Victoriam Speramus - Sequel von Bambusbesen (Itachi X Deidara) ================================================================================ Kapitel 1: Ersehntes Wiedersehen -------------------------------- Deidara stand auf dem Dach des Wohnheimes. Wind spielte mit seinem Haar. Das Geländer schmiegte sich kalt gegen seine Handflächen. Es sollte verhindern, dass man dem Rand des Daches leichtsinnig zu nahe kam. Für Deidara war das Geländer ein Hindernis. Es bedeutete eine Einschränkung der Freiheit. Seine blaugrauen Augen richteten ihre Aufmerksamkeit zum Himmel in weite Ferne. Zwei lange Jahre waren endlich vorbei. Er hatte seinen Abschluss und würde heute aus dem Wohnheim ausziehen. Vorübergehend würde er bei seinen Eltern wohnen bis er sich mit Itachi über eine Wohnung abgesprochen hatte. Dieser wollte einer geregelten Arbeit nachgehen und er hatte auch schon eine Arbeitsstelle in Aussicht, auf die er sich beworben hatte. Noch wusste dessen Vater nichts von den Plänen und das war vermutlich auch besser so. Deidara hingegen hatte beschlossen, als freischaffender Künstler sein Brot zu verdienen. Schon während des Studiums präsentierte er bei Ausstellungen seine Kunstwerke, wobei ihn immer frustrierte, wenn er sie nicht in die Luft jagen konnte. Aber seine Sprengkünste hatten sich deutlich verbessert. Er hatte vor kurzem eine Prüfung abgelegt, sodass er nun auch offiziell Feuerwerke ausrichten durfte. Und das tat er für verschiedene Anlässe mit größtem Vergnügen. Natürlich immer mit dem künstlerischen Aspekt. Schließlich war er Künstler. Deidara stieß sich vom Geländer ab und verließ das Dach. Sein Vater kam gleich mit dem Auto, um ihn abzuholen. In wenigen Tagen kehrte auch Itachi aus Kyôto zurück. Innerlich war er schon aufgeregt wie ein kleines Kind. Sie hatten sich immerhin zwei Jahre nicht gesehen. Und Itachis Vater dachte wohl, damit wäre die ‚Gefahr‘ endlich gebannt. Er würde seinen Irrtum noch früh genug bemerken. Akatsuki wusste durch Deidara, an welchem Tag Itachi nach Tôkyô zurückkehrte und am folgenden Wochenende war eine Party angesagt. Wie üblich wurde diese bei Hidan gefeiert, da dessen Eltern mal wieder auf einer Geschäftsreise waren. Einerseits würde es wohl die letzte große Party ihrer Clique werden mit Bezug auf das Studium, andererseits konnte man es auch als Begrüßungsparty zu Itachis Heimkehr sehen. Itachi jedoch wusste nichts von den Plänen. Er hatte sich schlicht und ergreifend ein paar Tage nach seiner Ankunft mit Deidara verabredet. Sein Vater wäre misstrauisch geworden, wäre er sofort nach seiner Ankunft außer Haus gegangen. Pünktlich erreichte der Schwarzhaarige das typisch japanische Tor und lehnte sich gegen das rotlackierte Holz. Ziellos glitt sein Blick über die Bäume des Parks, die sich hinter dem Torbogen erhoben, und über die Menschen, die an ihm vorbeieilten. Seine Aufmerksamkeit weilte etwas länger auf dem Gebäude gegenüber. Starbucks. Er erinnerte sich noch sehr gut an den Anfang ihrer Beziehung, als Deidara ihm hier vorgeschlagen hatte, sein Pet zu sein. Anschließend hatte er ihn in Starbucks geschickt, um ihm einen Kaffee zu holen, obwohl er das bittere Getränk überhaupt nicht mochte. Er fand diesen Treffpunkt für ihr Wiedersehen nach zwei Jahren angemessen, hier, wo alles begonnen hatte. Den Blonden, der sich derweil an ihn heranschlich, bemerkte er viel zu spät, sodass er leicht zusammenzuckte, als er stürmisch umarmt wurde. Für den ersten Moment war er kampfbereit, mochte er es nicht, Fremde so nah zu spüren. Er entspannte sich aber schnell wieder. Das blonde lange Haar, welches sich gegen seine Wange schmiegte, konnte nur zu Deidara gehören. Und der leichte Duft nach Pfirsich vermischt mit Deidaras eigenem Geruch würde er unter tausenden Gerüchen wiedererkennen. Deidara hob den Kopf und grinste breit, seine Umarmung erhielt er aber aufrecht. „Erwischt, hm.“ Deidara hatte Itachi erfolgreich überrascht. Der Augenblick erschien ihm unwirklich. Wie ein Traum, der vielleicht nie in Erfüllung gehen würde. Aber Deidaras Körper war real, wie dieser sich gegen seinen eigenen schmiegte. Emotionen überfluteten ihn und er hatte Mühe, seine Fassung zu bewahren. Nie hätte er gedacht, einmal derartig stark zu empfinden. Itachi schlang seine Arme um seinen Geliebten und drückte ihn eng an sich, vergrub sein Gesicht in dem dicken Haar. Deidara war wirklich echt. Seine Sehnsucht gaukelte ihm keine Illusion vor. Bebend strichen seine Finger durch das lange Haar. Es fühlte sich so weich an wie vor zwei Jahren. Nichts hatte sich geändert. „Ich habe dich vermisst“, murmelte Itachi leise nach ein paar Minuten, als er der Meinung war, sich einigermaßen unter Kontrolle zu haben. Er lockerte seine Umarmung und sah Deidara wieder ins Gesicht. Dessen Lächeln war ihm Antwort genug. Dem Blonden ging es genauso. Deidaras Hand verirrte sich in Itachis Nacken und zog ihn mit einem sanften Ruck näher. Bestimmt presste er seine Lippen gegen Itachis und bewegte sie verlangend, die Augen genießend geschlossen. Itachi erwiderte den Kuss gierig. Dabei blendete er aus, dass sie in der Öffentlichkeit waren und bereits mit peinlich berührten Blicken bedacht wurden. Nach zwei Jahren Trennung nahm er auf Fremde keine Rücksicht. Seine Hände wanderten Deidaras Rücken hinab und legten sich schließlich auf dessen Hüfte, begierig danach, so viel wie möglich von Deidara zu spüren. Und der Stoff störte bei seinem Vorhaben. Dennoch blieben seine Hände über dem Shirt. Sie waren immer noch in der Öffentlichkeit. Mehr als ein hungriger Kuss war wirklich nicht vertretbar, leider. Aus Luftmangel lösten sie sich schließlich langsam wieder. „Ich hoffe, dich erwartet heute niemand mehr Zuhause, hm“, hauchte Deidara mit diesem lüsternen Glitzern in den Augen, das bei Itachi wohlige Schauer auslöste. „Was hast du denn vor mit mir?“, fragte Itachi leise. Deidara schnaubte belustigt. „Mein Geliebter kommt nach zwei Jahren zurück. Was glaubst du, was ich da vorhabe? Gemeinsam alte Fotoalben ansehen sicher nicht, hm.“ Sein Grinsen nahm perverse Züge an. Natürlich war Itachi klar, was der Blonde vorhatte und er würde ihn garantiert nicht aufhalten. Er brauchte diese körperliche Nähe ebenso. Ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen. Allmählich beruhigte sich Itachis Freude über das Wiedersehen wieder und seine Konzentration lag nun auf Details, die an Deidara neu waren. Er trat einen Schritt und musterte ihn aufmerksam. Sein Deckhaar war nach wie vor in einem Zopf zusammengefasst, aber er trug nun auch ein schwarzes Tuch über der Stirn. Neu war ebenfalls das bauchfreie Shirt mit dem Netzoberteil darunter. Soweit Itachi sich erinnern konnte, hatte er solch extravagante Kleidung bisher nicht an Deidara gesehen. Er zog eine Augenbraue hoch, als sein Blick an seinen Armen hängen blieb. Eine dünne Brandnarbe an seinem linken Oberarm störte das Hautbild und über den rechten Ellenbogen zog sich eine weitere Brandnarbe. Davon hatte er aber nie geschrieben. „Was ist passiert?“, fragte er ernst. Deidara betrachtete kurz seine Arme und zuckte dann mit den Schultern. „Unfall. Die Bombe ging zu früh hoch, hm“, wiederholte er, was er Itachi damals geschrieben hatte. „Du hast geschrieben, das seien nur Kratzer…“ „So schlimm war es jetzt auch nicht. Ich lebe doch noch. Mal nicht den Teufel an die Wand. Lass uns lieber in Starbucks gehen, hm.“ Itachi schüttelte nur resigniert den Kopf. Das war typisch für Deidara. Er hätte damals schon misstrauisch werden müssen. Schließlich wusste er doch, wie ungern der Blonde Schwäche zeigte. Natürlich spielte er auch solche Verletzungen runter. Aber dieses nagende Gefühl der Sorge war unangenehm. Es hätte wesentlich mehr passieren können. Er hätte bei einem seiner missglückten Versuche sterben können. Itachi konnte nur hoffen, dass Deidara sich inzwischen wirklich bestens mit seinen Bomben auskannte wie er es behauptete. Immerhin hatte er eine Prüfung darüber abgelegt, die es ihm ermöglichte, offiziell Feuerwerke ausrichten zu dürfen. Ihm war es dennoch nicht ganz geheuer. Im Starbucks war gerade weniger Andrang, sodass sie recht zügig ihre Bestellung aufgeben konnten. Mit ihrem Tee in der Hand suchten sie sich anschließend einen etwas abgelegenen Tisch und setzten sich. Und wie es üblich war, begannen sie mit ganz klassischen Gesprächen über die Geschehnisse der letzten Monate und Jahre. Miteinander zu sprechen war nun einmal persönlicher als nur miteinander zu schreiben. Wobei Itachi weniger sprach und Deidara zuhörte. Aber das war nicht ungewöhnlich und der Blonde drängte ihn auch nicht, mehr zu sagen. Er kannte diese Eigenheit an ihm. Dafür studierte er Deidara genauer. Obwohl er noch immer sein Deidara war, hatte er sich in den zwei Jahren dennoch verändert. Es waren nur Kleinigkeiten, aber sie fielen ihm auf. Er würde die Veränderungen mit der Zeit sicher alle herausfinden. Zwei Jahre gingen an einem jungen Menschen nicht spurlos vorbei. Er hatte sich bestimmt auch verändert, nur merkte er das nicht, weil er jeden Tag zwingend mit sich selbst zu tun hatte. Während sie sprachen, tranken sie hin und wieder einen Schluck von ihrem Tee. Schließlich beugte Deidara beugte sich vor und grinste verschwörerisch. „Wir gehen nachher zu Hidan. Er hat wieder mal sturmfrei und das wird die letzte große Party im Studium… naja, eigentlich ist es eher die Abschlussparty zum Studium. Was danach ist, wird sich zeigen. Wir werden ja wegziehen und ein paar der Clique wollen auch woanders hin, hm.“ Itachi stützte sich auf der Tischplatte ab und beugte sich ebenfalls vor. „Hattest du nicht etwas mit mir vor?“, hakte er nach. Man würde kaum glauben, dass sie hier über Sex sprachen, so unbeteiligt wie sein Gesichtsausdruck wirkte. Deidara grinste dreist. „Ja.“ „Und wie soll das auf einer Privatparty bei Hidan funktionieren?“ Der Blonde lachte leise. „Das Haus ist groß genug. Wir schließen uns in einem der Räume ein und gut ist, hm.“ Er zuckte mit den Schultern als sei seine Lösung selbstverständlich gewesen. ____________________________________________________________________________________________ Man möge mir bitte verzeihen, wenn ich die Situation im Starbucks nicht ganz korrekt beschrieben habe. Ich war noch nie da und ich lasse mich gern aufklären! Oh Gott, ich hätte nicht gedacht, wirklich die Fortsetzung noch in diesem Jahr zu beginnen. Sie wird auch langsam weitergehen, da ich ziemlich viel zu tun habe, aber ich habe wieder Lust, an dem Pairing weiterzuschreiben und hoffe, es gefällt euch :D Liebe Grüße. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)