Invasion von Negi01 (Teil 1 : Die Reise) ================================================================================ Kapitel 41: Getrennt -------------------- Kapitel 41: Getrennt „Wir sollten bald einen Zwischenstopp einlegen.“, sagte Yuan nach einem weiteren Tag. Dabei deutete er auf die Tankanzeige, die wieder langsam ihrem Ende zuging. „Warschau ist nicht weit von hier.“, sagte Atruschka. „Spinnst du. Da sind bestimmt ein Haufen Saroks.“, sagte Yuan. „Von wegen.“, sagte Atruschka. „Seitdem die Saroks auf der Erde sind, ist die Stadt so heruntergekommen, das sie für die Saroks uninteressant geworden ist. Habe ich jedenfalls gehört.“, fügte sie hinzu. „Ich weiß nicht. Wäre sicherer, in einem kleinen Ort Benzin zu suchen.“, erklärte Yuan. „Warschau klingt doch gut.“, erwähnte Kazuma. „Ich bin dagegen.“, gab Serena zu bedenken. „Okay. Wie wäre es, wenn wir abstimmen?“, fragte Yuan. „Wer dafür ist, das wir Warschau anfahren, hebt die Hand.“, fügte er hinzu. Kazuma, Atruschka und Junko hoben eine Hand. Serena sah Junko enttäuscht an. „Musst du mir in den Rücken fallen?“, fragte sie. „Tut mir leid, aber ich bin Kazuma´s Meinung. Außerdem kann man sich in einer Großstadt eher verstecken, wenn etwas passiert.“, sagte Junko überzeugend. Serena seufzte angesichts solcher Argumente. „Also dann nach Warschau.“, sagte Yuan und gab Gas. Ratko stand erneut vor Zakor´s Schreibtisch. „Hakon´s Niederlage ist ein großer Verlust. Hoffentlich ist er bald wieder auf den Beinen.“, erwähnte Zakor. Dann sah er Ratko an. „Spüre sie auf. Finde den Schuldigen.“, befahl er. Ratko nickte. Dann wandte er sich zum Gehen. „Hast du mir sonst etwas zu sagen?“, fragte Zakor. Ratko blieb kurz stehen. „Nein. Wieso?“, fragte er. „Nichts. Ich dachte nur.“, sagte Zakor. Daraufhin ging Ratko ohne ein weiteres Wort zu sagen, raus. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, sah er kurz aus dem Fenster. „Ob er etwas von meinen Nachforschungen weiß?“, fragte er sich. Doch dann lächelte er. „Wahrscheinlich nicht.“, fügte er hinzu und ging. Zakor seufzte. „Ich sollte ihn im Auge behalten.“, sagte er. Warschau war schon von weitem aufgrund der Rauchsäulen zu sehen. „Mann. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich dahin will.“, sagte Kazuma. „Könnte ein Sarokangriff gewesen sein!“, sagte Yuan. „Nein. Keine Sorge. Laut unserer Informationen haben das die Leute in Warschau selbst getan, um die Stadt für die Saroks uninteressant zu machen.“, erklärte Atruschka. „Da finden wir doch niemals Benzin.“, sagte Serena. Sie fand den Anblick der Stadt unheimlich. „Jetzt haben wir keine Wahl mehr. Der Tank ist so gut wie leer.“, bemerkte Yuan. Kazuma lehnte sich zurück. „Na gut. Fahren wir hin.“, sagte er. „Sir Ratko! Wir haben neue Informationen.“, sagte ein Sarok, der in Ratko´s Zimmer reingestürmt kam. Ratko war gerade mit seiner Axt am trainieren. „Ich höre.“, sagte er, während er weitermachte. „Wir haben ein Fahrzeug ausgemacht. Einer der Satelliten hat es entdeckt, wie es in Richtung Warschau fuhr.“, erklärte der Sarok. Ratko machte einen Kampfschrei und schlug einen 30cm dicken Holzblock mit der Axt in zwei Teile. „Warschau, was? Dann wird es langsam Zeit. Ich muss noch ein Gespräch mit ihm führen, bevor ich Zakor etwas sage. Macht mein Schiff startklar. Ich will innerhalb von 10 Minuten losfliegen.“, sagte er. Der Sarok salutierte und ging. Ratko sah in einen Spiegel. „Also dann, Kazuma. Ich hoffe, du hast seit unserem letzten Kampf etwas dazugelernt. Sonst wird das dein letzter.“, sagte er. Die Straßen von Warschau waren alles andere als sauber. Überall lagen Müllberge herum, zahlreiche Schlaglöcher säumten die Asphaltdecke und Barrikaden versperrten einige Straßen. Manche Häuser waren bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Außerdem loderten hier und dort Feuer. Meistens waren es Gasleitungen. In den Trümmern konnte man überall vermummte Gestalten sehen. „Wahnsinn. Und das sollen die Menschen selbst getan haben?“, fragte Junko. Atruschka war selbst erschrocken. „Ich hab schon einiges von dieser Stadt gehört. Aber das es so schlimm ist, hätte ich im Traum nicht gedacht.“, sagte sie. „Wir sollten uns Benzin organisieren und hier wieder verschwinden.“, sagte Serena. „Der Meinung bin ich auch.“, erwähnte Kazuma. Serena wunderte sich. Sonst stimmte er doch nicht so schnell mit ihr überein. „Sollen wir jemanden fragen, wo es Benzin gibt?“, fragte Yuan. „Nein, warte. Unser Informant ist in dieser Stadt. Ich glaube, ich weiß auch, wo.“, sagte Atruschka. Kazuma stutzte leicht. „Na gut.“, sagte er. Yuan folgte Atruschka´s Anweisungen, bis sie in einer Sackgasse landeten. „Toll. Und jetzt?“, fragte Yuan. Atruschka stieg aus und trat vor die Ziegelmauer. Einzelne Steine standen etwas heraus, die sie jetzt in einer bestimmten Reihenfolge drückte. Plötzlich bewegte sich die ganze Wand nach rechts und gab einen schmalen Durchgang frei. „Wow. Das ist ja Hightech.“, sagte Yuan. Leider war der Durchgang für das Auto zu schmal. Also nahmen sie ihre Sachen und folgten Atruschka. „Der Widerstand scheint überall Verstecke zu haben. Nur riecht es hier besser als in Moskau. Ein Pluspunkt.“, sagte Serena. „Aber offensichtlich auch unter der Erde.“, bemerkte Yuan. „Na klar. An der Oberfläche wären die Verstecke auch viel zu leicht zu finden.“, fügte Serena hinzu. Dann sah sie Kazuma an. „Was ist denn mit dir los. Du bist so seltsam seit vorhin. So ruhig. Das bin ich gar nicht gewöhnt.“, sagte sie sorgenvoll. Kazuma war in Gedanken versunken. Etwas schien ihn zu beschäftigen. Als sie vorhin an den vermummten Gestalten vorbeigefahren waren, hatte er einige Gesichter gesehen. Eines davon ließ ihn nicht mehr los. Es erinnerte ihn an jemanden, doch er konnte nicht sagen, an wen. Es war bereits über 5 Jahre her und das konnte auch nicht sein. „Hey!“, rief Serena und stupste ihn an. Kazuma sah sie fragend an. „Mann. Du solltest auch mal reagieren, wenn ich mit dir rede.“, sagte Serena wütend. „Tut mir leid.“, sagte er. „Wir sind da!“, wurden sie von Atruschka unterbrochen. Sie standen vor einem alten Falltor, das so aussah, als wäre es schon ziemlich alt. „Bist du sicher?“, fragte Kazuma skeptisch. „Natürlich. Das ist das Versteck.“, sagte Atruschka. Dann berührte sie einen verstecken Knopf an der Wand. Mit etwas Knirschen schob sich das Tor nach oben. Kazuma nahm bereits einen üblen Geruch wahr. Er ahnte, was sie erwartete. Atruschka schrie, als sie in den Raum hinter dem Tor sah. Überall lagen Leichen herum. Auf dem Boden, auf Tischen und auf Schränken. Außerdem war alles voller Blut und roch sehr intensiv. Yuan hielt Atruschka gleich fest. „Bring sie raus.“, sagte Kazuma. „Nein! Ich will das sehen!“, schrie Atruschka. Dann riss sie sich los und ging rein. Serena blieb davor stehen und hielt sich die Nase zu. „Saroks?“, warf Yuan gleich fragend ein. Kazuma sah sich eine der Leichen an, die vier tiefe Kratzer im Bauchbereich aufwies. „Ich fürchte nicht. Sieht mehr aus wie von einem Tier.“, sagte er. „Ich kenne kein Tier, das so etwas machen könnte.“, erwähnte Junko. „Vielleicht ein Bär!“, sagte Kazuma. „Denk doch mal nach.“, ermahnte Yuan ihn. „Ein Bär wäre mit Sicherheit aufgefallen. Und da ist noch etwas, das nicht passt.“, fügte er hinzu. Kazuma sah sich eine der Leichen nochmal an. „Die sind noch nicht allzu lange tot und das Tor war geschlossen. Ist das der einzige Zugang?“, fragte er. Atruschka keuchte. „Nein. Es gibt noch einen normalen Eingang da hinten.“, sagte sie und zeigte auf einen Schrank. Yuan schob ihn zur Seite und legte einen weiteren Geheimgang frei. „Du kennst dich ja gut aus.“, bemerkte er. Atruschka senkte den Kopf. „Wir haben uns über Funk öfters unterhalten. War die einzige Beschäftigung, die ich hatte.“, sagte sie betrübt. „Wo führt der Gang hin?“, fragte Kazuma. „In einen kleinen Park, glaube ich.“, antwortete Atruschka. „Wir sollten hier verschwinden.“, sagte Serena ängstlich. Kazuma sah in den Gang. „Oh mann. Ich hasse solch enge Gänge.“, sagte er. Yuan lächelte. „Ich werde das untersuchen. Bleib du bei den anderen. Mit etwas Glück ist irgendwo Benzin hier.“, sagte er. „Ich komme mit. Ich muss hier raus.“, sagte Atruschka. „Gut. Aber seid vorsichtig.“, sagte Kazuma. Yuan nickte und ging mit Taschenlampe voraus. Atruschka folgte ihm gleich. Kazuma sah Junko an. „Dann suchen wir mal etwas Benzin.“, sagte er. Der Gang führte Yuan und Atruschka tatsächlich in einen kleinen Park. „Und jetzt?“, fragte Atruschka. Yuan bückte sich. „Das war definitiv kein Bär.“, sagte er. Dabei deutete er auf einige Fußabdrücke im Boden. Es waren riesige Fußabdrücke. „Was immer das auch war, es war mindestens 4 Meter groß.“, sagte er. „Ach ja? Woher weißt du das?“, fragte Atruschka. „Die Größe und Tiefe der Abdrücke. Außerdem sind sie weit auseinander.“, sagte er und deutete auf weitere Abdrücke. „Aber so ein Biest würde hier doch mehr als auffallen. Glaubst du nicht, das irgendjemand das bemerkt hat?“, fragte Atruschka. „Was weiß ich denn? Ob du´s glaubst oder nicht, aber ich habe nicht auf jede Frage eine Antwort!“, schrie Yuan genervt. „Deswegen brauchst du nicht gleich so zu schreien!“, rief Atruschka zurück. „Doch. Damit du es kapierst.“, sagte Yuan. „Du kannst mich mal!“, schrie Atruschka und ging. „Na fein. Dann bis nachher!“, rief Yuan hinterher und ging wieder rein. „Nichts. Die sind alle leer.“, sagte Junko, nachdem sie alle Kanister untersucht hatte. „Na großartig. Damit wären wir wieder am Anfang.“, sagte Kazuma enttäuscht. „Dumme Zicke.“, sagte Yuan, als er wieder reinkam. „Schon wieder da? Wo ist Atruschka?“, wollte Kazuma wissen. „Was weiß ich? Weggelaufen!“, erwiderte Yuan. Alle erschraken. „Weggelaufen? In der Stadt? Warum hast du sie nicht aufgehalten?“, fragte Kazuma. „Die hört ohnehin nicht auf mich. Vielleicht hätten wir sie doch nicht mitnehmen sollen.“, sagte Yuan. „Du Idiot. Wir müssen sie suchen.“, sagte Junko. Kazuma nickte zustimmend. Dann rannten sie raus. „Vielleicht war das doch etwas zu hart.“, dachte Yuan sich. Atruschka war ein wenig gelaufen, als sie sich auf einige Trümmer setzte. „Vielleicht hätte ich doch bei den anderen bleiben sollen.“, sagte sie sich. „Ja. Man sollte hier nicht alleine sein.“, sagte eine männliche Stimme. Atruschka sah in das Gesicht eines älteren Herrn, der ein großes Gewehr auf dem Rücken trug. „Wer sind sie?“, fragte Atruschka. Der Mann lächelte. „ Ich bin Ladov. Falls du dich über das Gewehr wunderst, ich bin Jäger.“, erklärte Ladov. „Ich bin Atruschka. Und was jagen sie?“, fragte Atruschka interessiert. „Eine Bestie, die seit einigen Wochen hier ihr Unwesen treibt. Ich schätze, das schon mindestens 100 Tote auf ihr Konto gehen. Ist natürlich schwierig zu sagen, weil es hier in der Stadt sehr chaotisch ist.“, erklärte Ladov. Atruschka machte große Augen. „Haben sie diese Bestie schon mal gesehen?“, fragte sie. Ladov nickte. „Schon öfters, aber sie entkommt mir immer wieder.“, erklärte er. „Aber was ist diese Bestie? Ein Bär?“, fragte Atruschka. „Nein. Das war kein Bär. Das war etwas völlig anderes.“, sagte Ladov. In seinen Augen konnte Atruschka erkennen, das er es ernst meinte. Sie senkte den Kopf. „Ich kann ihnen helfen.“, sagte sie. Ladov sah sie fragend an. „Wie das denn?“, fragte er. „Zeigen sie mir die Stelle, an der sie die Bestie das letzte Mal gesehen haben und ich finde sie.“, sagte Atruschka. Ladov schien noch darüber nachzudenken. „Bitte. Dieses Ding hat einige Menschen umgebracht, die ich kannte. Bitte lassen sie mich helfen.“, bat Atruschka. Ladov seufzte. „Na gut. Bin gespannt, wie du das Ding finden willst.“, sagte er. Dann ging er vor. Atruschka sah nochmal zurück. „Die kommen schon eine Weile ohne mich klar.“, sagte sie sich und folgte Ladov. „Keine Spur von ihr. Nichts.“, sagte Junko, nachdem sie die Umgebung abgesucht hatten. „Verdammt. Hoffentlich ist ihr nichts passiert.“, sagte Kazuma. „Die kann gut auf sich selbst aufpassen.“, sagte Yuan. „Ich hoffe, du hast recht.“, sagte Kazuma. Plötzlich stutzte er. Er sah in den Himmel, als würde er etwas suchen. „Oh nein. Nicht jetzt. Nicht hier.“, sagte er. „Was ist los?“, fragte Serena. Kazuma schluckte. „Ratko. Er kommt her. Ich kann ihn spüren.“, sagte er. Die drei erschraken. Das hatte ihnen noch gefehlt. Nicht nur diese Bestie, sondern auch noch Ratko. „Das kann doch nicht wahr sein! Was jetzt?“, fragte Serena. Kazuma lächelte. „Ihr sucht weiter. Ich bin sicher das er wegen mir kommt. Das heißt, das ich mich ihm stellen werde. Ich werde ihm sein Duell geben.“, sagte er. „So ein Blödsinn. Wir suchen Atruschka und verschwinden gemein.“, verkündete Junko. „Nein. Ich muss das mit Ratko ein für allemal klären. Außerdem habe ich Hakon besiegt. Was kann mir jetzt noch passieren?“, fragte Kazuma. „Ich will dich aber nicht verlieren.“, sagte Serena und umarmte ihren Bruder. „Keine Sorge. Das wird nicht passieren. Ich halte das Versprechen, das ich Mutter gab. Ganz sicher.“, sagte er. Serena wischte sich einige Tränen aus den Augen. „Passt auf meine kleine Schwester auf, solange ich weg bin.“, sagte Kazuma, bevor er ging. „Und was jetzt?“, fragte Junko. „Wir suchen weiter.“, sagte Yuan. Langsam brach die Nacht über der Stadt herein. Atruschka und Ladov waren in den Ruinen eines Hauses. „Hier stand es, als ich es das letzte Mal sah.“, versicherte Ladov. Atruschka ging in die Hocke und sah sich einen Steine an, den sie in die Hand nahm. Dann konzentrierte sie sich ganz fest. In Gedanken flog sie über die ganze Stadt, bis sie einen leuchtenden Punkt entdeckte und einen schrecklichen Schrei wahrnahm. Vor Schreck ließ sie den Stein fallen. „Alles in Ordnung?“, fragte Ladov. „Es hat wieder gemordet. Etwa einen halben Kilometer westlich.“, sagte sie. „Was? Woher...?“, fragte Ladov. Aber Atruschka sah ziemlich fertig aus. „Na gut. Dann komm.“, sagte Ladov, half Atruschka hoch und sie gingen. „Das ist doch verrückt. Wir finden Atruschka in dieser Stadt doch nie.“, sagte Serena. Junko stutzte. Yuan bemerkte das. „Ist irgendwas?“, fragte er. Junko schloss kurz die Augen. „Ja. Da ist etwas. Hier in der Nähe.“, sagte sie. „Und was?“, fragte Serena interessiert. Junko öffnete wieder die Augen. „Etwas, das nicht hierher gehört.“, antwortete sie. „In diese Stadt?“, fragte Yuan. „Nein. Auf diesen Planeten.“, antwortete Junko. Dann ging sie los. „Hey, warte!“, rief Yuan hinterher und folgte ihr. Serena seufzte. „Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache.“, sagte sie und folgte den beiden. Kazuma kam am Rande von Warschau auf einer kleinen Wiese an. Dort stand Ratko´s Schiff. Der Eingang war offen und er selbst stand daneben. „Habe dich schon erwartet. Warum hast du so lange gebraucht?“, fragte er. Kazuma zog seine Schwerter. „Hör auf, so einen Schwachsinn zu labern. Lass uns das lieber gleich hinter uns bringen.“, sagte er lächelnd. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)