Was ist nur mit Ryou los? von jyorie (Katsuya x Ryou) ================================================================================ Kapitel 5: Ryou, gibst du mir Nachhilfe? ---------------------------------------- Jounouchi knallte seinen Kopf auf die Tischplatte, das war ja so klar. So klar! Ryou schaute auf den blonden Haarschopf, dessen Stirn er wieder und wieder auf ihr Pult schlug. Hätte es das Wochenende nicht gegeben, würde Ryou wahrscheinlich einfach wieder alles um sich herum ignorieren. Aber jetzt saß er Montagsfrüh in der Schule und den Junge der sich so um ihn gekümmert hatte, mit dem er das ganze Wochenende verbracht hatte, konnte er jetzt nicht links liegen lassen. Tatsächlich hatte Ryou sich wohlgefühlt und für eine kurze Zeit mal seine Sorgen vergessen können. Auch schien Jounouchi ihn nicht ständig ausfragen zu wollen, unausgesprochen gestand er Ryou seine Geheimnisse zu. Was ein echter Pluspunkt war, sich nicht vor seiner Gesellschaft zu verschließen. Von der Pizza hatte er auch noch zwei Stück gegessen, zu zweit schmeckte es besser als allein und Katsuya hatte ihn geradezu genötigt, etwas zu sich zu nehmen. Eigentlich war Katsuya ganz okay. „Hey, was ist den passiert?“ Jounouchi schaute auf und schob Ryou den Zettel rüber. „Mal wieder die Mathearbeit verhauen.“ Ryou überflog den Zettel und zeigte auf einen der Aufgabenblöcke, die nicht mit roter Farbe angestrichen war. „Aber einen Geistesblitz hattest du bei der Arbeit! Schau mal, hier war alles richtig, wenn du dich anstrengst, bekommst du den Rest auch hin!“ Ryou schob den Zettel zurück und Katsuya betrachtete die Aufgabe, die Aufgabe, auf der Ryou seinen Finger hatte. „Tatsächlich“, er schaute verwundert den Zettel an, dann wurde sein Grinsen breiter und breiter. „Das war die Aufgabe die du mir erklärt hast. Vielleicht solltest du mir Nachhilfe geben!“ Ryou schreckte etwas zurück. Noch mehr Kontakt? Eigentlich wollte er am liebsten seine Ruhe und seinen Frieden. „Ryou das wäre doch eine prima Idee. Du hast mir das so gut erklärt, das sogar ich das verstanden habe, und du hast selbst gesagt, dass ich es mit etwas Anstrengung schaffen kann.“ Ryou schaute ihn einfach nur entgeistert an. „Ryou, komm, bitte, bitte sag ja. Du sollst mir doch bitte, bitte nur Mathe erklären?“, Jounouchi, versuchte bei dem Weißhaarigen seinen schmoll, bettel Welpenblick. „Hm…“, Ryou seufzte. Er konnte ja doch niemand was abschlagen. „Okay!“ Am Liebsten wäre Katsuya ihm um den Hals gefallen: „Danke, das ist super! Hast du heut nach der Schule Zeit, dann komme ich zu dir?“ Na das konnte ja heiter werden. „Ja okay, du kannst vorbei kommen!“, seufzte Ryou. Die Zeit konnte für Katsuya nicht schnell genug vorbei gehen und so stand er am späten Nachmittag vor Ryous Haustür und klingelte. Ryou hatte fast schon wieder vergessen, dass er heute Besuch bekommen würde. Er öffnete die Haustür und bat Katsuya herein. „Bitte schau dich nicht so genau um, ich hab noch nicht aufgeräumt“, Ryou lief voraus ins Esszimmer. Ihm war es peinlich, wie die Wohnung aussah. Katsuya sah sich fragend um. Alles hier war tipp topp in Ordnung, wirklich einwandfrei in Ordnung. Er hätte ohne bedenken im Flur vom Boden gegessen. Ryou hielt das Haus in Schuss er räumte ständig auf und putzte. Aber sein Ringgeist fand immer etwas, womit er nicht zufrieden war, etwas, weswegen Ryou leiden musste, weswegen er ihn bestrafen konnte. Es war Ryou so in Fleisch und Blut übergegangen, dass er das automatisch tat. Er wollte es Bakura immer recht machen, ihn zufrieden stellen und anerkannt werden. Ryou hatte nicht viel Gutes von dem ehemaligen Grabräuber erhalten, aber die kurzen kleinen Momente bei denen Bakura mal nett zu ihm war. Seine schwachen Momente in den er den Jungen sanft behandelte, ließen Ryou immer wieder den Funken der Hoffnung spüren. Ryou glaubte nie, das Bakura durch und durch böse gewesen war. Er hielt sich immer an den Kleinigkeiten fest und suchte für sich die minimalsten Bestätigungen seiner Theorie. „Ryou … Hallo Ryou?! Alles okay mit dir?“ Ryou blinzelte. „Ohhh .. Tschuldigung .. ich habe gerade über etwas nachgedacht!“, Ryous Wangen färbten sich rot. Sein Yami war schon so lange weg und immer noch fehlte in ihm etwas, ein Stück seiner Seele und das tat immer noch so verdammt weh. „Bitte setzt dich. Magst du was trinken?“ Ryou gab sich wirklich alle Mühe, Katsuya den Lehrstoff näher zu bringen. Er verstand es auch, aber langsam, dennoch war Ryou ganz froh, dass er es packte ihm etwas so zu erklären, dass sein Klassenkamerad es raffen konnte. Bis ein Knurren den Nachhilfeunterricht störte. Ryou schmunzelte. „Du kannst ständig etwas essen, oder?“ „Hm, ja also ich hatte bis jetzt nur Frühstück.“ „Wie?“, Ryou was überrascht, „Es ist doch schon fast Abend, wieso hast du noch nichts gegessen?“ Das Ryou auch noch nichts gegessen hatte, verschwieg er mal lieber, wenn er schon am Vorwürfe machen war. „Ich war nach der Schule gleich bei meinem Aushilfsjob. Ich hab es einfach nicht gepackt, zwischendrin noch was zu futtern.“, gab Katsuya kleinlaut zu. Ryou war überrascht, Schüler durften doch nicht arbeiten, aber er sagte nichts dazu. Er hatte gesehen in welchem Zustand Jounouchis Wohnung war und war sich sicher, dass er dringend alles Geld brauchte, das er bekommen konnte. Ryou hatte zwar nicht wirklich Lust dazu, aber er machte Katsuya einen Vorschlag. „Was hältst du davon, wenn wir erstmal Schluss machen mit lernen und ich koche uns was Feines!“ Katsuyas Augen begannen zu leuchten und Ryou gefiel es das der Blonde glücklich war. Hatte er das jemals bei Bakura geschafft? Nun ja, zumindest hatte der sich immer enthusiastisch auf sein Essen gestürzt, wenn Fleisch dabei war. Ryou klappte das Buch zu und schob das Heft in die Mitte des Tischs: „Okay, dann schau ich mal was noch im Kühlschrank ist.“ Katsuya sprang sofort mit auf. „Kann ich dir was helfen?“, rief er begeistert. Ryou schüttelte seinen Kopf. Am Herd hatte er die Macht. Nicht mal Kura hatte ihm da zur Hand gehen dürfen, wobei, das hätte er sowieso nicht getan. Er hätte ihm höchsten geholfen, dass er nicht so viel Fleisch braten muss, da es aus unerklärlichen Umständen aus der Pfanne verschwunden wäre. „Ich habe noch Reis, Gemüse und etwas Fisch“, Ryou drehte sich um und kicherte. „Magst du ein Bento?“ Genauso verkehrt herum hatte auch sein Grabräuber immer auf dem Stuhl, in seiner Geisterform, gesessen. Die Beine links und rechts von der Sitzfläche, die Arme auf der Lehne verschränkt und das Kinn darauf gelegt. Nur hatte er ihn immer ungeduldig beobachtet und angetrieben. Jounouchi sah ihn eher neugierig an. Seit Bakura fort war, hatte er niemand mehr hier ins Haus gelassen. Es war einsam und still gewesen. Genauso ruhig wie er, weil er sich immer mehr verhaspelt hatte und egal wie schlecht ihn Bakura behandelt hatte, er vermisste ihn so schmerzlich. Und jetzt wo Katsuya hier war, spürte er noch mehr, welche Sehnsucht er nach seinem Yami hatte, den er nie, nie wieder sehen würde. Ryou fing leise an zu schluchzten. Schnell griff er nach der Zwiebel und begann sie zu schälen. Jounouchi hatte es aber bemerkt, das Ryous Körper schniefend zusammen gezuckt war, schon bevor er das beißende Gemüse genommen hatte. Er stand ganz leise von seinem Stuhl auf und ging auf Ryou zu. Verdammt, das ganze Wochenende hatte er ihn bei sich und war ihm nicht näher gekommen. Das war so schwer, so verdammt gemein das vor seiner Nase zu haben wonach er sich seit langer Zeit sehnte und er konnte es doch nicht berühren. Er hatte sich nicht getraut dem schüchternen Jungen nahe zu kommen. Erst als Ryou auf seinem Sofa eingeschlafen war, hatte er ihm liebevoll die weißen Strähnen aus dem Gesicht gestrichen, schob sie sanft von seinem Nacken und streichelte federartig die zarte Haut, bevor er ihn zugedeckt hatte. Wehmütig hatte er den Jüngeren betrachtet, wie er bei ihm gelegen hatte und im Schlaf diesen entspannten, zufriedenen Gesichtsausdruck hatte. Er wünschte sich sehr ihn beschützen zu können. Ihm die Sorgen zu nehmen die er hatte und immer wieder kam ihm dieselbe Frage, warum er immer noch diesen verfluchten Ring um seinen Hals trug. Langsam schritt er auf Ryou zu, selbst als er neben ihm stand hatte der Junge nicht aufgehört leise zu schluchzen, Katsuya seufzte er schwermütig: „Ryou.“ Ertappt drehte Ryou sein Gesicht zu ihm und Jounouchi schluckte, als er die Tränen sah. Ryou lächelte ihn an und hob entschuldigend die Zwiebel nach oben. Dann wollte er seinen Kopf wieder abwenden, jedoch hob Katsuya sanft seinen Finger an Ryous Wange und eine der Tränen glitt auf seine Fingerspitze. Ryou lehnte sich gegen die Finger und schloss seine Augen. Katsuya fühlte sich ermutigt und streichelte ihm sanft über die Wange und wischte nun behutsam die anderen Tränen fort. Er streichelte dabei zart über Ryous Wange und der Weißhaarige drehte sich langsam komplett um, zögernd ging er einen Schritt auf Katsuya zu. Dieser wich nicht, sondern seine Hand strich weiterhin die neuen Tränen weg, die die bleiche Haut herunter liefen. Ryou schaute nach oben, seine Augen sahen so traurig aus und Katsuya lächelte ihn an. Er nahm ihm die Zwiebel und das Messer aus der Hand und legte es auf die Küchenzeile. Wieder wischte er eine Träne von der weichen Haut. „Ach Ryou, was macht dich so traurig?“, flüsterte er leise und breitete behutsam seine Arme aus, ohne ihn zu berühren. Ryou schüttelte seinen Kopf und drückte sich gegen Katsuyas Brust. Er vergrub sein Gesicht in dessen Hemd und erst jetzt schloss der Blonde seine Arme um Ryous Rücken. „Es ist nichts, ich habe mich bloß an etwas erinnert“, murmelte Ryou. Jounouchi streichelte ihm liebevoll über den Nacken und Ryou schmiegte sich noch enger an. Katsuya hielt ihn gern im Arm, er spürte, dass Ryou nicht reden wollte. Er war einfach zu verschlossen, aber es freute ihn, dass er ihn trösten durfte. Einige Minuten standen sie einfach so da. Ryou hatte wie ein kleines Kind seine Arme an der eigenen Brust vergraben und hielt seinen Ring fest und kuschelte sich bei seinem Klassenkameraden an. Und Katsuya hatte seinen Arm weiter um dessen Schulter gelegt, seine andere Hand streichelte ihn fortwährend über den Rücken. Er hatte sein Kinn auf dessen Kopf gelegt und ließ ihn einfach weinen. Es war fast so, wie wenn sich Geschwister trösteten. Diese Nähe fühlte sich nicht an wie die von Liebenden. Katsuya schloss seine Augen und wurde auch etwas melancholisch. Da er spürte, das Ryou nichts für ihn empfand, dass dieser einfach keine menschliche Nähe hatte und sich deshalb an ihn drängte. Langsam glaubte er zu begreifen, was, oder besser wen der Junge vermisste, in den er sich so schrecklich verliebt hatte. Es stach ihn in sein Herz, das der Platz in Ryous Herz einem anderen vergönnt war. Jemand der ihm nur weh getan und ihm Leid verursacht hatte, wie konnte sein kleiner Freund nur so fehlgeleitet sein? Er drückte Ryou noch enger an sich, er wollte es nicht wahrhaben. „Ryou?“, fragte er schließlich leise, nachdem der Junge in seinen Armen aufgehört hatte zu schluchzen. „Ist ... Ist es ... also … vermisst du Bakura?“ Zaghaft begann Ryou zu nicken und vergrub sein Gesicht wieder tiefer in Katsuyas Hemd. Er begann erneut zu schluchzen. Der Blonde kraulte ihm den Kopf und lies seine Finger durch dessen Haare gleiten. So schwer es ihm fiel das zu sagen, aber er wollte Ryou unbedingt beruhigen, behutsam lockerte er ihre Umarmung etwas und hob Ryous Kinn an. Er streichelte ihm über die Wange, damit er endlich aufblickte. „Ryou, er war dein Yami.“, dann zuckte er hilflos mit den Schultern. „Da ist das wohl irgendwie normal das du ..“, es fiel Katsuya wirklich schwer das zu sagen, weil er teilweise gesehen hatte, wie schlecht der Ringgeist den Jungen, den er liebte, behandelt hatte. Aber er wollte auch, dass Ryou sich wieder besser fühlte. „.. also das du ihn vermisst.“ Ryou wollte nicht aufschauen. Es war ihm peinlich, das er jemand vermisste, sich nach jemand so sehr sehnte, der auf andere wie ein Tyrann gewirkt hat. Aber als er diese Worte hörte, wurde es ihm warm. Er löste seine Finger von dem Millenniumsring und atmete tief durch. Dann schlang er seine Arme um Jounouchis Rücken und strahlte ihn an. „Danke!“, endlich hatte ihn jemand verstanden. Der Blonde wuschelte durch die weißen Strähnen und erkundigte sich: „Geht’s wieder?“ Ryous Umarmung wurde lockerer und schüchtern nahm er einen Schritt Abstand von Katsuya. Er schniefte noch einmal und rieb sich mit dem Handrücken über die Nase. „Ja, es ist wieder alles okay.“ Jounouchi schnappte sich die Zwiebel und grinste Ryou an: „So um das ungezogene Gemüse kümmere ich mich jetzt, wäre schade wenn dich noch jemand zum weinen bringt!“ Ryou kratzte sich verlegen am Arm und schaute nach unten. „Nein das wäre nicht so gut!“, beteuerte er. Katsuya stieß ihn lachend mit dem Ellebogen an und zwinkerte ihm zu: „War doch nur ein Spaß und außerdem behalte ich es doch für mich.“ Danke das du Beta gelesen hast. *dich umflausch* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)