Wenn Liebe dich findet von jane-pride (Chelsea&Vaughn) ================================================================================ Kapitel 9: Marks Geständnis --------------------------- 9. Marks Geständnis Wie konnte er nur so dumm sein? Was in aller Welt war in ihn gefahren, aus einer Gefühlsregung heraus, das braunhaarige Mädchen in die Arme zu schließen? Was hatte er sich dabei gedacht? Diese und noch mehr Gedanken rasten seit drei Tagen in Vaughns Kopf umher. Seitdem er bei Chelsea zu Besuch war, um das Versuchskaninchen für ihres und Pierres gemeinsames Gericht zu spielen, konnte er an nichts anderes mehr denken. Es war ihm peinlich, nur daran zu denken, und schon errötete sein Gesicht. Zu jedem in seiner Umgebung war er grantig und abweisend. Sowohl seine Tante als auch seine Kusine wunderten sich über sein sonderbares Verhalten in den letzten Tagen. Sicher, er war die meiste Zeit über, seit seiner Ankunft, nicht gerade gesprächig gewesen, aber so brummig und aufbrausend hatte man ihn noch nicht vorher erlebt gehabt. Er sprach mit niemandem. Außer zu den Tieren. Julia hatte ihn einmal dabei erwischt, wie er mit einer der Kühe sprach, wobei sie keine Ahnung hatte, was für sinnloses Zeug er da von sich gab. Sie verstand nur den Namen Chelsea und das wunderte sie. War zwischen den beiden etwas vorgefallen? Sogar ihre beste Freundin verhielt sich eigenartig. Sie hatte versucht, mit Chelsea über Vaughns komisches Verhalten zu reden, aber auch sie benahm sich abweisend, was sich Julia nicht erklären konnte. Somit blieben ihr und ihrer Mutter, Vaughns Verhalten ein Rätsel. Doch was war los mit den beiden? Hatten sie sich gestritten oder sonst irgendwas in der Art? Wie auch immer. Julia ging deren Benehmen gewaltig auf die Nerven. Zudem passte es ihr nicht, dass ihre beste Freundin nicht mit ihr reden wollte, wogegen sie etwas unternehmen musste. Ein Gespräch zwischen den beiden, würde gewiss alles klären und ihr Cousin würde nicht weiterhin, wie ein geisteskranker durch die Gegend laufen und versuchen seine Probleme mit den Kühen zu besprechen, die nur zurück muhten. Eine Konfrontation der beiden würde bestimmt helfen. Nur wie sollte sie es anstellen? Ihr Cousin war seit Tagen nicht mehr aus dem Haus gegangen. Entweder war er bei den Tieren oder in seinem Zimmer gewesen. Das würde schwierig werden, dachte Julia. Was konnte sie nur tun? Plötzlich kam ihr ein Gedanke. Daraufhin lachte sie innerlich und beglückwünschte sich für ihren genialen Einfall. <> Nathalie war ziemlich ratlos. Ihre Gefühle waren das reinste Chaos. Keinen klaren Gedanken konnte sie fassen. Schon seit den Morgenstunden saß sie auf ihrem Bett in ihrem Zimmer und hielt einen Brief in den Händen. Mehrere Male hatte sie ihn schon durchgelesen. Dennoch konnte sie ihn noch nicht wirklich begreifen. Die Worte ergaben für sie keinen Sinn, von deren Bedeutung ganz zu schweigen. Was sollte sie tun? Wie sollte sie darauf reagieren? Sie wusste genau, was in diesem Brief steht, konnte es bisher noch nicht realisieren. Einerseits kam es ihr, wie ein schlechter Scherz vor. Doch würde er so mit ihren Gefühlen spielen? Andererseits waren es genau diese Worte, die in diesem Brief verwendet wurden, die sie sehnlichst hören wollte. Das musste sie sich eingestehen, ob sie nun wollte oder nicht. Es berührte sie, bis in die tiefsten Fasern ihres Herzen. Wild pochend nahm es diese Worte auf, ohne dass sie sich dagegen wehren konnte. Geduldig wartete es darauf, mehr davon zu bekommen. Ihre Gefühle fuhren Achterbahn. Schmetterlinge flatterten in ihrem Bauch und verursachten ein angenehm kribbelndes Gefühl. Je mehr Nathalie davon spürte, desto mehr wollte sie. Sehnsüchtig durchfluteten sie, die schönsten und zugleich wärmsten Gefühle der Welt. Sie fühlte sich geborgen und aufgehoben. Trotzdem hatte sie wahnsinnige Angst. Sollte sie zu ihren Gefühlen stehen? Noch nie hatte sie so für jemanden empfunden. Noch nie war ihr jemand so nahe getreten, wie dieser blonde junge Mann, der mit seinem unwiderstehlichen Lächeln, ihr Herz eroberte. Es war einfach geschehen. Das pinkhaarige Mädchen konnte es nicht länger leugnen. Ohne es zu wollen, hatte sie sich verliebt und das so sehr, dass ihr Herz vor Liebe überschwoll. Es begehrte diesen jungen Mann, der einfach in ihr Leben geschlichen war. Noch einmal las Nathalie den Brief, den sie für keine Sekunde aus den Händen legen konnte: Meine liebe Nathalie, es tut mir unendlich Leid, wenn ich dich neulich an der Göttinnen-Quelle verärgert haben sollte. Bitte, glaube mir, dass es nicht meine Absicht gewesen ist. Ich war so glücklich darüber, mit dir spazieren zu gehen, mit dir allein sein zu können, dass meine Gefühle für dich beinahe außer Kontrolle gerieten. Seit längerem muss ich andauernd an dich denken. Dein Gesicht, welches so zufrieden mit den Sonnenblumen auf unserer Ranch strahlte, kann ich einfach nicht mehr vergessen. Ich bekomme diesen Anblick nicht mehr aus meinem Kopf. Du hast etwas in mir verändert, Nathalie. Ich bitte dich, dass du dich noch einmal mit mir an der Göttinnen-Quelle triffst. Heute, um 17 Uhr. Ich bitte dich inständig zu kommen. Ich werde auf dich warten. Dein Mark <> Mit den Gedanken völlig woanders, streichelte Chelsea ihr Pferd, Shadow. Sie stand mit ihm am Strand und schaute aufs offene Meer hinaus. Es war ein windstiller Tag bisher gewesen. Einzelne Wolken wanderten am Himmel und spiegelten sich auf der Meeresoberfläche wieder. Verträumt verfolgte Chelsea dieses Schauspiel. Langsam wanderten die Wolken weiter. Worüber Julia wohl so dringend mit ihr reden wollte? Heute Mittag hatte sie plötzlich bei ihr angerufen und verkündet, dass es keinen Aufschub duldete. Chelsea, die ihre beste Freundin schon so lange kannte, hatte sie noch nie so ernst sprechen hören. Ihr blieb folglich keine andere Wahl als zuzustimmen. Aber warum am Strand? Bei ihr zu Hause wäre es doch auch gegangen. Merkwürdig, dachte Chelsea. Mal abgesehen davon, dass ihre Gedanken ständig zu Vaughn wanderten. Warum nur? Seit seiner Umarmung konnte sie an nichts anderes mehr denken. Sie versuchte sein Verhalten an jenem Tag nachvollziehen zu können, was ihr allerdings nicht gelang. Ihr war schon aufgefallen, dass Vaughn beim letzten Besuch stiller als sonst gewesen war und die ganze Zeit über miesepetrig dreingeschaut hatte. Sein eigenartiger Blick hatte sie verunsichert, weswegen sie versuchte ihn aufzumuntern, was ihr jedoch nicht richtig gelungen war. Dann war er mit einem Mal aufgesprungen und davon gelaufen. Es blieb Chelsea schleierhaft. Sie konnte diesen jungen Mann nicht eindeutig ergründen. Er war so anders, als die anderen. Elliot war tollpatschig, aber ein herzensguter Mensch. Denny ein begeisterter Angler, der das Meer bewunderte. Pierre ein begnadeter Koch, auch wenn er ziemlich ungeduldig sein konnte. Und Vaughn… Vaughn war eindeutig anders, als die anderen. Wie anders, wusste Chelsea nicht. Sie konnte ihn einfach nicht verstehen. Seine reservierte Art, die niemanden an sich ranließ. Dann sein trauriger, schmerzerfüllter Blick, den sie bereits zweimal an ihm bemerkt hatte, wenn er in Gedanken versunken war. Was verbarg, Vaughn? Was quälte ihn so, dass er mit niemanden darüber sprechen konnte? Chelsea wollte ihm so gerne helfen, ihn verstehen können, aber sie wusste einfach nicht wie. Sie kam nicht näher an ihn heran. Dabei spürte sie hin und wieder ein eigenartiges Gefühl, wenn sie an ihn denken musste. Etwas bewegte sich dann in ihr, was sie keinem bekannten Gefühl zuordnen konnte. Sie mochte Vaughn, das wusste sie. Nur was bedeutete dieses merkwürdige Gefühl? Plötzlich wurde Chelsea aus ihren Gedanken gerissen, als sie ein Wiehern neben sich vernahm. Erschrocken sah sie zur Seite. Neben ihr war Vaughn aufgetaucht, der sie ebenfalls überrascht ansah. „Du, hier?“, fragte der junge Mann auf dem Pferd verwundert. „Und du? Was führt dich hierher? Wo bleibt Julia?“ „Du wartest auf Julia?“ „Ja. Sie wollte sich hier mit mir treffen. Sie sagte, es sei dringend.“ „Komisch. Dasselbe hatte sie zu mir auch gesagt.“ „Wie? Also jetzt verstehe ich gar nichts mehr.“ Verwirrt sahen sich beide an. Mit einem Mal war ihnen klar, was das zu bedeuten hatte. Julia hatte eins und eins zusammengezogen, das deren eigenartiges Verhalten mit ihnen zu tun haben musste und sie, ohne deren Wissen, an den Strand gelockt hatte, damit sie miteinander reden mussten. Schlaue, Julia, gestand Chelsea sich ein. Vor ihr konnte man aber auch nichts verheimlichen. „Also, ich gehe dann wieder.“, brach Vaughn das Schweigen. „Warte, Vaughn!“ Entschlossen hielt Chelsea ihn am Arm fest. „Bitte, geh nicht. Ich muss mit dir reden.“ Vaughn sah hinunter in ihr Gesicht und konnte so viel Verlangen in ihrer Bitte erkennen, dass er wie erstarrt stehen blieb. Diese samtig blauen Augen, die nur auf ihn gerichtet waren, er konnte sich ihnen nicht einfach entziehen. Erneut spürte er den Drang, dieses Mädchen in die Arme zu schließen, ließ es allerdings bleiben. Es wäre ihm zu peinlich, sie erneut wieder zu überfallen. Nie wieder könnte er ihr in die Augen sehen. „Gut.“, sagte er schließlich. „Ich bleibe.“ „Das freut mich.“ Chelsea lächelte erleichtert. „Setzen wir uns.“ Beide setzten sich in den Sand und starrten erstmal eine Weile aufs Meer hinaus, bis Chelsea zu reden anfing. „Sag mal, Vaughn, versteh das bitte nicht falsch, aber bist du gerne auf dieser Insel?“ Irritiert über diese Frage, schwieg Vaughn ein wenig, bevor er zu sprechen begann. „Du bist die erste, die mich das fragt.“, gestand er. „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht genau. Ich habe schon an so vielen Orten gelebt, dass ich befürchte den Überblick verloren zu haben. Diese Orte waren anders, als diese Insel. Hier ist es ruhig und friedlich. Ich mag meine Arbeit hier. Auch meine Tante und meine Kusine. Sie bemühen sich sehr um mich. Das habe ich vorher nicht gekannt.“ „Was meinst du damit? Wenn du es mir erzählen willst, natürlich.“, setzte Chelsea schnell hinzu. Sie wollte nicht, dass er wieder davon lief. „Es ist schwierig. Meine Mutter war immer für mich da gewesen. Sie war eine gute Mutter. Sie hatte ihr bestes gegeben.“ „Hatte?“ „Ja, sie ist gestorben, als ich 12 war. Es war ein Unfall gewesen.“ Vaughn senkte seinen Blick und sprach nur noch zu seinen Füßen. „Das tut mir Leid, Vaughn. Davon wusste ich nichts.“ „Woher auch. Nur Mirabelle weiß davon, ansonsten niemand.“ „Darf ich fragen, was mit deinem Vater ist?“ Wieder verhärtete sich Vaughns Gesicht. Ausdruckslos blickte er geradeaus. Chelsea war nicht in der Lage, diesen Blick zu deuten. „Es tut mir Leid. Ich wollte nicht so aufdringlich sein.“ „Das bist du nicht.“ Vaughn wandte sein Gesicht zu Chelsea und lächelte sie zum ersten Mal an. „Ich weiß nicht wieso, aber in deiner Nähe fühle ich mich so wohl. Ich kann dir gar nicht böse sein. Auch wenn ich es anfangs nicht bemerkt habe.“ „Oh.“ Chelsea errötete leicht. „Das freut mich zu hören. Ich mag dich auch, Vaughn. Ich fände es schön, wenn wir Freunde werden.“ Freunde?, dachte Vaughn und sah das braunhaarige Mädchen verträumt an. Ich kann mir nicht helfen, aber…ich denke, dass du mir viel mehr bedeutest. Allerdings weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll. „Freunde?...Ja, warum nicht?“ <> Nervös, wie Mark noch nie zuvor in seinem Leben gewesen war, wartete er an der Göttinnen-Quelle auf Nathalie. Er hoffte inständig, dass sie kommen würde. Seit ihrem letzten Treffen, an genau diesem Ort, wollte er ihr unbedingt sagen, welche Gefühle er für sie hegte. In den letzten drei Tagen waren seine Gedanken nur damit beschäftigt gewesen. Nachts träumte er von ihr. Wäre seine Arbeit nicht, die ihn zwang morgens aufzustehen, würde er gar nicht mehr aufwachen wollen, solch starken Gefühle empfand er. Es hatte ihn riesige Überwindungskraft gekostet, ihr diesen Brief zu schreiben. Kein Auge hatte er deswegen die ganze Nacht zugemacht. Weiterhin hatte er Bedenken. Er hatte Angst, dass sie nicht kommen würde und er ihr nie wieder in die Augen sehen könnte. Was ist, wenn sie es für einen Scherz hielt? Konnte er mit seinen Empfindungen und Beobachtungen daneben liegen? Nathalie verzauberte ihn jedes Mal aufs Neue, wenn sie in seiner Nähe war. Er konnte nicht länger warten. Diese Gefühle konnte er nicht länger für sich behalten. Er musste es ihr sagen. Sobald sie auftauchen würde. Wenn sie auftauchen würde. Seine Armbanduhr zeigte bereits 17:05 Uhr an, und noch immer war von Nathalie keine Spur. Doch er beschloss zu warten. Sie würde gewiss bald kommen, ganz bestimmt. Etwas anderes wollte er sich gar nicht erst ausmalen. Nach weiteren endlosen Minuten hörte er plötzlich ein Geräusch hinter sich. Gespannt drehte er sich um. Da stand sie, direkt vor ihm. Das pinkhaarige Mädchen, welches ihre Haare zu einem Zopf gebunden hatte, wie sie es immer tat, stand einige Meter entfernt vor ihm. Beschämt blickte sie Richtung Boden. Ein vollkommeneres Geschöpf hatte Mark, in diesem Augenblick, noch nie zuvor gesehen. Sie war gekommen. Seine Nathalie, war tatsächlich gekommen. „Entschuldige, dass ich mich verspätet habe. Ich war…“ „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.“, unterbrach Mark sie. „Ich freue mich, dass du gekommen bist.“ Nathalie nickte. Dabei errötete leicht ihr Gesicht. Eine Weile standen sie sich schweigend gegenüber. „Willst du nicht näher kommen?“ Bei Marks Frage schreckte das verschüchterte Mädchen auf. Sie war unfähig sich zu rühren. „Dann komme ich eben zu dir.“ Entschied sich Mark, nachdem er bemerkt hatte, dass Nathalie sich nicht bewegen würde. „Ich muss dir etwas sagen, Nathalie. Und ich bitte dich, mir einfach nur zuzuhören, bis ich fertig bin, okay?“ Der junge Farmer stand nun unmittelbar vor ihr, die abermals beschämt zu Boden schaute, aber bestätigend nickte. „Danke.“ Mark räusperte sich und errötete ebenfalls, bevor er zu sprechen begann. „Das, was ich dir jetzt sage, wollte ich dir schon so lange sagen, aber irgendwie fand ich nie den richtigen Zeitpunkt oder den passenden Mut dazu. Aber jetzt, kann ich es nicht länger für mich behalten. Also,…“ Er holte noch einmal tief Luft, bis er dann fortfuhr. „Seit längerem muss ich unentwegt an dich denken. Du gehst mir einfach nicht mehr aus dem Kopf und das will ich auch gar nicht. Als du so verträumt auf die Sonnenblumen geschaut hast, als du mich an diesem Tag besuchen warst, da war etwas mit mir geschehen, was ich anfangs nicht erklären konnte. Ich konnte es nicht in Worte fassen, was da mit mir geschah. Ich wusste nur, dass plötzlich etwas anders war. Dein Anblick, der mir bis dahin nie an dir aufgefallen war, veranlasste mich dazu, dich unbedingt näher kennenlernen zu wollen, richtig kennenlernen zu wollen. Du warst mir immer als ein fleißiges, ernstes Mädchen vorgekommen, aber immer wenn du gelacht hast, strahlte dein Gesicht soviel Freude aus, dass ich nicht anders konnte, als mich jeden Tag nach deinem Lachen zu sehnen. Jeden Tag wollte ich in deiner Nähe sein. Die Tage, an denen ich nicht bei dir sein konnte, erschienen mir so leer, als würde etwas Wichtiges fehlen. Doch in deiner Nähe ist es nie so. Genauso wie jetzt.“ Verliebt lächelte Mark Nathalie an. „Bitte, Nathalie, sieh mich an.“ Langsam hob Nathalie ihren Kopf. Es dauerte, bis sie sich traute ihm in die Augen zu sehen. Seine Worte hatten sie zutiefst berührt. Sie wollte mehr von Mark hören. Viel mehr. „Du musst wissen, Nathalie, dass ich…dass ich…dich liebe. Ich liebe dich.“ Prompt füllten sich Nathalies Augen mit Tränen. Sie konnte es nicht kontrollieren. Es geschah einfach. Sie versuchte sie wegzuwischen, doch es kamen immer wieder neue nach. Ihre Gefühle strömten aus ihr heraus, die sie solange versucht hatte zu unterdrücken. Doch jetzt, als sie diese Worte hörte, konnte sie sie nicht mehr zurück halten. „Oh Mark.“ Sie lief ihm in die Arme und weinte sich darin aus. Behutsam drückte er sie an sich und ließ ihren Tränen freien Lauf. Zuerst war er erschrocken über ihre Tränen gewesen, doch als er sie lächeln sah, war er sofort beruhigt gewesen. Auch er konnte es noch nicht richtig fassen, Nathalie seine Gefühle gestanden zu haben. Als das junge Mädchen sich einigermaßen beruhigt hatte, hob Mark mit einer Hand ihr Kinn an, sodass sie sich tief in die Augen sahen. Langsam näherten sich ihre Lippen, bis sie sich sanft zu einem zärtlichen Kuss schlossen. <> In dieser Nacht lag Vaughn lange wach. Er machte sich gar nicht erst die Mühe, einschlafen zu wollen. Seine Gedanken waren immer noch bei seinem Gespräch mit Chelsea, welches beide am Strand geführt hatten. Als er sie entdeckt hatte, wollte er zuerst umkehren, doch als sich ihre Blicke trafen, konnte er nicht mehr. Es überraschte ihn immer wieder aufs Neue, welche Anziehung dieses Mädchen auf ihn ausübte. Sie war so jung und unschuldig, aber gleichzeitig voller Liebe und Verständnis. Sie hatte ihn nicht weiter gedrängt, mehr von sich und seiner Familie zu erzählen, als er bemerkte, dass er nicht darüber reden wollte. Das imponierte ihm. Dennoch bekam er für einen kurzen Moment das Bedürfnis, ihr alles zu erzählen, doch letzten Endes hatte er sich nicht getraut. Seine Vergangenheit war ihm zu schmerzlich, dass er nicht in der Lage war, sich ihr anzuvertrauen. Obwohl er dieses Verlangen hatte, auch wenn es nur sehr kurz war. Er verstand es selber nicht, wie dieses fröhliche Mädchen ihn so verwirren konnte. Zuvor war ihm das noch nie passiert. Freunde, dachte er. Es stimmte, er wollte mit ihr befreundet sein. In ihrer Nähe sein. Ihren Duft einatmen und beschützen. Das alles empfand er für sie. Unwillkürlich musste er an Pierre denken, wie er und Chelsea gemeinsam ein Gericht zubereitet hatten. Wie nah standen sie sich? Waren sie nur Freunde oder steckte mehr dahinter? Vaughn konnte sich diese Gedanken diesbezüglich nicht erklären. Er wusste bloß, dass er es nicht leiden konnte, wenn ein anderer Mann in Chelseas Nähe war, abgesehen von ihrem Bruder. Diese Vorstellungen passten ihm nicht. Doch, was sie am Ende bedeuteten, konnte er noch nicht ahnen. Er mochte Chelsea, das konnte er nicht leugnen. Und er wollte sie so schnell wie möglich wieder sehen. Unbedingt. ================================================================================ Hallo! Dieses Kapitel fand ich recht schwierig zu schreiben. Ich hoffe, dass ich mich nicht zu oft wiederholt habe. Was die Liebeserklärung angeht, fand ich auch diese als eine große Herausforderung. Beim Durchlesen habe ich mir gedacht, dass es schön wäre so etwas in echt zu hören. Ach ja… Ich hoffe, dass es euch gefallen hat. Eure jane-pride Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)