On Tour von Joy01 (*TAITO*) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Was so ein Urlaub alles bewirken kann! In doppelter Hinsicht!!! ^^ Hallo Ihr Lieben! Endlich!!! Endlich ist diese Fanfiction fertig! Vor vier Jahren angefangen,… vor zwei Jahren weiter geführt und in meinem Sommerurlaub endlich fertig geworden. Und tatata… heute, an einem Urlaubstag, endlich fertig abgetippt. Ich muss schon sagen diese Fanfiction ist keins von meinen kleinen Machwerken. Sie ist ein Biest! Ich hoffe, das merkt man nicht beim Lesen ;o) Aber wie sagte ich erst kürzlich: Auch Biester lernt man lieben. (Jedenfalls aus meiner Sicht als Autorin^^) So und hier die sehr wichtigen Warnungen: ^_^ In meiner Story kommen einige Lemon-Szenen vor und wer es nicht mag sollte es auch nicht lesen. Und Leider Gehören nicht alle Charaktere mir! Gerade die Hauptcharaktere. Sie gehören dem Erfinder und den Produktionsfirmen! Ich verdiene kein Geld mit der Geschichte. Ach halt… Natürlich!!!… Der süße Jake!!! Und Tais Drachentattoo sind meine Erfindung… meins meins meins!!! Und Yoshiko gehört auch mir… So… ich muss eben auch einige Besitzansprüche geltend machen, wenn es um meine Machwerke (oder ab jetzt auch Biester) geht ;o) Nein, es geht immer noch nicht los… einen Moment noch!!! ;o) Ganz liebe Grüße auch an Maike! An den lieben Yamo! An Shinjis_aijin, Melli, Asuka und Kati- chan. Toby und JamesX! Vielen lieben Dank an alle, die meine Geschichten kennen gelernt haben und mich mit lieben Kommentaren und Worten unterstützen. Danke für die vielen Favoriteneinträge! Ihr seit Super! So und nun geht’s aber los. Viel Spaß beim lesen!!! On Tour „Wahnsinn!“, hörte man die laute Stimme von Yoshiko durch den Tourbus schallen. „Ihr wart echt super!“ Yamato „Matt“ Ishida, Sänger der Rockband „Teenage Wolves“ bekam alles nur mit halben Ohr mit. Erstens weil sein Freund und Manager öfter solche Freudenausbrüche hatte und zweitens war er noch viel zu aufgeregt. Tonnenweise Adrenalin floss mit Hochdruck durch seine Adern. Gerade kamen er und seine Bandmitglieder von ihrem ersten Konzert ihrer Promotion-Tour. Ja! Sie hatten es geschafft! Innerhalb von sechs Jahren hatten sie es geschafft von einer kleinen Schulband zu einem angesagten Akt zu werden. Sie hatten schon zwei Singles herausgebracht und ein Video gedreht und ihr Album musste mit dieser Tour promotet werden. In den nächsten fünf Wochen war eine Menge Arbeit zu erledigen. Radio- und Fernsehbesuche, Autogrammstunden und Pressetermine kamen auf sie zu. Aber das Beste an allem war, dass sie mit einer eigenen Bühne viele Open-Air- Veranstaltungen machen würden. Er konnte mit stolz behaupten, dass die Band endlich ihren Start hatte… nach sechs Jahren. Dazu musste man aber auch sagen, dass sie in Yoshiko einen spitzenmäßigen Manager hatten! Der hatte aber schon in ihrer Schulzeit diese Qualitäten an den Tag gelegt. Er gehörte einfach mit zur Band, auch wenn er kein Instrument spielte und so sang, als würde man einer armen Katze auf den Schwanz treten. Aber er schaffte es innerhalb der Jahre immer alles für die Band herauszuholen. Mittlerweile war er ein knallharter Manager, ohne den sie um einiges mehr Steine auf ihrem Weg gehabt hätten. Doch jetzt, wo sie quasi unter sich waren… alleine im Tourbus, ließ er den leicht hysterisch, naiven Yosh heraushängen, der sie manchmal in den Wahnsinn treiben konnte. „Ich könnte nicht glücklicher sein!“, rief der Manager weiter und alle grinsten ihn nickend an. „Die Band wird einige Wochen unterwegs sein, in tollen Hotels, oder in diesem Luxusbus, wir haben einen Videodreh, wir werden ganz Japan sehen uuund… wir haben den knackigsten Roadie dabei, den ich je gesehen habe! Und da ihr alle vorhabt Frauen abzubekommen (zumindest Matt) hab ich die ganze Tour Zeit mir den Süßen zu schnappen!“ Ja, da war es wieder. Dieses Funkeln in Yoshs Augen, das Entschlossenheit ausstrahlte. Für Matt selbst sah es gegebenenfalls auch einfach nur hirnlos verrückt aus, aber so war Yoshiko nun mal. Wenn es um Männer ging verwandelte sich dieser Kerl in ein hysterisches Schulmädchen, was er allerdings nur vor engsten Vertrauten -der Band- zeigte. Yosh war bisexuell, hatte generell immer jemanden, den er toll fand und anscheinend hatte er gerade wieder eine Männerphase. Nun ja. Matt sollte es egal sein! Sollte sein brünetter Freund ruhig auch auf Männer stehen… solange er ihn damit in Ruhe ließ! Yamato stand nämlich ausschließlich auf Frauen. Nein, er war auf keinen Fall schwul und konnte es sich nicht vorstellen, auch wenn ein Ereignis in der Vergangenheit anderes bezeugen konnte. Mist! Warum kam ihm ausgerechnet jetzt dieses „Ereignis“ in den Sinn? Ahhh! Dabei hatte er es doch geschafft es zu vergessen! Kurz gesagt: Er hatte mit 15 Jahren im Alkoholrausch wohl Irgendetwas mit einem Jungen gehabt. Er konnte sich zum Glück kaum daran erinnern, geschweige denn an den Typen selbst. Naja, Alkohol halt! Danach hatte er mit dutzenden Mädchen geschlafen um den eindeutigen Beweis aufzustellen, dass er nichts mit Männern haben wollte. Ha! Vielleicht sollte er die Tour nutzen um einige Frauen ins Bett zu bekommen. Er war drauf und dran ein Rockstar zu werden, da gehörte soetwas nun mal dazu! Wie kam er überhaupt dazu, wieder an diese verdrängte Vergangenheit zu denken? Hm…Hatte das etwa mit Yoshs Schwärmereien zu tun? Wenn er sich recht erinnerte, hatte er heute einen großen schwarz-weißen Hund Backstage gesehen, was ihn sehr gewundert hatte. Yoshiko hatte von irgendeinem Roadie erzählt, der diesen Hund mitgebracht hatte und der angeblich so toll, schön, sexy, etc. war, dass der Bandmanager ihn um jeden Preis verführen musste! Natürlich hatte Yosh noch mehr über diesen Kerl erzählt, aber Matt hatte geflissentlich weggehört, da die Ausführungen des Managers immer sehr ausführlich waren, was Männer betraf. Nun, aber anscheinend war genau dieser kurze Moment mit diesem Hund der Auslöser für seine Erinnerungen. Super! Er hatte den Kerl noch nicht einmal gesehen und schon konnte er ihn nicht ausstehen! Der sollte ihn mal unter die Augen treten! Tz! Tief seufzte Matt auf. Heute war einer der wichtigsten und aufregendsten Tage überhaupt gewesen und er machte sich über Frauen und Schwule Gedanken! Jetzt war die Tour wichtig! Alles Weitere würde sich ergeben. So wie sich eben alles ergab, woran man nicht punktuell drauf hinarbeitete. Aber auch für solch tiefgehende Gedanken war es nicht an der Zeit. Nach diesem ersten Konzert sollte er feiern! Aber nur so dass er sich Heute Nacht ohne Kopfschmerzen entspannen konnte! Morgen musste er schließlich konzentriert dem nächsten Tag stellen. Ha… und sowieso auch den nächsten Wochen. Matt konnte nicht verhindern, dass ein freudiges Grinsen auf sein Gesicht schlich… würde er sich selbst in einem Spiegel sehen würde er es wohl als dümmlich bezeichnen. Aber hier war ja nirgendwo ein Spiegel! *** „Gute Arbeit Junge! Und jetzt steig ein!“, rief Toki, der älteste und erfahrenste Roadie und ließ den Motor eines Equipmenttrucks aufheulen. Da es nur fünf Roadies gab, brauchten sie nicht wirklich einen Roadmanager, aber Toki hatte durch sein Alter irgendwie die Funktion übernommen. „Ja, ich bin schon da!“, sagte Taichi gut gelaunt und ließ erst seinen Hund Jake in das Gefährt hineinspringen, bevor er sich selbst auf dem Beifahrersitz niederließ. Nun war also sein erster Tag als Roadie vorbei. Sehr anstrengend, sehr lang, aber durchaus zufriedenstellend. Seit heute Morgen um neun Uhr war er mit den anderen Roadies und unzähligen Technikern und Bühnenarbeitern in einer kleineren Halle in Tokio gewesen um mit ihnen gemeinsam das erste Konzert von vielen, für die Promotion- Tour einer neuen Band vorzubereiten. Ok, als Roadie bestand seine Aufgabe eher darin Lautsprecher und Instrumente von A nach B zu schleppen und hier und da etwas aufzubauen. Bis zu dem Konzert am Abend hatte er dann etwas Freizeit, die er allerdings dazu genutzt hatte um einige Vorbereitungen zu treffen. Schließlich würde er einige Wochen nicht zu Hause sein. In letzter Minute war ihm noch erlaubt worden Jake, der nun wirklich kein kleiner Schoßhund war, mitzunehmen. Ohne Jake hätte er dieses… Abenteuer, eine Band als Roadie zu begleiten, nicht einfach eingehen können. Er hatte den Großen schließlich nicht aus dem Tierheim geholt um ihn ein halbes Jahr später schon so lange alleine zu lassen! Tai hatte sein Leben für die nächsten Jahre so geplant, damit er alles mit Hund machen konnte. Ja, er, Taichi Yagami, Chaot der Extraklasse, hatte sein Leben im Griff. In seiner Teenagerzeit war es nicht immer so gewesen. Er hatte sich ausschließlich mit Fußball und knackigen Jungs abgegeben. Welche bessere Kombination gab es schon für einen schwulen Jungen? Zugegebenermaßen waren ihm diese beiden Beschäftigungen mit 25 Jahren immer noch genauso wichtig. Nur, dass es jetzt nicht alles war, was sein Leben bestimmen sollte. Sicher, er hatte es im Fußball in einen Verein der zweiten Liga gebracht und wenn er Glück hatte, würde er bald in einem Verein der höheren Klasse wechseln. Außerdem hatte er noch sein Studium. Tai hatte festgestellt, dass nicht alles im Leben nur so auf einen zuflog. Man musste an allem arbeiten. Sicher hätte er den Sommer auch für ein extra Training im Fitnessstudio nutzten können. Aber war es nicht genauso gut Gitarren, Verstärker und andere Equipments herumzuschleppen? Als Roadie konnte er genauso viel für seinen Körper tun und nebenbei noch viel von dem Land und den Leuten sehen! Wenn er Glück hatte konnte er in seiner Freizeit in den größeren Städten auch einige Clubs besuchen. Tai liebte es zu tanzen, manchmal alleine und manchmal mittendrin in großen Mengen, wenn sich tanzwütige Körper aneinander rieben. Okay… er war nicht gerade ein Unschuldslamm! Seine Teenagerzeit hatte er damit verbracht viele männliche Körper zu studieren und zu erkunden, was er sehr zu schätzen gelernt hatte. Nach seinem ersten Mal mit einem Jungen, hatte er ein Jahr lang an nichts anderes gedacht als an Jungs und Fußball, was seine schulische Laufbahn sehr leiden ließ. Beinahe wäre er damals sitzen geblieben. Damals war genau das der Knackpunkt für ihn gewesen und er hatte sich vorgenommen sich zusammenzureißen. Erstens hatte er den Fußball viel ernster genommen, als nur ein Spiel, dass ihm Spaß machte und zweitens hatte er einfach mehr gelernt. Physik hatte sich damals als sein Lieblingsfach herauskristallisiert, genauer gesagt die Astronomie. Seitdem er 16 Jahre war, gehörte also noch ein Teleskop zu seinen großen Schätzen und gleichzeitig zu einem seiner häufigsten Begleitern. Nebenher studierte er nämlich noch Astronomie, was zum Glück mit dem Fußball zeitlich wunderbar zu schaffen war. Und wenn auch hier das Glück auf seiner Seite war und er für einen Verein der ersten Liga spielen würde, hatte er auch die Chance auf ein Stipendium. Doch das würde sich erst nach dem Sommer ergeben. Nach diesen Semesterferien, einen Sommer, in dem er ganz Japan sehen würde und woran hoffentlich viel Spaß gekoppelt war. Aber er schweifte ab! Dass er sich aufgerappelt hatte um sein Leben in die Hand zu nehmen, bedeutete nicht, dass er ganz von den Jungs abgelassen hatte! Ab und zu ein schöner Abend, bei dem erst getanzt wurde und vielleicht ein Mann irgendwohin mitgenommen wurde, war schon noch drin. Allerdings hatte er sich auch schon genug Gedanken darüber gemacht. Wahrscheinlich hatte er damals einfach alles was die noch so neue Welt der Homosexualität zu bieten hatte, ausprobieren wollen. Vorher hatte er ja nur ein Mal mit einem Mädchen geschlafen, aber das hatte ihm zum Nachdenken gebracht. Mit dem Ergebnis schwul zu sein. Und nachdem er sein erste Mal mit einem sehr sensiblen Jungen hatte, der ebenso noch nie Sex mit einem Jungen gehabt hatte, konnte er sich nichts anderes mehr vorstellen, als auch mit Jungs zusammen zu sein. Oh, es war damals nicht der Beste Sex gewesen, den er bisher gehabt hatte, es war sogar eher unbeholfen und mehr als unerfahren gewesen. Allerdings war es damals das Erfüllendste gewesen, was er erlebt hatte, was vielleicht auch nur an diesem einen Jungen gelegen hatte, an dem er sich aber nicht mehr erinnern konnte. Damals waren Mengen an Alkohol geflossen, so dass er nicht mal mehr den Namen wusste. Sollte man sich nicht an Namen erinnern? Und trotzdem war die Sache an sich einfach unvergesslich! Vielleicht hatte er auch deshalb die Einstellung unbedingt irgendwann so etwas Unvergessliches zu haben. Und das für immer! Er suchte den Partner für sein Leben, doch bisher hatte er noch keinen Erfolg gehabt. Daher ging er, wenn ihn die Sehnsucht nach einem andern Körper quälte, in Clubs und tanzte. Er ging an solchen Tagen nie ohne Begleitung aus diesen Clubs hinaus! Naja… nicht wenn er es nicht wollte, aber er war eben auf der Suche. Vielleicht fand er ja bald das was er brauchte. Aber nach einem Tag wie heute wollte er sowieso einfach nur unter die Dusche und in ein Bett schlüpfen. Er würde einfach mal schauen, was der Sommer so brachte. *** „Oha, da kommt er endlich!“, rief Yoshiko entzückt. Nur so zum Verständnis. Yoshiko war oft verrückt, aufgedreht, hibbelig… aber ein verzückter Yoshiko war für Matt einfach nur nervtötend! Es kam nicht oft vor… selten… fast nie, aber jetzt gerade in diesem Moment fand Matt die Art seines Managers einfach nur unpassend. Die Band saß gerade in seinem Zimmer zusammen um es sich noch mit etwas Bier gemütlich zu machen. Er hatte das Glück ein Zimmer mit kleiner Sitzecke zu haben, was eine echte Steigerung war. Bisher hatte er immer mit Akihiko, seinem Freund und Schlagzeuger, ein Zimmer teilen müssen. Das konnte nur bedeuten, dass die Band erfolgreicher geworden war, auch wenn sie sich mit der ganzen Mannschaft aus Technikern und Roadies eine Etage teilen mussten. Heute wollten sie den Rest des Abends mit einem Bierchen ausklingen lassen und sich vielleicht noch über ihr Auftaktkonzert unterhalten. Aber was machte sein sonst so kompetenter Manager? Er stand wie ein verrückter Teenie am Fenster und schaute auf den Parkplatz. Warum musste das Zimmer auch zur Straßenseite hin liegen? Jedenfalls hatte Yosh jetzt bestimmt schon seit einer Stunde vor dem Fenster gestanden und gewartet. Er hatte nicht erzählt worauf, aber da er im Vorfeld ja schon von dem tollen Roadie geschwärmt hatte, war Yamato sich sicher, dass sein Freund nur auf die Ankunft des Equipmenttrucks gewartet hatte, was den Manager gerade in Begeisterungsstürme fallen ließ. Nur so zur Info: Dieser Roadie war also gerade angekommen! Missmutig nahm Matt einen Schluck aus seiner Flasche und rollte mit den Augen. Anscheinend blieb ihm gar nichts erspart, denn Yoshiko beließ es nicht nur bei seinem nervigen verrückten Verhalten. „Oh Gott! Schaut euch diese Muskeln an! Der Typ ist direkt aus irgendeinem Werbespott entsprungen. Egal für welches Produkt, auf jeden Fall geht es um harte Kerle!“, säuselte der Manager und Matt war sich sicher ein Knurren aus dessen Kehle zu vernehmen. „Was trägt er denn da? Ein Teleskop? Oh Mann, und der Hund dazu!“ Matt wusste nicht warum er aufstand. Das Wahrscheinlichste war wohl, dass er den brünetten Manager vom Fenster wegziehen wollte, bevor er eine dahin geschmolzene Pfütze war. Jedenfalls schaute er auf den Parkplatz herunter. Dort unten schloss gerade Toki, der älteste Roadie den Truck ab und unterhielt sich mit einem braunhaarigen Kerl. Für einen Moment durchzuckte ihn der Gedanke, diesen Typ schon einmal gesehen zu haben, aber es gab viele braunhaarige Männer in Japan! Vermutlich bezog er diesen Gedanken eher über diesen großen Hund, den er heute schon hinter der Bühne gesehen hatte. Der saß nämlich seelenruhig neben dem Kerl und sah dabei zu, wie er mit Toki noch ein paar Worte wechselte. Konnte man das Tier nicht im Hotel an die Leine nehmen? Also wirklich! Und wo konnte Yoshiko denn da bitte Muskeln erkennen? Der Kerl hatte doch ein schmuddeliges T-Shirt an! Und diese Haare! Irgendwie standen sie unbändig in alle Richtungen ab. So jemanden fand Yosh sexy? Sollte er sich etwa um den Geschmack seines Freundes sorgen? Dieser Roadie warf lässig seine Tasche über die eine Schulter und eine andere längliche Tasche über die andere. So setzte er sich in Bewegung. Der imaginäre Werbespott, den Yoshiko so beschrieb, schien wohl eine maßlose Überschätzung zu sein. Oh man! Dieser Kerl wirkte auf der Stelle unsympathisch auf ihn. Vielleicht sollte er Yoshiko von seinen Plänen abbringen. „Ach… da fällt mir ein, dass ich dringend noch etwas mit Toki zu besprechen habe!“, flötete Yosh regelrecht scheinheilig, als Toki und der Kerl aus dem Blickfeld verschwunden waren. „Die Armen wissen ja noch nicht mal wo sie heute schlafen sollen!“ Ja klar! Bevor Matt überhaupt reagieren konnte, war der Manager schon aus der Tür verschwunden. Er hatte die Befürchtung, dass sein Freund sich gerade nicht nur in diesem Zimmer zum Deppen machen würde. Wenn er den Typ mit demselben Verhalten anflirten würde mit dem er gerade aus dem Zimmer verschwunden war, könnte er seine Autorität als Manager vergessen. Matt hatte nie darauf geachtet, wie Yoshiko mit Männern flirtete, dazu war ihm das Thema zu egal! Wenn sie gemeinsam ausgingen, dann war der Bisexuelle klar im Nachteil… flirttechnisch gesehen. So gerne Yamato Yosh auch mochte, er würde nicht in eine Gaybar mit ihm gehen! Egal. So verrückt wie der Brünette sich gerade verhalten hatte, konnte er bei dem Kerl nicht nur flirt- sondern auch charmetechnisch nicht punkten! Es sei denn der Typ hatte nicht genug Grips, was durchaus der Fall sein könnte! Nun, so oder so würde sich Yosh zum Affen machen, was bedeutete, dass er auf die Roadies keinen geschäftsmäßigen Eindruck machte, was wiederum gerade bei Tourstart für Probleme sorgen würde. Ein Manager musste Autorität und Geschäftssinn ausstrahlen, schließlich hatte er die Planung in der Hand! Matt hatte das Gefühl dem Mann schnell hinterher eilen zu müssen um Schlimmeres zu verhindern. Nur war er sich nicht sicher, ob es eher darum ging, Yosh vor einer Dummheit zu bewahren, oder die Band vor einem Autoritätsverlust. Da er aber schnell handeln musste, blieb ihm keine Zeit der Sache auf den Grund zu gehen. Ohne auf die fragenden Blicke der anderen Bandmitglieder zu reagieren, lief Matt dem Manager hinterher. Aber mit cooleren und lässigerem Gang natürlich! Er kam allerdings nicht sehr weit, denn Yosh führte Toki und den anderen Kerl mit äußerst ernstem Gesicht über den Flur. „Nun, am Ende dieses Ganges findet ihr dann eure Zimmer!“, hörte er Yosh im geschäftigen Ton sagen. Matt hatte vermutet, dass der Brünette längst schon am Arm des Roadies hängen würde. „Oh Matt! Was machst du denn auf dem Flur?“, wurde er plötzlich in eben diesem geschäftsmäßigen Ton angesprochen. Ja, gute Frage! Was machte er eigentlich hier? Gerade fühlte er sich ein wenig beklommen, wo er so dastand und von Yosh und den beiden Roadies angestarrt wurde. „Ich wollte nur schnell schauen, wo du hingerannt bist!“, fiel ihm gerade noch die vor Peinlichkeiten rettende Antwort ein. „Aber Yamato! Ich habe dir doch gesagt, dass ich schnell etwas mit Toki zu besprechen hatte!“, meinte Yosh milde und trug damit nicht gerade zu der vorher erwähnten Rettung bei. Toll! Nun stand er hier dumm glotzend auf dem Flur und hatte sich anscheinend selbst mehr zum Deppen gemacht, als dass er Yosh davor bewahren konnte! „Naja, egal!“, rief Yosh und wechselte schnell das Thema. „Das hier ist Taichi Yagami unser neuer Roadie. Und das ist der Sänger Matt Ishida!“ Aus Höflichkeit heraus verbeugten sie sich leicht voreinander. Der Typ lächelte und hielt ihm danach seine Hand mit einem kurzen „Hallo“ entgegen. Matt wusste nicht, was er davon halten sollte. Ein Handschlag war schließlich sehr westlich, wenn auch schon fast normal. Normalerwiese würde er sich darüber keine Gedanken machen und die Hand einfach ergreifen. Generell wusste er nicht wie er reagieren sollte. Erstens war der Kerl ein Fremder für ihn, zweitens schwärmte sein Manager wie ein Schulmädchen für ihn und drittens hatte er irgendetwas was Matt nicht deuten konnte! Und genau dieses „drittens“ hasste er. Er wollte wissen mit wem er es zu tun hatte, wenn er einen Menschen ansah! Und hier sah er nur pure Freundlichkeit, die auf keinen Fall echt sein konnte. „Matt!“, rief Yosh auffordernd und deutete mit dem Kopf auf die immer noch dargebotene Hand Yagamis. Matt brummte und reichte nun seine Hand um die andere kurz… sehr kurz zu schütteln. Warum genau wusste er nicht, aber irgendetwas n dieser kurzen Berührung ließ ihn unsicher werden. Und er tat was es immer in Situationen tat, in denen er sich unsicher fühlte. Er griff an! „Gut Yagami, du bist jetzt ein Teil des Teams, danke, dass du unsere Sachen schleppst, aber du wirst die Finger von unseren Instrumenten lassen, klar?“, sagte er ziemlich kalt. „Hm… klar!“, meinte Yagami ruhig und resignierend. Er schien nicht die Spur eingeschüchtert zu sein, eher schien es, dass er etwas enttäuscht war, dies aber hinnahm. Und gerade das irritierte Matt noch mehr. „Gut!“, sagte er dann nur knapp, wandte den Roadies und dem sehr überraschten Manager den Rücken zu und ging wieder in sein Zimmer. Er war der Sänger einer aufstrebenden Band! Das konnte dieser Yagami ruhig wissen! „Alles klar Matt?“, fragte Akihiko von der Sitzecke aus. Matts Bandkollegen unterhielten sich noch angeregt über den Gig und nur der Drummer hatte ihn bemerkt. „Klar! Was soll denn los sein?“, antwortete Matt vielleicht eine Spur zu barsch. „Du regst dich gerade über etwas auf und es ist gerade der erste Tag der Tour!“, kommentierte Akihiko nur und hielt ihm aber versöhnlich eine Flasche Bier entgegen. „Aber es ist nix los! Yosh verhält sich nur gerade wie ein… ach vergiss es!“ Matt ließ das Thema fallen und stieß mit seiner Flasche gegen die des Schlagzeugers. Er wollte jetzt nicht über Yosh nachdenken, oder über Yagami, oder warum Matt so kalt auf ihn reagierte. Fremde Menschen interessierten ihn nicht! Basta! Also ließ er sich in einen Sesselfallen und klinkte sich in das Gespräch der Band mit ein. Das er dabei skeptisch von Akihiko gemustert wurde, ignorierte er geflissentlich. Irgendwas an diesem Typen kam Matt bekannt vor. Aber was? Diese braunen Augen, die ihn erst verschmitzt angesehen hatten, oder dieses verwuschelte Nest, was der Kerl Frisur nannte. Jetzt im Nachhinein bemerkte Matt, dass er dem Kerl auf die Lippen gestarrt hatte. Hatte Yagami schon viele Männer geküsst? Hm… sein erster Kuss kam ihm wieder in den Sinn, wenn auch nur als die Berührung zweier Münder. Warum konnte er sich nur nicht mehr an die Person erinnern? Ach ja… er wollte es gar nicht! Da dachte er lieber an sein erstes Mädchen, welches seine Lippenkunst zu spüren bekommen hatte. Er hatte nämlich beschlossen, diesen Kuss mit… wie hieß sie nochmal? Naja, jedenfalls war sein „offizieller“ erster Kuss mit diesem Mädchen gewesen! Und jetzt war Schluss mit diesen Gedanken! Das einzige womit seine Lippen heute zu tun haben wollten, war die kühle Bierflasche, mit der er auf den grandiosen Tourstart anstoßen wollte. *************************************************************************** So, hier ein Schnitt, sonst wird das Kapitel zu groß. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)