Geliebtes Haustier von demona1984 (Was eine verzweifelte Liebe alles in Gang setzen kann...) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Hallo. Wie immer, ohne viele Worte geht es los. Prolog Er erinnerte sich gut an ihre erste Begegnung, das Sonnenlicht ließ ihr Haar wie flüssiges Kupfer erscheinen und diese wunderschönen, grünen Augen hatten ihn freundlich angelächelt. Ihn! Der sonst von allen Kindern gemieden wurde. Nur am Rande hatte er ihre Muggelschwester mitbekommen, viel zu sehr war er von dieser Schönheit und Freundlichkeit gefangen. Sie waren Freunde geworden. Sie, die aus einer reinen Muggelfamilie stammte und er, Sohn einer Hexe und eines Muggel. Von klein auf hatte ihm seine Mutter erklärt welche Kräfte er irgendwann mal haben könnte, wie die magische Welt aussah und mit welchen Wundern und Kreaturen er irgendwann konfrontiert werden könnte. Und dieses Wissen gab er gerne weiter, sie hörte ihm begeistert zu und strahlte ihn förmlich an. Ja, diesen Tag würde er wohl nie vergessen. In den nächsten Wochen und Monaten wurden sie Freunde, immer wieder trafen sie sich, mal mit aber meistens ohne ihre schreckliche Schwester. Sie verbrachten ihre Tage zusammen, er erzählte ihr alles über die magische Welt und zusammen übten sie kleine Zauberkunststücke, die mehr mit Illusion als mit wahrer Magie zu tun hatte. Und dann kam der Tag als ihre Hogwartsbriefe kamen. Er erinnerte sich gut an den Tag, sie waren verabredet gewesen und sie kam freudestrahlend auf ihn zugerannt. Voller Elan warf sie sich ihm um den Hals, lachte aus vollem Halse und ihre Augen strahlten noch heller als sonst. Er hatte sein Glück kaum fassen können, so glücklich wie noch nie in seinem Leben hatte er die Umarmung erwidert doch viel zu schnell hatte sie sich wieder von ihm gelöst um sich freudestrahlend um die eigene Achse zu drehen. „Wir gehen nach Hogwarts, wir gehen nach Hogwarts“, lachte sie immer wieder, ein wunderschönes, glockenhelles Lachen. Ein Geräusch, welches er nie vergessen würde. Dann war der Tag da, der 1. September und die Fahrt nach Hogwarts. Hier hatte ihre Freundschaft die ersten Risse bekommen, hier waren die ersten Schwierigkeiten aufgetaucht und zwar in Gestalt von zwei Jungen in ihrem Alter. Beide mit strubbeligen, schwarzen Haaren, der eine mit braunen Augen und der Andere mit grauen doch eines hatten Beide gemein. Ihr verachtender, schadenfroher Blick als sie ihn sahen, ihr arrogantes Auftreten und ihr selbstsicheres Getue und ihr Geprotze vor ihr. Und leider war sie darauf eingegangen, hatte ihm lächelnd mitgeteilt, dass sie bei ihnen sitzen wollte und so war er weiter gezogen. Er hatte ein leeres Abteil gefunden und mit einer, wesentlich größeren Leere in seinem Herzen hatte er sich gesetzt. Irgendwann war die Tür aufgegangen und zwei Schüler waren eingetreten, „dürfen wir?“ Er brummte nur und starrte weiter aus dem Fenster bis die Schülerin ihn erneut ansprach, „mein Name ist Narzissa Black und das ist Lucius Malfoy. Und du bist?“ Erstaunt sah er sie an und jetzt musterte sie zum ersten Mal. Sie war wunderschön, lange, blonde, gelockte Haare, hellblaue Augen sahen ihn freundlich an. Sein Blick wanderte zu dem Schüler ihm gegenüber, weißblonde Haare, die offen auf die Schulter fielen, graue Augen, die ihn interessiert aber auch etwas überheblich musterten und eine Haltung, die nur ein Reinblüter haben konnte. „Severus Snape“, murmelte er leise. „Freut mich. Du bist Erstklässler, oder?“ „Ja.“ „Reinblüter?“, fragte Lucius plötzlich. „Lucius, also bitte!“ „War ja nur ne Frage.“ „Nicht ganz. Meine Mutter ist eine Hexe, mein Vater ein Muggel“, sagte er jetzt. „Na wenigstens kein Schlammblut. Willkommen in Hogwarts“, sagte Lucius plötzlich und hielt ihm eine Hand hin. Überrascht sah er auf die angebotene Hand, perfekt manikürte Finger und seidenweiche Haut, fast das Gegenteil zu seiner Eigenen und dennoch schlug er ein. „Danke.“ Das war sein erstes Treffen mit Lucius und Narzissa und auch das würde er niemals vergessen. Langsam lebte er sich in Hogwarts ein, sie waren immer noch Freunde doch sie lebten sich langsam aber sicher auseinander. Ihre Interessen, ihr Freundeskreis und ihre Einstellungen gingen in verschiedene Richtungen und doch schafften sie es immer noch Freunde zu bleiben. Doch er wollte mehr, er liebte sie. Eine tiefe, alles verzehrende Liebe hatte sich in seinem Herzen festgesetzt und drohte ihn zu verschlingen. Er versuchte alles um sich ihr wieder anzunähern doch die zwei Jungen, Potter und Black, machten ihm einen dicken Strich durch die Rechnung. Sie schikanierten ihn wo sie nur konnten, beleidigten, blamierten und triezten ihn, sie machten ihm das Leben zur Hölle. Er konnte keinen Schritt mehr außerhalb der Kerker tun ohne sich angstvoll umzudrehen, in jedem Schatten sah er seine Peiniger und bald huschte er nur noch wie ein Schatten durch die Gänge Hogwarts. Er fand nur in den Kerkern Ruhe und das auch nur weil Lucius Malfoy ihn unter seine Fittiche genommen hatte, denn selbst die Slytherins wollten nichts mit ihm zu tun haben. Bald waren seine einzigen Freunde die Bücher. Bücher über dunkle Magie, finstere Flüche und vor allem über Zaubertränke. Ihn faszinierte die Schönheit eines brodelnden Trankes mit seinen schimmernden Flüssigkeiten, die Möglichkeit Ruhm und den Tod in Phiolen zu füllen. Stundenlang konnte er in den düsteren Laboren verbringen und über seinen Tränken brüten. Er ging die Tränke der Schulbücher durch, schüttelte öfters den Kopf über die Anweisungen in den Büchern und begann irgendwann sie zu verbessern. Bald waren seine Tränkebücher angefüllt mit seiner eigenen, akkuraten Handschrift. Doch egal wie viele Stunden er in den Laboren verbrachte, wie viele Nächte er sich hier um die Ohren schlug, niemals vergaß er seine Liebe zu ihr. Im Laufe der Jahre brannte sich diese verzweifelte Liebe immer tiefer in ihn und immer mehr wollte er sie haben. Doch ihr Interesse lag eindeutig woanders, ihre Augen suchten immer wieder seine Nemesis, Potter. Noch hielt sie ihn auf Abstand doch dieser dumpfe, arrogante Bengel gab einfach nicht auf, er würde sie irgendwann bekommen. Und nebenher bekam er nicht mal mit wie sich sein bester Freund Black die Augen nach ihm aus heulte. Doch wenn es darum ging ihm das Leben schwer zu machen, hielten sie wieder eng zusammen. Und da waren noch zwei weitere Rumtreiber. Lupin, der verkappte Werwolf, der ihn beinah umgebracht hätte und doch nicht von der Schule geflogen war, wie ungerecht war die Welt eigentlich. Und da war noch Pettigrew, diese kleine, feige Ratte. Wie die zu den Rumtreibern passte, konnte sich wahrscheinlich keiner erklären. Und diese Vier standen zwischen ihm und seiner großen Liebe. Es musste einen Weg geben sie zu bekommen, er würde einen Weg finden, er musste einen Weg finden. Ausgerechnet ein Rumtreiber brachte ihn auf die brillante Idee. Lupin, der Werwolf, ein magisches Wesen und damit an die Regeln der magischen Wesen gebunden. Und genau in diesen Regeln gab es etwas, was ihm helfen konnte, die Dominanzabhängigkeit. Jedes magische Wesen hatte eine Veranlagung, entweder devot oder dominant, und wenn sich die innere Kreatur, also in Lupins Fall zum Beispiel, der Innere Wolf, einmal an einen Partner gebunden hatte, war diese Bindung für immer. Und genau diese Veranlagung wollte er sich zunutze machen. Es war ein wahnwitziger Plan, ein irrer Plan, ein genialer Plan und er würde ihn ausführen. Es war eigentlich ganz einfach, er würde seine einzige Fähigkeit nutzen, die er wirklich beherrschte - das Brauen von Zaubertränken. Er würde einen Trank entwickeln, der IHR die Veranlagung eines devoten, magischen Wesens gab. Er würde sie an sich binden, für immer, Potter würde zusehen können wie sie sich von ihm ab wandte und ihn in ihre Arme schloss. Es war ein wahnsinniger Plan und er musste einfach funktionieren. Zwei Jahre arbeitete er unaufhörlich an dem Dominanztrank, jede freie Sekunde opferte er der Entwicklung und bald stieß er an seine Grenzen. Nicht seine Grenzen als Tränkebrauer, nein, diese Grenze hatte er noch lange nicht erreicht, nein, er verfluchte die erforderlichen Zutaten, die seiner Meinung nach den Trank möglich machen würden. Er hatte nur zwei Möglichkeiten, entweder er verwarf seinen Plan oder er sprang über seinen Schatten. Die Entscheidung fiel ihm leicht als er eines Tages sah wie sie Potter einen sanften Kuss gab. Er sprang über seinen Schatten und tat alles um an seine Zutaten zu kommen. Er erpresste, bestach, verfluchte, betrog, er verkaufte seinen Körper und seine Fähigkeiten als Tränkebrauer, erniedrigte sich und tat Dinge, die er sich in seinen schlimmsten Albträumen nicht hätte vorstellen können. Er begab sich in Gegenden der bekannten und unbekannten magischen Welt, die er lieber nie betreten hätte. Und es ging vorwärts, langsam aber sicher bekam er alle Zutaten, die er brauchte um seinen Trank zu vollenden. Etwas fehlte. Er war sich sicher, dass wichtige Zutaten fehlten und er wusste auch welche. Doch er kam nicht an sie rann. Egal was er auch tat, egal wen er fragte und egal was er auch bot, er bekam sie nicht. Nächte lang verzweifelte er über dem unfertigen Trank, er wusste, die Wirkung würde sich verändern, würde nicht wie vorgesehen wirken doch wie genau, konnte selbst er nicht sagen. Was sollte er tun? Sollte er es erneut versuchen? Nein, einige der Zutaten würde er nicht nochmal bekommen, er schüttelte sich wenn er daran dachte wie er sie beschafft hatte und das wollte und konnte er nicht nochmal machen. Es blieb ihm nichts anderes übrig als den Trank entweder zu verwenden oder ihn weg zuschütten. Wieder fiel ihm die Entscheidung leicht, seufzend nahm er den Trank vom Feuer und füllte ihn in eine Phiole. Er musste es probieren, sein Plan musste einfach aufgehen. Sein Blick wanderte über die Ländereien Hogwarts, der Vollmond spendete ein fahles Licht und ließ seine Haut bleicher wirken als sie sowieso schon war. Nur seine rechte Wange war dunkel, deutlich zeichnete sich darauf ein Handabdruck aus doch noch mehr als den körperlichen Schmerz spürte er den Seelischen. Und die Wut auf sich selbst. Er hatte doch genau gewusst, dass der Trank noch nicht perfekt war und doch hatte er ihn angewendet. Genau eine Woche hatte er gewirkt, eine Woche war sein größter Traum in Erfüllung gegangen. Lily Evans gehörte ihm, eine ganze Woche lang und weder Potter noch Black konnten etwas dagegen unternehmen. Oh, es war eine Wohltat zu sehen wie sich Lily gegen ihre ehemaligen Freunde stellte, wie sie den Zauberstab gegen sie erhob und IHN zu beschützen. Doch sein Glück war nicht von Dauer, ihm hatten wichtige Zutaten gefehlt und so war die Wirkung des Trankes nach einer Woche verflogen. Zu gut erinnerte er sich an die geschockten, grünen Augen, die ihn fassungslos angestarrt hatten. Tränen der Wut und der Verzweiflung waren darin erschienen, Wut auf ihren ältesten Freund, der sie so schändlich hintergangen hatte. Lily hatte ihm eine schallende Ohrfeige verpasst und ihn beschimpft, Potter und Black hatten sie tatkräftig darin unterstützt. Ein Wort hatte das Andere ergeben und schließlich war das Wort gefallen, welches auch seine letzten Chancen auf Wiedergutmachung vernichtet hatte – Schlammblut. „So trübsinnig wegen eines Schlammblutes?“, tönte es leise hinter ihm. Er drehte sich nicht rum, er wusste wer hinter ihm war und sich jetzt neben ihm auf die Brüstung lehnte. weißblonde Haare leuchteten förmlich im Mondlicht, graue Augen sahen ihn fragend an. „Nein.“ „Weswegen stehst du sonst hier?“ „Was machst du hier? Du hast Hogwarts bereits abgeschlossen“, knurrte Severus. „Ich bin zu Besuch. Severus, warum bläst du hier oben Trübsal? Nicht wegen Evans, oder?“ Der Jüngere schüttelte leicht den Kopf, schwarze, leicht fettige Haare bewegten sich sachte um sein Gesicht. „Der Trank hat nicht funktioniert“, murmelte er leise. „Du bist siebzehn, es wundert mich überhaupt, dass du so einen Trank herstellen konntest. Dass du ihn entwickelt hast. Und so weit ich gehört habe, hat er doch funktioniert, oder?“, fragte Lucius neben ihm. „Ja, aber nur eine Woche. Er sollte für immer wirken. Ich bin ein Versager.“ „Nein, du bist ein Schüler und bereits jetzt ein Genie in Zaubertränke. Du solltest nicht so hart mit dir sein.“ Severus wandte ihm den Kopf zu und zischte, „wenn du versuchen willst meine Laune zu bessern, ist das der falsche Weg.“ „Welches wäre denn der Richtige? Was willst du, Severus?“ „Rache.“ „Rache?“ „Ja, Rache. Rache an Potter und Black für ihre ewige Sticheleien, ihre widerlichen Scherze und dafür, dass sie mir meine Schulzeit zur Hölle machen. Und Rache an Evans. Lucius, das ist alles was ich will und ich würde alles dafür tun“, sagte Severus ernst. Seine Stimme klang leidenschaftlicher als jemals zuvor und Lucius hob nur elegant eine Augenbraue. „Wirklich alles?“, fragte er nach. „Ja, alles.“ „Ich kenne da jemanden, der dir deine Rache geben wird. Es ist ein harter Weg, voller Entbehrungen, Schmerzen und Qual aber du wirst deine Rache bekommen“, sagte Lucius, seine Augen leuchteten unheilvoll auf. „Wirklich? Wer?“ Jetzt grinste Lucius und sagte, „Lord Voldemort.“ Unsicher folgte er dem Blonden, er war sich nicht mehr so sicher ob das hier eine gute Idee war. Lucius, der neben ihm ging, entging der besorgte Blick nicht und so fragte er, „bist du sicher, dass du das willst? Einmal diesen Weg gegangen, gibt es kein Zurück. Es gibt kein Aussteigen, kein Ich-habe-es-mir-anders-überlegt. Verrat wird mit Folterung und tot bestraft oder mit noch Schlimmeren.“ „Du hast gesagt, dass ich bei IHM meine Rache bekomme. Stimmt das oder hast du das nur gesagt um mich zu überzeugen?“, fragte er zurück. Lucius sah ihn ernst an und sagte, „es stimmt. Auf dieser Seite wirst du deine Rache bekommen aber es kann dauern.“ „Aber ich werde sie bekommen?“ „Ja, wirst du.“ „Dann werde ich diesen Weg gehen“, sagte er bestimmt, Ernst und Wut in den schwarzen Augen. Lucius nickte nur nochmal und hielt vor einer großen, doppelflügligen Tür an. „Bereit?“ „Ja.“ Sie betraten den Versammlungsraum und sofort lag sämtliche Aufmerksamkeit auf ihnen. Lucius straffte die Schultern und ging weiter, er selbst schlich eher hinter ihm her bis sie vor dem Mann standen, zu dem sie wollten. Unsicher hob er den Kopf um ihn anzusehen und er musste sich eingestehen, dass Voldemort etwas ausstrahlte, was er nicht näher benennen konnte. Dunkle, blitzende Augen sahen ihn an, schwarze Locken rahmten das aristokratische Gesicht ein. Gekleidet in völlig normale Zauberroben strahlte er doch eine Autorität aus, die er nicht fassen konnte. „Lucius, wen bringst du da?“, fragte Voldemort jetzt. „Mein Lord, einen Schüler aus Hogwarts. Severus Snape ist sein Name, sechste Klasse Slytherin und ein Genie in Zaubertränken“, erklärte Lucius mit einer Verbeugung. „Nun, das Haus ist ja schon mal das Richtige. Soso, du bist also ein Genie in Zaubertränken, ja?“ Severus starrte ihn nur an, irgendetwas war an diesem Mann, was ihm unheimlich war. „Kannst du nicht reden?“, fragte Voldemort. Noch immer blieb Severus stumm, er war es nicht gewohnt, dass man mit ihm redete und so zog er es meistens vor zu schweigen. „Lucius, hast du mir da einen stummen Tränkepanscher gebracht?“ „Nein, mein Lord, er ist nur schüchtern. Sein Leben in Hogwarts ist die Hölle, selbst sein eigenes Haus meidet ihn.“ „Und warum sollte er dann für meine Reihen geeignet sein?“, unterbrach ihn Voldemort. Lucius wollte antworten als seine leise Stimme erklang, „weil ihr keinen bessere Tränkebrauer als mich findet.“ „Er kann reden. Ich bin schon mal begeistert“, lachte Voldemort, „aber wir wollen doch auch sehen ob du hältst was du versprichst.“ „Wie?“, fragte er immer noch leise, den Blick hielt er weiterhin gesenkt. „Das lasse ich mir bis zum nächsten Wochenende einfallen. Lucius, bring deinen stillen Freund nächsten Samstag wieder her, dann werden wir testen ob er in meine Reihen gehört oder nicht.“ „Sehr wohl, mein Lord“, sagte Lucius mit einer Verbeugung, auch er verbeugte sich jetzt bevor sie wieder gingen. Ein Rezept, ein Kessel, ein Messer, ein magisches Feuer und ein Raum voller unbeschrifteter Trankzutaten in immer exakt den gleichen Behältnissen - das war es was ihn am nächsten Wochenende erwartete. Zudem ein Dunkler Lord, der ihn mit einem kalten Grinsen herein bat und sagte, „du hast bis Sonntagabend Zeit diesen Trank zu brauen. Ich weiß, dass es möglich ist denn ich habe ihn selbst schon gebraut. Die Zutaten sind alle vorhanden, du musst nur raus finden welche Zutat wo ist. Siehst du dich dieser Aufgabe gewachsen?“ Statt zu antworten, trat er an den Tisch heran und nahm das Rezept zur Hand. Schwarze Augen schweiften prüfend über die klare Handschrift bevor er sich zum Dunklen Lord umdrehte und fragte, „wie viele Portionen wünscht ihr?“ Diesmal antwortete Voldemort nicht sondern ließ mit einer Handbewegung zehn Phiolen auf dem Tisch erscheinen. Er nickte kurz, las sich das Rezept nochmal durch und fragte schließlich, „kann ich Feder und Tinte bekommen?“ Sofort erschien Gewünschtes neben ihm, das wissende Grinsen von Voldemort entging ihm allerdings weil er mit dem Rücken zu ihm stand. „Du hast Zeit bis Morgen Abend.“ „Sehr wohl, mein Lord.“ So sicher wie er tat, war er nicht. Er war froh als der Dunkle Lord den Raum endlich verließ und ihn mit dem Einzigen, was er konnte und noch liebte allein ließ. Das Rezept wies auf einen schweren Trank hin, die Zutaten waren kompliziert auseinander zu halten und die Temperaturangaben und Intervalle des Umrührens erforderten viel Fingerspitzengefühl. Er hatte von diesem Trank noch nie gehört oder gelesen, er war ihm völlig unbekannt doch das würde ihn nicht davon abhalten ihn zu brauen. Er nahm das Rezept zur Hand und begab sich nach Nebenan. Erst mal musste er alle Zutaten finden und dann konnte er anfangen. Voldemort war überrascht als er am Sonntag Abend das Labor betrat und den jungen Zauberer gemütlich vor dem Kamin sitzend vorfand, ein Buch auf dem Schoß und ein Glas mit Rotwein neben sich. Auf dem Tisch stand ein leerer Teller, die Überreste des Abendessens denn Snape hatte den Raum seit gestern nicht mehr verlassen und sich das Essen von den Hauselfen bringen lassen. Das Geräusch eines brodelnden Kessels ließ Voldemort den Blick von Snape abwenden, der ihn noch nicht mal bemerkt hatte, und zum Labortisch sehen. Dort köchelte, in aller Seelenruhe ein Trank vor sich hin, blaue Flammen sorgten für eine gleichbleibende Temperatur. „Wie ich sehe, bist du nicht fertig geworden“, schnarrte Voldemort zufrieden, er hatte es nicht anders erwartet. „Doch mein Lord, ich bin fertig geworden. Der Trank steht rechts von euch“, belehrte ihn die leise Stimme des Schülers. Und tatsächlich, dort standen die zehn Phiolen, alle mit dunkelblauem Inhalt. Voldemort nahm eine der Phiolen, entkorkte sie und roch daran, perfekt. Doch das hätte ihm auch schon die Farbe gesagt doch wie hatte der Jugendliche das geschafft? Bei ihm selbst war das Blau heller gewesen. Voldemort hörte leise Schritte hinter sich und fragte, „was ist in dem Kessel?“ „Veritaserum.“ „Veritaserum? Wo hast du das Rezept her?“ „Aus einem Buch aus Hogwarts. Ich hatte bis jetzt nur nicht die passenden Zutaten und da ich noch Zeit hatte, wollte ich den Trank ausprobieren“, erklärte der Schüler. Voldemort musste nur einen kurzen Blick in den Kessel werfen um zu erkennen, dass das Veritaserum perfekt werden würde. „Du hast mich beeindruckt und das gelingt nur Wenigen.“ „Danke, mein Lord.“ „Wie lange muss es noch kochen?“ „Etwa eine halbe Stunde, dann noch etwas abkühlen und abfüllen.“ Voldemort drehte sich um, Snape stand direkt vor ihm und sah ihn unsicher an. Sieh einer an, so selbstsicher ist der Junge also doch nicht. Mit einem Grinsen hob Voldemort die Hand und fuhr sanft über die Wange des Jüngeren. Dieser zuckte bei der Berührung zusammen, wich aber nicht zurück. „Du wirst den Trank abfüllen, hier aufräumen und dich dann in meinen Gemächern einfinden. Die Tür raus, links den Gang entlang, die Treppe hoch und dann die erste Tür rechts. Wir wollen doch mal sehen ob du noch andere Qualitäten hast als nur das Tränke brauen. Haben wir uns verstanden?“, fragte Voldemort. Der Schüler vor ihm hatte zu zittern begonnen, er wusste also genau was er von ihm wollte und dennoch nickte er leicht. „Ja, mein Lord, verstanden.“ „Gut. Und lass mich nicht warten.“ „Nein, mein Lord, werde ich nicht.“ Zufrieden wandte sich der Dunkle Lord ab und verließ das Labor, einen zitternden Schüler zurücklassend. In dieser Nacht hatte er die ersten Narben von Voldemort erhalten, seelische wie auch körperliche und er hatte das Dunkle Mal bekommen. Schmerzhaft hatte es sich in seinen Unterarm gefressen, schreiend hatte er am Boden gelegen und doch wusste er, dass es der richtige Weg war. Hier würde er bekommen, was er sich so sehr ersehnte - Rache. Rache an Potter und Black für ihre üblen und geschmacklosen Streiche, dass sie ihn in der Schule zum Außenseiter gemacht hatte. Rache an Lupin weil er ihn fast umgebracht hätte und Rache an Evans weil sie ihn verschmäht hatte. Weil sie seine Liebe mit Füßen getreten hatte und weil sie ihn in die Arme und das Bett des Dunklen Lords getrieben hatte. Sie war schuld an den Schmerzen und dem Leid, welches er ertragen musste und dafür würde sie büßen. Halloween 1981. Seine Welt brach zusammen. Nicht weil sein Lord tot war, nicht weil Potter tot war, nein, Lily war tot. Doch nicht aus Liebe, wie dieser Trottel Dumbledore annahm, nein, ihr Tod hatte ihm die Chance auf seine Rache genommen. Warum hatte er sich die letzten vier Jahre so gequält? War vor dem Dunklen Lord gekrochen, hatte Schmerzen, Demütigungen und Folter ertragen. Narben zeichneten seinen Körper und seine Seele, einige deutlicher zu sehen als Andere und doch schmerzte jede Einzelne von ihnen. Er war zusammengebrochen als Dumbledore ihm die Nachricht überbracht hatte, seine Welt aus Rache und Hass hatte Risse bekommen und war über ihn eingestürzt. Dieser alte Trottel hatte gedacht, er würde aus Liebe um Lily weinen und er würde ihn gewiss nicht die Wahrheit auf die Nase binden. Und dann erreichte ihn die Nachricht, dass Lilys Sohn überlebt hatte. Konnte er seinen Hass auf ein Kind richten? Seine Rache an ihm vollziehen? Sein Lord war tot, oder wenn man Lucius glauben durfte, nur vorübergehend verschollen doch egal wie, er konnte ihm seine Rache nicht mehr geben. Lange hatte er darüber nachgedacht, die ganze Nacht hatte er wach gelegen und überlegt. Doch er war zu keinem Entschluss gekommen. 1. September 1991. Voller Gram und Hass saß er in der großen Halle in Hogwarts. Er war, nach dem Sturz des Dunklen Lords, in die Schule zurückgekehrt und hatte das gemacht, was ihm als Einziges geblieben war. Er unterrichtete Zaubertränke, verbarg den Hass und den Wunsch nach Rache tief in seinem Innersten und bald war er als der gefürchtetste Lehrer von ganz Hogwarts bekannt. Seine Strafen waren drakonisch, seine Laune meistens schlecht und er bevorzugte sein eigenes Haus, die Slytherins, wo es nur ging. Die Gryffindors, das Haus in welchen Lily, Potter und Black waren, schikanierte er wo es nur ging, er hasste die Löwen und ließ diesen Hass an den Schülern aus. So wollte er es auch dieses Jahr halten doch ein neuer Schüler ließ ihn seine Selbstbeherrschung beinah vergessen. Da stand er, dieselbe schwarze Mähne wie sein Vater, dieselben Gesichtszüge doch die Augen, er kannte diese Augen und er hatte sich schon bei ihrer ersten Begegnung in sie verliebt, es waren die Augen seiner geliebten Lily. Überall würde er dieses Grün erkennen, diese einzigartige Farbe, so tief und lupenrein wie ein Smaragd. Ihr Sohn, Lilys Sohn, ...nein, sein Sohn, Potters Sohn. Der tiefe Hass, den er seit über einem Jahrzehnt in sich verborgen hatte, trat wieder an die Oberfläche und spülte sämtlichen logischen Gedanken beiseite. Hass und der Wunsch nach Rache erschien in den schwarzen Augen, voller Wut, Gram und Hass fixierte er den Jungen, der sich unter seinem Blick wandte. Ja, hier hatte er die Möglichkeit seine Rache zu bekommen und er würde sie auskosten. Ihr Lord war wieder da, zwar noch gefangen in diesem unzureichenden Körper aber das konnte man schnell ändern. Voldemort hatte ihm einen Trank genannt, ein schweres schwarzmagisches Ritual welches ihm wieder einen Körper geben würde. Die Todesser, die treu hinter ihrem Lord standen und von dessen ehemaliger rechten Hand, Lucius Malfoy, angeführt wurden, würden alles vorbereiten. Und dann würde er seine Rache bekommen, lange hatte er gewartet, unglaubliche Schmerzen und Demütigungen ertragen. Sein Körper und seine Seele waren von Narben verstümmelt, nur noch Hass und Rache lebten in seinem Innersten. Er hatte die tiefe Liebe zu Lily nie vergessen doch der Hass, die Wut und der Wunsch nach Rache war stärker. Und so setzte er alles daran, dass ihr Lord wieder zurückkehrte. Severus ließ seinen Blick über das Gelände von Hogwarts schweifen, wie schon damals hing er seinen Gedanken nach. Der Tag, an dem er diesen Weg beschritten hatte. Oft hatte er sich gefragt, ob es ein Fehler war, ob es nicht einen leichteren Weg gab doch genauso oft er diese Gedanken wieder aus seinem Kopf verbannt. Es war zu spät. Wie Lucius damals schon sagte, es gab kein Zurück, einmal beschritten, konnte er nur weiter gehen. Und selbst wenn es irgendwann einen Punkt zum Umkehren gegeben hätte, so war es jetzt zu spät. Der Dunkle Lord war wiederauferstanden, in Fleisch und Blut, mit Hass und Wut im Herzen und einer magischen Kraft, die seine Ehemalige noch weit übertraf. Seine Gedanken schweiften immer wieder in die Vergangenheit, er sah lachende und weinende Gesichter, Freunde und Feinde, er sah Freude aber wesentlich mehr Schmerz und Folter. Er wurde allerdings unterbrochen als ein stechender Schmerz durch seinen linken Unterarm schoss. Schlagartig wurde er in die Realität gerissen, sein Lord rief nach ihm und er würde folgen. Er würde folgen wie schon vor fast zwanzig Jahren, er würde immer folgen und hoffen, dass er irgendwann seine Rache bekommen würde. Er würde warten, er hatte gelernt zu warten und irgendwann würde er sein Ziel erreichen. So. Mein Prolog, naja, eigentlich der meiner Fanfic. Gefällt er euch? Konnte man es nachvollziehen oder war es zu verwirrend geschrieben? Ich hoffe nicht. *zitter* Wie immer hoffe ich auf Kommis aber hauptsächlich, dass es euch gefällt. *Kekse und Tee hinstell* - auf einen guten Neuanfang. Tata. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)