Fate's Desire von psycho_puschel ================================================================================ Kapitel 1: Fate's Desire ------------------------ Pairing: Loki/Thor Warning(s): Fluff; Pre-Thor; Hurt without Comfort A/N: All the feels! Es tut mir so leid, aber ich musste das schreiben. Pre-Thor-Fluff war gerade genau das, was ich brauchte. So sorry. :( Des Weiteren: Ich bin übermüdet und geistig gerade nicht in bester Verfassung. Kann sein, dass das hier totaler Schrott ist, aber wenn, dann hab ich euch vorgewarnt. (Liebe für Frigga! ) Fate's desire Loki wusste von Anfang an, dass sie letztendlich zum Scheitern verurteilt waren. Als Thor ihn das erste Mal auf seinem Bett geküsst hatte, verzweifelt, weil keiner von ihnen wusste, was sie taten, war es bereits besiegelt. Es war verwirrend, von Anfang an, weil Thor immer alles für ihn gewesen war. Mehr als ein Bruder, aber auch so viel mehr als ein Geliebter. Thor war Thor und er würde niemals jemand anderes für ihn sein. Je älter sie wurden, desto unzertrennlicher waren sie. Es gab nur noch Thor und Loki, die Söhne Odins. An manchen Tagen machte es Loki Angst, weil er nicht so abhängig von seinem Bruder sein wollte. Dann sah er Thor an, und er wusste irgendwie, dass es nicht anders sein konnte. Ihr ganzes Leben war genau darauf ausgerichtet und sie ergänzten sich perfekt. Es würde niemals anders sein. Es konnte niemals anders sein, weil sie existenziell füreinander waren. Es war vier Tage vor Thors Krönung zum König, als ihre Mutter Loki zu sich riefen ließ. Er hatte schon immer ein engeres Verhältnis zu seiner Mutter als zu Odin gehabt. Manchmal war es spürbar, dass ihr Vater Thor bevorzugte. Aber Loki verstand das. Thor war nun mal der Kämpfer, der baldige König, und solange er bei ihm bleiben würde, war alles in Ordnung. Er musste nur bei ihm bleiben. „Mein Sohn.“ Frigga lächelte ihn warm an. Sie war immer so liebevoll zu ihnen und manchmal wusste Loki nicht, ob sie wirklich es verdient hatten. Diese Art von glücklicher Familie. Wenn ihre Mutter nur wüssten was für eine Familie Loki und Thor füreinander waren. Wenn sie hinter diese königliche Perfektion schauen könnte... „Mutter.“ Er lächelte zurück. „Weswegen hast du mich herrufen lassen?“ „Es geht um deinen Bruder.“ Loki fühlte, wie er zusammenzuckte. Jedes Mal, wenn man mit ihm über Thor redete, hatte er die Angst, dass die Leute mehr wussten, als sie sollten. Man redete oft mit ihm über Thor. Im Prinzip ging es nie nicht um ihn. Das war vielleicht der Nachteil an ihrer Verbundenheit. Loki nickte. Sobald ihre Mutter sich Sorgen um Thor machte, kam sie zuerst zu ihm. Jedes Mal. Als wäre Loki der einzige, der seinen Bruder wirklich verstand. Es war lächerlich, weil er ihn letztendlich kein Stück verstand. Er verstand nicht, wieso Thor ausgerechnet ihn wollte, wieso sich er ausgerechnet ihm anvertraute, wenn er letztendlich doch jeden haben konnte. Personen, die so viel reiner und würdiger waren. Thor sprach von Liebe, manchmal, aber es blieb immer ein undefinierter Begriff zwischen ihnen. „Es ist wahrscheinlich komplett unbegründet, aber... Glaubst du, er ist schon bereit, König zu sein?“ Frigga sorgte sich immer viel zu sehr um sie, aber im gleichen Moment schätze Loki es. „Wieso sollte er nicht bereit sein?“ „Er hat sein ganzes Leben mit dir an seiner Seite verbracht. Ich weiß nicht, ob er stark genug ist, alleine zu regieren.“ Alleine. Alleine als Synonym für getrennt. Loki schluckte, aber sein Hals war so trocken, dass es ihn einzig panisch werden ließ. Er hasste seine Angst, weil sie ihn immer davon abgehalten hatte, über diesen Tag nachzudenken. Verdrängung war nur so lange sicher, wie sie nicht von Konfrontationen aufgehoben wurde. „Ich werde immer an seiner Seite sein.“ Die Worte schnitten, stumpf und rostig, als sie seinen Mund verließen. Er verabscheute Lügen, wenn er sie nicht kontrollieren konnte. „Ach Loki...“ In dem Moment wusste er, dass sie es wusste, und es war betäubend, aber er nahm es hin. Seine Mutter sah nicht wütend aus. Sie würde Thor und ihn niemals für das verurteilen, was sie nicht ändern konnten. „Eines Tages wird Thor die Frau finden, mit der er gemeinsam über Asgard regieren kann.“ Sie klang traurig. Mütterlich. Als wollte sie nichts mehr, als dass es nicht so schmerzhaft für ihre beiden Söhne werden würde. Und Loki wünschte sich, er würde diesen Tag nicht so sehr fürchten. Er wünschte sich, er könnte Thor aufrichtig dieses perfekte Leben gönnen. Das Geschlecht der Odinsons würde weitervererbt werden und Thor wäre der König, den Asgard brauchte. Alle wären glücklich. Alles wäre perfekt und das einzige, was dafür geopfert werden müsste, war Lokis eigenes Glück. Letztendlich war er nicht so selbstlos. Alles sollten sie von ihm nehmen, aber nicht seinen Bruder. Nicht Thor. Und trotzdem hatte er schon immer gewusst, dass es irgendwann enden musste. Es gab Dinge, die einfach nicht für die Ewigkeit bestimmt waren, und egal, was man tat, man konnte es nicht ändern. Es bedeutete trotz allem nicht, dass es Loki nicht innerlich zerriss. „Ich weiß.“ Ich weiß war kein Es ist das beste so. Ich weiß war nicht mal ein Ich akzeptiere es. Es bedeutete nicht mehr, als dass er wusste, wie unausweichlich es war. Er verstand es nicht und er würde alles geben, um es ändern zu können. „Beende es noch bevor er König wird, Loki. Glaube mir, so ist es am einfachsten.“ Loki verstand, dass einfach nicht immer angenehm bedeutete, und dass der schwerste Weg vielleicht der einfachste war. „Ja.“ Er fühlte sich so kraftlos. So ausgelaugt. Bisher hatte sich noch nichts wirklich geändert und trotzdem fühlte es sich an, als hätte man Thor bereits gewaltsam aus ihm herausgerissen. Er lehnte sich nach vorne. Seine Mutter nahm ihn in den Arm. Es füllte diese neue Leere in ihm zu keinem Millimeter. „Es tut mir so leid.“ Während sie die Worte immer und immer wieder in sein Ohr flüsterte und ihn fest im Arm hielt, strich sie ihm durchs Haar. Es war eine nette Geste, aber es machte es nicht einfacher. Loki nahm sich drei Tage Zeit, bevor er sich ein Gespräch mit Thor zutraute. Letztendlich hatte er sich auf nichts vorbereitet und keinen einzigen Satz durchdacht. Thor war immer schon die einzige Person gewesen, die ihn so impulsiv reagieren ließ, dass jegliche Planung sinnlos war. Als er sein Zimmer betrat, wusste Loki, dass es das letzte Gespräch dieser Art mit seinem Bruder sein würde. Manchmal wusste er Dinge, bevor sie geschahen, und in den seltensten Fällen war es angenehm. Er wusste, dass es von nun an schmerzen würde. Es war unausweichlich, weil die ganzen Theorien von alternativen Zukünften allesamt hoffnungsvolles Gefasel verzweifelter Poeten war. Es gab eine Zukunft, keinen Weg, sie zu umgehen, und das Schicksal, dem letztendlich selbst die Götter unterlagen. Loki wünschte sich, er würde nicht so rational denken. Er wünschte sich, er könnte aus Thors verzweifeltem Blick eine Hoffnung saugen, die sie zu ihrer Zukunft umformen konnten. Es sollte nicht hier und jetzt schmerzen, ohne dass einer von ihnen überhaupt ein Wort gesagt hatte. Thor wirkte so kraftlos. So kraftlos und unköniglich und hilflos und der einzige, der es besser machen konnte, war Loki. Für den Moment. Wenn er die Dinge jetzt nicht beendete, wäre es nur ein kurzer Aufschub, und jeder weitere Tag würde es bloß schlimmer machen. Jedes Wort, dass alles wieder gut werden würde, war eine Lüge, und Loki konnte sie alle anlügen, aber niemals Thor. Nichts würde gut werden. Nicht für Loki und nicht für Thor, aber es änderte nichts daran, dass es genau so sein würde. Was für Möglichkeiten hatten sie? Asgard brauchte seinen König und Thor seinen Berater. Sie konnten nicht ändern, was sie waren, nur weil sie jemand anderes sein wollten. „Loki...“ Thor wusste also genau so gut wie er, was kommen würde. Seine Verzweiflung kroch ihm unter die Haut. Es war so schwer, dass er keine Wahl hatte, außer es zu ertragen. Tu etwas, flehte sein Bruder ihn an. Er hatte ihn noch nie so erschöpft erlebt. Vorsichtig legte er seine Hand auf Thors Arm. Es tat gut, ihn endlich wieder zu spüren. Es tat gut und es schmerzte und schmerzt und schmerzte, weil es das letzte Mal sein würde. Er zwang sich zu einem Lächeln, was bitterer nicht hätte sein können. „Shhh.“ Loki wusste nicht genau, ob es Thor beruhigen würde, oder ob es alles noch schlimmer machte. „Ich habe nachgedacht.“ Die Worte ließen ihn zittern. Kaum merklich. Sein Magen zog sich zusammen. Thor versuchte einen Ausweg zu finden und es würde nichts besser machen. Ihm seine Hoffnungen nehmen zu müssen, würde das schlimmste von allem sein. „Lass es. Hierfür gibt es keine Lösung, außer es hinzunehmen.“ Sein Bruder sah ihn verletzt an. Als hätte Loki, von allen Leuten er, ihn verraten. „Was soll das, Loki? Ist es dir so egal, dass du es einfach hinnehmen kannst?“ „Hör auf, so etwas zu behaupten. Du weißt, dass es nicht so ist.“ Thor nahm es ihm nicht wirklich übel. Egal was Loki getan hatte, Thor hatte ihm noch nie etwas übel genommen. Was hier aus seinem Bruder sprach, war seine Verdrängung. Er wollte es nicht wahrhaben, aber Thor wusste ganz genau, dass es keine Möglichkeit gab, die Dinge zu ändern. „Ich kämpfe zumindest für uns!“ Trotz seiner Lautstärke bebte Thors Stimme. Er war immer der emotionalere von ihnen gewesen, und wenn ihn etwas mitnahm, bekam man das auf alle erdenklichen Arten zu spüren. „Ich weiß.“ Sein Bruder würde sich beruhigen. „Du warst schon immer der Kämpfer von uns beiden, genauso wie ich der Denker. Ich habe es Ewigkeiten überdacht, Thor, aber hieraus gibt es keinen Ausweg.“ „Es muss einen geben. Man hat immer eine Wahl!“ Loki lachte. Thors Naivität war wundervoll, aber sie würde irgendwann einmal seinen Tod bedeuten. „Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass es bloß daran liegt, dass wir die Söhne Odins sind? Man hat uns immer die Wahl gelassen. Nimm das nicht für selbstverständlich.“ Als Thor ihn ansah, schwang neben all der Verzweiflung Bewunderung in seinem Blick mit. Es wärmte Loki, obwohl er wusste, dass er seine Bewunderung nicht annähernd verdient hatte. „Ich wünschte, ich könnte die Dinge so logisch sehen, wie du.“ Thor griff nach seiner Hand und küsste sie. Es war so eine leichte Berührung, dass Loki sie kaum wahrnahm, und dennoch elektrisierte es ihn. Alles wie immer. Außer dass der Gedanke an das, was folgen würde, in sein Herz stach, wie nie zuvor etwas. „Du hast keine Ahnung, wie oft ich dich beneide.“ Es waren ernste Worte, aber Loki klang so sanft, als er es sagte, dass es ihn selbst verwunderte. Thor und ihre Mutter waren die einzigen Personen, die diese Seite an ihm kannten und überhaupt erst hervorrufen konnten. „Worum solltest du mich beneiden, Loki?“ Thor war blind für so viele Dinge um sie herum. Es machte ihn naiv, dass sein Leben nur aus seinem unmittelbaren Umfeld bestand. „Ich wünschte, ich könnte so ehrlich sein wie du. Der strahlende, goldene Held Asgards.“ „Das ist lächerlich. Du weißt, dass ich nicht nur diese Seite habe.“ „Ich weiß.“ Loki senkte den Kopf. Nie wieder diese Nähe. Nie wieder diese Vertrautheit. Er würde alleine sein. Niemals wieder würde ihm jemand so offen seine schwache Seite darlegen, wie Thor es getan hatte. Man konnte Vertrauen nur bekommen, wenn man selbst vertraute. „Ich kann mir nicht vorstellen, nie wieder solche Gespräche mit dir führen zu können.“ Letztendlich ähnelten ihre Gedanken sich genau in diesen Momenten. Egal, wie verschieden sie waren, das, was sie wollten, machte sie am Ende wieder zu Brüdern. „Du wirst andere Personen finden.“ Eine Frau... Loki wäre gerne so selbstlos, Thor wirklich eine glückliche Zukunft ohne ihn wünschen zu können. Allein der Gedanke, ihn eines Tages sehen zu müssen und zu wissen, dass er darüber hinweg war, zerriss ihn. Loki wusste, dass es der schwerste Moment seines Lebens sein würde, weil er von da an komplett allein sein würde. Noch hatten sie sich und auch wenn es nicht mehr so wie früher war, konnten sie sich wenigstens sicher sein, dass sie einander am meisten bedeuteten. „Niemand wird deinen Platz jemals ersetzen können, Loki, und ich hoffe, das weißt du.“ Loki zuckte zusammen. Es war überraschend. Er war sich nicht sicher, ob sein Bruder bewusst log, um es nicht ganz so hart für sie zu machen, oder ob seine Naivität tatsächlich so weitreichend war. „Du weißt nicht, was du da sagst.“ Thor lächelte. „Ich wusste noch nie wirklich, was ich sage, wenn es um dich geht. Aber ich weiß, dass du mich verstehst, und du weißt, dass ich alles, was ich dir jemals gesagt habe, auch so gemeint habe, nicht wahr?“ Loki nickte. Thor hatte nur zu ihm diese Loyalität. Was er sagte, meinte er auch so. Ausnahmslos. Und wenn er log, dann weil er es nicht besser wusste. „Egal was kommt, Thor, zweifle niemals daran, dass ich dich liebe.“ Er wollte ihn küssen, aber er verbot es sich. Jahre später war nichts von alldem geblieben. Thor und er standen auf einem Berg in Midgard und kämpften, ohne zu wissen, wofür. Für Loki waren es viele Dinge, die zusammenkamen. Zu viele Dinge, die das überschatteten, was mal war. Er hatte gedacht, es würde in Ordnung sein, aber dann kam der Hass. Hass auf Odin, Hass auf die falsche Familie, der er jahrelang angehört hatte, Hass auf Thors Bevorzugung. Es steigerte sich noch viel weiter. Er begann, Thor für seine Menschlichkeit zu hassen, während er im Grunde die Menschen für ihre Macht über Thor hasste. Und diese Frau und Thor, immer wieder Thor, weil er ihm gesagt hatte, dass niemand jemals Lokis Platz einnehmen konnte. All die Lügen, all die gescheiterten Pläne, all die falschen Erinnerungen. Zweifle niemals daran, dass ich die liebe. Er hasste am meisten, dass er es nach allem was war immer noch so meinte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)