um zu sehen, ob der feine Herr doch auf Sex mit Männern steht, bin ich gut genug?“ „Du hattest in den letzten Wochen nicht weniger Sex mit Männern gehabt, als ich mit Frauen!“ Matt schien sich jetzt auch getroffen zu fühlen. „Warum also nicht mit mir?“ „Hallo! Du warst verkleidet! Ich habe mit einem süßen, schwulen Mann geschlafen, der verzweifelt versucht hatte etwas herauszufinden. Ein Mann, der in mir ein Gefühl ausgelöst hatte, das ich immer gesucht hatte. Und dann entpuppt sich dieser Mann als … als egoistischer Rockstar, der sich nimmt was er will und einfach verschwindet!“ „Dann bin ich eben egoistisch!“ Jetzt schrie der Sänger sogar. „Du nervst mich so! Ich bin nun mal wie ich bin! Wenn ich etwas will, versuche ich es auch zu bekommen und ich weiß, dass man dazu viel Arbeit braucht, aber ich bekomme es! Und ich wollte dich! Und jetzt will ich dich! Warum auch immer!“ „Man kann nicht alles haben!“, schrie Tai ihm in der gleichen Lautstärke entgegen…aber auch nur um diesem Mann zu widersprechen! Die Luft zwischen ihnen knisterte und Taichi fühlte sich eingekeilt. Er musste unbedingt sein Energie, dies sich anstaute, loslassen! Sollte er Matt jetzt Eine runterhauen? „Ich kann dafür arbeiten, verdammt!“ Der Blonde schien wirklich genauso sauer zu sein. „Und ich will dich! Weißt du was das für mich als Mann bedeutet?“ „Ich bin auch ein Mann!!!“ „Ich weiß verdammt!“ Sie waren beide immer lauter geworden, doch für einen kurzen Augenblick verstummten beide und starrten sich grimmig in die Augen. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können! Die nächste Bewegung war synchron, denn sie stürzten sich aufeinander. Tai griff nach dem Kragen von Matt schwarzem Hemd und drückte ihn gegen die kleine Küchenzeile. Kurz schauten sie sich noch an, bevor ihre Münder aufeinander prallten. Ja! Hier standen sie im Tourbus und begannen sich tatsächlich zu küssen! So hungrig, dass sie sich beinahe verschlangen und in diesem Moment ließ die Spannung ihrer Körper nach. Da war nur noch der hungrige Kuss. Lippen pressten sich gegen Lippen. Es fühlte sich herrlich an, wie der Blonde Tais Unterlippe sachte zwischen seine Zähne nahm. Schon bald reichte es aber nicht mehr und ihre Zungen begannen sich zu umgarnen. Alleine die Geräusche, die sie verursachten, trieben sie beide in den Wahnsinn. Kaum zu glauben, dass die Stimmung innerhalb von Sekunden so umschwenken konnte. Mit einem Mal packte Tai Matt, drehte sie beide herum und legte ihn auf den Tisch. Die Leidenschaft drohte ihn zu übermannen. Er wusste worauf das hier hinauslaufen würde. Doch plötzlich schaltete sich sein Hirn wieder ein… Blödes Hirn! Keuchend löste er seine Lippen von Matt, der ihn benebelt und fragend anschaute. „Das geht nicht!“, hauchte er und versuchte sich aufzurichten. „Doch, das geht!“, sagte Yamato und ließ sich mit nach oben ziehen. Er hatte seine Arme um Taichis Hals geschlungen und ließ ihn nicht los. Tai war wirklich versucht sich wieder fallen zu lassen. Hier stand er nun keuchend vor dem Tisch im Tourbus, wahrend Matt auf dem Tisch saß und seinen Nacken umklammerte. „Yama, ich möchte keinen One-Night- Stand mit ein und demselben Mann!“, sagte er fast schon bedauernd. „Gut, dass das geklärt ist!“, meinte Yamato zufrieden und begann ihn erneut mit diesen schönen Lippen zu küssen, lenkte Tai so von seinem Vorhaben ab. Allerdings nur für ein paar Sekunden, denn er löste sich schon wieder. „Ich… ich meine das ernst!“ „Ja, das ist ja auch gut so!“, meinte Matt und schaute ihn voller Ehrlichkeit an. „Denn was auch immer das hier zwischen und wird, ich will es ausprobieren! Ich will dich haben, schon vergessen?“ „Was auch immer aus uns wird?“ „Ja! Oder nennst du es schon eine Beziehung?“, fragte Matt zurück. „Ich meine, wir haben zweimal innerhalb von zehn Jahren miteinander geschlafen, was ich allerdings ab jetzt öfter tun würde. Ich habe von Beziehungen keine wirkliche Ahnung, aber wenn es so ist, will ich es ausprobieren!“ „Du redest verdammt viel, weißt du das?“, fragte Tai lächelnd und schlang seine Arme um den Sänger. „Selbst Schuld! Du hast angefangen!“ Und damit begannen sie sich erneut zu küssen! Yama umschlang Tais Hüften mit seinen Beinen und brachte ihre Köper so näher zusammen. Oh ja, sie wussten definitiv worauf es hinauslaufen würde!!! Doch nicht hier auf einem Tisch. Gab es hier nicht auch Schlafkabinen weiter vorne? Taichi ließ seine Hände unter Matts Po wandern, wobei er dort einmal fest zupackte, bevor er ihn hochhob. Matt drückte sich fester an ihn, während sie sich weiterküssten. Irgendwie stolperte Tai mit ihm in Richtung der Kojen und der Sänger führte ihn in Richtung zu einer der Unteren. Tai musste in die Knie gehen und Matt in diese Koje verfrachten. Kurz stieß sich der Getragene den Kopf an, was sie beide aber zum Lachen brachte. Aber hey! Es war verdammt schwierig jemanden durch die Gegend zu tragen um ihn irgendwo abzusetzen, wenn gerade einen wilden Zungenkampf bestritt und die Hälfte seines Blutes, die das Hirn für eine solche Leistung eigentlich brauchte, in die untere Körperregion geflossen war! Matt musste sich auf die Ellenbogen stützen und sich leicht nach vorne beugen, damit sein Kopf nicht auch noch an die Seitenwand des Busses stieß. Tai kniete sich fürs Erste auf den Boden und begann fahrig an dem Gürtel zu ziehen, der die Lederhose oben hielt, die jetzt allerdings verschwinden sollte! Und während er schon gedanklich dabei war, wie es wäre die Hose auszuziehen und die härter werdenden Männlichkeit zu befreien, oder wie sie sich in seinem Mund anfühlen würde, kam wieder diese Vernunft in den Vordergrund. „Ich habe keine Kondome dabei!“, sagte er bedauernd und sah in Matts glasig, schimmernde Augen. „Du gehörst jetzt mir Taichi Yagami!“, antwortete Dieser nur darauf. „Gerne!“, hauchte er lächelnd. „Aber ohne Kondome…“ „Tai, wann war dein letzter Test?“, unterbrach Yamato ihn und räusperte sich. Anscheinend versuchte er auch etwas Vernunft durch die Lust durchzulassen. „Kurz vor der Tour…Da wurden Gesundheitstest für das Fußballteam gemacht!“ „Und hattest du sicher immer Kondome verwendet?“ „JA, … aber…“ „Tai ich vertraue dir!“, sagte Matt und wurde eine Spur ernster. „Ich bin vor der Tour auch von Kopf bis Fuß durchgecheckt worden, natürlich auch mit einem Aidstest. Ich habe bisher auch immer mit einem Kondom verhütet. Aber du gehörst jetzt mir und ich will dich in mir spüren! Jetzt sofort!!!“ Es ließ keinen Platz für Widerworte. Sie konnten sich voll und ganz vertrauen, denn sie gehörten jetzt zusammen! Überwältigt von dieser Erkenntnis krabbelte Tai hoch zu Matt in die Kabine. Sie legten sich so, dass sie auf dem engen und viel zu kleinen Platz aufeinanderlagen und küssten sich erneut hungrig. Alles war so klar zwischen ihnen und die Lust konnte wieder überhand nehmen. Tai schaffte es irgendwie die enge Lederhose des Sängers aufzubekommen und Matt hob sein Becken aufreizend an, als er das Stück Stoff herunterzog. Dieses Mal hatte Matt keine Unterwäsche darunter, was Tais Lust nur noch mehr anstachelte. Er konnte es nicht mehr genau sagen, wie sie es schafften, sich in dieser engen Koje auszuziehen, ohne diese nervigen Stoffe durchzureißen, aber wenig später lagen beide nackt übereinander. Haut an Haut bewegten sich ihre Erregungen gegeneinander, so dass sie angeheizt auf keuchten. Sie hatten nicht viel Zeit! Taichi löste erneut von den Lippen und begann Matts Körper hinab zu küssen. Er knabberte leicht an dem schönen Hals, saugte sich am Schlüsselbein fest und küsste die rosigen Brustwarzen… den bebenden Bauch. Er konnte nicht genug vom Geschmack bekommen. Dem Geschmack von salziger Haut, die nach und nach von kleinen Schweißperlen bedeckt wurde. Aber er musste schnell sein. Tai wanderte weiter herunter, bis er fast in sitzender Position in der Ecke der Koje angelangt war. Verdammt war das eng, aber als er einen Blick auf die wippende Erregung vor seiner Nase warf, vergas er diesen Zustand. Vorsichtig leckte er mit seiner Zunge über die anschwellende Eichel. Yama stöhnte laut auf, vor allem, als Tai dann leicht dagegen pustete. Er spürte die pochende Ader, die durch den Schaft führte und wusste was zu tun war. Sanft stülpte er seine Lippen über die Eichel und ließ die harte Männlichkeit in seinen Rachen gleiten. Langsam, bis Matts gesamte Erregung verschwunden war. Yama stöhnte laut auf und bog seinen Rücken durch. Taichi musste ihn an der Hüfte herunter drücken, damit er nicht unkontrolliert in seine Kehle stieß. Ja, so sollte es sein. Ein erregter Yama unter ihm! Das würde er noch weiter ausreizen! Langsam begann er seinen Kopf hoch und runter zu bewegen. Der harte Stahl glitt aus seinen Mund und wieder hinein. Oh, er mochte dieses Gefühl! Er musste nur aufpassen, dass seine eigene Erregung ihn nicht vollkommen umhaute. Aber alles ging sehr schnell. Er bemerkte, dass Matt durch seine Behandlung bald zum Orgasmus kommen würde und entließ die Erregung aus seinem Mund. Fest umschloss er sie mit einer Hand und kam zu Matt hinauf um ihn wieder zu küssen. Natürlich massierte seine Hand weiter den zuckenden Penis, bis Matt sich laut stöhnend in seine Hand ergoss. Da er kein Gleitgel dabei hatte und bezweifelte, dass Matt etwas davon in dieser verboten engen Lederhose hatte, hatten sie jetzt einen guten Ersatz dafür. Ohne noch weitere Zeit zu verschwenden bog er Matts Beine sanft auseinander und führte seine, mit Matts heißem Saft befeuchteten, Fingern vorsichtig an den engen Muskelring heran, drang sanft damit in ihn ein. Der Sänger registrierte es nicht so ganz, da er erstens noch durch einen Kuss abgelenkt wurde und sich zweitens noch von seinem Orgasmus erholen musste. Solange er in dieser Welt schwebte, drang Tai gleich noch mit einem zweiten Finger in ihn ein und massierte ihn. Er musste den Kuss unterbrechen, musste in Matts Gesicht schauen, ob dieser sich noch wohl fühlte. Die geschlossenen Augen und der offene Mund, der dringend benötigten Sauerstoff einsog, die Berührung genießend und sich ihm hingebend. Dieser Mann gehörte jetzt ihm! Tais Lust ließ ihn beinahe die Beherrschung verlieren und er führte einen dritten Finger durch den Muskelring. Mit schnellen Bewegungen weitete er ihn und stieß ab und zu gegen die Prostata. „Jetzt… jetzt!“, stammelte Matt. „Will dich …in mir spüren!“ Tai konnte jetzt nichts mehr hinauszögern. Er zog seine Finger aus dem Sänger zurück und bearbeitete seine eigene Erregung mit der feuchten Hand. Wild rollte er sich wieder etwas über Matt, so dass er vollends auf ihm lag. Sofort umschloss der Blonde seinen Rücken mit seinen Armen. Er spürte, wie eine Hand immer wieder über sein Drachentattoo strich und sich dann plötzlich in die Haut krallte. Er hielt es einfach nicht mehr aus. Fahrig positionierte er sich und drang endlich mit seinem heißen Fleisch durch den engen Muskelring. Yama öffnete sich für ihn, zog ihn förmlich in sich hinein. Jetzt war es Tai, der aufstöhnen und seinen Kopf nach hinten werfen musste. Die Wärme, die Enge… er wurde fast wahnsinnig! Langsam! Er musste langsam machen, sonst war gleich alles schon vorbei. Dieses Mal war Matt es, der ihn mit den Beinen nahe zu sich heranzog. Er suchte mit den Lippen nach Tais Mund. „Mach bitte!“, hauchte er gegen die Lippen und küsste ihn wieder tief und aussagekräftig. Das war zu viel für Tai. Er fühlte sich wild und animalisch und konnte sich jetzt nicht mehr zurückhalten, konnte sich einfach nicht mehr bremsen. Fest stieß er in den Sänger hinein, was dieser mit lustvollem Stöhnen quittierte. Heiß und voller Leidenschaft schlugen sie ihre Körper gegeneinander und Tai stieß immer wieder fest zu, angespornt von dem feurigen Stöhnen an seinen Lippen, das sich nach und nach in erotische Schreie verwandelte. Oder waren es etwa seine eigenen Laute? Ihre Lustgeräusche wurden lauter, die Küsse geräuschvoller und intensiver, alles in ihnen brannte. Ihr Rhythmus war schnell gefunden und er war hart und schnell. Er spürte Yamatos hartes Fleisch zwischen ihren Bäuchen reiben, was ihn zusätzlich erregte. Tai würde diesen Mann die Lust bereiten, die er verdiente und er würde nicht ruhen, bevor sie beide erlöst waren! Tiefer und tiefer glitt er in die heiße Enge, die sich immer fester um ihn herum zog. Er konnte nicht mehr. Irgendwann war alle Beherrschung passe` Tai spürte wie der Orgasmus wie eine Welle über ihn rollte und wie er sich heiß und heftig in den Körper unter ihm ergoss. Matt bekam kurz danach seinen zweiten Orgasmus, sprang hinter ihm über die Klippe. Beide kosteten die Ekstase ihrer Lust voll aus. Sie gehörten zusammen und ihre Welt verschwamm lustvoll. * Zehn Minuten später hatte sich die Atmung der Beiden Männer beruhigt. Schweigend lagen sie aneinander gekuschelt nebeneinander… und das auf sehr kleinen Raum. Sie wussten, dass sie nicht ewig so liegen konnten. Da der Bus bald abgeholt werden würde, wäre es ein komisches Bild, wenn sie sich weiter in der Kabine versteckten. Ohne ein Wort zu sagen, sammelten sie im gegenseitigen Einverständnis ihre Klamotten ein. „Hast du eigentlich öfter jemanden mit in den Bus genommen?“, fragte Tai nach einer Weile, als sie wieder angezogen waren. „Spinnst du? Nach dem du mich einmal erwischt hast, hatte ich es mich nicht mehr getraut!“, meinte Matt lachend und schaute sich um. „Sag mal Taichi…“ „Ja?“ Tai sah ihn an. „Hast du eigentlich die Bustür geschlossen???“ *************************************************************************** >Und das war der Schlusspfiff! <, rief die Stimme des Kommentartors aus allen Lautsprechern heraus. >Sieg durch den Treffer von Taichi Yagami in der 82. Minute!< Matt klatschte laut. Allerdings verzichtete er darauf wild kreischend herumzuspringen, wie die anderen Spielerfrauen in der Loge. Ja, er durfte „unauffälliger“ Weise hier in der Loge sitzen, als Lebensgefährte von Taichi Yagami. Unauffällig nicht nur weil er der einzige Mann war, nein. Er war der einzige hier, in schwarzer Kleidung und mit Sonnenbrille, zwischen einem Haufen pastellfarbener Kleider und Kostümchen. Das machte ihn krank! Aber er machte es für Taichi. Schließlich versuchte der auch auf all seine Konzerte zu kommen. Tai hatte es geschafft! Er war innerhalb eines Jahres in die erste Liga gekommen. Naja, er war ja auch ein grandioser Spieler! Matt lehnte sich etwas über die Brüstung und beobachtete seinen Mann beim Trikottausch. Von hier oben konnte man nur etwas Schwarzes auf dem linken Schulterblatt erkennen. Matt grinste. Ja, da war es mal wieder, das Tattoo! „Wenn dieser blöde Aberglaube bei meinem Mann nicht wäre!“ drangen kurze Gesprächsfetzten an seine Ohren. Die Spielerfrauen, die seine Anwesenheit zum Glück mittlerweile als Normalität ansahen gingen in Richtung des Ausgangs. „Mein Mann zieht zu den Spielen immer dieselbe Unterhose an, das wird nach und nach echt ekelhaft!“ Yamato verzog sein Gesicht. Na, da war es ja gut, dass sein Mann seinen Talisman in Form des Drachen immer auf dem Rücken trug. Hmm…. Matt schmunzelte leicht, wenn er an die feinen Linien dachte. Er würde Tai heute eine extra Massage bieten! Auch Matt begann sich auf den Ausgang zu zubewegen. Er würde am Hinterausgang warten, bis Tai frisch geduscht aus der Umkleidekabine kommen würde. Matt hatte ihn zwei Tage nicht mehr sehen können, denn die Teenage Wolves hatten einen Fernsehauftritt in Osaka. Daher freute er sich besonders seinen Schatz wieder in die Arme zu nehmen. Nie hätte er gedacht, dass er ein Beziehungstyp wäre, schon gar nicht mit einem Mann! Aber seit der Nacht vor über einem Jahr, in dem Tourbus, war so einiges passiert, was er auch nie für möglich gehalten hätte. Die Nacht war alleine schon besonders gewesen. Nachdem sie im Bus Sex hatten und danach alles soweit aufgeräumt hatten, saßen sie noch eine Weile vor dem Pavillon und hatten auf den Busfahrer gewartet, der die Schlüssel des Busses abgeben musste. Als damals um vier Uhr Morgens dann alles geregelt worden war, waren Tai und er durch die Gegend spaziert und hatten sich immer wieder geküsst. Sie hatten noch bei einem Imbiss gehalten, der um halb fünf Uhr morgens noch geöffnet hatte um sich zu stärken… und hatten sich geküsst. Danach waren sie, küssend natürlich, mit der U-Bahn zu Tais Wohnung gefahren, da sie näher war und waren dann mit angezogenen Klamotten auf dem gemütlichen Bett eingeschlafen. Wahrscheinlich unter den strengen und wachsamen Augen von Jake, der sie bestimmt für verrückt gehalten hatte! Matt hatte schon in dieser Nacht gewusst, dass es nicht nur beim Probieren bleiben würde, denn er liebte Taichi. Das „ICH LIEBE DICH!“ war natürlich etwas später gefolgt. Ihnen beiden war klar, dass sie zusammen gehörten! Die Presse hatte ziemlich schnell Wind davon bekommen, aber sie wurden nach einigen skandalträchtigen Schlagzeilen schnell als Paar akzeptiert. Vielleicht hatte ihnen das auch damals schon zur Karriere verholfen. Nun, egal! Der jetzige Standpunkt war, dass es so ernst zwischen ihnen war, dass beide beschlossen hatten, etwas außerhalb von Tokio ein schönes Haus mit einem großen Garten zu bauen. Sogar die Baupläne waren schon fertig. Zwar hatten Beide noch ihre Wohnungen, aber da sie sowieso immer zusammen in Tais Wohnung waren, zählte das schon fast gar nicht mehr. Alles in allem war ihr Leben perfekt. Am Ausgang der Umkleidekabinen angekommen, lehnte er sich gegen eine Wand und wartete. Hoffentlich beeilte sich sein Fußballer! „Hallo mein Schatz!“, hörte er plötzlich eine Stimme und sah wie sich zwei bronzefarbene Arme von hinten um ihn schlangen. „Hallo!“, grüßte Matt zurück und drehte seinen Kopf etwas um einen Begrüßungskuss zu bekommen. „Wo kommst du denn jetzt her?“ „Tja… das ist ein Geheimnis!“ Matt drehte sich nun ganz in den starken Armen um und umschlangen Hals des Anderen. Die braunen Haare klebten noch etwas am Kopf, da sie noch nicht ganz trocken waren. Zärtlich küssten sie sich. Küssen war sowieso existentiell in ihrem Leben. „Ich habe dich vermisst!“, gab Yamato zu. „Ich dich auch!“, erwiderte Taichi. „Aber als ich den schwarzen Fleck in dem Pastellmeer in der Loge gesehen habe, war ich froh, dass du da warst!“ „Na dann lass uns etwas essen und nach Hause gehen!“, schlug er vor. „JA…“ Taichi wackelte mit den Augenbrauen. „Ich habe Hunger!!!“ „Jaja, mit Betonung auf das letzte Wort! Wie groß ist dein >Hunger< denn?“ „Reicht bis nach Hause!“ „Gut, denn ich befürchte in eurem Mannschaftsbus gibt es keine Schlafkabinen!“ Das brachte beide zum Lachen. „Ich liebe dich, weißt du das?“, sagte Tai und küsste Matt erneut. „Na klar! Mir geht es da ja nicht anders!“, lachte Matt Tai verliebt an. So sollte es sein. Genau so! Yamato Ishida konnte nicht glücklicher sein in diesem einfachen Moment, in dem sein Mann einfach nur die Sporttasche hochnahm und sie Hand in Hand zu Matts Wagen gingen. Auf dem Weg nach Hause. ENDE ©by Joy01 Noch jemand da??? Schön, das freut mich! Ich hoffe meine Story hat euch gefallen. Danke an alle, die bis hier hin gelesen haben und noch wach sind und mich nicht mit irgendetwas bewerfen wollen ^^ Viele liebe Grüße Joy! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)