Victoriam Speramus - Sequel von Bambusbesen (Itachi X Deidara) ================================================================================ Kapitel 6: Unerwartetes Ende ---------------------------- „Lass uns dieses italienische Restaurant ausprobieren, hm“, schlug Deidara mit leuchtenden Augen vor, während sie sich im Schlafzimmer umzogen. Er langte in die Schublade nach einem schwarzen Shirt, sah gleichzeitig aber Itachi auf eine Antwort wartend an. Das schwarze Haar wirkte frisch geföhnt und offen über die Schultern hängend fast schon fluffig wie bei einer jungen Katze – Kater traf hier eindeutig eher zu. Doch Deidara wusste, dass Itachis Haar sich kräftiger anfühlte als es aussah. Der Blonde war sich sicher, dass Itachi wusste, von welchem Restaurant er sprach, waren sie letztens daran vorbeigegangen und hatten einen genaueren Blick hinein geworfen. Er merkte sich deutlich mehr als Deidara. Itachi gab einen zustimmenden Laut von sich, während er ein zur Hose passendes Hemd anzog und zuknöpfte. Deidara strahlte zufrieden. „Super.“ So verbrachten sie einen angenehmen Abend im italienischen Restaurant um der Ecke mit Pasta und einem guten Wein. Anschließend ließ Itachi sich davon überzeugen, noch in einen Club zu gehen. Besonders überzeugt wirkte er nicht, aber Deidara ließ sich nicht davon abbringen. Und in einem Schwulen-Club mussten sie sich nicht verstecken. Nach zwei Cocktails schleifte der Blonde Itachi dann auch einfach auf die Tanzfläche, ob er wollte oder nicht. Sein Freund blieb aber und tanzte mit ihm. Vermutlich, weil Deidara die richtigen Argumente anbrachte. Itachi liebte ihn und Deidara nutzte aus, dass Itachi gern Nähe hatte. Er lockte ihn mit verheißungsvollen Berührungen, die doch harmlos genug waren, um sie in der Öffentlichkeit zu teilen. Seine Spielerei lockte Itachi schließlich aus der Reserve. In einer dunklen Ecke des Clubs schob er Deidara gegen die Wand, presste seinen Körper dicht an den des Blonden. „Wir gehen jetzt Heim“, hauchte er ihm rau ins Ohr und fuhr mit der Zungenspitze über die empfindliche Haut am Hals entlang. Ein angeregtes Beben war sein Lohn. „Wie du willst, hm“, schnurrte der Blonde. … Die folgende Zeit verlief ruhig, ereignislos. Beinahe schon zu ruhig wie Itachi fand. Er hatte angenommen, sein Vater würde alles unternehmen, um ihn wieder zurück zu holen und seine Beziehung zu Deidara zu zerstören. Doch nichts geschah. Schließlich klingelte eines Abends das Telefon und seine Mutter berichtete ihm mit dumpfer Stimme, dass sein Vater bei einem Unfall gestorben sei. Sie versuchte beherrscht zu klingen, doch ganz gelang es ihr nicht. Itachi hörte das leise Beben in ihrer Stimme. Die Nachricht kam unerwartet und plötzlich. Äußerlich blieb Itachi ruhig wie immer. Doch in ihm kämpften zwei Gefühle um die Vorherrschaft. Die Trauer über den Tod seines Vaters und die Erleichterung, nun nicht mehr fürchten zu müssen, dass Fugaku sich weiterhin in seine Beziehung einmischte. Er war kein sonderlich guter Vater gewesen, hatte selten für seine Kinder Zeit gehabt und hatte stets Disziplin gefordert. Sie hatten so werden sollen wie er es wollte. Aber er hatte auch nur versucht, seine Familie zu schützen und ihnen ein gutes Leben zu ermöglichen. Natürlich versprach er seiner Mutter, zur Beerdigung nach Tôkyô zu kommen. Er ahnte bereits, dass Deidara ihn nicht begleiten wollen würde. Er hatte seinen Vater gehasst für das, was er Itachi angetan hatte. „Mein Vater ist bei einem Unfall gestorben.“ Deidara brauchte einen Augenblick, um die Worte seines Freundes zu verarbeiten. Am liebsten hätte er einen Freudentanz aufgeführt, da der Grund für ihre Probleme endlich weg war. Es klang fies, aber er war darüber gar nicht traurig. Dennoch riss er sich zusammen, wusste er, dass Itachi seine Familie liebte. „Mein Beileid“, murmelte und kam zu ihm rüber, um ihn zu umarmen. Itachi wirkte wie immer recht gefasst, doch er spürte, wie dessen Hände leicht bebten, als er seine Umarmung erwiderte. „Ich werde zur Beerdigung fahren“, hauchte er leise. „Ich hoffe, du erwartest nicht, dass ich mitfahre“, murmelte der Blonde und löste die Umarmung so weit, dass er Itachi in die Augen sehen konnte. „Du weißt, was ich von deinem Vater halte, hm.“ Itachi nickte. Wenige Tage später begleitete der Blonde Itachi zum Zug, der ihn nach Tôkyô bringen würde. Mit einem innigen Kuss, den sie ungesehen in einer unscheinbaren Ecke des Bahnhofes geteilt hatten, verabschiedeten sie sich voneinander. Während Deidara dem Schwarzhaarigen nachsah, wie er in den Zug stieg, glitten seine Gedanken ab. Sie waren frei. Itachis Vater konnte ihnen nicht mehr das Leben schwer machen. Denn damit hatten sie fest gerechnet. Irgendwann hätte er es wieder versucht. Die Niederlage würde er nicht hinnehmen. Da waren sie sicher gewesen. Doch nun war es vorbei. Langsam fuhr der Zug aus dem Bahnhof und Deidara machte sich auf den Rückweg in ihre Wohnung. Vielleicht konnten sie irgendwann sogar nach Tôkyô zurückkehren. Vielleicht würde Itachi doch die Firma übernehmen. Das käme auf das Testament von Fugaku an. Die nächsten Wochen hielten viele Veränderungen bereit, die auch Deidaras Leben beeinflussen würden. Tief atmete er die warme Frühlingsluft ein. Er mochte Veränderung. Sie machte das Leben spannender. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)