Tochter des Wolfes von MiezMiez ================================================================================ Kapitel 20: Sorgen 2.0 ---------------------- Ganz knapp erreicht die Gruppe die schützenden Dorfmauern. Alarm wird geschlagen und Juugo und die Soldaten können unter Beweis stellen, dass sie bei den Unterweisungen aufmerksame Zuhörer waren. Pfeile, mit Brandbombe gespickt, regnen auf die Untoten nieder und zerreißen ihre Körper und Köpfe. Da es nur eine kleine Welle von Angreifern war weht schon kurze Zeit später eine Wolke aus Granitstaub Richtung Wald. Sakura und Sasuke sind währenddessen mit Satsu weiter gelaufen. Im Zimmer der Schwestern legt Sasuke die Schwarzhaarige vorsichtig auf eins der Betten ab. Sakura schnappt sich ihre Medizintasche, die sie im Laufe des Tages zusammen gestellt hat und beginnt Satsu noch mal gründlich durch zu checken. Ihre Hand leuchtet grün auf und wandert über den Körper der Schwester. Beim Brustkorb angekommen, zieht Sakura ihre Stirn in Falten und verweilt dort für einige Minuten bis sich die Hand weiter hinauf bewegt. Erschöpft lässt sie die Hand sinken und richtet sich wieder auf. Du beobachtest wie sich Sakura müde die Augen schließt und den Rücken durch drückt. „Wie sieht es aus?“, fragst du leise. Der trübe Blick von der Rosahaarigen richtet sich auf dich und ebenso leise antwortet sie dir: „Ich erzähl es dir draußen.“ Mit einem Winken fordert sie dich auf ihr zu folgen. Im Flur vor der Zimmertür lässt sich Sakura an der Wand hinab gleiten und lehnt den Kopf an. Du setzt dich neben sie und beobachtest sie aus dem Augenwinkel heraus. „Es sieht nicht so rosig aus. Es ist eine chronische Erkrankung der Atemwege, ausgelöst durch ein Giftgas, welches wir vor zwei Jahren eingeatmet haben. Das Gegengift reichte leider nur für anderthalb Dosen und Satsu hat mir die volle Dosis verabreicht und sich selber nur die halbe. Das hat ihr zwar das Leben gerettet, aber mit der Zeit werden die Schäden in ihrer Lunge ihr Leben fordern.“, erzählt Sakura mit matter Stimme. Leicht geschockt weiten sich deine Augen, denn damit hättest du nicht gerechnet. Satsu erschien dir als doch recht starke Kämpferin. Langsam dreht Sakura ihr Gesicht in deine Richtung. Als sich eure Blicke treffen bleibt für dich gefühlt die Zeit stehen. Ihre grünen Augen sind immer noch so schön wie damals, denkst du verträumt. Verwirrt über diese gedankliche Äußerung schließt du deine Augen und schüttelst leicht den Kopf. Wie ein Blitz fuhr Sasukes Blick durch Sakuras Körper. Wie beim ersten Mal als sein Blick sie traf, fühlt sie ihr Herz leichter werden. So leicht als wäre eine Zentnerlast von ihr abgefallen. Entspannt schließt sie auch ihre Augen und bringt ihren Kopf wieder in Ausgangsstellung. Einige Zeit sitzen sie still beieinander bis durch die Tür Satsu’s gedämpfte Stimme erklingt. Sakura atmet noch einmal tief durch, erhebt sich und öffnet ihre Zimmertür. „Wie geht es dir, Satsu?“, fragt sie als erstes und betritt den Raum ganz. Hinter ihr schiebt sich Sasuke mit rein und schließt die Tür. Etwas fahrig fährt sich Satsu durch die langen Haare und zerzaust sie so noch mehr. „Was ist passiert?“, lautet ihre Gegenfrage. Bevor Sakura antworten kann, kommt ihr Sasuke dazwischen: „Auf dem Rückweg vom Dorf wurden wir von einer recht großen Gruppe Untoter angegriffen und wir schlugen uns auch gut bis du plötzlich anfingst zu Husten und nach Luft zu schnappen. Da habe ich dich mir geschnappt und bin weiter Richtung Shúten gelaufen. Auf dreiviertel des Weges bist du ohnmächtig geworden und kurz danach kamen uns Sakura und Juugo uns entgegen.“ An dieser Stelle übernahm Sakura die Erzählung. „Als ich dich so in den Armen von Sasuke liegen sah, dachte ich zu erst du wärst tot, aber Sasuke meinte schnell du hättest schlimm angefangen zu husten und nach Luft zu schnappen. Nach meiner ersten Hilfe sind wir dann schnell weiter nach Shúten, denn die Untoten verfolgten euch immer noch. Als wir das Dorf erreichten kamen hinter uns aus dem Wald schon die ersten Gegner. So konnten unsere frisch trainierten Wachen ihr gelerntes auch sogleich anwenden. Währenddessen sind wir drei zu unserem Zimmer gelaufen und hier habe ich dich dann weiter behandelt. Es war diesmal wirklich knapp, Satsu!“, schluchzt am Ende Sakura herzerweichend und große Tränen rollen über ihre leicht geröteten Wagen. Betroffen schaut Satsu auf ihre Bettdecke und flüstert: „Es tut mir so leid, Nee-chan. Ich habe wirklich gedacht, dass ich noch mehr Zeit habe!“ Satsu blickt mit Tränen in den Augen auf und schaut Sakura verzeihend an. Plötzlich wirft sich die rosahaarige in die Arme ihrer Schwester und beide fangen an laut zu schluchzen. Unbehaglich schaust du dir das Schauspiel an. Es scheint etwas Endgültiges in der Luft zu liegen und schnürt dir leicht die Kehle zu. Plötzlich wallen Gefühle in dir auf, die du nicht einordnen kannst. Mit deiner Reaktion dann doch etwas überfördert, verlässt du klammheimlich den Raum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)