Was ist nur mit Ryou los? von jyorie (Katsuya x Ryou) ================================================================================ Kapitel 2: Ryou, wo willst du nur hin? -------------------------------------- Ein paar Tage später, saß Katsuya mit rauchendem Kopf über seinen Matheaufgaben in der Schulbank. „Oh man, diesen Mist brauch ich doch niemals wieder“, fluchte er und warf genervt seinen Bleistift auf den Block. Katsuya lehnte sich bockend zurück in seinen Stuhl, verschränkte die Arme vor der Brust und schielte zu Ryou, der auch nichts tat. Er runzelte die Stirn und beobachtete den Jungen einige Zeit lang. Ryou starrte mal wieder in Richtung Tafel ins Leere. Die Ellbogen auf den Tisch gestützt und das Kinn in die Hände vergraben. Katsuya hörte ihn leise seufzen und da war wieder dieser leere Blick, irgendwie sah er sehnsüchtig, fast schon traurig aus. Ryou hatte sich nach vorn gebeugt und diesmal sah er ganz deutlich das Ryou unter seinem Shirt den Millenniumsring trug. Er hatte es zwar schon oft vermutet, aber ihm schien es unlogisch. Katsuya tippte seinen Klassenkameraden vorsichtig an. Ryou schreckte wie ein aufgescheuchtes Huhn nach oben und schaute irritiert zur Seite. Katsuya grinste ihn wie immer breit an. Ryous Blick war gesenkt, die Augen sahen müde und leer aus. Dann drehte Ryou sich wieder nach vorn. „Hey Ry-chan. Willst du nicht mal anfangen mit Mathe“, flüsterte Katsuya. Ryou reagierte nicht. Jounouchi tippte ihn noch ein Mal an. Ryou schaute ihn mit matten Augen fragend an. „Na, ob du nicht mal mit den Aufgaben anfangen willst?“, erkundigte sich der Blonde erneut. Ryou zuckte mit den Schultern und griff wortlos nach seinem Heft. Er schlug die letzte Seite die beschrifte war auf. Katsuya verstand erst nicht und schaute sich die fein säuberlich geschriebene Seite an. Dann verglich er die Aufgaben mit seinem Buch. „Ehy man Ryou!“, erstaunt fixierte er seinen Nebenmann. „Wann hast du das den gemacht? Das ist ja die komplette Seite aus dem Buch.“ Katsuya wunderte sich, denn es war mehr als der Lehrer ihnen für die Stunde gesagt hatte und er war sicher, das der Rest der Seite die Hausaufgaben darstellten und Ryou hatte alles schon gepackt, einfach so und er hatte nicht mal mitbekommen, wann dieser das alles ausgerechnet hatte. Ryou nickte einfach nur und seufzte gelangweilt: „Eben gerade!“ Damit war die Sache für den Weißhaarigen erledigt und er hüllte sich wieder in Schweigen. Für Katsuya war es damit aber nicht vorbei. Jetzt hatte er Ryou schon mal soweit gebracht, das dieser auf ihn reagierte, da würde er ihn doch nicht so einfach wieder von der Angel lassen. „Ryou, ich verzweifele an dem Mist und du schüttelst das einfach mal so locker aus dem Ärmel.“ Ryou nahm sein Heft und legte es wortlos über Katsuyas Block. Dieser legte seinen Kopf schief um Ryou auch mal ins Gesicht sehen zu können. Aber sein Klassenkamerad zuckte zurück. „Kannst‘e abschreiben“, meinte Ryou leise und schob sein Heft noch etwas näher zu dem Blonden. „Boah, danke!“, griente ihn Jounouchi freudig an und klopfte ihm auf die Schulter. Ryou zwang sich zu einem schwachen Lächeln und versank dann wieder in seinem starren Blick. Katsuya freute sich das sein Schwarm endlich mal reagiert hatte. Er griff sich seinen Bleistift und wollte sich gerade ans Abschreiben machten, da kam ihm noch eine viel bessere Idee. „Ähm … Ryou-kun?“ Ryou ignorierte das er angesprochen wurde. „Pssst Ryou-chan.“ Katsuya schob das Heft wieder ein Stück zu Ryou zurück, wobei dieser endlich mal aus seiner Starre erwachte und fragend in die Bernsteine schaute. „Also .. ähm .. weist du, abschreiben ist ja super. Aber ..“, Katsuya war die Situation ziemlich unbehaglich, deshalb stammelte er herum, bis er endlich auf den Punkt kam. Weil eigentlich war er ja lieber faul und abschreiben passte ihm viel besser in den Kram. Aber hier ging es um Ryou! „Ähm .. kannst du mir vielleicht lieber erklären wie das geht?“, er verzog seinen Mund zu einem schiefen Lächeln und versuchte seinen besten Hunde-Bettel-Welpen-Blick aufzusetzen den er hinbekommen würde. Ryou sackte mit den Schultern nach unten und blies leise die Luft aus seinen Lungen. „Wenn´s sein muss?“ Katsuya nickte eifrig: „Das wäre super! Dann nehm´ ich mein Block mit in die Pause und dann kannst du es mir erklären!“ Ryou war von der Aussicht nicht begeistert, aber bei den strahlenden Augen mit denen ihn sein Klassenkamerad anschaute, konnte er nicht ablehnen und seufzte ergeben: „Ist gut!“ Dann schnappte sich Katsuya schnell wieder Ryous Heft und schrieb die kompletten Aufgaben, die Ryou schon ausgearbeitet hatte, ab. Ein ganz schmales Schmunzeln schlich sich auf die Lippen des blassen Jungen und er schüttelte unmerklich seine weißen Haare. War ja so klar, dass der Chaot sich nie wirklich ändern würde. Aber Ryou war es im Grunde egal. Sollte Katsuya doch abschreiben. Ryou schielte immer mal rüber, wie weit Jounouchi war. Innerlich verdrehte er die Augen über die Sauklaue seines Klassenkameraden. So etwas Liederliches würde bei ihm nicht in die Tüte kommen. Aber Ryou war zurzeit ja eh alles egal. Er funktionierte einfach nur noch und das war es auch schon. Jounouchi schob Ryous sein Heft zurück und zwinkerte ihm zu: „Danke. Du bist ein echter Kumpel!“ Ryou nahm sein Heft zurück, sein Gesicht blieb ausdruckslos und sobald die Pausenglocke ertönte, verließ er zügig das Klassenzimmer. Katsuya sah gerade noch wie ein weißer Haarschopf aus der Tür verschwand. Jounouchi würde sich aber nicht darum bringen lassen, diese Pause mit Ryou zu verbringen. Er griff sich sein Mathebuch, den Block und das Federmäppchen, um den Vorwand des Lernens aufrecht zu erhalten. Er war sich nicht sicher, ob Ryou sonst auch die Pause mit ihm verbringen würde. Er stürmte aus der Tür und suchte links und rechts den Gang mit seinen Augen ab, am Treppenaufgang sah er ihn gerade noch um die Ecke biegen. Er nahm die Beine in die Hand und flitzte seinem Klassenkameraden hinterher. Er sah, wie Ryou das Schulgebäude am Hinterausgang verließ und sich zuvor umdrehte. Schnell tappte er zwei Schritte zurück, um hinter der letzten Ecke in Deckung zu gehen. „Ryou, was hast du vor, warum darf dich niemand sehen?“ Katsuya war es mulmig zu mute, als er wieder hinter der Mauer hervor kam und ihm durch die Tür nach außen folgte. Warum hatte er ihn nicht schon früher beschattet, wohin er in den Pausen verschwand? In diesem Bereich hinter der Schule war er noch nicht gewesen, ob wohl er nicht der Musterschüler Nummer eins war. Er sah wie Ryou auf einer der Leitern nach oben krabbelte. Dann folgte er ihm, nachdem er über der Dachkante verschwunden war. Katsuya kletterte ebenfalls die Leiter nach oben, was mit dem blöden Schulzeug komplizierter war als es hätte sein müssen. Als er fast das Schuldach erreicht hatte, sah er Ryou im Wind stehen. Seine Haare wehten wild durcheinander. Die Arme hatte er leicht erhoben, sein Hemd flatterte. Hätte er es nicht besser gewusst hätte er gemeint, die schlanke gestallt sei Bakura. Einige Momente lang blieb er noch auf der Leiter und beobachtete wie Ryou den Wind versuchte einzufangen, bis er sich dann einfach gegen einen der Schornsteine lehnte und mit dem Rücken an der rauen Mauer herunter rutschte und auf seinem Hosenboden zum sitzen kam. Er zupfte an der Schnur um seinen Hals und holte tatsächlich den Millenniumsring unter seinem Shirt hervor. Also hatte Katsuya doch richtig gesehen. Ryous Hand streichelte über das goldene Dreieck in der Mitte, seine Finger zeichneten den Kreis nach, dann ließ er seinen Anhänger wieder unter seinem Shirt verschwinden und legte die Arme um die Knie und schaute auf den Horizont. Jounouchi wunderte sich, dass Ryou seinen Gegenstand noch besaß, wie war er denn daran gekommen? So wie er das aus der Distanz beurteilen konnte, war es tatsächlich der echte Ring. Aber so verschlossen wie Ryou war, würde er ihn sicher jetzt noch nicht darauf ansprechen. Er kletterte die letzten Sprossen nach oben und lief langsam auf seinen Klassenkammeraden zu. „Hier hast du dir aber ein schönes stilles Plätzchen ausgesucht um mir Mathe zu erklären Ryou!“, Katsuya lächelte ihn an. Ryou zuckte zusammen und sah mit riesig aufgerissenen Augen seinen Klassenkameraden an und wich ein Stück zurück. Jounouchi hatte für einen Moment das Gefühl, das Ryou gleich flüchten wollte. Aber wo sollte er den hin? Sie waren auf dem Dach! Er lachte und kratze sich verlegen am Hinterkopf. „Also mir gefällt es hier oben, da stört uns keiner!“, er legte seinen Kopf schief, als er sich neben Ryou auf die Dachpappe setzte und seine Augen strahlten den Jungen an. Katsuya wollte das sich Ryou endlich wieder entspannte, dieser hatte seine Finger in seine Waden gegraben und schaute ihn immer noch verschreckt an. Also hielt er ihm sein Mathebuch hin und seufzte. „Meinst du, du kannst so einer mathematischen Vollnull wie mir überhaupt was in den Schädel hämmern.“, Katsuya biss sich kurz auf die Lippe und rieb seine Hände über die Oberschenkel, um seine Handflächen wieder trocken zu bekommen. „Ich meine das wäre eine wahre Meisterleistung von dir.“ Ryou schaute auf, sein Gesicht sah nun entspannter aus. Er hatte vermutlich Fragen erwartet, was er hier oben suchte, oder wieso er sich so verkroch. Jounouchi war zwar nicht das Feingefühl in Person, aber ab und zu findet auch ein blindes Huhn ein Korn, beziehungsweise machte auch der größte Chaot mal was instinktiv richtig, oder spricht bestimmte Dinge nicht an. In Bezug auf Ryou war Katsuya eben vorsichtig und hielt sein Temperament zurück. Wie sollte er sich auch gegenüber jemandem verhalten, in den er verschossen war? Eine schmale Hand griff nach dem entgegengestreckten Schulbuch und Ryou schlug zielsicher die heute durchgenommene Seite auf. Einen weiteren, unsicheren Seitenblick warf er seinem Klassenkameraden zu. „Was hast du den an den Aufgaben nicht verstanden?“, erkundigte sich der Kleinere. Katsuya grinste etwas hilflos: „Wie immer gar nichts.“ Ryou seufzte und griff nach dem Block. Er schrieb die erste Aufgabe ab. Jounouchi beobachtete ihn genau und war froh das Ryou ihn nicht wegschickte, obwohl er genau spürte das er viel lieber allein gewesen wäre, aber das gestand er ihm nicht zu. Er wunderte sich, das sein Schulkamerad mit nur einmal hinschauen sich die komplette Formel eingeprägt hatte und sie einfach so, sehr schnell und unglaublich sauber, in seinem Block niederschrieb. „So dann zeig mir mal wie du das jetzt versuchen würdest zu lösen“, Ryou hielt ihm den Bleistift auffordernd hin. Jetzt seufzte Katsuya, nahm dass Schreibgerät entgegen und stotterte sich einen ab, wie er zu einem Ergebnis kommen würde und entlockte damit Ryou ein leises Kichern. „Hm, du hast wirklich nichts davon verstanden. Schau mal, wenn du ….“ Ryou gab sich wirklich mühe und war unglaublich geduldig damit seinem Klassenkamerad den Weg zur Lösung näher zu bringen. Er war sogar so gut darin es zu erklären, dass sogar Jounouchi verstand, wie man diesen unbrauchbaren Kram löste. Danke [[USERID=212621 (KouKou)] für die Beta. *dich anflausch* ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)