A Life before... von -Heartless- (Cherik AU) ================================================================================ Kapitel 25: Gute Miene zum bösen Spiel -------------------------------------- Ich traue mich kaum überhaupt noch etwas hochzuladen xD“ Es ist schon viel zu lange her, als ich das letzte Kapitel hochgeladen habe. Ein „Sorry“ trifft es also nicht ganz. Dennoch habe ich in den letzten Tagen meine ganzen Dateien geordnet und verspürte spontan die Motivation mich an die FF zu setzen. Also geht es endlich weiter! >< Auch wenn noch so viele Seiten auf mich warten, habe ich nun endlich wieder etwas Zeit mich damit zu beschäftigen. Ich werde demnächst auch nochmal über die früheren Kapitel schielen und hier und da einige kleine Änderungen vornehmen. Aber welche die nicht weiter auffallen. Danke an alle die noch weiterlesen wollen, trotz der laaaaangen Pause. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Eine unglückselige Situation - Erik Magnus Lehnsherr Ich griff nun mit meiner freien Hand an meinen Kragen, den ich etwas lockerte. Er machte mich ganz verrückt! Ich schmunzelt bei seiner keuchenden Antwort. Wie schaffte er es bloß, mich immer so zu verändern? Ich war sehr viel unzivilisierter, wenn es darum ging mir das zu nehmen was ich wollte. Anfangs hatte ich mich noch so dagegen gewehrt, ließ Vorsicht walten und jetzt, war er es der mich daran erinnern musste vorsichtig zu sein. Wir hatten in nur kurzer Zeit die Seiten gewechselt. Doch es störte mich nicht weiter. Ich genoss es. Mich endlich mal so zu geben wie ich war. Wie ich es wollte. Genüsslich lauschte ich seinem Stöhnen, als ich ihn zu bearbeiten begann. Mit zittrigen Händen begann er dann auch an meiner West herumzunesteln, was meine Erregung und Ungeduld nur noch steigerte. Erregt keuchte ich in den Kuss, den ich nun wieder aufnahm. Ich hörte nur das dumpfe Plumpsen von Charles Schuhen, als diese zu Boden fielen, dass ich nicht einmal bemerkte wie langsam die Tür aufging….. Ich keuchte in den Kuss, als er meinen Worten folgte und seine Hand ebenfalls in meine Hose wandern ließ. Von Ungeduld gepackt, stöhnte ich auf, als er mich endlich berührte. Doch nur eine Sekunde später blieb mir dieser Ton im Halse stecken. Ich hielt Inne. Und mit einem Mal wurde mir tot schlecht und eiskalt. Ich linste leicht zur Seite und erkannte das Licht am Boden. Die Tür war offen! Ich fackelte nicht lange, da die Person noch im Raum stehen musste. Daher streckte ich sofort meine freie Hand aus und ließ die Tür ins Schloss fallen. Ein leises Klick sagte mir, dass sie nun auch fest verschlossen war. Wenigstens konnten wir die Person nun zur Rede stellen. Auch wenn ich das so viel eher schon hätte tun sollen. Meine Ungeduld hatte meine Sinne vernebelt. Mich unvorsichtig gemacht. Und nun hatten wir das Dilemma. Ich blickte nun zu Charles der nun begriff was er zu tun hatte. Mich nun in Sicherheit wiegend, ließ ich ganz von ihm ab und schloss meine Hose. Ehe ich mich dann langsam umdrehte. Ich konnte hören wie Charles hinter mir hörbar einatmete und stockte. Ehe ich dann seine Gedanken empfing. Nun sichtlich beunruhigt, drehte ich mich halb zu ihm. Verdammt! Was machten wir jetzt?! Ich konnte es von der Person rascheln hören. Sie bewegte sich. Schritt anscheinend zurück. „Keinen Schritt weiter.“, knurrte ich bedrohlich und ich konnte die Person mir gegenüber zusammenzucken sehen. Endlich gewöhnten sich meine Augen wieder an das Dunkle und erkannte dann auch wer da vor mir stand. „Großer Gott…..Raven….“, keuchte ich. Ich war geschockt und gleichzeitig so erleichtert, dass ich beinahe dachte mein Herz würde mir in die Hose rutschen. Ich konnte Charles hinter mir flüstern hören und wie er sich am Tisch abstützte. Besorgt wand ich mich wieder zu ihm um. Als dann Ravens Stimme ertönte. „E…E….Erik?.....ich….es…tut mir leid…“, stammelte sie, schien genau so geschockt zu sein wie wir. Und versuchte weiter zur Tür zurückzuweichen. Auch wenn sie wie meine Schwester war, machte ich bei ihr keine Ausnahme. „Sei still.“, forderte ich also weiter und trat nun von Charles weg, ging auf sie zu. Packte sie am Handgelenk und verfrachtete sie in einer der Sessel, die auch in meinem Büro standen. Erschrocken atmete sie ein, wagte sich aber nicht zu rührten. Ich machte weiterhin kein Licht, sondern fuhr mir nun nervös durchs Haar. „Ich habe nichts gesehen, ehrlich….!“, versuchte sie sich erneut zu verteidigen. „Doch hast du……Du hast zu viel gesehen und es lässt sich nicht mehr verleugnen.“, meinte ich, trat dann zum Kamin und machte Feuer, das wenigstens etwas den Raum erhellte und ihr preisgab, mit wem ich denn so zu Gange gewesen war. "Erik... ich kann nichts machen... sie ... sie muss einer von uns sein...", brachte Charles heraus. Ich war nun mehr als schlecht gelaunt. Hatte ich mich doch so gefreut darauf, mich meiner Liebe zu widmen und jetzt wurden wir so schändlich unterbrochen. Ich legte schließlich Feuerholz nach, ehe ich mich dann zu Charles gesellte und mich an den Schreibtisch lehnte. Dabei begann ich meinen Kragen erneut zu richten, sah an mir hinunter ob auch alles wieder an seinem Platz saß. Erst dann sah ich wieder zu der Blonden jungen Frau, die nun etwas verwirrt im Sessel saß. Ich konnte ihr genau ansehen wie es in ihrem hübschen Kopf arbeiten musste. Als mich dann Charles Worte erreichten, sah ich ihn etwas ernst an. Verblüfft meinte ich dann: „Bist du sicher?“ „Was meint ihr mit…..einer von uns?“, wollte sie dann plötzlich wissen und blickte uns nun mehr als verunsichert an. Ich seufzte. Wo zum Henker sollte ich bloß anfangen? Es gab so vieles was es zu erklären gallt. So vieles was ich ihr beibringen musste. Da fiel mein Blick auf den Brief den ich eigentlich bereit gelegt hatte. Verdammt! Genervt wand ich mich nun zu Charles um. „Kannst dus ihr erklären was wir sind? Ich muss den Brief kurz nach unten bringen. Ich komme gleich wieder.“, meinte ich flüsternd zu ihm, ehe ich ihm dann einen Kuss aufdrückte. Jetzt spielte es sowieso keine Rolle mehr. Sie hatte uns gesehen. Wenn auch nicht ganz im Licht. Aber dies sollte nun Beweis genug sein. Ich warf, als ich mich von Charles löste einen strengen Blick auf Raven. „Wenn du auch nur einen Mucks machst, bin ich genötigt dir weh zu tun.“, knurrte ich, nahm mir nun den Brief, öffnete die Tür und verließ das Zimmer, welches ich auch gleich wieder verschloss. Nun sichtlich nervöser als eben noch, strich ich mir mein Haar wieder einigermaßen zurück und nahm die Treppe nach unten. Die Feier war immer noch im vollen Gange und ich schien gar nicht wirklich vermisst zu werden. Erneut schlängelte ich mich durch die Menge und lehnte eine Unterhaltung nach der anderen ab. Bis ich dann den Sohn meines Geschäftspartners fand, verging auch wieder ein paar Minuten. Wie lange das alles dauerte, wenn man etwas sehr viel dringenderes zu erledigen hatte! „Ah da sind sie ja!“, kam es dann von dem schwarzhaarigen Mann, vor mir. Dieser sah mich jedoch nun etwas besorgt an. „Sir, geht es ihnen gut?“, wollte er wissen, als er erkannte, dass ich doch etwas außer Puste war und mir der Angstschweiß auf der Stirn stand. „Oh, verzeihen sie.“, sagte ich schnell und kramte mein Taschentuch aus der Hosentasche. „Als ich den Brief zu Ende schrieb, bekam ich ein unerwartetes Telegramm. Ich fürchte ich muss mich diesem kurz widmen. Leider nicht sehr erfreulich, muss ich gestehen.“, begann ich erneut mit meinen Lügen, reichte ihm aber den Brief. „Hier haben sie das Schreiben. Ich hoffe ich kann ihnen vertrauen, mein Lieber.“, scherzte ich, was die umstehenden Gäste zum Lachen brachte. „Selbstverständlich.“, meinte er dann auch lachend. „Entschuldigen sie mich. Bitte lassen sie sich beim feiern nicht stören.“ Damit wand ich mich auch schon wieder ab. Konnte aber noch ein höflich, verständliches: „Ein vielbeschäftigter Mann.“ „In der Tat.“ , vernehmen. Ehe ich dann meinen Weg wieder durch die Menge suchte. Wollte ich doch Charles nicht so lange alleine lassen. ~ Peinliche Stille - Charles Francis Xavier Ich hörte Lady Ravens Stimme wie sie stotterte, als sich Erik kurz zu mir gedreht hatte. Sie musste mehr gesehen haben, so wie sie sich verhielt. So unsicher... Ich fühlte mich nicht gerade besser. Immer wieder wenn ich versuchte ihre Gedanken zu ertasten, wurde ich schwächer, bis ich es schließlich ganz ließ und ich mich in den Stuhl gleiten ließ, der Erik für den Schreibtisch diente. Was sollte ich jetzt nur machen...? Ich hörte wie Erik zu Raven trat und diese in einen der Sessel verfrachtete, er selbst machte Feuer. Nein es ließ sich nicht mehr vermeiden. Sie hatte bereits zu viel gesehen und ich konnte nichts daran ändern. Ich schaute sie an, wusste selbst nicht was ich sagen sollte. Sie hatte mich schließlich erkannt. Sie machte mir Angst... Ich konnte nichts gegen sie ausrichten. Ich wusste nicht was sie konnte.... Vor kurzem konnte ich ihre Gedanken noch lesen und jetzt nicht mehr. Wie schnell entwickelte sich solch eine Gabe...? Besorgt sah ich wieder zu Erik. Dieser war nicht weniger besorgt als ich. Wussten wir doch, dass Raven auch sehr gerne und sehr viel erzählte. Ich spürte wie Erik erschrocken und gleichzeitig wütend war. Verständlich... Ich war es auch. Doch wütend... eher erschrocken und verunsichert. Wusste ich nicht wie Raven mit der Sache umgehen wird. Ich nickte, als er mich fragte ob ich mir sicher war. Lady Raven ignorierte ich erst einmal. Ich starrte ihn kurz an, als er meinte er müsse kurz etwas erledigen. Er hauchte mir einen flüchtigen Kuss auf und verschwand aus der Tür. Stille. Peinlich berührt strich ich mir durchs Haar und lächelte sie verunsichert an. Klar sie wusste es jetzt, doch musste er mich ausgerechnet jetzt noch vor ihr küssen? Das machte meine Situation nicht gerade besser. Hatte sie uns doch direkt dabei erwischt. Und er wusste doch wie peinlich mir solche Sachen waren. Am liebsten hätte ich mir ein Loch gebuddelt und mich darin versteckt. "Mach dir keine Sorgen. Du weißt ja wie er ist. Und ich meine damit, dass du auch Kräfte hast, oder nicht? Ist dir nicht etwas an dir aufgefallen? Ist etwas anders?", fragte ich sie, lenkte erst einmal vom anderen Thema ab. Wollte ich auf Eriks und meine Beziehung noch nicht eingehen. Nicht jetzt. Erik sollte ihr das erklären, kannte er sie doch besser als ich und wusste wie er auf sie eingehen musste. Das mit den Fähigkeiten konnte ich ihr eher erklären, hoffte ich doch, dass sie das andere Thema nicht ansprechen würde. „Ich…..ja…..das wollte ich eigentlich Erik sagen, weshalb ich ihn aufgesucht habe……heißt das….heißt das ihr seid auch…..so?“, stotterte sie und zupfte an ihrem Kleid herum. Ich sah ihr an wie nervös sie war. Es war so ungewohnt sie so zu sehen. Nicht lächelnd oder spielerisch. Sie war etwas eingeschüchtert. Erik hätte sie nicht so sehr anfahren dürfen. Ich verstand ihn aber. Sehr sogar und doch war sie so viel mehr für ihn. Auch wenn ich immer noch eifersüchtig auf sie war, lächelte ich sie aufmunternd an. "Mache dir bitte wegen Erik keine Gedanken. Du kennst ihn. Er wird sich bald wieder beruhigen. Denn es war ... ein ... wie soll ich sagen ungünstiger Zeitpunkt...", jetzt brachte ich es doch zur Sprache. "Erik und ich besitzen andere Fähigkeiten. Er kann Metall bändigen und ich... wie soll ich sagen bin ein Telepath... ", sprach ich weiter. Ich musterte sie kurz. Ich hatte schnell weiter gesprochen, waren doch die einzelnen Themen sehr unangenehm. Wann kam denn Erik endlich wieder?! Mich hier mit ihr alleine zu unterhalten, machte mich nur nervöser... Hatte ich doch irgendwie Angst etwas falsches zu sagen. "Ich kann deine Gedanken nicht lesen... Wenn ich es versuche... spüre ich dass du anders bist. Als würde mich eine dicke Wolke umgeben. Also was kannst du? Du musst deine Fähigkeiten noch nicht lange haben.", stellte ich fest und legte meinen Kopf leicht schräg. „Ich….ich hatte vor ein paar Tagen, nach dem Besuch hier….einen Albtraum.....ich sah in den Spiegel und hatte ein komplett anderes Gesicht. Es war nicht das meine....und seither...fühle ich mich eigenartig. Am nächsten Morgen hatten Mutter und ich einen Streit und ich ging wutentbrannt in mein Zimmer. Wo ich mich versuchte abzukühlen. Aber als ich dann an meinem Spiegel vorbeiging, sah ich das Gesicht meiner Mutter! Kannst du dir vorstellen, wie entsetzend das ist?! “, sagte sie leise und etwas panisch. Ich hörte ihr interessiert zu und nickte einige Male. Sprach nicht nochmal das Thema an, was doch heikler war, als die Fähigkeiten an sich. Ich schluckte kurz, als sie den Spiegel erwähnte hatte. Ich schaute sie interessiert an und zuckte kurz zusammen als sich die Tür öffnete und Erik herein kam. Ich lächelte kurz und meine Gesichtszüge entspannten sich. War ich doch so erleichtert, dass er wieder hier war. Ich spürte jedoch immer noch seine Nervosität. Als er neben mich trat, fasste ich an seine Hand und bemerkte seinen kalten Schweiß. Er war wirklich sehr nervös. „Und? Was sag sie?“, wollte er wissen. "Ich bin mir nicht sicher....aber es hat mir ihrem Aussehen zu tun.", sprach ich schnell und schaute ihn von unten her an. "Beruhige dich Erik... Es wird schon alles gut...", sagte ich schnell weiter und strich ihm über den Handrücken. Versuchte ihn so zu beruhigen. Ich mochte es nicht, wenn er sich so verhielt. Machte er doch Lady Raven noch nervöser. Das brachte uns hier nicht weiter. Nicht hier... "Das andere Thema habe ich noch nicht angesprochen...", sagte ich peinlich berührt und senkte leicht meinen Blick. Sollte er das doch machen. Ich war in solchen Dingen nicht besonders gut. Ich würde knallrot werden. ~ Vertraute Risiken - Erik Magnus Lehnsherr Endlich war ich nun wieder oben angekommen und ließ die Tür ins Schloss fallen. Zu meiner Erleichterung hatte sich Raven nicht bewegt und schien auch sonst artig gewesen zu sein. Ich trat nun rasch an Charles Seite. Während ich mir meine Stirn erneut mit dem Taschentuch abtupfte. Mir war so verdammt heiß! Das lag an meiner Unsicherheit und an dem Stress den ich verursacht hatte. Ich war noch unschlüssig was ich nun tun sollte. Offensichtlich hatte sie es nicht mit Absicht gemacht. Aber es beunruhigte mich doch sehr, dass Charles Fähigkeiten nichts brachten. Sonst hätten wir ihre Erinnerung einfach löschen können. Aber jetzt ergab sich ein ganz anderes Bild. Es war sehr viel gefährlicher. Wusste ich doch wie nahe sie meiner Tante stand und wie gern sie sich unterhielt. Ich erkannte wie sich seine Gesichtszüge gleich entspannten, als ich eingetreten war. Im Gegensatz zu Raven's. Aber ich seufzte als ich sie da so in dem Sessel sitzen sah. Ich lauschte Charles Worten. Meine Augenbrauen wanderten in die Höhe. Sie schien also ihre Fähigkeiten noch nicht kontrollieren zu können, was auch immer sie konnte. Ich nickte als Zeichen, dass ich verstanden hatte. „Sie kann es noch nicht kontrollieren.“, meinte ich also und wand mich dann wieder an Raven, die mir nun selbst etwas leid tat. Ich wollte ihr keine Angst machen, aber die Situation war nicht einfach. Ich trat nun etwas näher und sah zu wie sie sich versuchte zu entscheiden, wo sie hinsehen wollte, nur um nicht meinen Blick zu suchen. Ich kniete mich aber vor sie hin und streckte die Hände nach ihr aus. Wusste ich nicht ob sie mich anfassen konnte oder nicht. Aber auf dem Fest konnte sie es noch. Daher….geschah auch nichts als ich ihre Hände in meine nahm. „Sieh mich an Raven.“, bat ich sie nun etwas freundlicher. Was sie sichtlich entspannen ließ. Ihre großen blauen Augen suchten nun die meinen. „Du brauchst dich dessen nicht zu schämen…..ich entschuldige mich bei dir, dass ich dich so angefahren habe. Aber….versteh mich….“ „Das tue ich doch Erik!“, kam es sofort von ihr und ich verstummte. „Ich wollte nicht…..ich…..ich verstehe dich nun besser den jeh.“ Ihr Blick glitt nun zu Charles, der noch immer neben dem Schreibtisch stand. „Ich verstehe dich so gut, mein Bruder! Ich…..ich habe nur Angst.“ Ich biss die Zähne zusammen, als sie ihre Angst äußerte. Ich wusste, dass sie meine Gefühle für Charles erkannte und akzeptierte. Denn sie war eine kluge junge Frau und wusste was es bedeutete. Wusste auch was mich betraf, wieso ich so handelte wie ich gehandelt hatte. Durch ihr enormes Interesse an der Welt und allem was dazu gehörte, wusste sie sicher auch darüber Bescheid was uns erwartete, wenn sie auch nur ein Ton darüber verlor. Aber wir saßen nun alle im selben Boot. Und da würde sie sicher nicht freiwillig einen von uns ins Meer schmeißen. Ich umarmte sie zärtlich, streichelte ihr über den Kopf. Versuchte sie zu beruhigen. Wusste ich doch wie verstörend es sein konnte, wenn man seine Fähigkeiten alleine entdeckte. Ich wusste das nur zu gut. „Shhhhh~ Beruhige dich. Wir sind bei dir, Raven. Wir werden dir helfen. Das haben wir untereinander auch getan. Und da werden wir bei dir keine Ausnahme machen.“ "Erik ...Es ist nichts gegen dich Raven, doch wie gut beherrscht du deine Fähigkeiten schon? Bedenke meine Sorge...", hörte ich die besorgte Stimme von Charles. Ich wiegte sie sanft in meinen Armen, als mich dann Charles ermahnte vorsichtig zu sein. Blinzelnd löste ich mich wieder von ihr. Er hatte Recht. Es war…..gefährlich, so lange wir nichts genaues wussten. Raven lauschte den Worten meines Freundes und schien darüber etwas geknickt, aber er hatte wirklich Recht. „Verzeih uns….versuche auf der Gesellschaft unten….nicht groß jemanden anzufassen. So lange wir nicht wissen, wodurch deine Fähigkeiten ausgelöst werden.“, schlug ich vor. Raven blickte zu Boden und nickte. Ich wusste, dass es nicht einfach war. Vor allem da sie so gern tanzte. Aber es war zu gefährlich. Großer Gott, was wäre passiert wenn ich einfach ahnungslos mit ihr getanzt hätte? Jetzt war ich ganz froh, hatte ich Miss Fairfax meinen ersten Tanz geschenkt. Ich stand nun wieder auf und setzte mich in den anderen Sessel ihr gegenüber. Auch Charles bot ich den dritten Sessel an, da wir uns nun über unsere Bindung unterhalten sollten. Ich stützte meine Ellenbogen auf meinen Knien ab und begann langsam. „Gut, das wäre mal das eine…..das erklärt auch wieso deine Fähigkeit nicht bei ihr funktioniert haben, denke ich.....“, fasste ich zusammen. „Aber darüber können wir auch noch morgen reden. Ich schlage vor du bleibst heute über Nacht. Sag deiner Mutter, dass du zu erschöpft wärst. Das müssen wir uns in aller Ruhe mal genauer ansehen.“, schlug ich vor und rieb mir über meine Stirn. Ich bekam langsam Kopfschmerzen, von dem ganzen Chaos heute Abend. Hatte ich doch alles so durchgeplant und gehofft, dass wenigstens etwas gut ging heute. Dann setzte ich wieder an. „Jetzt zum wichtigeren Teil. Du weißt also nun über uns Bescheid. Ja, wir sind zwei Männer und ja, wir lieber uns. Aber du bist dir sicher bewusst wie ernst die Sache ist. Bei jeder anderen Person hätten wir Charles Fähigkeiten benutzt und die Erinnerungen gelöscht. Aber da dies bei dir nun fehlschlägt……müssen wir uns auch dein Wort verlassen können Raven.“, dies sagte ich nun wieder sehr ernst und mit Nachdruck. Ich konnte sehen, dass sie begriff, aber sie schluckte trotzdem etwas verunsichert. "Erik... sie sollte bei uns bleiben... ganz bei uns... es ist zu gefährlich sie bei ihrer Tante zu lassen. Was ist wenn sie entdeckt wird... ? Oder liege ich mit meiner Annahme falsch?" Ich sah nun doch sichtlich überrascht zu Charles, als er den Vorschlag machte. Hatte ich dieses Thema nicht schon mit meiner Tante besprochen? Doch damals war es noch ganz anders gewesen. Da mussten wir unsere Beziehung auch schützen. Und jetzt wo sie es wusste, mussten wir es noch sehr viel mehr. Aber es überraschte mich von ihm den Vorschlag gehört zu haben, da ich immer dachte, er konnte sie nicht besonders leiden. Aber ich war ihm dankbar dafür. Raven machte nun auch große Augen und blickte von Charles zu mir. Und wieder umgekehrt. Ich schmunzelte ihn an, ehe ich dann wieder zu meiner Cousine sah. „Hm….der Vorschlag ist natürlich noch besser. Damals als ich mit deiner Mutter darüber gesprochen habe, habe ich nur aus einem Grund abgelehnt. Und das war unsere Beziehung. Doch jetzt wo du darüber Bescheid weißt……und daneben gibt es noch deine Fähigkeiten die unbedingt geschult und ergründet werden müssen. Sie brauchen Kontrolle und vor allem Aufsicht. Und daher kann ich Charles' Vorschlag nur beherzigen.“ Ich erklärte Charles Vorschlag also als akzeptabel. Lächelnd griff ich zu meiner linken, nach Charles Hand. „Danke.“, meinte ich zufrieden. Auch auf Ravens Gesicht bereitete sich ein schüchternes Lächeln aus. Sie hatte doch schon damals unbedingt bei mir wohnen wollen. Und jetzt konnte sie es. „Ich werde noch mit deiner Mutter sprechen, aber ich denke es wird auch in ihrem Interesse sein, da sie immer noch denkt ich würde dich heiraten.“ Langsam stand ich nun auf. "Kommt…..wir sollten langsam wieder nach unten. Sei aber gewarnt Raven. Nur ein Wort oder eine Berührung und du kannst den Aufenthalt bei mir, vergessen.“ Raven stand nun auch auf und nickte. „Ehrlich gesagt, würde ich mich lieber zurückziehen.“ Überrascht blickte ich sie an, aber das war ehrlich gesagt auch für uns, beinahe besser, als wenn wir sie nochmal unter die Leute ließen. "Ehm….na schön. Du kannst wieder das Gästezimmer beziehen, welches du dir immer aussuchst. Ich werde Miss Fairfax Bescheid geben.“ ~ Zurück zur Feier - Charles Francis Xavier Ich zog kurz die Augenbrauen zusammen und beobachte Erik wie er sich mit Lady Raven unterhielt. Hörte jedes einzelne Wort. Ich zuckte kurz, als er ihre Hände ergriff, konnte sie ihre Kräfte doch noch nicht beherrschen. Besorgt schaute ich ihn an und sah dann zu Raven, immer bereit etwas zu unternehmen, wenn sie etwas unkontrollierbares tun würde. Ich hatte auch meine Eigenarten. Ich hatte meine Fähigkeiten bis jetzt immer noch nicht ganz unter Kontrolle und musste noch einiges lernen... Seufzend strich ich mir durch das Haar, ließ meinen Blick trotzdem auf Raven ruhen, zu sehr war ich besorgt um Erik. Ich wusste, dass sie ihm nie etwas antun würde...aber.... Ein Stein viel mir vom Herzen, als sie ihn Bruder nannte. War es doch meine Bestätigung, dass nie etwas aus ihnen werden würde. Ich lächelte kurz, doch als er sie umarmte verkrampfte sich mein ganzer Margen. Ich liebte Erik und wollte ihn nicht wegen einem Unfall verlieren. Grinste aber als ich hörte, dass sie meinem Wunsch einwilligten. Ich empfand auch, dass ich einen guten Vorschlag gemacht hatte und so nahmen sie ihn auch wirklich an. Als Erik meinte er würde wieder zurück auf die Gesellschaft wollen, hätte ich am liebsten laut aufgestöhnt. Meine Gedanken waren aufgewühlt und auch so hatte ich nicht mehr das Verlangen, mir langweilige Gespräche anzuhören. Lady Raven ging es anscheinend nicht anders, doch ich wusste, dass mich Erik brauchte bei dem Gespräch mit seiner Tante, daher seufzte ich kurz und stand schließlich auf. "Heute werde ich nicht alt...", gab ich nur leise von mir, schaute dann zu Raven und grinste etwas. "Du sollst wissen, hier gibt es ein straffes Programm was das Training betrifft. Du hast eine gefährliche Gabe und daher müssen wir bei dir etwas mehr durch greifen.", sagte ich dann ruhig und sah zu Erik. Wie lange müssen wir noch die Leute bespaßen? Hatte ich doch ganz andere Dinge im Sinn, die wir noch machen könnten, grinste ich frech und schickte ihn einige Bilder, die alles andere als deutlich waren. Er meinte doch immer ich solle mehr aus mir herauskommen und so zeigte ich ihm, was ich zumindest wollte. Das Umsetzten war dann eine andere Sache. Abermals grinste ich. Jetzt wo es Lady Raven wusste, war es vielleicht gefährlicher etwas geheim zu halten, doch so war es für uns aber auch einfacher. Die meisten Personen die Erik vertraute, kannten jetzt unser Geheimnis. Wir brauchten uns vor diesen Personen nicht mehr verstecken. Wir sollten es ihnen nicht gerade auf die Nase binden, aber es war um einiges angenehmer. „Glaub mir, mir fällt auch so einiges ein, was ich mit dir anstellen könnte.“, sandte mir Erik zurück. Ich folgte den beiden, als wir Lady Raven noch bis zu ihrem Zimmer geleiteten. Wie schön wäre dieser Abend doch geworden...? Ich strich mir durch das Haar und einmal über meine Sachen, um diese zu glätten. Es würde noch ein spannender Abend werden bezüglich des Gespräches mit Eriks Tante. Sie würde fluchen und fauchen, doch wir mussten es so hin legen, dass Lady Raven unbedingt hier bleiben musste. Was nahmen wir dort als Grund? Wir konnten nicht sagen, dass sie Kräfte hatte und wir sie diesbezüglich trainieren mussten. Nachdenklich legte ich meine Stirn in Falten und vernahm dann Eriks Worte. Ich lächelte leicht. „Na dann lass uns das Gespräch mit deiner Tante hinter uns bringen... Danach will sowieso keiner mehr hier bleiben.“ , gab ich frech von mir und sah ihn dann unverblümt an. Seine Worte versprachen so viel mehr und doch durften wir dank Lady Raven uns nicht unseren Trieben hingeben. Seine Tante würde einen riesigen Aufstand machen. Jeder wusste, wie sie war. Wie hinterhältig und doch gerissen. Leider konnte sie ihr Gemüt nicht bändigen und ihre laute Stimme nicht dämpfen. Das kann ja was werden. „Wir sollten sie irgendwo alleine erwischen ... Schicke sie in die Ställe. Ich halte sie dann fest und du schlägst zu!“, lachte ich in seinen Gedanken. Äußerlich war ich jedoch sehr ernst und ruhig, hatten wir doch gerade die Treppe erreicht, wo uns einige wieder hätte beobachten können. ~ Gute Miene zum bösen Spiel - Erik Magnus Lehnsherr Was für ein Abend. Hatte ich ihn mir doch ruhig, bescheiden und überaus gelungen vorgestellt, kamen nun so viel Verwirrung, Stress und Angst dem gleich. Doch nun hatte sich das Gröbste zumindest erledigt und ich konnte mich wieder meiner Gesellschaft widmen, die sich anscheinend auch ohne uns köstlich amüsierte. Auf dem Flur verabschiedeten wir dann Raven, die noch meinte, dass sie sich sehr anstrengen würde, uns nicht zur Last fallen wolle und man in sie Vertrauen setzen konnte. Ich war mir sicher, dass wir das konnten. Sie liebte mich zu sehr, als dass sie mir hätte schaden wollen. Und sie war zu intelligent und zu gebildet, als dass sie nun unüberlegt handeln würde. Sie hatte schließlich wie ich die bestmögliche Erziehung genossen. Sowohl Bildung als auch, wie es schien Fähigkeiten erhalten. Ich war mir sicher, dass wir großen Vertrauen in sie setzen konnten. Wie auch in die beiden anderen, denen wir uns anvertraut hatten. Ohne es zu wollen schien die Anzahl der Menschen zu wachsen, die nun von uns wussten. Bis jetzt konnte ich in dieser Zahl nichts Böses finden, sondern lediglich Erleichterung und Zuspruch. Ich wartete bis die Tür des Gastzimmers ins Schloss fiel und wand mich dann an Charles, der mir einige Bilder sandte, die auch mir im Kopf herumgegeistert waren. Die allerdings nun noch etwas warten mussten. Somit machte ich mich mit Charles dann wieder auf den Weg nach unten, wo das Treiben weiterging. Es wurde noch immer getanzt, aber die Gläser und Tabletts mit Schnittchen leerten sich. Es würde nicht mehr lange dauern und nach und nach würde sich die Gesellschaft aufheben. Doch ehe dies passieren konnte, musste ich meine Tante noch darüber in Kenntnis setzen, dass ihre geliebte Tochter, nun eine ganze Weile bei uns wohnen würde. Um auch hier die bestmögliche Bildung zu erlangen, die sie anstrebte. Allerdings musste ich es ihr anderweitig begreiflich machen, als es in der Tat war. Doch ich war mir sicher, dass mir diesbezüglich Charles unter die Arme greifen würde. „Sei bitte ernst, Charles“, bat ich ihn und ging nun mit ihm die Treppe runter. Gut achtete niemand so genau darauf, sie tanzten, tranken oder unterhielten sich angeregt. Der Abend schien den Höhepunkt erreicht zu haben. Es widerstrebte mir ihn jetzt schon zu beenden. Entschuldigend sah ich daher zu Charles und bat ihn um etwas anderes, damit er sich beschäftigt fühlte, solange die Feier noch von statten ging. „Sag doch bitte Miss Fairfax Bescheid, dass Raven hier bleibt. Sie hat sicher noch einiges an Wäsche oder Bequemlichkeiten für sie zu erledigen.“, bat ich ihn daher und ging dann weiter. Wir mussten sicher noch eine Stunde oder so ausharren, bis wir uns dem Ende der Feier nähern würden. Schließlich war ich der Gastgeber und konnte nicht alle auf einmal einfach davonscheuchen. Zumal ich die Gesellschaft gab um Fragen über mich zu klären. Die Missverständnisse aufzuklären, Ravens Hochzeit zu debattieren und nicht um gleich wieder neue Gerüchte in die Welt zu setzen, weshalb ich denn die Gesellschaft unterbrochen hätte. Daher zwang ich mich meinem festgefahrenen Plan einzuhalten. Auch wenn es einige unerwartete Momente gegeben hatte, so wollte ich mir nun nichts weiter anmerken lassen und mich meinen Gästen widmen. Ich ging zurück zu dem Geschäftsmann, den ich den Brief ausgehändigt hatte um mich erneut mit ihm in ein Gespräch zu verwickeln, da ich so unfreundlich gewesen war und einfach gegangen bin. Jetzt war ich auch wieder etwas entspannter. Doch das legte sich wieder, als meine Tante aufkreuzte und unser Gespräch zu stören begann. „Haben sie meine Tochter gesehen?“, wollte sie dann schelmisch wissen. Ich sah sie nur empört an, da sie unser Gespräch unterbrochen hatte. Auch mein Gesprächspartner war nicht erfreut. Er betrachtete sie abfällig, da jeder wusste, welche Gerüchte über sie im Umlauf waren. Ich versuchte meine Haltung zu bewahren und sah sie wütend an. „Erstens fürchte ich ist es nicht meine Aufgabe Kindermädchen zu spielen. Wenn sie das junge Ding nicht im Auge behalten können, sollten sie die Erziehung lieber ihrer Gouvernanten überlassen. Und zweitens kann ich mich beim besten Willen nicht daran erinnern, auch sie hier eingeladen zu haben. Die Einladung basierte nur auf Lady Raven.“, gab ich nun mehr als wütend von mir. Ich erkannte sofort, dass auch die umstehenden Leute, mit denen ich mich unterhielt, meiner Meinung waren und mehr als nur abschätzend den ungebetenen Gast, betrachteten. Doch wie ich sie kannte, ließen auch solche Worte diese Frau nicht abschrecken. Ich erkannte auch, dass sie nicht mehr die Frischste war. Ihre Wangen waren gerötet und das Glas in ihrer Hand halb leer. Wie viel sie wohl schon getrunken hatte? Nun da würde ich wenigstens um eine Erklärung was Raven betraf herum kommen. Ich würde ihr einen Brief in die Manteltasche stecken, sollte sie noch weiter so trinken. Sie wäre sowieso zu betrunken um zu bemerken, dass etwas fehlte, wenn sie nach Hause ging. „Aber Mister Lehnsherr.“, meinte sie weiter giftig. „Auf ihrer Einladung stand, mit Begleitung. Denken sie wirklich ich entlasse meine Tochter alleine hier her?“ „Das hätten sie tun sollen. Denn sie ist gewiss alt genug um alleine an solchen Feierlichkeiten teil zu nehmen. Zumal die Einladung nur auf sie lautete und ich sowieso anwesend bin um ein Auge auf sie zu werfen.“ „Ach tatsächlich? Nun, dann sollten sie ja jetzt auch wissen wo sie ist.“, bohrte sie weiter nach. Ich seufzte genervt, da ihr Verhalten nun mehr als peinlich wurde. Nicht nur für sie, auch für mich. „Wie ich bereits sagte, sie ist alt genug. Und sie sollten sich lieber auf dem Heimweg machen. Sehen sie nicht, dass sie alle hier belästigen?“ Daraufhin lachte sie nur laut auf und ließ auch einige weiter entfernte Gäste auf sich aufmerksam machen. „Belästigen? Der einzige der sich unmöglich verhält bist du!“, meinte sie nun lauter und nun bemerkte man auch ihren Alkoholgehalt im Blut. Ich hätte vor Scham im Boden versinken können. Als wäre heute Abend nicht schon genug schief gelaufen. ~ Charles Francis Xavier Etwas sehnsüchtig sah ich ihm hinter her, drehte mich dann aber um und lief in Richtung Küche. Miss Fairfax war bestimmt mit einigen Dingen noch beschäftigt. In Gedanken wappnete ich mich auf diese Begegnung, wusste ich doch nicht wie sie auf mich reagierte. Oder ich auf sie, denn irgendwie war es mir ja auch peinlich, ihr nach dieser Enthüllung von Erik in die Augen zu sehen. Ich trat daher erst vor die Tür atmete tief durch und trat dann ein. "Miss Fairfax?", fragte ich in den Raum, wo ein ziemliches Treiben herrschte. Am liebsten hätte ich meine Jacke ausgezogen und hätte ihnen geholfen. Ich trat weiter ein und erblickte die gute Dame, beim Koch, wo sie sich mit diesem gerade etwas lauter unterhielt. Ich grinste leicht und kämpfte mich zu ihr hindurch. "Miss Fairfax...?", fragte ich noch einmal, als sie sich schließlich zu mir herum drehte. "Ich soll von Mister Lehnsherr sagen, dass Lady Raven über Nacht bleibt und das Zimmer vorbereitet werden soll. Soll ich ihnen dabei helfen?", fragte ich sie lieber, sah ich doch das sie etwas gestresst wirkte. ~ Miss Fairfax Erik hatte mir zwar erlaubt mich dem Treiben anzuschließen und zu feiern, doch schien mir das einfach nicht möglich. Ich war die Haushälterin und musste dafür sorgen, dass alles so lief wie wir es vorgesehen hatten und wie sich dies der Hausherr wünscht. Da gehörte es nun mal dazu, von einem Ort zum nächsten zu hetzen. Und jetzt wo die Feierlichkeit auf dem Höhepunkt war, galt es nun mehr die Gäste zu bewirten. Neu gefüllte Gläser zu verteilen und eine Kleinigkeit anzubieten, damit sich nicht jeder respektable Mann in einen Halunken verwandelte, nach dem Einfluss von Alkohol. Und so wie er diesen Abend floss, würde sich noch jeder Mann in solchen verwandeln, würden wir nicht weitere Kleinigkeiten anbieten. Ich war also in der Küche und bereitete alles weitere vor, als sich Charles zu uns verlief. Ich sah ihn erschrocken an, als er nach mir verlangte. „Junge, was machst du denn hier?“, wollte ich wissen und hoffte nicht, dass er uns seine Dienste anbieten wollte. Ich lauschte also seinen Worten und nickte dann nachdenklich. „Natürlich, sofort.“, meinte ich und winkte eines der Mädchen zu mir. „Du machst gar nichts. Außer dich nach Herzenslust zu betrinken und zu tanzen. Und jetzt rasch. Geh wieder zur Gesellschaft.“, meinte ich bestimmt und schob ihn vor mich hin. „Nicht, dass du noch etwas auf deine schönen Sachen abbekommst.“ Das wäre ungeheuerlich. Flecken aus solch einem edlen Material zu bringen, war nicht einfach. Kaum war die Tür wieder ins Schloss gefallen, hechtete ich mich wieder in die Arbeit. Ich hatte eines der Mädchen gebeten Eriks Wunsch nachzukommen, da ich meine Augen lieber hier behalten wollte, ehe noch etwas fürchterlich schief gehen konnte. ~ Rausgescheucht - Charles Francis Xavier Ich lauschte ihren Worten und lächelte kurz. Benahm sie sich doch ganz normal mir gegenüber, was mich erleichtert aufatmen ließ. Als ich hier jedoch meine Hilfe anbieten wollte, drehte sie mich auf den Absatz herum und scheuchte mich nach draußen. Jetzt nahm man meine Hilfe schon gar nicht mehr an. Ja die Sachen... Aber ich hätte sie doch auch ausziehen können, zumindest den Mantel. Seufzend ließ ich mich vor die Tür setzten. Was sollte ich jetzt machen? Ich sollte Erik Bescheid geben, dass ich Miss Fairfax unterrichtet hatte. Ich horchte jedoch auf, als ich die Stimme von Eriks Tante hörte. Geschockt sah ich in die Richtung und eilte durch die Menge. Nicht weit entfernt erblickte ich schließlich die beiden. So wie es aussah, war Erik gerade mit einem Geschäftspartner beschäftigt gewesen, als seine Tante sich eingemischt hatte. Ich brauchte nur ihre Gedanken zu lesen und wusste, dass ihr etwas ganz gewaltig nicht passte. Leise trat ich an Erik heran und sah sie genauso abwertend, doch mit einem Lächeln an. Als sie mich erblickte, sah ich wie die Wut aus ihr heraus sprudelte. Vor der Frau bekam man echt Angst. „Ich habe Bescheid gegeben... Soll ich sie zwingen zu gehen?“, fragte ich Erik besorgt und schaute ihn kurz an und dann wieder zu den anderen. Mehrere Leute wurden jetzt aufmerksam und drehten sich zu uns herum. Ich schluckte kurz. Man merkte, dass sie doch um einiges zu viel getrunken hatte. Ihre Wangen waren rosa gefärbt und auch ihre Sprache war eindeutig beeinträchtigt. ~ Der Höhepunkt des Festes - Erik Magnus Lehnsherr Ich schloss kurz die Augen. Hatte ich doch einfach genug von ihr, von ihrem Verhalten und der Schande, dass ich mit ihr verwandt war. Ich ließ sie weiter wettern. Liess sie immer lauter werden und mittlerweile den ganzen Saal unterhalten. Die Musik hörte auf und jeder lauschte nur noch den hässlichen Ausführungen dieser angetrunkenen Person. Ich ließ alles über mich ergehen, behielt Haltung und versuchte ihren Worten einfach nicht zu lauschen. Sie beschimpfte mich als einen Drecksköter, der nicht wüsste wohin ich das Geld werfen sollte. Beschimpfte mich als einen unzivilisierten undankbaren Neffen. Als dann Charles neben mir auftauchte, wurde das Ganze leider nur noch schlimmer. Ehe ich Charles auf seine Gedanken antworten konnte, wetterte sie gegen ihn. „Siehst du?! Sogar dein verfluchtes Personal lässt du daran Teil haben, wie als wäre er einer von uns!“, brabbelte sie weiter laut. Doch jeder hier im Saal wusste, dass dies bereits ein alter Hut war und keiner auch nur ihre Ansichten teilte. Einige schüttelten nur den Kopf, andere lauschten gespannt was nun kam, nur um dann überall zu erzählen was hier vorgefallen war. Als sie dann begann um sich herum zu schreien, war es dann aus. Ich trat hervor und wollte sie am Arm packen und zu ihrer Kutsche bringen. „Es reicht jetzt!“, meinte ich bestimmt. Doch ich bekam eine weitere Ohrfeige ab. Die Menge zuckte zusammen, bei dem klatschenden Geräusch. Als nächstes schüttete sie Charles den Rest ihres Weins ins Gesicht. Ich hätte ihr die Ohrfeige verziehen, doch DAS konnte ich nicht! Niemand wagte es seine Wut an dem Menschen auslassen den ich am meisten liebte! Ich packte sie nun hart am Handgelenk, so dass sie mich geschockt ansah und den Mund aufmachte um kläglich weiter zu wettern. „Du benimmst dich unmöglich.“, fauchte ich sie an und schubste sie grob voran. Die Menge teilte sich sofort, als ich mit ihr den Ausgang ansteuerte. Ich gab einer meiner Bediensteten den Wink, dass man ihre Kutsche vorfahren lassen sollte. Wie ein kleines bockiges Kind oder eine Frau die in die Nervenheilanstalt gehörte, begann sie um sich zu schlagen. Das Entsetzen welches sich in der Menge ausbreitete, wurde mit jeder Sekunde größer, je länger sich diese Frau noch hier aufhielt. Nur mit Mühe konnte ich sie in die Eingangshalle zerren, ehe dann Charles helfend an meine Seite trat, wenn auch nicht mehr ganz so gefasst wie ich ihn sonst kannte. Nun konnte ich ihm den Zorn ansehen. Seine Kleidung war ruiniert, was sicher auch der Grund für seinen Zorn war. Kaum war er dazu getreten, wurde sie ruhiger. Ich war mir sicher, dass er sich in ihrem Kopf umsah, sonst hätte sie nichts so beruhigen können. Für die umstehenden Gäste jedoch war es als, würde seine bloße Anwesenheit oder sein starker Griff sie im Zaum halten. Wir schleppten sie schließlich die Treppe hinunter zur vorgefahrenen Kutsche. Noch nie war ich so blamiert worden. Und das in meinem eigenen Haus. Mein Hass auf diese Person wuchs mit jeder Minute mehr. Und jetzt wollte ich Raven erst Recht nicht mehr zu ihr nach Hause lassen. Mein Entschluss sie hier zu behalten, war nun fester geworden den je. "Steig ein!", sagte Charles nur wütend und kalt. Charles rauer Ton verwunderte mich, weshalb ich ihn doch etwas überrascht ansah, als wir sie endlich in die Kutsche gesetzt hatten. Ohne noch eine Sekunde zu zögern, knallte ich die Tür zu und gab dem Kutscher Bescheid, dass er losfahren sollte. Er folgte meinem Befehl und ließ die Peitsche knallen. So setzte sich der Wagen in Bewegung und unser ungebetener Gast suchte endlich das Weite. Seufzend und sichtlich erschöpft drehte ich mich dann zu Charles um. „Danke.“, meinte ich und legte ihm freundschaftlich eine Hand auf die Schulter. Ich zog sie dann aber wieder schnell zurück und stieg die Stufen zum Fest hinauf. Eigentlich wäre dies der perfekte Zeitpunkt um mit den Festlichkeiten aufzuhören, doch ich wollte, dass die Gäste nicht solch einen Vorfall als Abschluss in Erinnerung mit nach Hause nahmen. Daher bereitete ich meine Arme aus und spielte das Spiel weiter. „Bitte, lassen sie sich die Festlichkeiten nicht von einen ungebetenen Gast verderben! Musik bitte! Ich lade alle ein sich auf der Tanzfläche weiter zu vergnügen.“, sagte ich laut über die Menge hinweg. Die Musik setzte auch gleich wieder ein und ich wurde zum Tanz gefragt. Der ersten Dame sagte ich zu, da ich unbedingt alle vom eben ablenken wollte und auch selbst vergessen wollte was passiert war. Ich wollte das Fest einfach nur noch hinter mir lassen; es dem Ende entgegen bringen. ~ Die letzten Klänge des Abends - Charles Francis Xavier Diese verdammte...! Mein Gesicht verhärtete sich und ich folgte den Beiden. Mit schnellem Tempo hatte ich sie eingeholt, packte sie am anderen Arm, um über sie Herr zu werden. Immer noch tobte sie, schrie und schlug um sich. „RUHE!“, schrie ich in ihre Gedanken. Würde sie diese Aufforderung doch eher dem Alkohol zu schieben. Schließlich hatte sie davon reichlich genommen. Auf meinem Kommando wurde sie mit einem Schlag ruhig und ließ sich nach draußen führen, wo sich kaum Gäste befanden. Wie ich diese Person doch hasste. Die Kutsche stand schon bereit, sodass sie meiner Aufforderung sogleich nachkam. Mir war es egal, dass ich die Höflichkeiten abgelegt hatte. Sie hatte Erik das zweite Mal verletzt und ein drittes Mal würde das nicht passieren. Ich funkelte sie an, als sie einstieg und halb in ihren Sitz fiel. Ich schaute der Kutsche wütend hinter her, doch als sie fast nicht mehr in Sichtweite war, wurde mein Blick wieder sanfter und ich drehte mich zu Erik. Ich lächelte ihn an, war ich doch froh darüber, dass sie endlich verschwunden war. Wollte ich sie am liebsten nie wieder in seiner Nähe wissen. Gerne hätte ich über seine geschundene Wange gestrichen, doch unterdrückte ich dieses Verlangen. Ich nahm den Dank still an, auch dass er mich flüchtig an der Schulter berührte. Wieso wollte er jetzt noch weiter feiern...? Ich hatte das Gefühl, dass ich völlig ausgelaugt war. Erst die Sache mit Raven und nun die Aktion mit Eriks Tante. Seufzend sah ich ihm nach. Berührte sanft seinen Geist. „Ich werde oben auf dich warten. Ich fühle mich nicht besonders...“, sagte ich ihm sanft. Zeigte ihm aber, dass er sich keine Sorgen zu machen brauchte. Mein Weg führte mich gleich nach oben, sah ich ihm nur kurz wehmütig hinter her. Geschickt öffnete ich die Tür zum Dachboden, lief nach oben, zog mich aus und schmiss mich erschöpft in den Sessel. Seufzend schloss ich meine Augen, berührte immer wieder Erik Geist. Ganz leicht. Ich wollte ihm so zeigen, dass es mir gut ging. Kannte ich ihn doch. Die Musik klang nur gedämpft an mein Ohr. Zwingend nahm ich mir dann doch ein Buch. Wollte ich doch so lange wach bleiben, bis mir Erik meinen letzten Tanz schenkte. Ich hatte ihn mir gewünscht und so musste ich jetzt warten, bis der letzte Gast gegangen war und das würde noch ein wenig dauern. Ich wusste nicht wann ich leicht eingeschlafen war, doch schreckte ich immer wieder hoch, wenn ich einige lachen hörte oder die Musik um einige Oktaven höher gespielt wurde. Man konnte es auch positiv sehen, so blieb ich wach, auch wenn es ziemlich anstrengend war und an den Nerven zerrte. Mein Kopf sank immer wieder auf meine Brust, bis ich schließlich aufstand und das Fenster öffnete. Nach einiger Zeit bemerkte ich, dass es immer ruhiger wurde und seufzte zufrieden, denn als ich meine Augen gerade wieder schließen wollte, hörte ich schon die sanften Töne des Klaviers. Erik. Ich stand schnell auf, schwankte aber leicht. Wie schlaftrunken ich doch war. Ich wollte jetzt aber noch nicht schlafen. Gehörte doch der letzte Tanz mir. Mich interessierte es nicht, dass ich nur mit meinem Hemd und meiner Unterhose bemannt war. Ich gähnte laut und machte mich auf den Weg zu Erik. Zu meinem Erik. Meine Füße führten mich automatisch zu den wundervollen Klängen. Die Tür stand leicht offen, sodass ich hinein trat, sanft lächelte und meine Augen rieb. Wie schön er doch spielte, da konnte man gleich wieder wundervoll dazu träumen. Der Raum wurde nur noch durch einige Kerzen erhellt. Ich blieb einfach stehen und beobachte den Mann, dem ich mein Herz geschenkt hatte. Beobachte seine Hände, seine Schultern, sein Gesicht... Lächelnd trat ich zu ihm und setzte mich stumm neben ihn. Es erinnerte mich an das erste Mal als wir zusammen an dem Klavier saßen. Ich hatte ihn darum gebeten, dass er nicht aufhören sollte. Ich ließ meinen Kopf auf seine Schulter sinken und schloss meine Augen. Lauschte seinen Klängen. Seiner Geschichte die er damit erzählte. Unsere Geschichte. „Verzeih, dass ich dich habe warten lassen. Lass uns ins Bett gehen. Kommst du zu mir?“, sagte er leise. Zufrieden lauschte ich den Klängen des Klaviers und öffnete erst dann wieder meine Augen, als ich hörte wie er das Lied zum Ende führte. Wollte ich doch eigentlich nicht das er aufhörte. Es beruhigte mich immer sehr wenn er spielte. Ließ mich wissen, dass alles gut werden würde. Als das Lied endete rührte ich mich nicht. Ließ die Stille auf mich wirken, bis ich Eriks Hand an meiner spürte. Ein flüchtiges Lächeln überkam meinen Lippen und ich hörte seine Worte. Er brauchte sich doch nicht entschuldigen, dachte ich mir. Es war für ihn anstrengender gewesen, als für mich. Musste er doch so lange warten, bis die letzten Gäste gegangen waren. Seine Tante hatte alles verdorben gehabt. Hatte diesen Abend noch viel schlimmer gemacht. Bedachte man, dass Lady Raven jetzt auch von uns wusste. Mein Herz machte jedoch einen Hüpfer, als ich hörte wie er meinte, dass ich mit in sein Bett kommen solle. Innerlich breit grinsend sah ich ihn an und küsste ihn sanft. "Du musst dich nicht entschuldigen. Das ich mit in dein Bett darf reicht mir schon völlig aus.", lächelte ich leicht müde, schlang meine Arme um ihn, genauso wie ich mich schnell auf ihn setzte und ich meinen Kopf auf deine Schulter ablegte. "Deine Strafe ist, dass du mich jetzt ins Bett bringen musst.", grinste ich frech und kuschelte mich an ihm. Genoss die Nähe zu ihm und seufzte zufrieden, dass ich endlich mit ihm zusammen in sein Bett konnte. War es doch dort viel gemütlicher als auf dem Dachboden. Und ich musste es ausnutzen, wenn er schon so weit war, dass es ihm egal war, wo wir schliefen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)