A Life before... von -Heartless- (Cherik AU) ================================================================================ Kapitel 13: Erik's Wunsch ------------------------- Erik's Wunsch - Erik Magnus Lehnsherr Mir war nun wieder einiges leichter ums Herz, als ich ihn in den frischen Sachen sah. Nicht mehr bibbernd vor Kälte. Was mich wieder daran erinnerte, welches Gefühl ich so heftigst verspürt hatte, als ich ihn in diesen nassen Sachen gesehen hatte. Noch immer nicht gänzlich darüber in Klaren, was dies zu bedeuten gehabt hatte. Draußen war es nun düster geworden und ich war froh wieder drin zu sitzen, wo es doch aussah, als würde es nächstens beginnen zu schneien. Was mich nicht wundern würde, bei dieser Kälte. Mein Blick ruhte interessiert und neugierig auf ihm. Betrachtete ihn wie er sich am Feuer zu wärmen versuchte. Seine Haut schien bei dem warmen Licht nur noch blasser. Oder hatte er sich gar wirklich erkältet? Nachdem ich ihn im Stall so frösteln gesehen hatte, würde mich dies keines Wegs wundern. Fasziniert sah ich zu wie er sich vergaß. Wie er die Dinge vergaß, die ich ihm beigebracht hatte. Wie er sich hinsetzte, sich seinen Teller füllte um diesen auch gleich zu leeren. Ich hatte sogar in meinem Tun innegehalten um ihn dabei zu beobachten. In meinem Blick lag aber nicht das geringste Fünkchen von Zorn, darüber dass er seine Gepflogenheiten abgelegt hatte, die ich ihm erst vor wenigen Tagen beigebracht hatte. Es….faszinierte mich. Schließlich hatte ich auch keine Einwände. Wir waren auf keiner Gesellschaft. Wir waren nur unter uns. Saßen nicht einmal im Speisesaal, hatten keine Bestecke vor uns, niemanden der uns beobachtete. Wieso also sollte er sich daher den Gepflogenheiten bedienen, die ich ihm beigebracht hatte? Ich tat es, weil es meine Stellung und meine Erziehung erforderte. Doch er hatte keinen Grund dazu. Weshalb ich auch nichts sage, sondern nur weiterhin interessiert zusah, wie er aß. Er war wirklich eine faszinierende Person. Und ich musste gestehen…..ich beneidete ihn. Er musste nie an irgendwelche gesellschaftlichen Dinge denken, keine Regeln einhalten, nicht daran denken ob das nun richtig oder falsch war, auf die Gefahr hin ,dass es seinen Ruf schädigen könnte. Konnte frei sein, denken was er wollte, sein wie er wollte, ohne dabei Zorn anderer auf sich zu ziehen. Außer sein Herr missbilligte dies. Doch das tat ich nicht. Im Gegenteil. Ich wollte mehr davon. Mehr von dieser zügellosen Weise. Und da kam mir ein Gedanke. Daher auch meine gestellte Frage... Etwas amüsierte es mich doch, solch Argwohn in seinem Gesicht und in seiner Stimme herauslesen zu können. Hatte ich ihn jemals zu etwas gezwungen, dass ich diesen Argwohn nun verdiente? Nun, anstatt dass ich seine Befürchtungen weiter anheizte, sollte ich lieber Klartext sprechen. „Charles.“, begann ich und blickte ihn nun eindringlich an. Eh ich dann aber doch nochmals stockte. „Ich möchte nicht dass sie sich unwohl fühlen…..ich habe Verständnis dafür, was gestern Nacht passiert ist. Und sie brauchen sich deshalb keine Gedanken zu machen.“ Ich wollte ihm klar machen dass er sich dafür nicht zu schämen brauchte, auch wenn es vielleicht nicht ganz so sittlich gewesen war, so war ich nicht der Herr der alle Welt glaubte zu kennen. Ich sah über solche Dinge hinweg. Langsam stellte ich meinen Teller wieder hin und stand auf. Trat an ihn heran. Ich ging vor ihm in die Knie und legte meine Hände auf die Armlehne seines Sessels. „Es wäre unfair von mir nun weiter zu sprechen. Sie machen sich nun lieber ein Bild davon. Auch als Übung. Sobald sie sich davon erholt haben, dürfen sie weiter suchen und mein Anliegen, dass sie bitte bestätigen möchten, herauszufinden.“, schlug ich vor. Denn ich war mir sicher sobald er die Szene von gestern Nacht erfuhr, würde er meinem Wunsch nicht mehr zustimmen, sollte ich ihn einfach auf normalem Wege äußern. So würde er sich meinen Gefallen vielleicht eher annehmen, als wenn ich ihn einfach so ausspräche. Außerdem war dies eine weitere grandiose Übung seiner Fähigkeiten, was zur Folge hatte, dass er dadurch auch weniger Schlafwandelte und eine solche Szene, wie er gleich erblicken möge, verhindern würde. „Lesen sie meine Gedanken. Sehen sie selbst, was sie gestern Abend erlebt haben und welchen Wunsch ich auf dem Herzen habe.“ Ich wusste nicht wie er reagieren würde, wenn er meine Erinnerungen von gestern sah. Daher hatte ich mich auch so dicht zu ihm gesetzt. Damit ich ihn aufhalten konnte, sollte er den Wunsch verspüren das Weite zu suchen. Sorgfältig spürte ich dann, wie er sich in meinen Geist einschlich. Ich spürte einen sanften Druck am Rand meines Geistes, aber wehrte mich nicht dagegen, da ich ihm ja die Zustimmung gegeben hatte und auch wollte, dass er sich in aller Ruhe umsah. Ich vertraute ihm. Wie er mir vertraute. Er hatte mir seine Vergangenheit gezeigt - wenn auch nicht alles - und nun würde ich ihm die meine zeigen. Damit er auch meinen Wunsch verstand, den ich ihm gegenüber hegte. Das war mir klar geworden, als ich ihn damals von meinem Arbeitszimmer aus beobachtet hatte. Als er sich um die Blumen gekümmert hatte. Als er meine Erinnerungen abrief, konnte ich dieselben Bilder sehen, die er sich wohl grade ansah. Erst die Szene von gestern Nacht. Alles aus meinem Blickwinkel und wie ich ihn sah. In welches Licht ich ihn gerückt hatte. Dann die Szene von vorhin am Fluss. Halb nackt und nass. Und schon hatte ich einen, wenn auch kleinen, Unterschied zu den Bildern von letzter Nacht entdeckt. Oder bildete ich mir dies nur ein? Schließlich wanderte er weiter durch meinen Kopf und stieß auf meine Vergangenheit. Ich ließ ihn alles sehen was er sehen wollte. Falls er doch auf etwas Unangenehmes stoßen würde, konnte ich ihn immer noch davon abhalten. Ich sah nun meine Erinnerungen von Früher. Mein Vater….meine Mutter. Augenblicklich versteifte ich mich. Drängte mich gegen das Gefühl, dass in mir aufstieg als ich das liebevolle Gesicht meiner Mutter und das meines Vaters sah. Als wir gereist waren, als er mich hochgehoben hatte hier auf dem Anwesen und mit mir über die Felder gerannt war. Wie er mit mir am Klavier saß, dass ich so sehr liebte und er mir spielen beigebracht hatte. Oder als ich mit Raven Unsinn angestellt hatte. All das flog nur so an meinem Inneren Auge vorbei. Zu fest konzentrierte ich mich darauf, dass ich nicht mitbekam, was mit meinem Gesicht passierte. Wie sich der harte Ausdruck verflüchtigte und sich stattdessen ein leidender, trauriger Ausdruck entwickelte. Sich gar Tränen in meinen Augen sammelten, als ich bemerkte wie sehr mir mein Vater doch fehlte. Doch dann wand sich Charles einer anderen Richtung zu. Die die weit aus düsterer war als die, die wir uns grade angesehen hatten. Der Todestag meines Vaters. Ich sah den schwarzen Sarg, als sie ihn heraustrugen. Meine Mutter weinte bitterlich. Und dann der Tag als auch sie starb. Ich hielt Miss Fairfax' Hand, als wir auch an ihrem Grab standen, in strömenden Regen. Dann kam das Gesicht meiner Tante zum Vorschein, die mir sagte, dass ich in diese Schule gehen sollte. Die sich uns nun immer schärfer zeigte. Die düstersten Jahre kamen nun zum Ausdruck…..und als würde es passen, sah ich diese in schwarzweiß. Wie man uns gezwungen hatte immer wieder dieselben Sätze aufzusagen. Wie wir einen Schlag auf die Finger bekommen hatten, wenn wir bei Tisch was falsches angefasst hatten. Wie wir eine Ohrfeige bekamen, falls wir uns beim Tanz nicht so angestellt hatten wie wir sollten. Und dann…..einer der Schlimmsten Momente die ich erlebt hatte. Einer der Dienstmädchen der Schule…..es war spät abends. Und mein Lehrer war der schlimmste Mensch den ich damals kannte. Ich hörte als einziger ihre Schreie. Sah als einziger was er mit ihr gemacht hatte. Seit dem Tage hatte ich mir vorgenommen mich für genau diese Menschen einzusetzen. Von Wut zerfressen entwickelte ich dann meine Fähigkeit. Es blitzten Bilder auf die zeigten wie schwer ich es anfangs hatte mich zu konzentrieren. Wie ich immer wieder versagte. Schreiend und weinend alleine im Zimmer saß…..alleine. Und dann kam der Tag…..an dem ich mir meine Narbe zugezogen hatte. Ich war schon älter, großgewachsener, aber mager. Wir waren in der letzten Unterrichtsstunde, als ich wieder mit ansehen musste wie mein Lehrer einer der Schüler bestrafte. Ich hatte meine Hände zu Fäusten geballt. Doch konnte nicht eingreifen. Eine der Dienstboten griff dann aber ein. Zu Überraschung aller. Doch das büßte sie. Wie es alle taten. Doch ich konnte mich nicht mehr beherrschen und griff ein. Versuchte mir meine Kräfte zu nutze zu machen, aber versagte. Erneut versagte ich. Ich wurde weggestoßen und dabei fiel einer der Pulte um. Sie waren schon sehr alt und mussten schon einige Jahre hinter sich gehabt haben. Als der Lehrer dann auf mich zukam, stürzte ich um und kratzte mir mein Bein an einem Nagel auf. Die Dienstmagd griff erneut ein. Ergriff Partei für mich. Und ich für sie. Wollte sie vor ihm retten und sprang ihm auf den Rücken. Er schüttelte mich ab. Ich landete erneut neben dem Pult und schnitt mir den Unterarm am selben Nagel auf, wie zuvor mein Bein. Doch dann verschwand das Bild langsam…..die Jahre die ich dort noch erlebt hatte, vergingen so schnell, dass nichts weiteres passiert war. Außer dass ich meine Fähigkeiten weiter schulte und meinen Lehrer verfluchte. Danach folgten nur noch Bilder von den einsamen Jahren hier. Wie ich mich von vorher unterschieden hatte. Alleine und verbittert bin ich geworden. Kalt und möglichst gefühllos. Doch meinen Sinn für Gerechtigkeit hatte ich behalten….. Ich saß nun zusammen gekrümmt vor Charles. Den Kopf gesenkt und meine Tränen zurückhaltend. All den Schmerz den ich erleiden musste, prasselte mit solcher Geschwindigkeit wieder auf mich ein. Doch es war es mir wert. Mir wurde erneut vor Augen geführt wofür ich kämpfte. Und dafür musste ich ihm danken. Er stöberte weiter und fand dann schließlich meinen Wunsch…… „Ich hatte nie lange Gelegenheit die Welt von ihrer schönen Seite kennenzulernen. Zeig mir deine…..Zeig mir deine Welt, Charles.“ ~ Eine Reise in die Vergangenheit - Charles Francis Xavier Als er mit einem Mal auf stand und sich zu mir rüber gebeugte hatte, wandte sich mein Oberkörper automatisch nach hinten. Instinktiv schluckte ich den letzten Bissen, der sich noch in meinem Mund befand, herunter und schaute ihn im ersten Moment einfach nur an. Ich hatte nur gehofft, dass das Feuer mein Gesicht etwas in Schatten legte, denn ich spürte wie meine Nase leicht rot wurde. Er kam mir mit Absicht so nahe und das verunsicherte mich. Ich hatte seiner Bitte gelauscht auch, dass ich mich nicht schämen musste, was ich gestern Nacht getan hatte. Also hatte ich mich daneben benommen... Ich hatte mich nach vorne gebeugte, den Teller hatte ich weg gestellt. Ich wusste nicht was mich erwartete und doch war meine Neugierde geweckt, auch wenn ich das niemals zugeben würde. Ich hatte meine Augen geschlossen, wobei ich meine linke Hand wieder zu meiner Schläfe wandern ließ. Ich musste mich konzentrieren, denn auf Abruf war es schwerer. Was verständlich ist. Ich hatte ihn sofort gespürt, denn er wehrte sich nicht gegen mein eindringen. Es war angenehm, bis ich begann in seinen Gedanken zu stöbern... Ich hatte das Geschehene von gestern Abend recht schnell gefunden, weil es noch eine frische Erinnerung war, sowie die Erinnerung als ich halb nackt vor ihm stand, als ich aus dem Bach heraus gekommen war. Irritiert huschte ich jedoch wieder zu gestern Abend... Was ich dort sah, ließ mich beschämt meinen Kopf senken. Er hatte gesagt, dass er Verständnis für mein Verhalten hatte, doch hatte ich es für mich? Ich hatte mich ihm angeboten, wollte mich ihm einfach so hingegeben und doch hatte er abgelehnt und hatte mich auch in dieser Situation getröstet. Daher die geschwollenen Auge, dachte ich missmutig. Ich hatte mich an seiner Schulter ausgeheult und bin schließlich wieder eingeschlafen. Er hatte mich zurück in mein Zimmer gebracht, wusste er ja nicht das ich lieber auf dem Dachboden schlief. Meine freie Hand die sich auf meinem Knie befand zitterte leicht. Wieso hatte er so reagiert...? Er hatte in dem Zustand alles machen können und doch hatte er mich lieber im Arm gehalten. Es bestätigte mir abermals, dass er nicht wie die anderen war, die ich kennengelernt hatte. Niemand hatte so reagiert, wenn ich bei ihnen war... Niemand... Ich war tiefer in seine Gedanken getaucht, wollte nicht mehr an gestern denken. Ich sah Kindheitserinnerungen... Er hatte damals viel mit Lady Raven gespielt und auch sehr viel Mist gebaut. Automatisch musste ich grinsen. Es waren schöne Erinnerungen... Sein Vater wie mir schien, war ein genauso wunderbarer Edelmann gewesen, wie mein Herr selbst. Seine Pflichten erfüllte er mit sehr viel Sorgfalt, genauso wie die Vaterpflichten. Er war ein wunderbarer Vater... Er hatte ihn oft und viel mit auf Reisen genommen. Ich staunte über die Dinge die ich sah, denn selbst kannte ich nur den Hof von Hennrics und jetzt diesen hier. Er hatte so viel gesehen und auch so viel gelacht. Sein Lachen ... Ich hörte es gerne ... Ich sah Geschehnisse, als er in der Natur einfach nur saß und zeichnete. Automatisch blieb ich dort hängen, hatte ich doch die Bilder gesehen, die er gemalt hatte. Beneidenswert... Diese Gabe hatte ihn keiner Gelehrt, sondern er konnte es einfach. Ich lächelte bis ich zu den Erinnerungen kam, die ihn zu den Menschen gemacht hatten, so wie er war. Die anderen kannten ihn als kalten Menschen. Ich hatte ihn anders kennengelernt. Seinen Wunsch hatte ich schon fast am Anfang erkannt, es war ihm auch nicht zu verübeln. So wie ich sein Leben erlernen wollte, nicht alles aber doch eine Menge, so wollte er meines kennenlernen... Bemerkenswert... Die Erinnerungen des Mannes vor mir, ließen auch mich immer wieder leicht zusammenfahren. Ich hatte mich zu der Zeit gewandt, die er am liebsten auch vergessen hätte. Ich schluckte leicht als ich diese Schule sah, wie sie die Kinder behandelt hatten. Da war es verständlich, wie er sich entwickelt hatte, wie er sich gegenüber anderen verhielt. Er war seit dem Tod seiner Eltern, nicht viel anders als ich gewesen... einsam... Es gab niemanden mit dem man reden konnte. Es gab niemanden, der sich seiner annahm und ihm seine Schulter lieh. Ich hatte die Narbe an seinem linken Arm nie gesehen und doch wusste ich das sie da war. Er hatte sie einige Male berührt. Eine gute Eigenschaft von mir, dass ich sehr aufmerksam war, was der Herr für Gesten, aber auch für Mienen machte. Ich hatte recht schnell gelernt sein Gesicht zu lesen, nicht alle hatten hier diese Fertigkeiten. Ich wurde genauso, wie er damals bei mir wegen Hennrics, wütend auf diesen Lehrer und verstand daher sein Sinn für Gerechtigkeit. Ich verspürte in diesen Momenten seine Empfindungen und schickte ihm einige Bilder, die ihm zeigten, dass er nicht schwach sondern stark gewesen war. Er hatte den Mut besessen sich für andere einzusetzen, für diese gekämpft und sich dabei diese Wunden zugezogen. Auch hier waren wir uns so ähnlich. Das Leben hat uns gezeichnet und uns geprägt. Ich wurde zu jemanden, der versuchte alles Richtig zu machen. Er wurde zu einem Mann, der sich für Menschen wie mich einsetzte. Es erfüllte mich sogar mit Stolz, wie er sich immer wieder für uns einsetzte. Solche Menschen gab es selten. Die Trauer die mich überkam, als er an seine Eltern dachte, versuchte ich zu unterdrücken. Es fiel mir jedoch schwer, denn seine Trauer konnte ich kaum ignorieren. Ich öffnete kurz meine Augen und sah sein angespanntes Gesicht. Verständnisvoll lächelnd hob ich meine Hand und hielt sie an seine Wange. „Es ist in Ordnung... Erik... es ist in Ordnung...“ ,sprach ich sanft in ihm, benutzte mit Absicht seinen Vornamen und rief wieder einige seiner glücklichen Gedanken auf. Hörte dann seinen Wunsch klar und deutlich. Er wollt meine Welt sehen. Wollte lernen wie ich lebte. Es überraschte mich ein wenig. Doch nach seinen Erinnerung die ich gesehen hatte, verstand ich ihn. Auch jetzt versuchte er trotz seinen Empfindungen die er hegte, sein Gesicht zu wahren. Keine Gefühle zu zeigen. Sachte strich ich ihm über die Wange und löste mich aus seinen Gedanken. Ich senkte meinen Kopf, um mir eine Träne aus den Gesicht zu wischen und schaute dann wieder auf. In das Gesicht, dass so viel mehr zeigte, als alle anderen sehen konnten. Sanft nickte ich. "Wenn das ihr Wunsch ist, werde ich ihn ihnen erfüllen...", sprach ich sanft und zog meine Hand zurück, die ich ganz auf seiner Wange vergesse hatte. ~ Unterricht für den Herrn - Erik Magnus Lehnsherr Ich war wie erstarrt. Saß da und ließ alles auf mich wirken. Bekam kaum mit was mit meinem Gesicht passierte. Erst als ich Charles Hand an meinem Gesicht spürte, zuckte ich zusammen und sah auf. Sah in das Gesicht des Mannes, dem ich grade mein ganzes Leben gezeigt hatte. Ohne Umschweife. Hatte ihm alles gezeigt was mich verletzlich machte. Wäre da nicht dieses Vertrauen zu ihm, welches so tief reichte, dass ich mich fragte wie ich dies in so wenigen Tagen aufbauen konnte, hätte ich mich wohl nie dazu bereiterklärt in meinen Kopf zu sehen. Doch ich tat es auch ihm zu Liebe. Jetzt als ich ihn vor mir sah, mit einer Träne, die ihm die Wange hinunterrollte, wusste ich dass es richtig gewesen war. Und dass ich nun jemanden hatte, der mich genauso verstand wie ich ihn. Langsam spürte ich wie er sich aus meinen Gedanken zurückzog, aber nicht ohne vorher eine Mitteilung zurückzulassen. Erik… Er nannte mich Erik. Ohne jegliche Förmlichkeiten und Anreden nannte er mich beim Vornamen. Ich musste unwillkürlich die Augen schließen. Wann hatte mich jemand zum letzten Mal so genannt? Wann hatte das letzte mal jemand meinen Namen mit so viel Gefühl ausgesprochen? Perplex von der Schönheit seiner Aussprache, sah ich ihn an. Als er dann aber seine Hand zurückzog, packte ich sie und drückte sie zurück an mein Gesicht. „….nicht….“, bat ich und vergrub mein Gesicht darin. Schloss die Augen, im Bestreben nicht verweichlicht zu wirken. Erleichtert atmete ich auf, als er meinem Wunsch nachkam und mir seine Sicht der Dinge zeigen würde. Seine Sicht vom Leben. Ich hoffte auf Neues. Hoffte auf mehr Leben und Geborgenheit. Spaß und Freude. Würde er mir dies geben können? War es richtig ihm zu zeigen wer oder was ich war? Langsam fasste ich mich wieder und ließ nun mehr als beschämt seine Hand los. Ich fixierte den Teppichboden und räusperte mich. „Es…..“, begann ich. Doch meine Stimme verlor an Stärke. „…..es ist so lange her….verzeiht.“ Langsam stand ich auf. Nicht genau wissend ob ich noch bleiben sollte. Denn ich wusste nicht genau was ich nun noch sagen sollte. Ich hatte all meine Gefühle preis gegeben und war ihm so schutzlos ausgeliefert. Auch wenn er sich als guter Mensch erwies, war es eigenartig jemandem so ausgeliefert zu sein. "Wenn sie lernen wollen, wie ich lebe, dann sollten sie lernen, sich gegenüber mir nicht zu verstellen.", sagte er ehrlich und musterte mich. Bei seinen Worten blieb ich stehen. Hatte ihm aber weiterhin den Rücken zugewandt. Ich schluckte kurz. Er hatte Recht. Was für einen Sinn gab es denn noch mich zu verstellen, wenn er doch alles gesehen hatte. Wusste was ich fühlte und wie ich dachte. Ich atmete langsam aus und setzte mich dann wieder in meinen Sessel. Ihm gegenüber. Ich brauchte eine Weile um mich wieder etwas zu sammeln. Ich griff nach dem Weinglas, das noch immer vor mir stand und leerte es in einem Zug. „Sie….sie wissen nun genau wie ich fühle…“, begann ich. „Also wissen sie auch, dass ich kein Mitleid will.“ Ich sagte es nicht hart, aber immer noch ausdrücklich genug. Das eben war ein flüchtiger Ausrutscher. Einer der nicht zu mir passte. Und ich mich nun dafür schämte seine Hand so fest ergriffen zu haben und bei mir behalten zu wollen. „Ich glaube in der Sache sind wir uns sehr ähnlich. Habe ich nicht Recht?“ Nun sah ich ihn wieder an. Ich wollte nicht forsch oder unhöflich sein, aber fühlte er nicht ebenso, wenn man ihm Hilfe anbot? Wir beide waren Menschen die schlimmes erlebt hatten und denen Hilfe wie auch Fürsorge etwas Unbekanntes war. Und wenn wir dann etwas davon erfuhren, war uns das unangenehm. Auf Grund dessen, dass wir einfach zu wenig davon erfahren durften. Ich lehnte mich wieder etwas zurück, blickte in die Flammen des Kamins und versuchte eine andere Unterhaltung zu führen. „Hat es ihnen zumindest geholfen. Im Bezug auf ihre Fähigkeiten?“, wollte ich dann wissen. Sicherlich musste es ihn auch etwas ausgelastet haben. Aber jetzt wo er seine Kräfte einsetzen konnte, würde er diese nicht mehr so arg speichern und so dem Schlafwandeln vielleicht entkommen. „Wol….Wollen wir noch einmal die Tanzschritte durchgehen? Fühlen sie sich dazu in der Lage?“, fragte ich und hoffte auf etwas Ablenkung. Auch wenn wir wieder ohne Musik tanzen würden. Morgen früh hatten wir ja welche, doch jetzt jemanden zu bitten Musik zu spielen, wäre nicht korrekt. Zumal ihre Schicht um war und die meisten sicher schon in ihren Betten lagen. Er nickte, doch sein Blick war weiterhin sehr auf mich fixiert. Mein Blick glitt nun wieder zu ihm. Erstaunt musste ich sehen, wie er mich musterte. Ich hielt jedoch meine Haltung aufrecht und ließ mich nicht von seinen musternden Blick aus der Ruhe bringen. Ich hatte gelernt mit so etwas umzugehen. War ich doch schon sehr früh jemand geworden, der von solchen Blicken nur so bombardiert wurde. Bei seinem Einverständnis, nickte auch ich. Doch als er dann eine Bedingung äußerte, legte ich meine Stirn in Falten. Würde ich ihn nicht schon so schätzen und ihm all meine Gedanken und Erinnerungen gezeigt haben, hätte ich mich nun zu dieser Frechheit geäußert, dass er nicht in der Stellung war Bedingungen zu fordern. Doch ich machte bei ihm schon so manche Ausnahmen. Auf die eine kam es nun nicht mehr darauf an. "Ich würde gerne nochmal mit ihnen die Schritte üben, jedoch unter einer Bedingung. Sie sollten sich etwas mehr Luft machen... Ziehen sie sich ihre Weste und Schuhe aus. Es ist viel bequemer so zu tanzen. ", sagte er grinsend. Fasziniert betrachtete ich nun wie er es mir vormachte. Wie er seine Weste auszog und nur noch in Hemd und Hose dastand. Er übertrieb reichlich, als er dann eine Verbeugung machte. Doch ich musste nur etwas schmunzeln. "Ich wäre soweit mein Herr.", sagte er dann. „Na schön….“, ließ ich mich darauf ein. „Ihr Unterricht, ihre Regeln.“ Schließlich machte ich dies ja nicht anders, wenn ich ihn unterrichtete. Zwar hatte ich gesagt wir üben die Tanzschritte, doch er hatte es so geschickt eingefädelt, dass er auch in meinem Unterricht gleichzeitig mich mit belehrte. Ich stand also auf und entledigte mich meiner Weste. Die Jacke hatte ich ja eh nicht mehr an, da ich sie ihm damals um geschwungen hatte. Dann beugte ich mich hinunter und öffnete meine Schuhe. Widerwillig zog ich auch diese aus und seufzte, als ich die Kälte die dem Boden meines Anwesen entlang strich zu spüren bekam. „Sollte ich eine Blasenentzündung einfangen, ist es ihre Schuld.“, meinte ich halb grinsend und stellte mich ihm gegenüber hin. Ich erwiderte also seine zuvor große Verbeugung mit einem albernen Knicks, da ich schließlich die Dame spielte, um ihn weiterhin zu schulen. Ich musste dabei jedoch etwas lachen, da es unglaublich albern aussehen musste. Aber wir standen hier ohne Weste und Schuhe, da konnte es ja nicht noch alberner werden. Ich stand ihm gegenüber in straffer Haltung, wie es auch beim Tanzen erforderlich war. Als er begann um mich herum zu schreiten, wie ich es getan hatte, bevor wir mit den Tanzstunden begonnen hatten, hob ich eine Augenbraue. Doch ohne dass mein Lächeln erstarb. Es war doch sehr amüsant, wie kritisch er mich nun beäugte. "Machen sie ihre Schultern locker... wir sind hier alleine...", sagte er nun grinsend. Als er meine Schultern erwähnte, blickte ich ihn fragend an. „Meine Schultern lockern? Sie wissen schon dass wir gleich tanzen werden. Da müssen sie straff sein.“ , erinnerte ich ihn an seine eigene Haltung. Doch ich tat ihm den Gefallen und gehorchte. Schließlich hatte ich ja auch keine Schuhe an, da durfte auch meine Haltung etwas anders als gewohnt sein. Nur fragte ich mich, wenn ich mich so gab, wofür dann die ganzen Jahre in der Schule gewesen waren. Ach, es war ja nicht für immer. Ich hatte ihn außerdem auch selbst darum gebeten es mir zu zeigen. Da konnte ich also keinen Rückzieher mehr machen. Wenn nun jemand bei mir gestanden hätte um zuzusehen, hätte er sich schämen müssen, wenn er gesehen hätte, in welch erbärmlicher Haltung ich Charles gegenüberstand. Nun, wir begannen dann zu tanzen. Während ich auf seine Füße und seine Haltung achtete, achtete er auf meinen Rücken, der sich aus Gewohnheit wieder zu versteifen begann. Eh ich dann wieder einen Klaps seinerseits bekam und mich wieder entspannte. "Ich wollte mich noch mal bei ihnen bedanken...", sagte er, als wir kurz näher an einander getreten waren. "... ich weiß sie sind ein Mann, der Situationen nicht ausnutzt und doch bin ich ihnen dankbar, dass sie die meine nicht ausgenutzt haben.", sprach er ruhig. Ich musste dann doch etwas schmunzeln. „Hätte ich das tun sollen?“, neckte ich ihn nun. Zum einen war ich es ihm noch schuldig und zum anderen waren wir in einer so wieso albernen Situation, dass es einfach nur passte. „Wo wir schon gleich dabei sind Gepflogenheiten abzulegen, auch wenn es nur aus meiner Position ist….“, begann ich nun auch, als wir wieder näher zueinander traten. „…..möchte ich ihnen anbieten…“ Eine weitere Drehung. „….dass sie sich der höflicher Form, meines Vornamens bedienen.“ Ich schmunzelte ihn an, als wir wieder auseinander traten. „Erstens, weil ich sie morgen auf dem Ball als meinen Freund und nicht als meinen Dienstboten vorstellen werde. Auch wenn sie einer sind, so möchte ich sie gleichermaßen als meinen Freund schätzen. Und Freunden steht es zu mich bei meinem Vornamen zu nennen.“, schloss ich dann ab. "Hätten sie es denn genutzt Erik?",fragte er mich dann auch sogleich. Ihm meine viel zu große Hand für eine Dame reichend, tanzte ich nun neben ihm her, eh er mich dann im Gespräch das erste Mal mit meinem Vornamen anredete. So wie ich es verlangt hatte. Ein Schauer überkam meinen Körper, als er ihn auf seiner Zunge zergehen ließ. So wie er meinen Namen aussprach konnte das niemand. Es klang so viel anders und doch gleich, aber mit einem anderen Unterton. Lag es daran, dass wir uns mehr vertrauten als sonst jemandem, oder weil wir gleich waren und den jeweils anderen respektierten? Was es auch war, es gefiel mir. Weshalb ich ein angenehmes Schmunzeln nicht verbergen konnte. Zumal er immer noch an seiner Frage festhielt, ohne auf meine Neckerei geantwortet zu haben. Doch ich war nun der Meinung die Wahrheit zu sprechen und keine weiteren Späße zu treiben, da es doch eine ernst zu nehmende Frage war. „Nein.“, antwortete ich dann ehrlich. „Nein das hätte ich nicht.“ Ich machte erneut einen Knicks und eine halbe Drehung, eh wir wieder zueinander fanden. „Ihnen mag es entgangen sein, aber ich bin keines Falls eine solche Person wie es andere in meiner Position wären. Liebevoll als Schürzenjäger bezeichnet.“, sprach ich also weiter. „Und auch, wenn sie keine Schürze getragen haben, so bin ich mir sicher, dass nur die wenigsten Männer sie zurückgewiesen hätten, so wie ich es getan habe.“ Ich tanzte mit ihm nun ebenfalls mit den imaginären Tanzpartnern im Kreis, unterbrach aber meine Unterhaltung mit ihm nicht. „Hätte ich es denn ausnutzen sollen, so wie es jeder nicht respektabler Mann getan hätte? Was hätten sie getan, wenn ich dies in Erwägung gezogen hätte? Würden sie dann nicht hier stehen und mit mir tanzen?“ Nicht dass ich wirklich daran gedacht hätte ihn des schändlichste auszunutzen, ich interessierte mich nur für seine Antwort. Ja, was hätte er getan, hätte ich auf seine Einladung reagiert? Doch ich empfand Stolz, dass ich nicht wie die anderen war und nicht einmal auf die Idee gekommen war, dies auszunutzen. Auch wenn er halbnackt auf mir gethront hatte und zu allem bereit gewesen wäre. ~ Nachtruhe - Charles Francis Xavier In Ruhe lauschte ich seiner Stimme, die so angenehm war, dass ich kurz meine Augen schloss und ihr nur zuhörte. So warm... was er sagte ließ mich jedoch leicht erröten. Ich war froh, dass es dunkel war, denn er hätte mich bestimmt ausgelacht, wenn er mein Gesicht gesehen hätte. Was sollte das heißen, dass mich nur wenige Männer zurück gewiesen hätten? Hieß es, dass ich ihm gegenüber nicht abgetan wäre? Mein Herz begann mit einem Schlag schneller zu schlagen. Was sollte das denn jetzt schon wieder? Wieso wusste ich im Moment einfach nicht was ich denken sollte? Ich war selbst nicht wirklich klug gewesen, schließlich hatte ich mich selbst in diese Situation gebracht. Gedankenverloren begann ich auf meiner Unterlippe herum zu kauen und stupste ihn schon fast automatischen gegen die Schulter, dass er sie doch lockern sollte. Er sprach weiter und ich schaute ihn wieder an. Nein, ich würde dann nicht hier sein, dachte ich mir. Denn wenn ich in seinen Gedanken gesehen hätte, was er mit mir getan hätte, wäre ich wahrscheinlich aufgestanden und gegangen. Er war jemand der die Situation nicht ausgenutzt hätte und ich schätzte es zu tiefst. "Sie haben recht... ich wäre gegangen, weil sie mein Vertrauen missbraucht hätten...", sagte ich ehrlich und trat an ihn heran und wieder zurück. "Doch ich schätze es umso mehr, dass sie es nicht ausgenutzt haben. Sie sind ein guter Mann und auch ein guter Freund....", sagte ich und blieb schließlich einfach stehen, schaute ihn an und lächelte leicht. Ich mochte seinen sanften Gesichtsausdruck. Nicht wie dieser von vorhin, als er wieder versuchte ernst und kalt zu sein. Diese Seite brauchte er nicht mehr bei mir, denn ich kannte ihn jetzt ... und das besser als jeder andere. Erik machte nun eine leichte Verbeugung. „Das war sehr gut.“, lobte er mich am Ende des Tanzes. „Sie haben sehr schnell gelernt, Charles. Ich bin beeindruckt. Ich schlage vor, wir üben morgen weiter. Es ist schon spät. Und wir wollen für morgen Abend doch ausgeschlafen sein. Ich werde Miss Fairfax bitten sie später zu wecken. Da ich ihre Dienste auch des Nachts auf dem Ball beanspruchen werde, wäre es nicht fair, wenn sie sie zur gewohnten Uhrzeit aus den Federn holt.“ Ich zuckte kurz zusammen, als ich die Uhr vernahm und schaute hinüber zum Kamin, als mein Herr den Vorschlag unterbreitete schlafen zu gehen. Ich pflichtete ihn bei. Es war wirklich schon spät und der morgige Abend würde viel Geduld und Können meinerseits auf die Probe stellen. Ich lächelte ihn an und verbeugte mich sachte vor ihm. "Ich danke ihnen... das Kompliment kann ich nur zurück geben.", grinste ich und lief zum Kamin herüber und schnappte mir meine Sachen. "Ich werde wie üblich meine Arbeiten am frühen Morgen verrichten. Ich möchte nicht, dass jemand anderes diese übernimmt. Außerdem muss ich mich mit Jonas über einige Dinge unterhalten.", sprach ich und als ich von Jonas sprach, lachte ich leicht. Denn schließlich fragte er mich ständig über Anna aus. Ob sie es heute geschafft hatten sich zu treffen? In Anna konnte ich nichts lesen, weil ich viel zu abgelenkt in dem Moment von Erik war. Erik... wie komisch es eigentlich war ihn jetzt offen auszusprechen. Ich stopfte mir noch einige kalte Kartoffel in den Mund, schluckte sie schnell herunter und drehte mich zu ihm um. "Ich wünsche ihnen eine angenehme Nacht Erik. Ich hoffe sie bleibt diesmal ereignislos.... ", sagte ich ernst und lief schließlich aus dem Salon. Ich wusste nicht warum, aber ich war irgendwie glücklich... glücklich darüber jemanden gefunden zu haben wie Erik... glücklich darüber jemanden meine Geschichte erzählt zu haben... glücklich darüber, dass er mich sichtlich mochte... und das verwunderte mich umso mehr. Ich konnte in so viele Gedanken schauen, doch meine Verstand ich selbst nicht einmal wirklich. Ohne Kerze fand ich den Weg zum Dachboden schon fast blind. Huschte die Treppen hinauf und schwang mich immer noch breit grinsend in den Sessel. Sofort kuschelte ich mich hinein und schaute zum Fenster, wo sich der Mond seinen Weg durch bahnte. Es war fast Vollmond, daher war der ganze Dachboden mit weißem Licht durchstrahlt. Es war ein herrliches Bild. Die Bücher waren alle in schwarz weiß und auch die Regale. Wenn ich zeichnen könnte, hätte ich es wahrscheinlich am nächsten Tag auf's Papier gebracht, doch das konnte ich nicht. Ich beneidete Erik um seine vielen Gaben, auch wenn er einige gelehrt bekommen hatte. Das Zeichnen war das wundervollste und doch hatte ich ihn diese Fertigkeit nicht praktizieren gesehen, seitdem ich hier her gefunden hatte. Hatte er denn schon lange nicht mehr gemalt? Wollte er es nicht mehr? Ich wusste, dass diese offene Frage nicht mehr lange ungefragt bleiben würde, denn ich hatte mir zum Ziel gesetzt, ihn diesbezüglich zu fragen. Grinsend zog ich abermals mein Hemd aus und schloss genüsslich meine Augen. Ich sollte schlafen und nicht die ganze Zeit an meinen Herren denken, dachte ich mir und schlief auch schon sogleich ein. Innerlich hoffte ich nur, dass ich diesmal nicht schlafwandeln würde. Ich wurde stattdessen von Träumen eines kleinen Jungen eingeholt, der mit seinem Vater auf der Wiese spielte ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)