Kiiryolsah von Ayame-chan ================================================================================ Kapitel 24: Kampf um Falkenring ------------------------------- Normalerweise hätte man dem Späher etwas zu Trinken angeboten. Doch auf dem Hügel gab es nichts, also wartete man angespannt darauf, dass der Mann von selbst wieder zu Atem kam. „Wie gewünscht sind wir näher an Falkenring geschlichen, um die Lage zu sondieren.“, sagte er schnell zwischen zwei tiefen Atemzügen. „Die Thalmor haben aus Bäumen, Brettern, Erde und allem Möglichen, eine Art Wall um das Dorf gezogen. Er macht zwar keinen stabilen Eindruck aber…“ Kurz pausierte der Späher und er ballte die Hände zu Fäusten, während sich sein Gesicht im Zorn verzehrte. „Sie haben die Frauen, Kinder, Schwachen und Kranken an den Wall gekettet. Sie sollen als lebendiges Schutzschild dienen, dicht an dicht…ihr Wehklagen soll unseren Verstand schwächen. Sie werden uns niederschießen, ehe wir die Unschuldigen befreien können.“ Einen Moment lang herrschte fassungsloses Schweigen, dann sprangen wie auf ein Signal hin alle von ihren Hockern, einige zogen sogar ihre Waffen und hielten sie drohend in die Luft. „Diese v%9F$§“x…“ „Wie können sie es wagen?!“ „Unschuldige als Schild!“ „Sowas ist nicht Krieg zu nennen!“ „Unehrenhaft!“ Alles brüllte und schrie durcheinander, ehe Ulfric mit einem einzigen Satz für Ruhe sorgte. „Drachenblut, wir brauchen euer Thuum!“ Sofort richteten sich sämtliche Augen auf die Dunkelelfe und starrten sie erwartungsvoll an. Dergleichen hatte jene schon befürchtet, aber eine Lösung war ihr bisher noch nicht eingefallen. „Ich…“, begann sie daher zögerlich und fuhr sich hilflos durch die Haare. „…Ich kenne keinen Schrei, der uns helfen könnte. Zumindest keinen, der nicht auch den Gefangenen Schaden zufügen würde.“ „Was ist mit dem, den dieser Drache euch beibrachte?“, bohrte Ulfric weiter und deutete mit dem ausgestreckten Arm auf Durnehviir. „Ich hab die Reste der Zeichen gesehen und auch wenn ich kein Drachenblut bin, ich konnte ihre Macht spüren.“ „Dieser Schrei ist abartig!“, widersprach Kiiryolsah ihm prompt. „Dieser Schrei entzieht jedem, der in seinen Radius gelangt, die Seele und tötet ihn dadurch. Anschließend wird die Seele in einen Seelenstein gesperrt und die toten Körper erheben sich wieder, um zu kämpfen. Und da er kein elementarer Schrei wie der Feueratem ist, können ihn auch Wände nicht aufhalten. Wir könnten damit die Thalmor sicherlich auf einen Schlag auslöschen, aber auf grausame Weise und das nicht nur, weil sämtliche Bewohner von Falkenring ebenfalls ihr Leben lassen müssten.“ Nach diesen Worten herrschte Stille. Die Nord teilten zum Teil ratlose zum Teil entsetzte Blicke aus und ließen sich schließlich wieder auf die Hocker sinken. Die Augen von Ulfric waren auf irgendeinen Punkt zwischen den Grashalmen gerichtet und seine nächsten Worte kosteten ihn sichtlich Überwindung. Normalerweise würde eine einfache Geiselnahme die Krieger nicht abschrecken. Ein echter Nord ging lieber für die Gerechte Sache in den Tod, anstatt sich als Druckmittel einsetzen zu lassen. Aber sie sprachen von Kindern, Frauen, den Kranken…sie waren keine Kämpfer, denen man einfach so den Tod auferlegen konnte. „Wenn ich mich ihnen ausliefere“, begann der Jarl von Windhelm daher, „vielleicht könnten wir dadurch die Auslösung der Geiseln erzielen.“ Er wandte leicht den Blick zur Seite, sodass er Kiiryolsah und Hlofgar in die Augen sehen konnte. Er sprach es nicht aus, doch es war klar, dass sie sich alle drei würden ergeben müssen, um den Thalmor ein lukratives Tauschangebot bieten zu können. Damit wäre die Moral der übriggebliebenen Soldaten dahin und die stärksten Gegner der Hochelfen außer Gefecht gesetzt. Sie würden Himmelsrand sehr wahrscheinlich an sich reißen können. Doch welche andere Wahl blieb ihnen schon? Sie konnten die dort angeketteten nicht verhungern lassen. „Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte?“ Nicht Wenige zuckten zusammen, als der Drache mit einem Mal seine dunkle Stimme erhob. Sie wandten sich zu dem Geschöpf um, welches seine Augen geöffnet und den Kopf leicht in ihre Richtung geschoben hatte. „Ich könnte das Dorf angreifen und somit für Ablenkung sorgen.“, schlug er vor, was Vignar Graumähne zum Lachen brachte. „Glaubst du ernsthaft, dass wir dir trauen, du Scheusal?“, fragte er und spuckte auf den Boden. Sollte der Drache sich dadurch beleidigt fühlen, so zeigte er es nicht. „Man mag es kaum glauben,“ fuhr Durnehviir ungerührt fort, „aber wenn man so lange an der Leine ist wie ich, gewöhnt man sich irgendwann daran. Und ich bin sehr daran interessiert, dass jene Leine noch lange in der Hand des Drachenblutes bleibt.“ „Absurd.“, knurrte Vignar und einige stimmten ihm zu, während andere zu überlegen begannen, ob sie diese Chance nicht doch nutzen sollten. Auch Kiiryolsah überlegte, ob die Ablenkung durch den Drachen ausreichen würde, um die Gefangenen zu befreien und die Thalmor zu besiegen. Durnehviir war sicherlich ein mächtiger Drache, aber sie selbst wusste, dass es Menschen und Elfen durchaus gelingen konnte die Flugechsen zu Fall zu bringen. Und sie wussten noch immer nicht, wie viele der Thalmor Falkenring besetzten. Ein zaghaftes, doch gleichmäßiges Pulsieren riss Kiiryolsah aus ihren Gedanken. Wie von selbst tasteten ihre Finger nach der Quelle und legten sich um den Griff des Daedraschwertes an ihrem Gürtel. Vor ihr erschien eine schattenhafte Gestalt. Blutrote Augen starrten das Drachenblut durchdringend an und wiesen dann mit einem leichten Kopfnicken nach Osten. Langsam erhob sich Kiiryolsah und ging ein paar Schritte in die entsprechende Richtung. Die schattenhafte Gestalt verschwand und das Pulsieren des Schwertes erlosch. Und dennoch konnte Kiiryolsah weiterhin einen Herzschlag spüren, wenn auch weit weg. Nein, nicht einen Herzschlag, es waren vier. Kurz runzelte die Elfe die Stirn, ehe sie den Sinn dahinter begriff und die Augen aufriss. Ein verwegener Plan machte sich in ihrem Kopf breit und ließ sie den Griff des Schwertes fester packen. Schnellen Schrittes lief Kiiryolsah zu der Gruppe zurück und kniete sich vor der Karte auf den Boden wo sie einige kleine Steinchen als Markierungen verwendete. „Durnehviir.“, wandte sie sich an den Drachen. „ihr müsst von Westen her angreifen. Sorgt dafür, dass euch möglich viele der Thalmor dabei sehen und versucht sie in diesem Stadtteil zu halten.“ Sie zog dabei einen Kreis um das Gebiet, was Dengeir einen gequälten Laut entlockte. Sein Wohnsitz befand sich in dem markieren Gebiet. „Ich werde die Ablenkung nutzen, um ins Dorf zu gelangen. Wenn ihr ein Thuum hört, wisst ihr, dass ich am Ziel bin, haltet euch dann für den Angriff bereit. Hört ihr ein zweites Thuum, greift an.“ Ihr Plan klang absurd. Allein schon deshalb, weil niemand einen Sinn darin sah, warum Kiiryolsah alleine Falkenring betreten sollte. Aber sie war das Drachenblut; die in den Nordsagen prophezeite Legende. Und ihr Verhalten in den letzten Kämpfen hatte bewiesen, dass das Dunkelelfenblut in ihr die Legende nicht beschmutzt hatte. Kiiryolsah hätte genauso gut sagen können, dass sie nackt vor Falkenrings Toren einen Stepptanz aufführen müssten und die Nord würden es tun. Mit kampfbereiter Entschlossenheit klopften die Männer mit den Waffenstielen mangels eines Tisches, gegen die Beine ihrer Hocker. Einzig Hlofgar hegte Zweifel, was den Plan betraf, doch er sagte nichts. Der Drache gähnte, was nach einem verhaltenen Brüllen klang und schlug ein paar Mal mit den Flügeln, was Ulfric fast die aufgerollte Karte aus der Hand gerissen hätte. Seine blauen Augen richteten sich mit gemischten Gefühlen auf Durnehviir. Er würde der Flugechse niemals trauen, doch seit Beginn des Krieges mit den Thalmor, hatte er sich auf Personen verlassen müssen, denen er unter normalen Umständen niemals den Rücken zugedreht hätte. Zuerst die Dunmer, dann Tjorben und die Bosmern, Caracalmo und jetzt auch noch ein Drache. Einmal schon hatten sie mit ihrem Vertrauen daneben gelegen und es hätte sie fast den Krieg gekostet. Hoffentlich passierte das nicht noch einmal. Nach und nach leerte sich der Hügel und auch Kiiryolsah hatte eigentlich gehen wollen, wurde dann aber am Arm zurückgehalten. Die Überraschung stand ihr ins Gesicht geschrieben, als sie direkt in die blauen Seelenspiegel Hlofgars blickte. „Hast du vor dich umzubringen?“, fragte der Nord unverwandt und ließ Kiiryolsah los, als sie sich gänzlich zu ihm umdrehte. „Ich bestreite nicht, dass du mächtig bist und dass der Drache seine Aufmerksamkeit auf sich lenken wird, aber dennoch kannst du in deinem Zustand nicht alleine einen Krieg gewinnen. Du kannst ja noch nicht mal deine Hand bewegen.“ Kiiryolsah konnte nicht verhindern, wie sich das Lächeln auf ihren Lippen ausbreitete. Dafür berührte sie Hlfogars Sorge viel zu sehr. Und sie war sich sicher, dass seine Sorge ihr galt und nicht dem wackeligen Sieg. Die Elfe hob die verletzte Hand und hielt sie für einen Moment zwischen sie beide. Zwei der Finger standen steif von den anderen ab, an den anderen klebte getrocknetes Blut. „Kein Heiler der Welt könnte in den wenigen Stunden die noch bleiben, meine Hand flicken.“, sagte sie und ließ den Arm wieder sinken. „Darum werde auch nicht ich es sein, die dort unten kämpfen und die Thalmor vernichten wird. Und dennoch ist meine Anwesenheit dort von Nöten.“ Langsam zog die Dunmer ihr Schwert aus der Scheide und hielten es zwischen sich und Hlfogar. Eine gezahnte Klinge aus schwarzem Metall, welches das Licht zu schlucken schien und hin und wieder ein rotes Pulsieren, welches darüber huschte. „Du hast damals in Einsamkeit nach mir gesucht. Ich bin sicher die Leute dort werden dir eine…unschöne Geschichte erzählt haben.“ „Sie nannten dich Daedraweib.“, erinnerte der Nord sich, gedanklich wieder im Zwinkernden Skeever, wo die Bedienung ihm von dem grausam zugerichteten und untreuen Ehemann berichtete. „Ein eigentlich passender Name.“, sagte Kiiryolsah und lächelte ironisch. „Lässt man außer acht, dass sie ihn mir wegen der Grausamkeit gaben.“ Kurz pausierte sie, um den langsam schwer werdenden Arm sinken zu lassen und fuhr dann fort. „Ich habe einige der Draugrgräber besucht und dort einiges an Merkwürdigen entdeckt. Eine dieser Merkwürdigkeiten war ein Pfeil, welcher ein Draugr nach mir geschossen hatte. Obwohl aus Metall, flog er weiter, als jeder andere Pfeil und hatte dabei noch eine enorme Durchschlagskraft. Ich nahm ihn mit und rätselte eine ganze Weile darüber, woraus er gemacht sein könnte, bis ich mich an ein Buch erinnerte, welches damals Bestandteil von Susarions Bibliothek gewesen war. Darin wurde von den Daedrarüstungen erzählt, welche nach der Oblivionkrise größtenteils verschwunden waren. Aber darin stand auch, dass man sie selbst herstellen könnte…aus Ebenerz und Daedraherzen.“ „Ihr habt einen Daedra beschworen?“, fragte Hlofgar mit Entsetzen in der Stimme und atmete erleichtert wieder aus, als die Schwarzhaarige den Kopf schüttelte. „Es gibt ein paar Händler, die welche verkaufen.“, sagte sie und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass sie beim Tempel von Merunes Dagon gegen dessen Wächter gekämpft hatte, um weitere Herzen zu erhalten. „Ich brachte alles zu einem Ork namens Mugdul gro’Shazog und bat ihn mir daraus eine Rüstung zu erstellen, was ihm nach einigen Versuchen auch endlich gelang. Was ich jedoch nicht bedachte war, dass die Daedra alles andere als willens waren mich einfach so als ihre Herrin zu akzeptieren. Sie ließen zwar zu, dass ich sie trug, taten aber ansonsten, was sie wollten. Erinnerst du dich noch, als ich in dein Zelt kam, um dich davon zu überzeugen Ulfric nicht zu trauen? Es hat mich damals alle Kraft gekostet, um die Daedra davon abzuhalten dich anzugreifen.“ Hlofgar konnte es nicht glauben. Er hatte noch gut in Erinnerung, wie die Elfe plötzlich ihre Hände in die Flammen gehalten und sich schmerzverzerrt am Boden gewunden hatte. Und ihr Ehemann… „Der Daedra hat damals den Mann in Einsamkeit getötet.“ „Ich war wütend.“, bestätigte Kiiryolsah nickend. „Diese Wut muss sich auf den Pfeil übertragen haben, der begierig aufs Töten, mir den Verstand raubte. Aber es ist anders als damals. Ich kann sie inzwischen kontrollieren. Der Rest meiner Rüstung ist in Falkenring, wenn ich sie anlege kann ich die Daedra auf die Thalmor loslassen. Die Rüstung ist perfekt, kein Angriff wird sie aufhalten können.“ „Das ist Irrsinn!“, rief Hlofgar, der nun wo er die Wahrheit wusste, noch weniger mit Kiiryolsahs Plan einverstanden war. „Was, wenn dir die Daedra wieder außer Kontrolle geraten? Oder wenn sie sich gegen dich richten?“ „Es ist unsere einzige Chance. Durnehviir mag unsterblich sein, aber wir können uns nicht auf ihn verlassen. Außerdem… habe ich mich lang genug verkrochen, habe lang genug einem unerreichbaren Ziel nachgejagt.“, sagte die Schwarzhaarige mit fester Stimme. „Ich bin nicht mehr so schwach, wie ich mal war und nun endlich in der Lage einmal das Richtige zu tun.“ „Du tust schon die ganze Zeit das Richtige.“, widersprach Hlofgar ihr, den Blick dabei unverwandt auf die roten Seelenspiegel geheftet. „Und selbst wenn es nicht so wäre, dass ist kein Grund dafür dein Leben wegzuwerfen.“ „Wenn ich die Daedra überlebe, werde ich erstmals ein Leben haben.“ Einen Moment lang sah der Nord sie noch an, bevor er sich mit einem Schnauben abwandte. „Schön, dann tu, was du nicht lassen kannst. Opfere dich, wenn du meinst damit alles wieder gut zu machen.“ „Darum geht es hier doch überhaupt nicht!“, widersprach Kiiryolsah heftig, woraufhin sie Hlofgar dazu brachte sich wieder zu ihr zu drehen. „Ach nein? Du glaubst also nicht dich von deiner Schuld reinwaschen zu können, indem du dich opferst?“ „Es steht noch überhaupt nicht fest, dass sich hier irgendjemand opfert. Ich könnte genauso gut von einem Pfeil getroffen werden oder von einem Schwert, dem ich nicht mehr ausweichen kann!“ „Davor könnte ich dich aber zumindest versuchen zu schützen. Aber wie soll ich die Daedra davon abhalten dich umzubringen?“ Unweigerlich begann Kiiryolsahs Herz schneller zu schlagen und Wärme machte sich in ihrem Inneren breit, wie sie es sonst nur von einem Humpen Met kannte. Was Lirielle gesagt hatte, war also wahr. Hlofgar sorgte sich um sie, sie war ihm nicht gleichgültig. ‚Ergreif die Initiative‘ hatte die Jägerin gesagt und das würde Kiiryolsah nun endlich einmal tun. Sie machte einen Schritt nach vorne, um den Abstand zwischen ihnen beiden zu überbrücken, hielt den Blick dabei unverwandt auf Hlfogars blaue Augen gerichtet, in welchen Verwirrung geschrieben stand. Kurz zögerte die Dunmer noch, dann aber schlang sie die Arme um Hlfogars Hals und legte ihre Lippen auf die seinen. Völlig perplex dauerte es einen Moment, doch dann erwiderte der Blonde den Kuss und legte seine Arme um Kiiryolsahs Taille, um sie noch näher an sich zu ziehen. Ihr Herz schien sich fast zu überschlagen, während sie selbst es kaum fassen konnte, dass das hier wirklich geschah. Das Geräusch klappernder Knochen brachte Kiiryolsah dazu die bis eben noch geschlossenen Augen wieder zu öffnen. Aus dem Augenwinkel sah sie die Kette um den Hals des Nords. Die mit den falschen Zähnen daran. Was tat sie hier eigentlich? Auch wenn sie tot war, mit welchem Recht drängte sie sich zwischen Hlfogar und dessen Familie? Kiiryolsah löste ihre Hände von Hlfogars Nacken und legte sie stattdessen auf dessen Brust, um ihn mit sanften aber entschiedenen Druck von sich zu schieben. „Hast du denn ganz vergessen, wofür du in diesem Krieg kämpfst?“, fragte sie leise und vermied es dabei ihrem Gegenüber in die Augen zu sehen. „Nein.“, kam es nach einem Moment des Schweigens von Hlofgar und wie zur Untermauerung klapperten die Knochen wieder gegeneinander, als er die Arme bewegte. „Aber ich bin nicht bereit dafür jeden erdenklichen Preis zu zahlen.“ ‚Er liebte sie nicht‘, hatte Lirielle gesagt, außerdem war sie tot und Hlofgar ihr nicht länger zur Treue verpflichtet. Und dennoch…das Schicksal von Himmelsrand lag in ihren Händen. die Elfe musste kämpfen, daran führte kein Weg vorbei. Erst kürzlich hatte sie beschlossen sich nicht mehr zu ihrem eigenen Wohl zu verkriechen, das konnte sie jetzt nicht einfach wieder über den Haufen werfen. „Es ist mein Leben.“, sagte Kiiryolsah schließlich und wagte es nun endlich wieder Hlofgar anzusehen. „Und ich bin bereit diesen Preis zu zahlen.“ Damit wandte sich die Dunmer ab, floh fast von dem Hügel, um irgendeiner weiteren Erwiderung zu entgehen. Einen Moment lang blickte Hlofgar ihr noch nach, ehe er sich umwandte und direkt in ein Drachenaugen blickte. „Was wird das? Menschenstudium?“, fragte der Nord patzig, dem die Vorstellung alles andere als behagte, dass Durnehviir ihr gesamtes Gespräch mit angehört hatte. Doch wie hätte es auch anders sein sollen? Immerhin hatte der Drache schlecht wegfliegen können. Allerdings hätte er zumindest so tun können, als ob er vom dem Gespräch nichts mitbekommen hätte. „Sag, was denkst du, wie lange sie ihren Namen noch behalten wird?“, fragte der Drache, die Anschuldigung des Nords dabei gänzlich ignorierend. „Was?“, fragte Hlofgar irritiert, der einen Moment brauchte um festzustellen, dass die Flugechse einfach das Thema gewechselt hatte. „Ihr jetziger Name ist schwach, aber sie ist stärker geworden. Wobei sie unter uns Drachen wohl immer Dovahkiin bleiben wird.“ „Wovon zum Henker redet ihr?“ „Ah, ihr wisst das wahrscheinlich gar nicht.“, bemerkte der Drache und streckte kurz die Flügel, ehe er sie umso dichter zurück an seinen Körper zog. „Der Name eines Drachen spiegelt in seiner Bedeutung stets dessen Eigenschaften wieder. Würde man meinen in eure Sprache übersetzen so würde er wohl ‚verflucht niemals zu sterben‘ bedeuten.“ „Kiiryolsah ist ein Drachenname.“, stellte Hlofgar daraufhin fest und fragte sich im selben Moment, warum ihm der Gedanke nicht schon eher gekommen war. „Aber wenn ihr sie Dovahkiin nennt, muss sie sich ihn selbst gegeben haben…was bedeutet er?“ „Er bedeutet Kind des Feuer und eines Phantom.“ „Wie gesagt.“, fuhr der Drache fort, „es ist ein schwacher Name, denn er bezieht sich nur auf ihre elterliche Herkunft. Feuer, für die Heimat ihrer Mutter, Morrowind. Phantom für den Vater, den sie nicht kennt.“ „Es passt zu ihr einen solchen Namen zu wählen.“, erwiderte Hlofgar daraufhin und verschränkte nachdenklich die Arme vor dem Oberkörper. „Ihr Drachen ändert eure Namen also nach Belieben?“ „Keineswegs.“, widersprach Durnehviir sofort. „Nur, wenn damit ein Machtanstieg einhergeht. Der Name eines Drachen ist auch ein Thuum. Es wäre lächerlich den Weltenfresser zum Beispiel mit den Worten putziges Aschewölkchen zu rufen.“ Hlofgar zog daraufhin eine Augenbraue nach oben. „War das etwa Alduins ursprünglicher Name?“ Hätte die Mimik eines Drachen es zugelassen, Durnehviir hätte wohl mit einem unverbindlichen Lächeln geantwortet. Da er es aber nicht konnte, hob er nur kurz die Lefzen in Andeutung eines Lachens und kam dann auf sein eigentliches Anliegen zurück. „Also, was denkt ihr, was wäre ein passender Name für das Drachenblut?“ Hlofgar schnaubte leise und richtete seinen Blick auf einen unbestimmten Punkt am Himmel. „Wenn sie den Kampf überlebt…vielleicht Daedrabezwinger oder so…und wenn nicht, dann Idiotin.“ Die Antwort des Drachen darauf war ein bellendes Lachen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)