Hopeless von abgemeldet (World Changer) ================================================================================ Kapitel 04 ---------- Hopeless - World Changer - Autor: Ju-chan Email: weissewoelfin@arcor.de Teil: 4/14 Fandom: Original / Reality Kommentar: So, hier Teil 4! Da er aber ein bisschen kurz ist, noch gleich der 5. hinter her! Eure Meinung würde mich echt interessieren! Und natürlich bin ich auch immer für ehrliche Kritik zu haben! Okay, dann viel Spaß ^_^ ------------------------------------ ____________ KAPITEL 4 ____________ Es vergingen mehrere Tage, an denen Christian nichts von Maiko hörte. Weder wartete der Jüngere nach der Schule auf ihn, noch konnte Christian sich aufraffen, um ihn am Bahnhof zu suchen. Christian plagte sich immer noch mit dem Gedanken, warum es ihm so wichtig war, dass Maiko sich meldete. Doch langsam gab er es auf, sich darüber einen Kopf zu machen. Es war einfach ein Gefühl in ihm, dem er nur zu gerne folgte. Also schlenderte er ein paar Tage nach ihrem Gespräch als die Schule zu Ende war, zum Bahnhof. Dort herrschte wie immer reges Treiben, doch Christian schenkte dem Gewusel keine Beachtung. Er hielt zielstrebig auf Maikos üblichen Standort zu. Doch dort war niemand. Verdutzt sah Christian sich um und ließ seinen Blick über die vielen verschieden Jungen und Mädchen gleiten, die sich in seiner Nähe aufhielten. Einige musterten ihn mit deutlichem Interesse. Wahrscheinlich sahen sie in ihm einen guten Kunden. Doch Christian versuchte einfach, sie nicht zu beachten und lehnte sich seufzend gegen die kalte Wand um auf seinen neuen Freund zu warten. Obwohl die Zeit verstrich und Maiko nicht auftauchte, verließ Christian den Bahnhof nicht. Ausdauernd, wenn auch frierend, hielt er die Stellung. /Was macht der denn so lange? Er wird sich doch wohl nicht einen anderen Ort gesucht haben? Oder vielleicht arbeitet er heute nicht!?/ Seufzend schloss er die Augen und ließ alle Sinneseindrücke, die auf ihn einströmten, auf sich wirken. Der Lärm in der Bahnhofshalle war mal wieder ohrenbetäubend. Überall schrien und kreischten Leute wild durcheinander. Das ständige An- und Abfahren der großen Züge trug auch nicht gerade zur Ruhe bei. Bibbernd versuchte Christian seine Hände tiefer in seinen Jackentaschen zu vergraben, denn er fror erbärmlich. Seine Finger waren schon ganz taub und immer wenn er sie ungünstig bewegte, schmerzten sie ein bisschen mehr. Außerdem fühlten sich seine Oberschenkel eisig an, denn auch der feste Stoff seiner Jeans hielt auf Dauer nicht allzu sehr warm. Wenn es doch bloß endlich wieder Sommer werden würde! Doch nein, der Winter schien sich dieses Jahr nicht vertreiben zu lassen und gab noch eine Extra-Zugabe seiner "Künste". Christian war bloß froh, dass es nicht mehr schneite. Obwohl er nicht wusste, ob ihm diese klirrende, trockene Kälte viel lieber war. Gerade überlegte er ernsthaft, ob er nicht doch wieder nach Hause gehen sollte, als neben ihm eine überraschte Stimme ertönte. "Oh, hallo Christian!" Müde öffnete der Angesprochene seine immer noch geschlossenen Augen und sah Maiko erleichtert an. "Da bist du ja endlich! Ich warte schon ein ganze Weile auf dich!" "Sorry, hätte ich das gewusst, hätte ich mich ein bisschen mehr beeilt. Aber wenn ich ehrlich sein darf, bin ich ein bisschen überrascht." "Hm?" Christian sah seinen Gegenüber fragend an. "Na ja, ehrlich gesagt, hätte ich nicht so schnell mehr mit dir gerechnet. Was gibt's denn Schönes?" Maiko versuchte so gleichgültig wie möglich zu klingen, doch das kleine Lächeln, das seine Mundwinkel umspielte, zeigte Christian, wie sehr sich der Jüngere über seinen Besuch freute. Etwas verspätet antwortete Christian auf die eben gestellte Frage: "Ach, eigentlich gibt es nichts! Ich dachte nur, ich schau mal vorbei, was du so machst!" Maiko schnaubt abfällig. "Was soll ich schon machen? Das Übliche halt..." "Hast du Zeit? Woll'n wir 'n bisschen zu dir gehen, oder so?" "Klar, ich bin ja schließlich mein eigener Chef, wenn man es so will." Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu Maiko. "Mensch, hier wird es ja auch immer kälter." Fröstelnd rieb Christian die Hände. Beunruhigt registrierte er die schwache Kondenswolke, die er beim Sprechen erzeugt hatte. Maiko, der nach ihm die Wohnung betreten hatte, schob ihn verlegen ein Stück weiter in das Zimmer hinein und aufs Bett zu. Christian ließ sich bereitwillig darauf nieder und sah dem Jüngeren dann zu, wie er sich dicht neben ihn setzte. "Ja, es wird echt immer kälter. Aber der Vermieter hält es nicht für nötig, die Heizungen reparieren zu lassen. Nimm dir die Decke, wenn dir kalt ist." Maiko deutete auf die schwarze Federbettdecke, die ordentlich zusammengelegt, hinter Christian lag. Dieser überlegte kurz, griff dann aber dankbar hinter sich um die Decke zu sich ranzuziehen. Schnurrend vergrub er sich darin und sah Maiko dann wartend an. Doch dieser blickte nur stumm zurück. "Erzählst du mir ein bisschen was von deiner Zeit in Köln?", bat Christian nach kurzem Schweigen. Maiko zögerte sichtlich, doch dann rutschte er ganz dicht zu seinem Freund ran und meinte betreten grinsend: "Wenn ich mich bei dir anlehnen kann?! Mir ist nämlich auch ein bisschen frisch..." "Frisch?!" Christian lachte freudlos auf, dann zog er den Jüngeren - stürmischer als er eigentlich geplant hatte - zu sich ran und umfing ihn mit seinen Armen und einem Teil der Decke. Maiko lehnte sich verlegen gegen ihn, fing dann aber an aus seiner "Kindheit" zu erzählen. Christian hörte ihm aufmerksam zu... ... seit mehreren Minuten herrschte ein gespanntes Schweigen. Maiko war schon vor einigen Augenblicken verstummt und Christian, der die ganze Zeit nur wortlos gelauscht hatte, wusste nicht, was er sagen sollte. Unwillkürlich verstärkte er den Druck seiner Arme, die immer noch um Maiko lagen, und presste den Jüngeren ein bisschen fester an sich. Was dieser erzählt hatte, war nicht gerade prickelnd gewesen. Anscheinend hatte er allen Grund gehabt, seine Heimatstadt zu verlassen, denn bei ihm zu Hause war wohl nichts so gelaufen, wie es üblich war. Maiko stammte aus einer ziemlich zerrütteten Familie und hatte schon immer mit nur sehr wenig leben müssen - und das in Bezug auf Geld und Liebe. Nach einer kurzen Zeit begann sich Maiko dann in Christians Armen zu regen und drehte sich so hin, dass er vor dem Älteren hockte, aber immer noch dessen Arme um sich hatte. Traurig sah er in die besorgten Augen von Christian und schmiegte sich dann noch mal an dessen Brust. Christian tat der Kleine so unsagbar leid und so schloss er die Arme noch fester um ihn. Dies brachte Maiko zum Aufsehen und nachdem er noch einen kurzen Moment in die beunruhigten Augen über sich geblickt hatte, drückte er seine Lippen auf die des anderen. Christians Lippen waren warm und weich, außerdem lag ein verlockender Geschmack auf ihnen. Der Ältere war im ersten Moment einfach nur überrascht, doch dann erwiderte er zaghaft den Kuss. Als Maiko dies spürte, seufzte er lautlos und wurde er ein bisschen mutiger. Vorwitzig schob er seine Zunge in den Mund des anderen. Der ließ ihn gewähren und akzeptierte es auch, als Maikos Zunge in seinem Mund alles zu erkunden begann. Es dauerte gar nicht lange, da leistete Christians ihr Gesellschaft. Der 17-jährige wollte dem Jüngeren einfach nur Trost spenden, doch als er spürte, wie dessen Kuss immer fordernder wurde, brach er ihn schließlich verunsichert ab und schob Maiko von sich. Dieser sah ihn erst ziemlich verwirrt an, doch wich dann verlegen seinem Blick aus. Christian war vollends von seinem Tun eben gerade verwirrt und zog nachdenklich die Stirn kraus. Betroffen versuchte er in sich hinein zu hören, doch alles was er vernahm war... nichts. Nun vollkommen perplex, schälte er sich aus der warmen Decke und schlang sie fürsorglich um Maiko, bevor er sich erhob. Der 15-jährige beobachtete ihn mit starrem Blick. Keiner der beiden wusste, was er sagen sollte. Maiko starrte nur stumm vor sich hin. Er wusste selbst nicht, was über ihn gekommen war, aber der Moment war ihm einfach für einen Kuss ideal erschienen. Und auch jetzt, nachdem Christian ihn zurück gewiesen hatte, würde er dessen weiche Lippen gerne noch mal auf den seinen spüren. In Maikos Bauch flatterten Tausende von kleinen Schmetterlingen durcheinander. Es war einfach ein atemberaubendes Gefühl, dass er noch nie so stark verspürt hatte. Doch trotz dieses Kribbelns kam ihm die Stille, die im Raum herrschte, verheerend vor. Er konnte spüren, dass es in Christian arbeitete, denn der Ältere hatte sich einige Meter von ihm entfernt und blickte ebenfalls wortlos zu Boden. Doch er schien den Boden nicht wahrzunehmen, eher wirkte sein Blick weit weg. Maiko bekam ein wenig Angst. Hatte er etwas falsches getan? War Christian jetzt sauer auf ihn, weil er ihn geküsst hatte? Aber er hatte den Kuss doch erwidert!? Fühlte er denn nicht genauso wie er? Warum hatte er ihn dann nicht gleich von sich gestoßen? Das kribbelnde Gefühl in Maiko verblasste langsam und eine nagende Unruhe breitete sich in ihm aus. Doch er war nicht der einzige, der eine Unruhe verspürte. Christians Gedanken überschlugen sich ebenfalls. /Was war denn das jetzt gewesen? Warum hat Maiko mich geküsst? Will er etwa doch mehr als eine normale Freundschaft? Und was, wenn es so ist? Was will ich? Ich hab den Kuss doch erwidert! Also, abgeneigt war ich anscheinend nicht gewesen!/ Fassungslos schüttelte er den Kopf. /Ach, das war sicher nur ein Ausrutscher! Maikos Erzählung hat uns beide einfach nur ... ein bisschen verwirrt.../ Verlegen räusperte sich Christian. "Ich... danke, dass du mir ein bisschen mehr über dich erzählt hast!" Rettend sah er auf seine Uhr und fügte dann nervös hinzu: "Oh, schon so spät! Ich hab noch was für die Schule zu tun, tut mir echt leid. Ich komm aber bestimmt noch mal vorbei diese Woche, okay?" Es versetzte Maiko schon einen kleinen Stich, als er Christians offensichtliche Flucht bemerkt, doch er versuchte sich nichts anmerken zu lassen. "Klar, kein Problem. Ich... ich muss auch wieder arbeiten..." Der Jüngere sah deutlich wie Christian missbilligend das Gesicht verzog, was sein Herz wieder höher schlagen ließ. Er unterdrückte dieses Gefühl aber so gut es ging. //Ich scheine ihm wohl doch nicht ganz so egal zu sein! Und außerdem hat er doch gar nicht gesagt, dass ich ihm egal bin. Er war sicher nur... überrascht!// Einen kurzen Moment hatte Maiko das Gefühl, dass er sich mit seinen Gedanken in etwas hinein steigerte, doch dieser Moment war eher wie ein Funke. Er flackerte auf und erlosch dann ebenso schnell wieder. Mit einem warmen Gefühl im Bauch beobachtete er, wie Christian sich unsicher zur Tür begab und dann, mit einem letzten kurzen Lächeln und einem leisen ,Tschau' den Raum verließ. Zurück blieb ein aufgeregter Maiko, der nicht wusste wohin mit seinen Gefühlen. Zittrig atmete er schnell ein und aus. Dieses Gefühl hatte er noch nie so deutlich in sich gespürt, es war, als wenn sein Körper brennen würde! Benommen stolperte Christian nach Hause. Immer wieder schlich sich in seinen Kopf die Frage, was Maiko in ihm sah. Ob er echt mehr von ihm wollte oder ob der Kuss eben nur ein verzweifelter Versuch gewesen war, ein wenig Trost zu erhaschen. Er kam jedoch zu keinem wirklichen Ergebnis. Und ein bestimmter Teil von ihm war auch froh darüber, denn die Chance, dass die Antwort ihm nicht gefallen würde, war zu hoch. /Doch wird sie mir denn wirklich nicht gefallen?/ Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)