Tochter des Wolfes von MiezMiez ================================================================================ Kapitel 9: Etwas Licht ins Dunkel bringen ----------------------------------------- Die Herberge hat zwar keine vier Sterne, aber der Badebereich und die Zimmer sind sauber und die Bedienung höflich. Nach einem ausgiebigen Bad fallen Sakura und Satsu aus gehungert über das Essen her. Anschließend gehen die Geschwister in die gegenüber liegende Bar um sich etwas unter das Volk zu mischen. Dort treffen sie auf den Bürgermeister, der sie gleich darauf an seinen Tisch holt. „Ich wollte mich noch einmal bei euch bedanken! Mein Name ist Nawa, Kohaku und ich bin Bürgermeister von Shúten. Wie sind eure Namen?“, fragt er. „Mein Name ist Sakura und dies ist Satsu.“, antwortet Sakura und beide verbeugen sich. „Wo ist denn der Mann geblieben, der auch gekämpft hat?“, hakt er nach. „Das wissen wir selber nicht.“, sagt Satsu. „Schade! Ich hätte mich auch gerne bei ihm persönlich bedankt.“, seufzt er und bietet ihnen an sich zu ihm zu setzen. Höflich nehmen sie an und er fragt, was sie trinken möchten. Sakura bestellt sich einen grünen Tee mit Pfirsich und Satsu nimmt warmen Sake. Die Getränke kommen und sie stoßen an. Es herrscht Stille an ihrem Tisch. Jeder hängt seinen Gedanken nach. „Etwas kommt mir an diesem Angriff komisch vor. Auch von den Leichen ist ja nicht mehr als ein Haufen schwarzer Quarzsand übrig geblieben. Ich habe den Verdacht, dass dort mehr hinter steckt als „nur“ ein Räuberangriff.“, platzt der Bürgermeister mit seinen Gedanken heraus. Unbehaglich rutscht Satsu auf ihrem Platz rum. Sie weiß, was er meint. „Vorhin kam eine alte Dame auf mich zu und redete irgendwas von Ghule und Untote. Könnt ihr damit was anfagen?“, bohrt er weiter. „Ähh hähähä…Untote? So was gibt’s doch gar nicht, Nawa-san.“, lacht Satsu nervös. Skeptisch schaut er sie an. „Ich kann mir aber nur schwer vorstellen, dass eine angesehende alte Dame dieses Dorfes sich solch eine Geschichte aus denkt und ich habe ja schließlich auch die Überreste gesehen. Da habe ich in unserem Archiv ein bisschen gesucht und bin da tatsächlich auf einen interessanten Bericht gestoßen. In diesem ging es um unser Nachbardorf Murakawa, welches vor 15 Jahren zerstört wurde. In den Aufzeichnungen steht, dass die Angreifer kaum zu töten waren. Erst wenn man ihnen den Kopf abschlug und dann dieser Fäulnisgestank. Genauso wie heute. Es gab damals kaum Überlebende und die letzte noch Lebende ist diese alte Frau. Warum also sollte sie mir Nonsens erzählen?“, konfrontiert Herr Nawa sie. Seufzend ergibt sich Satsu ihrem Schicksal und beginnt zu erzählen: „Ja, leider kann ich damit was anfangen. Ich selbst habe vor 15 Jahren eine ihrer Angriffe bekämpft und überlebt. Mein Dorf lag tief in den Bergen und existiert heute nicht mehr. Es war einen Tag nach meinem siebten Geburtstag und gleichzeitig der Tag meiner Ernennung zur Senshi als wir angegriffen wurden. Der Angriff geschah am späten Nachmittag. Genauso wie heute, bemerkten wir erst diese dunkle Energie und dann den Fäulnisgeruch. Es blieb nicht viel Zeit um das Dorf ganz zu evakuieren, aber es war am Ende eh hoffnungslos. Denn wir wurden von allen Seiten attackiert und die Menschen auf ihrer Flucht brutal ab geschlachtet. Als ich sah was vor sich ging lief ich zu meinem Haus um nach meinen Eltern zu sehen. Mein Vater muss, wie ein Berserker, gekämpft haben um meine Mutter zu beschützten, denn überall lag dieser feine Quarzsand und Blut klebte an allen Oberflächen. Im Wohnzimmer fand ich einen Mann, der sich über die Leichname meiner Eltern beugte.“ An dieser Stelle bricht Satsu ab und nimmt einen kräftigen Schluck Sake bevor sie weiter erzählt: „Hilflos vor Wut und Trauer griff ich ihn. Er wich mir immer aus und es schien als ob er nur mit mir spielen wollte. Ich bemerkte sofort, dass er anderes als die anderen Angreifer war, denn er roch nicht nach Tod und auch sonst waren seine Bewegungen sehr präzise aus geführt. Kurze Zeit später kamen mir weiter Senshi zur Hilfe und er floh. Er hatte den Kampf verloren, aber unser Dorf war komplett zerstört bis auf eine kleine Gruppe Überlebenden. Wir schlossen uns den anderen Dörfern an und bildeten eine Allianz gegen diesen Mann. Unter anderem war auch große Shinobidörfer dabei wie Konohagakure, Sunagakure und Amegakure. Wir konnten seine Armee vernichten und er floh.“, damit endet Satsu und trinkt ihren Sake aus. Stille kehrt in ihrer Sitzecke ein. „Wie schrecklich, One-san! Du musstest schon als Kind in einem Krieg mit kämpfen.“, sagt Sakura mitfühlend und nimmt sie in den Arm. „Wer war er?“, fragt Nawa-san. „Kaito war sein Name und er war mal ein ganz normaler Shinobi. Er stammt aus einem unscheinbaren Dorf und hat sich mit den dunklen und verbotenen Künsten beschäftigt. Kaito erlernte Nekromantie, das bedeutet er hat gelernt wie man Tote wieder belebt und sie steuert.“, erklärt Satsu und bestellt sich neuen Sake. Nachdenklich starren alle Drei vor sich hin. Als der Sake kommt, gießt sich die Schwarzhaarige großzügig ein. „Also wird es weitere Angriffe dieser Art geben.“, reimt sich das Dorfoberhaupt zusammen. Satsu nickt nur. „Ich muss mich mit den Oberhäuptern der umliegenden Dörfer zusammen setzten und beratschlagen was jetzt zu tun sei um uns zu schützen. Vielen Dank für deine Informationen.“, bedankt Nawa-san sich und trinkt aus. Als der Bürgermeister die Bar verlässt, ziehen sich die beiden Frauen in ihre Zimmer zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)