Invasion von Negi01 (Teil 1 : Die Reise) ================================================================================ Kapitel 32: Kashi ----------------- Kapitel 32: Kashi Als die Sonne langsam am untergehen war, landeten sie auf einem einigermaßen schneefreien Plateau und banden die Geier an einen Stein. Dann gaben sie ihnen von dem Futter, das Rufa ihnen mitgegeben hatte und schlugen ihre Zelte auf. Eine Weile saßen sie noch am Lagerfeuer. Yuan war ziemlich müde und legte sich schlafen. Junko war schon vor dem Feuer eingeschlafen und Kazuma deckte sie zu. Dann setzte er sich zu Serena, die sich auch in eine Decke gewickelt hatte. Etwas schien sie zu beschäftigen. „Was ist eigentlich im Kloster passiert?“, fragte sie Kazuma. „Was meinst du?“, fragte Kazuma zurück. „Tu nicht so. Ich habe es von Yuan erfahren. Du bist wieder total ausgeflippt wie beim Kampf gegen Kaltor. Warum ist das so?“, fragte Serena. In ihrer Stimme lag große Sorge. Kazuma lächelte. „Keine Ahnung. Es passiert einfach.“, sagte er. Serena senkte den Kopf. „Wenn es passiert, kommst du mir wie ein ganz anderer Mensch vor. Dein Blick verändert sich dann und du wirst so brutal. So bist du aber nicht.“, sagte sie. Kazuma nahm sie in den Arm. „Wenn das so ist, werde ich versuchen, so zu bleiben, wie ich jetzt bin.“, versprach er. Serena lächelte wieder. Doch Kazuma dachte darüber nach. Serena hatte recht. In ihm war etwas, das nun bereits ein paar Mal die Kontrolle über ihn übernommen hatte und obwohl er es erst das letzte Mal bewusst wahrgenommen hatte, so war er doch sicher, das es die ersten Male genauso gewesen sein musste. Seine Kraft war unglaublich gestiegen. Es war, als würde er jeden Moment explodieren. Als könnte er es mit jedem Gegner aufnehmen. „Was ist?“, unterbrach Serena seine Gedanken. Kazuma sah sie fragend an. „Nichts.“, sagte er jetzt lächelnd. „Wir sollten uns jetzt schlafen legen.“, sagte er und kroch zu seinem Schlafsack. „Na gut.“, sagte Serena und ging zu ihrem. Am nächsten Tag, so gegen Mittag kam tatsächlich Kashi in Sicht. Yuan sah nochmal auf die Karte. „Wir haben das Gebirge hinter uns. Weiter bringen uns die Geier ohnehin nicht.“, sagte er. Serena zeigte zu einem Plateau in der Nähe und zeigte hin. „Dort sollten wir vielleicht landen.“, erwähnte sie. Yuan gab ihr recht und sie gingen runter. Vorsichtig aber schnell, um nicht gesehen zu werden landeten sie und befreiten die Vögel von Zaumzeug und Sattel. Die freuten sich und flogen gleich zurück. Junko zog sich den Rucksack an. Dabei spürte sie noch etwas Schmerzen. „Alles in Ordnung?“, fragte Kazuma, der das bemerkte. „Klar doch.“, sagte Junko. „Ich kann deinen Rucksack auch tragen.“, erwähnte Kazuma. „Mir geht es gut! Hör auf, mich zu bemuttern!“, schrie Junko in wütendem Ton und ging los. „War doch nur eine Frage.“, sagte Kazuma. Es dauerte eine halbe Stunde, bis sie in Kashi angekommen waren. Es war eine verhältnismäßig kleine Stadt. Doch die Häuser, an denen sie vorbeigingen, waren alle intakt. Zwar sah es überall heruntergekommen aus, doch nichts wies auf einen Angriff hin. Kazuma entdeckte einen alten Mann, der vor einem Haus saß.„Entschuldigen sie.“, sprach Kazuma ihn an. Der alte Mann lächelte. „Wissen sie, wo wir ein Hotel oder so etwas finden können?“, fragte Kazuma. Der Mann hob die Hand und zeigte die Straße runter. „Vielen Dank.“, bedankte sich Kazuma. „Warum sieht hier alles noch so normal aus?“, fragte Junko. Kazuma erschrak. Seit Chongjin hatte er gelernt, nicht zu viele Fragen zu stellen. „Die Saroks haben kein Interesse an Kashi. Nicht genug Einwohner und zu weit weg vom Schuss.“, erklärte der alte Mann höflich. „Umso besser! Vielleicht können wir endlich mal eine Nacht durchschlafen.“, sagte Kazuma. „Und in einem weichen Bett.“, fügte Serena hinzu. Zu lange hatte sie schon in keinem mehr gelegen. „Dann nichts wie los.“, sagte Junko freudig. Tatsächlich dauerte es nicht lange, bis sie vor einem kleinen Hotel standen. Kazuma nahm 2 Zimmer für sie und sie gingen ins zweite Stockwerk. Serena gähnte herzhaft. „Ich lege mich gleich hin.“, sagte sie. „Ja. Die letzte Nacht war doch recht kurz.“, sagte Yuan, der Serena´s Meinung war. Junko sah die beiden fragend an. „Also ich bin nicht müde und du?“, fragte sie Kazuma. Kazuma schüttelte nur mit dem Kopf. „Prima. Dann weiß ich schon, was wir machen.“, sagte Junko und brachte rasch ihre Sachen ins Zimmer. „Viel Spaß.“, sagte Yuan und ging. Kazuma seufzte. „Komm schon.“, sagte Junko und zog ihn mit. „Warte! Wo geht es denn hin?“, fragte der. „Ins Bad natürlich. Der Wirt hat mir erzählt, das es noch offen ist und ich habe mich seit Wochen nicht mehr richtig gewaschen.“ Kazuma wurde ein wenig rot bei dem Gedanken, mit Junko in ein öffentliches Bad zu gehen. „Dann los!“, schrie Junko und zog ihn mit. Ein paar Minuten später stand Kazuma in Badehose vor einem Schwimmbad. „Natürlich. Ist ja auch nicht Japan.“, sagte er ein wenig enttäuscht. „Was ist los?“, fragte Junko von hinten und schubste ihn ins Wasser. Kazuma hustete, als er wieder an die Oberfläche kam. „Was soll denn das?“, fragte er wütend. Dann sah er Junko an, die in ihrem dunkelblauen Schulbadeanzug am Beckenrand stand. Sie sah so richtig süß aus. Junko wurde bei dem Blick von Kazuma ganz rot. „Was denn? Zu kindisch? Ich habe leider nur den einen.“, sagte sie schüchtern. „Nein, nein.“, wies Kazuma gleich ab. „Der steht dir ausgezeichnet.“, sagte er. „Na prima.“, sagte Junko jubelnd und sprang direkt neben Kazuma ins Wasser. „Hey.“, rief der. Dann sah er nach unten. Plötzlich griff ihn jemand an den Füßen und zog ihn runter. Als er wieder hochkam, sah er in Junko´s lachendes Gesicht. „Du siehst aus, wie ein begossener Pudel.“, sagte sie amüsiert. Kazuma grinste. „Ach. Das findest du lustig?“, fragte er und spritzte Junko ebenfalls nass. „Na warte!“, rief sie zurück und schon war eine Wasserschlacht im Gange. Nach einer Weile lag Junko am Beckenrand während Kazuma ein wenig herumschwamm. „So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr.“, sagte Junko. „Geht mir genauso!“, erwähnte Kazuma. Junko setzte sich jetzt hin. „Bringst du mir das kämpfen bei?“, fragte sie. Kazuma sah sie fragend an. Junko lächelte, was wohl heißen sollte, das sie es ernst gemeint hat. „Du kannst doch kämpfen.“, sagte Kazuma. Junko senkte den Kopf und legte die Hände auf ihre Schenkel. „Aber in Katmandu... da hat ich nichts erreicht.“, sagte sie betrübt. Kazuma stieg aus dem Wasser und setzte sich auf den Rand. Am liebsten hätte er abgelehnt. Gesagt, das er doch da ist und sie beschützt. Doch das in Katmandu gab ihm doch zu denken. „Verstehst du nicht? Ich will auch nützlich sein.“, bat Junko. „Na gut.“, sagte Kazuma. „Prima.“, sagte Junko und holte ihr Schwert heraus. „Hier?“, fragte Kazuma erstaunt. „Warum nicht?“, fragte Junko zurück. Kazuma lächelte. Dagegen konnte er ebenfalls nichts sagen „Also. Was soll ich tun?“, fragte Junko. Kazuma stand auf. „Als erstes Mal solltest du das Schwert anders packen. Du nimmst es viel zu locker. Wenn du es mit beiden Händen greifen tust, ist das ja okay, aber wenn du es in einer Hand schwingst, wie du es meistens tust, musst du sicher sein, es nicht zu verlieren.“, erklärte Kazuma. „So etwa?“, fragte Junko und drehte das Schwert einmal im Kreis. „Fast. Warte mal.“, sagte Kazuma. Er stellte sich hinter sie und griff ihre Hände. „Du darfst dich nicht so verkrampfen. Führe das Schwert mit festem, aber sicheren Griff.“, erklärte er. Junko wurde ein wenig rot. „Vielleicht sollten wir das doch ein andermal machen.“, sagte sie und drehte sich um. Doch auf dem nassen Boden kam sie ins Rutschen. Sie versuchte, sich an Kazuma festzuhalten, doch auch der verlor den Halt und fiel unter Junko zu Boden. „Aua!“, sagte Junko. Dann sah sie Kazuma in sein rotes Gesicht. „Was ist denn? Hast du dir wehgetan?“, fragte sie. Kazuma aber deutete auf Junko´s Oberkörper. Sie lag mit ihren Brüsten genau auf ihm. Junko erschrak und sprang auf. Auch ihr Gesicht wurde rot. „T tut mir leid.“, sagte sie und ging in die Umkleide. Kazuma raffte sich wieder auf. „Mann. Junko ist ganz schön gut entwickelt. Ist mir noch nie aufgefallen.“, sagte er mit hochrotem Kopf. Junko stand in die Umkleide. Ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals. „Oh mann, war das peinlich.“, sagte sie seufzend. Dann ging sie an den Spint um ihre Sachen zu holen. Kazuma spürte plötzlich etwas. Es war wie ein Blitz, der in seinen Körper fuhr. Da hörte er einen Schrei von Junko aus der Umkleide. „Was ist los?“, fragte Kazuma und rannte hin. Im Umkleideraum lag Junko, noch im Badeanzug, bewusstlos auf dem Boden. Kazuma sah sich um. Das Gefühl von eben war noch stärker geworden. Eine starke Aura war hier und jetzt wusste Kazuma auch, wem sie gehörte. „Komm raus!“, rief er. Hinter einem Schrank trat jetzt Ratko hervor. „Was hast du mit ihr gemacht?“, fragte Kazuma wütend. Ratko winkte gleich ab. „Keine Sorge. Sie ist nicht verletzt. Nur bewusstlos.“, sagte er. Kazuma schluckte. Er hatte kein Schwert bei sich. Nichts, womit er sich hätte verteidigen können. Rasch sah er sich nach einem Waffenersatz um. „Ich bin nicht zum kämpfen hier.“, sagte Ratko. Das konnte Kazuma kaum glauben. „Blödsinn. Weswegen denn dann?“, fragte er. Ratko lächelte und warf ein Papier auf die Sitzbank. Vorsichtig nahm Kazuma das Papier auf und sah es sich an. „Was ist das?“, fragte er. Ratko lächelte. „Ein Laborbericht. Nach unserem letzten Kampf habe ich dein Blut untersuchen lassen. Ich konnte einfach nicht glauben, das du ein normaler Mensch sein solltest. Das hier ist das Ergebnis davon.“, erklärte er. Kazuma stutzte. „Nur, weil ich so stark war?“, fragte er und sah das Papier nochmal an. „Und was soll ich hier sehen?“, fragte er misstrauisch. „Kennst du deine Eltern?“, fragte Ratko zurück. Kazuma verstand diese Frage nicht. „Natürlich kenne ich meine Eltern. Allerdings sind sie schon tot.“, sagte er. „Und du bist dir sicher, das sie deine leiblichen Eltern sind?“, fragte Ratko. Kazuma zitterte ein wenig. Etwas an Ratko´s Tonfall gefiel ihm nicht. „Was soll das heißen?“, fragte er. Dann sah er wieder auf das Papier. In der Mitte des Berichtes standen drei Daten. „Die Blutprobe wies zu 30 Prozent rote, 35 Prozent weiße und zu 35 Prozent blaue Blutkörperchen auf.“, las er vor. „Und was soll das heißen?“, fragte er ergänzend. Ratko schmunzelte angesichts von Kazuma´s Unwissenheit. „Ganz einfach. Das Blut eines normalen Menschen hat lediglich rote und weiße Blutkörperchen.“, erklärte er. Kazuma wusste immer noch nicht, worauf sein Gegenüber anspielte. „Wir Saroks besitzen blaue Blutkörperchen. Kommst du jetzt drauf?“, fragte Ratko. In Kazuma´s Kopf schwirrte alles. Im Moment schien er keinen klaren Gedanken fassen zu können. „Sag mir doch einfach, was du willst.“, rief er. Ratko lächelte. „In dir fließt das Blut eines Saroks und gleichzeitig das eines Menschen.“, erklärte er. Kazuma erschrak. Er sah wieder auf den Bericht. Das konnte nicht sein. Er kannte doch seine Eltern. „Der ist doch falsch. Das kann niemals sein.“, sagte er. „Dann denk doch mal nach. Hast du schon mal das Gedächtnis verloren und hinterher erfahren, das du wie ein Wilder gekämpft hast?“, wollte Ratko wissen. Kazuma schluckte. Er erinnerte sich an den Kampf gegen Bato und den gegen Kaltor. Beide Male hatte er Gedächtnislücken gehabt. Ratko sah in Kazuma´s Gesicht, das dieser genau wusste, wovon er sprach. „Junge Saroks haben das manchmal, wenn ihre Kraft anfängt, hervor zu kommen.“, erklärte er. Kazuma zitterte ein wenig. Doch es schien unmöglich. Er zerknüllte den Zettel und warf ihn in eine Ecke. „Schwachsinn. Ich glaube dir kein einziges Wort. Warum sollte ich auch?“, schrie er. Ratko schmunzelte. „Musst du auch nicht. Allerdings wirst du dieser Wahrheit nicht aus dem Weg gehen können. Irgendwann musst du dich ihr stellen.“, sagte Ratko. Plötzlich ging das Licht kurz aus. Als es wieder anging, war Ratko weg. Kazuma ballte seine Hände zu Fäusten. „Wenn du glaubst, mich mit so einer Geschichte überzeugen zu können, hast du dich geschnitten!“, rief er. Dann fiel ihm Junko ein, die jetzt langsam wieder wach wurde. „Was ist passiert?“, fragte sie etwas benommen. Kazuma fand es nicht gut, sie zu beunruhigen. „Keine Ahnung. Ich habe deinen Schrei gehört und als ich herkam, lagst du schon auf dem Boden.“, erklärte Kazuma in der Hoffnung, das sie ihm das glauben würde. Junko fasste sich an den Kopf. „War da nicht jemand?“, fragte sie. „Nicht, das ich wüsste.“, sagte Kazuma unwissend klingend. Dann half er ihr hoch. „Vielleicht warst du zu lange im Wasser gewesen. Ist mir auch schon mal passiert.“, sagte er. Junko nickte. „Vermutlich. Tut mir leid, das ich dir Sorgen gemacht habe.“, entschuldigte sie sich. „Ist schon in Ordnung.“, sagte Kazuma und ging wieder. Junko setzte sich hin. „Merkwürdig. Ich könnte schwören, das da jemand war.“, sagte sie sich. Plötzlich wunderte sie sich. Sie hatte etwas auf dem Boden entdeckt. Der Mond stand hoch am Himmel, als die beiden wieder an die frische Luft kamen. Junko war immer noch etwas benommen. „Stützt du mich?“, fragte sie und ohne auf eine Antwort zu warten nahm sie Kazuma´s linken Arm. Dann gingen sie langsam in Richtung Hotel zurück. „Du, sag mal. Hast du etwas?“, fragte Junko mit einem besorgten Ausdruck in der Stimme. Kazuma sah sie fragend an. „Nein. Wieso?“, fragte er. Junko lächelte. „Ach nichts. Ich dachte nur gerade, das wenn irgendetwas nicht in Ordnung ist, kannst du mit mir jederzeit darüber reden.“, sagte sie. Kazuma fragte sich, was sie auf einmal hat. Irgendwie kam sie ihm plötzlich total verändert vor. „Klar. Werde ich dran denken.“, sagte er lächelnd. Von weitem beobachtete Ratko die beiden. „Ich muss herausfinden, was es mit diesem Jungen auf sich hat.“, sagte er und ging in sein Schiff. „Bist du da?“, fragte er. Eine Gestalt, die wie ein weiblicher Ninja aussah, erschien neben ihm. „In der Tat.“, sagte sie. Ratko sah sie an. „Soweit ich weiß hat der Imperator vor 18 Jahren eine Spähermission auf der Erde befohlen. Bring mir die Liste der Späher und wo sie eingesetzt waren.“, befahl er. „Wie ihr wünscht.“, sagte die Ninja und verschwand wieder. „Ich bin gespannt, was dabei rauskommt.“, sagte Ratko und setzte sich hin. „Das wird noch überaus interessant werden.“, fügte er lächelnd hinzu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)