Invasion von Negi01 (Teil 1 : Die Reise) ================================================================================ Kapitel 24: Unerhofftes Wiedersehen ----------------------------------- Kapitel 24: Unerhofftes Wiedersehen Der Staub war ziemlich dicht, während das Schiff der Saroks landete. „Wir sollten uns verziehen, bevor sie auf der Erde sind.“, sagte Serena, während sie sich das Gesicht zuhielt, um den Staub nicht in die Augen zu kriegen. „Das geht nicht. Wir können nicht ohne ausreichend Proviant losgehen. Das würden wir nicht überleben.“, erklärte Yuan energisch. Kazuma sah das Schiff an, das gleich auf den Boden aufsetzen würde. „Na gut. Serena und Junko besorgen das Essen. Nehmt soviel wie nötig aber bedenkt, das wir es auch tragen müssen.“, sagte Kazuma und bevor Junko etwas dazu sagen konnte, hielt Kazuma ihr den Mund zu. „Du wirst es tun. Wenn das wieder dieser Ratko sein sollte, muss ich kämpfen. Ihr schnappt euch den Proviant und geht.“, sagte Kazuma. Serena sah ihn fragend an. „Aber diesmal wirst du vielleicht nicht überleben. Wenn es wirklich wieder dieser Kerl ist, wird er sich diesmal sicher töten.“, sagte sie mit leichten Tränen in den Augen. Kazuma senkte den Kopf. „Warten wir es ab.“, sagte er und sah zum Schiff, das jetzt gelandet war und die Motoren abstellte. „Geht jetzt.“, befahl er. Serena und Junko nickten und verschwanden. „Soll ich dir helfen?“, fragte Yuan. Kazuma atmete einmal tief durch. „Warte noch.“, sagte er. Als der Staub sich langsam gelegt hatte, ging die Tür des Raumschiffes auf und eine Treppe fuhr aus, die scheinbar aus dem Nichts erschien. Eine Gestalt kam aus dem Schiff. Es war Norda, die jetzt auf die Straße trat. „So eine dreckige Gegend. Ich hasse Staub.“, sagte sie hustend und zog ein Tuch ins Gesicht. Kazuma stutzte ein wenig. Er hatte Ratko erwartet, doch stattdessen war da ein weiblicher Sarok, der seiner Meinung nach noch nicht einmal sehr stark zu sein schien. Im Gegenteil. Ihrer Haltung nach war sie nicht einmal eine Kämpferin. „Die Saroks haben wohl Mangel an Generälen, wenn sie schon so jemanden hinter uns herschicken.“, sagte Kazuma forsch. Yuan erschrak. Er war der Meinung, einen Sarok niemals zu unterschätzen. „Du bist ziemlich überheblich. Und du schätzt die Situation offensichtlich falsch ein.“, sagte Norda. Yuan kam jetzt auch raus und trat neben Kazuma. „Wer bist du?“, fragte er. Norda sah sich Yuan genauer an. „Nicht übel. Manche Männchen von eurer Rasse sind wirklich schnuckelig.“, sagte sie lächelnd. „Ich bin Norda. Unteroffizierin der Saroks und damit beauftragt, euch gefangen zu nehmen.“, fügte Norda hinzu. Yuan schmunzelte. „Willst du das alleine machen oder soll ich dir dabei helfen?“, fragte er. „Spinnst du? An der ist doch gar nicht genug für uns dran.“, sagte Kazuma ebenfalls schmunzelnd. Norda allerdings schien ebenfalls amüsiert zu sein. „Glaubt ihr beiden Spinner etwa, Ich würde gegen euch kämpfen. Dann seid ihr wirklich dumm. Nein. Ich habe jemanden dabei, der euch fertig machen wird.“, sagte sie und bewegte ihre rechte Hand ein wenig. Eine weitere Gestalt erschien im Eingang des Schiffes und kam die Treppe runter. Es war die vermummte Gestalt, die auch jetzt noch nicht ihr Gesicht zeigte. Etwas an ihr war seltsam. Sie war nicht so groß wie ein Sarok. Höchstens wie ein kleiner Sarok. Yuan wusste nicht, was er davon halten sollte. Kazuma allerdings zitterte ein wenig. Seine Schwerter, die er noch in den Händen hielt, vibrierten regelrecht. Yuan fiel das auf und er fragte sich, was Kazuma hat. Möglicherweise etwas, das mit diesem Unbekannten zu tun hat, aber er konnte sich nicht erklären, was. Kazuma sah die Gestalt an, auf deren Rücken ein gewaltiges Schwert prangte. Das Schwert... Er kannte es. Es erinnerte ihn an jemanden. „Was ist los?“, fragte Yuan. Kazuma rannte ein Schweißtropfen das Gesicht runter. „Das kann nicht sein. Wer bist du?“, schrie er die Gestalt fragend an. Plötzlich kam ein Windstoß auf, der an Kazuma vorbeizog und dem Fremden die Kapuze runterwehte, die jetzt im Wind flatterte. „Darf ich vorstellen? Das ist mein williger Sklave.“, sagte Norda. Kazuma´s Schwerter fielen jetzt zu Boden. Er sah in das Gesicht seines Meisters Hideyuki. Er sah noch genauso aus wie Kazuma ihn das letzte Mal gesehen hatte. Allerdings hatten eine Augen eine Art Leere inne. Sie waren ganz starr geworden. Kazuma ballte seine Hände zu Fäusten. Einige Tränen rannten jetzt sein Gesicht runter. „Meister! Ihr lebt?“, fragte er. Yuan erschrak jetzt. Norda allerdings sah ebenfalls überrascht aus. „Wovon redest du?“, fragte sie. „Was hast du mit ihm gemacht?“, fragte Kazuma wütend. Norda lächelte. „Er untersteht meinem Zauber. Ich habe die Fähigkeit, jeden meinem Willen zu unterwerfen, den ich will.“, erklärte sie. „Na dann los!“, sagte Yuan, doch Kazuma hielt ihn zurück. „Geh zu Junko und Serena. Hilf ihnen.“, sagte er leise und hob dann die Schwerter auf. „Spinnst du? Warum denn das?“, fragte Yuan verwirrt. „Tu es!“, schrie Kazuma. Yuan wusste nicht, was er davon halten sollte, doch Kazuma´s Blick verriet nichts gutes. Er konnte nur nicken und ging dann. „Kommst du nach?“, fragte er nochmal. „Keine Ahnung.“, antwortete Kazuma. Norda ging zu einem Gebäude und setzte sich auf einen Tisch, der dort stand. Wohl, um einen besseren Überblick zu behalten.„Deine Freunde werden nicht entkommen. Unsere Leute sind hier überall.“, sagte sie. „Das macht nichts. Hier sind nur minderwertige Soldaten.“, sagte Kazuma. Norda schmunzelte. „ Bist du sicher?“, fragte sie. Junko und Serena waren in einer Art Supermarkt und packten in Eile einige Rucksäcke voll. „Nur das nötigste.“, sagte Serena. „Schon klar.“, sagte Junko. Plötzlich erschien eine Gestalt vor einem Fenster. Die beiden gingen sofort hinter einem Regal in Deckung. „Ist das ein Sarok?“, fragte Serena leise. „Ich denke schon.“, sagte Junko. Sie zog leise ihr Schwert und sah zur Eingangstür. „Wenn er reinkommt, läufst du nach hinten und suchst einen Hinterausgang.“, fügte sie hinzu und drückte Serena ihren Rucksack in die Hand. Da gab es einen lauten Krach und die Eingangstür fiel mitsamt dem Rahmen und einem Teil der Mauers ins Haus. „Los!“, schrie Junko. Serena rannte nach hinten und verschwand dann. „Klopf, Klopf. Jemand zu Hause?“, fragte eine tiefe Stimme und ein Sarok trat ein. Junko konnte nur die Umrisse sehen, doch das erschrak sie. Am rechten Arm des Saroks war etwas großes massives befestigt, was aussah wie ein Morgenstern während der gesamte linke Unterarm einer Klinge glich. Langsam wurde auch sein Kopf sichtbar. Der war ziemlich deformiert. Seine Unterlippe hing auf der Oberlippe und einige Zähne standen über. Außerdem schien er auf einem Auge blind zu sein. „Kommt raus, ihr Hübschen.“, sagte der Sarok lachend. Junko nahm all ihren Mut zusammen und stand auf. Ihr Schwert hielt sie stolz von sich weg. Der Sarok lächelte vergnügt. „Wenn du deine Waffe weglegst und dich ergibst, verschone ich dein Leben.“, sagte er. Junko aber machte keine Anstalten, das zu tun. Sie umfasste das Schwert noch fester. „Niemals. Kazuma vertraut mir und ich ihm.“, sagte sie wütend. Serena sah von einem Versteck aus mit an, wie Junko nach vorne auf den Sarok zustürmte und mit ihrem Schwert zuschlug. Doch die Drachenklinge traf auf die Klinge des Saroks, der bereits mit dem anderen Arm ausgeholt hatte. Eine gewaltige Eisenkugel schoss nach vorne und traf Junko im Bauch. Einen Moment lang spürte sie einen drückenden Schmerz und ein knackendes Geräusch war zu hören. Serena erschrak. Es war ein schreckliches Geräusch. Ganz sicher war gerade etwas gebrochen. Junko ließ ihr Schwert fallen und ging in die Knie. Dann fiel sie auf die Seite und ging zu Boden. Der Sarok lächelte. „Ihr Menschen seid einfach zu verletzlich.“, sagte er überlegen. Hideyuki hatte sich noch keinen Millimeter bewegt. Er sah Kazuma immer noch lächelnd an. „Hideyuki. Das kannst du doch nicht machen. Du hast mich trainiert. Du hast mir alles beigebracht, was ich über den Schwertkampf weiß!“, schrie Kazuma. „Vergiss es. Er steht voll und ganz unter meiner Kontrolle.“, sagte Norda und sah Hideyuki an. „Mach ihn jetzt fertig, aber töte ihn nicht.“, sagte sie. Hideyuki nickte. Sein rechter Arm griff jetzt den Griff des Schwertes und zog es heraus. Dann löste er den einzigen Knopf des Umhangs und der flog zu Boden. Kazuma wusste, das er keine andere Wahl hätte. Obwohl er noch nie gegen seinen Meister gewonnen hatte, musste er kämpfen. Er musste alles geben. Hideyukis Klinge berührte den Boden und er rannte auf Kazuma zu. Dabei zog er mit dem Schwert eine Schleifspur hinter sich her. Kazuma hielt beide Schwerter schützend vor sich. Hideyuki holte kurz vorher mit dem Schwert aus und schlug von der Seite zu. Kazuma drehte sich und wehrte mit der Bärenklinge ab. Doch die Wucht des Schlages riss ihn von den Beinen und er fiel nach hinten. Die Klinge von Hideyuki verfehlte nur knapp seinen Kopf, bevor er auf dem Boden aufkam. Hideyuki verlor keine Zeit. Er wendete die Klinge und schlug von oben zu. Mit einer Seitwärtsrolle wich Kazuma dem Schlag aus. Das Schwert grub sich in den Asphalt und hinterließ einen langen Riss. Kurzfristig wurde es still auf der Straße. Hideyuki sah Kazuma wütend an. Kazuma keuchte. Er hatte von seinem Meister einiges erwartet, aber das, was er hier an den Tag legte, war um einiges heftiger, als er es jemals erlebt hatte. Offenbar hatte Hideyuki ihn bei ihren Duellen immer geschont. Mit einem Ruck löste Hideyuki das Schwert wieder vom Boden und schulterte es. Dann rannte er wieder auf Kazuma los. „Nicht! Das kannst du doch nicht tun!“, schrie Kazuma. Doch das Schwert sauste ein weiteres Mal auf ihn herab. Diesmal hielt er allerdings beide Schwerter wie eine Schere über sich und fing den Schlag mit einigen Mühen auf. Allerdings versanken seine Füße durch die Wucht etwas im Asphalt. Die Kraft, die in diesem Moment auf Kazuma einwirkte, schien unendlich groß zu sein. Seine Arme waren zum zerreißen angespannt. Er wusste nicht, ob er das überleben würde. Nur hoffte er, das die anderen in Sicherheit sind. Junko lag noch am Boden und krümmte sich vor Schmerzen. „Einer weniger. Fehlen noch drei.“, sagte der Sarok und sah sich um. Serena versteckte sich. Dummerweise hatte sie keine Hintertür gefunden und die Fenster waren alle zu eng. Es gab also kein Entkommen mehr. Der Sarok holte nochmal mit der Eisenkugel aus und warf dabei eines der Regal um. Eigentlich zermalmte er es damit. „Komm raus, wo du auch bist!“, schrie er. Serena zitterte am ganzen Körper. Sie sah nur einen Ausweg. Nachdem sie die Rucksäcke beiseite gelegt hatte, stand sie auf und ging zur Türöffnung. „Hier bin ich!“, schrie sie. Der Sarok drehte sich um und sah sie an. Serena zeigte ihr Hände um zu beweisen, das sie nicht bewaffnet war. „Ich ergebe mich.“, sagte sie schweren Herzens. Der Sarok lächelte. „Gutes Kind. Du weißt, was am besten für dich ist.“, sagte er. Serena sah jetzt Junko an. „Aber erlaube mir, mich um sie zu kümmern. Sie ist verletzt.“, bat sie. Der Sarok sah Junko an, die sich ohnehin nicht mehr wehren konnte. Der dachte wohl kurz über die Risiken nach. „Na gut. Dann verbind sie. Aber danach bringe ich euch zur Chefin.“, sagte der Sarok fordernd und sah auf die Uhr. „15 Minuten. Mehr hast du nicht.“, fügte er hinzu. Serena nickte und ging zu Junko. Die kämpfte mit einer aufkommenden Ohnmacht. „Beweg dich nicht zuviel. Ich sehe mal, ob ich einen Verbandskasten finde.“, sagte Serena und sah sich um. Tatsächlich fand sie einiges an Medizin und ein paar Verbände. „D du darfst dich ihnen nicht ausliefern.“, sagte Junko unter Schmerzen. „Nicht reden. Ich mache dir einen Druckverband.“, sagte Serena und fing an. Der Sarok sah aus dem Fenster. „Eure Freunde werden auch bald aufgeben. Dann hat euer Widerstand ein Ende.“, sagte er lächelnd. Serena sah ihn wütend an. Am liebsten hätte sie ihm den Kopf abgeschlagen, doch dafür war sie zu schwach. „Noch zehn Minuten!“, fügte der Sarok hinzu. Plötzlich sprang jemand durch die Schaufensterscheibe und ein Fußtritt erwischte den Sarok in der linken Gesichtshälfte und trieb ihn direkt durch die Wand nach draußen auf die Straße. Serena schrie erschrocken und versuchte, Junko vor den Trümmern zu beschützen. „Alles in Ordnung?“, fragte Yuan´s Stimme. Serena stand wieder auf und sah ihn an. „Nein. Junko ist schwer verletzt. Ich muss ihr einen Verband machen.“, sagte sie mit Tränen in den Augen. Yuan sah den Sarok an. „War er das?“, fragte er. Serena nickte. „Gut. Dann verbinde sie. Ich kümmere mich schon darum.“, sagte Yuan und trat durch das neue Loch in der Wand nach draußen. „Alles wird gut.“, sagte Serena zu Junko. Kazuma hatte sich von dem letzten Angriff noch nicht erholt da setzte Hideyuki schon zum nächsten an. Diesmal stach er mit dem Schwert zu. Kazuma nahm die Bärenklinge und lenkte das Schwert ab, während er gleichzeitig zur Seite auswich. Allerdings bemerkte er, das ihn langsam die Kräfte verließen. Die Bärenklinge war sehr schwer, was er im rechten Arm spürte. Außerdem konnte er mit diesen beiden Schwertern nicht so gut kämpfen wie mit den anderen Schwertern. Er war es einfach nicht gewöhnt. Auch wenn Lu Ching gesagt hat, das beide Schwerter sich perfekt ergänzen würden, so war Kazuma doch völlig unerfahren in dieser Hinsicht. Und langsam sah er das auch ein. „Willst du es nicht endlich beenden? Wir haben noch mehr vor.“, sagte Norda. Hideyuki drehte sich und schwang sein Schwert herum. Es erwischte Kazumas Falkenklinge in einem unvorbereiteten Moment und schleuderte sie weg. Dann traf es die Bärenklinge und Kazuma ging wieder zu Boden. Er schliff ein paar Meter über den Boden, bevor er stoppte und erstmal liegen blieb. „Verdammt. Das kann doch nicht das Ende sein.“, sagte er sich. Kazuma erinnerte sich an seine letzten Kämpfe. Selbst beim Kampf gegen Ratko hatte er mehr Einsatz gezeigt. Er konnte doch so nicht verlieren. Da blitzte etwas auf. Er sah die Klinge von Hideyuki, die auf ihn zusauste und seinen rechten Arm anvisierte, in dem er noch die Bärenklinge hielt. Offensichtlich wollte Hideyuki ihn ganz entwaffnen. Doch Kazuma zog den Arm zurück und gewann etwas Abstand zu Hideyuki. Die Bärenklinge schien immer schwerer zu werden, jedenfalls kam ihm das so vor. „Noch bin ich nicht besiegt. Noch nicht.“, sagte er mutig und ging in Kampfposition. Vielleicht hätte er mit nur einem Schwert mehr Glück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)