Invasion von Negi01 (Teil 1 : Die Reise) ================================================================================ Kapitel 20: Ein geheimnisvolles Licht ------------------------------------- Kapitel 20: Ein geheimnisvolles Licht Kazuma stand vor Staunen der Mund offen. Da war ein gewaltiger Sarok, der vom Gefühl her noch stärker war als Ghatzi. Doch der Dämon in Yuans Körper ließ ihn wie einen Schwächling da stehen. Und dabei war gerade mal das zweite Siegel gelöst. Wie würde das erst aussehen, wenn das dritte Siegel ebenfalls gelöst würde? Ratko stand der Angstschweiß auf der Stirn. Seine Axt bewegte sich keinen Millimeter mehr, obwohl er daran zog. Der Dämon hielt sie richtig fest. Er holte zum Schlag aus und traf Ratko im Bauch. Der ließ die Axt los und taumelte etwas rückwärts. Dabei hielt er sich den Bauch, wo er eben getroffen wurde. Der Dämon setzte zum nächsten Angriff an. Kazuma war sicher, das dieser Schlag entscheiden würde.Doch bevor er Dämon bei Ratko ankam, stoppte er urplötzlich. Er hielt sich den Kopf fest und sah gequält aus. „Nein! Nicht jetzt, du Idiot!“, schrie er. Die Aura, die Yuan umgab, verschwand jetzt und er ging in die Knie. Dann keuchte er. „Was ist passiert?“, fragte er jetzt wieder mit Yuans Stimme. Der Dämon war wohl wieder verschwunden. Ratko bemerkte das jetzt auch. Er rannte an Yuan vorbei und griff seine Axt. „Das war´s!“, schrie er und schlug zu. Yuan konnte in dieser Position nicht ausweichen. Die Axt würde ihn gleich zerteilen. Da ging Kazuma dazwischen. Er fing die Axt mit der Dämonenklinge auf und hielt dagegen. „Darf ich jetzt wieder übernehmen?“, fragte er ironisch. Yuan sah Kazuma entgeistert an. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment platzen. „Was habe ich getan?“, fragte er. „Reden wir später darüber.“, sagte Kazuma. Er hatte ohnehin schon genug Probleme damit, Ratko abzuwehren. „Geh zu Serena und Junko und bring sie weg!“ Yuan erschrak. „Aber das schaffst du nicht alleine. Der ist viel stärker als Kaltor!“, sagte Yuan. Kazuma hatte Ratko endlich in die Defensive gebracht. „Geht endlich!“, schrie er. Yuan konnte es nicht fassen. Kazuma wirkte plötzlich so stark. So viel stärker als bei ihrem Kampf gegen Kaltor. Yuan nickte. Er ging zu Serena und half ihr auf die Beine. „Du kommst nach, oder?“, fragte Junko. Kazuma lächelte sie an. „Versprochen.“, sagte er. „Los!“, schrie Yuan und rannte mit Serena im Schlepptau los. Junko schnappte ihren Rucksack und sah noch zu Kazuma rüber. „Denk dran. Du hast es versprochen!“, sagte sie, bevor sie Yuan und Serena folgte. „Wir hinterlassen Kazuma ein paar Spuren!“, sagte Yuan. Ratko riss sich jetzt los. „Du kannst deinen Freunden doch nicht einfach etwas versprechen, was du nicht halten kannst!“, sagte er. „Ich habe nicht vor, dieses Versprechen zu brechen!“, sagte Kazuma. Ratko schwang seine Axt einmal im Kreis und schulterte sie dann. „So einem lebensmüden Menschen bin ich ja noch nie begegnet.“, sagte er amüsiert. „Doch ich schätze deinen Mut, dich für die anderen zu opfern. Irgendwie mag ich doch sogar. Aber das ändert nichts daran, das du ein Mensch bist.“, sagte Ratko. „Danke für die Blumen, glaube ich.“, sagte Kazuma skeptisch. „Aufgrund meines Respekts für dich werde ich mit meiner ganzen Stärke kämpfen!“, fügte Ratko hinzu. Kazuma schluckte. Ihm war klar, dass das hier sein Ende sein könnte. Nein. Eigentlich war er sicher, das sein Ende nun bevorstand. Vor ihm stand einer der sieben Hauptgeneräle und damit einer der stärksten Saroks. Ratko sah die Todesangst in Kazumas Gesicht. „Hör mal zu. Ich mag dich eigentlich nicht töten. Wie wäre es, wenn du dich einfach ergibst?“, fragte er. Kazuma war erstaunt. Er hatte noch keinen Sarok erlebt, der die Möglichkeit, einen Menschen zu töten, ausgeschlagen hätte. Doch dann dachte er an die anderen. „Niemals. Du wirst meine Freunde nicht bekommen!“, schrie er. Dabei sah er Ratko herausfordernd an. „Das bringt doch nichts. Genauso wenig wie dieses alberne Turnier!“, sagte Ratko. Kazuma erschrak, während Ratko anfing zu lächeln. „Es stimmt also doch. Ihr seid diejenigen, die das Team zusammentragen, oder?“, fragte er. Kazuma beantwortete diese Frage nicht. „Willst du jetzt reden oder kämpfen?“, stellte er stattdessen die Gegenfrage. Ratko griff seine Axt fester. „Na gut. Ich dachte nur, das eine kleine Konversation die Stimmung etwas hebt.“, sagte er. „Ich sage dir, was meine Stimmung heben würde. Deine Visage nicht mehr sehen zu müssen!“, erwiderte Kazuma und ging zum Angriff über. „Nicht sehr nett.“, entgegnete Ratko und schwang seine Axt in Richtung Kazuma. Doch er schlug viel zu früh zu. Kazuma war noch 10 Meter entfernt, als die Klinge durch die Luft glitt. „Daneben!“, schrie Kazuma, doch Ratko lächelte noch. Plötzlich kam ein gewaltiger Windstoß auf, der Kazuma erfasste. Er stemmte sich dagegen, doch der Druck war so groß, das er zurück gegen einen Baum geschleudert wurde. Dabei verlor er auch das Schwert, das einige Meter von ihm entfernt auf dem Boden landete. Ratko schulterte die Axt jetzt wieder und grinste. „Siehst du? Genau deswegen habt ihr Menschen nicht die geringste Chance gegen uns. Ihr seid einfach zu schwach. Weshalb also setzt ihr eure Hoffnung in dieses Turnier. Wir werden gewinnen.“, sagte Ratko. Kazuma kam mit Mühe wieder auf die Beine. „Du hast Recht. Das Turnier wird für uns wahrscheinlich nichts ändern.“, erklärte Kazuma. Ratko sah ihn fragend an. „Das erstaunt mich aber jetzt. Du glaubst nicht an das Turnier, aber trotzdem versuchst du es? Warum?“ Kazuma lächelte. „Weil wir nicht einfach so untergehen werden. Vor fünf Jahren habe ich geschworen, euch für den Tod unserer Eltern büßen zu lassen und selbst jetzt, wo ich weiß, das ich nicht jeden von euch töten kann, werde ich nicht aufgeben. Ich werde bis zum letzten Atemzug kämpfen.“ Seine Rede überraschte Kazuma selbst. Doch irgendwie war er plötzlich in Kampfeslaune. Der scheinbar übermächtige Gegner, der vor ihm stand machte ihm mit einem Mal gar keine Angst mehr. Selbst sein Herzschlag, der sich bis eben geradezu überschlagen hatte, beruhigte sich. Er atmete einmal tief durch und hob das Schwert auf. Dann sah er Ratko herausfordernd an. „Bist du bereit, zu verlieren?“, fragte Kazuma mutig. „Du hast immer noch nicht genug gesehen?“, fragte Ratko. Der plötzliche Mut von Kazuma brachte ihn keineswegs aus der Ruhe. Allerdings schien er doch ein wenig erstaunt zu sein. „Nun denn. Zeig, was du kannst!“, fügte er hinzu. Kazuma drehte das Schwert. „Kannst du haben!“, entgegnete er. Dann stürmte er auf Ratko zu. Das Schwert führte er mit der rechten Hand. Dabei bemerkte er, das es gar nicht mehr so schwer schien, wie das erste Mal. Kurz vor Ratko zog er den Schlag durch. Das Schwert ging durch Ratko´s Körper und trat auf der anderen Seite wieder aus. Kazuma wunderte sich. Er hatte sich überhaupt nicht verteidigt. Warum nicht?“ Plötzlich verschwammen die Umrisse seines Gegners und er verschwand. Kazuma erschrak. „Guter Angriff, aber etwas langsam.“, sagte Ratko, der jetzt hinter Kazuma stand und von oben mit der Axt zuschlug. Wie in einem Reflex drehte sich Kazuma um und hielt sein Schwert hoch. Er griff das Ende der Klinge mit der anderen Hand und fing die Axt auf. Etwas Blut lief seinen linken Arm runter, das aus der Hand kam. Er stemmte sich mit aller Macht dagegen, doch Ratko schien stärker zu sein. So stark, das Kazuma in die Knie ging. „Gib doch endlich auf. Das hat keinen Sinn!“, sagte Ratko. „Niemals!“, schrie Kazuma und versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Für einen Augenblick gelang es ihm sogar, doch Ratko verstärkte den Druck etwas, so dass Kazuma wieder auf den Knien landete. „Gleich hast du keine Kraft mehr und dann habe ich gewonnen.“, verkündete Ratko. Tatsächlich spürte Kazuma, wie ihn langsam die Kraft verließ. Mit dem Blut aus seiner linken Hand schien auch sein Mut auf den Boden zu tropfen. Obwohl er von Anfang an wusste, das er gegen diesen Gegner keine Chance hatte, so hätte er doch gehofft, etwas länger durchzuhalten. Nun sollte sein Rachefeldzug gegen die Saroks hier enden. „Nein. Nicht so und nicht hier!“, schrie Kazuma. Er zog sein Schwert weg und machte eine Rolle rückwärts. Die schwere Axt sauste runter und grub sich mit der Klinge in den Boden. Nach seinem Purzelbaum stieß Kazuma sich in Ratko´s Richtung ab. Die Dämonenklinge schoss auf Ratko zu und drohte, ihm den Kopf abzuschlagen. Doch der ließ die Axt los und griff Kazumas Hand, in der er das Schwert hielt. Dann drückte er so fest zu, wie er konnte. Kazuma schrie vor Schmerz und ließ das Schwert los. Ratko holte mit dem anderen Arm aus und visierte mit dessen Faust den Arm an. Doch Kazuma fing den Schlag mit der immer noch blutenden Hand ab. In seinem Gesicht stand die unglaubliche Anstrengung geschrieben. Aber auch die Wut und Verzweiflung. Er wollte unter allen Umständen den anderen zur sicheren Flucht verhelfen. Ratko ließ jetzt Kazuma´s rechten Arm los und rammte ihm die Faust ins Gesicht. Mit aufgeplatzter Lippe ging Kazuma erneut zu Boden. Mittlerweile tat ihm alles weh. Er wusste selbst nicht, wieso er sich überhaupt noch bewegen konnte. Woher er die Kraft nahm, wieder aufzustehen. Doch er tat es und kam wieder auf die Beine. Er keuchte schwer, doch er riss sich zusammen. Viel Kraft würde er nicht mehr haben. Vielleicht noch für einen letzten Angriff. Doch der müsste sitzen. Junko blieb stehen. Irgendwie spürte sie Gefahr. „Komm schon!“, rief Serena. Doch Junko schluckte. Unbewusst murmelte sie etwas leise. „Hilf ihm.“ Sie wusste nicht, an wen sie diese Worte gerichtet hatte. Sie kamen ihr einfach so in den Sinn, ohne das sie eine Bedeutung zu haben schienen. „Komm endlich. Wir müssen weiter!“, rief Serena nochmal. Junko nickte und folgte ihr. Ratko wurde langsam ungeduldig. Kazuma war zäher als er angenommen hatte. Obwohl er schon ziemlich einstecken musste, war es ihm gelungen, wieder aufzustehen. „Na gut!“, sagte Ratko und umgriff seine Axt jetzt noch fester. „ Ich werde es beenden, bevor das hier noch länger dauert!“, fügte er hinzu. Plötzlich sah er Kazuma fragend an. Unter dem fing der Boden an zu leuchten. Ein kreisförmiges Leuchten trat aus dem Boden und ein Lichtstrahl schoss heraus. Kazuma spürte etwas seltsames. Das Licht strahle soviel Wärme ab, das er dachte, er würde verbrennen. Aber es machte ihm keine Angst. Irgendwie kam es ihm so vor, als wäre das Licht lebendig. Es schien ihm etwas sagen zu wollen, doch er verstand nichts. Plötzlich wurde der Lichtstrahl kleiner, bis er schließlich ganz verschwunden war. Kazuma sah seine Hände an, die immer noch von diesem Leuchten erhellt waren. Doch nicht nur die Hände. Sein ganzer Körper strahlte richtig. Und nicht nur das. Neue Kraft durchströmte seinen Körper. Er spürte diese gewaltige Kraft in jeder Vene seines Körpers Ratko wunderte sich über diese Wendung. Bis eben war Kazuma noch ganz zittrig gewesen, weil er kaum noch Kraft hatte und nun stand er selbstsicher wie nie. Doch trotzdem ging er jetzt zum Angriff über. Er setzte an und rannte auf Kazuma zu. Der nahm sein Schwert und lief ebenfalls los. „Ich weiß nicht, was hier los ist, aber ich beende es jetzt!“, schrie Ratko und schlug genau wie Kazuma zu. Beide Klingen trafen sich in der Mitte und eine Schockwelle fegte durch die Lichtung. Plötzlich brach die Klinge der Axt ab und fiel zu Boden. Kazuma holte mit dem Schwert aus und stach zu. Doch Ratko wich zur Seite aus und rammte ihm seinen Ellenbogen gegen den Kopf. Kazuma taumelte kurz, fing sich aber dann wieder. Er drehte sich und schlug nochmal zu. Ratko konnte den Stiel seiner Axt dagegen halten, doch durch die Wucht des Schlages wurde er von den Füßen gerissen und fiel zu Boden. „Das war´s!“, schrie Kazuma und schlug erneut zu. Doch sein Gegner fing die Klinge mit Leichtigkeit auf. „Genug gespielt!“, sagte Ratko und rammte Kazuma seinen Fuß in den Bauch. Der ließ das Schwert los, das Ratko jetzt wegwarf. „Ich hab noch anderes zu tun!“, schrie er und schlug erneut in Kazuma´s Gesicht. Anschließend ein weiterer Schlag auf den Oberkörper und noch einer. Eine ganze Serie von Schlägen ging auf Kazuma nieder. Der ging jetzt in die Knie und Ratko setzte zum letzten Schlag an. Der traf mit unglaublicher Geschwindigkeit Kazuma´s Kopf an der Seite. Er wurde weggeschleudert und krachte gegen einen Baum. Dann ging er wieder zu Boden. Jetzt war er wirklich am Ende. Alles tat ihm weh und bewegen konnte er sich kaum noch. Nicht einmal, als Ratko vor ihn trat. „Also so geht es zuende.“, dachte Kazuma. Er hatte bereits mit seinem Leben abgeschlossen. Seine einzige Hoffnung war, das es die anderen geschafft hatten, zu entkommen. Genug Zeit hatten sie ja gehabt. Doch anstatt ihm den Rest zu geben, setzte sich Ratko neben ihn. „War nicht schlecht der Kampf. Sollten wir bald wiederholen!“, sagte er und tupfte ein wenig von Kazuma´s Blut mit einem Lappen ab. Dann packte er ihn in einen Plastikbeutel und stand wieder auf. „Bis zum nächsten Mal!“, fügte er hinzu und ging. Kazuma fragte sich, was das sollte. Doch er konnte ohnehin die Augen nicht mehr aufhalten. Eine Minute später wurde er bewusstlos. Während der Mittagssonne traf Ratko wieder bei seinem Schiff ein. Leicht angeschlagen betrat er es und setzte sich hin. „Waren sie erfolgreich?“, fragte der Pilot. Ratko lächelte. „Beinahe!“, sagte er und sah den Plastikbeutel mit dem blutverschmierten Tuch an. „Bevor wir zu Zakor fliegen, machen wir einen Abstecher zum Labor. Ich muss etwas untersuchen lassen!“, fügte er hinzu.Der Pilot nickte und ging ins Cockpit. „Ich bin gespannt, was bei dem Test herauskommt!“, sagte Ratko lächelnd. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)