Russisch Roulette von Hime-chan (Eine fatale Wette) ================================================================================ Kapitel 7: Auch süsse Worte rühren Eisen nicht ---------------------------------------------- Nach dem unmöglichen Flash nach meinen Ferien in Japan melde ich mich endlich (nachdem die Sicht erst von Fuji - Tezuka - Fuji - Tezuka gewechselt hat...) mit einem neuen Kapitel Seine Muskeln zitterten vor Anstrengung. Er war sich peinlich bewusst, dass Fuji jedes Zucken von ihm spüren konnte, dass die schlanken Finger auf seinem Rücken auslösten. Das tiefe Blau seiner Augen hatte er noch nie so intensiv, und auch noch nie so nah gesehen. Während einem Match sah er es manchmal aufblitzen, aber sein Blick hatte meist anderen als ihm gegolten, und seine Konzentration hatte dem Spiel gegolten, und nicht Fujis Augen. Schmerzlich wurde ihm bewusst, wie wenig Zeit er mit Fuji auf dem Court verbracht hatte. Er verstand Fujis Spiel nicht. Mit seiner minimalistischen Art konnte er einfach nicht umgehen. Jetzt hingegen konnte davon nicht die Rede sein, so leidenschaftlich hatte er die Nummer zwei seines Teams noch nie erlebt. Bei dem Match gegen Shiraishi hatte er gedacht, dass er bis an sein Limit gegangen wäre. Er hatte sich geirrt. Wie so oft wenn Dinge mit diesem Jungen zu tun hatten. Er knickte ein als Fujis Finger durch seine Haare strichen und ihn noch näher zu sich hinab zogen. Diese Nähe brachte ihn durcheinander, und seine verschwommene Sicht trug nicht zu seinem Wohlbefinden bei. Fujis Lippen streiften seine erst nur sacht, ehe er ihre Distanz noch weiter verringerte und sie sich erneut innig küssten. Erst hatte ihn der angenehme frische Minzgeruch irritiert. Er hatte sich immer ausgemalt, dass er die unangenehme Schärfe von Wasabi auf der Zunge schmecken würde, aber bereits in der Umkleide hatte er sich korrigieren müssen. Seine Lippen waren zart und einladend, und im Moment erschienen diese Küsse Tezuka so notwendig wie das Atmen selbst. Er kannte sich in diesem Punkt selbst nicht, und Fuji hatte ihm mehr als einmal seine erwachende Begierde vor Augen gehalten. Unverzeihlich, dass er sich so gehen liess. Doch gegen Fujis Mund und sein erhitztes Innerstes kam seine Selbstbeherrschung nicht an. Tezuka war bewusst, dass er sich hatte verführen lassen. Auch jetzt wisperte Fuji sobald sie voneinander kurz abliessen seinen Namen gegen seine Lippen und liess damit seine Scham und Bedenken verschwinden. Manchmal wagte er es sogar ihn Kunimitsu zu nennen. Dennoch löste er sich von ihm, zog sich trotz Fujis enttäuschtem Seufzen zurück. Es war genug, er konnte nicht mehr. Es war schon spät in der Nacht, dabei hatte er nur kurz mit Fuji reden wollen, unter vier Augen. Eigentlich hatte er diese Annäherungsversuche von Fuji mit ein paar Worten unterbinden wollen, sogar Ooishi war inzwischen aufgefallen, dass er nicht ganz bei der Sache war und hatte ihm verraten, was Eiji ihm über Fujis Interesse an seiner Person wusste. Eine kalte Box mit Taschentüchern landete auf seinen Bauch und liess ihn zusammen zucken. Fuji war nicht süss. Er war sadistisch und gerissen, eine Tatsache, die er bisher nicht hatte sehen wollen, dem Team zuliebe. Dennoch fühlte er sich nach der knappen Reinigung und Entsorgung peinlichen Unrats wesentlich wohler in diesem Bett. Fujis Wangen waren gerötet, die Augen noch immer dunkel und glasig, das Lächeln berührte ihn, denn es war an ihn gerichtet und ehrlicher als sonst. Leise seufzend legte sich Fuji dicht neben ihn, schmiegte seine Wange an Tezukas Brust. Bestimmt hörte er seinen schnellen Herzschlag. „Wirst du es ihm sagen, Tezuka?“, fragte Fuji leise und sah zu ihm auf. Verwirrt runzelte Tezuka die Stirn. Was sollte er wem sagen? „Echizen. Wirst du es ihm sagen, das mit uns?“, stellte Fuji seine Frage erneut. Tezuka erstarrte. Er hatte es nicht vergessen. Wie könnte er Echizen vergessen? Und die zarten Gefühle, die er für diesen Erstklässler hegte. Jung wie sie waren hatte er erst nichts dergleichen empfunden, doch Ryomas Stärke hatte ihm Imponiert. Das Match gegen Yukimura war bemerkenswert gewesen, nie war er auf etwas stolzer gewesen als auf sein Team. Echizen zwang ihn förmlich dazu, mehr zu reden, weil er noch weniger zu sagen hatte als er selbst. Oft spielten sie einfach Tennis, nicht mehr. Und derartige Zerstreuung, wie es Fuji genannt hatte, als er ihm vor zwei Stunden die Unschuld geraubt hatte, waren weder rechtlich erlaubt, noch hegte er das Bedürfnis Ryoma auf diese Weise nahe zu sein. Auch jetzt noch nicht, er konnte sich nicht vorstellen, mehr zu tun. „Tezuka…“, drängte ihn Fuji mit einem Blick, den Tezuka nicht recht einordnen konnte. Es wirkte, als würde er sich ärgern und dennoch auf eine ganz bestimmte Antwort warten. Meistens interessierten ihn solche Kleinigkeiten nicht, sein Vater hatte ihn immer als ruhig, besonnen und geradlinig bezeichnet. Er wirkte erwachsener als andere in seinem Alter und so fühlte er sich meistens auch. Er übernahm die Verantwortung für den Tennisclub der Seigaku und er würde irgendwann auf internationaler Ebene Tennis spielen. Er musste ein Vorbild für andere sein, und dafür sorgen, dass alle im Team ihr Bestes geben konnten. Ausser Tennis interessierten ihn nur wenige Dinge, er verbrachte zu wenig Zeit mit anderen in seiner Freizeit. Vielleicht fehlte ihm jetzt die nötige Erfahrung um zu wissen, was er tun sollte. „Bereust du es?“ Er war sich nicht sicher. Es war unglaublich gewesen, aber im Grunde war es falsch. „Fuji…ich bin mit Echizen zusammen“, antwortete er ruhig. Er musste das irgendwie mit Ryoma klären. Es war das erste Mal, dass er dankbar dafür war, dass sie jetzt Wochenende hatten. Auf das Schluchzen an seiner Brust war er nicht gefasst gewesen. Hilflos sah er auf die weichen braunen Haare und die zuckenden Schultern hinab. An das, was noch in seinem Blickfeld war, wollte er gerade nicht denken müssen. „Das wusstest du…“, verteidigte er sich unbeholfen. Den Arm um ihn zu legen wäre wohl gerade richtig gewesen, aber er wollte Fuji nicht auf diese Art trösten. „Du bist zu mir gekommen! Ich dachte du hättest dich für mich entschieden…“, warf ihm Fuji leise vor und drückte sich, unbekleidet wie er war, noch dichter an ihn. „Ich liebe dich…“ Es war nur ein leises Wispern, aber Tezuka hörte es sehr deutlich. Er schluckte hart, und schlang dann verunsichert doch den Arm um Fuji. Eine so direkte Liebeserklärung hätte er ihm nicht zugetraut. Einen langen Monolog aus dem man nicht schlau wurde vielleicht. Aber doch nicht ein einfacher Satz mit drei Worten. Das passte nicht zu Fuji. „Es tut mir Leid…ich kann nicht“, wehrte er ihn ab und löste sich von dem so genannten Genie. Die erwartete Erwiderung blieb aus. Vorsichtig löste er sich von Fuji, der sich die Decke eng um die Schultern schlang und das Gesicht im Kissen verbarg. Ein Anblick des Jammers, der Tezuka die Kehle zuschnürte. Aber um dieses Dilemma zu lösen, in das er sich hinein geritten hatte, musste er sowohl ihm als auch Ryoma weh tun. Und Fuji würde es verkraften, irgendwie. An ihm ging auch ein Prüfungsergebnis mit sieben Punkten vorbei, als wäre es nichts weiter als ein angebranntes Omelette. Was ihm damals durch den Kopf gegangen war, konnte er sich nicht erklären. Es hatte niemand gewagt, Fuji darauf anzusprechen. Manchmal war das sicherer. Die Kleider lagen zerknittert am Boden und Tezuka strich sie glatt, ehe er sich wieder anzog. Er würde sich ein Taxi rufen müssen. Und er würde seine Eltern belügen müssen. Wütend über seine geringe Selbstbeherrschung presste er die Lippen zusammen und versuchte, das gedämpfte Schluchzen zu ignorieren, das ihn begleitete. „Gute Nacht, Fuji…“ „Verschwinde!“ Die erstickte Antwort kam prompt und liess Tezuka kurz zusammenzucken. So sprach er sonst nur mit dem Manager von St. Rudolph, dessen Namen Ooishi regelmässig vergass, da Fuji ihn nur das Nichts nannte, und inzwischen Momoshiro und Kikumaru auch damit angefangen hatten. Der Tonfall traf ihn mehr als er sollte, und er zog wortlos und so leise wie möglich die Tür zu Fujis Zimmer hinter sich zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)