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A Life before...

Cherik AU
von

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Mitgefühl

Hallo meine Lieben <3

Endlich geht es weiter! Ich wollte mich für die längere Pause entschuldigen. Aber zwei Conventions und Weihnachten standen in der Zeit auf dem Plan und hinderten mich daran weiter zu bearbeiten. Aber jetzt gehts endlich weiter und ich hoffe ihr habt immer noch Lust weiterzulesen <3

Viel Spass~
 

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Berührung - Erik Magnus Lehnsherr
 

Einiges blieb sehr schleierhaft was er mir da erzählte und wollte mir so gar nicht gefallen. Allerdings stieß man bei mir nur durch die bloße Erwähnung dieses Mannes, auf Missgunst. Dennoch wollte ich wissen was dieser Unhold mit seinen Angestellten machte. Damit ich auch beginnen konnte gegen ihn zu agieren. Ich hoffte inständig ihn auf dem Ball anzutreffen, nur um ihm meine Meinung der Abneigung entgegen schleudern zu können und zu zeigen, dass es Charles bei mir nun sehr viel besser hatte. Mein Kiefer spannte sich an, als ich an ihn dachte. Das war nicht das erste Mal, dass ich dies von Angestellten hörte. Nicht nur Hennrics schien sich einer Droge zu bedienen, die gefügig machte.

Ich wusste es war eines der schlimmsten Themen die ich mir hatte aussuchen können, aber ich wollte Gewissheit haben. Nur so konnte ich mir Hennrics auch vornehmen. Ihn für seine Taten bluten lassen.

Ich wartete mit gemischten Gefühlen auf seine Antwort. Ich ließ ihm Zeit und auch Freiraum. Wie beinahe erwartet, stand er dann auf. Sofort nahm ich meinen Fuß vom Kissen und wollte mich ebenfalls, mit tausend Entschuldigungen auf den Lippen erheben.

„Verzeiht, ich wollte nicht zu aufdringlich sein…..“, aber wider meiner Erwartung ging er nicht in Richtung Tür, sondern kam auf mich zu. Mehr als nur überrascht ließ ich mich zurück in den Sessel plumpsen. Mit starrem Blick, sah ich ihn an. Konnte in diesem Gesicht erkennen, dass sein roter Mund niemals die Taten die er erlebt haben musste in Worte fassen konnte. Ich sah allein den Schmerz in seinen Augen. Unwillkürlich musste ich hart schlucken.

Bei seiner Berührung, dämmerte es mir erst, was er damit beabsichtigte. Doch eh ich etwas sagen konnte, schossen Bilder in meinen Kopf, von denen ich niemals erwartet hätte, sie so erleben zu müssen.

Grauenvolle Bilder….

Bilder der Qual, der Angst, des Hasses….

Auch wenn meine Augen weit aufgerissen waren, zeigte sich in meinem Gesicht nichts anderes als pure Härte. Mein Kiefer war angespannt, meine Hand hatte ich fest zu einer Faust geformt und ich merkte wie das Metall um mich herum zu summen begann. Die Abneigung die ich für Hennrics verspürte steigerte sich ins Unermessliche.

Und so schnell wie die Bilder gekommen waren, verschwanden sie auch wieder. Alles was ich dann noch sah, war das von Schmerz gepeinigte Gesicht des Mannes, dessen Erinnerungen ich grade gesehen hatte.

Einige Sekunden vergingen und niemand sagte oder rührte sich. Das Metall hatte seinen summenden Klang nun auch wieder abgelegt. Es regierte zu stark auf meine Empfindungen. Wut und Schmerz waren die beiden Regungen, die am gefährlichsten ausschlugen. Auch wenn ich es gar nicht wollte. Doch das war jetzt nicht von Belang.

Ich hatte die grauenhaftesten Bilder gesehen, die man einem jungen Mann in der Form hatte antun können. Mein Mund war mit einem mal staubtrocken geworden und ich bemühte mich den dicken Kloß in meinem Hals hinunterzuschlucken.

Ohne auch nur ein Wort zu sagen, stützte ich mich ab und stand auf. Den protestieren Schmerz in meinem Fuß völlig ignorierend. Mein Bild von diesem Mann hatte sich verändert. In ein noch sehr viel zerschlageneres und traurigeres Bild, als ich es eh schon von ihm gehabt hatte.

Und ohne über die Konsequenzen nachzudenken, ließ ich mich alleine durch ein Gefühl leiten. Mitleid. Ich schlang meine Arme um den zierlichen Körper Charles‘. Hielt ihn fest, aber immer noch mit geziemten Abstand, damit er sich daraus hätte befreien könne, wenn er es wollte.

Erfüllt von Schmerz und bodenloser Wut auf dieses Monster, schloss ich die Augen. Versuchte das was ich gesehen hatte zu verdrängen. Nicht aber zu vergessen. Denn Hennrics sollte seine gerechte Strafe noch erhalten.

Wortlos hielt ich ihn also in meinen Armen. Versuchte ihm Zuflucht und Schutz zu bieten. Ihm dies zu vermitteln. Wenn er sie haben wollte.

Ich wusste nicht was mich geritten hatte. Ich hatte all meine Gepflogenheiten über Bord geworfen, als ich ihn da stehen sah, seine Geschichte in den Kopf gesandt bekam. Und ihn schließlich einfach umarmt.

Etwas dass ich mir nicht erlauben durfte.

Es nicht konnte. Und doch hatte ich es getan, ohne groß darüber nachzudenken.

Ich fand erst wieder zu mir zurück als er mich von sich schob. Ich blickte ihn entschuldigend an, hörte die Worte die mit so viel Schmerz ausgedrückt aus seinem Munde kam. Ich blickte sofort zu Boden und bereute mein überstürztes Handeln in gewisser Weise auch. Ich war ihm zu nahe getreten.

"Ich möchte kein Mitleid von ihnen... Für sie mag es schlimm gewesen sein... das war es auch... doch es hatte mein Leben geprägt... mich gestärkt... mir gezeigt, wie Menschen sein konnten... In ihrer ganze Grausamkeit. ", sagte er verbittert.

"Die Leute können mich anschreien, mich schlagen und zu Boden werfen, doch ich weiß wie es ist ganz unten zu sein. Deswegen kann es doch nur nach oben gehen, weiter nach unten geht es doch nicht mehr..."

Sicher er hatte Recht was er da von sich gab und doch war es nicht schön auf diese Art und Weise das Leben kennenlernen zu müssen.

„Verzeiht….“, gab ich nun etwas kleinlaut von mir. Suchte nach den richtigen Worten, die mein unüberlegtes Handeln rechtfertigten.

"Meinen sie nicht, das sie gegenüber eines einfachen Mannes jetzt zu viel Gefühle entgegen bringen...", kam wieder ein freche Antwort von ihm. Wüsste ich nicht was er durchgemacht hatte, dann hätte ich wohl nicht erkannt, dass er solche Sätze nur als Ablenkung von seiner eigenen Person aussprach.

Als ich wieder aufblickte, erkannte ich die einzelne Träne, bevor er sie von seinem weißen Gesicht wischte.

Ich schluckte hart.

Überforderte mich diese Situation doch ungemein. Erneut setzte ich nochmal an und versuchte mein Verhalten mit einigen Worten - die wohl niemals an das Gefühl der Scham herankommen würden, welches in mir aufstieg – zu erklären.

„Ich entschuldige mich viel Mals…..sie haben Recht. Mein Verhalten ist unentschuldbar, viel zu überstürzt. Ohne an sie zu denken, bin ich in ihre Privatsphäre eingedrungen, wozu ich absolut nicht das Recht hatte, vermag ich noch so einen hohen Posten zu beziehen.“, sagte ich nun wieder etwas gefasster und trat auch einen Schritt zurück.

„Ich wollte damit bloß meine….meine Anteilnahme ausdrücken, mochte sie noch so überstürzt gewesen sein, drückte sie meine volle Trauer und mein Entsetzen aus.“

Ich sah nun wieder zu Boden und begann meine Hände ineinander zu verschränken. Eh ich einmal tief einatmete und auch meinen Körper wieder straffte. Gehörte es doch nicht zu mir solch Gefühle zu zeigen, mich zu sehr in Geschichten anderer hineinzuversetzen. Da hatte er absolut Recht behalten. Ich hatte eindeutig zu viele Gefühle gezeigt. Doch würde ich lügen, wenn ich sagen würde, dass dies nicht mehr vorkäme. Ich würde immer mit den Menschen mitfühlen, die grausames erlebt hatten. Selbst wenn ich niemals solch schändliche Taten am eigenen Leibe erfahren hatte, so wusste ich dennoch wie ihnen zu Mute sein musste. Nur vergaß ich dabei oft die verschiedenen Charaktere. Was zu solch peinliche Szenarien wie eben jener Moment führte.

„Vergeben sie mir, Charles.“, stammelte ich erneut und ging zum Sessel zurück um mich darin niederzulassen.

„Ebenso wie meine taktlose Frage danach. Ich habe sie beinahe dazu gedrängt mir ihre Geschichte zu erzählen. Das war unüberlegt und unsensibel von mir.“

Ich wusste dass ich mal wieder den Vogel abgeschossen hatte. Mit der Tür ins Haus gefallen war. Das passierte mir leider öfters, wenn es darum ging Gefühle zu verstehen, sie nachzuvollziehen. Ich war immer sehr gefasst und versuchte meine Gefühle niemandem zu offenbaren, doch in solchen Momenten fiel es mir schwer, da ich mich zu sehr in deren Geschichte verfing. Weil ich vielleicht eine eigene so harte erlebt hatte.

Nachdenklich strich ich über meinen linken Unterarm, erkannte es aber dann doch rechtzeitig und wechselte meine Sitzposition. Charles war ein außergewöhnlicher Mensch. Ein sehr gutherziger Mann. Hatte ich deshalb so sehr übertrieben?

Das passte absolut gar nicht zu mir. Ich war sonst immer so kalt wie nur irgend möglich. Aber im Sinne des Anstandes, welches mir Erlaubte doch Anteilnahme zu zeigen. Doch nicht persönlich zu werden. Und das war definitiv zu persönlich geworden.

„Wenn sie den Wunsch verspüren zu gehen, sind sie hiermit aus dem Dienste entlassen. Sie dürfen wieder frei über ihre Zeit verfügen.“
 

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Drückende Stille - Charles Francis Xavier
 

Seine Umarmung war warmherzig, seine Arme hielten mich und doch hatte ich in seine Schulter gelächelt. Innerlich seufzte ich über diesen Verlust...

Warum...? Ich hatte seine Umarmung irgendwie gemocht...

Ich wollte nicht weinen... Hatte ich es doch schon lange nicht mehr, denn ich schaffte alles. Schaffte alles alleine, brauchte niemanden und doch war ich jemanden begegnet der genauso einsam war. Der seine eigene Geschichte hatte. Ich hatte nur Bruchteile seiner Vergangenheit gesehen, doch schon seit jungen Jahren wurde er immer wieder mit seinem Vater verglichen. Ich konnte mir dieses Gefühl nicht vorstellen, doch diese Last die man trug musste unbegreiflich schwer sein.

Immer wieder kämpfte dieser Mann gegen die Vorurteile der Gesellschaft an. Immer wieder zeigte er ihnen, das seine Diener auch nur Menschen waren. Die Gesellschaft verachtete ihn nur dafür und doch blieb er stark.

Er hatte genauso wie ich seine Eltern früh verloren, musste danach auf eine Jungenschule, wo er die Gesetzte des Hofes gelehrt bekommen hatte. Diese Schule war sehr streng. Es muss oft etwas vorgefallen sein, was ihn sehr viel Kummer bereitete.

An dieser Stelle sah ich nichts... Auch an einigen anderen Stellen... Wir beide hatten unser eigenes Schicksal zu tragen unser eigenes Leben auf den Rücken, wie einen großen Stein, den wir nicht absetzten konnte. Niemand half uns diesen zu tragen, niemand zeigte uns den Weg, in welche Richtung wir mussten um diesen los zu werden...

Traurig und doch fest schaute ich ihn an. Man hörte nur das knistern des Kamins.

Er war beruhigend ... Ich hoffte ich hatte ihn mit meiner Geste nicht beleidigt...

Stück für Stück hatte ich das Gefühl, dass sich eine Freundschaft zwischen uns entwickelt hatte, auch wenn wir uns gerade mal beachtliche 2 Tage kannten und doch hatten wir mehr gemeinsam obwohl uns Welten trennten. Er wollte mich in seine Welt führen, zu den Menschen die nur Verachtung gegenüber ihren Dienern hegten und doch zeigte mir mein neuer Herr ganz andere Seiten, wie man diese behandeln konnte. Vor anderen Gästen wahrte er sein Gesicht. Hatte aber nie jemanden wirklich bestraft, so wie man sich erzählte. Wie gesagt die Mädchen in diesem Haus redeten sehr viel und sehr gern...

Es würde nie einfach für ihn werden und doch stand er für seine Sache ein. Brachte mir Gefühle entgegen, die ich nie kennengelernt habe.

Mitleid... ich mochte diesen Blick nicht... Schon damals verabscheute ich diesen Blick.

Seiner war ehrlich, was es nur noch schmerzvoller machte, diesem zu widerstehen. Seufzend senkte ich meinen Blick und stand einfach nur da...

War er wütend...? Schaute er mich verächtlich an...?

Ich traute mich nicht in seine Augen zu schauen...

Wie schlimm auch gerade unsere Vermittlung, unserer Anteilnahme einander gegenüber war, musste ich doch etwas schmunzeln, als sich mein eigener Herr bei mir entschuldigte.

Ich sah Bedauern in seinen Augen, mir diese Frage gestellt zu haben und auch das er mir körperlich zu nahe getreten war. Ich hatte es nicht als sehr schlimm empfunden. Ich konnte nur das Mitleid in seinen Augen nicht ertragen, das er mir zeigte. Jetzt sah ich wieder diese Entschlossenheit. Mit meinem eigenen Witz hatte ich ihn auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Ich verspürte ein wenig Reue, doch nahm es hin. Nichts sollte ihn so aus der Fassung bringen.

Immer wieder versuchte er sich zu erklären und setzte sich schließlich wieder hin. Nur flüchtig hatte er sich über den linken Unterarm gestrichen, ganz in Gedanken und doch machte es mich stutzig. Kurz hob ich eine meiner Augenbrauen, doch beließ es dabei. Auch wenn er mich gedrängt hatte, so wollte ich es nicht bei ihm tun. Es war nicht einmal ein wirkliches Drängen gewesen, eher eine höfliche Bitte. Gar eine Unterredung meiner Persönlichkeit. Er wollte alles von mir erfahren. Ich würde ihn später danach fragen, wieso er das gemacht hatte.

Sein Körper hatte sich gestraft und zeigten nun wieder den stolzen Mann den ich vor einigen Tagen kennengelernt hatte.

Er sagte mir ich könne gehen, doch ich setzte mich in meinen Sessel und trank einen Schluck von meinem Tee. Ich sollte ihn noch etwas ablenken, schließlich war ich es, der ihn verwirrt zurück ließ.

"Wie haben sie bemerkt das sie diese Fähigkeit haben?", fragte ich also einfach interessiert.

"Doch nicht im Zirkus...", witzelte ich wieder und lehnte mich zurück um ihn offen anzuschauen.

Von meinem Kummer war nichts mehr zu sehen. Ich wusste nicht ob es einer meiner schlechten oder guten Eigenschaften war, meine Gefühle perfekt zu verbergen. Jetzt war es wieder eine sehr gute Eigenschaft, denn so konnte ich meinen Herren in Unwissenheit lassen Zwecks meinen Gefühlen, meiner Sorgen.

Ich hatte ihn abermals überfordert und das tat mir leid. Ich hatte gelernt meinen Herren nie Kummer zu bereiten. Ich hatte ihn jetzt schon das zweite Mal etwas angetan. Das erste Mal war sein Fuß und das zweite war ihn aus der Reserve der Gefühle gelockt zu haben, was ihn mehr als stören musste. Das wollte ich nicht, doch er sollte mich dann solche Dinge besser nie fragen. Doch ich würde sie ihm immer beantworten, denn schließlich wollte er mir so viel geben... so viel zeigen... ich konnte nur ehrlich zu ihm sein, hatte ich insgeheim doch Vertrauen zu ihm aufgebaut.

Gab dieser Mann mir so viel...?

Langsam nippte ich an meinem Tee und schaute ihn weiter verstohlen an. Konnte mir gar ein Grinsen nicht verkneifen. Interessiert schaute ich ihn an, sah kaum seine merklichen Gefühlsregungen.

Hatte er vielleicht bemerkt das er selbst zu weit gegangen war? Bestimmt....

Ich selbst sollte mich ermahnen. Schließlich war er mein Herr, er war derjenige der mir Arbeit und eine Unterkunft gab.

Hatte ich mich selbst zu weit aus dem Fenster gelehnt?

Ja ... Das hatte ich.

Still trank ich meinen Tee weiter. Er war nicht mehr heiß, daher war mein pusten gegen die Tasse überflüssig. Starrte aber weiterhin auf diese nieder, die liebevoll mit leichten Schnörkeln verzieht war.

Er war bestimmt ein genauso guter Schauspieler.

So wie ich. Zusammen konnten wir sogar schon ein Drama auffuhren. Wir versteckten unsere Gefühle so gut wie es nur ging und doch saßen hier zwei Männer voreinander, die sich viel mehr geben konnten.

„Er würde mir die Einsamkeit nehmen“, schoss es mir plötzlich durch den Kopf.

Nein, so was sollte ich nicht in Erwägung ziehen.
 

~
 

Gemeinsamkeiten - Erik Magnus Lehnsherr
 

Heute kurz vor dem Abendbrot hatte er versucht mich aus der Reserve zu locken und hatte es nur einigermaßen geschafft. Jetzt aber, wo er es nicht einmal groß beabsichtigt hatte, hatte er es geschafft, mich komplett aus dem Konzept zu bringen. Mich so reagieren zu lassen, wie ich es mir immer von anderen Menschen für mich gewünscht hatte. Hatte mir einfältiger weise gedacht, dass Charles genau dasselbe gewollt hatte, wie ich als ich damals alleine gelassen wurde. Jemanden der für ihn da war. Doch dabei war ich ihm gefährlich nahe in sein Territorium geschritten. Etwas Unentschuldbares und etwas, dass ein Mann in meiner Position auf keinen Fall hätte tun dürfen. Ich durfte mir so etwas nicht erlauben. Aber das würde auch gleichzeitig bedeuten, weniger persönlich auf meine Angestellten einzugehen.

Das war bereits schon zu viel was ich in meinem Haus begonnen hatte. Doch ich hatte es stehst in immer noch geziemten Rahmen gehalten.

Bis jetzt. Ich war aus dem Rahmen gefallen. Schon das zweite mal heute, dass ich meinen Halt verlor und hinunterfiel. Sei es nun vom Pferd oder aus einem nicht vorhandenen Rahmen.

Meinen Blick beschämt gesenkt, rechnete ich damit, dass mein Gesprächspartner seine freien Stunden nun mit sich verbrachte, doch wieder überraschte mich dieser Mann. Wie so oft heute - gar seit er bei mir war. Er setzte sich wieder auf seinen Platz, nahm seine Tasse und schnitt ein neues Gesprächsthema an. Als wäre das eben gar nicht passiert.

Wie gerne würde ich die wenigen Minuten, die doch lang genug waren um solche Fehler zu begehen, wieder rückgängig machen. Daher räusperte ich mich und ging dankbar auf den Themawechsel sein. Hoffte mich nun wieder behaupten zu können.

Ich merkte schon…..ich musste vorsichtig sein. Charles war anders als alle anderen. Er war eindeutig gefährlicher als ich es Anfangs für möglich hielt.

„Nein…..ich habe sie in meiner Studienzeit festgestellt.“, antwortete ich nun wieder möglichst kalt. Hatte sofort wieder meine Maske aufgesetzt, die ich in den letzten Stunden abgelegt hatte, zu viel des Guten gezeigt hatte. Viel zu viel.

„Ich war auf einem Internat, welches mir meine Umgangsformen näher legte. Glücklicherweise habe ich eine recht ruhige Unterkunft bekommen, da auch in meiner Schule, meine Familie angesehene Leute gewesen waren.“, begann ich zu erklären.

„Irgendwann habe ich bemerkt dass sich etwas veränderte, wenn ich wütend wurde. Oder andere starke Gefühlsregungen verspürte. Anfangs dachte ich in der Schule würde es spuken. Bis ich irgendwann erkannt hatte, dass ich für die Geräusche, oder die schwebenden Metallteile verantwortlich war. Doch….natürlich blieb das Gerücht weiter bestehen. Wie auch hier im Haus. Sie können sich natürlich denken, dass ich dieses Gerücht nur begrüße.“

Mein Blick war nun wieder ernster, aber nicht kalt oder gar gefühlstot. Ich wollte nur dieses kleine Bisschen, was ich heute gezeigt hatte, wieder aus der Welt schaffen. Das durfte nie mehr vorkommen. Dieses leise Versprechen, gab ich mir selbst. Auf das niemals mehr so viel meiner weichen Seite an die Oberfläche kommen würde. Denn Schwäche bedeutete Verletzbarkeit. Wofür wäre all das gewesen, was ich in den Jahren an Panzer und Schale um mich aufgebaut hatte, wenn ich jetzt zuließ, dass diese zu bröckeln begann?

"Ah dann sind sie derjenige, der der Nachts die Gegenstände bewegt!", brachte er heraus.

"Bei allen Gefühlen?", fragte er mich fasziniert und beugte sich leicht zu mir hin.

"Zeigen sie es mir?", fragte er mich auch gleich weiter.

"Wie wollen sie mir beibringen, meine Kraft zu beherrschen?"

Ich hatte mich nun wieder dem Tee gewidmet, der nun schon nicht mehr so heiß war, wie noch vor einigen Minuten. Aber noch warm genug, damit man ihn gut trinken konnte. Ich griff also nach der Tasse die mit dem ekligen Gebräu gefüllt war, dass mir die Schmerzen wieder nehmen sollte. Ich trank es jedoch ohne große Widerrede.

Noch immer dankbar dafür, dass wir das Thema anscheinend erfolgreich gewechselt hatten, sah ich ihn über den Rand meiner Tasse hinweg an. Auch wenn wir nun über etwas anderes sprachen, so sprachen wir dennoch über Persönliches. Also wieder etwas, was mich schwach machen könnte. Allerdings war er die einzige Person die mich verstehen würde. Die mich nicht wie einen Irren ansehen würde oder mich der Hexerei beschuldigte. Er war wie ich. Und das war der Grund wieso ich mich auf solch ein Gespräch einließ. Wäre er nur ein gewöhnlicher Bursche gewesen, ohne jegliche Fähigkeiten, hätte ich mich ihm nicht offenbart. Aber die Lage war nun mal anders.

Hatte gar das Schicksal seine Finger im Spiel? Auch wenn ich nicht daran glaubte, musste es doch einen höheren Zweck haben, dass wir uns so getroffen hatten. Oder war es eine Prüfung?

Ich glaubte nicht an Gott. Ich hatte als kleiner Junge meinen Glauben verloren. Für mich zählten nur Taten und der Charakter eines Menschen. Keine höheren Mächte, kein Schicksal…..und doch schwankte meine Ansicht darüber, bei so viel Gemeinsamkeiten grade.

Alles bloß Zufall?

Ich trank meinen Tee schließlich aus und füllte meine Tasse mit dem, um einiges besser schmeckenden Tee, den auch Charles zu sich nahm.

„Ja….das bin ich.“, bestätigte ich ihm.

„Doch nicht gewollt.“

Wie auch er hatte auch ich noch meine Schwierigkeiten. Seien sie nicht mehr ganz so groß wie die seinen.

„Nicht bei allen Empfindungen. Nur die stärksten. Wut, Angst, Zorn….weitere kann ich ihnen nicht nennen, da ich sie ansonsten gut kontrollieren kann. Aber wenn auch mein Kopf nur von einer Sache beherrscht wird, dann auch meine Kräfte.“, gestand ich.

Als er mich dann bat sie ihm zu zeigen, schluckte ich kurz. Ich hatte noch nie jemandem gezeigt was ich konnte. Doch er hatte mir sein Vertrauen geschenkt in dem er mir seine Vergangenheit zeigte. Mit Hilfe seiner Gabe. So wäre es dem nicht gleich gestellt, wenn auch ich ihm zeigte, was ich konnte? Allerdings ohne weitere Informationen über meine Vergangenheit preis zu geben.

„Na schön.“, sagte ich leise und stellte meine Tasse auf den Unterteller. Ich erhob mich nicht, sondern fischte nach Kleingeld in meiner Hosentasche. Ich hatte immer ein zwei Münzen bei mir, sei es zum Training oder um sie anderwertig zu verwenden.

Ich zeigte ihm die Wertstücke und legte sie flach auf meine Hand. Es hatte lange gedauert, bis ich auch Münzen bewegen konnte. Noch immer hatte ich meine Schwierigkeiten, da ich meine starken Gefühle abrufen musste um diese zu beherrschen. Die Münzen hatten nicht viel Metall in ihrem Kern. Silber, Gold und andere Materialien waren weit aus schwieriger zu beherrschen.

Ohne ein Wort zu sagen, blickte ich auf die runden Scheiben. Biss meine Zähne zusammen und versuchte meine Wut die ich auf Hennrics zur Zeit verspürte, in diesen zu bündeln. Mein Ausdruck sah dem entsprechend auch aus. Mit angespanntem Kiefer und düsterer Mine, begannen sich die Münzen zu bewegen. Erst zitternd, langsam aber erhoben sie sich aus meiner Handinnenfläche. Schwebten einige Zentimeter darüber hinweg. Wanderten dann wie durch Zauberhand zu meinen Fingern, wo ich sie dann wild durcheinander wirbeln ließ und dass ohne dass sie meine Finger oder die anderen Münzen trafen. Es war anstrengend Münzen zu bewegen und forderte große Konzentration sie mit solcher Präzision umher schwirren zu lassen. Daher ließ ich sie dann langsam wieder sinken. Ließ sie auf den Tisch gleiten, wo sie dann klimpernd auf die Tischplatte fielen.

Meine Anspannung wich aus meinen Zügen und ich lehnte mich wieder zurück in den Sessel.

„Das bin ich.“, sagte ich und sah ihn an. Auf seine Reaktion gespannt.

„Was ihre Kräfte betrifft…..so können wir unter einander üben. Sie versuchen sich in meinem Kopf umzusehen und sie zu schulen.“

Natürlich war mir bewusst was ich damit sagte. Er würde alles sehen. Alles was ich erlebt hatte. Jedes Geheimnis was ich in mir trug. Doch….hatte er das nicht eben auch mir gezeigt? Als er mir diese Bilder sandte? Ich fand es nur fair, wenn ich ihm dies gleichermaßen entgegenbrachte.

"Das war unglaublich...", sagte er und nahm eine der Münzen in die Hand und drehte sie leicht.

Ich musste doch etwas schräg grinsen, als er meine Fähigkeit als unglaublich beschrieb. Ja….sie war wirklich unglaublich. Selbst für mich. Ich blickte ihn so lange an wie ich nur konnte. Sah in seinen Augen dieses Glitzern…..die Freude dass er nicht alleine war. Anscheinend war er genau so froh darüber wie ich, festzustellen dass es noch andere von uns gab. Den jeweils anderen. Wenn er auch anders war…..gab es dann nicht noch mehr? Mehr als nur wir beide?

Er war aufgestanden, nachdem ich ihm meine Fertigkeiten gezeigt hatte. Er antwortete mir daher etwas verspätet auf meinem Vorschlag hin, seine Fähigkeiten zu schulen. Mein Lächeln blieb bestehen, denn ich sah ihm zu wie er die Münze betrachtete, die ich kurze Zeit davon noch bewegt hatte. Wusste er wie viel diese Bewegung von mir abverlangt hatte? Vielleicht noch nicht….aber spätestens wenn er begann in meinen Kopf zu sehen.

"Sind sie sich im klaren, dass sie dann alles von sich offen legen? Ich werde alles sehen können... Jedes kleinste Geheimnis das sie haben...", automatisch trat er näher an mich heran und beugte sich zu mir herunter.

"Ich werde ihre tiefsten Gefühle und Wünsche sehen können... wollen sie das Risiko eingehen, dass ich dann noch mehr von ihnen weiß... ?", fragte er mich offen.

Meine Augen hingen fest an seinem Gesicht, als er näher trat und dabei aufzählte, was mir bewusst geworden war, als ich ihm das Angebot gemacht hatte.

Langsam nickte ich.

Ich hinderte ihn nicht daran, mir näher getreten zu sein. Denn so konnte ich seine, selbst im Dunkeln so blau leuchtenden Augen genauer betrachten, die mich seit dem ersten Tag fasziniert hatten. Diese Ehrlichkeit in ihnen.

„Dessen bin ich mir bewusst, Charles. Und ich bin bereit mich ihnen zu offenbaren. Denn mir scheint….dass wir, diejenigen die anders sind, einander unterstützen sollten. Mit wem sollten sie denn sonst üben?“, sagte ich leise, aber noch immer laut genug, dass er mich verstand. Ich streckte meine Hand nach seinem Gesicht aus und tippte mit einem Finger vorsichtig gegen seine Stirn.

„Sie wissen, was sie alles anstellen könnten. Dass es gefährlich ist, wenn sie nicht beginnen, sich ihren Kräften zu stellen und sie beginnen zu kontrollieren. Ihre Fähigkeiten werden sie irgendwann kontrollieren, wenn sie nicht beginnen dagegen anzukämpfen.“ Ich konnte mir nur durchaus vorstellen was geschehen könnte, sollte er sich nicht gegen sie wehren. Er hatte mir erzählt was er mit Hennrics angestellt hatte. Hatte mir gesagt welch mächtige Fähigkeit er besaß. Eine mit der man Menschen dazu zwingen konnte Dinge zu tun die sie nicht wollten.

Was wenn er einmal wütend wurde? Seine Fähigkeiten nicht kontrollieren konnte und aus Versehen einem Menschen wehtat? Ich war mir sicher das lag nicht in seiner Absicht. Daher war mir die Offenbarung meiner Geheimnisse nur ein kleiner Preis.

„Ich werde ihnen helfen. Das hatte ich versprochen. Und wenn ich etwas verspreche, dann halte ich dieses auch. Darauf können sie vertrauen.“, meinte ich nun stolz und ganz und gar ehrlich. Als er mir die Münzen wieder in die Hand legte, umschloss ich diese mit meinen Fingern.

„Ich helfe ihnen und sie helfen mir. Finden sie das nicht fair?“ Meine Augen suchten nach den Regungen in seinem Gesicht.

„Es sei denn sie haben wirklich etwas dagegen meine Gedanken zu sehen. Ich werde sie nicht dazu zwingen. Doch biete ich es ihnen an. Ich möchte ihnen die Chance geben ihre Fähigkeiten zu schulen. Wie auch ich meine geschult habe. Auch wenn ich noch nicht ganz so stolz darauf sein kann, da ich mit meiner Schulung noch lange nicht am Ende angekommen bin. Auch ich habe noch meine Schwierigkeiten. Und genau die könnten wir gemeinsam herausfinden und uns gegenseitig helfen.“ Ich konnte es nicht fassen….doch ich war bereit ihm all meine Gedanken und Gefühle preiszugeben. Etwas was ich sonst vor aller Welt verbarg.

Wieso machte es mir dieses Mal nichts aus? Wieso war ich so bereitwillig ihm diesen Einblick zu gewähren? Weil wir anders waren….beide Ausgestoßene der Gesellschaft. Niemand anderes würde uns verstehen. Niemand.
 

~
 

Neugierde - Charles Francis Xavier
 

Ich lächelte bei seinen Worten. Er hatte Recht. Es gab niemanden mit dem ich sonst üben konnte, niemand der von meiner Fähigkeit wusste. Ich wusste wenn ich nicht lernte diese zu beherrschen, würde ich irgendwann jemanden aus Versehen Schmerzen zufügen und das wollte ich nicht. Wollte meinen neuen Herren keine Schmerzen bereiten.

Ich hatte meine Stirn gerunzelt, als er mit seinem Finger gegen diese getippte hatte. Ich sollte mich anscheinend an diese Geste gewöhnen, denn das machte er heute schon zum zweiten Mal.

Als er weiter gesprochen hatte wusste ich das er recht hatte. Denn ich selbst dachte so darüber. Ich selbst hatte vor meinen Fähigkeiten Angst bekommen, als ich sie gegen Hennrics einsetzte. Sie hatten mir das Leben gerettet, doch zu welchem Preis?

Meine Brust hatte sich schmerzlich zusammen gezogen, als ich den Mann sah, der sich immer wieder das Messer in die Beine gestochen hatte. Der Mann, der mich mein ganzes Leben geschunden hatte und doch hatte ich nichts verspürt. Erst dachte ich, dass ich mich darüber freuen würde, doch diese Freude ging über in nichts. Ein dumpfes Gefühl blieb zurück ... Etwas was ich nicht verdrängen konnte.

Weiterhin fixierten mich die Augen meines Herren und wieder einmal verwirrten sie mich. Zeigten sie doch nicht mehr die Härte, der er versucht hatte wieder auf zu legen. Ja, er würde sein Wort nicht brechen. Er war zu Stolz ... ein ehrlicher Mann...

Wieder lächelte ich. Ich lief zu meinem Platz, doch setzte ich mich nicht. Ich nahm meinen Tee und trank diesen in einigen Zügen aus. Interessiert hörte ich meinem Herren weiterhin zu und drehte mich dann zu ihm.

"Sie sind schon nahe dran alles zu beherrschen... vielleicht können sie noch einiges von mir erlernen. Ich denke nicht das die Gefühle die sie verwenden nur der Auslöser ihrer Kraft sind.", sagte ich ehrlich. Er hatte gesagt er konnte seine Kräfte nur stark einsetzten, wenn er Wut, Angst und Zorn verspürte. Verwundert legte ich meine Stirn in Falten und betrachtete weiter seinen Gesichtsausdruck. Es musste doch etwas anderes geben, nicht nur negative Gefühle. Es konnte nicht sein, dass er nur mit diesen Gefühlen, diese wunderbare Gabe ausüben konnte. Es musste noch etwas anderes geben. Vielleicht eine Spur Gelassenheit...

"Ich werde ihr Angebot die Nacht überdenken und ihnen morgen früh eine Entscheidung mitteilen, wenn es ihnen recht ist?“, sagte ich und schaute ihn an, trat jedoch wieder an seine Seite.

„Natürlich. Wir werden morgen mit dem Unterricht beginnen. Tischmanieren zum Beispiel. Sie können sich also mit ihrer Entscheidung Zeit lassen. So viel sie brauchen.“, sagte er ruhig.

"Wenn sie gestatten würde ich mich jetzt zurück ziehen. Soll ich ihnen helfen bis in ihr Zimmer zu gelangen?", fragte ich ihn höflich, wieder ganz der Diener und schaute ihn kurz an. Wir sollten schließlich nicht unsere Rollen vergessen, denn ich selbst tat es sogar und das war gefährlich für uns beide... Es würde seinen Ruf nur noch mehr schaden, wenn sich herausstellte, dass Herr Lehnsherr Freundschaft mit einen seiner Diener geschlossen hatte. Ich hatte nicht geahnt auf jemanden wie ihn zu treffen, war sogar glücklich darüber. Doch ein Leben zu zerstören, war nicht meine Absicht. Ich ging schon viel zu weit, indem ich ihn bei diesen Ball begleitete, doch es war sein Wunsch und diesen akzeptierte ich.

„Ich weiß ihr Angebot zu schätzen, aber wie soll ich sie im Tanzen unterrichten, wenn ich nicht einmal alleine gehen kann? Ich wünsche ihnen eine erholsame Nacht.“

Ich nickte, hätte ich mir seine Antwort auch schon denken können. ZU stolz und erhaben war der Mann, der neben mir in seinem Sessel saß.

"Ich wünsche ihnen auch eine gut Nacht.", sagte ich höflich und verließ mit einer Kerze in der Hand den Salon.

Unschlüssig wo ich jetzt hingehen sollte blieb ich im Flur stehen und atmete tief durch. Ich wusste nicht ob ich in diesem Bett schon schlafen konnte, doch wollte ich auch nicht, dass mich Herr Lehnsherr wieder bei den Pferden erwischte. War mir die Situation von heute Morgen doch sehr peinlich gewesen. Also wo sollte ich jetzt nächtigen?

Müde strich ich mir über die Augen und lief den Flur entlang in Richtung Treppe die nach unten führte, doch blieb ich wieder stehen und wandte mich in eine andere Richtung. Interessiert musterte ich die Wand, die sich genau gegenüber der Treppe befand. Hatte ich da gerade ein Windzug bemerkt...? Verwundert legte ich meinen Kopf schräg und lief auf die Wand zu.

Mit einem Schlag war ich wieder hell wach. Als ich auf meine Kerze schaute, flackerte diese sachte vor sich hin. Meine Augenbrauen huschten nach oben. Hier sollte eigentlich kein Durchzug herrschen. Es war üblich, das in solchen Häusern mal irgendwo ein Lüftchen war, doch stoßweise und dann so deutlich? Nein... Meine freie Hand wanderte an die Wand entlang und begann ohne Umschweife diese abzutasten.

Ich wusste nicht was ich mir davon erhoffte, doch wenn ich erst einmal was gefunden hatte was mich interessierte, wollte ich auch nicht so schnell aufgeben, denn der Wind musste ja von irgendwo her kommen.

Langsam strich ich die Seiten der Wand entlang und achtete genau auf meine Sinne, sowie auf die Kerze in meiner linken Hand.

„Da schon wieder“, dachte ich mir und baute schließlich etwas Druck auf, doch die Wand bewegte sich nicht. Leise klopfte ich gegen sie und musste feststellen, dass es definitiv dahinter hol war. Jetzt war auf alle Fälle meine Neugier geweckt.

Leicht grinsend klopfte ich jetzt den Rand ab und blieb an einer Stelle hängen. Hier klang es anders. Nicht so hol und doch war es etwas anderes... Das Schloss vielleicht.

Ich musterte die Stelle und zog meine Augenbraue zusammen. Hier war kein Eingang für ein Schloss, bis sich meine Augen vor Erkenntnis weiteten. Der Herr hatte ein Schloss aus Metall auf der anderen Seite angelegt, nur so war es möglich, dass er selbst zu diesen Raum oder was auch immer es war Zutritt hatte.

Sollte ich trotzdem probieren dort hinein zu gelangen? Vielleicht konnte ich es auch anders öffnen...? Vielleicht gab es auch noch einen anderen Eingang?

Was ich jedoch gleich wieder bestritt. Ich schätzte ihn nicht so ein das es noch einen anderen Eingang gab.

Frustriert schnaubte ich, doch dann entdeckte ich einen kleinen Spalt. Ohne zu zögern strich ich über ihn herüber und begann zu überlegen. Grinste dann aber.

Meine Schritte führten mich schnell in die Küche, wo ich eine Nähnadel der Frauen mir nahm. Ich selbst begegnete hier keinen, sie alle waren bestimmt schon in ihren Betten. Umso besser für mich, denn so traf ich niemanden an.

Grinsend führten mich meine Beine wieder zu der Wand, wo ich begann mit der längeren Nadel durch den Schlitz zu gelangen und dann mit einem Mal erklang ein klickendes Geräusch. Und die Wand sprang auf.

Es war nicht die ganze Wand, denn im Endeffekt öffnete sich nur eine schmale Tür.

Mit schnell klopfendem Herzen stieß ich sie Vorsichtig auf und erblickte eine Treppe die nach oben führte. Besorgt sah ich nochmal zurück in den Flur.

Sollte ich wirklich nach oben gehen? Der Herr würde nicht erfreut sein, zu sehen, dass ich seine Geheimgänge benutzte. Und doch trieb mich die Neugier weiter...

Ich drehte mich wieder zur Treppe und schloss hinter mir die Geheimtür. Mit aufgeregten Atem erklomm ich diese und öffnete eine weitere Tür, die mich in einen riesigen Raum führte.

Wie ich feststellen musste, war er sehr sauber und strahlte eine gewisse Wärme aus. Überall waren Bücher auf dem Boden gestapelt. Waren sie geordnet? Nein, ich denke nicht.

Ich drehte mich kurz um meine eigene Achse und stolperte rücklings über einige der Exemplare, die auf dem Boden lagen. Andere waren nämlich ordentlich in einige Bücherregale einsortiert.

Faszinierend lief ich weiter, konnte durch die Kerze nicht bis nach hinten sehen, doch als ich mich weiter vorarbeitete - ich musste ja den ganzen Büchern ausweichen - sah ich einen einzelnen Sessel mit einem kleinen Tisch daneben stehen.

Wieder weiteten sich meine Augen. Neugierig stellte ich die Kerze auf den kleinen Tisch und schaute mich um. Gegenstände waren in weiße Lacken eingehüllt, die ich vorsichtig entfernte. Starr schaute ich auf die Gemälde die sich mir offenbarten. Gemälde von einer Familie...

War das mein Herr?

Vorsichtig trat ich an das große Bild heran und strich sanft darüber. Ja das war er, nur sehr viel jünger... Er hatte schon damals einen sehr ernsten Blick... Automatisch musste ich Lächeln und schaute mich weiter um. Ich fand andere Bilder, die ihn mit seinen Eltern aber auch mit Lady Raven zeigten. Auf einigen Bildern sah er sehr aufgeweckt aus. Er hatte seine Lebensfreude nicht beibehalten, dachte ich mir traurig.

Vorsichtig bedeckte ich wieder die Bilder mit den Lacken und setzte mich in den Sessel. Er war wirklich gemütlich. Bestimmt verbrachte er hier oben viel Zeit, wenn er nicht gestört werden wollte.

Ob Miss Fairfax davon wusste? Bestimmt nicht, also ich konnte es mir nicht vorstellen.

In Gedanken versunken nahm ich mir ein Buch und blätterte darin. Schade dass ich noch nicht lesen konnte, dachte ich mir und bemerkte wie schwer meine Augen doch wurden. Immer wieder sackte mein Kopf nach unten bis ich mich schließlich geschlagen gab, mich seitlich in den Sessel schwang und die Kerze auspustete. Ich fand schnell meinen Schlaf, denn der Sessel roch nach meinem Herren und ich wusste nicht warum, aber dieser Geruch beruhigte mich ungemein...
 

~
 

Ausritt am Morgen - Erik Magnus Lehnsherr
 

Charles war für mich noch so unantastbar. Bei den meisten meiner Angestellten schaffte ich es schon nach einigen Tagen ihren Charakter zu beschreiben und bereits zu wissen wie sie reagieren würden, bevor sie es taten. Doch er….er war anders als alle anderen. Hatte ich deshalb das Gefühl ihm helfen zu müssen, weil er mich interessierte? Weil er so viel mehr durchmachen musste als andere? Oder weil er und ich die selbe Leidensgeschichte hatten? Was es auch war, ich musste mir selbst eingestehen, dass ich neugierig war. Und wenn ich solches Interesse verspürte, dann wollte ich dieses befriedigen. Meine Neugierde stillen. Auch wenn ich mich gleichzeitig immer nach mehr sehnte, was es zu ergründen galt.

Auch gegen seine Bedenkzeit hatte ich nichts einzuwenden. Denn ich wusste dass dieser Unterricht auch für ihn persönlicher werden würde. Daher wollte ich ihm auch den Freiraum lassen und ihm die Zeit geben, um sich zu entscheiden.

Ich blieb also still sitzen und hatte ihn beobachtet als er den Raum verlassen hatte. Erst als die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war, stand ich auf. Schmerzen hatte ich Dank des Tees keine. Die Schwellung würde irgendwann schon zurückgehen. Ich konnte es mir nicht leisten nun wegen eines geschwollenen Fußes zu lahmen. Ich war ein Mann, der das locker wegsteckte. So und nicht anders wurde es mir immer wieder eingetrichtert. Ohne jegliche Regung im Gesicht schritt ich nun zur Minibar und füllte mir ein Glas mit bernsteinfarbenem Brandy. Das würde meine Gedanken etwas betäuben und mich nicht dazu veranlassen im Traum meine Fähigkeiten einzusetzen. Schließlich hatte ich nicht vor mein Personal noch weiter zu verschrecken. Wo sie alle ihre Arbeit doch mit solcher Hingabe erfüllten. Langsam ließ ich seine Worte und vor allem die Bilder die er mir gezeigt hatte nochmal durch den Kopf gehen. Welche Bilder er wohl bei mir vorfinden würde? Ich konnte mich an einiges auch nicht mehr erinnern. Ob er mir diese Erinnerungen auch wieder ans Licht holen konnte? Doch nachdem ich das bei ihm gesehen hatte, war ich mir nicht sicher ob ich die meinen noch sehen wollte. Gedankenverloren, glitt mein Blick zu meinem linken Unterarm. Ich trank mein Glas leer und strich über den Arm, der wohl die lebhafteste Erinnerung in mir immer wieder aufleben ließ. Als Beweis, dass ich dies wirklich erlebt hatte, war da auf ewig die dicke Narbe, die sich über meinen ganzen linken Unterarm zog. Ich krempelte meinen Ärmel zurück. Betrachtete das vernarbte Gewebe. Eh ich den Stoff meiner Jacke wieder drüber schob, mich umdrehte und auch mein Bett aufsuchte.

Die Nacht verlief sehr ruhig. Der Schlummertrunk vor dem zu Bett gehen hatte also gewirkt. Meine Albträume blieben diese Nacht nämlich gänzlich aus. Eine Seltenheit. Dem entsprechend fühlte ich mich, als ich in den frühen Morgenstunden erwachte. Es dämmerte draußen erst, doch ich fühlte mich so ausgeruht wie schon lange nicht mehr. Es war kein Geheimnis, dass ich meist früh auf den Beinen war. Ich benötigte nicht unbedingt viel Schlaf. Hatte ich auch nicht ganz so viel Beschäftigung, die mich hätte lange genug ermüden können. Also schwang ich mich wie jeden Morgen früh aus dem Bett um meinen stürmischen Freund im Stall, seinen ersehnten Auslauf zu gönnen. Ich hielt in meiner Bewegung inne, als ich mich fragte, ob ich Charles erneut im Heu schlafend vorfinden würde, oder ob er sich nun endlich des Bettes bediente, welches in seinen Räumlichkeiten stand.

Nach der morgendlichen Wäsche, ging ich also neugierig geworden nach unten. Auf dem Hof begegnete mir Pilot, mein treuer Jagdhund, dem ich auch sogleich meine Aufmerksamkeit schenkte. Liebevoll streichelte ich dem begeisterten Hund über den Kopf, eh ich einen Stock vom Gehweg auflas und diesen in die Wildnis schmiss. Schließlich durfte ich ihn nicht mit in den Stall nehmen, da er nur unnötig die Pferde auf scheuen würde. Und den Stress wollte ich meinen Tieren ersparen. Vorsichtshalber schloss ich das Tor der Scheune auch hinter mir, damit der Hund auch nicht auf die Idee kam mir zu folgen. Diesmal leiser als gestern früh schritt ich auf die Box Tornados zu, welcher mich schon freudig erwartete. Flüsternd strich ich ihm über die Stirn, damit er nicht zu wiehern begann, sollte Charles wirklich erneut hier genächtigt haben. Ich betrat dann die Box meines Wallachs und hielt nach einem eingerollten Gärtner Ausschau. Aber diesmal wurde ich nicht fündig. Beinahe enttäuscht und mir nun ziemlich albern vorkommend, dass ich so geschlichen war, widmete ich mich wieder meinem schwarzen Hengst. Schließlich wollte ich die Arbeit meines neuen Angestellten auch bewerten. Er hatte sich gestern ja um Tornado gekümmert, was ich mit Erstaunen und Respekt festgestellt hatte.

„Na? War er ordentlich zu dir, du treulose Tomate?“, ärgerte ich mein Pferd und klopfte ihm am Hals. Ich fischte eine halbe Möhre aus meiner Jackentasche und fütterte ihn. Eh ich ihn dann aus der Box ließ, um ihn auf seinen Sprint vorzubereiten. Zaumzeug und Sattel waren schnell angelegt, daher dauerte es nicht lange, als man schon seine Hufe auf dem Pflasterstein besetzten Hof vernahm. Meine Dienstboten zogen mich damit immer auf. Viele sagten mir, das wäre ihr Weckruf. Während ich ausritt, erwachte das Haus langsam zum Leben und wenn ich dann zurückkehrte, waren alle auf ihren Posten. Falls die Töne von Tornados Hufen nicht gehört wurden, dann weckte sie sicher Miss Fairfax. Denn die Dame stand auch ohne die Hufgeräusche meines Wallachs bei Zeiten auf.

Ich führte also mein Pferd weiter bis zum Kiesweg, damit ich mich in den Sattel schwingen konnte. Meinem Fuß ging es schon etwas besser, aber ich würde trotzdem Vorsicht walten lassen und heute mit Sicherheit noch nicht das Tanzbein schwingen. Morgen war auch noch ein Tag. Doch dann würde ich mich nicht mehr davor drücken können. Heute beließen wir es also bei den Tischmanieren und den Umgangsformen wie auch den üblich höflichen Komplimenten, die er den anderen machen müsste.

Nun fest im Sattel, gab ich Tornado die Sporen und ritt den Kiesweg hinunter, über die Brücke und dann weiter Richtung freies Feld. Es hing noch Nebel über dem Land und tauchte mein Anwesen in eine mystisch schöne Atmosphäre. Darum liebte ich es Morgens auszureiten. Ich war alleine, frei und genau so ungezwungen wie das Pferd auf dem ich ritt. Niemandem musste ich etwas vorspielen sondern konnte einfach nur ich sein und die Freiheit genießen. In den Momenten kam es mir beinahe vor als hätte ich Flügel. Ich spürte den Wind auf meinem Gesicht, der heute Morgen jedoch ganz schön frisch war. Aber spätestens jetzt wäre ich wach.

„Schneller, mein Freund!“, forderte ich das schwarze Ross auf, welches auch nur zu gern auf meine Forderung einging. Die Grashalme unter seinen Hufen neigten sich zur Seite, ließen einen kleinen Weg zurück, den wir uns gebahnt hatten. Eh wir dann das Feld verließen und in den nahegelegenen Wald ritten…..
 

~
 

Mein kleines Geheimnis - Charles Francis Xavier
 

Ich öffnete erst wieder meine Augen, als ich die sanften Hufschläge im Hof hörte. Diese hatten mich aus meinen Traum gerissen, der sich um einen schwarzen Wallach gedreht hatte. Es war selbstverständlich, denn gestern hatte ich noch selbst in einem Stall geschlafen und bei ihm Schutz gesucht.

Langsam setzte ich mich auf, denn durch meine Position auf dem Sessel, schmerzte mein Rücken und doch war es eine sehr erholsame Nacht gewesen. Im ersten Moment musste ich mich selbst wieder etwas orientieren bis mir einfiel, dass ich auf den Dachboden gegangen war. Jetzt da es hell war, konnte ich mehrere Details erkennen, die Kerze von gestern Nacht hatte meine Sehstärke beträchtlich vermindert. Jetzt war keine Kerze da, doch das helle Licht das durch die kleinen runden Fenstern schien spendete genügend, sodass ich mehr erkennen konnte. Ich drehte mich Augen reibend dem Zimmer zu und sah mich um. Die Bilder standen immer noch an ihren Plätzen... verdeckt... Die Bücher waren immer noch auf dem Boden und in den Regalen gestapelt. Wenn man sich das so betrachtet, war mein Herr ein sehr unordentlicher Mensch... Wahrscheinlich hatte er selbst ein System in dieser "Ordnung", doch Außenstehende so wie ich konnten dieses dann nicht erkennen.

Seufzend legte ich mein Gesicht in meine Hände und ließ den letzten Abend noch einmal durch meinen Kopf gehen. Als ich ihm meine Geschichte erzählte, ihm alles zeigte. War es wirklich gut gewesen ihm ALLES zu zeigen? Er hatte mich jedoch darum gebeten. Ich hatte gelernt meinen Herren immer zu antworten, doch hier war es doch etwas anderes. Er war kein normaler Herr... Er war anders... Welche Regeln gab es dann hier? Würde ich jemals aus meinen Schema heraus kommen, oder würde ich es immer beibehalten? Langsam lehnte ich mich wieder zurück, zog meine Beine an meinen Körper und schlang meine Arme um diese. Er wollte mir so viele Dinge beibringen, doch zu welchen Preis? Er hatte gesagt, ich würde ihm auch etwas geben. Doch was genau wusste ich immer noch nicht. Welchen nutzen würde er daraus ziehen...? Er sagte er hätte es mit jedem Angestellten so gemacht, sie gelehrt auf eigenen Beinen stehen zu können. Ich glaubte ihm und doch war er so anders. Durch die Gespräche der anderen, konnte ich - nein wusste ich - dass er sonst ein ganz anderes Verhalten an den Tag legte.

Frustriert stöhnte ich auf und schwang mich aus dem Sessel und lief zum Fenster. Von hier aus hatte man einen herrlichen Blick auf das Anwesen des Herren. Und da sah ich ihn auch schon. Wie jeden Morgen ritt er Tornado aus. Wie schnell sie waren... und doch sah es elegant aus, man sah kaum das er sich den Tag zuvor den Knöchel angeschlagen hatte. Ob ich auch mal so auf einem Pferd sitzen könnte? Ich schüttelte grinsend meinen Kopf und doch wurde ich wieder ernst. Mein Blick folgte dem Mann, bis dieser im Wald verschwand. Ich wusste nicht ob ich sein Angebot annehmen sollte. Mit ihm lernen meine Fähigkeiten zu kontrollieren. Ich hatte Angst... Hatte Angst ihn zu verletzten. Es war eine schwierige Entscheidung.

Seufzend stieß ich mich ab und lief Richtung Treppe die wieder nach unten führte. Ich nahm meine Kerze und wich geschickt den Büchern auf den Boden aus, bis ich dann doch nochmal anhielt. Mein Bick viel auf eine Kiste, die sich unter einen der Regalen befand. Mir wäre sie gar nicht aufgefallen, wenn ich gestern nicht diesen einen Bücherstapel umgeworfen hätte. Interessiert lief ich zu dieser und hockte mich auf den Boden. Behutsam nahm ich die Bücher beiseite, die sich mir in den Weg gestellt hatten und zog an der Kiste. Sie war schwer... Vollkommen aus Metall... Wieder musste ich grinsen, es war typisch. Wenigstens war diese nicht verschlossen, wäre es aber, denn das Schloss baumelte offen an dem kleinen Harken, der diese eigentlich verschließen sollte. Neugierig öffnete ich sie und schaute hinein.

Dort drinnen waren viele Briefe zu finden, so wie einige Zeichnungen, aber auch andere Sachen mit denen ich nichts anfangen konnte. Wieder bereute ich es nicht lesen zu können, denn die Briefe die ich in meinen Händen hielt, konnte ich nicht lesen. Es waren für mich einfach nur irgendwelche Buchstaben... Vorsichtig legte ich die Briefe wieder zurück und schaute mir dann die Zeichnungen an. Sie waren wundervoll. Sie zeigten Tiere, aber auch Menschen... Lady Raven war auch dabei, so wie eine Frau, die ich auf den großen Gemälden schon gesehen hatte. Seine Mutter. Von seinem Vater war nur eines dabei. Der Blick den er mir zuwarf, war genauso ernst wie der des Herren. So stolz ...

Langsam legte ich die Bilder wieder hinein. Wollte sie eigentlich gar nicht mehr her geben, denn jedes von ihnen war etwas besonderes. Hatte er die ganzen Bilder gezeichnet? So muss es ja sein... denn es war keine von ihm selbst in dieser Kiste. Traurig und langsam schloss ich die Kiste wieder, bis ich erschrocken zusammen zuckte. Von unten drangen Stimmen, die durcheinander riefen und Anweisungen gaben. Miss Fairfax war schon auf den Beinen? Schnell schob ich die Kister wieder unter das Regal und stapelte die Bücher wieder davor. Ich wusste nicht wie diese angeordnet waren, doch das war mir erst einmal egal. Sie brauchten bestimmt meine Hilfe, auch wenn mir Herr Lehnsherr die Anweisung gegeben hatte, nichts zu tun, war ich einfach nicht der Mensch dazu. Ich schnappte mir meine Kerze und schlich die Treppe hinunter. Es sollte mich schließlich keiner mitbekommen, es war nicht umsonst ein Geheimgang. Als ich die Tür erreichte legte ich mein Ohr an diese und lauschte angestrengt ob sich jemand in der Nähe befand. Jemand lief schnell vorbei, dann war es ruhig. Ich atmete nochmal tief durch und öffnete einen Spalt und schaute hindurch... Der Flur war frei. Schnell schlüpfte ich hindurch und hörte wie das Schloss wieder einrastete, als ich die Tür mit leichten Schwung zu machte. Mein Blick huschte über den Flur und dann zur Treppe, die ich mit Leichtigkeit wieder hinunter rutschte und schnell in mein Zimmer rannte. Mit schnellen Handgriffen wusch ich mich mit Hilfe der Handschüssel und lief in die Küche wo ich Miss Fairfax antraf.

"Guten Morgen... ", lächelte ich schnappte mir einige Brotscheiben und verschwand nach draußen zu Jonas der gerade begann die Tiere zu füttern. Bereitwillig begann ich ihm zu helfen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sorakovar
2013-03-29T22:34:17+00:00 29.03.2013 23:34
Ahhh endlich ein neues kapi *____* wuiii
Toll wie immer und waaah schreib schnell weiter, okey? :3


LG sorakovar


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